DE19744741A1 - Kühl und/oder Gefriergerät mit einer Gerätetür - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Kühl- und/oder Gefriergerät mit einer Gerätetür, die eine umlaufende elastische Türdichtung aufweist, wobei die Türdichtung am stirnseitigen Rand des Gerä­ tegehäuses anliegt. Der stirnseitige Rand soll dabei als der die Öffnungsebene umgebende Rand verstanden sein. Bei einer Ge­ friertruhe kann dieser Rand also auch horizontal verlaufen.

Ein Kühl- und/oder Gefriergerät wird üblicherweise mit einer frontseitig angeordneten Gerätetür verschlossen, die über eine umlaufende magnetbewehrte Türdichtung verfügt. Der stirnseitige Rand des Gerätegehäuses ist in den Anlagebereichen der Dichtung dabei aus einem magnetischen Werkstoff hergestellt oder es ist in diesen Bereichen ein magnetischer Werkstoff hinterlegt, so daß dieser stirnseitige Rand der magnetbewehrten Türdichtung als magnetischer Gegenpol dient. Damit ist sichergestellt, daß die Tür das Kühlgerät umlaufend verschließt.

Mit jeder Türöffnung wird ein gewisser Teil der im Innenraum befindlichen gekühlten Luft gegen warme, weniger dichte Umge­ bungsluft ausgetauscht. Nach dem Schließen der Tür wird diese vergleichsweise warme Umgebungsluft abgekühlt und verliert da­ bei an Volumen, wodurch sich im besonderen bei Gefriergeräten ein nicht unerheblicher Unterdruck im Geräteinnenraum aufbaut.

Dieser Unterdruck hat zwei nachteilige Auswirkungen. Zum einen wird durch diesen Unterdruck das Öffnen des Geräts mit unter sehr stark erschwert, so daß gut ausgestattete Gefriergeräte heute in der Regel über Vorrichtungen verfügen, die die Tür­ dichtung beim Öffnen teilweise vom Rand abheben, wodurch ein Druckausgleich erzielt ist. Somit ist zwar das Öffnen der Tür erleichtert, es ist jedoch ein erheblicher Aufwand hierzu er­ forderlich. Zum anderen ist es nachteilig, daß eine erhebliche Quetschung der Türdichtung vorkommt. Diese Quetschung führt zu Elastizitätsverlusten der Türdichtung, deren Elastizität jedoch gerade gefordert ist, damit ein einwandfreies Verschließen des Geräts gewährleistet ist.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Kühl- und/oder Gefriergerät anzugeben, bei dem die beiden vorstehend genannten Nachteile zumindest nur noch stark abgemildert auf­ treten.

Diese Aufgabe wird bei einem Kühl- und/oder Gefriergerät der eingangs genannten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß ein Abstandsstück vorgesehen ist, welches bewirkt, daß die ge­ schlossene Gerätetür bei gleichzeitig am Rand anliegender Tür­ dichtung auf mindestens einem von der Dimensionierung des Ab­ standsstücks abhängigen, definierten Mindestabstand zum Gehäuse gehalten ist.

Auf diese Weise ist bei geeigneter Dimensionierung des Ab­ standsstücks gewährleistet, daß die elastische Türdichtung nicht aufgrund eines sich im gekühlten Innenraum bildenden Un­ terdrucks gequetscht wird. Ein sonst vorgesehener diesbezügli­ cher Dichtungsschutz kann somit entfallen. Es entsteht auch bei Unterdruck im Innenraum ein sauberer optischer Eindruck, weil der Abstand zwischen dem Gehäuse und der Tür annähernd konstant gehalten ist. Weiter ist auch die Funktion einer Türöffnungs­ hilfe, beispielsweise aus der DE-PS 36 02 200 bekannt, auch bei Unterdruck im Innenraum sichergestellt, weil die in die Dich­ tung eingreifenden Teile der Türöffnungshilfe definierte geome­ trische Verhältnisse vorfinden.

Damit das Abstandsstück jedoch seitlich möglichst wenig an dem Rand des Gehäuse anliegt und somit die auf der Gehäuselackie­ rung lastenden Drücke möglichst gering sind, ist es zweckmäßig, wenn das Abstandsstück so dimensioniert ist, daß das Abstands­ stück bei vorhandenem Druckausgleich zwischen der Außenumgebung und dem gekühlten Geräteinnenraum gerade nicht an dem stirnsei­ tigen Rand anliegt.

Eine besonders gut ausgewogene Lagerung der Gerätetür ergibt sich, wenn das Abstandsstück an der der Türanschlagseite gegen­ überliegende Seite der Gerätetür angeordnet ist. Mit den beiden Türlagern und je einem Abstandsstück oben und unten auf der den Türlagern gegenüberliegenden Seite ergibt sich eine lagestabile Vier-Punkt-Auflage der Gerätetür.

In besonders zweckmäßiger Weise kann das Abstandsstück in eine obere und/oder eine untere Türabdeckkappe integriert sein. Bei einer derartigen Ausgestaltung weist die Tür außenliegend ein formstabiles Türblech und innenliegend meist eine Türinnenscha­ le aus Kunststoff auf. Dabei ist es besonders vorteilhaft, die untere und/oder die obere Türabdeckkappe als Kunststoffspritz­ teil auszuführen. Die Anbringung des Abstandstücks läßt sich so sogar noch bei bereits verwendeten Türabdeckkappen nachrüsten, weil aus dem Spritzgießformwerkzeug nachträglich Material zur Ausbildung des Abstandstücks herausgetragen werden muß, was im Gegensatz zu einem nachträglichen Einbringen von Material in der Regel trivial ist.

Eine besonders geringe Belastung des frontseitigen Randes er­ gibt sich, wenn sich das Abstandsstück auf einem Seitenblechum­ bug abstützt. Etwaiger Materialvertiefungen aufgrund des Anlie­ gens des Abstandstücks lassen sich bei der angebotenen metalli­ schen Anlagefläche sicher vermeiden.

Ausführungsbeispiele der Erfindung werden anhand einer Zeich­ nung näher erläutert. Dabei zeigen:

Fig. 1 einen Ausschnitt aus einer Aufsicht auf ein Gefrierge­ rät an der vorderen, rechten Geräteecke; und

Fig. 2 einen Ausschnitt aus einer Seitenansicht auf der Ge­ friergerät gemäß Fig. 1.

Fig. 1 zeigt einen Ausschnitt aus einer Aufsicht auf ein Ge­ friergerät 2. In dem gezeigten Ausschnitt sind ein Gerätedeckel 4, ein stirnseitiger Rand 6 und eine Tür 8 mit umlaufender, elastischer Türdichtung 10 erkennbar. Die Türdichtung 10 weist im Inneren einen Magnetstreifen auf, zu dem der magnetisch aus­ gestaltete stirnseitige Rand 6 den magnetischen Gegenpol bil­ det. Von der Tür 8 ist in der gezeigten Darstellung nur die obere Türabdeckkappe 12 erkennbar, welche im Außenbereich ein angespritztes Abstandsstück 14 aufweist. Dieses Abstandsstück 14 bewirkt, daß die Tür 8 mindestens auf dem sich durch die Di­ mensionierung des Abstandsstücks 14 ergebenden Abstand zum stirnseitigen Rand 6 gehalten ist.

Bei vorhandenem Druckausgleich zwischen dem Geräte inneren und der Außenumgebung, wie in Fig. 1 gezeigt, liegt das Abstands­ stück 14 zur Schonung des stirnseitigen Randes 6 gerade nicht auf demselben auf. Erst im Zuge der Abkühlung von bei einer Türöffnung in das Gerät eingedrungener Warmluft kommt es auf­ grund des sich bildenden Unterdrucks zum Anliegen des Abstands­ stücks 14 am stirnseitigen Rand 6. Weil in zweckmäßiger, jedoch in nicht weiter dargestellten Weise auch an der unteren Ecke ein derartiges Abstandsstück vorgesehen ist, kommt es über den gesamten umlaufenden Rand nicht zu einer unvorteilhaften Quet­ schung der Türdichtung 10. Ein spezieller, diesbezüglicher Dichtungsschutz ist daher nicht mehr vorzusehen. Auch bei einem Unterdruck im Geräteinnenraum entsteht ein sauberer optischer Abschluß. Erzielt wird dieser durch den mittels der Abstands­ stücke 14 auf der einen Seite und mittels der ortsfest auf der anderen Seite vorgesehenen Türlager eingestellten, gleichblei­ benden definierten Abstand von Tür 8 und stirnseitigem Rand 6.

Eine beispielsweise in den Faltenbalg der Türdichtung 10 ein­ greifende, jedoch hier nicht weiter dargestellte Türöffnungs­ hilfe findet so immer wieder dieselben geometrischen Verhält­ nisse bei der Türöffnung vor.

Fig. 2 zeigt einen Ausschnitt aus der Seitenansicht des in Fig. 1 dargestellten Gefriergeräts 2. Deutlich ist hier der Aufbau der Tür 8 erkennbar, welche aus einem Türblech 24 mit oben und unten aufgesetzter Türabdeckkappe 16 bzw. 18 besteht. Die Tür 8 wird zwischen einem Gerätedeckel 22 und einem kombi­ nierten Fuß/Lagerelement 26 geführt. Auch hier ist die Situati­ on für einen vorhandenen Druckausgleich zwischen Geräteinnen­ raum und Außenumgebung gezeigt, das heißt die Abstandsstücke 14 liegen gerade nicht am stirnseitigen Rand 6 an. Der stirnseiti­ ge Rand 6 wird im seitlichen Bereich mittels eines Seitenum­ bruchs eines metallischen Seitenblechs 20 erzielt. Dieses me­ tallische Seitenblech 20 bietet zugleich den für die Türdich­ tung 10 erforderlichen magnetischen Gegenpol.

Im vorliegenden Ausführungsbeispiel sind die obere und die un­ tere Türabdeckkappe 16 bzw. 18 als Kunststoffspritzteile ausge­ staltet, wobei die Abstandsstücke 14 direkt mit an die Türab­ deckkappen 16, 18 angespritzt sind. Bei sich im Inneren des Ge­ räts aufbauendem Unterdruck würde die Tür 8 in Richtung zum stirnseitigen Rand 6 hingezogen, und die Abstandsstücke 14 lä­ gen früher oder später auf dem stirnseitigen Rand 6 auf, wo­ durch eine unsachgemäße Quetschung der Türdichtung 10 verhin­ dert ist. Weil die Gerätetür 8 auf diese Weise nicht beliebig nah an den stirnseitigen Rand 8 herangezogen werden kann, bleibt zwischen Geräteinnenraum und Außenumgebung eine ver­ gleichsweise große Druckdifferenz bestehen, die jedoch durch geringfügige Undichtigkeiten eher abgebaut werden kann als mit stark an den stirnseitigen Rand 6 herangezogener Gerätetür 8 und entsprechend kleinerer Druckdifferenz.

Resümierend ist daher zusammenzufassen, daß aufgrund der ge­ wählten Dimensionierung der Abstandsstücke 14 gewährleistet ist, daß die elastische Türdichtung 10 nicht aufgrund eines sich in gekühltem Innenraum bildenden Unterdrucks gequetscht wird. Gleichzeitig ist eine Dimensionierung derart vorgesehen, daß die Abstandsstücke 14 bei ausgeglichenem Druck gerade nicht auf dem stirnseitigen Rand 6 aufliegen. Zum einen kann hier­ durch ein sonst üblicherweise vorgesehener diesbezüglicher Dichtungsschutz entfallen und zum anderen ist die Belastung der Oberfläche des stirnseitigen Randes 6 durch das aufliegende Ab­ standsstück 14 auf ein geringes Maß beschränkt.

Claims (6)

1. Kühl- und/oder Gefriergerät (2) mit einer Gerätetür (8), die eine umlaufende elastische Türdichtung (10) aufweist, wobei die Türdichtung (10) am stirnseitigen Rand (6) des Gerätegehäuses anliegt, dadurch gekennzeichnet, daß ein Abstandsstück (14) derart vorgesehen ist, daß die geschlos­ sene Gerätetür (8) bei gleichzeitig am Rand (6) anliegender Türdichtung (10) auf mindestens einem von der Dimensionierung des Abstandsstücks (14) abhängigen, definierten Mindestabstand zum Gehäuse gehalten ist.

2. Kühl- und/oder Gefriergerät (2) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Abstandsstück (14) so dimensioniert ist, daß das Abstands­ stück (14) bei vorhandenem Druckausgleich zwischen der Außenum­ gebung und dem gekühlten Geräteinnenraum gerade nicht an dem stirnseitigen Rand (6) anliegt.

3. Kühl- und/oder Gefriergerät (2) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Abstandsstück (14) an der der Türanschlagseite gegenüber­ liegende Seite der Gerätetür (8) angeordnet ist.

4. Kühl- und/oder Gefriergerät (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Abstandsstück (14) in eine obere und/oder eine untere Türabdeckkappe (16 bzw. 18) integriert ist.

5. Kühl- und/oder Gefriergerät (2) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die untere und/oder die obere Türabdeckkappe (16, 18) als Kunststoffspritzteil ausgeführt ist.

6. Kühl- und/oder Gefriergerät (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß sich das Abstandsstück (14) auf einem Seitenblechumbug ab­ stützt.