DE1619190A1

DE1619190A1 - Verfahren zum Versteifen von poroesen oder faserigen Materialien

Info

Publication number: DE1619190A1
Application number: DE19661619190
Authority: DE
Inventors: Farey Keith Horace; Denson John Michael; Hermann Simon; Vaclav Vohralik
Original assignee: Vik Supplies Ltd
Current assignee: Vik Supplies Ltd
Priority date: 1965-05-26
Filing date: 1966-05-23
Publication date: 1970-08-20
Also published as: NL6607328A; US3473990A; GB1154582A; CH480437A; BE681641A

Description

DIPL.-CHEM. DR. RER. NAT. WALTER NfELSCH

PATENTANWALT 1ß19190

HAMBURQ 70, POSTFACH 1091* · SCHLOSS-STRASSE 112 · TELEFON: 6529707 - P ' ' ^ ^

Hamburg, den 20. Mai 1966 Akte: 1212

Vik Supplies Limited, Common Road, Stafford (England) .

Verfahren zum Versteifen von porösen oder faserigen Materialien

Es wird die Priorität:

Großbritannien Nr, 22352/65 vom 26. Mai 1965 beansprucht»

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Versteifen eines porösen oder faserigen Materials, _ welches Zwischenräume besitzt und für die lederverarbeitung besonders geeignet ist, wie zur Verarbeitung auf Schuhkappen in der Schuhfabrikation und ebenso zur Behandlung von Geweben zur Verwendung als Schuhversteifungsmaterialo Die Erfindungschliesetauch die Vorrichtungen

des Verfahrens der Erfindung ein·

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Bisher sind Leder und Gewebe für die Schühfabrikation versteift worden, indem eine Lösung des Versteifungsmittels auf das Leder oder Gewebe aufgebracht.wurde und der Lösung ermöglicht wurde, das Leder oder Gewebe zu durchdringen, worauf man das Lösungsmittel durch Trocknen entfernte. Solche Verfahren haben den Nachteil, dass die Benutzung von Lösungen lästig ist und die Verwendung einer vorbestimmten Menge eines Versteifungsmittels schwierig sicherzustellen ist.

Ein Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, ein verbessertes Verfahren zum Versteifen eines porösen oder faserigen Materials auszuüben, besonders bei Materialien wie Leder, gewebten und nicht gewebten Bahnen.

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Versteifen von porösem oder faserigem Material, welches Zwischenräume besitzt, mit dem Kennzeichen, dass man ein thermoplastisches Polymeres auf das Material in der Form eines selbsttragenden Filmes oder in der Form eines Überzuges auf einen Trägerstreifen aufbringt und das thermoplastische Polymere erhitzt, während es mit dem Material in Berührung steht, um das Polymere mindestens teilweise in die Oberfläche des Materials eindringen zu lassen. Vorzugsweise wird das thermoplastische Polymere vorgeformt als kontinuierlicher oder diskontinuierlicher gegossener Film, der auf einem Trägerstreifen angeordnet ist. Das Polymere kann auch in Form einer Partikelschicht auf dem Trägerstreifan aufgebracht sein. Der Trägerstreifen kann ein

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geeignetes Xunststoffmateriäi oder Papier, Metallfolie, sogar verbundenes faseriges Material oder eine Gewebebahn sein.

Der Ausdruck "thermoplastisches. Polymeres" soll sich auf normale lineare Polymere, wie Polymere der Olefine, Polymere, welche thermoplastische Eigenschaften besitzen und die Vernetzungsstellen haben oder vernetzungsfähig sind, beziehen. Das Kriterium der Brauchbarkeit eines Polymeren für den Zweck der vorliejsenden Erfindung ist, dass es genügend thermoplastisch ist, um die Oberfläche des -oorösen oder faserigen Materials unter dem Einfluss von Hitze und/oder Druck zu durchdringen, ,

Geeignete thermoplastische Polymere umfassen Harze, natürlichen oder synthetischen Ursprungs, Die meist geeigneten Harze haben einen Schmelzpunkt von etwa 80 - 120° G (Hing- & Kugeltest), weil niedriger schmelzende Materialien im allgemeinen nicht formstabil bei normalen Aussentemperaturen sind und höher schmelzende Harze hohe Temperaturen und lange Druckabfangzeiten benötigen, um ihre zufriedenstellende Überführung auf das zu verfestigende Material sicherzustellen* Eine Mischung aus thermoplastischen Polymeren, wie auch einzelne thermoplastische Polymere können verwendet werden., wobei die Benutzung wie bei einem Einselpölymeren erfolgt*

Beispielsweise gehören zu den thermoplastischen Polymeren, welche für das Verfahren der vorliegenden Erfindung brauchbar sind, natürliche Harzsäuren und ihre Derivate, wie

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Γ·ηι->ιτζο und ihr^ Derivate_fbeispielsweise Pnntalyn A Γ ο in- '°nthcryt-.T'i ^.nlontor η us Baumharzen dor Hercules Fowfif r Coi L.td\ Kohlpnwnsnen toff harze , wi<> Piecopalo ( R.H. CoIc _s Croydon, Surrey), Cumarcn-Indnnharze und di^ .linearen Fon-lnnsationr.typen dor Polyimide und PoIytT.'/cr, E?":ir;pL··· l·¹ für np^rvr ifischo Mn t^riil lon sind Vors-,?γτιι.Ί Π'3Ο fein Γ^Ίynriclhir? d'^r Cornelius Chemical Co, London) \ind Vitcl P.V.: PC7 ( ''Ln linearer Polyester, d«»r T'TcphthPl/Ir-opht;hnl:-.öuro oinpjobaut ^n^hölfc der Hubron Lfd., Mancher.* 'τ). P-rauchbar sind auch lineare Additionstypen von Bolynnr^n, wi» bcisplelswcico Polyäthylen, pn].yvinylncetn(; und Copolymere des Äthylens mit Vinylacetat:, Athylncrylnt und verwandten Monomeren, wie andere Mkylacrylato. Einige Harze sind vernetzungsfähiR, beispielsweise Phenol-, Epoxyd-, Polyester und Aminoplastharr.f können ebenfalls eingesetzt werden, vorausgesetzt, das.9 sie tharmoplastisch bleiben bis sie das poröse oder faserige Material durchdrungen haben. Solche Harze können bei etwa 100° C schmelzen, wie die Kunstharze 254- und 10282 (Pheiiolformaldehydkondensationsharze der Bakelite Ltd) und diese bilden den grösscren Anteil des thermoplastischen polymeren Mittels oder sie können auch oincn beträchtlich höheren Schmolzpunkt besitzen und sind dann als kleinerer Anteil des Mittels enthalten, um die Hitzestabilität eines niedriger schmelzenden Harzes zu verbessern. Andere Beispiele von geeigneten härtbaren Harzen sind Beckacite 1110 (ein Maleinsäv.reanhydrid-Kondensat der Beck Koller and Co Ltd.) Speko, Liverpool) and BE. 309 (ein Melaninformaldehydkunstharz der B.I.P. Chemicals Ltd., Oldbury Birmingham). Wenn es orforderlich ^: 009834/18AO ·

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int, kann ein £■;<· eigne tor Härter oder Katalysator zusammen mit einem hnrfcbnxon Hnrz eingesetzt werden, bcispiclswciso ein Polyanid, wie Vorsamid 100 (ein Polynmidharz) ke-nn benutzt werden, um ein Epoxydharz zu härten, beispielsweise Epikote 1001 (ein Epoxydharz auf der Basis Bisphenol λ vom Typ eines Kunstharzes mit hohem Schmelzpunkt).

Wachse können ebenfalls benutzt werden, um die Eigenschaften der thermoplastischen Mittel zu modifizieren, um in erster Linie übermässige Klebrigkeit zu verhindern. Für diesen Zweck sind weiche Kohlenwasserstoffwachse geeignet, wie Paraffinwachs, besonders solche mit clnora Schmelzpunkt in dem Bereich von 55° bis 60° C.

In gewissen Fällen können Hartwachse als eine Hauptkomponente des thermoplastischen Mittels eingesetzt werden und diese können synthetischen oder natürlichen Ursprungs sein. Beispiele für diese sind Microwachs 557 (CH. Winsdschuegi, Camomile Street, London, E,0.3) und Carnaubawachs mit dem Verfestigungspunkt bei etwa 90° C. Wachse, neigen dazu, die Schmolzviskosität des Mittels zu erniedrigen und dies kann in einigen Fällen von Vorteil sein. Dieser Effekt kann ebenso durch die Zugabe von Weichmachern erreicht werden, wodurch der zusätzliche Vorteil erhalten wird, gewisse Mittel weniger brüchig zu n-ichen. Festo Wöichmachor wurden für diesen Zweck als dio brauchbarsten gefunden, beispielswoise Dicyclohoxylphthalat (Schmelzpunkt 65° C).

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Zusätzlich zu den vorst'hend genannten Materialien können d\<" thermoplastischen Mittel ebenso andere polymere Materialien enthalten. Diese können Kohlehydratkondensationstypen wie beispielsweise Äthylccllulose, Celluloseacetat und dergleichen sein.

Zusätzlich können die thermoplastischen Mittel durch die Zugabe von anorganischen Füllstoffen, wie Erden oder faserigen Materialion, wie Glas- oder Asbc-stfasern modifiziert sein. Organischr« Füllstoffe, wie Holzmehl, Baumwollfasorn und dergleichen können ebenfalls benutzt werden.

In einer Ausführungsform der Erfindung, die lediglich als B'üinpiol angegeben ist, welches besondere? vorteilhaft zum Versteifen von Leder dient, welches zum Gebrauch in Schuhkappen bestimmt ist, verwendet man einen selbsttragenden Streifen eines geeigneten thermoplastischen Mittels, der ein wesentlicher Teil der Schuhkappe wird, wenn das thermoplastische Mittel auf das Leder der Schuhkappe heiss aufgeschmolzen worden ist. Bei dieser Ausbildung'; wird der thermoplastische Streifen in Berührung mit dom Leder erhitzt und dieser Teil des Streifens wird von dem Streifen abgetrennt und bleibt mit dem Leder verbunden und hinterlässt eine Aushöhlung in dem thermoplastischen Streifen. Ein geoignoter Film für eine solche Vorwendung kann ein Streifen aus Polyäthylen niederor Dichte mit etwa 0,013 mm Dicke sein.

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In oincr anderen Ausbildung der Erfindung, die ebenfalls nur als BeispiP¹ angeführt wird, kann die Form einer Schuhkappe leicht verändert werden durch das Anpressen einer erhöhten Form mit der gewünschten Ausbildung unter die Poronscite der Schuhkappe. Hierbei müssen die Verrormungsmittcl p^nüRcnd weich oder mit einem überzug vorsehen sein, um nicht die Porenweite des Leders zu beschädigen. Ein thermoplastischer Streifen wird dann auf die Fleischseite des Schuhkappenleders angebracht, welches über dia erhöhte Form gelegt ist und der erhitzte Kopf wird mit dom thermoplastischen Streifen in Kontakt gebracht, wobei Druck und als Folge die Hitzoübcrtrapjunp; nur über den Bereich der erhitzten erhöhten Form erfolgt.. Hierdurch schmilzt der thermoplastische Streifen und flicsst in die Zwischenräume des Leders. So kann die Ausbildung der Schuhkappe verändert werden, ohne den Kopf der erhitzton Presse auswechseln zu müssen; dies kann ein kostspieliger Arbeitsvorgang sein.

In einer weiteren Ausbildung der Erfindung wird ein Zweischichtthermoplaststreifen verwendet, bei welchem eine Schicht des thermoplastischen Materials bei einer niedrigeren Temperatur schmilzt als der andere. Wenn die Schicht mit dem niedrigeren Schmelzpunkt in Kontakt mit einem Lederstück gebracht ist und ein erhitztes Formstück auf die Fläche des thermoplastischen Streifens gedrückt wird, imprägniert das niedriger schraelzen-J.ι thermoplastische Material den Streifen und das höher schmelzende Material bildet dann einen festhaftenden -—■ 009834/1840 BADORfGINAL

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Überzug. ■

Eine geeignete Vorrichtung," um das Verfahren der vorliegenden Erfindung auszuführen, ist in der beiliegenden Schnittzeichnung verdeutlicht, in der die Apparatur vergrö.ssert wiedergegeben ist.

Die Zeichnung stellt eine Vorrichtung dar, die einen Matritzenrahmen 1 enthält, der elektrisch geheizt ist und durch einen Thermostaten gesteuert wird und ein lösbares Formteil 2 trägt. Unter dem Formteil 2 ist das· Unterlagestück J angeordnet, welches einen Gummiamboss enthält, der auf dem Plattentisch 4· gelagert ist, der so aufgestellt ist, um reziprok in der Richtung, die durch den Doppelpfeil A verdeutlicht ist, bewegbar zu sein. Das thermoplastische Mittel, entweder in der Form eines selbsttragenden Filmes oder auf einem Trägermate-* rial aufgebracht, kommt von der Vorratsspule 3 durch einen Spannerteil 6 um ein Paar Umlenkrollen 7 und 8 und wird dann zwischen das Formstück 2 und den Gummi-,amboss 3 mittels der Rollenpaare 9 und 10 hindurchgezogen. Das Abspulen des thermoplastischen Mittels wird intermittierend in Übereinstimmung mit der Bewegung des Matritzenrahmens Λ in den Richtungen des Doppelpfeiles B ausgeführt. Es wird noch darauf hingewiesen, dass Stücke aus porösem oder faserigem Material 11, wie Lederschuhteile intermittierend zwischen das Formstück 2 und den Amboss 3 durch die Hinundherbewegung des Tisches 4- gebracht werden und diese Bewegung muss mit der Zu-

''■ führung des thermoplastischen Mittels zwischen dem "■'*·. 00983Λ/1840

Formstück und. dem Gummiamboss synchronisiert sein. So wird das thermoplastische Mittel durch die Hitze von dem Formstück geschmolzen und dadurch veranlasst, in die Zwischenräume in das Lederteil zu fliessen.

Durch die folgenden Beispiele wird verdeutlicht, wie man den Effekt der vorliegenden Erfindung erhalten kann,. Alle Teile sind Gewichtsteile.

Beispiel 1

Ein thermoplastisches Mittel wurde durch Zusammenschmelzen der folgenden Teile erhalten.

.90 Teile Baumharz (Schmelzpunkt 90⁰ C Ring-? & Kugeltest).
10 Teile Paraffinwachs (Schmelzbereich 55 - 60° C)

g dieses Mittels wurden auf den Quadratmeter eines saugfähigen Krepppapiers der Qualität 62 g pro Quadratmeter aufgebracht und ergab ein überzogenes Papier von etwa 0,05 mm Dicke. Beim Aufrollen des Streifens erhält das Mittel Sprünge, verbleibt aber festhaftend auf dem Papier. Der Streifen wurde in Rollen mit einer Breite von 12,7 cm geschnitten. Eine*solche Rolle wird dann durch die abgebildete Apparatur geführt, die durch die beiliegende Zeichnung verdeutlicht ist. Das lösbare erhöhte !formstück 2 wurde durch den Matritzenrahmen 1 auf 200° C erhitzt,das Lederechuhteil 11 Ivurde auf dem Gleittisch 4 mit der Oberfläche, die versteift werden sollte, auf das Formstück 2 zeigend, angebracht. Der Tisch 4 wurde dann unter das erhöhte Formstück 2 göbracht, welches * automatisch auf den Papiorträgerstreifen hinunterfährt

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und das thermoplastische Mittel in Kontakt mit dem Abschnitt, der auf dem Leder behandelt werden soll, gebracht mit einem Druck von 0,7 kg/cm für fünf Sekunden. Während dieser Zeit war das Baumharz geschmolzen und etwa 108,5 g/m wurden durch das Leder aufgenommen und zwar in dem Bereich, der mit dem erhitzten Formstück 2 in Berührung stand. Das übrige Harz saugte sich wieder im Papier auf. Sofort nach der Presszeit von 5 Sekunden wurde das erhitzte Formstück fünf bis acht Zentimeter über das Papier und den Harzfilm gehoben und der Gleittisch, der das Lederteil hält ,automatisch zurückgeführt und das Lederteil von dem Papierstreifen getrennt. Der Papierfilm bewegte sich vorwärts um eine vorbestimmte Entfernung, die durch die intermittierende Zuführung bestimmt ist. Dadurch wurde eine frische Harzoberfläche für das nächste zu behandelnde Schuhlederteil zugeführt.

Das Ledor dos Schuhteils saugt im wesentlichen das vorliegende Harz auf und nur wenig Harz verbleibt auf der Oberfläche des Leders·,

Beispiel 2

Ein thermoplastisches Mittel wurde durch Mischen der folgenden Bestandteile hergestellt:

60 Teile Polyäthylen-Vinylacotat-Copolymeres (Elvax 420 - Du Pont Ltd.)

40 Tolle microkristallines Wachs (Grade 557)

Das sich ergebende Mittel wurde auf braunes Packpapier mit einer Dicke von 0,013 mm aufgegossen und ergab einen

ρ
/m , Das überzogt

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2
Film von 155 g/w · Das überzogene Papier wurde in der

im Beispiel 1 beschriebenen Art und Weise verwendet, um Schuhlederteile zu.imprägnieren. Die Lederschuhteile wurden über den benötigten Bereich mit einem-flexiblen EiIm überzogen.

Beispiel 3 -

200 Teile Elvax 260 ~ '

150 Teile Pcntalyn C
10 Teile Baryt \
10 Teile Eisenoxydrot....
3 Teile Euss (Garbon Black) .

Das geschmolzene Mittel wurde auf ein mit Silikon überzogenes Papier bei 180 G gesprüht und ergab einen EiIm von 0,01 mm Dicke.

Ein weiteres thermoplastisches Mittel wurde durch' Zusammenmischen der folgenden Bestandteile hergestellt:

90 Teile Baumharz (Schmelzpunkt 90° C Ring-& Kugeltest)

10 Teile Paraffinwachs (Schmelzpunkt 135 - W° G)

Diese Mischung wurde auf 120° C erhitzt und auf die Oberfläche des bereits vorstehend genannten Silikon-* , filmes gebracht, wodurch eine Gesiimtdicke von 0,02 mm erhalten wird. , : ■ ·

Dieser zusammengesetzte iilm wurde auf ein Stück Leder gebracht und zwar dor Harzfilm mit der Fleischseite des

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Leders und durch die Anwendung von Flüssigkeit, Hitze und Druck wurde die Baumharzschicht zu einer niedrig viskosen Flüssigkeit geschmolzen und imprägnierte das Leder, während die Schicht der höher schmelzenden Komponente (auf der Grundlage von Elvax 260) zu einer hoch viskosen Flüssigkeit geschmolzen wurde und dadurch als Überzug auf der Oberfläche des Leders verblieb. Bei dieser Arbeitsweise kann der zusammengesetzte Film doppelt wirken, nämlich als Imprägniermittel und als Klebemittel.

Wie in dem vorstehenden Beispiel gezeigt ist, kann das Versteifungsmittel der Schuhkappen so zusammengestellt werden, um als ein haltbares Vorderschuhklebemittel zu wirken, so dass ein separater Klebestoff zum Überziehen entweder der Ober- oder der Innenrolle oder beider nicht mehr erforderlich ist. Diese Tatsache ermöglicht es, das Versteifungsmittel auf dem Schuhoberteil über die ganze Weite des Vorderschuhs, einschliesslich des Randes aufzubringen , wie es normalerweise bei der herkömmlichen Bearbeitungsart beim Aufbringen der Versteifungsmittel nicht üblich ist* Das Versteifungsmittel hat in diesem Falle bei erhöhten Temperaturen genügende Klebeeigenschaften, um die Verklebung zu bewirken und es ist dann möglich, die Randpartien des Oberteils zu aktivieren mittels Strahlungshitze oder einem Heißluftstrom oder durch Anlegen von heissen Abgreiferstücken, wie diese in den bekannten Vorderschunherstellungsmaschineri verwendet werden. Die Verwendung von Hitze bewirkt die Klebeeigonschaften des Versteifungsmittels und ermöglicht, dass das Oberteil der Innensohle festverbunden 009834/1840

werden kann* Zusätzlich kann ebenso genügend Hitsse, auf den Abschnitt des Oberteils zur Einwirkung gebracht werden, welcher die Schuhkappe bildet und dadurch gestattet, in die überhöhte Form gebracht zu werden und beim Abkühlen diese Form behält. .

Das folgende Beispiel verdeutlicht den Gebrauch eines Zweischichtenfilmes, bei dem ein "härtbares" thermoplastisches Material die erste Schicht bildet und die zweite Schicht das "Härtemittel" enthält. Wenn Hitze auf diesen so zusammengesetzten Film angewendet, wird, vermischt"sich das Härtemittel und das Harz und bildet "in situ" ein hoch viskoses Harz in den Poren des Leders durch die Wirkung einer partiellen Härtung des thermoplastischen Harzes. Es ist sonst nicht leicht, leder, mit einem hochviskosen Harz mit normalen Mitteln zu imprägnieren, weil die erforderliche Hitze zum Schmelzen des Harzes das Leder beschädigen würde.

Beispiel 4-

Ein Epoxydharz (Epikote 1001 der Shell Chemicals Ltd) wurde bei 100° C als Überzug auf ein braunes Packpapier, Papierdicke 0,013 mm, gebracht und ergab eine Filmschicht von 0,01 mm. Wenn der Film sich abgekühlt hatte, wurde ein weiterer Überzug von 0,005 mm eines ; Polyamidhärtungsmittels (Versamiä. 100) auf die Oberfläche des Epoxydharzfilmes bei 70° C aufgesprüht. Wenn der Film abgekühlt war, wurde jede restliche Klebrig-* keit durch leichtes Bestäuben mit Talkumpuder beseitigt,

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Der resultierende zusammengesetzte EiIm wurde auf ein Stück Leder unter Verwendung von Hitze und Druck gebracht, wie in den vorstehenden Beispielen beschrieben. Durch die niedrige Schmelzviskosität durchdringen die Harze die Poren des Leders und wurden durchmischt. Beschleunigt wurde durch den Wärmeübergang die Epoxyd-Polyamid-Harzraischung partiell zu einem hoch schmelzenden viskosen Kunstharz gehärtet.

Wenn auch bisher nur die Behandlung von Lederoberteilen speziell näher erläutert worden ist, so steht nichts entgegen, das Verfahren der vorliegenden Erfindung auf Jedes poröse faserige Material anzuwenden, wobei auch solche porösen ("poromeric") Materialien eingesetzt werden können, die unter dem Warenzeichen "Corfam" bekannt sind. Auch bekannte PVC - öberteilmaterialien, welche eine Gewebebahn auf der Rückseite tragen, sind geeignet. In diesem Fall kann die Rückseite zur Aufnahme des thermoplastischen Mittels dienen, um so den erforderlichen Versteifungseffekt zu erhalten.

Das Verfahren der vorliegenden Erfindung zum Imprägnieren eines vorgegossenen Filmes in das faserige Material sichert die exakte Steuerung des angewandten Filmes und hierdurch werden alle Unregelmässigkeiten ausgeschlossen, welche bei den bisherigen Verfahren beim Schuhkappenversteifen unter Benutzung von Lösungen auftreten. Die Erfindung vermeidet ebenfalls Schwierigkeiten, welche an gewissen Oberledertypen auftreten könnon durch das Anwenden von flüssigen Schuhversteifungsmitteln in uinem

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Lösungsmittelträger, wie Verhärtung an der Porenseite des Leders, welches hiermit behandelt worden ist.

Im Vergleich mit den bekannten verformten Schuhteiien, die durch Imprägnieren von Swansdowntuehern mit-verschiedenen polymeren Behandlungsmitteln hergestellt werden, vermeidet das Verfahren der vorliegenden Erfindung die Notwendigkeit zum Beschneiden und Spalten der Schuhformteile. Diese beiden Arbeitsgänge erhöhen die Kosten des Verfahrens zum Versteifen von Schuhkappenr leder beträchtlich.

Die vorliegende Erfindung gestattet in einfacher und genauer Weise, die Dicke des angewendeten Versteifungsmittels zu steuern und damit den Grad der Imprägnierung und des Versteifungseffektes zu steuern.

Die Pilmdicke wird davon abhängen, wieviel des thermoplastischen Mittels durch den Träger aufgesaugt wird, wenn er überzogen ist. Die kombinierte Dicke des Filmes und des Trägers kann im allgemeinen zwischen 0,0025 und 0,076mm liegen.

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Claims

PATENTANWALT _
HAMBURQ 70, Postfach 10914 · schloss-strasse he ■ telefon* 6529/07

Hamburg, den 20. Mai 1966 Akte: 1212 Pat.

Patentansprüche;

1.) Verfahren zum Versteifen eines porösen oder faserigen Materials, dadurch gekennzeichnet, dass man ein thermoplastisches Polymeres auf das Material in der Form eines selbsttragenden Filmes oder in der Form eines Überzuges auf einen Trägerstreifen aufbringt und das thermoplastische Polymere, während es mit dem Material in Berührung steht, erhitzt, um das Polymere mindestens teilweise in die Oberfläche des Materials eindringen zu lassen«

2.) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man das thermoplastische Polymere in Form einer Partikelschicht auf den Trägerstreifen aufbringt. .

3.) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man das thermoplastische Polymere in Form eines kontinuierlichen oder diskontinuierlichen

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Filme's, der auf dem Trägerstreifen angeordnet ist, einsetzt. ·

4.) Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3) dadurch gekennzeichnet, dass man als Trägerstreifen ein solches Material einsetzt, das einen thermoplastischen Streifen oder Papierstreifen oder Metallfolie enthält. ' ·

5.) Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass man den Trägerstreifen im verbundenen Zustand an dem porösen oder faserigen Material nach der Imprägnierung mit dem Polymeren belässt. .

6.) Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeiahnet, dass man als Trägerstreifen einen thermoplastischen Streifen mit einem höheren Schmelzpunkt als dem des thermoplastischen Polymeren einsetzt und den Trägerstreifen als anhaftenden Überzug an der Oberfläche des porösen oder faserigen Materials belässt,

7.) Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass man das thermoplastische Polymere" als Polymerengemisch einsetzt.

8.) Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das thermoplastische Polymere als Homopolymeres oder Copolymeres des Äthylens eingesetzt wird« ■

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9.) Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass man als thermoplastisches Polymeres ein Epoxydharz einsetzt,

10.) Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9₅ dadurch gekennzeichnet, dass man als thermoplastisches Polymeres Baumharze einsetzt.

11.) Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass man als thermoplastisches Polymeres ein Polyamid einsetzt.

12.) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man ein härtbares thermoplastisches Polymeres einsetzt, welches eine anhaftende Schicht eines Materials trägt, das ein Härtungsmittel für das Polymere enthält, sodass^enn der Film im Kontakt mit dem porösen oder faserigen Material erhitzt wird, das Polymere und das Härtungsmittel in situ in den Zwischenräumen des porösen oder faserigen Materials gemischt werden und das Polymere mindest tens partiell gehärtet wird. . .

13.) Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man das thermoplastische Polymere mit einer anhaftenden Schicht eines zweiten thermoplastischen Polymeren einsetzt, welches einen höheren Schmelzpunkt als das erste thermoplastische Polymere besitzt und die Oberfläche des ersten thermoplastischen Polymeren auf das poröse oder faserige 009834/1840

Material aufgebracht wird, so dass das erste thermoplastischePolymere das poröse oder faserige Material imprägniert und das zweite thermoplastische Polymere einen anhaftenden Überzug über der Oberflache des porösen oder faserigen Materials· bildet.

14-.). Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 13? dadurch gekennzeichnet, dass-das thermoplastische Polymere unter Druck auf das poröse oder faserige Material aufgebracht wird.

1.5·) ^erfahren nach Anspruch 14-, dadurch gekennzeichnet, dass man den %uck auf das Polymere durch Drücken zwischen einen Auflagetisch für das poröse oder faserige Material und einen erhitzten Formstempel bewirkt·

16.) Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass man den erhitzten Formstempel oder den Auflage tisch convex erhöht einsetzt.

17.) Verfahren nach Anspruch '15 oder 15» dadurch gekennzeichnet, dass das thermoplastische Polymere von Strahlungshitze von dem erhitzten Formstück durch eine Metallfolie abgeschirmt wird.

18.) Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 1?, dadurch gekennzeichnet, dass als poröses oder faseriges Material Leder eingesetzt ^wird- 00983U1840

19.) Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass das thermoplastische Polymere in der Form eines Mittels ein-r gesetzt wird, das Wachse, Weichmacher und/oder Füllstoffe enthält;

20.) Verfahren nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass das Mittel mit einem Schmelzpunkt von etwa 80 bis 120° C einsetzt*

21.) Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 20, dadurch gekennzeichnet, dass diese einen heizbaren Formsteinpel enthält, der in und aus dem Kontakt mit einem Auflagetisch beweglich angeordnet ist, Einrichtungen zum Heranführen des thermoplastischen Polymeren und dos porösen oder faserigen Materials zwischen dem Formstempel und dem Auflagetisch umfasst, wobei, wenn der Formstempel in Kontakt mit dem Auflagetisch tritt, das thermoplastische Material erhitzt und veranlasst wird, das poröse oder faserige Material zu imprägnieren.

22.) Vorrichtung nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, dass der Auflagetisch reziprok transversal zu dem erhitzbaren Formstempel angeordnet ist, um einzelne Stücke des porösen oder faserigen Materials dem erhitzten Formstempel zuzuführen.

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