DE19745346A1 - Verfahren zum gleichzeitigen Ziehen und Spulen mehrerer Drähte und Vorrichtung zu seiner Ausführung - Google Patents

Verfahren zum gleichzeitigen Ziehen und Spulen mehrerer Drähte und Vorrichtung zu seiner Ausführung

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DE19745346A1 DE1997145346 DE19745346A DE19745346A1 DE 19745346 A1 DE19745346 A1 DE 19745346A1 DE 1997145346 DE1997145346 DE 1997145346 DE 19745346 A DE19745346 A DE 19745346A DE 19745346 A1 DE19745346 A1 DE 19745346A1
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Description

Die Erfindung betrifft das technische Gebiet der Arbeitsverfahren und des Transportierens, somit ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Ziehen und Spulen von Drähten, insbesondere des gleichzeitigen Ziehens und Spulens von mehreren Stahldrähten.
Im Vergleich zum Eindrahtziehen, bei dem es im Hinblick auf die Anord­ nung und Verkettung der Abzieh- und Bevorratungseinrichtungen kaum Pro­ bleme gibt, da nur ein einzelner Draht gezogen und aufgespult bzw. auf­ gewickelt wird, ist die Anordnung und Verkettung, insbesondere auch im Hinblick auf deren Antriebslösungen, solcher Einrichtungen, in der meh­ rere Drähte gleichzeitig gezogen und aufgespult werden müssen, recht problematisch, da technisch sehr kompliziert und aufwendig.
Es ist allgemein bekannt, daß das Mehrdrahtziehen insbesondere für das nachfolgende Verlitzen oder Verseilen von Bedeutung ist. Dabei werden in der Praxis Verfahren angewandt, die aus drei Verfahrensstufen, dem Zie­ hen, dem Transportieren und dem Verseilen bzw. Verlitzen bestehen, zu­ gehörig die jeweiligen Auf- und Abspulvorgänge.
Das Mehrdrahtziehen bringt bekanntlich dann Vorteile, wenn alle gleich­ zeitig gezogenen Drähte auf eine gemeinsame Spule aufgewickelt werden können. Es steigt mit zunehmender Anzahl der Drähte die Produktivität des Ziehprozesses, während die Kosten für die Zieh- und Spulanlagen im Verhältnis zur Drahtproduktion zurückgehen, insbesondere dadurch, daß bei der Verarbeitung der gezogenen Drahtbündel zu Litzen und Seilen die Anzahl der Spulen sinkt, die in der Verlitzmaschine eingesetzt werden, und damit auch der Umlauf von Spulen zwischen der Zieherei und der Ver­ litzerei. Es kann die Verlitzgeschwindigkeit erhöht werden, bzw. es geht die Zahl der Drahtrisse zurück. Beispielsweise aus der DE-OS 21 39 244 ist bekannt, daß bei einer Anordnung mehrerer Drahtzieh­ maschinen die einzeln gezogenen Drähte über eine gemeinsame Abziehein­ richtung auf eine gemeinsame Vorratsspule aufgewickelt werden. Nachfol­ gend müssen diese Drähte, auch wieder gleichzeitig, von solchen statio­ när eingerichteten Vorratsspulen abgezogen und einer Verlitz- bzw. Ver­ seilmaschine zugeführt werden. Hierbei ist der technische Aufwand sehr hoch, da ja mehrere Drahtziehmaschinen aufgestellt werden. Im weiteren ist aus der DE OS 39 22 974 bekannt, daß mittels einer Mehrdrahtzieh­ maschine mehrere Drähte gleichzeitig und in einer einzigen Maschine ge­ zogen werden, die danach einer einzigen oder mehreren Spul- bzw. Wickel­ einrichtungen zugeführt und auf diese aufgewickelt werden. Das Bestreben der Hersteller und Verarbeiter auf diesem technischen Gebiet, ständig Produktivitätssteigerungen durch die Fortentwicklung der technischen Mittel zu bewirken, führte natürlicherweise zur Mehrdrahtbe- und -verar­ beitung, bei der vielfach versucht wird, von der Vielzahl von Aufwickel­ spulen, die ein Mehrfaches an technischen Aufwand bedingen, insbesonde­ re, wenn dem Ziehen das Zwischenbevorraten und das Verseilen bzw. Ver­ litzen einschließlich des Transportierens, Zusammenfassens und wieder Aufteilens in einem technologischem Zug folgt, abzukommen. Diese Bemü­ hungen gipfelten bisher darin, wie z. B. bei der Kupferdrahtverseilung, die infolge der werkstofftechnischen Eigenschaften dieses Materials re­ lativ problemlos ein Mehrdrahtziehen, -wickeln, und -verseilen ermög­ licht, die Vielzahl der von der Mehrdrahtziehmaschine gezogenen Drähte auf einer einzigen Wickeleinrichtung als Bündel aufzuspulen. Bei der Ver- und Bearbeitung von Stahldraht in Mehrdrahtziehmaschinen mit nach­ folgender Verseilung bzw. Verlitzung ist jedoch zu beachten, daß die Qualität der Litze in hohem Maße davon abhängig ist, daß alle Drähte unter gleicher Spannung in die Verlitzmaschine einlaufen. D.h., die Drähte müssen zwischen Ablaufspule und Verseilpunkt annähernd die glei­ che Länge aufweisen. Das ist insbesondere bei der Herstellung von Stahl­ litzen mit hoher Festigkeit von großer Bedeutung. Die Längendifferenz der einzelnen Drähte sollte kleiner 0,05% betragen. Um die Drähte unter annähernd gleicher Spannung in der Verseilmaschine abzuspulen, müssen sie vorher mit annähernd gleicher Spannung, so gleicher Länge, nach der Ziehverfahrensstufe aufgespult worden sein. Dies ist jedoch nicht ohne weiteres gewährleistet. Insbesondere deswegen nicht, weil jeder Draht des Drahtbündels während des Zieh- und Wickelvorganges durch verschie­ dene Bearbeitungsparameter beeinflußt wird, so auch ungewollt ungünstig, was zur Folge hat, daß eben diese sich je nach Einzeldraht unterschied­ lich einstellenden Spannungsverhältnisse auch zu ungewollten Längen der Einzeldrähte im Drahtbündel auf der dann einzigen Aufwickeleinrichtung führt. Werden dann die so bewickelten Spulen in der Verseil- bzw. Ver­ litzverfahrensstufe ablaufen, ist eine Einhaltung gleicher Drahtlängen der Einzeldrähte und damit ein qualitätsgerechtes Verseilen bzw. Verlit­ zen von Stahldraht auf hochproduktiven Verseilmaschinen wie z. B. der nach EP 0 563 586 nicht gewährleistet, was auch für die Anlage nach DE OS 39 22 974, bei Anwendung einer einzigen Aufspuleinrichtung für das ganze Drahtbündel aus hochfestem Stahldraht zu befürchten ist. Da der bisherige Stand der Technik bei den Mehrdrahtziehmaschinen gleitenden Typs, auch Naßziehmaschinen genannt, entweder solche mit mehreren Auf­ wickel- bzw. -spuleinrichtungen kennt, welche mit hohem technischen Auf­ wand betrieben werden müssen, oder aber Mehrdrahtziehmaschinen mit einer einzigen Aufwickeleinrichtung für das gesamte Drahtbündel mit erhebli­ chen funktionellen Mängeln, die ein qualitatätsgerechtes Verseilen bzw. Verlitzen nicht ermöglichen, ausweist, versucht die DE OS 195 35 025, auch WO 97/11222, diesen Mängeln dadurch abzuhelfen, indem sie vor­ schlägt, die aus einer Mehrdrahtziehmaschine und/oder aus mehreren Ein­ zeldrahtziehmaschinen austretenden, auf den gewünschten Drahtdurchmesser gezogenen Drähte zu einem Bündel zusammenzufassen und dieses Bündel einem Überdrehvorgang zu unterwerfen, anschließend das Bündel auseinan­ derzufachen, jeden Draht einem eigenen Tänzerspeicher zuzuführen und da­ nach erst auf eine gemeinsame Mehrdrahtspule aufzuwickeln, wobei dadurch in nicht unerheblichem Maße wiederum weitere Einrichtungen, somit weite­ rer, erheblicher technischer Aufwand erforderlich wird. Neben verfah­ rensbedingtem Aufwand sind im Rahmen der Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens eine Überdreheinrichtung und Mittel zum Auseinanderfachen des Drahtbündels sowie für jeden einzelnen Draht eine eigene Tänzerspei­ chereinrichtung erforderlich. Neben dem insgesamt sehr hohen Verfahrens- und Mittelaufwand an sich, ist auch noch ein bedeutender steuerungstech­ nischer Aufwand notwendig.
Von vorgenanntem ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, die Verfahrensweise und Anordnung der technischen Mittel einer an sich be­ kannten Mehrdrahtziehmaschine gleitenden Typs für das gleichzeitige Zie­ hen mehrerer Drähte mit geringer plastischer Verformbarkeit, insbeson­ dere Stahldrähte, so weiterzuentwickeln, daß das Problem der Sicherung gleicher Längen jedes die Mehrdrahtziehmaschine verlassenden Einzeldrah­ tes unter Ausnutzung des Drahtgleitens und der Wirkung des an sich be­ kannten Gesetzes der Seilreibung sowie unter Verwendung von nur einer Abziehscheibe und nur eines Tänzerspeichers für alle Drähte gelöst wird wobei dadurch die vorgenannten Mängel überwunden werden.
Diese Aufgabe wird für ein gattungsgemäßes Verfahren und eine gattungs­ gemäße Vorrichtung erfindungsgemäß durch die im kennzeichnenden Teil der Ansprüche 1 bis 3 angegebenen Merkmale gelöst. Dabei werden die zu zie­ henden Drähte nach ihrer letzten Ziehscheibe mittels einer gesonderten Zieh- und Führungsscheibe durch die jeweiligen Schlußziehsteine gezogen. Nach den jeweiligen Schlußziehsteinen, die entgegen dem bisherigen Stand der Technik noch innerhalb der Mehrfachziehmaschinenwanne angeordnet sind, werden die Drähte mittels der gesonderten Zieh- und Führungsschei­ be noch innerhalb der Mehrfachziehmaschine bis zu ihren Austritten aus dieser und bis zum Auflaufen auf eine für alle Einzeldrähte vorgesehene Abziehscheibe gleitend so geführt, daß in diesem Bereich ein Längenaus­ gleich eintritt. Während die gesonderte Zieh- und Führungsscheibe einer­ seits im Drahtstrang bis zum Schlußziehstein das Ausziehen des Drahtes bewirken, wird andererseits durch die entsprechend gewählte Auflage von Windungen auf dieser gesonderten Zieh- und Führungsscheibe eine Längen­ änderung durch das gleitende Abziehen und Führen bewirkt, da hierdurch ein Kräfteabbau im Drahtstrang zwingend eintritt. Diese gesonderte Zieh- und Führungsscheibe wird mit einer höheren Umfangsgeschwindigkeit als die Abziehscheibe angetrieben. Innerhalb der Streckenführung des Einzel­ drahtes durchläuft dieser zwischen der gesonderten Zieh- und Führungs­ scheibe und der Abziehscheibe in der Wandung der Mehrdrahtziehmaschine eine Trocknungseinrichtung, um Schmiermittelaustritte aus der Mehrfach­ ziehmaschine zu verhindern.
Die Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens ist erkennbar einfach, somit unkompliziert, aufgebaut. Im Verlaufe des Ziehvorganges ist für jeden Einzeldraht nach der letzten Ziehscheibe bereits der Schlußzieh­ stein angeordnet. Nach diesem Schlußziehstein ist eine gesonderte Zieh- und Führungsscheibe vorgesehen, die einerseits zieht, andererseits eine gleitende und führende somit kräfteabbauende Funktion ausübt. Der geson­ derten Zieh- und Führungsscheibe folgt die Trocknungseinrichtung in der Wandung der Mehrfachziehmaschine. Außerhalb dieser ist dann die gemein­ same Abziehscheibe und ein gemeinsamer Tänzerspeicher für alle Einzel­ drähte angeordnet.
An einem Ausführungsbeispiel wird die Erfindung im folgenden näher er­ läutert.
Es zeigen:
Fig. 1 Schematische Darstellung des Mehrdrahtzieh­ prozesses auf einer Mehrfachziehmaschine glei­ tenden Prinzips mit anschließender Aufspulung der Drähte in Vorderansicht.
Fig. 2 Fig. 1 in der Draufsicht.
Fig. 3 Auswirkung der Funktion der erfindungsgemäß vorgesehenen gesonderten Zieh- und Führungs­ scheibe auf die Reduzierung der Ziehkraft in­ folge der Reibung zwischen Draht und Scheibe.
Diese Ausführungsbeispiel bezieht sich auf eine Mehrfachziehmaschine gleitenden Types für zwei zu ziehende Drähte. Die Anzahl der zu ziehen­ den Drähte kann im technisch sinnvollen Bereich beliebig erhöht werden. In einem Ziehbecken 1, welches mit einem Naßschmiermittel gefüllt ist, sind für jeden Drahtstrang gemeinsame Ziehscheiben 2 und eine gesonderte gemeinsame Zieh- und Führungsscheibe 3 sowie außerhalb des Ziehbeckens, in Ziehrichtung gesehen, die Abziehscheibe 4, die beide gezogenen Drähte aufnimmt, angeordnet. Die Scheiben 2, 3 und 4 sind beispielsweise über Riementriebe 5 miteinander verbunden und werden von einem nicht darge­ stellten Elektromotor angetrieben. In jedem Strang befinden sich jeweils vor jeder Ziehscheibe 2 ein Ziehstein 6 und vor der gesonderten Zieh- und Führungsscheibe 3 ein Schlußziehstein 7. Die gesonderte Zieh- und Führungsscheibe 3 ist als neues Mittel mit neuer Wirkung somit in dem Bereich des Drahtziehens angeordnet, der dem Schlußzug im Schlußzieh­ stein folgt und der als Bearbeitungsteilabschnitt mit neuer Wirkung erfinderisch und neu in den Drahtziehprozeß aufgenommen wurde. In diesem neuen Bearbeitungsteilabschnitt befindet sich in der Wandung des Zieh­ beckens 1 der Mehrfachziehmaschine eine Trockeneinrichtung 9 und nach dieser eine an sich vorbekannte Abziehscheibe 4 für in neuer Anordnung beide Drähte. Dieser Abziehscheibe 4 ist in neuer Anordnung eine Tänzer­ einrichtung 10 für beide Drähte nachgeordnet, der wiederum eine vorbe­ kannte Aufwickelspule 11 folgt.
Zwei Drähte 8a und 8b werden jeweils mittels der Ziehscheiben 2 durch die Ziehsteine 6 und letztlich mittels der gesonderten Zieh- und Füh­ rungsscheibe 3, um die der Draht in diesem Ausführungsbeispiel in vier Windungen gelegt ist, durch die Schlußsteine 7 gezogen. Die beiden Dräh­ te werden des weiteren durch die Trockenvorrichtungen 9 geführt, in fünf Windungen über die für beide Drähte gemeinsam angeordnete Abziehscheibe 4 gelegt und über den für beide Drähte gemeinsam angeordneten Tänzer­ speicher 10 zur Aufwickelspule 11 geleitet und dort aufgespult. Auf der Abziehscheibe 4 befinden sich so viele Drahtwindungen, daß ein Gleiten des Drahtes ausgeschlossen ist. Demzufolge bestimmt die Abziehscheibe 4 die Geschwindigkeit mit der die beiden Drähte durch die Ziehscheibe ge­ zogen werden. Die Geschwindigkeit der beiden Drähte ist auf der geson­ derten Zieh- und Führungsscheibe 3 dieselbe wie auf der Abziehscheibe 4. Die gesonderte Zieh- und Führungsscheibe 3 wird jedoch mit einer höheren Umfangsgeschwindigkeit angetrieben als die Drahtgeschwindigkeit beträgt. Folglich gleiten die Drähte auf der gesonderten Zieh- und Füh­ rungsscheibe 3. Die Erzeugung der Ziehkraft erfolgt durch die Reibung zwischen den Drähten 8a und 8b und der angetriebenen gesonderten Zieh- und Führungsscheibe 3. Gemäß der Eytelweinschen Beziehung, die die Seilreibung definiert, nimmt längs des Umfanges der gesonderten Zieh- und Führungsscheibe 3 die Ziehkraft FZ ab, und an den Drähten wirkt nach Verlassen der gesonderten Zieh- und Führungsscheiben 3 die Gegen­ zugkraft FG
worin µ der Reibungskoeffizient zwischen Draht und gesonderter Zieh- und Führungsscheibe 3 und n die Anzahl der Drahtwindungen auf dieser Scheibe sind, dazu Fig. 3.
Bei den beim Naßziehen der Drähte üblichen Schmiermitteln kann man mit einem Reibungskoeffizienten zwischen den Drähten 8a und 8b und der Scheibe 3 von µ = 0,05 rechnen. Mit der Zahl der Drahtwindungen n = 4 geht die Ziehkraft FZ auf einen Gegenzug FG zurück, der nur noch ca. 28% der Ziehkraft FZ beträgt. Die Differenz der elastischen Dehnun­ gen der einzelnen Drähte geht somit auch auf diesen Wert zurück. Da die Drähte 8a und 8b auf der gesonderten Zieh- und Führungsscheibe 3 glei­ ten, können zwischen dem Auflaufen der Drähte 8a und 8b auf der Scheibe 3 und dem Ablaufen von dieser die elastischen Dehnungen der Drähte 8a und 8b von einer Größe, die durch die Ziehkräfte FZ bestimmt werden, auf eine Größe zurückgehen, die durch die geringeren Gegenzugkräfte FG be­ stimmt werden, also auch auf ca. 28% des ursprünglichen Wertes. Die Längenänderung erfolgt hierbei über den Geschwindigkeitsausgleich.
Auf dem gemeinsamen Tänzerspeicher wird jeder der beiden Drähte 8a und 8b mit der Tänzerkraft FT belastet. Die daraus sich ergebende elastische Dehnung wirkt der Verkürzung der Drähte hinter der Abziehscheibe 4 ent­ gegen.
Ein Rechenbeispiel soll verdeutlichen, in welcher Größenordnung ein Aus­ gleich der Längendifferenzen zwischen den einzelnen Drähten erfolgt. Grundlage nachfolgender Beispielrechnung ist, daß, wenn ein Draht durch einen Ziehstein gezogen wird, der Draht nach dem Ziehstein infolge der auf ihn einwirkenden Ziehkraft FZ eine elastische Dehnung erfährt. Die elastische Dehnung ist, wie bekannt, nach dem Hookschen Gesetz definiert als das Verhältnis der auftretenden Spannung zum Elastizitätsmodul E. Ersetzt man die Spannung durch die Ziehkraft FZ und den Querschnitt A, ergibt sich die elastische Dehnung zu
Bei gleichem Werkstoff (Elastizitätsmodul E) ist also die elastische Dehnung abhängig von den Umformbedingungen im Ziehstein; das sind Draht­ durchmesser, Materialfestigkeit, Umformgrad, Ziehholwinkel, Reibung im Ziehhol- und Gegenzug, mit dem der Draht in den Ziehstein eintritt. Während des Ziehprozesses können sich durch einsetzenden Ziehsteinver­ schleiß die Ziehkraft FZ und der Drahtquerschnitt A oder durch unter­ schiedliche Schmierbedingungen die Ziehkraft FZ ändern. Änderungen von Ziehkraft und Drahtdurchmesser führen nach Gleichung (1) zur Änderung der elastischen Dehnung des Drahtes.
Beim Mehrdrahtziehen und -spulen entsteht daraus ein fataler Effekt. Die elastische Dehnung der Drähte erfolgt zwischen den Schlußsteinen und der Abziehscheibe. Auf der Abziehscheibe bleiben die elastischen Dehnungen erhalten, da auf der Abziehscheibe der Draht nicht gleitet. Nach der Ab­ ziehscheibe geht die elastische Dehnung der Drähte auf einen Betrag zu­ rück, der durch die Tänzerkraft FT bestimmt wird, nämlich
wobei FT um ein Mehrfaches kleiner ist als FZ. Da alle Drähte über einen gemeinsamen Tänzerspeicher geführt werden, bestimmt der am stärksten verkürzte Draht über die Stellung des Tänzers die augenblickliche Spul­ geschwindigkeit. In solch einem Falle würde nur dieser Draht unter der durch das Tänzergewicht erzeugten Spannung FT/A aufgespult. Die Drähte, die sich weniger verkürzen, würden ohne bzw. mit einer geringeren Span­ nung, also auch mit einer größeren Länge aufgespult, wenn diesem Mangel nicht bzw. nicht so wie in dieser erfinderischen Lösung abgeholfen wür­ de.
Werden diese Verhältnisse auf das Rechenbeispiel zur besseren Erläute­ rung der vorgenannten Erfindung übertragen, ergibt sich nachfolgendes. Die Drähte 8a und 8b sollen Stahldrähte sein. Draht 8a hat einen Durch­ messer von 0,25 mm und eine Endfestigkeit von 3200 N/mm2. Die Quer­ schnittsabnahme im Schlußstein beträgt 10%. Der Draht 8b ist infolge von Ziehsteinverschleiß 0,256 mm dick und hat folglich nur eine Festig­ keit von 3100 N/mm2 erreicht und die Querschnittsabnahme beträgt nur noch 5,7%. Unter Berücksichtigung dessen, daß die Drähte mit einem Ge­ genzug von 12 N in die Schlußziehsteine 7 einlaufen, ergeben sich fol­ gende Ziehkräfte und elastischen Dehnungen an der gesonderten Zieh- und Führungsscheibe 3:
  • - für Draht 8a
  • - für Draht 8b
Die Differenz der elastischen Dehnungen beträgt 0,00104. Nach dieser Scheibe 3 sind die elastischen Dehnungen zurückgegangen auf 28% der ursprünglichen Werte:
Die Differenz der elastischen Dehnungen beträgt nur noch 0,00029. Das sind ca. 0,03% einer beliebigen Drahtlänge.
Entscheidend ist, mit welcher Längendifferenz die beiden Drähte aufge­ spult werden. Es ist vorteilhaft, einem Draht von 0,25 mm Durchmesser mit einer Tänzerkraft von FT = 8 N aufzuspulen. Daraus entstehen an den beiden Drähten zwischen Tänzerspeicher und Spule 11 folgende elastische Dehnungen:
  • - Draht 8a
  • - Draht 8b
Die Differenz der elastischen Dehnungen beträgt 0,000256. D.h., die Drähte werden mit einer Längendifferenz von lediglich 0,026% aufge­ spult.
Die Trockenvorrichtung 9 bestehen in bekannter Weise aus ein oder zwei Düsen pro Draht, in denen der einzelne Draht mittels Preßluft oder Un­ terdruck getrocknet wird, wenn er den Naßziehbereich verläßt. Die Schlußziehsteine 7 sind in bekannter Weise in wenigstens zwei Ebenen einstellbar, um Draht- und Ziehsteinachse zueinander ausrichten zu können.

Claims (3)

1. Verfahren zum gleichzeitigen Ziehen und Spulen mehrerer Drähte mit geringer plastischer Verformbarkeit, insbesondere Stahldrähte, auf einer Mehrfachziehmaschine gleitenden Typs, die mit Einzelziehschei­ ben, Ziehkonen, oder Ziehwalzen ausgestattet ist, wobei die Drähte mit einem Naßschmiermittel gezogen werden und die außerhalb des Naß­ ziehbereiches mit einer Abziehscheibe ausgestattet ist und dieser Abziehscheibe ein Tänzerspeicher nachgeordnet ist, der die Geschwin­ digkeit der nachgestellten Spulmaschine steuert, gekennzeichnet dadurch, daß die zu ziehenden Drähte (8a), (8b) nach ihrer letzten Zieh­ scheibe (2) mittels einer gesonderten Zieh- und Führungsscheibe (3) durch die jeweiligen Schlußziehsteine (7) gezogen werden, danach die Drähte (8a), (8b) von der gesonderten Zieh- und Führungsscheibe (3) im Bereich zwischen den Schlußziehsteinen (7) und der für alle Drähte (8a), (8b) gemeinsamen Abziehscheibe (4) so gleitend geführt werden, daß ein Längenausgleich zwischen den Einzeldrähten (8a), (8b) durch Längenänderung und Kräfteabbau eintritt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß die gesonderte Zieh- und Führungsscheibe (3) dabei mit einer höheren Umfangsgeschwindigkeit angetrieben wird als die Abzieh­ scheiben (4).
3. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens zum gleichzeitigen Ziehen und Spulen mehrerer Drähte, mit geringer plastischer Verformbarkeit, insbesondere Stahldrähte, auf einer Mehrfachziehmaschine gleitenden Typs, die mit Einzelziehscheiben, Ziehkonen, oder Ziehwalzen ausge­ stattet ist, wobei die Drähte mit einem Naßschmiermittel gezogen werden und die außerhalb des Naßziehbereiches mit einer Abziehscheibe ausgestattet ist und dieser Abziehscheibe ein Tänzerspeicher nachge­ ordnet ist, der die Geschwindigkeit der nachgestellten Spulmaschine steuert, gekennzeichnet dadurch, daß in Zugrichtung noch innerhalb der Wanne (1) der Mehrfachzieh­ maschine, die Ziehstein- und Ziehscheibenfolge abschließend, die Schlußziehsteine (7) angeordnet sind, daß gleichfalls noch innerhalb der Wanne (1) in Zugrichtung eine gesonderte Zieh- und Führungs­ scheibe (3) nach den Schlußsteinen (7) zum Zwecke des Zuges und einer gleitenden Führung zum Drahtlängenausgleich und Kräfteabbau angeord­ net und daß in der weiteren Folge des Zuges eine die Wanne ab­ schließende Trockeneinrichtung (9) noch vor der Abziehscheibe (4) vorgesehen ist.
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