DE19745346A1 - Verfahren zum gleichzeitigen Ziehen und Spulen mehrerer Drähte und Vorrichtung zu seiner Ausführung - Google Patents
Verfahren zum gleichzeitigen Ziehen und Spulen mehrerer Drähte und Vorrichtung zu seiner AusführungInfo
- Publication number
- DE19745346A1 DE19745346A1 DE1997145346 DE19745346A DE19745346A1 DE 19745346 A1 DE19745346 A1 DE 19745346A1 DE 1997145346 DE1997145346 DE 1997145346 DE 19745346 A DE19745346 A DE 19745346A DE 19745346 A1 DE19745346 A1 DE 19745346A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- wires
- pulling
- wire
- separate
- disc
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Withdrawn
Links
Classifications
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B21—MECHANICAL METAL-WORKING WITHOUT ESSENTIALLY REMOVING MATERIAL; PUNCHING METAL
- B21C—MANUFACTURE OF METAL SHEETS, WIRE, RODS, TUBES OR PROFILES, OTHERWISE THAN BY ROLLING; AUXILIARY OPERATIONS USED IN CONNECTION WITH METAL-WORKING WITHOUT ESSENTIALLY REMOVING MATERIAL
- B21C1/00—Manufacture of metal sheets, metal wire, metal rods, metal tubes by drawing
- B21C1/02—Drawing metal wire or like flexible metallic material by drawing machines or apparatus in which the drawing action is effected by drums
- B21C1/12—Regulating or controlling speed of drawing drums, e.g. to influence tension; Drives; Stop or relief mechanisms
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B21—MECHANICAL METAL-WORKING WITHOUT ESSENTIALLY REMOVING MATERIAL; PUNCHING METAL
- B21C—MANUFACTURE OF METAL SHEETS, WIRE, RODS, TUBES OR PROFILES, OTHERWISE THAN BY ROLLING; AUXILIARY OPERATIONS USED IN CONNECTION WITH METAL-WORKING WITHOUT ESSENTIALLY REMOVING MATERIAL
- B21C1/00—Manufacture of metal sheets, metal wire, metal rods, metal tubes by drawing
- B21C1/02—Drawing metal wire or like flexible metallic material by drawing machines or apparatus in which the drawing action is effected by drums
- B21C1/04—Drawing metal wire or like flexible metallic material by drawing machines or apparatus in which the drawing action is effected by drums with two or more dies operating in series
- B21C1/06—Drawing metal wire or like flexible metallic material by drawing machines or apparatus in which the drawing action is effected by drums with two or more dies operating in series in which the material slips on the drums
Landscapes
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Mechanical Engineering (AREA)
- Metal Extraction Processes (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft das technische Gebiet der Arbeitsverfahren
und des Transportierens, somit ein Verfahren und eine Vorrichtung zum
Ziehen und Spulen von Drähten, insbesondere des gleichzeitigen Ziehens
und Spulens von mehreren Stahldrähten.
Im Vergleich zum Eindrahtziehen, bei dem es im Hinblick auf die Anord
nung und Verkettung der Abzieh- und Bevorratungseinrichtungen kaum Pro
bleme gibt, da nur ein einzelner Draht gezogen und aufgespult bzw. auf
gewickelt wird, ist die Anordnung und Verkettung, insbesondere auch im
Hinblick auf deren Antriebslösungen, solcher Einrichtungen, in der meh
rere Drähte gleichzeitig gezogen und aufgespult werden müssen, recht
problematisch, da technisch sehr kompliziert und aufwendig.
Es ist allgemein bekannt, daß das Mehrdrahtziehen insbesondere für das
nachfolgende Verlitzen oder Verseilen von Bedeutung ist. Dabei werden in
der Praxis Verfahren angewandt, die aus drei Verfahrensstufen, dem Zie
hen, dem Transportieren und dem Verseilen bzw. Verlitzen bestehen, zu
gehörig die jeweiligen Auf- und Abspulvorgänge.
Das Mehrdrahtziehen bringt bekanntlich dann Vorteile, wenn alle gleich
zeitig gezogenen Drähte auf eine gemeinsame Spule aufgewickelt werden
können. Es steigt mit zunehmender Anzahl der Drähte die Produktivität
des Ziehprozesses, während die Kosten für die Zieh- und Spulanlagen im
Verhältnis zur Drahtproduktion zurückgehen, insbesondere dadurch, daß
bei der Verarbeitung der gezogenen Drahtbündel zu Litzen und Seilen die
Anzahl der Spulen sinkt, die in der Verlitzmaschine eingesetzt werden,
und damit auch der Umlauf von Spulen zwischen der Zieherei und der Ver
litzerei. Es kann die Verlitzgeschwindigkeit erhöht werden, bzw. es
geht die Zahl der Drahtrisse zurück. Beispielsweise aus der
DE-OS 21 39 244 ist bekannt, daß bei einer Anordnung mehrerer Drahtzieh
maschinen die einzeln gezogenen Drähte über eine gemeinsame Abziehein
richtung auf eine gemeinsame Vorratsspule aufgewickelt werden. Nachfol
gend müssen diese Drähte, auch wieder gleichzeitig, von solchen statio
när eingerichteten Vorratsspulen abgezogen und einer Verlitz- bzw. Ver
seilmaschine zugeführt werden. Hierbei ist der technische Aufwand sehr
hoch, da ja mehrere Drahtziehmaschinen aufgestellt werden. Im weiteren
ist aus der DE OS 39 22 974 bekannt, daß mittels einer Mehrdrahtzieh
maschine mehrere Drähte gleichzeitig und in einer einzigen Maschine ge
zogen werden, die danach einer einzigen oder mehreren Spul- bzw. Wickel
einrichtungen zugeführt und auf diese aufgewickelt werden. Das Bestreben
der Hersteller und Verarbeiter auf diesem technischen Gebiet, ständig
Produktivitätssteigerungen durch die Fortentwicklung der technischen
Mittel zu bewirken, führte natürlicherweise zur Mehrdrahtbe- und -verar
beitung, bei der vielfach versucht wird, von der Vielzahl von Aufwickel
spulen, die ein Mehrfaches an technischen Aufwand bedingen, insbesonde
re, wenn dem Ziehen das Zwischenbevorraten und das Verseilen bzw. Ver
litzen einschließlich des Transportierens, Zusammenfassens und wieder
Aufteilens in einem technologischem Zug folgt, abzukommen. Diese Bemü
hungen gipfelten bisher darin, wie z. B. bei der Kupferdrahtverseilung,
die infolge der werkstofftechnischen Eigenschaften dieses Materials re
lativ problemlos ein Mehrdrahtziehen, -wickeln, und -verseilen ermög
licht, die Vielzahl der von der Mehrdrahtziehmaschine gezogenen Drähte
auf einer einzigen Wickeleinrichtung als Bündel aufzuspulen. Bei der
Ver- und Bearbeitung von Stahldraht in Mehrdrahtziehmaschinen mit nach
folgender Verseilung bzw. Verlitzung ist jedoch zu beachten, daß die
Qualität der Litze in hohem Maße davon abhängig ist, daß alle Drähte
unter gleicher Spannung in die Verlitzmaschine einlaufen. D.h., die
Drähte müssen zwischen Ablaufspule und Verseilpunkt annähernd die glei
che Länge aufweisen. Das ist insbesondere bei der Herstellung von Stahl
litzen mit hoher Festigkeit von großer Bedeutung. Die Längendifferenz
der einzelnen Drähte sollte kleiner 0,05% betragen. Um die Drähte unter
annähernd gleicher Spannung in der Verseilmaschine abzuspulen, müssen
sie vorher mit annähernd gleicher Spannung, so gleicher Länge, nach der
Ziehverfahrensstufe aufgespult worden sein. Dies ist jedoch nicht ohne
weiteres gewährleistet. Insbesondere deswegen nicht, weil jeder Draht
des Drahtbündels während des Zieh- und Wickelvorganges durch verschie
dene Bearbeitungsparameter beeinflußt wird, so auch ungewollt ungünstig,
was zur Folge hat, daß eben diese sich je nach Einzeldraht unterschied
lich einstellenden Spannungsverhältnisse auch zu ungewollten Längen der
Einzeldrähte im Drahtbündel auf der dann einzigen Aufwickeleinrichtung
führt. Werden dann die so bewickelten Spulen in der Verseil- bzw. Ver
litzverfahrensstufe ablaufen, ist eine Einhaltung gleicher Drahtlängen
der Einzeldrähte und damit ein qualitätsgerechtes Verseilen bzw. Verlit
zen von Stahldraht auf hochproduktiven Verseilmaschinen wie z. B. der nach
EP 0 563 586 nicht gewährleistet, was auch für die Anlage nach
DE OS 39 22 974, bei Anwendung einer einzigen Aufspuleinrichtung für das
ganze Drahtbündel aus hochfestem Stahldraht zu befürchten ist. Da der
bisherige Stand der Technik bei den Mehrdrahtziehmaschinen gleitenden
Typs, auch Naßziehmaschinen genannt, entweder solche mit mehreren Auf
wickel- bzw. -spuleinrichtungen kennt, welche mit hohem technischen Auf
wand betrieben werden müssen, oder aber Mehrdrahtziehmaschinen mit einer
einzigen Aufwickeleinrichtung für das gesamte Drahtbündel mit erhebli
chen funktionellen Mängeln, die ein qualitatätsgerechtes Verseilen bzw.
Verlitzen nicht ermöglichen, ausweist, versucht die DE OS 195 35 025,
auch WO 97/11222, diesen Mängeln dadurch abzuhelfen, indem sie vor
schlägt, die aus einer Mehrdrahtziehmaschine und/oder aus mehreren Ein
zeldrahtziehmaschinen austretenden, auf den gewünschten Drahtdurchmesser
gezogenen Drähte zu einem Bündel zusammenzufassen und dieses Bündel
einem Überdrehvorgang zu unterwerfen, anschließend das Bündel auseinan
derzufachen, jeden Draht einem eigenen Tänzerspeicher zuzuführen und da
nach erst auf eine gemeinsame Mehrdrahtspule aufzuwickeln, wobei dadurch
in nicht unerheblichem Maße wiederum weitere Einrichtungen, somit weite
rer, erheblicher technischer Aufwand erforderlich wird. Neben verfah
rensbedingtem Aufwand sind im Rahmen der Vorrichtung zur Durchführung
des Verfahrens eine Überdreheinrichtung und Mittel zum Auseinanderfachen
des Drahtbündels sowie für jeden einzelnen Draht eine eigene Tänzerspei
chereinrichtung erforderlich. Neben dem insgesamt sehr hohen Verfahrens-
und Mittelaufwand an sich, ist auch noch ein bedeutender steuerungstech
nischer Aufwand notwendig.
Von vorgenanntem ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, die
Verfahrensweise und Anordnung der technischen Mittel einer an sich be
kannten Mehrdrahtziehmaschine gleitenden Typs für das gleichzeitige Zie
hen mehrerer Drähte mit geringer plastischer Verformbarkeit, insbeson
dere Stahldrähte, so weiterzuentwickeln, daß das Problem der Sicherung
gleicher Längen jedes die Mehrdrahtziehmaschine verlassenden Einzeldrah
tes unter Ausnutzung des Drahtgleitens und der Wirkung des an sich be
kannten Gesetzes der Seilreibung sowie unter Verwendung von nur einer
Abziehscheibe und nur eines Tänzerspeichers für alle Drähte gelöst wird
wobei dadurch die vorgenannten Mängel überwunden werden.
Diese Aufgabe wird für ein gattungsgemäßes Verfahren und eine gattungs
gemäße Vorrichtung erfindungsgemäß durch die im kennzeichnenden Teil der
Ansprüche 1 bis 3 angegebenen Merkmale gelöst. Dabei werden die zu zie
henden Drähte nach ihrer letzten Ziehscheibe mittels einer gesonderten
Zieh- und Führungsscheibe durch die jeweiligen Schlußziehsteine gezogen.
Nach den jeweiligen Schlußziehsteinen, die entgegen dem bisherigen Stand
der Technik noch innerhalb der Mehrfachziehmaschinenwanne angeordnet
sind, werden die Drähte mittels der gesonderten Zieh- und Führungsschei
be noch innerhalb der Mehrfachziehmaschine bis zu ihren Austritten aus
dieser und bis zum Auflaufen auf eine für alle Einzeldrähte vorgesehene
Abziehscheibe gleitend so geführt, daß in diesem Bereich ein Längenaus
gleich eintritt. Während die gesonderte Zieh- und Führungsscheibe einer
seits im Drahtstrang bis zum Schlußziehstein das Ausziehen des Drahtes
bewirken, wird andererseits durch die entsprechend gewählte Auflage von
Windungen auf dieser gesonderten Zieh- und Führungsscheibe eine Längen
änderung durch das gleitende Abziehen und Führen bewirkt, da hierdurch
ein Kräfteabbau im Drahtstrang zwingend eintritt. Diese gesonderte Zieh-
und Führungsscheibe wird mit einer höheren Umfangsgeschwindigkeit als
die Abziehscheibe angetrieben. Innerhalb der Streckenführung des Einzel
drahtes durchläuft dieser zwischen der gesonderten Zieh- und Führungs
scheibe und der Abziehscheibe in der Wandung der Mehrdrahtziehmaschine
eine Trocknungseinrichtung, um Schmiermittelaustritte aus der Mehrfach
ziehmaschine zu verhindern.
Die Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens ist erkennbar einfach,
somit unkompliziert, aufgebaut. Im Verlaufe des Ziehvorganges ist für
jeden Einzeldraht nach der letzten Ziehscheibe bereits der Schlußzieh
stein angeordnet. Nach diesem Schlußziehstein ist eine gesonderte Zieh-
und Führungsscheibe vorgesehen, die einerseits zieht, andererseits eine
gleitende und führende somit kräfteabbauende Funktion ausübt. Der geson
derten Zieh- und Führungsscheibe folgt die Trocknungseinrichtung in der
Wandung der Mehrfachziehmaschine. Außerhalb dieser ist dann die gemein
same Abziehscheibe und ein gemeinsamer Tänzerspeicher für alle Einzel
drähte angeordnet.
An einem Ausführungsbeispiel wird die Erfindung im folgenden näher er
läutert.
Es zeigen:
Fig. 1 Schematische Darstellung des Mehrdrahtzieh
prozesses auf einer Mehrfachziehmaschine glei
tenden Prinzips mit anschließender Aufspulung
der Drähte in Vorderansicht.
Fig. 2 Fig. 1 in der Draufsicht.
Fig. 3 Auswirkung der Funktion der erfindungsgemäß
vorgesehenen gesonderten Zieh- und Führungs
scheibe auf die Reduzierung der Ziehkraft in
folge der Reibung zwischen Draht und Scheibe.
Diese Ausführungsbeispiel bezieht sich auf eine Mehrfachziehmaschine
gleitenden Types für zwei zu ziehende Drähte. Die Anzahl der zu ziehen
den Drähte kann im technisch sinnvollen Bereich beliebig erhöht werden.
In einem Ziehbecken 1, welches mit einem Naßschmiermittel gefüllt ist,
sind für jeden Drahtstrang gemeinsame Ziehscheiben 2 und eine gesonderte
gemeinsame Zieh- und Führungsscheibe 3 sowie außerhalb des Ziehbeckens,
in Ziehrichtung gesehen, die Abziehscheibe 4, die beide gezogenen Drähte
aufnimmt, angeordnet. Die Scheiben 2, 3 und 4 sind beispielsweise über
Riementriebe 5 miteinander verbunden und werden von einem nicht darge
stellten Elektromotor angetrieben. In jedem Strang befinden sich jeweils
vor jeder Ziehscheibe 2 ein Ziehstein 6 und vor der gesonderten Zieh-
und Führungsscheibe 3 ein Schlußziehstein 7. Die gesonderte Zieh- und
Führungsscheibe 3 ist als neues Mittel mit neuer Wirkung somit in dem
Bereich des Drahtziehens angeordnet, der dem Schlußzug im Schlußzieh
stein folgt und der als Bearbeitungsteilabschnitt mit neuer Wirkung
erfinderisch und neu in den Drahtziehprozeß aufgenommen wurde. In diesem
neuen Bearbeitungsteilabschnitt befindet sich in der Wandung des Zieh
beckens 1 der Mehrfachziehmaschine eine Trockeneinrichtung 9 und nach
dieser eine an sich vorbekannte Abziehscheibe 4 für in neuer Anordnung
beide Drähte. Dieser Abziehscheibe 4 ist in neuer Anordnung eine Tänzer
einrichtung 10 für beide Drähte nachgeordnet, der wiederum eine vorbe
kannte Aufwickelspule 11 folgt.
Zwei Drähte 8a und 8b werden jeweils mittels der Ziehscheiben 2 durch
die Ziehsteine 6 und letztlich mittels der gesonderten Zieh- und Füh
rungsscheibe 3, um die der Draht in diesem Ausführungsbeispiel in vier
Windungen gelegt ist, durch die Schlußsteine 7 gezogen. Die beiden Dräh
te werden des weiteren durch die Trockenvorrichtungen 9 geführt, in fünf
Windungen über die für beide Drähte gemeinsam angeordnete Abziehscheibe
4 gelegt und über den für beide Drähte gemeinsam angeordneten Tänzer
speicher 10 zur Aufwickelspule 11 geleitet und dort aufgespult. Auf der
Abziehscheibe 4 befinden sich so viele Drahtwindungen, daß ein Gleiten
des Drahtes ausgeschlossen ist. Demzufolge bestimmt die Abziehscheibe 4
die Geschwindigkeit mit der die beiden Drähte durch die Ziehscheibe ge
zogen werden. Die Geschwindigkeit der beiden Drähte ist auf der geson
derten Zieh- und Führungsscheibe 3 dieselbe wie auf der Abziehscheibe
4. Die gesonderte Zieh- und Führungsscheibe 3 wird jedoch mit einer
höheren Umfangsgeschwindigkeit angetrieben als die Drahtgeschwindigkeit
beträgt. Folglich gleiten die Drähte auf der gesonderten Zieh- und Füh
rungsscheibe 3. Die Erzeugung der Ziehkraft erfolgt durch die Reibung
zwischen den Drähten 8a und 8b und der angetriebenen gesonderten Zieh-
und Führungsscheibe 3. Gemäß der Eytelweinschen Beziehung, die die
Seilreibung definiert, nimmt längs des Umfanges der gesonderten Zieh-
und Führungsscheibe 3 die Ziehkraft FZ ab, und an den Drähten wirkt
nach Verlassen der gesonderten Zieh- und Führungsscheiben 3 die Gegen
zugkraft FG
worin µ der Reibungskoeffizient zwischen Draht und gesonderter Zieh- und
Führungsscheibe 3 und n die Anzahl der Drahtwindungen auf dieser Scheibe
sind, dazu Fig. 3.
Bei den beim Naßziehen der Drähte üblichen Schmiermitteln kann man mit
einem Reibungskoeffizienten zwischen den Drähten 8a und 8b und der
Scheibe 3 von µ = 0,05 rechnen. Mit der Zahl der Drahtwindungen n = 4
geht die Ziehkraft FZ auf einen Gegenzug FG zurück, der nur noch
ca. 28% der Ziehkraft FZ beträgt. Die Differenz der elastischen Dehnun
gen der einzelnen Drähte geht somit auch auf diesen Wert zurück. Da die
Drähte 8a und 8b auf der gesonderten Zieh- und Führungsscheibe 3 glei
ten, können zwischen dem Auflaufen der Drähte 8a und 8b auf der Scheibe
3 und dem Ablaufen von dieser die elastischen Dehnungen der Drähte 8a
und 8b von einer Größe, die durch die Ziehkräfte FZ bestimmt werden, auf
eine Größe zurückgehen, die durch die geringeren Gegenzugkräfte FG be
stimmt werden, also auch auf ca. 28% des ursprünglichen Wertes. Die
Längenänderung erfolgt hierbei über den Geschwindigkeitsausgleich.
Auf dem gemeinsamen Tänzerspeicher wird jeder der beiden Drähte 8a und
8b mit der Tänzerkraft FT belastet. Die daraus sich ergebende elastische
Dehnung wirkt der Verkürzung der Drähte hinter der Abziehscheibe 4 ent
gegen.
Ein Rechenbeispiel soll verdeutlichen, in welcher Größenordnung ein Aus
gleich der Längendifferenzen zwischen den einzelnen Drähten erfolgt.
Grundlage nachfolgender Beispielrechnung ist, daß, wenn ein Draht durch
einen Ziehstein gezogen wird, der Draht nach dem Ziehstein infolge der
auf ihn einwirkenden Ziehkraft FZ eine elastische Dehnung erfährt. Die
elastische Dehnung ist, wie bekannt, nach dem Hookschen Gesetz definiert
als das Verhältnis der auftretenden Spannung zum Elastizitätsmodul E.
Ersetzt man die Spannung durch die Ziehkraft FZ und den Querschnitt A,
ergibt sich die elastische Dehnung zu
Bei gleichem Werkstoff (Elastizitätsmodul E) ist also die elastische
Dehnung abhängig von den Umformbedingungen im Ziehstein; das sind Draht
durchmesser, Materialfestigkeit, Umformgrad, Ziehholwinkel, Reibung im
Ziehhol- und Gegenzug, mit dem der Draht in den Ziehstein eintritt.
Während des Ziehprozesses können sich durch einsetzenden Ziehsteinver
schleiß die Ziehkraft FZ und der Drahtquerschnitt A oder durch unter
schiedliche Schmierbedingungen die Ziehkraft FZ ändern. Änderungen von
Ziehkraft und Drahtdurchmesser führen nach Gleichung (1) zur Änderung
der elastischen Dehnung des Drahtes.
Beim Mehrdrahtziehen und -spulen entsteht daraus ein fataler Effekt. Die
elastische Dehnung der Drähte erfolgt zwischen den Schlußsteinen und der
Abziehscheibe. Auf der Abziehscheibe bleiben die elastischen Dehnungen
erhalten, da auf der Abziehscheibe der Draht nicht gleitet. Nach der Ab
ziehscheibe geht die elastische Dehnung der Drähte auf einen Betrag zu
rück, der durch die Tänzerkraft FT bestimmt wird, nämlich
wobei FT um ein Mehrfaches kleiner ist als FZ. Da alle Drähte über einen
gemeinsamen Tänzerspeicher geführt werden, bestimmt der am stärksten
verkürzte Draht über die Stellung des Tänzers die augenblickliche Spul
geschwindigkeit. In solch einem Falle würde nur dieser Draht unter der
durch das Tänzergewicht erzeugten Spannung FT/A aufgespult. Die Drähte,
die sich weniger verkürzen, würden ohne bzw. mit einer geringeren Span
nung, also auch mit einer größeren Länge aufgespult, wenn diesem Mangel
nicht bzw. nicht so wie in dieser erfinderischen Lösung abgeholfen wür
de.
Werden diese Verhältnisse auf das Rechenbeispiel zur besseren Erläute
rung der vorgenannten Erfindung übertragen, ergibt sich nachfolgendes.
Die Drähte 8a und 8b sollen Stahldrähte sein. Draht 8a hat einen Durch
messer von 0,25 mm und eine Endfestigkeit von 3200 N/mm2. Die Quer
schnittsabnahme im Schlußstein beträgt 10%. Der Draht 8b ist infolge
von Ziehsteinverschleiß 0,256 mm dick und hat folglich nur eine Festig
keit von 3100 N/mm2 erreicht und die Querschnittsabnahme beträgt nur
noch 5,7%. Unter Berücksichtigung dessen, daß die Drähte mit einem Ge
genzug von 12 N in die Schlußziehsteine 7 einlaufen, ergeben sich fol
gende Ziehkräfte und elastischen Dehnungen an der gesonderten Zieh- und
Führungsscheibe 3:
- - für Draht 8a
- - für Draht 8b
Die Differenz der elastischen Dehnungen beträgt 0,00104.
Nach dieser Scheibe 3 sind die elastischen Dehnungen zurückgegangen auf
28% der ursprünglichen Werte:
Die Differenz der elastischen Dehnungen beträgt nur noch 0,00029. Das
sind ca. 0,03% einer beliebigen Drahtlänge.
Entscheidend ist, mit welcher Längendifferenz die beiden Drähte aufge
spult werden. Es ist vorteilhaft, einem Draht von 0,25 mm Durchmesser
mit einer Tänzerkraft von FT = 8 N aufzuspulen. Daraus entstehen an den
beiden Drähten zwischen Tänzerspeicher und Spule 11 folgende elastische
Dehnungen:
- - Draht 8a
- - Draht 8b
Die Differenz der elastischen Dehnungen beträgt 0,000256. D.h., die
Drähte werden mit einer Längendifferenz von lediglich 0,026% aufge
spult.
Die Trockenvorrichtung 9 bestehen in bekannter Weise aus ein oder zwei
Düsen pro Draht, in denen der einzelne Draht mittels Preßluft oder Un
terdruck getrocknet wird, wenn er den Naßziehbereich verläßt. Die
Schlußziehsteine 7 sind in bekannter Weise in wenigstens zwei Ebenen
einstellbar, um Draht- und Ziehsteinachse zueinander ausrichten zu
können.
Claims (3)
1. Verfahren zum gleichzeitigen Ziehen und Spulen mehrerer Drähte mit
geringer plastischer Verformbarkeit, insbesondere Stahldrähte, auf
einer Mehrfachziehmaschine gleitenden Typs, die mit Einzelziehschei
ben, Ziehkonen, oder Ziehwalzen ausgestattet ist, wobei die Drähte
mit einem Naßschmiermittel gezogen werden und die außerhalb des Naß
ziehbereiches mit einer Abziehscheibe ausgestattet ist und dieser
Abziehscheibe ein Tänzerspeicher nachgeordnet ist, der die Geschwin
digkeit der nachgestellten Spulmaschine steuert,
gekennzeichnet dadurch,
daß die zu ziehenden Drähte (8a), (8b) nach ihrer letzten Zieh
scheibe (2) mittels einer gesonderten Zieh- und Führungsscheibe (3)
durch die jeweiligen Schlußziehsteine (7) gezogen werden, danach die
Drähte (8a), (8b) von der gesonderten Zieh- und Führungsscheibe (3)
im Bereich zwischen den Schlußziehsteinen (7) und der für alle Drähte
(8a), (8b) gemeinsamen Abziehscheibe (4) so gleitend geführt werden,
daß ein Längenausgleich zwischen den Einzeldrähten (8a), (8b) durch
Längenänderung und Kräfteabbau eintritt.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
gekennzeichnet dadurch,
daß die gesonderte Zieh- und Führungsscheibe (3) dabei mit einer
höheren Umfangsgeschwindigkeit angetrieben wird als die Abzieh
scheiben (4).
3. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens zum gleichzeitigen Ziehen
und Spulen mehrerer Drähte, mit geringer plastischer Verformbarkeit,
insbesondere Stahldrähte, auf einer Mehrfachziehmaschine gleitenden
Typs, die mit Einzelziehscheiben, Ziehkonen, oder Ziehwalzen ausge
stattet ist, wobei die Drähte mit einem Naßschmiermittel gezogen
werden und die außerhalb des Naßziehbereiches mit einer Abziehscheibe
ausgestattet ist und dieser Abziehscheibe ein Tänzerspeicher nachge
ordnet ist, der die Geschwindigkeit der nachgestellten Spulmaschine
steuert,
gekennzeichnet dadurch,
daß in Zugrichtung noch innerhalb der Wanne (1) der Mehrfachzieh
maschine, die Ziehstein- und Ziehscheibenfolge abschließend, die
Schlußziehsteine (7) angeordnet sind, daß gleichfalls noch innerhalb
der Wanne (1) in Zugrichtung eine gesonderte Zieh- und Führungs
scheibe (3) nach den Schlußsteinen (7) zum Zwecke des Zuges und einer
gleitenden Führung zum Drahtlängenausgleich und Kräfteabbau angeord
net und daß in der weiteren Folge des Zuges eine die Wanne ab
schließende Trockeneinrichtung (9) noch vor der Abziehscheibe (4)
vorgesehen ist.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997145346 DE19745346A1 (de) | 1997-10-14 | 1997-10-14 | Verfahren zum gleichzeitigen Ziehen und Spulen mehrerer Drähte und Vorrichtung zu seiner Ausführung |
EP98119180A EP0909594A1 (de) | 1997-10-14 | 1998-10-10 | Verfahren zum gleichzeitigen Ziehen und Spulen mehrerer Drähte und Vorrichtung zu seiner Ausführung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997145346 DE19745346A1 (de) | 1997-10-14 | 1997-10-14 | Verfahren zum gleichzeitigen Ziehen und Spulen mehrerer Drähte und Vorrichtung zu seiner Ausführung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19745346A1 true DE19745346A1 (de) | 1999-04-15 |
Family
ID=7845505
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1997145346 Withdrawn DE19745346A1 (de) | 1997-10-14 | 1997-10-14 | Verfahren zum gleichzeitigen Ziehen und Spulen mehrerer Drähte und Vorrichtung zu seiner Ausführung |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
EP (1) | EP0909594A1 (de) |
DE (1) | DE19745346A1 (de) |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CN113926875A (zh) * | 2020-08-26 | 2022-01-14 | 江苏祁南实业有限公司 | 一种冷拔钢丝生产线 |
Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3314747A1 (de) * | 1983-04-23 | 1984-10-31 | Maschinenfabrik Niehoff Kg, 8540 Schwabach | Verfahren und vorrichtung zum herstellen von stahlcords, insbesondere fuer kraftfahrzeugreifen |
DE3922974A1 (de) * | 1989-07-12 | 1991-01-17 | Niehoff Kg Maschf | Verfahren und vorrichtung zum aufwickeln oder abwickeln von draht und dergleichen |
DE19535025A1 (de) * | 1995-09-21 | 1997-03-27 | Thaelmann Schwermaschbau Veb | Verfahren und Vorrichtung zum gleichzeitigen Bewickeln einer Mehrdrahtspule mit mehreren Drähten und/oder gleichzeitigem Abwickeln der Drähte von einer derart bewickelten Mehrdrahtspule für eine nachfolgende Verseilung derselben |
Family Cites Families (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3842643A (en) * | 1970-11-25 | 1974-10-22 | J Large | Processing of wires |
DE2139244A1 (de) * | 1971-08-05 | 1973-02-15 | Univers Maschinenbau Gmbh | Verfahren und vorrichtung zur herstellung von drahtseilen |
US4750344A (en) * | 1985-11-01 | 1988-06-14 | Ceeco Machinery Manufacturing Limited | Wire drawing apparatus and method |
-
1997
- 1997-10-14 DE DE1997145346 patent/DE19745346A1/de not_active Withdrawn
-
1998
- 1998-10-10 EP EP98119180A patent/EP0909594A1/de not_active Withdrawn
Patent Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3314747A1 (de) * | 1983-04-23 | 1984-10-31 | Maschinenfabrik Niehoff Kg, 8540 Schwabach | Verfahren und vorrichtung zum herstellen von stahlcords, insbesondere fuer kraftfahrzeugreifen |
DE3922974A1 (de) * | 1989-07-12 | 1991-01-17 | Niehoff Kg Maschf | Verfahren und vorrichtung zum aufwickeln oder abwickeln von draht und dergleichen |
DE19535025A1 (de) * | 1995-09-21 | 1997-03-27 | Thaelmann Schwermaschbau Veb | Verfahren und Vorrichtung zum gleichzeitigen Bewickeln einer Mehrdrahtspule mit mehreren Drähten und/oder gleichzeitigem Abwickeln der Drähte von einer derart bewickelten Mehrdrahtspule für eine nachfolgende Verseilung derselben |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
EP0909594A1 (de) | 1999-04-21 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE3521485C2 (de) | Vorrichtung zur Herstellung eines verseilten, mehrdrähtigen, verdichteten Rundleiters | |
DE3320250A1 (de) | Verfahren zum weiterverarbeiten von mit hilfe eines flyers aufgewickeltem strangfoermigen gut | |
DE102007018536B4 (de) | Offenend-Spinnmaschine | |
DE19535025A1 (de) | Verfahren und Vorrichtung zum gleichzeitigen Bewickeln einer Mehrdrahtspule mit mehreren Drähten und/oder gleichzeitigem Abwickeln der Drähte von einer derart bewickelten Mehrdrahtspule für eine nachfolgende Verseilung derselben | |
DE10014043C2 (de) | Verfahren und Vorrichtung zur Vorformung von Stahldrähten | |
DE2812100A1 (de) | Verfahren zum parallelfuehren eines zusammengesetzten stranges und vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrens | |
DE102009023265B3 (de) | Vorrichtung und Verfahren zum Behandeln einer Kettfadenschar | |
DE3109756C2 (de) | Vertikale Verseilmaschine | |
DE19983089B3 (de) | Verfahren und Anordnung bei Doppelspulung | |
EP1758807A1 (de) | Verfahren und vorrichtung zum wickeln einer fadenspule | |
DE102010051434A1 (de) | Vorrichtung und Verfahren zur Herstellung eines Umwindegarns | |
DE3444244A1 (de) | Verfahren und vorrichtung zur herstellung mehrlagiger stahldrahtlitzen | |
DE2900446C2 (de) | Mittel zum Aufbringen von Hanf- oder Flachsfasern auf ein Rohraußengewinde zum Erstellen einer dichten Verschraubung | |
DE102014011210A1 (de) | Verfahren zur Herstellung eines luftgesponnenen Garnes | |
DE19745346A1 (de) | Verfahren zum gleichzeitigen Ziehen und Spulen mehrerer Drähte und Vorrichtung zu seiner Ausführung | |
DE3839818A1 (de) | Verfahren und vorrichtung zur herstellung von stahldrahtlitzen mit variablem verseilaufbau | |
DE582258C (de) | Verfahren und Einrichtung zur Herstellung einer aus unrunden Einzeldraehten bestehenden Kernlitze | |
EP0289884A2 (de) | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung ein- und mehrlagiger Stahldrahtlitzen | |
DE3909420A1 (de) | Verfahren und vorrichtung zum spulenwechseln an einem einzelnen spinnaggregat einer spinnmaschine | |
CH690725A5 (de) | Verfahren und Vorrichtung zur reversierenden Verseilung von Verseilelementen. | |
DE69921524T2 (de) | Verfahren und Vorrichtung zur pneumatischen Einfädelung eines Schussfadenzubringers | |
DE693479C (de) | Umspinnmaschine zum Herstellen von Schlingengarnen | |
DE19546372C1 (de) | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von gedrehtem, texturierten Garn | |
DE1069044B (de) | Anzwirnvorrichtung für eine Streckzwirnmaschine | |
DE3222980C2 (de) | Verfahren und Vorrichtung zum Schären von Fäden |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OM8 | Search report available as to paragraph 43 lit. 1 sentence 1 patent law | ||
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |