DE19753286A1 - Vorrichtung zum Ausbringen einer Flüssigkeit - Google Patents
Vorrichtung zum Ausbringen einer FlüssigkeitInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Ausbringen
einer Flüssigkeit mit einem die Flüssigkeit enthaltenden
Behälter und mit einem beweglichen Element zur Verklei
nerung des Behältervolumens.
Vorrichtungen dieser Art sind beispielsweise im Zusammen
hang mit Pumpen bekannt, bei denen der Behälter bzw. ein
Hohlraum in Form eines Zylinders ausgebildet ist, in dem
ein Kolben zur Veränderung des Behältervolumens bewegt
wird. Der Kolben ist dabei mittels einer Dichtung zur Zy
linderwand hin abgedichtet. Auf Grund der Reibungskräfte
zwischen der Dichtung und der Zylinderinnenwand entstehen
Abriebe und Partikel, die zur Kontaminierung der auszu
bringenden Flüssigkeit führen. Derartige Vorrichtungen
sind daher zum Ausbringen hochreiner Flüssigkeiten bei
spielsweise im Zusammenhang mit Chemikalien oder sonsti
gen Flüssigkeiten nicht geeignet, die etwa bei der Be
handlung oder Reinigung auf dem Gebiet der Chip-Fertigung
eingesetzt werden, die sehr reine Behandlungsmedien er
fordern. Darüber hinaus ist mit den herkömmlichen Pumpen
vorrichtungen ein gleichmäßiges, impulsfreies Ausbringen
einer Flüssigkeit nicht möglich, weil die Kolbengeschwin
digkeit über den Kolbenhub hinweg nicht gleichmäßig ist
und daher eine über einen bestimmten Zeitraum hinweg
gleichmäßige Ausbringung mit konstanten Volumen pro Zeit
einheit nicht möglich ist.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vor
richtung zu schaffen, die einfach aufgebaut ist, eine
Partikelbildung während des Betriebs und damit eine Kon
tamination der auszubringenden Flüssigkeit zu vermeiden,
und die das Ausbringen der Flüssigkeit über den Zeitraum
der Ausbringung hinweg mit einem konstanten Volumen pro
Zeiteinheit ermöglicht.
Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch ge
löst, daß das bewegliche Element über einen Balg flüs
sigkeitsdicht mit einer Innenwand des Behälters verbunden
ist. Durch das erfindungsgemäße Merkmal, einen Balg, vor
zugsweise einen Faltenbalg, zu verwenden, wird der Innen
raum des Behälters, in dem sich die auszubringende Flüs
sigkeit befindet, auch hinsichtlich des beweglichen Ele
ments nach außen sicher und zuverlässig abgeschlossen,
ohne daß die Beweglichkeit des Elements zur Verringerung
des Behältervolumens bzw. zur Erzeugung des Ausbring
drucks für die Flüssigkeit beeinträchtigt ist. Ein we
sentlicher Vorteil dieser erfindungsgemäßen Vorrichtung
gegenüber herkömmlichen Ausbringvorrichtungen, wie dies
beispielsweise bei Pumpen der Fall ist, besteht darin,
daß keine Dichtung zwischen dem beweglichen Element und
der Innenfläche des Behälters erforderlich ist. Reibungs
kräfte treten daher zwischen dem beweglichen Element und
der Behälterwandung nicht auf, so daß auch keine Partikel
gebildet werden können, die die auszubringende, im Behäl
ter enthaltene Flüssigkeit verunreinigen könnten. Darüber
hinaus ist der auf die auszubringende Flüssigkeit aus zu
übende Druck auf Grund der Tatsache wesentlich gleich
mäßiger, daß keine ungleichmäßigen Reibungskräfte auftre
ten. Dadurch ergibt sich ein wesentlich gleichmäßigeres
und pulsationsfreies Ausbringen der Flüssigkeit.
Obgleich das bewegliche Element während seiner Bewegung
mit der Innenfläche des Behälters in Berührung stehen
kann, ist eine berührungsfreie Bewegung des Elements im
Behälter aus den bereits genannten Gründen besonders vor
teilhaft, da dadurch ein Abrieb sicher vermieden bleibt.
Gemäß einer weiteren sehr vorteilhaften Ausführungsform
der Erfindung ist das bewegliche Element innerhalb des
Balgs mit einer Antriebseinrichtung verbunden. Da der
Balg das Innere des Behälters vollständig nach außen ab
dichtet, sind keine Maßnahmen erforderlich, die Antriebs
einrichtung vor der auszubringenden Flüssigkeit zu
schützen. Bei herkömmlichen Vorrichtungen mit Dichtungs
elementen zwischen dem beweglichen Element und der Behäl
terinnenwand kann ein Flüssigkeitsdurchtritt an den Dich
tungselementen auch dann nicht zuverlässig vermieden wer
den, wenn die Dichtungselemente unbeschädigt sind. Diese
dadurch auftretenden Schwierigkeiten und Austritte, die
insbesondere bei aggressiven Flüssigkeiten sehr nachtei
lig sind, werden mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung
sicher vermieden. Die Antriebseinrichtung kann daher ein
facher aufgebaut und mit kostengünstigeren Bauelementen
gefertigt werden.
Gemäß einer weiteren sehr vorteilhaften Ausgestaltung der
Erfindung umfaßt die Antriebseinrichtung eine bewegliche
Stange, vorzugsweise eine Servoachse oder eine Spindel,
wobei diese Stange, Servoachse oder Spindel sehr einfach
aufgebaut sein kann und dennoch eine über den Hubbereich
sehr gleichmäßige lineare Bewegung mit sehr konstanter
Geschwindigkeit erlaubt, so daß das Ausbringen der Flüs
sigkeit pro Zeiteinheit mit einem sehr konstanten Volumen
erfolgt. Die Stange, Servoachse oder Spindel wird dabei
mit einem Motor angetrieben, bewegt oder gedreht.
Eine weitere sehr vorteilhafte Ausgestaltung der Erfin
dung besteht darin, daß die gesamte Antriebseinrichtung
mit einem Gehäuse umgeben ist, das vorzugsweise an einer
Außenwand des Behälters angebracht ist, wobei das Gehäuse
und der Innenraum des Balgs einen nach außen abgeschlos
senen Raum bilden. Dieser Aufbau ist nicht nur konstruk
tiv einfach, sowohl hinsichtlich des Herstellungs- als
auch des Wartungsaufwands, sondern bildet auch zum Außen
raum hin einen zuverlässigen Schutz gegen eine chemisch
aggressive Umgebung, wie dies bei chemischen Anlagen und
insbesondere auch bei Anlagen zur Behandlung und Ferti
gung von Halbleiterchips der Fall ist. Um die Antriebs
einrichtung noch besser gegen Einflüsse von außen zu
schützen, ist der durch das Gehäuse der Antriebseinrich
tung und den Balg gebildete Raum mit einem inerten, neu
tralen Gas gefüllt, das darüber hinaus zusätzlich noch
einen Überdruck aufweisen kann, um das Einbringen von
aggressiven Dämpfen in diesen Raum sicher zu vermeiden.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist in
dem durch das Gehäuse und dem Balg gebildeten Raum min
destens ein Sensor angeordnet, der feststellt, ob auszu
bringende Flüssigkeit aus dem Behälter in diesem Raum
gelangt, beispielsweise dann, wenn der Balg oder Verbin
dungsstellen zwischen dem Balg und dem beweglichen Ele
ment oder der Behälterwand undicht sind. In diesem Falle
ist es vorteilhaft, den Sensor nahe dem Balg anzuordnen.
Es ist jedoch auch möglich, einen Sensor alternativ oder
zusätzlich dazu in diesem Raum vorzusehen, mit dem fest
gestellt werden kann, ob Gase von außen in diesen gelan
gen.
Vorzugsweise besteht das Material, aus dem der Balg
gefertigt ist, aus einem Stoff, der von der
auszubringenden Flüssigkeit nicht angegriffen wird.
Die vorliegende Vorrichtung ist insbesondere für die Ver
wendung zum Einleiten einer Flüssigkeit in einem Träger
strom geeignet. In diesem Falle ist ein sehr gleichmäßi
ges Einbringen der Flüssigkeit in den Trägerstrom beson
ders wichtig.
Mit Vorteil ist die erfindungsgemäße Vorrichtung im Zu
sammenhang mit einer Anlage zum Behandeln von Halbleiter
substraten verwendbar. Dies deshalb, weil dabei hochreine
Flüssigkeiten verwendet werden müssen und jegliche Verun
reinigungen zu vermeiden sind, die beispielsweise durch
die Bewegung von Dichtungen zwischen dem beweglichen Ele
ment und-oder Behälterinnenwand herkömmlicher Vorrichtun
gen durch Abrieb entstehen. Dieser Vorteil ist in Verbin
dung mit einem über den Ausbringzeitraum gleichmäßigen
Flüssigkeitsvolumen pro Zeiteinheit besonders erwünscht.
Bei Verwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung im Zu
sammenhang mit der Behandlung von Halbleitersubstraten in
der Halbleiterchip-Fertigung ist die auszubringende Flüs
sigkeit vorzugsweise Fluorwasserstoff, der in einen Strom
aus destilliertem Wasser eingespeist wird, wobei beide
dann zum Spülen und Reinigen von Halbleitersubstraten in
einen Behandlungstank eingeleitet werden. In diesem Falle
ist Polytetrafluorethylen (PTFE) als Material für den
Balg besonders geeignet.
Die Erfindung wird nachstehend anhand eines bevorzugten
Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die einzige
Zeichnung näher erläutert.
Die Figur zeigt einen Behälter 1 für eine auszubringende
Flüssigkeit, beispielsweise Fluorwasserstoff. Im darge
stellten Ausführungsbeispiel ist der Behälter zylinder
förmig. Ein bewegliches Element 2, im vorliegenden Fall
eine platte mit einem Durchmesser, der kleiner als der
Innendurchmesser des zylindrischen Behälters 1 ist, ist
über ein Verbindungsstück 3 mit einer Antriebseinrichtung
4 verbunden.
Am Außenumfang des beweglichen Elements 2 befindet sich
ein Balg 5, der einerseits mit dem beweglichen Element 2
und andererseits mit der Innenfläche einer Seitenwand 6
des Behälters 1 flüssigkeitsdicht verbunden ist. Gemäß
einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfin
dung sind das bewegliche Element 2 und der Balg 5 ein
stückig ausgebildet. Das bewegliche Element 2 und der
Balg 5 werden dabei beispielsweise aus dem Vollen eines
PTFE-Werkstücks gefertigt, wobei der Balg dadurch gebil
det wird, daß jeweils versetzt von außen und innen im
Balgbereich Schnitte oder Kerben ausgeführt werden, so
daß dadurch die Balgfunktion entsteht.
Eine Austrittsöffnung 7 mit einem Austrittsventil 8, so
wie eine Eintrittsöffnung 9 mit einem Eintrittsventil 10
ist an der dem beweglichen Element 2 abgewandten Seiten
wand 11 des Behälters 1 vorgesehen. In der Zylindersei
tenwand befindet sich ein Sicherheits- oder Überlastan
schluß oder -ventil 12, sowie ein Entlüftungsanschluß
oder -ventil 13.
An der Seitenwand 6, durch die der Antrieb des beweg
lichen Elements 2 erfolgt, ist von außen ein Gehäuse 15
angeflanscht, das die gesamte Antriebsvorrichtung 4 um
gibt. Das Gehäuse 15 bildet zusammen mit dem Gehäuse und
dem vom beweglichen Element 2 und vom Balg 5 gebildeten
Innenraum einen gemeinsamen Raum, der nach außen abge
schlossen ist. Dieser Raum steht über ein Einlaßventil 16
steuerbar mit dem Außenraum in Verbindung.
Die Antriebsvorrichtung weist einen Motor 17' ein Plane
tengetriebe 18 sowie ein Riemengetriebe 19 auf, die eine
reale Spindel 20 antreiben' die über das Verbindungsstück
3 mit dem beweglichen Element 2 verbunden ist.
Innerhalb des vom Balg 5 und dem beweglichen Element 2
gebildeten Raumes ist ein Flüssigkeits- bzw. Gassensor 21
angeordnet, der bei Auftreten eines Lecks im Balg 5 das
Austreten der auszubringenden Flüssigkeit feststellt.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung arbeitet folgendermaßen.
Wenn das bewegliche Element 2 unter Zusammenfalten des
Balgs 5 mittels der Spindel 20 von rechts nach links be
wegt wird, wird über das Eintrittsventil 10 und über die
Eintrittsöffnung 9 die auszubringende Flüssigkeit in dem
Behälter 1 gesaugt Z-um Ausbringen der im Behälter 1 ent
haltenen Flüssigkeit wird die Spindel 20 in umgekehrter
Richtung bewegt, so daß das bewegliche Element 2 bei ei
nem Hub, der durch den Pfeil 22 angedeutet ist, unter
Ausfaltung des Balgs 5 die Flüssigkeit durch die Aus
trittsöffnung 7 und das jetzt offene Austrittsventil 8
austreibt. Das bewegliche Element 2 kann dabei mit der
Spindel 20 über einen langen Zeitraum hinweg mit sehr
gleichmäßiger Geschwindigkeit bewegt werden, so daß das
Austrittsvolumen pro Zeiteinheit über den Ausbringzeit
raum hinweg sehr gleichmäßig und konstant bleibt. Bei der
Hin- und Herbewegung des Elements 2 treten keine Rei
bungskräfte und damit auch keine Partikelbildungen auf,
weil das bewegliche Element 2 nicht mit der Innenfläche
des Behälters 1 in Berührung steht. Die Abdichtung des
Innenraums des Behälters 1 nach außen erfolgt mit dem
Balg 5, der eine Linearbewegung des Elements 2 ohne Par
tikelbildung zuläßt.
Die Erfindung wurde zuvor anhand eines bevorzugten Aus
führungsbeispiels erläutert. Dem Fachmann sind jedoch
zahlreiche Ausgestaltungen und Modifikationen möglich,
ohne daß dadurch der Erfindungsgedanke verlassen wird.
Beispielsweise kann die Anbringungsvorrichtung auch an
ders als bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel reali
siert sein. Der Behälter 1 kann auch quadratisch und die
Ein- und Austrittsöffnungen für die auszubringende Flüs
sigkeit können auch an dem Außenumfang des Behälters 1
angeordnet sein.
Claims (16)
1. Vorrichtung zum Ausbringen einer Flüssigkeit, mit
einem die Flüssigkeit enthaltenden Behälter (1) und
einem beweglichen Element (2) zum Verkleinern des
Behältervolumens,
dadurch gekennzeichnet, daß das be
wegliche Element (2) über einen Balg (5) flüssig
keitsdicht mit einer Innenwand des Behälters (1)
verbunden ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das bewegliche Element (2) berührungsfrei im Be
hälter (1) beweglich ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß' das bewegliche Elemente (2) innerhalb
das Balgs (5) mit einer Antriebseinrichtung (4) ver
bunden ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Antriebsvorrichtung (4) eine bewegliche
Stange umfaßt.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die bewegliche Stange eine Servoachse ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Stange eine von einem Motor (17)
angetriebene Spindel ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 6, da
durch gekennzeichnet, daß die Antriebsvorrichtung
(4) von einem Gehäuse (15) umgeben ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß das Gehäuse (15) und der Innenraum des Balgs (5)
einen nach außen abgeschlossenen Raum bilden.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß der abgeschlossene Raum mit einem Gas gefüllt
ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß das Gas mit einem Überdruck beaufschlagt ist.
11. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß im Innenraum des Balgs
ein Lecksensor (21) angeordnet ist.
12. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Balg (5) aus einem
von der auszubringenden Flüssigkeit nicht angreif
baren Material besteht.
13. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche
gekennzeichnet durch ihre Verwendung zum Einleiten
der auszubringenden Flüssigkeit in einem Träger
strom.
14. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch ihre Verwendung im Zusammenhang
mit einer Anlage zum Behandeln von Halbleitersub
straten.
15. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die auszubringende Flüs
sigkeit Flußsäure (HF) ist.
16. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Balg (5) aus Poly
tetrafluorethylen ist.
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