DE19754295C2 - Verfahren zur Erkennung von Beschädigungen einer Glasscheibe - Google Patents
Verfahren zur Erkennung von Beschädigungen einer GlasscheibeInfo
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- DE19754295C2 DE19754295C2 DE19754295A DE19754295A DE19754295C2 DE 19754295 C2 DE19754295 C2 DE 19754295C2 DE 19754295 A DE19754295 A DE 19754295A DE 19754295 A DE19754295 A DE 19754295A DE 19754295 C2 DE19754295 C2 DE 19754295C2
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Erkennung
von Beschädigungen einer Glasscheibe, deren Oberfläche mit
einer elektrisch leitfähigen Beschichtung versehen ist, die
über einen Stromkreis über mindestens zwei Anschlußpunkte an
eine Alarmvorrichtung mit vorgeschalteter Auswerteelektronik
angeschlossen ist, die an der Beschichtung der Glasscheibe
elektrische Messungen durchführt.
Es sind Alarmglasscheiben der genannten Art bekannt, bei de
nen dünne Widerstandsdrähte in der plastischen Zwischen
schicht einer aus zwei Silikatglasscheiben und einer Zwi
schenschicht aus Kunststoff bestehenden Verbundglasscheibe
eingebettet sind. Hierbei sind die Widerstandsdrähte in ge
ringem gegenseitigen Abstand angeordnet. Da die Widerstands
drähte immer sichtbar sind, wirken sie sichtstörend.
Bekannt sind ferner Alarmglasscheiben, bei denen auf einer
normalen Glasscheibe Streifen aus einer Silbersuspension auf
getragen sind (DE-PS 368 930) oder bei denen durchsichtige
leitende, aus Zinnchlorid bzw. Zinkoxid bestehende Beläge auf
der Glasscheibe aufgebracht sind (DE-PS 967 727). Bei diesen
Alarmglasscheiben werden die leitenden Streifen bzw. Schich
ten im wesentlichen auf der gesamten Oberfläche der Glas
scheibe aufgebracht. Durch die Zertrümmerung der Glasscheibe
wird die leitende Schicht bzw. der leitende Streifen zerstört,
und es erfolgt die Auslösung eines Alarms. Ist der ge
genseitige Abstand der leitenden Streifen zu groß besteht die
Möglichkeit, zwischen den Streifen ein Loch in die Glasschei
be zu schneiden und durch dieses einen Diebstahl o. ä. ohne
Alarmauslösung auszuführen.
Des weiteren zeigt die DE-AS 12 78 292 eine Alarmglasscheibe
aus vorgespanntem Glas bekannt, an deren Scheibenoberfläche
an beliebiger Stelle ein verhältnismäßig kurzer leitender
Streifen aufgebracht ist. Diese Alarmglasscheibe nutzt die
Eigenschaft des vorgespannten Glases aus, daß es bei einer
Beschädigung oder Zerstörung auf seiner gesamten Fläche in
kleine Krümel zerbricht und dabei der leitende Streifen zer
stört wird. Nachteilig ist allerdings, daß der leitende
Streifen aus einem Material besteht muß, dessen Bruchdehnung
kleiner ist als die Ausdehnung, die die Glasscheibe beim
Bruch erfährt. Ferner muß der leitende Streifen auf der Glas
scheibe sehr gut haften und so dünn sein, daß die beim Zer
bersten der Glasscheibe auftretenden Kräfte mit Sicherheit
zum Zerreißen des leitenden Streifens führen.
Ferner offenbart die DE-PS 24 04 278 eine Alarmglasscheibe,
bei der ein elektrischer Leiter im Bereich der Ecke einer
Glasscheibe angebracht ist, wobei dieser Eckbereich weder auf
den Kanten noch auf den Seiten der Sichtflächen mit einem die
Glasscheibe einfassenden Rahmen oder einem anderen Gegenstand
fest verbunden ist. Durch diese Maßnahme sollen die beim Zer
brechen der Glasscheibe entstehenden Glasbruchstücke die Mög
lichkeit erhalten, sich gewissermaßen zweidimensional vonein
ander zu lösen und somit den Kontakt des elektrischen Leiters
unterbrechen.
Die bekannten Alarmglasscheiben sind insofern nachteilig, als
eine Alarmauslösung erst nach der Zertrümmerung der Glas
scheibe und der damit einhergehenden Zerstörung eines leiten
den Streifens oder einer leitenden Schicht stattfindet. Ge
ringere Beschädigungen der Glasscheibe dagegen führen zu kei
ner Betätigung der Alarmeinrichtung, da die dadurch bedingten
kleinen Widerstandsänderungen der auf die Glasscheibe aufge
brachten Leiter von der Alarmanlage nicht erkannt werden. Ge
legentlich kommt es trotz Bruches der Glasscheibe vor, daß
die Alarmeinrichtung nicht betätigt wird, weil die leitende
Schicht oder der leitende Streifen nicht unterbrochen wird.
Darüber hinaus offenbart die DE 37 16 766 A1 eine Glasschei
be, die Teil eines Alarmsystems ist und deren Oberfläche mit
einer elektrisch leitfähigen Beschichtung versehen ist. Die
Beschichtung ist über eine Elektrode mit einem zwischenge
schalteten Widerstand und einem Operationsverstärker an eine
Alarmvorrichtung und mit einer anderen Elektrode an Masse an
geschlossen. Die Glasscheibe ist thermisch gehärtet und ver
fügt so gegenüber einer nicht gehärteten Glasscheibe über ei
ne gesteigerte mechanische Festigkeit, die beim Bruch der
Glasscheibe eine Rißfortpflanzung über deren volle Ausdehnung
sicherstellt.
Schließlich ist aus der CH 591 128 eine vorgespannte Glas
scheibe mit einem mit der Glasoberfläche verbundenen Deh
nungsmeßstreifen bekannt, dem ein Referenz-Dehnungsmeß
streifen zugeordnet ist. Der Dehnungsmeßstreifen ist über ei
ne Meßbrücke mit dem Referenz-Dehnungsmeßstreifen gekoppelt.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren der eingangs ge
nannten Art zu schaffen, das mit hoher Sicherheit auch be
reits relativ kleine Beschädigungen der Glasscheibe zur Alarmauslösung
erfaßt, wobei sich die elektrischen Eigenschaf
ten des elektrischen Leiters nicht in zu großem Ausmaß ändern
müssen.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß die Aus
werteelektronik in einem ersten Verfahrensschritt an der e
lektrisch leitfähigen Beschichtung der Glasscheibe permanente
oder zeitabhängige elektrische Widerstandsmessungen durch
führt, daß in weiteren Verfahrensschritten der gemessene Ist
wert mit mindestens einem gespeicherten Sollwert verglichen
wird und in Abhängigkeit von dem so entstandenen Differenzbe
trag ein Alarm ausgelöst wird oder die beschriebenen Verfah
rensschritte erneut durchlaufen werden.
Bei einer Beschädigung der beschichteten Glasscheibe verän
dern sich unweigerlich die Parameter der elektrisch leitfähi
gen Beschichtung, die als Wärme- oder Sonnenschutzbeschich
tung ausgeführt sein kann, auch wenn die Beschichtung selbst
noch nicht zerstört ist. Diese Werte werden durch die perma
nenten oder zeitabhängigen elektrischen Messungen erfaßt und
von der Auswerteelektronik verarbeitet. Übersteigt der gemes
sene Wert einen von der Auswerteelektronik gespeicherten
Sollwert, der sich beispielsweise aus der Summe der Leitungs
widerstände und dem Widerstand der elektrisch leitfähigen Be
schichtung der Glasscheibe ergeben kann, erfolgt ein Signal
der Auswerteelektronik an die nachgeschaltete Alarmeinrich
tung, das dieselbe auslöst. Selbstverständlich können auch
mehrere elektrisch leitfähig beschichtete Glasscheiben paral
lel oder in Reihe geschaltet werden, da durch diese Anordnun
gen lediglich angepaßte Sollwerte in der Auswerteelektronik
hinterlegt werden müssen. Die Sollwerte können auch durch
Selbstjustierung der Auswerteelektronik erfaßt werden.
Nach einer Ausgestaltung der Erfindung werden in der Auswer
teelektronik neben dem Sollwert ein maximal und ein minimal
zulässiger Sollgrenzwert gespeichert. Ein maximaler Soll-
Grenzwert kann z. B. ein annähernd unendlich großer Wider
standswert sein, so daß ein totaler Bruch der elektrisch
leitfähigen Beschichtung der Glasscheibe von der Auswerte
elektronik direkt als solcher erkannt wird. Ein gegen Null
gehender Widerstandswert kann als minimaler Sollgrenzwert ge
speichert werden, wodurch die Auswerteelektronik sofort einen
Kurzschluß erkennt. Beim Erreichen des einen oder anderen
Wertes kann sofort ein Signal der Auswerteelektronik an die
Alarmeinrichtung ergehen, das einen Alarm auslöst.
Zweckmäßigerweise wird dem errechneten Differenzbetrag ein
definierter oberer und unterer Toleranzwert von der Auswerte
elektronik zugeordnet. Hierdurch wird ein bestimmter zulässi
ger Toleranzwertebereich umfaßt, in dem sich der Differenzbe
trag befinden darf. Sonach lassen sich Rückschlüsse auf den
Zustand der Glasscheibe und/oder der elektrisch leitfähigen
Beschichtung ziehen.
Nach einer Weiterbildung der Erfindung wird bei einer relativ
kurzzeitigen Überschreitung eines zulässigen Sollwertes oder
eines zulässigen Differenzbetrages ein interner Voralarm re
gistriert. Die Quote möglicher Fehlalarme wird dadurch we
sentlich gesenkt.
Bevorzugt erfolgt nach der Registrierung des Voralarms eine
weitere Messung, deren Wert mit dem maximalen bzw. minimalen
Sollgrenzwert, einem weiteren hinterlegten Sollwert und deren
Differenzbetrag zur vorhergehenden Messung mit dem Differenz
betrag der Messungen vor dem Voralarm verglichen wird. Da die
Differenzbeträge, wie bereits erwähnt, mit oberen und unteren
Toleranzwerten versehen sind, besteht die Möglichkeit, all
mähliche Werteänderungen, z. B. durch strahlungsbedingte Tem
peraturänderungen hervorgerufen, als zulässige Werteänderun
gen zu erkennen. Durch eine Überbrückung der Anschlußpunkte
erfolgt hingegen eine kurzfristige abrupte Änderung der Wer
te, die aus dem Toleranzbereich der Differenzbeträge heraus
fällt und als unzulässig erkannt wird. Der Vergleich des Meßwertes
mit dem maximalen bzw. minimalen Sollgrenzwert dient
der direkten Erkennung unzulässiger Werte.
Zweckmäßigerweise wird der registrierte Voralarm nach Errei
chen eines zulässigen Sollgrenzwertes, Sollwertes und Diffe
renzbetrages zurückgesetzt. Es erfolgen weitere Messungen,
ohne daß zu diesem Zeitpunkt ein Alarm aufgrund einer vor
übergehenden Störung ausgelöst wurde.
Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird nach ei
ner unzulässigen Änderung des Differenzbetrages oder nach
Über- bzw. Unterschreitung eines zulässigen Sollwertes oder
eines maximalen bzw. minimalen Sollgrenzwertes eine Alarm-
bzw. Schutzvorrichtung in Tätigkeit gesetzt. In den Fällen,
in denen der Meßwert die aufgezeigten unzulässigen Werte an
nimmt, liegt eine Beschädigung bzw. eine Manipulation der
Glasscheibe vor.
Nach einer Weiterbildung der Erfindung werden als elektrische
Meßwerte neben Widerstandswerten elektrische Kapazitätswer
te und/oder elektromagnetische Feldstärken erfaßt und mit
entsprechenden Werten der Auswerteelektronik verglichen.
Selbstverständlich ist die Erfassung und der Vergleich weite
rer elektrischer Größen denkbar und soll nicht ausgeschlossen
werden.
Als besonders vorteilhaft erweist sich die Hinterlegung ver
schiedener Widerstandsszenarien in der Auswerteelektronik,
die mit gemessenen und gespeicherten Widerstandswerten ver
glichen werden. Diese Widerstandsszenarien können in sich
schleifenförmig angelegt sein. Somit besteht eine weitere
Möglichkeit allmählicher zulässiger Widerstandsänderungen.
Die Widerstandsszenarien können aber auch so ausgebildet
sein, daß sie eine direkte Alarmauslösung in kritischen Fäl
len, also bei unzulässigen Widerstansänderungen, herbeifüh
ren.
Bevorzugt werden die Widerstandsszenarien für den Bruch einer
Glasscheibe, für elektromagnetische Störungen und/oder Mani
pulationsversuche hinterlegt. Die Widerstandsszenarien werden
in Versuchen oder analytisch ermittelt.
Zweckmäßigerweise wird die Glasscheibe vorgespannt, so daß
sie bei größeren Beschädigungen zerspringt.
Es versteht sich, daß die vorstehend genannten und nachste
hend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils
angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinatio
nen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen
der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines Ausführungsbei
spieles unter Bezugnahme auf die zugehörigen Zeichnungen nä
her erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 eine schematische Darstellung der wesentlichen Kompo
nenten des Verfahrens nach der Erfindung,
Fig. 2 einen schematischen Programmablaufplan des erfin
dungsgemäßen Verfahrens, und
Fig. 3 einen optional erweiterten schematischen Pro
grammablaufplan, des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Eine vorgespannte Glasscheibe 1 ist mit einer nicht darge
stellten elektrisch leitfähigen Beschichtung versehen, die
als Wärmeschutzbeschichtung ausgeführt ist. Neben dem Vorteil
des Wärmeschutzes bietet diese Beschichtung den weiteren Vor
teil der ungehinderten Durchsicht durch die Glasscheibe 1 oh
ne störende Widerstandsdrähte. Auf der Beschichtung der Glas
scheibe 1 sind zwei räumlich voneinander getrennte Anschluß
punkte 2 angeordnet, die wiederum über elektrisch leitende
Kabel 3 mit einer Auswerteelektronik 4 verbunden sind. Zwi
schen der Auswerteelektronik 4 und einer nachgeschalteten
Alarmeinrichtung 5 besteht ebenfalls eine Verbindung mittels
elektrisch leitender Kabel 3. Selbstverständlich können Aus
werteelektronik 4 und Alarmeinrichtung räumlich eine Einheit
bilden und beliebig zur Glasscheibe 1 plaziert werden. Ohne
weiteres ist auch eine nicht dargestellte Parallel- oder Rei
henschaltung mehrerer Glasscheiben 1 mittels der auf der
elektrisch leitfähigen Beschichtung befestigten Anschlußpunk
te 2 mit nur einer zugehörigen Auswerteelektronik 4 mit nach
geschalteter Alarmeinrichtung 5 realisierbar.
Die einzelnen wesentlichen Verfahrensschritte werden mit Hil
fe des in Fig. 2 dargestellten schematischen Programmablauf
plans erläutert, der sich aus verschiedenen Blöcken zusammen
setzt, wobei das Verfahren beispielhaft für die Messung, die
Änderung und den Vergleich von Widerstandsgrenzwerten durch
geführt wird. Das Verfahren zur Erkennung von Beschädigungen
vorgespannter und elektrisch leitfähig beschichteter Glas
scheiben 1 kann durch das Einschalten der Alarmeinrichtung 5
und der mit ihr über Kabel 3 gekoppelten Auswerteelektronik 4
automatisch gestartet werden, dies wird durch Block 10, den
Start dargestellt. Selbstverständlich ist auch der separate
Start des Verfahrens bei bereits eingeschalteter oder noch
ausgeschalteter Alarmeinrichtung 5 denkbar. Im darauffolgenden
Block 11 wird eine Eingangsmessung vorgenommen, die einen
Widerstandswert liefert. Anschließend erfolgt mit dem Durch
laufen des Blocks 12 der Beginn einer Schleife, in der mehre
re Verfahrensschritte wiederholt werden. Im ersten Schritt
der Schleife erfolgt in Block 13 eine erneute Messung, die
einen weiteren Widerstandswert liefert. Jeder oder einer die
ser Widerstandswerte aus den Blöcken 11 und/oder 13 wird mit
dem in Block 14 dargestellten oberen und unteren Soll-Wider
standsgrenzwert verglichen, wobei der obere Soll-Widerstands
grenzwert einen nahezu unendlich großen Wert und der untere
Soll-Widerstandsgrenzwert einen gegen Null gehenden Wert an
nehmen sollte. Diese beiden Soll-Widerstandsgrenzwerte reprä
sentieren zum einen den totalen Bruch der elektrisch leitfä
higen Beschichtung und somit den Bruch der Glasscheibe 1 und
zum anderen einen Kurzschluß zwischen den auf der elektrisch
leitfähigen Beschichtung der Glasscheibe 1 befestigten An
schlußpunkten.
Erreicht der gemessene Widerstandswert einen der in der Aus
werteelektronik 4 gespeicherten Soll-Widerstandsgrenzwerte
erfolgt ein Sprung im Verfahrensablauf zu Block 15, es wird
Alarm ausgelöst, da dieser Zustand unweigerlich auf Manipula
tion bzw. starke Beschädigung der Glasscheibe 1 und der elek
trisch leitfähigen Beschichtung schließen läßt. Die Alarmaus
lösung hat das in Block 16 dargestellte Ende des Verfahrens
zur Folge, das allerdings nicht die Quittierung des Alarms
nach sich zieht. Es werden lediglich keine weiteren Verfah
rensschritte durchlaufen. Statt des Sprunges zu Block 15 kann
auch ein Sprung zu Block 17 ausgeführt werden, in dem die
Auswerteelektronik 4 intern einen Voralarm registriert und
weitere Verfahrensschritte auslöst. Liegt der in der Ein
gangsmessung ermittelte Widerstandswert (Block 11) und/oder
der in Block 13 gemessene Widerstandswert im Bereich zwischen
dem oberen und unteren Soll-Widerstandsgrenzwert (Block 14),
so erfolgt in Block 18 ein Vergleich des in Block 13 ermit
telten Widerstandswertes mit in der Auswerteelektronik 4 hin
terlegten Soll-Widerstandswerten. Solche Soll-Widerstands
werte werden typischerweise für bestimmte Kombinationen un
terschiedlicher Glasscheiben 1, diverser elektrisch leitfähi
ger Beschichtungen und Anschlußkabel 3 aber auch für bestimm
te Einbausituationen und die Parallel- oder Reihenschaltung
von Glasscheiben 1 bzw. Anschlußpunkten 2 ermittelt und ge
speichert. Selbstverständlich können weitere widerstandsän
dernde Einflußgrößen wie z. B. Temperatureinflüsse bei der Er
mittlung von Soll-Widerstandswerten Berücksichtigung finden.
Befindet sich der in Block 13 gemessene Widerstandswert nicht
im Bereich der in Block 18 hinterlegten Soll-Widerstandswerte
erfolgt ein Sprung zu Block 17, in dem die Auswerteelektronik
4 intern einen Voralarm registriert und weitere Verfahrens
schritte auslöst. Befindet sich der in Block 13 gemessene Wi
derstandswert dagegen im Bereich der in Block 18 hinterlegten
Soll-Widerstandswerte, so wird zwischen den in Block 11 und
Block 13 gemessenen Widerstandswerten von der Auswerteelek
tronik 4 ein Differenzbetrag errechnet und gemäß Block 19 mit
einem oberen und einem unteren in der Auswerteelektronik 4
hinterlegten Toleranzwert verglichen. Diese Toleranzwerte
sind ebenso, wie die bereits beschriebenen Soll-Widerstands
werte, von den Kombinationen verschiedener Glasscheiben 1,
diverser elektrisch leitfähiger Beschichtungen und Anschluß
kabel 3 sowie von bestimmten Einbausituationen abhängig. Der
obere und untere Toleranzwert bilden einen Toleranzbereich.
Befindet sich nun der errechnete Differenzbetrag außerhalb
des vorgegebenen Toleranzbereichs erfolgt ein Sprung zu Block
17 und es wird wiederum ein interner Voralarm von der Auswer
teelektronik 4 aufgezeichnet. Befindet sich dagegen der errechnete
Differenzbetrag innerhalb des vorgegebenen Toleranz
bereichs erfolgt ein Sprung zu Block 12 und die Schleife wird
erneut durchlaufen. Selbstverständlich kann dieser erneute
Durchlauf der Schleife auch zeitverzögert vorgenommen werden.
Zweck des in Block 17 dargestellten und von der Auswerteelek
tronik 4 intern registrierten Voralarms ist es, nicht sofort
Alarm auszulösen, sondern zu prüfen, ob eventuell lediglich
eine kurzzeitige Störung vorliegt, die keinen Alarm rechtfer
tigt. Diese Prüfung erfolgt in den nachfolgend beschriebenen
Stufen. In Block 20 kann eine Wartezeit zum Abklingen von
Störungen vorgesehen werden, nach deren Ablauf in Block 21
die erneute Messung eines Widerstandswertes durchgeführt
wird. Der daraus resultierende Widerstandswert wird in Block
22 mit den bereits erläuterten oberen und unteren Soll-Wider
standsgrenzwerten verglichen. Erreicht der gemessene Wider
standswert einen der in der Auswerteelektronik 4 gespeicher
ten Soll-Widerstandsgrenzwerte erfolgt ein Sprung im Verfah
rensablauf zu Block 15 und es wird Alarm ausgelöst. Erreicht
der gemessene Widerstandswert keinen der gespeicherten Soll-
Widerstandsgrenzwerte, so erfolgt durch die Auswerteelektro
nik 4 die Berechnung eines Differenzbetrags zwischen dem Wi
derstandswert aus Block 21 und einem gespeicherten Wider
standswert aus einer Messung, die vor der Messung erfolgte,
die den Voralarm (Block 17) auslöste. Repräsentiert durch
Block 23 erfolgt nun der Vergleich des aktuellen Differenzbe
trags und des Differenzbetrags der vor der fehlerhaften Mes
sung ermittelt wurde. Liegen diese beiden Differenzbeträge
innerhalb vorgegebener Abweichungen, so ist der neue Diffe
renzbetrag zulässig. Durch diese Maßnahme können Veränderun
gen der Widerstandswerte, die aufgrund von Temperatur und Um
weltbedingungen meist sehr langsam und in definierten Tole
ranzbereichen stattfinden, berücksichtigt werden, ohne daß
Alarm ausgelöst wird. Durch das Überbrücken der Anschlußpunk
te 2 kann z. B. eine unzulässige schnelle Abweichung entste
hen, die dann auch als solche von der Auswerteelektronik 4
erkannt wird. Ein zulässiger Differenzbetrag führt in Block
24 zu einer erneuten Abfrage auf weitere Störungen, die durch
hinterlegte Soll-Widerstandswerte definiert werden. Unzuläs
sige Abweichungen der verglichenen Differenzbeträge führen zu
einem Sprung nach Block 15 und lösen Alarm aus. Der gleiche
Vorgang wird bei der Feststellung weiterer Störungen in Block
24 hervorgerufen. Können weitere Störungen gemäß der Abfrage
in Block 24 ausgeschlossen werden, so erfolgt ein Sprung zu
Block 12, dem Beginn der Schleife. Da der Programmablaufplan
von der geeigneten Auswerteelektronik 4 in kürzester Zeit
durchlaufen wird, liegen in einem Störungsfall sehr schnell
Ergebnisse vor, so daß direkt Alarm ausgelöst werden kann.
Die Fig. 3 zeigt einen optional erweiterten schematischen
Programmablaufplan. Blöcke, die bereits in Fig. 2 erwähnt
sind, sind mit den gleichen Bezugszeichen versehen. Im weite
ren wird auf die Aus Fig. 2 bekannten Blöcke und Verfah
rensabläufe nicht näher eingegangen, es werden lediglich Un
terschiede und Neuerungen erläutert.
Falls die Auswerteelektronik 4 separat eingeschaltet werden
kann, erfolgt am Ende der Schleife, also nach Block 19, in
Block 25 einmalig eine Sicherheitsabfrage nach dem Zustand
der Alarmeinrichtung 5. Ist diese eingeschaltet, erfolgt ein
Rücksprung zu Block 12, dem Beginn der Schleife. Ist die
Alarmeinrichtung 5 nicht eingeschaltet, beendet die Auswer
teelektronik 4 in Block 26 das Verfahren, und der Bediener
der Anlage hat die Möglichkeit den Fehler sofort zu erkennen
und sowohl Alarmeinrichtung 5 als auch Auswerteelektronik 4
erneut zu starten.
Eine weitere optionale Einrichtung beinhaltet Block 27. Hier
können verschiedene Widerstandsszenarien abgeprüft werden.
Als Widerstandsszenario wird ein bestimmtes Muster von Wider
standsänderungen angesehen. Ziel ist es, mehrere in Messungen
gewonnene Widerstandswerte auf ihre Übereinstimmung mit hin
terlegten Mustern zu prüfen und in Abhängigkeit vom Ergebnis
dieser Prüfung entweder Alarm auszulösen (Block 15) oder zum
Beginn der Schleife (Block 12) zurückzukehren. Zur Erstellung
speicherbarer Widerstandsszenarien sind alle denkbaren Stör
fälle in Erwägung zu ziehen, insbesondere finden elektroma
gnetische und mechanische Störungen Berücksichtigung. Ermit
teln kann man solche Widerstandsverläufe mit bekannten elek
trotechnischen Methoden entweder im Versuch oder analytisch.
Claims (11)
1. Verfahren zur Erkennung von Beschädigungen einer Glas
scheibe (1), deren Oberfläche mit einer elektrisch leit
fähigen Beschichtung versehen ist, die über einen Strom
kreis über mindestens zwei Anschlußpunkte (2) an eine Alarm
vorrichtung (5) mit vorgeschalteter Auswerteelektronik
(4) angeschlossen ist, die an der Beschichtung der Glas
scheibe (1) elektrische Messungen durchführt, da
durch gekennzeichnet, daß die Auswer
teelektronik (4) in einem ersten Verfahrensschritt an
der elektrisch leitfähigen Beschichtung der Glasscheibe
(1) permanente oder zeitabhängige elektrische Wider
standsmessungen durchführt, daß in weiteren Verfahrens
schritten der gemessene Istwert mit mindestens einem ge
speicherten Sollwert verglichen wird und in Abhängigkeit
von dem so entstandenen Differenzbetrag ein Alarm ausge
löst wird oder die beschriebenen Verfahrensschritte er
neut durchlaufen werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß in der Auswerteelektronik (4) ne
ben dem Sollwert ein maximal und ein minimal zulässiger
Sollgrenzwert gespeichert werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß dem Differenzbetrag ein definier
ter oberer und unterer Toleranzwert von der Auswerte
elektronik (4) zugeordnet wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß bei einer relativ
kurzzeitigen Überschreitung eines zulässigen Sollwertes
oder eines zulässigen Differenzbetrages ein interner
Voralarm registriert wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß nach der Registrierung des Vor
alarms eine weitere Messung erfolgt, deren Wert mit dem
maximalen bzw. minimalen Sollgrenzwert, einem weiteren
hinterlegten Sollwert und deren Differenzbetrag zur vor
hergehenden Messung mit dem Differenzbetrag der Messun
gen vor dem Voralarm verglichen wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß der registrierte Voralarm nach
Erreichen eines zulässigen Sollgrenzwertes, Sollwertes
und Differenzbetrages zurückgesetzt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß nach einer unzulässi
gen Änderung des Differenzbetrages oder nach Über- bzw.
Unterschreitung eines zulässigen Sollwertes oder eines
zulässigen maximalen bzw. minimalen Sollgrenzwertes eine
Alarm- bzw. Schutzvorrichtung (5) in Tätigkeit gesetzt
wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß als elektrische Meß
werte neben Widerstandswerten elektrische Kapazitäts
werte und/oder elektromagnetische Feldstärken erfaßt und
mit entsprechenden Werten der Auswerteelektronik vergli
chen werden.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß in der Auswerteelekt
ronik (4) Widerstandsszenarien hinterlegt werden.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Widerstandsszenarien für den
Bruch einer Glasscheibe (1), für elektromagnetische Stö
rungen und/oder Manipulationsversuche hinterlegt werden.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, da
durch gekennzeichnet, daß die Glas
scheibe (1) vorgespannt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19754295A DE19754295C2 (de) | 1997-12-08 | 1997-12-08 | Verfahren zur Erkennung von Beschädigungen einer Glasscheibe |
Applications Claiming Priority (1)
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Publications (2)
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ID=7851053
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DE19754295A Expired - Fee Related DE19754295C2 (de) | 1997-12-08 | 1997-12-08 | Verfahren zur Erkennung von Beschädigungen einer Glasscheibe |
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