Die Erfindung bezieht sich auf eine Spannvorrichtung, um zwei Rohre oder
rohrförmige Bauteile an ihren betreffen Flanschen miteinander zu kuppeln.
Genauer betrifft die Erfindung eine Rohr-Spannvorrichtung mit bogenförmigen
Haltern, die am einen Ende durch eine Scharnieranordnung schwenkbar
miteinander gekuppelt und am anderen Ende mittels einer schwenkbaren
Verriegelungseinrichtung lösbar miteinander gekuppelt sind.
Kreisrunde V-Kupplungen zum Zusammenspannen der umfänglichen Endflan
sche von Rohren wurden viele Jahre lang benutzt, speziell bei Rohrleitungen
zur Führung von Druckfluiden mit hohen Temperaturen und Drücken. Derzeit
stehen viele Arten von V-Kupplungen zur Verfügung, um die umfänglichen
Endflansche von Rohren zu verbinden. Eine der üblicheren Kupplungen vom
V-Typ ist aus Haltern aus Metallblech hergestellt, die an Spannbändern an
gebracht sind. Obgleich diese Arten von Rohrkupplungen in der Luftfahrt- und
Raumfahrtindustrie weit verbreitet waren, war ihre Zuverlässigkeit aufgrund des
Versagens ihrer genieteten oder punktgeschweißten Verbindungen und wegen
Ermüdungsversagen ihrer Spannbänder in Frage gestellt.
Ein weiterer üblicher Typ von V-Kupplungen, der später eingeführt wurde,
benutzt geschmiedete, gegossene oder maschinell bearbeitete Halter mit ein
stückigen Scharnierenden, die mittels Augbolzen mit Arretierstiften und durch
Verbindungslenker miteinander verbunden sind. Zwar haben sich einige dieser
Kupplungen als sehr zuverlässig und effizient erwiesen, sie leiden jedoch unter
Nachteilen, mit denen sich die vorliegende Erfindung beschäftigt.
Speziell sind viele dieser bekannten Kupplungen verhältnismäßig schwierig
herstellbar, oftmals teuer und verhältnismäßig schwer. Zusätzlich lassen sich
diese Konstruktionen verhältnismäßig schwierig montieren und demontieren,
weil der Augbolzen manuell in der Eingriffstellung gehalten werden muß, bevor
der Bolzen angezogen wird, und sie lassen sich auch ohne Verwendung fabrik
mäßiger Einrichtungen nur mit Schwierigkeiten reparieren. Ferner benutzen
diese neueren Kupplungen Schwenkbolzen vom Spanntyp sowie Verbindungs
hebel, die in einem beträchtlichen Abstand gegen über der neutralen Achse des
Kanalabschnittes des Kupplungshalters versetzt sind. Die resultierende Bewe
gung, welche durch das Anzugsdrehmoment bei der Befestigung erzeugt wird,
bewirkt eine Drehung der Halterenden nach einwärts, was wiederum die
Flansche der Rohre örtlich nach innen verformt. Der Spanneinrichtung entge
gengesetzt sind die zwei Halter mittels eines oder mehreren, nicht einstellbaren
Lenkern verbunden, die gegenüber der umfänglichen Belastungslinie zwischen
den zwei Haltern versetzt sind. Diese versetzte Anordnung ist bei dieser Art
Kupplung für die richtige Funktion der Kupplung wesentlich, damit die Span
nung völlig symmetrisch über die angelenkten Halterenden übertragen wird.
Demgemäß wird ein gleiches Ausmaß unerwünschter Verformung, die an den
der Spanneinrichtung zugeordneten Enden der Halter auftritt, auch an den
angelenkten Enden der Halter erzeugt.
Beispiele einiger zum Stand der Technik gehörender Kupplungen sind den
US-Patenten Nr. 5,513,228 von Malmasson; 5,509,702 von Warehime u. a.;
5,545,606 von Voss u. a.; 4,919,453 von Halling u. a.; 4,739,542 von Krzesicki;
4,681,353 von Halling; 4,341,406 von Abbes u. a.; 4,123,095 von Stehlin;
3,797,079 von Nixon; 3,797,078 von LaPointe; 2,706,648 von Gosse;
2,689,141 von Kiekhaefer; 2,688,170 von Balzer und 627,987 von Dick offen
bart. Beispiele anderer Kupplungen des Standes der Technik sind in den briti
schen Patenten 509,738 von Thompsen; 1,126,872 von Avica Equipment
Limited; 339,065 von Malleville und 1,140,636 von Rolls Royce Limited
offenbart.
Somit besteht weiterhin ein Bedarf an verbesserten Rohr-Kupplungsvorrichtun
gen. Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Spannvorrichtung
zu schaffen, die billig, leichtgewichtig, einfach zu montieren und zu demontie
ren ist und die eine symmetrische Belastung gewährleistet.
Diese Aufgabe löst erfindungsgemäß eine Spannvorrichtung, die die Merkmale
des Anspruches 1 aufweist.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist nicht nur verhältnismäßig kompakt, billig
herstellbar und weist ein geringes Gewicht auf, sondern ist auf einfache Weise
zusammenzubauen und zu zerlegen, so daß ein Austausch sämtlicher Bauteile
am Einsatzort möglich ist.
Wie unten näher erläutert wird, kann die erfindungsgemäße Vorrichtung so
ausgestaltet werden, daß ihre Verriegelungseinrichtung auch vor dem Anziehen
der Spanneinrichtung in der Eingriffstellung gehalten ist.
Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist dank des der Verriegelungseinrich
tung zugeordneten Rückhaltegliedes sichergestellt, daß das Spannelement der
Verriegelungseinrichtung nicht ungewollt außer Eingriff mit dem schwenkbar
mit ihm verbundenen Halter der Vorrichtung kommt.
Durch die Erfindung ist auch ein Verfahren zur Herstellung einer Spannvor
richtung aufgezeigt, welches die Merkmale des Anspruches 15 aufweist.
Nachstehend ist die Erfindung anhand von in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispielen im einzelnen erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht einer Rohr-Spannvorrichtung gemäß einem
Ausführungsbeispiel der Erfindung, angebracht an Umfangs
flanschen zweier koaxialer Rohre, von denen eines im Quer
schnitt gezeigt ist;
Fig. 2 eine Vorderansicht der Spannvorrichtung von Fig. 1, die die
Verriegelungseinrichtung im gekuppelten Zustand, die Um
fangsflansche der Rohre umgehend zeigt, wobei die Spannvor
richtung teilweise aufgebrochen dargestellt ist, um die Verbin
dung zwischen den Flanschen der Rohre zu zeigen;
Fig. 3 eine teilweise auseinandergezogen gezeichnete, perspektivi
sche Ansicht der Rohr-Spannvorrichtung von Fig. 1 und 2,
wobei das Einsetzen des Spannbolzens der Verriegelungsein
richtung in die Öffnungen eines der Halter gezeigt ist;
Fig. 4 eine teils auseinandergezogen gezeichnete perspektivische, der
Fig. 3 ähnliche Ansicht der Rohr-Spannvorrichtung von Fig. 1-3,
wobei der Spannbolzen in Eingriff mit der Spannvorrichtung
ist und das Anbringen des Rückhaltegliedes am Spannbolzen
gezeigt ist;
Fig. 5 eine den Fig. 3 und 4 ähnliche perspektivische Ansicht, die die
Rohr-Spannvorrichtung von Fig. 1-4 zeigt, wobei das Rückhal
teglied mit dem Spannbolzen in Eingriff ist, jedoch vor dem
Verformen des Rückhaltegliedes;
Fig. 6 eine den Fig. 3-5 ähnliche perspektivische Ansicht, die die
Rohr-Spannvorrichtung von Fig. 1-5 zeigt, wobei die Verriege
lungseinrichtung gegen die Eingriffstellung hin geschwenkt
wird;
Fig. 7 eine den Fig. 3-6 ähnliche perspektivische Ansicht, die die
Rohr-Spannvorrichtung von Fig. 1-6 zeigt, wobei die Verriege
lungseinrichtung in der Eingriffstellung ist;
Fig. 8 einen Transversalschnitt der Rohr-Spannvorrichtung von Fig. 1-7,
entsprechend der Schnittlinie von 8-8 von Fig. 3;
Fig. 9 einen Transversalschnitt der Rohr-Spannvorrichtung von Fig. 1-8,
entsprechend der Schnittlinie 9-9 von Fig. 5;
Fig. 10 einen Transversalschnitt der Rohr-Spannvorrichtung von Fig. 1-9,
entsprechend der Schnittlinie 10-10 von Fig. 6;
Fig. 11 einen Transversalschnitt der Rohr-Spannvorrichtung von Fig. 1-10,
entsprechend der Linie 11-11 von Fig. 7;
Fig. 12 eine vergrößerte perspektivische Ansicht eines Rückhaltegliedes
in verformtem Zustand gemäß einem zweiten Ausführungsbei
spiel der Erfindung und
Fig. 13 eine vergrößerte perspektivische Teilansicht der Rohr-Spannvor
richtung von Fig. 1-11, mit dem Unterschied, daß gemäß dem
zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung das Halteglied von
Fig. 12 Verwendung findet.
Wie aus Fig. 1 und 2 zu ersehen ist, ist eine V-Kupplung oder Rohr-Spannvor
richtung 10 gemäß der Erfindung dargestellt, um ein erstes und ein zweites
koaxiales Rohr 12 bzw. 14 mittels ihrer Umfangsflansche 16 bzw. 18 fest
miteinander zu kuppeln. Die Rohr-Spannvorrichtung 10 beinhaltet einen ersten
oder oberen Halter 20 für den Eingriff an Berührungsflächen der Umfangs
flansche 16 und 18 der Rohre 12 bzw. 14, einen zweiten oder unteren Halter
22 für den Eingriff mit den Kontaktflächen der Umfangsflansche 16 und 18 der
Rohre 12 bzw. 14, eine Scharnieranordnung 24 zum Kuppeln je eines der
Enden der Halter 20 und 22 miteinander sowie eine Verriegelungseinrichtung
30, um die anderen Enden der Halter 20 und 22 lösbar miteinander zu kup
peln.
Aus dieser Beschreibung ist für den Fachmann ersichtlich, daß die Scharnier
anordnung 24 und die Verriegelungseinrichtung 30 modifiziert werden könn
ten, um die Vorteile der geringverformenden Kupplung nutzbar zu machen, wie
sie im auf die Anmelderin übertragenen US-Patent 5,509,702 von Warehime
u. a., angemeldet am 23. August 1994, beschrieben ist. Auf die Teile des
US-Patentes 5,509,702, die sich auf die Halter- und die Scharnieranordnung
beziehen, wird hiermit Bezug genommen.
Die Rohre 12 und 14 sind übliche Rohre oder Leitungen mit umfänglichen
Endflanschen 16 bzw. 18, mit denen die Halter 20 und 22 in Eingriff kommen,
um die Rohre 12 und 14 miteinander zu kuppeln. Genauer gesagt, weisen die
Flansche 16 und 18 geneigte Berührungsflächen auf, so daß, wenn die Halter
20 und 22 um die Flansche herumgespannt werden, die Flansche 16 und 18
gegeneinander gedrückt werden. Da die Rohr-Spannvorrichtung 10 für die
meisten mit Flanschen versehenen Rohr ausgelegt werden kann, werden die
Einzelheiten der Rohre 12 und 14 nicht im einzelnen hier besprochen oder
dargestellt. Eine Dichtung 40 ist zwischen den Umfangsflanschen 16 und 18
der Rohre 12 bzw. 14 angeordnet, um die Verbindung zwischen ihnen abzu
dichten, wie dies aus Fig. 2 ersichtlich ist. Da außerdem Dichtungen, wie die
druckbelastete Dichtung 40 in der Technik wohlbekannt sind, wird die Dich
tung 40 nicht im einzelnen hier besprochen oder dargestellt.
Es wird nunmehr auf Fig. 1-3 und 8 Bezug genommen. Der erste Halter 20 ist
ein bogenförmiges Halteelement mit einer im wesentlichen V-förmigen Ein
griffsnut 42, die sich von einem ersten Scharnierende 44 des ersten Halters 20
zu einem zweiten Kupplungsende 46 des Halters 20 erstreckt. Vorzugsweise
hat der Bogen, der sich zwischen dem ersten Scharnierende 44 und dem
Kupplungsende 46 des Halters 20 erstreckt, etwa 180° oder etwas weniger als
180°. Der Halter 20 ist vorzugsweise als einheitliches, einstückiges Teil aus
einem geeigneten metallischen Werkstoff gefertigt, wie er üblicherweise in der
Technik der Rohrkupplungen verwendet wird, beispielsweise INCONEL 718,
anderen Edelstählen oder hochfesten, korrosionsbeständigen und hochtempera
turfesten Metallegierungen wie A-286 oder irgendeinem anderen geeigneten
Werkstoff.
Eine Schwenklagerbohrung 48 ist im ersten Halter 20 in der Nähe des ersten
Scharnierendes 44 ausgebildet, um ein Ende der Scharniereinheit 24 schwenk
bar daran anzubringen, wie unten besprochen wird. Die Bohrung 48 ist eine
geschlossene Bohrung mit einer inneren Oberfläche oder Kupplungsfläche, die
sich über einen Bogen von 360° erstreckt. Jedoch kann die Bohrung 48 auch
eine offene Schwenklageröffnung oder ein Schlitz mit einer gekrümmten Kupp
lungsfläche sein, die sich über einen Bogen von mehr als 180°, jedoch weniger
als 360°, erstreckt. Da ein Schwenklagerschlitz die Abmessung des Stabmateri-
als herabsetzt, das zur Herstellung des Halters 20 erforderlich ist, würde hier
durch auch das Gewicht der Spannvorrichtung 10 weiter verringert. Die Ver
wendung geschlossener Schwenklagerbohrungen und offener Schwenklager
schlitze ist in näheren Einzelheiten in der auf die Anmelderin übertragenen
US-Patentanmeldung Serial No. 08/329,985 von Warehime u. a., angemeldet am
27. Oktober 1994, beschrieben, worauf hier Bezug genommen wird.
Zwei Eckplatten 60 und 62 sind am ersten Halter 20 an dessen Kupplungsende
46 ausgebildet. Die Eckplatten 60 und 62 sind im wesentlichen zueinander
parallel und erstrecken sich im wesentlichen senkrecht zu einer Stirnfläche 63
des Kupplungsendes 46. Bei dem bevorzugten Ausführungsbeispiel sind die
Eckplatten 60 und 62 voneinander ausreichend entfernt, um die Verriegelungs
einrichtung 30 zwischen sich aufzunehmen, wie unten besprochen wird. Jede
Eckplatte 60 und 62 weist eine gekrümmte hintere Halter- oder Sattelfläche 64
auf. Die gekrümmte Sattelfläche 64 kommt passend mit einem Teil der Verrie
gelungseinrichtung 30 in Eingriff, um die Verriegelungseinrichtung 30 lösbar an
den Eckplatten 60 und 62 zu halten, wie unten besprochen wird.
Die Eingriffsnut 42 des Halters 20 weist ein V-förmiges Querschnittsprofil auf.
Verschiedene Arten V-förmiger Profilquerschnitte können beim Halter 20
Verwendung finden, wie dies beispielsweise in der US-Patentanmeldung Serial
No. 08/329,285 von Warehime u. a., angemeldet am 23. August 1994, be
schrieben ist, worauf Bezug genommen wird.
Der zweite oder untere Halter 22 ist dem ersten oder oberen Halter 20 im
wesentlichen gleich, abgesehen davon, daß seine Verbindung mit der Verriege
lungseinrichtung 30 etwas abgewandelt ist, so daß die Verriegelungseinrichtung
30 schwenkbar mit dem zweiten Halter 22 gekuppelt ist. Demgemäß werden
die gleichen, jedoch mit einem Strich versehenen Bezugszahlen zur Bezeich
nung solcher Teile des zweiten Halters 22 verwendet, die denen des ersten
Halters 20 ähnlich sind. In Anbetracht der Ähnlichkeiten zwischen den Haltern
20 und 22 wird lediglich derjenige Teil des zweiten Halters 22 im einzelnen
besprochen, der für die schwenkbare Verbindung mit der Verriegelungseinrich
tung 30 abgewandelt ist. Grundsätzlich weist der zweite Halter 22 eine Ein
greifnut 42' auf, die sich von einem ersten Scharnierende 44' zu einem zweiten
Kupplungsende 46' erstreckt. Das erste Scharnierende 44' weist eine Schwenk
lagerbohrung 48' auf, während das zweite Ende 46' zwei Eckplatten 70 und 72
aufweist, die sich von einer Stirnfläche 63' erstrecken.
Es wird wiederum auf Fig. 1-3 und 8 Bezug genommen. Die Scharniereinheit
24 beinhaltet zwei Schwenkzapfen 92 und zwei Gelenkhebel 94, um die
Scharnierenden 44 und 44' der Halter 20 bzw. 22 miteinander schwenkbar zu
kuppeln. Die Schwenkzapfen 92 haben die Form von Nieten, die am einen
Ende verformt werden, um die Gelenkhebel 94 an den Haltern 20 und 22 zu
sichern. Speziell weist jeder Gelenkhebel 94 eine erste Schwenkbohrung 86
am enden Ende für die Aufnahme eines die Schwenkzapfen 92 sowie eine
zweite Schwenkbohrung 28 an ihrem anderen Ende für die Aufnahme des
anderen Schwenkzapfens 92 auf. In jeder der Schwenklagerbohrungen 48 und
48' der Halter 20 bzw. 22 ist einer der Schwenkzapfen 92 aufgenommen.
Die Gelenkhebel 94 sind hundeknochenartig geformte Lenker und aus einem
geeigneten Werkstoff, wie er in der Technik der Rohrkupplungen üblich ist,
hergestellt. Beispielsweise können die Gelenkhebel 92 aus INCONEL 718 oder
jedwedem geeigneten Edelstahl gefertigt sein. Es ist für den Fachmann aus der
vorliegenden Beschreibung ersichtlich, daß eine Mehrzahl von Gelenkhebeln
benutzt werden kann, je nach Größe der erforderlichen Gelenkverbindung
und/oder wie es gewünscht wird.
Die Eckplatten 70 und 72 des zweiten Halters 22 sind im wesentlichen zuein
ander parallel und erstrecken sich im wesentlichen senkrecht zur Stirnfläche 63'
des zweiten Halters 22 in im wesentlichen der gleichen Weise wie sich die
Eckplatten 60 und 62 von der Stirnfläche 63 des ersten Halters 20 erstrecken.
Jedoch sind die Eckplatten 70 und 72 so ausgestaltet, daß die Verriegelungsein
richtung 30 schwenkbar mit ihnen kuppelbar ist. Genauer gesagt, weist die
Eckplatte 70 eine geschlossene kreisrunde Öffnung oder Bohrung 74 auf, die
sich völlig durchgehend durch sie hindurch erstreckt. Die Bohrung 74 ist so
bemessen, daß sie einen Teil der Verriegelungseinrichtung 30 schwenkbar
aufnimmt, wie unten besprochen wird. Die Eckplatte 72 weist eine Öffnung
oder einen Schlitz 76 auf, der auf der von den Eckplatten 60 und 62 abge
wandten Seite offen ist. Der Schlitz 76 weist einen bogenförmigen Grundteil 78
auf, der so gekrümmt ist, daß er einen Halbkreis mit dem gleichen Radius wie
die Bohrung 74 bildet. Auch liegt der Krümmungsmittelpunkt des den Grund
teil 78 bildenden Bogens auf der Achse, die sich durch das Zentrum der Boh
rung 74 erstreckt.
Wie am besten aus Fig. 3 zu ersehen ist, beinhaltet die Verriegelungseinrich
tung 30 ein Verbindungsglied oder einen Spannbolzen 100, ein Rückhalteglied
102, ein Spannglied oder eine Mutter 104 sowie ein Druckstück in Form einer
Sattelscheibe 106. Die Verriegelungseinrichtung 30 ist schwenkbar mit dem
Kupplungsende 46' des zweiten Halters 22 gekuppelt und lösbar mit dem
Kupplungsende 46 des ersten Halters 20 gekuppelt.
Wie am besten aus Fig. 2 zu ersehen ist, handelt es sich bei dem Spannbolzen
100 vorzugsweise um einen T-Bolzen mit einem Schwenklagerende oder Kopf
112 und einem Verankerungsende oder einem Schaft 114, der sich vom Kopf
112 weg erstreckt. Der Bolzen 100 ist vorzugsweise aus einem üblichen
metallischen Werkstoff, beispielsweise Edelstahl A 286 oder irgendeinem
anderen geeigneten hochfesten Werkstoff. Der Kopf 112 des Bolzens 100 ist
ein im wesentlichen zylindrisches Bauteil mit einem ersten Schwenkzapfen 116
und einem zweiten Schwenkzapfen 118, die auf einer gemeinsamen Achse A
liegen. Erster und zweiter Schwenkzapfen 116 und 118 sind im wesentlichen
identisch, abgesehen davon, daß sie sich in zueinander entgegengesetzten
Richtungen vom Schaft 114 erstrecken. Erster und zweiter Schwenkzapfen 116
und 118 sind schwenkbar in der Bohrung 74 und im Schlitz 76 aufgenommen,
so daß der Bolzen 100 um die Achse A schwenkt. Der Bolzen 100 ist mit den
Eckplatten 70 und 72 mittels des Rückhaltegliedes 102 so gekuppelt, daß die
Schwenkzapfen 116 und 118 innerhalb der Bohrung 74 und dem Schlitz 76
gehalten werden, wie unten besprochen wird.
Der Schaft 114 des Bolzens 100 ist zylindrisch und weist eine Längsachse B
auf, die sich im wesentlichen senkrecht zur Achse A erstreckt. Der Schaft 114
erstreckt sich senkrecht zum Kopf 112 zu einem mit Gewinde versehenen
freien Endteil 120, mit dem die Mutter 104 verschraubbar ist. Das Ende des
Schaftes 114 ist in der Nähe des Kopfes 112 vorzugsweise gewindelos.
Wie am besten aus Fig. 4 zu ersehen ist, weist das Rückhalteglied 102 einen
Kragenteil 132 und einen Halteteil 134 auf, der in seinem unverformten Zu
stand, d. h. vor dem Biegen, langgestreckt ist. Das Rückhalteglied 102 ist ein
einstückiges einheitliches Glied, das vorzugsweise aus Metallblech hergestellt
ist. Ein geeigneter Werkstoff für das Rückhalteglied 102 ist eine korrosionsbe
ständige Metallegierung, wie CRES-321.
Der Kragenteil 132 ist ein Hohlzylinder mit einer inneren Zylinderfläche 136,
die etwas größer ist als die äußere Oberfläche des Schaftes 114, um diesen
gleitend in sich aufzunehmen. Vorzugsweise weist der Kragenteil 132 einen
längsverlaufenden Schlitz auf, wie in Fig. 4 zu ersehen ist, so daß er bequem
aus einem einzigen flachen Blechstück hergestellt werden kann. Natürlich kann
der Kragenteil 132 als zusammenhängender Hohlzylinder gefertigt werden, falls
dies erforderlich und/oder gewünscht ist. Der Kragenteil 132 erstreckt sich über
eine ausreichende Länge, um seine einwandfreie Lagerung auf dem Schaft 114
sicherzustellen, wie unten besprochen wird.
Wie am besten aus Fig. 4 zu ersehen ist, ist der langgestreckte Halteteil 134
einstückig mit dem Kragenteil 132 verbunden und erstreckt sich von diesem in
seiner ursprünglichen, unverformten Konfiguration als flaches ebenes Glied mit
im wesentlichen rechteckiger Form nach außen. Die quer gemessene Breite des
langgestreckten Halteteiles 134 ist größer bemessen als der Außendurchmesser
des Kragens 132, jedoch etwas geringer als der Abstand zwischen den beiden
Eckplatten 60 und 62 des ersten Halters 20 und der Eckplatten 70 und 72 des
zweiten Halters 22. Dies ermöglicht es, daß sich der langgestreckte Halteteil
134 zwischen beiden Eckplatten 60 und 62 des ersten Halters 20 und den
Eckplatten 70 und 72 des zweiten Halters 22 erstreckt. Der langgestreckte
Halteteil 134 ist so geformt und bemessen, daß er zu einer gekrümmten Form
dauerhaft verformbar ist, die dem Kopf 112 des Bolzen 100 entspricht und
diesen teilweise umgibt, wie unten besprochen wird.
Wie aus Fig. 6, 10 und 11 zu ersehen ist, ist die das Spannglied bildende
Mutter 104 vorzugsweise eine übliche selbstsichernde Mutter, die auf den mit
Gewinde versehenen Endteil 120 des Schaftes 114 aufschraubbar ist. Die als
Druckstück dienende Sattelscheibe 106 ist eine im wesentlichen U-förmige
Scheibe. Die Sattelscheibe 106 weist eine gekrümmte Druckfläche 140 an einer
Seite für passende Berührung mit den gekrümmten Sattelflächen 64 der Eck
platten 60 und 62 sowie eine ebene Fläche 141 an ihrer anderen Seite für die
Anlage der Spannmutter 104 auf. Die Sattelscheibe 106 weist außerdem eine
zentrale Bohrung 142 für den gleitenden Durchtritt des Schaftes 114 des Bol
zens 100 auf, sowie parallele Seitenwände 144, die zur ebenen Fläche 141
senkrecht sind. Die Seitenwände 144 sind in einem solchen Abstand von
einander, daß, wenn die Sattelscheibe 106 in der Eingriffstellung ist, die Eck
platten 60 und 62 des ersten Halters 20 innerhalb der Sattelscheibe 106 zwi
schen den Seitenwänden 144 aufgenommen sind. Die Mutter 104 und die
Sattelscheibe 106 sind vorzugsweise jeweils einteilige Glieder, die aus einem
geeigneten Werkstoff, wie INCONEL 713 oder 718, gegossen oder maschinell
hergestellt sind.
Generell wird die Spannvorrichtung 10 auf den umfänglichen Flanschen 16
und 18 in Stellung gebracht, nachdem die Rohre 12 und 14 axial aufeinander
ausgerichtet sind, wobei die Dichtung 40 zwischen ihnen angeordnet ist.
Speziell, wie aus Fig. 1 und 2 ersichtlich ist, werden die Halter 20 und 22 der
Spannvorrichtung 10 um die Flansche 16 und 18 so herumgelegt, daß die
Flansche 16 und 18 in den V-förmigen Nuten 42 und 42' aufgenommen sind.
Es wird nun auf Fig. 3-11 Bezug genommen. Die Verriegelungseinrichtung 30
der Spannvorrichtung 10 wird auf folgende Weise zusammengebaut. Zunächst,
s. Fig. 3 und 4, wird der Bozen 100 in die Bohrung 74 und den Schlitz 76 der
Eckplatten 70 und 72 des zweiten Halters 22 eingesetzt. Der Kopf 112 wird
längs der Achse A bewegt, bis sich der Kopf 112 und ein Teil des Schaftes 114
durch den Schlitz 76 der Eckplatte 72 hindurchbewegt haben und der erste
Schwenkzapfen 116 vollständig in die Bohrung 74 der Eckplatte 70 eingesetzt
ist. Genauer gesagt ist der Kopf 112 des Bolzens 100 so positioniert, daß die
Achse A des Kopfes 112 mit der Mittelachse der Bohrung 74 und des Schlitzes
76 fluchtet, und die Achse A wird somit die Schwenkachse des Bolzens 100.
Die Bohrung 74 der Eckplatte 70 und ein erster Schwenkzapfen 116 sind so
bemessen, daß sich der erste Schwenkzapfen 116 in der Bohrung 74 drehen
kann. Da die Bohrung 74 der Eckplatte 70 eine geschlossene Bohrung ist, ist
der erste Schwenkzapfen 116 an jeder wesentlichen Seitwärtsbewegung quer
zur Achse A gehindert.
Wenn der erste Schwenkzapfen 116 vollständig in die Bohrung 74 eingesetzt
ist, ist der zweite Schwenkzapfen 118 innerhalb des Schlitzes 76 der Eckplatte 72
angeordnet. Der Radius des Grundteiles 78 ist etwas größer als der Radius
des zweiten Schwenkzapfens 18, so daß der zweite Schwenkzapfen 118 am
Grundteil 78 um die Achse A frei schwenkbar ist.
Wie aus Fig. 4, 5 und 9 zu ersehen ist, wird, wenn die Schwenkzapfen 116
und 118 mit der Bohrung 74 bzw. dem Schlitz 76 in Eingriff sind und der
Schaft 114 des Bolzens 100 zwischen den Eckplatten 70 und 72 positioniert ist,
das Rückhalteglied 102 mit dem Bolzen 100 gekuppelt. Insbesondere wird das
Rückhalteglied 102 nun auf dem Schaft 114 in Stellung gebracht, indem der
Kragenteil 132 auf den Schaft 114 längs der Achse B aufgeschoben wird, bis
der Kragenteil 132 am Kopf 112 anstößt. Wie am besten aus Fig. 9 zu ersehen
ist, erstreckt sich, wenn der Kragenteil 132 auf dem Bolzen 100 so in Stellung
gebracht ist, daß der Kragenteil 132 am Kopf 112 des Schaftes anstößt, der
langgestreckte Halteteil 134 des Haltegliedes 102 zwischen den Eckplatten 70
und 72 in der Nähe der Stirnfläche 63' des zweiten Halters 22 und erstreckt
sich auch teilweise zwischen den Platten 60 und 62 in der Nähe der Stirnfläche
63 des ersten Halters 20.
Als nächstes wird, wie aus Fig. 5-7 und 9-11 zu ersehen ist, der Bolzen 100
nun um die Achse A geschwenkt, welche nun auch die Schwenkachse für den
Bolzen 100 ist, um den langgestreckten Halteteil 134 um den Kopf 112 des
Schaftes 114 herum zu verformen. Während der Bolzen 100 um die Achse A
aus der Freigabestellung gegen seinen Eingriff mit den Eckplatten 60 und 62
hin geschwenkt wird, stützt sich der langgestreckte Halteteil 134 des Rückhalte
gliedes 102 gegen die Stirnflächen 63 und 63' ab, die zwischen den Eckplatten
60 und 62 sowie 70 und 72 der Halter 20 bzw. 22 gebildet sind. Der Ab
schnitt des langgestreckten Halteteiles 134, der an den Kragenteil 132 angrenzt,
beginnt dann sich zur Form des Kopfes 112 des Bolzens 100 zu verformen, wie
am besten aus Fig. 10 zu ersehen ist.
Die Verformung des langgestreckten Halteteiles 134 setzt sich über die Länge
des langgestreckten Halteteiles 134 fort, bis der langgestreckte Halteteil 134
völlig um den Kopf 112 des Bolzen 100 herum verformt ist. D.h., bis der lang
gestreckte Halteteil 134 so verformt ist, daß er den Kopf 112 ausreichend
umgibt, um den Bolzen 100 zwischen den Eckplatten 70 und 72 in Stellung zu
halten. Die vollständige Verformung des langgestreckten Halteteiles 134 findet
statt, wenn der Bolzen 100 vollständig um die Achse A in die Eingriffstellung
zwischen die Eckplatten 60 und 62 hinein geschwenkt ist. Wie am besten aus
Fig. 6 und 11 zu ersehen ist, hat, nachdem er vollständig verformt ist, der
Halteteil 134 die Form eines hohlen Teilzylinders, der den Kopf 112 umgibt.
Vor der Anordnung des Rückhaltegliedes 102 um den Bolzen 100 herum kann
der Kopf 112 des Bolzens 100 längs der Achse A bewegt und aus den Eckplat
ten 70 und 72 herausgenommen werden. Wenn jedoch das Rückhalteglied 102
verformt ist, um den Kopf 112 zu umgeben, kann der Bozen 100 nicht länger
unbeabsichtigt zwischen den Eckplatten 70 und 72 herausgenommen werden.
Wenn der langgestreckte Halteteil 134 um den Kopf 112 herum verformt ist,
stützt sich der langgestreckte Halteteil 134 an den inneren Oberflächen der
Eckplatten 70 und 72 ab, um jede größere Bewegung des Kopfes 112 des
Bolzens 100 längs der Achse A zu verhindern und auch zu verhindern, daß der
Schwenkzapfen 118 des Bolzens 100 aus dem offenen Ende des Schlitzes 76
der Eckplatte 72 herausgewunden werden kann. Daher kann der Bolzen 100
nun frei zwischen Freigabestellung und Eingriffstellung verschwenkt werden,
ohne von der Bohrung 74 und dem Schlitz 76 der Eckplatten 70 und 72 ge
trennt zu werden.
Will man die Halter 20 und 22 um die umfänglichen Flansche 16 und 18 der
Rohre 12 und 14 herum festspannen, wird der Bolzen 100 mit dem daran
befindlichen Rückhalteglied 102 um die Achse A in die Eingriffstellung am
Kupplungsende 46 des ersten Halters 20 geschwenkt. In der Eingriffstellung
erstreckt sich der mit Gewinde versehen Endteil 120 des Bolzens 100 zwischen
den Eckplatten 60 und 62. Die Sattelscheibe 106 wird nun auf dem Bolzen 100
in Stellung gebracht, indem der Schaft 114 des Bolzens 100 durch die zentrale
Bohrung 142 der Sattelscheibe 106 gesteckt wird. Die gekrümmte Fläche 140
der Sattelscheibe 106 liegt nun passend an den Sattelflächen 64 der Eckplatten
60 und 62 an, und die Seitenwände 144 der Sattelscheibe 106 berühren die
Eckplatten 60 und 62, um den Bolzen 100 zwischen den Eckplatten 60 und 62
auszurichten und eine Zugbelastung sicherzustellen. Die Mutter 104 wird nun
auf den mit Gewinde versehenen Endteil 120 des Schaftes 114 aufgeschraubt,
um eine Zugbelastung des Bolzens 100 zu bewirken und die Enden 46 und 46'
der Halter 20 bzw. 22 gegeneinander zu ziehen, um die Rohre 12 und 14
aneinander zu befestigen.
Wenn es gewünscht wird, die Spannvorrichtung 10 von den Rohren 12 und 14
abzunehmen, wird die Mutter 104 ausreichend gedreht, um einen Spielraum
für Mutter 104 und Sattelscheibe 106 zu schaffen, um den Eingriff mit den
Eckplatten 60 und 62 aufzuheben. Natürlich kann die Mutter 104 einfach vom
Bolzen 100 zusammen mit der Sattelscheibe 106 abgenommen werden, um die
Spannvorrichtung 10 von den Rohren 12 und 14 abzunehmen. Der Bolzen 100
ist dann wieder frei um die Achse A zwischen Eingriff- oder Verriegelungsstel
lung und Freigabestellung schwenkbar. Wie oben dargelegt, stellt das Rückhal
teglied 102 sicher, daß der Bolzen 100 zwischen den Eckplatten 70 und 72 des
zweiten Halters 22 vollständig gesichert ist.
Sollte der Bolzen 100 beschädigt werden oder brechen, kann der Bolzen 100
leicht an der Stelle, wo die Spannvorrichtung 10 benutzt wird oder an jedem
anderen Ort ausgewechselt werden. Der Bolzen 100 wird einfach ausgewech
selt, indem man die Schritte in umgekehrter Reihenfolge durchführt, wie sie für
das Anbringen des Rückhaltegliedes 102 am Bolzen 100 erforderlich sind. In
anderen Worten gesagt, kann eine Bedienungsperson manuell den langgestreck
ten Halteteil 134 vom Kopf 112 des Bolzens 100 wegbiegen, bis der langge
streckte Halteteil 134 ausreichend gerade ist und die in Fig. 4 gezeigte Aus
gangsform annimmt. Das Rückhalteglied 102 kann dann vom Bolzen 100 vom
Kopf 112 weg herabgeschoben werden, also in der umgekehrten Richtung als
in Fig. 4 gezeigt. Alternativ kann das Rückhalteglied 102 einfach vom Bolzen
100 mittels eines Werkzeugs weggeschnitten werden.
Wenn das Rückhalteglied 102 vom Bolzen 100 abgenommen ist, kann der
Bolzen 100 bequem aus den Platten 70 und 72 herausgenommen werden,
indem man den Bolzen 100 vollständig in die in Fig. 4 gezeigte Freigabestel
lung bewegt und dann den Bolzen 100 längs der Achse A von der Eckplatte 70
wegbewegt, d. h. in die entgegengesetzte Richtung als in Fig. 3 gezeigt. Ein
neuer Bolzen 100 und ein neues Rückhalteglied 102 können dann mit den
Eckplatten 70 und 72 in Eingriff gebracht werden, indem man die gleichen
Schritte ausführt, die oben besprochen wurden, so daß die Spannvorrichtung
10 wieder die gleiche Funktion erfüllen kann, wie oben besprochen. Je nach
Zustand des Rückhaltegliedes 102, kann das ursprüngliche Rückhalteglied 102
wieder verwendet werden und wieder verformt werden, wie bei der oben
beschriebenen ursprünglichen Verformung, anstatt ein neues Rückhalteglied
102 anzuwenden. Es versteht sich auch, daß das grundsätzliche Austauschver
fahren, wie es oben beschrieben ist, benutzt werden kann, wenn andere Teile
als der Bolzen 100 versagt haben oder ein anderer Grund vorliegt.
Fig. 12 und 13, auf die Bezug genommen wird, zeigen ein Rückhalteglied 202
gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung. Das Rückhalteglied
202 ist so ausgelegt, daß es bei der oben besprochenen Spannvorrichtung 10
verwendet werden kann. Das Rückhalteglied 202 weist einen Kragenteil 232,
einen langgestreckten Halteteil 234 und eine innere Fläche 236 auf. Das
Rückhalteglied 202 ist in Aufbau und Funktion dem obenbeschriebenen Rück
halteglied 102 im wesentlichen gleichwertig, abgesehen vom Vorhandensein
eines Schlitzes 250, der ein Nasenteil oder Federelement 252 mit einer Raste
oder einem Höcker 254 am langgestreckten Halteteil 234 definiert. Demgemäß
werden lediglich diejenigen zusätzlichen Elemente des Rückhaltegliedes 202,
die beim Rückhalteglied 102 nicht vorhanden sind, im einzelnen beschrieben.
Der Schlitz 250 ist eine schmale Öffnung, die sich im wesentlichen über
dreiviertel der Länge des langgestreckten Halteteiles 234 erstreckt. Der Schlitz
250 erstreckt sich im wesentlichen parallel zur Längsachse des langgestreckten
Halteteiles 234 in dessen ursprünglicher, unverformter Konfiguration (die nicht
gezeigt ist), jedoch gegenüber dem Zentrum des langgestreckten Halteteiles 234
versetzt, in enger Nachbarschaft zur oberen Seite 256 des langgestreckten
Halteteiles 234. Der Höcker 254 ist an der oberen Seite 256 des Federelemen
tes in der Nähe des Schlitzes 250 angeordnet. Wie aus Fig. 12 zu ersehen ist,
entspricht die verformte Konfiguration des Haltegliedes 202 grundsätzlich der
Konfiguration des Rückhaltegliedes 102 und wird in gleicher Weise verformt,
wie dies oben bezüglich des Rückhaltegliedes 102 beschrieben ist.
Wie in Fig. 13 gezeigt, sind der Schlitz 250 und der Höcker 254 so angeord
net, daß, wenn die Verriegelungseinrichtung 30 in der Eingriffstellung ist, der
Höcker 254 innerhalb des Schlitzes 76 an der Eckplatte 72 gelegen ist. Der
Höcker 254 ist während des Einbaues der Spannvorrichtung 10 eine Hilfe,
indem er einen Mechanismus zur Verfügung stellt, um den Bolzen 100 in der
Eingriffstellung zu halten, während die Sattelscheibe 106 und die Mutter 104
auf das freie Ende des Bolzens 100 aufgesetzt werden. Dies ergibt sich da
durch, daß der Höcker 254 eine Abstützung bildet, die die Drehung des Bol
zens 100 um die Achse A und aus der Eingriffstellung heraus behindert. Der
Höcker 254 stützt sich an einem Teil der Eckplatte 52 in der Nähe des Schlit
zes 76 ab und wandert nicht am Schlitz 76 vorbei, wenn normale Einbaukräfte
auf den Bolzen 100 einwirken.
Jedoch ermöglicht der Schlitz 250 des Rückhaltegliedes 202, daß das Feder
element 252 nachgeben und gegen den langgestreckten Halteteil 234 hin
ausweichen kann und stellt daher einen Mechanismus zur Verfügung, um den
Höcker 254 aus dem Schlitz 76 herauszubewegen, so daß der Bolzen um die
Achse A aus der Eingriffstellung heraus geschwenkt werden kann. Das Feder
elemente 252 bildet eine Basis für den Höcker 254 und ermöglicht es, daß der
Höcker 254 vom Schlitz 76 und der Eckplatte 72 weggedrängt werden kann,
wenn eine ausreichende Kraft auf den Höcker 254 einwirkt, um den Wider
stand des Federelementes 252 zu überwinden. Wenn der Widerstand des
Federelementes 252 überwunden ist, stützt sich der Höcker 254 an der Seite
der Eckplatte 72 ab und ermöglicht die weitere Schwenkung des Bolzens 100.
Wenn der Bolzen um die Achse A aus der Freigabestellung wieder in die
Eingriffstellung geschwenkt wird, bewegt sich der Höcker 254 längs der Eck
platte 72, bis er den Schlitz 76 erreicht. Der Höcker 254 tritt dann wiederum
durch die in Richtung auf die Eckplatte 72 wirkende Kraft des Federelementes
252 wieder nach oben in den Schlitz 76 ein.