DE19753136C2 - Kammerrakel-Lackauftragwerk - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Kammerrakel-Lackauftragwerk für Druckmaschinen.

Es sind Druckmaschinen mit einem Kammerrakelauftragwerk zum Lackauftrag bekannt (DE 43 44 084 C1). Das Kammerrakelauftragwerk enthält einen mit einem Druckzylinder zusam­ menwirkenden Lackformzylinder, dem eine Auftragwalze mit einem Kammerrakel zugeordnet ist. Zum Auftragen unterschiedlicher Lackmengen sind bei Auftragwechsel Auftragwalzen mit unter­ schiedlichem Schöpfvolumen notwendig; aus diesem Grunde ist die Auftragwalze austauschbar angeordnet.

Des Weiteren sind analog aufgebaute Kammerrakelauftragwerke zum Farbauftrag bekannt.

Nachteilig ist dabei, dass das Austauschen der Auftragwalze Zeit- und kraftaufwendig ist, einen längeren Maschinenhalt bedingt und Transport- und Lagerungsmöglichkeiten erforderlich sind. Es ist auch ein System mit mehreren gerasterten Farbwalzen für Flexodruckwerke bekannt (US 5,081,928), wobei die gerasterten Farbwalzen in einem Stern angeordnet sind. Der jeweils mit dem Formzylinder zusammenwirkenden Farbwalze ist eine Kammerrakel zugeordnet.

Aufgabe der Erfindung ist es, für eine Druckmaschine mit Kammerrakel-Lackauftragwerk eine Ein­ richtung zum wechselnden Anstellen verschiedener Auftragwalzen zu entwickeln.

Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch den Patentanspruch 1 gelöst. Zweckmäßige Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen offenbart.

Nachfolgend wird die erfinderische Lösung an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert.

In den Zeichnungen zeigt

Fig. 1 Auftragwerk mit Stern,

Fig. 2 Trommelvariante

Fig. 3 Trommellagerung

Fig. 4 Auftragwerk mit Vorratsstern

Das als Kammerrakellackauftragwerk ausgebildete Kammerrakelauftragwerk gem. Fig. 1 enthält einen in einem als Druckwerksgestell 1 ausgebildeten Gestell gelagerten Lackformzylinder 2 und eine Auftragwalze 3 mit zugeordnetem Kammerrakel 4. Der Lackformzylinder 2 steht in Wirkverbindung mit einem Druckzylinder 5 und der Druckzylinder 5 steht in Wirkverbindung mit einem vor- und einem nachgeordneten Übergabezylinder 6.

Die Auftragwalze 3 ist mit weiteren Auftragwalzen 8 in einem Stern 7 gelagert. Der Stern ist vorzugsweise in der Plattenzylinderlagerstelle 9 des Druckwerksgestells 1 gelagert. Dies ist möglich, da für den Lackauftrag kein Plattenzylinder benötigt wird. Bei Verwendung von speziellen Lackformgestellen ist im Lackformgestell eine analoge Lagerstelle 9 für den Stern 7 vorzusehen.

Nach einer Variantenlösung ist der Stern 7 als Trommel 10 ausgebildet (Fig. 2), d. h. in einem durch Traversen 11 versteiften Trommelkörper 12 sind die Lagerstellen 13 für die Auftragwalzen 3; 8 angeordnet.

Der Stern 7 bzw. die Trommel 10 ist exzentrisch mit der Exzentrizität e im Druckwerksgestell 1 gelagert.

An dem Stern bzw. der Trommel ist eine Druckschaltung 14, analog einer bekannten Plattenzylinderdruckschaltung, angeordnet. Die Druckschaltung dient zur An- und Abstellung des Sterns bzw. der Trommel relativ zum Druckformzylinder 2 und zur Variation des Anpreßdruckes zwischen Auftragwalze 3; 8 und Lackformzylinder 2.

Nach einer ersten Ausführungsform ist die Lagerstelle 13 der Auftragwalze 3 identisch mit der Gebrauchslagerstelle 15 der Auftragwalze. Unter Gebrauchslagerstelle wird die Lagerung der Auftragwalze 3; 8 in der Gebrauchslage - Wirkverbindung Auftragwalze 3 mit Lackformzylinder 2 - verstanden.

Zur Arretierung des Sterns oder der Trommel in der Gebrauchslage sind Arretierungen 16 vorgesehen (Fig. 3). Die Arretierungen 16 sind im Druckwerksgestell 1 verschiebbar (Pfeilrichtung) gelagert und werden in der Gebrauchslage des Sterns bzw. der Trommel in eine Arretierlage - Verriegelung des Sterns bzw. der Trommel mit dem Druckwerksgestell - gebracht.

Der Stern bzw. die Trommel sind mit einem ein Antriebsrad 17 aufweisenden Drehantrieb ausgestattet. Das Antriebsrad 17 steht dabei mit einem nicht dargestellten Ritzel eines Antriebsmotors in Wirkverbindung.

Das Kammerrakel 4 ist schwenkbar angeordnet und bei Wechsel der Auftragwalzen 3; 8 in eine Parkstellung 18 verbringbar.

Nach einer anderen Ausführungsvariante ist der Stern bzw. die Trommel als Vorratsstern bzw. Vorratstrommel ausgebildet (Fig. 4). Bei dieser Variante ist die Lagerstelle der Auftragwalzen 3; 8 nicht identisch mit der Gebrauchslagerstelle 15, d. h. die Auftragwalze 3; 8 wird nach Verschwenken des Sterns bzw. der Trommel in die annähernde Gebrauchslage, von dieser in die Gebrauchslagerstelle 15 gebracht; dies erfolgt von Hand.

Die beschriebene Anordnung ist auch als Auftragwerk für Farbe verwendbar (Aniloxdruckwerk). Des Weiteren ist die beschriebene Anordnung auch bei einem Aniloxdruckwerk verwendbar. Dabei ist der dem Kammerrakel zugeordneten Auftragwalze eine mit dem Plattenzylinder eines aus Plattenzylinder, Gummizylinder und Druckzylinder bestehenden Druckwerkes zusammenwirkende Übertragungswalze nachgeschaltet.

Bezugszeichenaufstellung

1

Druckwerksgestell

2

Lackformzylinder

3

Auftragwalze

4

Kammerrakel

5

Druckzylinder

6

Übergabezylinder

7

Stern

8

weitere Auftragwalze

9

Plattenzylinderlagerstelle

10

Trommel

11

Traverse

12

Trommelkörper

13

Lagerstelle

14

Druckschaltung

15

Gebrauchslagerstelle

16

Arretierung

17

Antriebsrad

18

Parkstellung
e Exzentrizität

Claims (6)

1. Kammerrakel-Lackauftragwerk für Druckmaschinen, enthaltend eine Auftragwalze (3) und ein der Auftragwalze (3) zugeordnetes Kammerrakel (4), wobei die Auftragwalze (3) in einem wei­ tere in Lagerstellen (13; 15) gelagerte Auftragwalzen (8) aufnehmenden drehbaren Stern (7) angeordnet ist, einen in einem als Druckwerksgestell (1) ausgebildeten Gestell gelagerten Lackformzylinder (2), der in Wirkverbindung mit einem Druckzylinder (5) steht, einen dem Druckzylinder (5) vor- und einen dem Druckzylinder (5) nachgeordneten Übergabezylinder (6), wobei als Gestell für das Kammerrakel-Lackauftragwerk ein Druckwerksgestell (1) mit einer Plattenzylinderlagerstelle (9) verwendet wird und der die Auftragwalzen (3; 8) aufnehmende Stern (7) in der Plattenzylinderlagerstelle (9) gelagert ist.

2. Kammerrakel-Lackauftragwerk für Druckmaschinen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­ net, dass der Stern (7) exzentrisch gelagert und die Druckschaltung (14) zur An- und Abstel­ lung des Sterns (7) vom Lackformzylinder (2) mit einer bekannten Plattenzylinderdruckschal­ tung identisch ist.

3. Kammerrakel-Lackauftragwerk für Druckmaschinen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­ net, dass der Stern (7) als Vorratsstern ausgebildet und die Auftragwalzen (3; 8) von einer Vor­ ratslagerstelle in eine Gebrauchslagerstelle (15) verbringbar sind.

4. Kammerrakel-Lackauftragwerk für Druckmaschinen nach Anspruch dadurch gekennzeichnet, dass das Kammerrakel (4) beim Auftragwalzenwechsel in eine Parkstellung (18) bringbar ist.

5. Kammerrakel-Lackauftragwerk für Druckmaschinen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­ net, dass zum Lackauftrag die Auftragwalze (3; 8) als Lackauftragwalze ausgebildet ist.

6. Kammerrakel-Lackauftragwerk für Druckmaschinen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Stern (7) als Trommel (10) ausgebildet ist.