DE19750081C2 - Unterdruckspannvorrichtung - Google Patents
UnterdruckspannvorrichtungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Unterdruckspannvorrichtung bei
Werkstückbearbeitungsmaschinen, insbesondere
Holzbearbeitungsmaschinen, mit einer eine Spannfläche
aufweisenden Spannbasis, wobei an der Spannfläche eine
verschiebliche Werkstückauflage für die zu bearbeitenden an
der Werkstückauflage spannbaren Werkstücke ansaugbar ist,
wobei in mit Unterdruck beaufschlagbaren Kanälen der
Spannbasis mehrere mit ihren Ansaugseiten in der
Spannfläche mündende Strömungsventile vorgesehen sind, und
wobei die Strömungsventile ein
bewegliches den Kanal
verschließendes bzw. freigebendes Ventilteil aufweisen,
welches bei Vorliegen einer vorbestimmten Druckdifferenz an
einem Ventilsitz des Strömungskanals dichtend anliegt.
Eine derartige Unterdruckspannvorrichtung ist aus dem
Gebrauchsmuster DE 93 20 952 U1 bekannt.
Aus der DE 34 29 444 A1 ist eine Sauggreifereinrichtung
bekannt geworden, welche zum Aufheben und Übergeben von
ebenen Körpern verwendet wird. Sie umfasst ein
Strömungsventil mit einem Strömungskanal, in dem eine Kugel
als Ventilteil angeordnet ist. Liegt die Ansaugseite des
Strömungsventils bzw. der Sauggreifereinrichtung auf einem
Werkstück auf, wird durch Anlegen eines Unterdrucks die
Luft in dem zwischen dem Strömungsventil und dem ebenen
Gegenstand sich befindenden Raum abgesaugt. Auf diese Weise
können große Haltekräfte erzeugt und der ebene Gegenstand
über das Strömungsventil angehoben und transportiert
werden. Bei gegenüber der Atmosphäre offenem
Strömungsventil verschließt die Kugel den Strömungskanal,
so daß der am Sauganschluß anliegende Unterdruck nicht
zusammenbricht. Um den Raum zwischen dem Strömungsventil
und dem Gegenstand bei geschlossenem Ventil dennoch
absaugen zu können, weist das Strömungsventil einen
Bypasskanal auf, der den Sauganschluß mit dem zwischen dem
Strömungsventil und dem Gegenstand sich befindenden Raum
miteinander verbindet. Als nachteilig hat sich
herausgestellt, daß die Absaugung der Luft aus dem Raum
sehr langwierig ist, da der Strömungswiderstand des
Bypasskanals wesentlich größer ist als der
Strömungswiderstand des offenen Ventils. Außerdem hat sich
gezeigt, daß beim Ansaugen von sehr porösen Gegenständen in
dem Raum kein Unterdruck aufgebaut werden kann, da aufgrund
des porösen Materials des Gegenstands die abgesaugte Luft
sofort wieder nachströmt.
Mit der DE 88 15 392 U1 ist eine weitere
Sauggreifereinrichtung mit einem Strömungsventil bekannt
geworden, bei dem das im Strömungskanal sich befindende
Ventilteil in der Ruhelage vom Ventilsitz abgehoben, also
in Öffnungsrichtung vorgespannt, ist. Herrscht zu beiden
Seiten des Ventilteils ein geringer Differenzdruck, so
bleibt das Ventilteil abgehoben, und es kann ein großer
Volumenstrom abgesaugt werden. Ab einem bestimmten
Differenzdruck wird das Ventilteil mitgerissen und legt
sich an den Ventilsitz an und verschließt dadurch den
Strömungskanal. Ein Absaugen kann nunmehr lediglich über
einen Bypasskanal erfolgen, der jedoch einen wesentlich
größeren Strömungswiderstand aufweist als das offene
Ventil. Mit einem derartigen Strömungsventil können
geschlossenporige Gegenstände zwar relativ schnell
angesaugt werden, jedoch treten bei offenporigen
Gegenständen ebenfalls die Probleme auf, daß aufgrund des
hohen Strömungsdurchsatzes das Ventilteil in den Ventilsitz
gedrückt wird und die Luft lediglich über den Bypasskanal
abgesaugt werden kann.
Aus der DE 41 01 248 A1 ist eine weitere
Sauggreifereinrichtung bekannt, bei der der
Strömungswiderstand des Bypasses des Strömungsventils
einstellbar ist. Auf diese Weise kann die
Sauggreifereinrichtung auf die Porosität des Gegenstands
eingestellt werden, so daß entsprechend der Einstellung
sowohl geschlossen- als auch offenporige Gegenstände
gleichermaßen gut angesaugt werden können. Wird der
Strömungswiderstand des Bypasses erniedrigt, dann können
zwar poröse Gegenstände gut angesaugt werden, jedoch erhöht
sich dadurch der Leckluftstrom bei nicht am Gegenstand
anliegenden Strömungsventilen, d. h. bei gegenüber der
Atmosphäre offenen Strömungsventilen.
Mit dem eingangs bereits erwähnten Gebrauchsmuster DE 93 20 952 U1
wurde vorgeschlagen, einen zweiten Strömungskanal
zwischen Ansaugseite und Abstromseite des Strömungsventils
vorzusehen, der in Abhängigkeit des auf der Ansaugseite des
Strömungsventils herrschenden Drucks öffnet oder schließt.
Hierdurch sollen auch poröse Gegenstände angesaugt werden
können, ohne dass der zusätzlich vorhandene Bypass
vergrößert bzw. dessen Strömungswiderstand verkleinert
werden muß.
Es wird des Weiteren als nachteilig angesehen, dass bei den
nicht durch ein Werkstück "belegten" Stellen einer
Spannbasis infolge des stets noch vorhandenen Leckstroms
über den Bypass des Strömungsventils eine erhebliche
Saugleistung verlorengeht. Hiervon ausgehend liegt der
Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine
Unterdruckspannvorrichtung der eingangs genannten Art so zu
verbessern, dass im Betrieb weniger Saugleistung verloren
geht.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine
Unterdruckspannvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst. Danach ist das Strömungsventil bypassfrei
ausgebildet. Es wird eine störungsunanfällige, leckagefreie
Ansaugung der Werkstückauflage an der Spannbasis erreicht.
Es wird also nach der Erfindung eine bypassartige
Strömungsverbindung zwischen der Ansaugseite und der
Abstromseite des Strömungsventils vermieden, so daß in der
Summe große Leckströme nicht auftreten. Dennoch kann eine
Druckdifferenz zwischen Ansaugseite und der Abstromseite
festgestellt werden und entweder über mechanische oder
elektronische Mittel zum Schließen oder Öffnen des Ventils
genutzt werden.
Die Verzögerungseinrichtung wirkt mit der
Druckdifferenzerfassungseinrichtung und der
Betätigungseinrichtung für das bewegbare Ventilteil derart
zusammen, daß bei Erreichen einer vorbestimmten oder
vorbestimmbaren Druckdifferenz das Ventilteil in seine
Schließstellung gebracht wird, wenn diese Druckdifferenz
über ein Zeitintervall von vorbestimmter oder
vorbestimmbarer Zeitdauer festgestellt wird.
Kurzzeitige Druckdifferenzen bzw. ein kurzzeitiger
Strömungsstoß, wie sie bei Einschalten der Unterdruck
erzeugenden Vorrichtung auftreten können, führen nicht zu
einem Schließen des Strömungsventils; die hiermit
verbundenen Nachteile treten somit nicht auf. Ein weiterer
Vorteil ist darin zu sehen, daß der eingangs erwähnte
unerwünschte Leckstrom, der im Betrieb der
Unterdruckspannvorrichtung bei unbelegten
Spannflächenbereichen stets auftritt, erfindungsgemäß
vermieden wird. Dies erweist sich insbesondere dann als
vorteilhaft, wenn eine Unterdruckspannvorrichtung mit
großflächiger Spannfläche für die Aufnahme vozugsweise
mehrerer üblicherweise als Blocksauger bezeichneter
Werkstückauflagen verwendet wird.
Ein in der Summe sehr großer Leckstrom im unbelegten
Bereich der Spannfläche tritt daher nicht auf.
Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung umfaßt die
Druckdifferenzerfassungeinrichtung wenigstens einen
elektronischen Drucksensor, dessen Signal an eine
Auswerteeinheit gelegt ist, die mit der
Verzögerungseinrichtung zusammenwirkt. Bei in etwa
bekanntem Unterdruck auf der Abstromseite des
Strömungsventils ist es hinreichend, den wenigstens einen
elektronischen Drucksensor auf der Ansaugseite anzuordnen.
In der Auswerteeinheit kann dann das Auftreten einer
Druckdifferenz zwischen der Ansaugseite und der
Abstromseite festgestellt werden. Sofern diese
Druckdifferenz nur während eines Zeitintervalls auftritt,
das kürzer ist als die vorbestimmte oder vorbestimmbare
Zeitdauer, wird die Betätigungseinrichtung für das
bewegbare Ventilteil nicht angesteuert, das Strömungsventil
bleibt geöffnet.
Die Betätigungseinrichtung kann in vorteilhafter Weise ein
Stellglied, insbesondere einen Servomotor umfassen, der das
Ventilteil in seine Schließstellung verlagern kann.
Nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung umfaßt
die Druckdifferenzerfassungseinrichtung eine
volumenveränderliche, mit der Ansaugseite verbundene
Kammer, die in Richtung einer Volumenvergrößerung
vorgespannt ist. In dieser Kammer kann vorzugsweise ein dem
Unterdruck auf der Abstromseite entsprechender Druck
vorgegeben sein. Eine Druckerhöhung auf der Ansaugseite des
Strömungsventils, etwa durch einen "Lufteinbruch" im
Bereich des aufliegenden Blocksaugers 106, bewirkt eine
Verringerung des Kammervolumens und damit eine Druckzunahme
innerhalb der Kammer. Diese Druckzunahme kann
vorteilhafterweise durch einen Drucksensor erfaßt werden.
Sofern die Erhöhung des Drucks im Kammerinneren länger
andauert als das über die Zeitverzögerungseinrichtung
vorbestimmte oder vorbestimmbare Zeitintervall, wird über
die Betätigungseinrichtung das Ventilteil in seine
Schließstellung gebracht. Im anderen Fall, also bei nur
kurzzeitiger Druckerhöhung nimmt das Kammervolumen wieder
zu und das Strömungsventil bleibt geöffnet.
Zur Vorspannung der Kammer kann ein Faltenbalg, eine Feder
oder dgl. vorgesehen sein.
Es ist jedoch auch denkbar, daß die Kammer in Richtung
einer Volumenverringerung vorgespannt ist, in welchem Fall
dann in der Kammer ein gegenüber der Umgebung erhöhter
Innendruck vorgesehen werden kann.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der
erfindungsgemäßen Unterdruckspannvorrichtung steht die
Kammer über einen verhältnismäßig hohen Strömungswiderstand
mit der Abstromseite des Ventils in Strömungsverbindung.
Über diese Strömungsverbindung kann dann der
Kammerinnnendruck auf einen im wesentlichen dem Unterdruck
der Abstromseite entsprechenden Wert gebracht werden. Ein
"Lufteinbruch" auf der Ansaugseite der Spannbasis bzw. des
Ventils führt jedoch, wie im vorstehend beschriebenen Fall,
zu einer Kontraktion der Kammer, was mit einer
Druckerhöhung im inneren der Kammer einhergeht. Im
Unterschied zum vorstehend erwähnten Fall wird das
Kammervolumen über die Strömungsverbindung nach und nach
evakuiert, so daß die Kammer weiter kontrahieren kann. In
Weiterbildung der Erfindung ist es nunmehr möglich, die
volumenveränderliche Kammer mit der Betätigungseinrichtung
und mit der Verzögerungseinrichtung derart funktionell zu
verbinden, daß das Ventilteil in seine Schließstellung
gebracht wird, wenn eine Druckdifferenz über ein das
vorgegebene Zeitintervall übersteigende Zeitdauer vorliegt.
Die Verzögerungseinrichtung kann hierbei von dem
Strömungswiderstand, der vorzugsweise durch eine Drossel
einstellbar ist, gebildet sein. Je größer der
Strömungswiderstand, desto langsamer kann die Kammer bei
einem Lufteinbruch evakuiert werden und kontrahieren, was
bspw. durch Wegaufnehmer festgestellt werden kann, die auf
mechanische oder elektronische Weise, etwa mittels eines
Tasters, die Betätigungseinrichtung auslösen.
In noch weitergehender Ausbildung der Erfindung kann die
Betätigungseinrichtung des Ventilteils von einer
mechanischen Kopplung zwischen dem Ventilteil und der
Kammer gebildet sein; die Kopplung kann derart beschaffen
sein, daß bei einer Verringerung des Kammervolumens, also
bei Kontraktion der Kammer, das Ventilteil in
Schließrichtung verlagert wird und umgekehrt, bei
Volumenvergrößerung, also Expansion der Kammer, das
Ventilteil in Öffnungsrichtung verlagert wird.
Das bewegbare Ventilteil kann vorteilhafterweise von einer
an einen Ventilsitz anlegbaren Klappe gebildet sein, die an
einem schwenkbaren Hebel angeordnet ist.
Gemäß der vorstehend erwähnten Lösung kann der schwenkbare
Hebel an einer lageveränderlichen Wand der Kammer
abgestützt sein; es sind jedoch auch andere Möglichkeiten
denkbar, die volumenveränderliche Kammer mit dem Ventilteil
zu koppeln.
Die nachfolgende
Beschreibung zeigt eine bevorzugte Ausführungsform der
Erfindung. Es zeigt
Fig. 1 Ein Ausführungsbeispiel der Unterdruckspannvorrichtung;
Fig. 2 eine Schnittansicht des
Strömungsventils der
Unterdruckspannvorrichtung nach Fig.
1;
Fig. 3 einen Schnitt entlang der Linie II-II in Fig. 1;
und
Fig. 4 eine Ansicht in Richtung der Pfeile III-III.
Fig. 1 zeigt eine insgesamt mit dem Bezugszeichen 100
bezeichnete Unterdruckspannvorrichtung einer
Holzbearbeitungsmaschine. Die Unterdruckspannvorrichtung
umfaßt eine Spannbasis 102 mit einer Spannfläche 104, an
der ein Blocksauger 106 als verschiebliche Werkstückauflage
hin- und herverschiebbar und ansaugbar ist. Auf der von der
Spannfläche 4 gegenüberliegenden Seite des Blocksaugers 106
weist dieser eine Werkstückanlagefläche 108 für ein zu
bearbeitendes Werkstück 110 auf. Die Werkstückanlagefläche
108 kommuniziert über eine Saugleitung 111 mit der der
Spannfläche 104 zugewandten Auflageseite des Blocksaugers
106. Im Inneren der Spannbasis 2 sind mit Unterdruck
beaufschlagbare Kanäle 112 vorgesehen. Die Kanäle 112
münden in der Spannfläche 104. In den Kanälen 112 ist
jeweils ein in der Fig. 1 nur schematisch angedeutetes
Strömungsventil 114 angeordnet, das bypassfrei ausgebildet
ist und nachfolgend beschrieben wird.
Das Strömungsventil 114 umfaßt ein Ventilgehäuse 2 und eine
in den Fig. 2 bis 4 vertikal erstreckte
Durchgangsöffnung 4, welche einerseits die Ansaugseite 6
und andererseits die Abstromseite 8 des Strömungsventils
114 bildet. Die Durchgangsöffnung 4 ist durch einen im
Inneren des Ventilgehäuses ausgebildeten Raum 10 erweitert.
Im abstromseitigen Bereich dieses Raums 10 ist ein die
Durchgangsöffnung umgebender Ventilsitz 12 vorgesehen, der
von einem bewegbaren Ventilteil 14, das von einer
Ventilklappe 16 gebildet ist, verschließbar ist. Die
Ventilklappe 16 ist an einem zwei Schenkel 18, 20
aufweisenden Hebel 22 angeordnet. Der Hebel 22 ist im
Bereich der Durchgangsöffnung 4 vorgesehen und erlaubt die
Klappe 16 zwischen einer Schließstellung und einer die
Durchgangsöffnung freigebenden Stellung hin und her zu
verschwenken.
In dem Raum 10 ist des Weiteren eine volumenveränderliche
Kammer 30 angeordnet, die einen Faltenbalg 32 sowie eine
den Faltenbalg dichtend abschließende Platte 34 umfaßt. Die
Kammer 30 ist gegenüber dem Raum 10 abgedichtet, und ihr
Kammerinneres ist über einen im Ventilgehäuse 2
verlaufenden Strömungsweg 36 mit der Abstromseite 8 des
Strömungsventils 1 verbunden und kann so von einer
Unterdruck erzeugenden Vorrichtung, etwa einem Sauggebläse,
an welches die Abstromseite 8 anschließbar ist, evakuiert
werden. Der Strömungsweg 36 weist einen verhältnismäßig
hohen, jedoch über eine Drosseleinrichtung 38 einstellbaren
Strömungswiderstand auf.
Auf der den Faltenbalg 32 abschließenden Platte 34 ist der
Schenkel 18 des Hebels 22 abgestützt. Auf diese Weise ist
eine mechanische Kopplung 40 zwischen der Ventilklappe 16
und der volumenveränderbaren Kammer 30 erreicht. Aus der
Fig. 2 ist die schwenkbare Anordnung des Hebels 22 mittels
eines in dem Ventilgehäuse 2 drehbar angeordneten
Schwenkzapfens 42 ersichtlich. Wie sich den Fig. 3 und 4
des Weiteren entnehmen läßt, weist der Hebel 22
zungenförmige Gestalt auf. Zur Einstellung des
Strömungswiderstands auf der Abstromseite 8 der
Durchgangsöffnung 4 ist ein Stellelement 44 in Form eines
in eine quer zur Durchgangsöffnung 4 verlaufende Öffnung 46
einsteckbaren Stifts 48 vorgesehen. Der Stift 48 weist im
Bereich der Durchgangsöffnung 4 eine Ausnehmung 50 auf und
ist in der Öffnung 46 drehbar, so daß die Ausnehmung 50
wahlweise mit der Durchgangsöffnung 4 fluchtet, in welchem
Fall die Durchgangsöffnung 4 freigegeben wird, oder nicht
fluchtet, in welchem Fall die Durchgangsöffnung 4
wenigstens teilweise versperrt und ihr Strömungswiderstand
somit erhöht wird.
Das jeweilige Strömungsventil 114 ist in den Kanälen 112 so
angeordnet, dass die Abstromseite 8 an ein Unterdruck
erzeugendes Gebläse, eine Pumpe oder dgl. angeschlossen
ist, und die Ansaugseite 6 ist der Spannfläche 104
zugewandt.
Wenn das Gebläse abgeschaltet ist, ist der Faltenbalg 32
ausgefahren, die volumenveränderbare Kammer 30 weist ihr .
größtmögliches Volumen auf, und der auf der Platte 34
abgestützte Schenkel 18 des Hebels 22 ist in eine obere
Stellung verschwenkt, wodurch die Ventilklappe 16 geöffnet
ist. Wenn ein Werkstück auf dem Blocksauger positioniert
ist, wird das Unterdruck erzeugende Gebläse eingeschaltet.
Unmittelbar nach Einschalten des Gebläses liegt auf der
Abstromseite 8 des Strömungsventils 114 ein Unterdruck vor,
und es ergibt sich im Bereich der "belegten"
Strömungsventile ein kurzzeitiger Strömungsstoß, da das
ansaugseitige Luftvolumen erst abgesaugt werden muß.
Hierdurch kann es zu einer kraftstoßartigen Beaufschlagung
der Ventilklappe 16 kommen, welche sich über den Hebel 22
auf die Platte 34 der volumenveränderlichen Kammer 30
überträgt. Hierdurch wird die Kammer 30 kontrahiert, d. h.
der Faltenbalg 32 wird zusammengedrückt. Dieses
Zusammendrücken führt jedoch, bevor die Ventilplatte 16
ihre Schließstellung erreicht hat, zu einem Druckanstieg im
Kammerinneren, der ein weiteres Kontrahieren der Kammer 30
verhindert; das Ventil kann durch den kurzzeitigen
Strömungsstoß also nicht geschlossen werden. Kurze Zeit
danach ist das ansaugseitige Luftvolumen von dem
Vakuumgebläse abgezogen und es stellt sich auf der
Ansaugseite 6 im wesentlichen derselbe Unterdruck wie auf
der Abstromseite 8 des Strömungsventils 1 ein. Der Schenkel
20 des Hebels 22 wird infolgedessen nicht mehr in
Schließrichtung belastet, der Faltenbalg 32 wird wieder
ausgefahren und die Ventilklappe 16 wieder vollständig
geöffnet.
Im Bereich der "unbelegten" Strömungsventile stellt sich
bei Einschalten des Unterdruckgebläses eine starke Strömung
in der Durchgangsöffnung 4 ein. Die starke Strömung führt
zur Belastung und geringfügigen Kontraktion der
volumenveränderlichen Kammer 30. Im Unterschied zu dem
vorstehend geschilderten Fall nimmt die Strömung aber nicht
kurze Zeit später ab sondern sie hält so lange an, bis die
Verbindung zum Unterdruckgebläse unterbrochen oder das
Unterdruckgebläse abgeschaltet wird. Aufgrund der
Strömungsverbindung 36 zwischen dem Kammerinneren und der
Abstromseite 8 wird jedoch die Kammer 30 mit vorgebbarer
Geschwindigkeit evakuiert, was ein weiteres Kontrahieren
der Kammer 30 bzw. Zusammendrücken des Faltenbalgs 32
ermöglicht. Wenn die starke Strömung lange genug anhält,
wird die Ventilplatte 16 schließlich in ihre
Schließstellung gebracht und das Strömungsventil 1 ist
geschlossen. Je höher der über die Drossel 38 einstellbare
Strömungswiderstand der Strömungsverbindung 36 ist, desto
länger dauert die zeitliche Verzögerung mit der das Ventil
geschlossen wird. Die Drossel 38 stellt also gewissermaßen
eine Verzögerungseinrichtung 60 dar, die mit der
volumenveränderlichen Kammer 30 als
Druckdifferenzerfassungseinrichtung 62 sowie mit dem Hebel
22 als Betätigungseinrichtung 64 für den Ventilteil 14
zusammenwirkt.
Wenn die Ventilklappe 16 dichtend auf dem Ventilsitz 12
aufliegt, bietet das Strömungsventil 1 eine leckfreie
Abdichtung zwischen der Ansaugseite 6 und der Abstromseite
8.
Claims (12)
1. Unterdruckspannvorrichtung (100) bei
Werkstückbearbeitungsmaschinen, insbesondere
Holzbearbeitungsmaschinen, mit einer eine Spannfläche
(104) aufweisenden Spannbasis (102), wobei an der
Spannfläche (104) eine verschiebliche Werkstückauflage
(106) für die zu bearbeitenden an der Werkstückauflage
spannbaren Werkstücke (110) ansaugbar ist, wobei in
mit Unterdruck beaufschlagbaren Kanälen (112) der
Spannbasis (102) mehrere mit ihren Ansaugseiten (6) in
der Spannfläche (104) mündende Strömungsventile (114)
vorgesehen sind, und wobei die Strömungsventile (114)
ein bewegliches den Kanal (112)
verschließendes bzw. freigebendes Ventilteil (14)
aufweisen, welches bei Vorliegen einer vorbestimmten
Druckdifferenz an einem Ventilsitz (12) des
Strömungskanals (112) dichtend anliegt, dadurch
gekennzeichnet, daß das Strömungsventil (114)
bypassfrei ausgebildet ist und dass eine
Druckdifferenzerfassungseinrichtung (62) vorgesehen
ist, mittels derer ein Vergleich des auf der
Ansaugseite (6) und auf der Abstromseite (8)
herrschenden Drucks durchführbar ist und welche mit
der Abstromseite (8) des Strömungsventils (114) in
Strömungsverbindung steht und gegen die Ansaugseite
(6) abgedichtet ist, und daß eine mit der
Druckdifferenzerfassungseinrichtung (62)
zusammenwirkende Betätigungseinrichtung (64) für das
bewegbare Ventilteil (14) und eine
Verzögerungseinrichtung (60) vorgesehen ist, die mit
der Druckdifferenzerfassungeinrichtung (62) und/oder
Betätigungseinrichtung (64) derart zusammenwirkt, daß
bei Erreichen einer vorbestimmten oder vorbestimmbaren
Druckdifferenz der Ventilteil (14) in seine
Schließstellung gebracht wird, wenn diese
Druckdifferenz über ein Zeitintervall von
vorbestimmter oder vorbestimmbarer Zeitdauer
festgestellt wird.
2. Unterdruckspannvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die
Druckdifferenzerfassungseinrichtung (62) wenigstens
einen elektronischen Drucksensor umfaßt, dessen Signal
an eine Auswerteeinheit gelegt ist, die mit der
Verzögerungseinrichtung (60) zusammenwirkt.
3. Unterdruckspannvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Betätigungseinrichtung
(64) ein Stellglied umfaßt.
4. Unterdruckspannvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, daß das Stellglied ein Servomotor ist.
5. Unterdruckspannvorrichtung nach wenigstens einem der
vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Druckdifferenzerfassungsvorrichtung (62) eine
volumenveränderliche, mit der Ansaugseite (6)
verbundene Kammer (30) umfaßt, die in Richtung einer
Volumenvergrößerung vorgespannt ist.
6. Unterdruckspannvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Kammer (30) einen Faltenbalg
(32) oder eine Feder umfaßt, um die Kammer (30)
vorzuspannen.
7. Unterdruckspannvorrichtung nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet, daß ein Drucksensor zum
Erfassen des im Inneren der Kammer herrschenden Drucks
vorgesehen ist.
8. Unterdruckspannvorrichtung nach Anspruch 5, 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet, daß der Strömungswiderstand
zwischen der Kammer (30) und der Abstromseite (8)
durch eine Drossel (38) einstellbar ist.
9. Unterdruckspannvorrichtung nach einem der vorstehenden
Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die
volumenveränderliche Kammer (30) mit der
Betätigungseinrichtung (64) und mit der
Verzögerungseinrichtung (60) derart zusammenwirkt, daß
das Ventilteil (14) in seine Schließstellung gebracht
wird, wenn eine Druckdifferenz über das vorbestimmte
oder vorbestimmbare Zeitintervall festgestellt wird.
10. Unterdruckspannvorrichtung nach Anspruch 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die Betätigungseinrichtung (64)
von einer mechanischen Kopplung zwischen dem
Ventilteil (14) und der Kammer (30) gebildet ist
derart, daß bei Kontraktion der Kammer (30) das
Ventilteil (14) in Schließrichtung und bei Expansion
der Kammer (30) entgegen der Schließrichtung verlagert
wird.
11. Unterdruckspannvorrichtung nach Anspruch 10, dadurch
gekennzeichnet, daß das bewegbare Ventilteil (14) von
einer an einen Ventilsitz (12) anlegbaren Ventilklappe
(16) gebildet ist, die an einem schwenkbaren Hebel
(22) angeordnet ist.
12. Unterdruckspannvorrichtung nach Anspruch 11, dadurch
gekennzeichnet, daß der schwenkbare Hebel (22) an
einer lageveränderlichen Wand (34) der Kammer (30)
abgestützt ist.
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DE19750081A1 (de) | 1999-05-27 |
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