DE19754120C2 - Übungsgerät - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Übungsgerät, insbesondere zur Aktivierung von Kräften in den Fingern, Händen und Armen mit einem Kern und einer diesen lose unter Belassung eines Abstands umgebenden Hülle aus einem flexiblen Material.

Ein derartiges Übungsgerät zum Krafttraining von Fingern, Händen und Armen und für Rehabilitationsmaßnahmen im Bereich von Fingern, Händen und Armen, ist beispielsweise aus dem DE-GM 89 08 636 bekannt. Hierbei bestehen feste Abmessungen, die es erfordern, bei unterschiedlichen Anforderungen auch unterschiedlich dimensionierte Geräte zu verwenden.

Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Übungsgerät insbesondere zur Aktivierung und Stärkung von Kräften in den Fingern, Händen und Armen anzugeben.

Diese Aufgabe wird durch ein Übungsgerät mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.

Grundgedanke der Erfindung ist es, ein Übungsgerät aus einem Kern anzugeben, der von einer losen Hülle umgeben ist. Die mit dem Übungsgerät durchzuführenden Übungen bestehen darin, nur die äußere Hülle mit den Fingern bzw. Händen zu ergreifen, wobei der Abstand zwischen Hülle und Kern veränderbar ist, um das Ergreifen der Hülle von einfach bis schwer variieren zu können. Das Ergreifen einer relativ dicht am Kern anliegenden Hülle ist praktisch nur mit den ersten Fingergelenken und damit erschwert möglich, das weitere Aufbringen von Zugkräften erbringt dann die eigentliche Kraftübung. Ist der Abstand relativ groß, läßt sich die Hülle mit den Händen fest erfassen und ermöglicht auch bei aufgehängtem Übungsgerät Kletterübungen, d. h. auch Belastungen der Finger, Hände und Arme unter dem Körpergewicht, das auch durch weitere Gewichte verstärkt werden kann.

Nachstehend wird die Erfindung an Ausführungsbeispielen unter Bezug auf Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt:

Fig. 1 einen Querschnitt durch ein Übungsgerät in Form eines Seils;

Fig. 2 ein Ausführungsbeispiel auf eine Trommel aufwickelbaren flexiblen Übungsgeräts;

Fig. 3 ein Ausführungsbeispiel eines Übungsgeräts in Form eines geschlossenen Ringes und

Fig. 4 Griffe für die Arbeit mit dem Übungsgerät.

Das in Fig. 1 im Querschnitt dargestellte Übungsgerät weist einen Kern 1 auf. Der Kern 1 weist im Ausführungsbeispiel eine hohlzylindrische Form mit einer durchgehenden Öffnung 2 in der Zentralachse 3 auf. Die Öffnung 2 wird durch eine Innenwand 4 begrenzt. Die Außenwand 5 des Kerns 1 ist vorzugsweise parallel zur Innenwand 4 angeordnet und oben und unten durch nicht dargestellte Deckel, die ebenfalls die zentrale Öffnung 2 aufweisen, vorzugsweise gasdicht verschlossen. Der dargestellte Kern 1 ist aufblasbar gestaltet und über ein Ventil 6 mit einem Kompressor verbunden, wobei vorzugsweise mindestens die Außenwand 5 aus einem eine Durchmesservergrößerung bzw. -verkleinerung erlaubenden z. B. dehnbaren Material besteht, um den Kern 1 bezüglich seines Volumens verändern zu können, dies insbesondere durch Vergrößerung des Durchmessers. Der Außendurchmesser des Kerns 1 soll vorzugsweise mindestens so groß sein, daß der Kern 1 nicht mit nur einer Hand umfaßt werden kann.

Um den Kern 1 ist zu diesem einen Ringspalt 8 freilassend, d. h. beabstandet eine Hülle 7 angeordnet. Die Hülle 7 besteht aus einem vorzugsweise reißfesten und mindestens in einer Richtung praktisch undehnbaren Material, vorzugsweise aus einem Stoff, der z. B. für Judoanzüge geeignet ist. Innerhalb der Öffnung 2 kann ein Seil 9 angeordnet werden, das auf beliebige Weise an einer oder mehreren Stellen fest mit dem Kern 1 verbunden ist und auch zur Befestigung des gesamten Übungsgerätes an der Decke eines Übungsraumes eingesetzt werden kann. Das Seil 9 kann auch als Sicherheitsvorrichtung dienen, wenn z. B. ein aufblasbarer Kern leckschlagen sollte, da es ein Abseilen in einem derartigen Falle ermöglicht.

Statt eines aufblasbaren Kerns 1 mit mindestens einer flexiblen Wandung kann auch ein beliebiger Kern, der auch biegesteif sein kann und auch keine zentrale Öffnung aufweisen kann, vorgesehen sein. Er ist dann insbesondere lösbar in einer Hülle angeordnet, um unterschiedliche dimensionierte Ringspalte 8 zwischen Kern 1 und Hülle 7 zu ermöglichen. Selbstverständlich können zum gleichen Zweck auch einem Kern mehrere Hüllen zugeordnet sein.

Der Kern kann durch eine beliebige Haltevorrichtung lagefixiert werden, bei ausreichender Biegesteifigkeit kann der Kern ein oder beidendig (z. B. am Boden und/oder einer Decke) lösbar oder fest arretiert werden. Entweder ist an dieser Haltevorrichtung auch die den Kern umgebende Hülle befestigbar oder die Hülle wird unmittelbar an dem jeweiligen Kern befestigt. Um den Ringspalt zwischen dem Kern und der Hülle variieren zu können, können Kerne und/oder Hüllen mit unterschiedlichen Durchmessern vorgesehen sein.

Statt eines flexiblen Seils in der Öffnung 2 innerhalb der Zentralachse 3 kann auch eine feste Stange vorgesehen sein, auf die ein aufblasbare Kern aufgeschoben werden kann, wobei dann entsprechende Haltevorrichtungen für die Stange in einem Raum und für den Kern und/oder die Hülle vorgesehen sein müssen.

Bei dem in Fig. 2 dargestellten Ausführungsbeispiel besteht der Kern 1 aus einem biegbaren flexiblen Material, der mit der ihn umgebenden Hülle 7' auf eine Trommel 10 aufgewickelt ist. Die Trommel 10 ist mit einem nicht dargestellten Antrieb (z. B. einem Motor, einer Feder usw.) und/oder einer nicht dargestellten Bremse versehen, die dazu dient, die von einer Person z. B. zum Abwickeln des flexiblen Kerns mit Hülle 7' aufzuwendenden Kraft variieren zu können.

In Fig. 3 ist das Übungsgerät in Form eines geschlossenen Körpers, z. B. eines Ringes 11 ausgeführt, wobei der Kern biegeelastisch oder auch starr gestaltet sein kann, die Form kann beliebig variiert werden, z. B. oval sein und auch gerade Bereiche aufweisen, letztlich auch eckig sein, z. B. quadratisch. Ein derartiges Übungsgerät als geschlossener Körper mit Innenöffnung ermöglicht die Arbeit mehrerer Personen an einem Gerät.

Nicht dargestellte Ausführungsbeispiele weisen einen Kern in Form einer Kugel, einer Halbkugel oder anderer gerundeter Formen auf.

Es versteht sich von selbst, daß bei allen Ausführungsbeispielen der Kern auch flexibel und aufblasbar ausgeführt werden kann, z. B. als Schlauch aus Gummi oder Kunststoff, so daß durch Aufblasen bzw. Ablassen von Luft der Ringspalt zwischen Kern und Hülle, bei kugelförmigen Elementen bezogen auf den Querschnitt durch Kern und Hülle, auf einfache Weise variiert werden kann.

In Fig. 4a ist die Nutzung der Erfindung mit zwei an sich gegenüberliegenden Seiten des Kerns angreifenden Händen gezeigt, d. h. dort werden in der Hülle seitlich zwei sich gegenüberliegende Falten 12 gebildet, wohingegen in Fig. 4b beide Hände mit ihren Fingern an einer Seite des Geräts eine einzige Falte 12 in der Hülle 7 erfassend gezeigt sind.

Das Material der Hüllen besteht vorzugsweise aus flexiblen in Falten legbarem bzw. zusammenknüllbaren, jedoch im wesentlichen nicht dehnbaren und reißfestem beliebigen Material aus Natur- und/oder Kunstfasergeweben. Die Hülle kann glatte oder rauhe, auch strukturierte Oberflächen aufweisen, die ein Festhalten der Hülle erleichtern oder auch erschweren.

Claims (5)

1. Übungsgerät, insbesondere zur Aktivierung von Kräften in den Fingern, Händen und Armen, mit einem Kern (1) und einer diesen lose unter Belassung eines Abstands umgebenden Hülle (7) aus einem flexiblen Material, dadurch gekennzeichnet, daß der Kern (1) volumenveränderbar ist.

2. Übungsgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kern (1) mindestens teilweise aufblasbar ist.

3. Übungsgerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Kern (1) einen Ausgangsdurchmesser aufweist, der durch eine Hand nicht umgreifbar ist.

4. Übungsgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Kern (1) mindestens teilweise eine konische Form aufweist.

5. Übungsgerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Kern (1) einen geschlossenen ringförmigen Körper darstellt.