DE19745077A1 - Trommelbremsbacke - Google Patents
TrommelbremsbackeInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Bremsbacke für Trom
melbremsen, die radial aufspreizbar innerhalb einer diese
umgebenden Bremstrommel angeordnet ist. Die mit solchen
Bremsbacken ausgestatteten Trommelbremsen, insbesondere Duo-
Servo-Trommelbremsen, besitzen extreme Wirkungsunterschiede,
die im wesentlichen auf Fertigungstoleranzen bzw. auf die
stark schwankende Kennung infolge Selbstverstärkung zurück
zuführen sind. Daraus ergibt sich nicht selten zwischen
Bremstrommel und Bremsbacken eine unerwünschte Schwankung
der statischen und dynamischen Bremswirkung.
Innerhalb des deutschen Gebrauchsmusters GM 75 01 096 wird
eine gattungsgemäße Bremsbacke für eine Trommelbremse be
schrieben, die aus einem Bremsträger sowie einem darauf be
festigten Reibbelag besteht. Im einzelnen besitzt der Brems
träger ein im wesentlichen in Umfangsrichtung verlaufendes
Trägerband mit dem darauf aufgebrachten Reibbelag sowie ei
nen senkrecht zum Belagträgerband orientierten, daran be
festigten Steg. Der gegenüberliegend zum Reibbelag am Trä
gerband befestigte Steg dient in erster Linie zur Verstei
fung der Bremsbacke sowie an seinen Enden zur Anlage ent
sprechender Betätigungsorgane bzw. Abstützvorrichtungen. Im
Zuge einer platzsparenden und kompakten Anordnung der ge
samten Trommelbremse ist der Steg in seinem mittleren Ab
schnitt gegenüber den Endabschnitten mit einer geringeren
Breite ausgeführt. Eine derartige Gestaltung des Bremsbac
kensteges ergibt sich als Folge der Forderung einer freien
Zugänglichkeit der in diesem Bereich angeordneten Radnabe,
an der das Fahrzeugrad befestigt ist. Als nachteilig bei
einer solchen Trommelbremse erweisen sich die nicht unerheb
lichen Bremswirkungsunterschiede sowie Schwächen hinsicht
lich des Einlaufverhaltens fabrikneuer Bremsbacken.
Der DE 39 10 367 A1 ist darüber hinaus eine Trommelbremse
mit gattungsgemäßen Bremsbacken zu entnehmen, bei der der
Bremsbackensteg in seinem mittleren Abschnitt ebenfalls ge
genüber seinen Endabschnitten einen geringeren Materialquer
schnitt aufweist. Die in den Bremsbackensteg jeweils einge
formte Ausbuchtung dient jedoch weniger der gezielten Ein
flußnahme auf die Bremswirkung, sondern vielmehr der leich
tern Erreichbarkeit der in unmittelbarer Nähe sich befinden
den Befestigungsschrauben. Damit sind die zur Befestigung
der Trommelbremse an einer Fahrzeugachse bestimmten Befesti
gungsschrauben für Montagezwecke mittels eines Werkzeuges
frei erreichbar.
Die aus dem Stand der Technik bekannten Trommelbremsen be
sitzen nahezu sämtlich starke Schwankungen bezüglich ihrer
Bremswirkung, die sich nicht zuletzt auf Fertigungstoleran
zen bzw. stark schwankende Kennungswerte durch Selbstver
stärkung zurückführen lassen.
Die Aufgabe der Erfindung ist es daher, durch gestalterische
Maßnahmen an der Trommelbremsbacke Bremswirkungsunterschiede
innerhalb der Trommelbremse zu reduzieren.
Diese Aufgabe wird gelöst durch die Merkmalskombination des
Patentanspruches 1. Danach wird der aus Trägerband und Steg
bestehende Belagträger insbesondere in seinem in Umfangs
richtung gesehenen mittleren Abschnitt biegeweich bzw. ela
stisch nachgiebig gestaltet. Die Umsetzung einer biegewei
chen Gestaltung des Belagträgers bezogen auf die Achsrich
tung einer die Trommelbremsbacke umgebenden Bremstrommel,
läßt sich auf besonders einfachem Wege am Steg realisieren.
Dazu ist der Steg vorzugsweise in seinem mittleren Bereich
mit einer Einschnürung seines Querschnittes versehen, die
radial nach innen geöffnet ist. Dadurch ist die Bremsbacke
gegenüber bekannten Ausführungsvarianten in Achsrichtung
elastisch nachgiebig gestaltet und verbessert somit die flä
chige Anpressung der Bremsbacke an die Bremstrommel während
einer ausgeführten Bremsung. Durch die senkrecht zur Achs
richtung elastisch nachgiebige Ausführung des Belagträgers
ergibt sich zudem der Ausgleich von Fertigungstoleranzen
zwischen Bremsbacke und Bremstrommel. Es läßt sich also eine
gleichmäßige Kennung der gesamten Trommelbremse bei ver
schiedenen Betriebssituationen erzielen. Aufgrund der vor
liegenden Selbstverstärkungseffekte läßt sich eine erfin
dungsgemäß gestaltete Bremsbacke besonders vorteilhaft bei
Duo-Servo-Trommelbremsen anwenden.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der Zeich
nung dargestellt und im folgenden näher erläutert.
Hierbei zeigt:
Fig. 1 eine Seitenansicht einer Trommelbremsbacke für eine
Duo-Servo-Trommelbremse mit elastisch nachgiebiger
Gestaltung des Belagträgers.
Die in Fig. 1 dargestellte Trommelbremsbacke 1 ist in be
kannter Art und Weise innerhalb einer nicht gezeigten Brem
strommel angeordnet. Im Falle einer Bremsbetätigung wird die
radial aufspreizbar innerhalb der Bremstrommel gelagerte
Bremsbacke 1 zur Reibanlage mit der nicht gezeigten Brem
strommel geführt. Im einzelnen besteht die Trommelbremsbacke
1 aus einem Belagträger 2 sowie einem auf der radialen Au
ßenseite darauf aufgebrachten Reibbelag 3. Der Belagträger 2
seinerseits besitzt ein sich in Umfangsrichtung der nicht
gezeigten Bremstrommel sich erstreckendes Trägerband 4 und
einen senkrecht dazu orientierten Steg 5. Trägerband 4 und
Steg 5 sind auf der dem Reibbelag 3 abgewandten Seite fest
miteinander verbunden, beispielsweise durch Schweißen. Der
Bremsbackensteg 5 dient dabei in erster Linie zur Verstei
fung der gesamten Bremsbacke 1. An seinen Endabschnitten 6
in Umfangsrichtung weist der Steg 5 Anlageflächen für nicht
gezeigte Betätigungsorgane (z. B. Radzylinder) oder aber Ab
stützelemente (z. B. Abstützbock) auf. Hierbei ist die dar
gestellte Trommelbremsbacke 1 bevorzugt zum Einsatz in einer
Duo-Servo-Trommelbremse geeignet.
Insbesondere derartige Duo-Servo-Trommelbremsen besitzen
nicht selten erhebliche Wirkungsunterschiede hinsichtlich
ihrer Bremsleistung. Diese sind nicht zuletzt auf Ferti
gungstoleranzen, insbesondere zwischen Bremsbacke 1 und
Bremstrommel, bzw. auch auf die starke Schwankung der Brem
senkennwerte durch Selbstverstärkung zurückzuführen. Damit
ergeben sich unter Umständen je nach Betriebsfall unter
schiedliche Bremsleistungen bei gleicher Betätigung. Die
Schwankungen in der Bremswirkung ergeben sich nicht zuletzt
aus den unterschiedlichen Anpreßverhältnissen zwischen Reib
belag 3 und Bremstrommel während einer Bremsbetätigung.
Zur Homogenisierung der Anpreßverhältnisse zwischen Brems
backe 1 und Bremstrommel ist für die in Fig. 1 gezeigte
Bremsbacke der Belagträger 2 bezogen auf die Achsrichtung
der nicht gezeigten Bremstrommel (d. h. die senkrecht zur
Zeichenebene sich erstreckende Richtung) biegeweich bzw.
elastisch nachgiebig gestaltet ist. Dazu ist der Steg 5 des
Belagträgers 2 im in Umfangsrichtung mittleren Abschnitt mit
zumindest einer Einschnürung 6 versehen, wodurch sich in
diesem Bereich des Steges 5 ein gezielt verringerter Materi
alquerschnitt ergibt. Innerhalb der Zeichnung wird mit
durchgezogener Linie die Kontur 7 des Steges 2 mit Einschnü
rung 6 einer mit gestrichelter Linie gekennzeichneten, aus
dem Stand der Technik bekannten Stegkontur 8 gegenüberge
stellt. Daraus wird ersichtlich, daß die biegesteife Wirkung
des Steges durch die Einschnürung 6 deutlich herabgesetzt
wird.
Es handelt sich im Falle der Gestaltung der Einschnürung 6
um eine gezielt durchgeführte Maßnahme, deren genaue Gestal
tungsmerkmale sich beispielsweise aufgrund von Simulations
berechnungen ergeben können. Im Zuge solcher, computerge
stützter Simulationsberechnungen, bei denen verschiedenarti
ge Belastungsfälle für die jeweilige Trommelbremsbacke 1
simuliert werden, ergibt sich je nach Anwendungsfall eine
optimierte Gestaltung für die Einschnürung 6 bzw. Einkerbung
innerhalb des Steges 5. Es ist daher zu betonen, daß der
erfinderische Gedanke selbstverständlich nicht auf die in
Fig. 1 dargestellte Ausführungsvariante beschränkt ist, son
dern sich vielmehr auch auf beliebige, andersartige Trommel
bremsbacken mit jeweils zielgerichtet gestalteten Einschnü
rungen 6 im Bremsbackensteg 2 übertragen läßt.
Insgesamt wird durch die elastisch nachgiebige Gestaltung
des Bremsbackensteges 5 speziell bei Duo-Servo-Trommelbrem
sen eine verbesserte Anpressung der Backenenden erreicht und
damit die Bremswirkung verstärkt. Hierbei sorgt gerade die
verbesserte Anpressung der Backenenden 6 für eine Erhöhung
der Bremsleistung und hat dabei u. a. vorteilhafte Auswirkun
gen auf das Einlaufverhalten fabrikneuer Trommelbremsbacken.
Selbst bei betriebsbedingten Veränderungen der Reibbelagform
infolge von Verschleiß wird durch den biegeweichen Belag
träger eine homogene Anpressung der gesamten Bremsbacke er
zielt. Der biegeweiche Belagträger 2 ist also in der Lage,
einen ungleichmäßigen Reibbelagverschleiß durch entsprechen
de elastische Nachgiebigkeit auszugleichen.
Darüber hinaus wirkt sich die biegeweiche Gestaltung des
Belagträgers 2 positiv auf in konstantes Bremsverhalten ei
ner Trommelbremse aus, unabhängig von den Fertigungstoleran
zen der einzelnen Bremsenbauteile (insbesondere Trommel
bremsbacke 1 und Bremstrommel). So wird beispielsweise ein
etwaiger Durchmesserunterschied zwischen Bremstrommel und
Trommelbremsbacke durch die elastische Nachgiebigkeit des
Belagträgers 2 während der Bremsbetätigung ausgeglichen und
es stellt sich ein gleichmäßiges Anpreßverhalten der Trom
melbremsbacke 1 an der Bremstrommel ein.
Abschließend sei noch einmal darauf hingewiesen, daß die
biegeweiche Gestaltung des Belagträgers 2 nicht auf die in
Fig. 1 gezeigte Ausführung der Einschnürung 6 innerhalb des
Bremsbackensteges 5 beschränkt ist. Je nach Anwendungsfall
lassen sich auch andere, insbesondere rechnergestützt opti
miert ausgeführte Einschnürungskonturen 7 am Steg 5 reali
sieren, die nicht unbedingt exakt in der Stegmitte angeord
net sein müssen. Es ist durchaus auch denkbar, mehrere Ein
schnürungen 6 oder Einkerbungen innerhalb des Steges 5 an
zuordnen, die ggf. innerhalb gewisser Grenzen zu einem der
Enden 9 der Bremsbacke verschoben in den Steg 5 eingebracht
sein können. Nichts desto trotz ist die Anordnung einer Ein
schnürung 6 im Mittelabschnitt des Steges 5 bezogen auf die
Umfangsrichtung besonders vorteilhaft, da sich speziell in
diesem Bereich infolge der Einschnürung die größten Auswir
kungen auf die elastische Nachgiebigkeit des Belagträgers 2
ergeben.
Claims (5)
1. Trommelbremsbacke (1) mit einem Belagträger (2) und ei
nem Reibbelag (3), wobei der Belagträger (2) ein mit dem
Reibbelag (3) versehenes, in Umfangsrichtung sich er
streckendes Trägerband (4) und einen senkrecht dazu ver
laufenden Steg (5) aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß
die Trommelbremsbacke (1) bezüglich der Achsrichtung
einer die Trommelbremsbacke (1) umgebenden Bremstrommel
eine elastisch nachgiebige Gestaltung aufweist.
2. Trommelbremsbacke (1) nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Trommelbremsbacke (1) insbesondere für
den Einsatz in einer Duo-Servo-Trommelbremse vorgesehen
ist.
3. Trommelbremsbacke (1) nach einem der vorangehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der mit dem Träger
band (4) fest verbundene Steg (5) zumindest eine Ein
schnürung (6) seines Querschnittes aufweist.
4. Trommelbremsbacke (1) nach Anspruch 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Einschnürung (6) radial nach innen
geöffnet ist.
5. Trommelbremsbacke (1) nach zumindest einem der Ansprüche
3 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Einschnürung
(6) in Umfangsrichtung im mittleren Abschnitt des Steges
(5) angeordnet ist.
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WO1999019640A2 (de) | 1999-04-22 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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OM8 | Search report available as to paragraph 43 lit. 1 sentence 1 patent law | ||
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: CONTINENTAL TEVES AG & CO. OHG, 60488 FRANKFURT, D |
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8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
8130 | Withdrawal |