Die vorliegende Erfindung betrifft ein Zusatzmodul zur Erwei
terung eines verstellbaren, einen Elektroantrieb sowie eine
Steuereinheit aufweisenden Operationstisches mit einem Kopp
lungsglied zur mechanischen Ankopplung an eine Operations
tischplatte des Operationstisches.
Die Erfindung betrifft außerdem einen Operationstisch mit ei
ner Operationstischplatte und einer Tragsäule sowie mit einem
Elektroantrieb und einer Steuereinheit zum Verstellen der
Operationstischplatte und/oder der Tragsäule.
Operationstische können üblicherweise in ihrer Höhe verstellt
werden. Hierzu kommt ein in der Tragsäule positionierter
Elektroantrieb zum Einsatz, der mittels einer Steuereinheit
ansteuerbar ist, wobei die Steuereinheit üblicherweise mit
einer Kabelfernbedienung, einer Infrarotfernbedienung oder
einer an der Tragsäule angeordneten Eingabetastatur elek
trisch in Verbindung steht. Die Operationstischplatte ist üb
licherweise in Längsrichtung in verschiedene Tischplat
tenabschnitte unterteilt, wobei ein Basisabschnitt mit der
Tragsäule lösbar verbindbar ist und wobei mindestens ein wei
terer Tischplattenabschnitt am Basisabschnitt derart ver
schwenkbar gelagert ist, daß er relativ zum Basisabschnitt um
eine horizontale Verschwenkachse verschwenkt werden kann. In
vielen Fällen kommen Operationstischplatten zum Einsatz, die
eine Vielzahl gegeneinander verstellbarer Tischplatten
abschnitte umfassen, so daß ein auf der Tischplatte ruhender
Patient in die für eine Operation jeweils günstigste Lage ge
bracht werden kann. Die Verstellung der Operationstischplatte
kann ebenfalls mittels des in der Tragsäule angeordneten
Elektroantriebs erfolgen, oder aber es ist hierfür ein weite
rer Elektroantrieb vorgesehen, der in die Operations
tischplatte integriert ist. Ein derartiger Operationstisch
ist beispielsweise aus der deutschen Offenlegungsschrift DE 41 38 319 A1
bekannt. In jedem Falle erfolgt die Ansteuerung
des Elektroantriebs über die zentrale Steuereinheit des Ope
rationstisches. Wie bereits erläutert, sind zur Ansteuerung
des bekannten Operationstisches üblicherweise mehrere Bedie
nungselemente vorgesehen, beispielsweise eine Kabelfernbedie
nung und/oder eine Infrarotfernbedienung sowie eine Eingabe
tastatur. Die Bedienungselemente sind einer Hierarchie unter
worfen, dergestalt, daß die an der Tragsäule angeordnete Ein
gabetastatur die höchste Priorität aufweist, während den Ka
bel- und Infrarotfernbedienungen üblicherweise eine geringere
Priorität zugeordnet wird. Dadurch wird sichergestellt, daß
im Falle einer Fehlfunktion einer Fernbedienung das Fehlsi
gnal mittels der an der Tragsäule angeordneten Eingabetasta
tur korrigiert werden kann.
Um dem Bedarf an weiteren Halterungs- und Lagerungselementen
für Operationstische zu entsprechen, sind Zusatzmodule be
kannt, mit deren Hilfe die verstellbaren Operationstische er
weitert werden können. Diese Zusatzmodule weisen ein Kopp
lungsglied auf, so daß sie mechanisch an die Operations
tischplatte angekoppelt und bei Bedarf jederzeit wieder von
dieser getrennt werden können. Die Zusatzmodule werden übli
cherweise ebenfalls verstellbar ausgestaltet, so daß ihre La
ge und/oder ihre Ausrichtung relativ zur Operationstischplat
te an die jeweiligen Einsatzbedingungen angepaßt werden kön
nen. Während der Operationstisch elektromotorisch verstellbar
ist, ist für die bekannten Zusatzmodule ein manueller Ver
stellmechanismus vorgesehen. Eine derartige Verstellung ist
mit einem nicht unbeachtlichen Zeitaufwand verbunden, wodurch
die Handhabung des Operationstisches mit angekoppeltem Zu
satzmodul erschwert wird.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Zusatzmodul
der gattungsgemäßen Art derart auszugestalten, daß es eine
einfachere Handhabung aufweist.
Diese Aufgabe wird bei einem Zusatzmodul der eingangs ge
nannten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Zusatz
modul eine elektrische Antriebseinheit zur Verstellung seiner
Orientierung relativ zur Operationstischplatte aufweist, wo
bei die Antriebseinheit über die Steuereinheit des Operations
tisches ansteuerbar ist.
Das erfindungsgemäße Zusatzmodul umfaßt somit einen Elektro
antrieb zur Verstellung der Ausrichtung des Zusatzmoduls,
wenn dieses an die Operationstischplatte angekoppelt ist. Um
zusätzliche Bedienungselemente für das Zusatzmodul zu vermei
den, ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß die Antriebseinheit
des Zusatzmoduls über die Steuereinheit des Operationstisches
ansteuerbar ist. Dadurch kann zum einen die Bedienung des Zu
satzmoduls über die bereits vorhandenen Bedienungselemente
des Operationstisches, d. h. über eine Kabel- und/oder Infra
rotfernbedienung sowie eine an der Tragsäule angeordnete Ein
gabetastatur erfolgen, unterschiedliche Bedienungselemente
für den Operationstisch und das Zusatzmodul sind nicht erfor
derlich. Zum anderen wird sichergestellt, daß auch bei der
Verstellung des Zusatzmoduls die vorgegebenen Prioritäten der
einzelnen Bedienungselemente eingehalten werden. Das erfin
dungsgemäße Zusatzmodul zeichnet sich daher durch eine beson
ders einfache und sichere Handhabung aus.
Das Zusatzmodul kann beispielsweise als mit der Operations
tischplatte lösbar verbindbares Tischplattensegment zur Lage
rung eines Patienten ausgestaltet sein.
Um einen elektromotorisch verstellbaren Operationstisch mit
zusätzlichen Funktionen auszugestalten, ist es von Vorteil,
das Zusatzmodul als mit der Operationstischplatte lösbar ver
bindbares Halte- oder Zubehörelement auszubilden. So kann
beispielsweise vorgesehen sein, das Zusatzmodul als elektro
motorisch verstellbaren Beinhalter, als Extensionsvorrichtung
oder auch als elektromotorisch verstellbarer Universalhalter
auszubilden.
Bei einer kostengünstig herstellbaren Ausführungsform ist
vorgesehen, daß das Zusatzmodul ein elektrisches Anschluß
kabel zum Anschluß an die Steuereinheit des Operationstisches
aufweist. Über das Anschlußkabel kann die elektrische An
triebseinheit des Zusatzmoduls von der Steuereinheit des Ope
rationstisches angesteuert werden und zusätzlich kann über
das Anschlußkabel die Spannungsversorgung der elektrischen
Antriebseinheit sichergestellt werden.
Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist vorge
sehen, daß das Kopplungsglied des Zusatzmoduls elektrische
Verbindungselemente zum Anschluß der Antriebseinheit an die
Steuereinheit des Operationstisches umfaßt. Bei einer derar
tigen Ausgestaltung können zusätzliche Anschlußkabel entfal
len, die elektrische Verbindung zwischen Zusatzmodul und Ope
rationstisch erfolgt direkt beim Herstellen der mechanischen
Ankopplung mittels des Kopplungsglieds, da dieses elektrische
Verbindungselemente aufweist.
Als elektrische Verbindungselemente können beispielsweise
elektrische Kontaktelemente vorgesehen sein, die beim Ankop
peln des Zusatzmoduls an die Operationstischplatte mit korre
spondierenden Kontaktelementen der Operationstischplatte in
elektrischen Kontakt treten.
Besonders günstig ist es, wenn die Antriebseinheit des Zu
satzmoduls induktiv an die Steuereinheit des Operations
tisches anschließbar ist. Dadurch wird insbesondere eine Fun
kenbildung beim Ankoppeln des Zusatzmoduls vermieden. Auch
eine Reinigung und Desinfizierung des Zusatzmoduls wird bei
Ausgestaltung des Zusatzmoduls mit induktiven elektrischen
Verbindungselementen beträchtlich vereinfacht.
Mittels des erfindungsgemäßen Zusatzmoduls können auf ein
fache Weise die durch den Hersteller eines Operationstisches
vorgegebenen Einstellfunktionen erweitert werden. Hierzu ist
es lediglich erforderlich, daß der Operationstisch, der eine
Operationstischplatte und eine Tragsäule sowie einen Elektro
antrieb und eine Steuereinheit zum Verstellen der Operations
tischplatte und/oder der Tragsäule aufweist, ein elektrisches
Verbindungselement umfaßt zum Anschluß mindestens eines mit
der Operationstischplatte lösbar verbindbaren Zusatzmoduls
der voranstehend erläuterten Art an die Steuereinheit des
Operationstisches. Bei einer kostengünstig herstellbaren Aus
führungsform kann beispielsweise an der Tragsäule und/oder an
der Tischplatte des Operationstisches ein elektrisches Kon
taktelement vorgesehen sein, an das ein Verbindungskabel des
Zusatzmoduls anschließbar ist und das mit der Steuereinheit
des Operationstisches fest verdrahtet ist.
Besonders günstig ist es, wenn die Ansteuerung der verstell
baren Elemente des Operationstisches mittels eines BUS-
Systems erfolgt, wobei den einzelnen Verstellelementen des
Operationstisches, also beispielsweise den einzelnen Tisch
plattensegmenten, jeweils eine Adresse zugewiesen wird. Beim
Anschluß eines Zusatzmoduls muß diesem lediglich eine Adresse
zugewiesen werden, und es kann dann ohne weiteres in das An
steuerungssystem des Operationstisches integriert werden.
Die nachfolgende Beschreibung einer bevorzugten Ausführungs
form der Erfindung dient im Zusammenhang mit der Zeichnung
der näheren Erläuterung.
In der Zeichnung ist schematisch ein erfindungsgemäßes Zu
satzmodul zur Erweiterung eines elektromotorisch verstellba
ren Operationstisches dargestellt.
Die Zeichnung zeigt in einer Seitenansicht einen Operations
tisch 12 mit einer Tragsäule 14 und einer von der Tragsäule
14 abnehmbaren Operationstischplatte 16. Letztere ist in
Längsrichtung in drei Tischplattenabschnitte in Form eines
Basisabschnitts 18, eines Rückenteils 20 und eines Fußteils
22 unterteilt, wobei der mittig angeordnete Basisabschnitt 18
mit der Tragsäule 14 lösbar verbindbar ist und wobei das Rücken
teil 20 sowie das Fußteil 22 jeweils um eine horizontale
Verschwenkachse 24 bzw. 26 verschwenkbar am Basisabschnitt 18
gelagert sind.
Der Operationstisch 12 umfaßt außerdem einen an sich bekann
ten, in der Zeichnung nicht dargestellten Elektroantrieb so
wie eine Steuereinheit zu dessen Ansteuerung, so daß die Rücken- und
Fußteile 20, 22 elektromotorisch verstellt werden
können. Zusätzlich kann in an sich bekannter Weise die Trag
säule 14 in ihrer Höhe elektromotorisch verändert werden. Zur
Bedienung des Operationstisches 12 ist eine Kabelfernbedie
nung 28 mit Eingabetasten 30 vorgesehen, die über ein Verbin
dungskabel 32 mit der in der Zeichnung nicht dargestellten
Steuereinheit des Operationstisches 12 elektrisch verbunden
ist. Zusätzlich kann eine Infrarotfernbedienung vorgesehen
sein, so daß die Einstellung des Operationstisches 12 auch
ohne Verwendung eines Kabels erfolgen kann. Um sicherzustel
len, daß das unmittelbar am Operationstisch stehende Bedie
nungspersonal während einer Operation auf jeden Fall einen
Zugriff auf ein Eingabeelement des Operationstisches hat,
kann an der Tragsäule 14 eine zusätzliche Eingabetastatur
vorgesehen sein, wobei dieser Eingabetastatur die höchste
Priorität zukommt, d. h. den weiteren Eingabeelementen in Form
der Kabelfernbedienung 28 sowie einer eventuellen Infrarot
fernbedienung werden niedrigere Prioritäten zugewiesen, so
daß der Operationstisch 12 unabhängig von der Einstellung
beispielsweise der Infrarotfernbedienung jederzeit durch Be
tätigung der Eingabetastatur an der Tragsäule in die für den
Patienten vorteilhafteste Lage gebracht werden kann.
Um die Funktionen des Operationstisches 12 zu erweitern, ist
ein erfindungsgemäßes Zusatzmodul 34 vorgesehen. Dieses ist
mittels einer mechanischen Schnellspannvorrichtung 36 mit dem
Rückenteil 20 des Operationstisches 12 lösbar verbindbar und
umfaßt einen Halterahmen 38, der an einer an sich bekannten
Verschwenkmechanik 40 festgelegt ist, die wiederum an der
Schnellspannvorrichtung gehalten ist. Der Halterahmen 38
trägt auf seiner Oberseite ein Polster 42 und nimmt zusätz
lich eine in der Zeichnung nicht dargestellte elektrische An
triebseinheit zur Verstellung des Zusatzmoduls 34 relativ zur
Operationstischplatte 16 auf.
Während die mechanische Kopplung des Zusatzmoduls 34 mit dem
Rückenteil 20 mit Hilfe der Schnellspannvorrichtung 36 er
folgt, ist für die Ansteuerung und Spannungsversorgung der
Antriebseinheit des Zusatzmoduls ein Anschlußkabel 44 vorge
sehen, das an seinem freien Ende einen Stecker 46 trägt, der
in eine korrespondierende Buchse, die an der Tragsäule 14 an
geordnet und mit der Steuereinheit des Operationstisches 12
verbunden ist, eingesteckt werden kann. Die Buchse ist in der
Zeichnung nicht dargestellt. Alternativ oder ergänzend kann
auch an der Operationstischplatte 16 eine Buchse vorgesehen
sein. Insbesondere bei von der Tragsäule abnehmbaren Operati
onstischplatten ist die Anordnung einer Buchse an der Opera
tionstischplatte vorteilhaft, denn dadurch ergibt sich die
Möglichkeit, die Operationstischplatte mit angekoppeltem Zu
satzmodul von der Tragsäule abzunehmen, ohne daß eine Behin
derung durch das Anschlußkabel erfolgt.
Da die Ansteuerung der Antriebseinheit des Zusatzmoduls 34
über die Steuereinheit des Operationstisches 12 erfolgt, kann
das Zusatzmodul ebenso wie die Rücken- und Fußteile 20, 22
der Operationstischplatte 16 durch Betätigung der Eingabeta
sten 30 der Kabelfernbedienung 28 verstellt werden. Außerdem
wird durch den Anschluß der Antriebseinheit des Zusatzmoduls
an die Steuereinheit des Operationstisches 12 die Ansteuerung
des Zusatzmoduls 34 in die Hierarchie der für die Bedienung
des Operationstisches 12 vorgesehenen Eingabeelemente inte
griert.