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Technischer Hintergrund
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Die Erfindung betrifft ein Aqua-Trainingsgerät nach Maßgabe des Anspruchs 1.
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Aquatraining erfreut sich zunehmender Beliebtheit, da es vom physiotherapeutischen Standpunkt her ausgesprochen sinnvoll, weil gelenkschonend, ist.
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Im Wasser werden die Gelenke durch den Auftrieb, den der Körper mittels Trainingsgerät erfährt, entlastet und Muskelkraft durch den Wasserwiderstand aufgebaut.
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Die Belastung beim Training ist leicht variierbar, indem Module ergänzt oder entfernt werden können. Das Gerät wird unter Wasser gedrückt oder gezogen. Es können Arm-, Bein-, Rücken- oder Brustmuskulatur trainiert werden.
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Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe
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Es ist die Aufgabe der Erfindung, ein besonders einfach aufgebautes Aqua-Trainingsgerät zur Verfügung zu stellen. Es soll sowohl die Arm-, als auch die Bein-, Brust- und Rückenmuskulatur trainieren können. Es soll sich leicht dem Übungsniveau des Trainierenden anpassen lassen und unkompliziert zu transportieren sein.
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Die erfindungsgemäße Lösung
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Diese Aufgabe wird mit den Mitteln des Anspruchs 1 gelöst.
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Das erfindungsgemäße Aqua-Trainingsgerät besteht aus bis zu 4 Auftriebskörpern (vorzugsweise mit jeweils 36 bis 40 cm Länge und vorzugsweise 6 bis 8 cm Durchmesser) und einem ringförmig, in sich geschlossenen Seil, das jeden der Auftriebskörper an zwei voneinander beabstandeten Stellen durchgreift. Die Gesamtlänge der Seilschlaufe beträgt 40 bis 50 cm.
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In den Hauptanwendungsfällen ist es besonders günstig, wenn die Auftriebskörper frei auf der Seilschlaufe verschoben werden können.
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Je nachdem, wie die Auftriebskörper auf der Seilschlaufe positioniert werden, entstehen innerhalb der Schlaufe zwei Griffe oder nur einer.
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Benutzt man das Trainingsgerät mit nur einer Seilschlaufe, wird der Fuß locker eingehangen und die Beinmuskulatur trainiert.
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Entscheidet sich der Übende für mittig geschobene Auftriebskörper, hat er jetzt jeweils links und rechts eine Seilschlaufe, die, beidseitig gefasst, das Gerät verkürzen und so Arm-, Brust- oder Rückenübungen ermöglichen. Für dieses Training benötigt der Übende zwei Geräte.
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Er macht sich entweder den Auftrieb (indem er das Aqua-Trainingsgerät gegen die Auftriebskraft unter Wasser zieht/drückt) und/oder den dynamischen Wasserwiderstand zu Nutze.
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Weitere, vorteilhafte Ausgestaltungsmöglichkeiten
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Vorzugsweise besteht jeder Auftriebskörper aus einem im Regelfall biegeweichen Schaumstoffkörper, vorzugsweise in Gestalt eines kreisförmigen oder polygonalen Schaumstoffzylinders bzw. einer sog. „Schaumstoffnudel“. Biegeweich bedeutet hier, im Falle eines Schaumstoffzylinders, dass dieser sich reversibel-elastisch um mindestens 30°, besser mindestens 60° abknicken lässt, um nach Entlastung im Wesentlichen wieder in seine Ausgangsposition zurück zu federn.
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Ein derart biegeweicher Auftriebskörper hat den entscheidenden Vorteil, dass beispielsweise auch der Anfänger, der die betreffende Übung zum ersten Mal ausführt und dabei den Bewegungsablauf noch nicht perfekt beherrscht, nicht in unangenehmen, „harten“ Kontakt mit dem Trainingsgerät kommen kann.
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Zweckmäßigerweise besitzt jeder Auftriebskörper zwei voneinander beabstandete Bohrungen zur Aufnahme des Seils. Optimalerweise sind diese jeweils mit einer Schutzhülse bewehrt. Die beiden beabstandeten Bohrungen halten die Auftriebskörper des Trainingsgeräts stets in definierter Position. Die beiden Bohrungen eines jeden Auftriebskörpers sollten vorzugsweise mindestens 20 cm voneinander entfernt sein, um dem Aqua-Trainingsgerät insgesamt die benötigte Formstabilität zu verleihen und beispielsweise zu verhindern, dass sich das Aqua-Trainingsgerät beim Gebrauch in sich verdrillt.
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Bevorzugt ist jede zur Aufnahme des Seils vorgesehene Bohrung entlang ihres Innenumfangs mit einer Schutzhülse ausgekleidet, die auch bei starker Beanspruchung oder längerer Benutzung verhindert, dass das Seil die Bohrung im Auftriebskörper aufscheuert oder es gar zu einem Ausreißen kommt.
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Weitere Wirkungsweisen, Ausführungsmöglichkeiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung der Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels.
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Figurenliste
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Die 1 zeigt ein Ausführungsbeispiel für ein erfindungsgemäßes Aqua-Trainingsgerät mit 3 Modulen als Ganzes.
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Die 2 zeigt einen Ausschnitt, der verdeutlicht, wie ein Auftriebskörper auf dem ihm zugeordneten Seil befestigt werden kann.
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Die 3 zeigt einen Ausschnitt zur Verdeutlichung einer Hülse, mit der sich ein Auftriebskörper auf dem Seil sichern lässt.
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Ein konkretes Ausführungsbeispiel der Erfindung
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Wendet man sich zunächst der 1 zu, dann erkennt man, dass das Aqua-Trainingsgerät 1 im vorliegenden Ausführungsbeispiel drei Auftriebskörper 2 umfasst. Vorzugsweise handelt es sich bei diesen Auftriebskörpern um Schaumstoffkörper. Idealerweise weisen diese zumindest an ihrem Umfang eine geschlossene Oberflächenstruktur auf. An den Stirnseiten können die Auftriebskörper 2 offenzellig ausgeführt sein. Auf diese Art und Weise wird sichergestellt, dass sich die Auftriebskörper beim Gebrauch nicht übermäßig mit Wasser vollsaugen können und auf diese Art und Weise einen spürbaren Teil ihres Auftriebs einbüßen.
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Besonders günstig ist es, wenn die Auftriebskörper jeweils als sogenannte Schaumstoffnudel ausgeführt sind. Solche Schaumstoffnudeln, die gegebenenfalls in mehrere Auftriebskörper zerschnitten werden, sind marktüblich zu geringen Kosten erhältlich. Es handelt sich um biegeweiche Schaumstoffzylinder.
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In Richtung seiner Längsachse L besitzt jeder Auftriebskörper 2 vorzugsweise eine Länge von 36 cm bis 40 cm. Der Durchmesser eines für die Erfindung verwendeten Schaumstoffkörpers beträgt vorzugsweise 6 cm bis 8 cm.
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Jeder Auftriebskörper 2 ist von zwei Bohrungen durchdrungen. Unter dem Begriff Bohrung wird hier ein Durchbruch verstanden, unabhängig von seiner Art der Herstellungsweise. Durch jede dieser Bohrungen ist das Seil 3 hindurchgeführt, die Auftriebskörper sind also sozusagen wie Perlen auf eine Kette aufgezogen. Die beiden freien Enden des Seils sind vorzugsweise jeweils miteinander verbunden, so dass sich ein in sich geschlossener Seilring ergibt. Zur Verbindung der beiden Enden des Seils ist ein Seilschloss 4 vorgesehen. Das Seilschloss 4 lässt sich einfach öffnen und schließen. Dadurch wird es möglich, beispielsweise einen oder mehrere Auftriebskörper vom Seil abzunehmen, um den Auftrieb zu verringern und Übungen durchzuführen, die sich dem Trainingsniveau des Übenden anpassen.
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Das Seil 3 besteht aus einem flexiblen, synthetischen, belastbaren Material. Es darf nicht zu starr sein und es darf beim Bewegen nicht am Gerät und am Körper des Trainierenden scheuern.
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Das synthetische Material garantiert ein geringes Gewicht und zeichnet sich durch schnell trocknende Eigenschaften aus.
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Das Seil hat idealerweise einen Durchmesser von etwa 10 mm bis 25 mm. Auf diese Art und Weise lässt es sich gut greifen und schneidet auch nicht ein.
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Das Seil ist so dimensioniert, dass es jeweils hinter dem äußersten Auftriebskörper 2, eine Seilschlaufe 5 bzw. 6 bildet, in die eine Hand oder ein Fuß eingehängt werden kann, um Übungen zu machen. Die Seilschlaufe ist so dimensioniert, dass hier ein Fuß derart eingehängt werden kann, dass das Aqua-Trainingsgerät nicht unbeabsichtigt verloren geht, wenn Übungen damit gemacht werden. Im Regelfall wird darauf geachtet, dass die Seilschlaufen 5 und 6 von ihrer Länge her so gewählt sind, dass das Aqua-Trainingsgerät nicht irrtümlich als Schwimmhilfe um die Hüften eines Nichtschwimmers gelegt werden kann. Damit das Trainingsgerät dem Benutzer eine möglichst einfache Möglichkeit bietet, es auf unterschiedliche Übungen einzustellen, sind die Auftriebskörper vorzugsweise so auf das Seil aufgefädelt, dass sie auf dem Seil verschoben werden können, ohne dass der Benutzer hierzu irgendeines Werkzeugs bedarf. Für besondere Anwendungen ist es eine günstige Option, das Trainingsgerät so zu gestalten, dass jeder der Auftriebskörper 2 in einer bestimmten Position am Seil 3 fixiert ist.
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Wie eine solche Fixierung gestaltet sein kann, zeigt die 2.
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Vorzugsweise wird eine elastische Hülse 7 durch die Bohrungen im Auftriebskörper 2 hindurchgesteckt. Die Hülsen haben an ihrer Außenseite jeweils einen Kragen, der verhindert, dass das Seil übermäßig stark am Innenumfang der Bohrung im Auftriebskörper 2 scheuert und die Bohrung eventuell ausreißt. Trotzdem verhält sich der Auftriebskörper nicht unerwünscht starr, da sich die Hülse, anders als ein durch die Bohrung hindurchgeschobenes Rohr, elastisch verhält und „mitgeht“. Typischerweise ist der Innendurchmesser der Bohrung im Schaumstoffkörper 2 etwas kleiner als der Außendurchmesser der Hülse 7. Dies hilft, die Hülse 7 sicher im Auftriebskörper 2 zu positionieren.
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Die Hülse ist zweigeteilt und wird zusammengesteckt. Ihre Stabilität kann sie optional durch die konischen Enden bekommen, die jeweils ineinander passen.
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Durch die Hülse 7 wird dann das Seil 3 hindurchgezogen und mit dem Seilschloss 4 zu einer Schlinge geschlossen.
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Die 3 zeigt ein anderes Beispiel dafür, wie man ein Ausreißen oder Aufscheuern der Bohrungen im Auftriebskörper 2 durch das Seil 3 vermeiden kann. Hier ist von beiden Seiten in die Bohrung des Auftriebskörpers 2 ein Rohrteil eingeschoben worden. Die Rohrteile greifen ineinander ein. Sie können dort verklebt werden. Vorzugsweise sind sie in ihrem überlappenden Teil miteinander verrastet, wie hier schematisch durch die z. B. als Rastnoppen ausgebildeten Rastorgane 12 angedeutet. Alternativ kann stattdessen auch so vorgegangen werden, dass ein Rohrteil von einer Seite her so weit in die Bohrung des Auftriebskörpers 2 eingeschoben wird, dass es auf der anderen Seite wieder austritt. Dort wird dann ein Kragen auf dieses Rohrteil aufgerastet.
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Dort, wo das Seil vorne und hinten aus dem Auftriebskörper 2 austritt, sind optional Seilklemmen 8 vorgesehen, um den Schaumstoffkörper in einer bestimmten Position auf dem Seil 3 zu fixieren.
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Besonders günstig ist es, wenn Seilklemmen 8 zum Einsatz kommen, wie man sie im Kleinen beispielsweise von Rucksackverschlüssen her kennt. Eine solche Seilklemme 8 besteht aus einem Grundkörper 9 und einem Druckstück 10, das sich über ein Federelement 11 am Grundkörper 9 abstützt.
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Der Grundkörper 9 besitzt eine Querbohrung 13 und das Druckstück 10 besitzt eine Querbohrung 14. Drückt man das Druckstück gegen die Wirkung des Federelements um einen entsprechenden Betrag in den Grundkörper 9 hinein, dann bringt man damit die Querbohrungen 13, 14 dazu, eine koaxiale Position einzunehmen, in der das Seil 3 ungehindert durch die Seilklemme hindurchgezogen werden kann. Sobald man das Druckstück 10 wieder loslässt, wird es von der Feder nach außen gedrückt und die Querbohrungen 13, 14 verschieben sich derart gegeneinander, dass das Seil 3 zwischen ihren Laibungen eingeklemmt wird, wodurch die Seilklemme auf dem Seil 3 festgeklemmt wird.
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Somit lässt sich durch zwei Seilklemmen, eine vor und die andere hinter einem Auftriebskörper auf dem Seil, leicht die gewünschte Position eines Auftriebskörpers auf dem betreffenden Seil einstellen und festlegen.
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Auf diese Art und Weise lässt sich nicht nur die Position des Auftriebskörpers 2 variieren, sondern der Auftriebskörper 2 lässt sich sogar leicht und schnell gänzlich abnehmen.
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Erwähnt sei, dass die Seilklemmen hier recht klobig gezeichnet sind. Sie stehen serienmäßig zur Verfügung, beispielsweise auch in kugeliger Gestalt, die hier klar zu bevorzugen ist. Dies nicht nur, um ein gefälligeres Aussehen zu schaffen, sondern auch, um ausgeprägte Kanten zu vermeiden, an denen sich der Benutzer stoßen könnte.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Aqua-Trainingsgerät
- 2
- Auftriebskörper
- 3
- Seil
- 4
- Seilschloss
- 5
- Seilschlaufe
- 6
- Seilschlaufe
- 7
- Schlauch bzw. Schutzrohr oder Schutzhülse
- 7a
- erster Teil des Schutzrohrs mit Kragen
- 7b
- zweiter Teil des Schutzrohrs mit Kragen
- 8
- Seilklemme
- 9
- Grundkörper der Seilklemme
- 10
- Druckstück der Seilklemme
- 11
- Federelement
- 12
- Rastorgane des Schutzrohrs
- 13
- Querbohrung des Grundkörpers
- 14
- Querbohrung des Druckstücks
- 15
- Kragen des Schutzrohrs
- L
- Längsachse des Auftriebskörpers
- LS
- Längsachse des Seils