DE19742379C1 - Verfahren zum Betrieb eines Ultraschall-Therapiegeräts sowie entsprechendes Gerät - Google Patents
Verfahren zum Betrieb eines Ultraschall-Therapiegeräts sowie entsprechendes GerätInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb eines Ultra
schall-Therapiegeräts, bei dem ein Hochfrequenzgenerator ein
in seiner Frequenz zeitlich veränderliches elektrisches Si
gnal erzeugt, welches Signal über einen Sendeverstärker einer
Ultraschallwandleranordnung zugeführt wird.
Die Erfindung betrifft ebenfalls ein Ultraschall-Therapiege
rät mit einem Hochfrequenzgenerator, der über einen Sendever
stärker mit einer Ultraschallwandleranordnung verbunden ist.
Zur Vermeidung von Hautverbrennungen werden bei Ultraschall-
Therapiegeräten, wie in der gattungsbildenden DE 43 11 327 A1
beschrieben, lokale Schallfelderhöhungen im Ankoppelbereich
durch Wobbeln der Therapiefrequenz innerhalb eines Frequenz
bandes unschädlich gemacht. Dabei wird die Therapiefrequenz
innerhalb einer oberen und unteren Grenzfrequenz stetig ver
ändert, wodurch Nebenmaxima im Schallfeld stetig örtlich ver
schoben werden. Die Nebenmaxima verursachen bei längerer Ein
wirkung Hautverbrennungen. Aus der EP 0 534 607 A1 ist eine
Geräteanordnung bekannt, in der mittels fokussiertem Ultra
schall Wärmetherapie von Tumoren innerhalb eines Magnetreso
nanzgerätes durchgeführt werden kann.
Wird zusammen mit dem Ultraschall-Therapiegerät ein diagno
stisches Magnetresonanzgerät z. B. zur Überwachung des Thera
pieverlaufs gleichzeitig betrieben, führt der Betrieb des Ul
traschall-Therapiegeräts zu Störungen im Magnetresonanzbild,
weil Oberwellen der Therapiefrequenz in den Hochfrequenzemp
fangskanal einkoppeln. Insbesondere schnelle Magnetresonanz
sequenzen mit einer Empfangsbandbreite von bis zu +/- 200 kHz
sind sehr empfindlich bezüglich Störeinstrahlungen. Dann ist
nur ein nicht zeitgleicher Betrieb des Ultraschall-Therapie
geräts mit dem Magnetresonanzgerät möglich. Eine Therapie
überwachung durch das Magnetresonanzgerät ist stark einge
schränkt.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde ein Verfahren
zum Betrieb eines Ultraschall-Therapiegeräts anzugeben, das
die Bildgebung des Magnetresonanzgeräts nicht beeinträchtigt.
Der Erfindung liegt außerdem die Aufgabe zugrunde, ein Ultra
schall-Therapiegerät anzugeben, das bei zeitgleichem Betrieb
eine Magnetresonanz-Bildgebung nicht beeinträchtigt.
Die erstgenannte Aufgabe wird dadurch gelöst, daß der Hoch
frequenzgenerator zeitlich nacheinander elektrische Signale
mit verschiedenen diskreten Frequenzwerten, die innerhalb ei
nes ersten Frequenzbandes liegen, erzeugt und daß ganzzahlige
Vielfache der diskreten Frequenzen nicht in einem zweiten
Frequenzband liegen, das dem Empfangsband eines gleichzeitig
betriebenen diagnostischen Magnetresonanzgeräts entspricht.
Dabei werden die Therapiefrequenzen im Vergleich zum Erwär
mungsvorgang des Gewebes rasch umgeschaltet. Mit einem derar
tigen Betriebsverfahren kann ein Ultraschall-Therapiegerät
gleichzeitig mit einem diagnostischen Magnet-Resonanzgerät
betrieben werden, wodurch eine unmittelbare Therapieüberwa
chung mit Hilfe des diagnostischen Magnetresonanzgeräts er
möglicht wird. Lokale Intensitätsüberhöhungen im Ultraschall
feld, die möglicherweise bei längerer Einwirkung zu lokalen
Verbrennungen der Haut führen würden, sind durch die Ver
schiebungen aufgrund der unterschiedlichen Therapiefrequenzen
ausgeschlossen. Über die gesamte Zeitdauer der Therapie ist
damit die Intensität des Schallfeldes homogener verteilt und
das Risiko für den Patienten deutlich vermindert.
Die vom Hochfrequenzgenerator erzeugten Oberwellen sind dann
maximal von der kritischen Empfangsbandbreite des diagnosti
schen Magnetresonanzgeräts entfernt, wenn bei dem Verfahren
die verschiedenen Frequenzen durch Herunterteilen einer Aus
gangsfrequenz mit ungradzahligen Teilern bestimmt werden, wo
bei die Ausgangsfrequenz das doppelte einer Mittenfrequenz
der Empfangsbandbreite beträgt.
Die zweitgenannte Aufgabe betreffend ein Ultraschall-Thera
piegerät, das nach dem erfindungsgemäßen Betriebsverfahren
arbeitet, ist dadurch gekennzeichnet, daß der Hochfrequenzge
nerator einen Oszillator umfaßt, der mit mindestens zwei Fre
quenzteilern verbunden ist, und daß die Frequenzteiler aus
gangsseitig mit einer Schaltmatrix zum wahlweisen elektri
schen Verbinden eines der Frequenzteiler mit dem Sendever
stärker verbunden sind.
Die Erfindung wird im Folgenden anhand von zwei Figuren er
läutert. Es zeigen:
Fig. 1 in einem Blockschaltbild den Aufbau eines Ultra
schall-Therapiegeräts, dessen Betrieb eine Magnetresonanz
bildgebung nicht beeinträchtigt und
Fig. 2 in einem Frequenzdiagramm die Lage der Therapiefre
quenzen des Ultraschall-Therapiegeräts mit entsprechenden
Oberschwingungen.
In Fig. 1 sind die Komponenten eines Ultraschall-Therapiege
räts in einem Blockschaltbild dargestellt, die einen stö
rungsfreien Betrieb zusammen mit einem diagnostischen Magne
tresonanzgerät ermöglichen. Das Ultraschall-Therapiegerät um
faßt einen Ultraschallwandler 2, der zur Therapie an eine
Hautoberfläche oder auch an eine Organoberfläche akustisch
angekoppelt werden kann. Während einer Therapie werden lei
stungsstarke Ultraschallsignale im MHz-Bereich fokussiert in
das zu therapierende Gewebe eingestrahlt, um im Bereich des
Fokus eine lokale Temperaturerhöhung im Gewebe zu bewirken.
Angesteuert wird der Ultraschallwandler 2 über ein Zulei
tungskabel 3 von einem Sendeverstärker 4, der ein an seinem
Eingang 6 anliegendes leistungsschwaches Steuersignal zum
Aussenden verstärkt. Im Gegensatz zu herkömmlichen Ultra
schall-Therapiegeräten wird das dem Eingang 6 zugeführte
Steuersignal in seiner Frequenz nicht stetig verändert, son
dern zeitlich nacheinander nimmt das Steuersignal verschiede
ne diskrete Frequenzwerte an, die innerhalb der betreibbaren
Bandbreite des Ultraschallwandlers 2 liegen. Dabei werden die
Frequenzen im Vergleich zum Erwärmungsvorgang im Gewebe rasch
umgeschaltet, typischerweise 2 bis 5 mal pro Sekunde gegen
über einer üblicherweise auftretenden Erwärmungsgeschwindig
keit von 37°C auf 60°C bis 90°C innerhalb von 10 Sekunden Be
schalldauer, um lokale Erhitzungen insbesondere im Ankoppel
bereich des Ultraschallwandlers 2 an der Haut zu vermeiden.
Die diskreten Frequenzen werden von einem Hochfrequenzgenera
tor 8 erzeugt. Der Aufbau und die Dimensionierung des Hoch
frequenzgenerators 8 wird von der Arbeitsfrequenz des Magne
tresonanzgeräts einschließlich der Empfangsbandbreite be
stimmt. Bei der nachfolgenden Beschreibung wird von einem Ma
gnetresonanzgerät mit einem 1,5 Tesla Grundmagnetfeld ausge
gangen, wodurch sich eine Magnetresonanzfrequenz von 63,5 MHz
als Arbeitsfrequenz ergibt. Die im Magnetresonanzgerät zur
Bildgebung benötigten Gradientenfelder verschieben die Magne
tresonanzsignale in einem Frequenzbereich von ΔfMR = +/- 200
kHz, so daß die untere Grenzfrequenz des Magnetresonanzgeräts
63,3 MHz und die obere Grenzfrequenz des Magnetresonanzgeräts
63,7 MHz beträgt. Ein zum Hochfrequenzgenerator 8 des Thera
piegeräts gehörender Oszillator 10 schwingt nun konstant auf
einer Frequenz, die der zweifachen Mittenfrequenz des Emp
fangsbereichs des Magnetresonanzgeräts entspricht, hier also
mit 127 MHz. Diese Masterfrequenz wird parallel fünf Fre
quenzteilern 12A bis 12E zugeführt, die die vom Oszillator 10
erzeugte Masterfrequenz ungeradzahlig herunterteilen. Die
Teiler sind so gewählt, daß die heruntergeteilte Frequenz in
nerhalb der Betriebsbandbreite des Ultraschallwandlers 2
liegt.
Hier wird davon ausgegangen, daß die Betriebsfrequenz des Ul
traschallwandlers 2.fous = 1,7 MHz mit einer Bandbreite von
Δfus = +/- 0,1 MHz beträgt. Damit liegen die Teilerwerte für
die Frequenzteiler 12A bis 12E fest. Der Frequenzteiler 12A
teilt die Masterfrequenz mit einem Teiler T1 = 79, der Fre
quenzteiler 12B mit einem Teiler T2 = 77, der Frequenzteiler
12G mit einem Teiler T3 = 75, der Frequenzteiler 12D mit ei
nem Teiler T4 = 73 und der Frequenzteiler 12E mit einem Tei
ler T5 = 71 herunter.
Die Ausgänge der Frequenzteiler 12A bis 12E sind mit den Ein
gängen einer Schaltmatrix in Form eines Multiplexers 14 ver
bunden, der in Abhängigkeit eines Steuersignals an seinem
Steuereingang 16 einen der Frequenzteiler 12A bis 12E mit
seinem Ausgang 18 verbindet. Ein nachgeschaltetes Abschwäch
glied 20 regelt in Abhängigkeit eines Steuersignals an seinem
Steuereingang 22 die Signalhöhe an seinem Ausgang 24. In der
Signalkette folgt ein Tiefpaßfilter 26, das nur die Grund
schwingungsanteile der heruntergeteilten Frequenzen f1 bis f5
durchläßt, so daß als Steuersignal am Eingang 6 des Sendever
stärkers 4 ein sinusförmiges Signal anliegt. Zur Anpassung
des Ultraschallwandlers 2 an die Impedanz des Zuleitungska
bels 3 dient ein Anpaßglied 28. Die Steuersignale an den
Steuereingängen 16 und 22 liefert ein Ablaufcontroller 30,
der das fortlaufende Umschalten der Frequenzteiler 12A bis
12E bewirkt und die applizierte Leistung festlegt. Der Con
troller 30 wird an seinem Steuereingang 32 durch eine Bedien
kontrolle 34 programmiert.
Fig. 2 zeigt in einem Frequenzdiagramm die Lage der einzel
nen Frequenzen. Der Empfindlichkeitsbereich 36 oder das Emp
fangsband des Magnetresonanzgeräts ist gekennzeichnet durch
die Mittenfrequenz fOMR = 63,5 Mhz und die Bandbreite ΔfMR =
+/- 200 kHz. Die zeitlich nacheinander vom Ultraschallgerät
abgestrahlten Therapiefrequenzen besitzen die Frequenzen f1
bis f5, die sich durch entsprechende ungeradzahlige Teilung
aus der doppelten Arbeitsfrequenz des Magnetresonanzgeräts 2
fOMR ergeben. Hier kann das Ultraschall-Therapiegerät insge
samt fünf diskrete Ultraschallfrequenzen f1 bis f5 zeitlich
nacheinander abstrahlen. Die nachfolgende Tabelle gibt die im
Ultraschall-Therapiegerät erzeugten Therapiefrequenzen f1 bis
f5 und Oberschwingungen an, die im Bereich der Arbeitsfre
quenz des Magnetresonanzgeräts liegen. Die Frequenzen sind in
MHz angegeben.
Mit den gewählten Teilern T1 bis T5 besitzen die Oberschwin
gungen der Therapiefrequenzen f1 bis f5 einen maximalen Ab
stand zum Empfindlichkeitsbereich 36 des Magnetresonanzge
räts. Unterhalb des Empfindlichkeitsbereichs 36 des Magnetre
sonanzgeräts liegen dicht beieinander - symbolisiert durch
einen ersten schrägschraffierten Bereich 38 - die 35. Ober
schwingung der Therapiefrequenz f5, die 36. Oberschwingung
der Therapiefrequenz f4, die 37. Oberschwingung der Therapie
frequenz f3, die 38. Oberschwingung der Therapiefrequenz f2
und die 39. Oberschwingung der Therapiefrequenz f1. Oberhalb
des Empfindlichkeitsbereichs 36 des Magnetresonanzgeräts lie
gen - symbolisiert durch einen zweiten schrägschraffierten
Bereich 40 - die 36. Oberschwingung der Therapiefrequenz f5,
die 37. Oberschwingung der Therapiefrequenz f4, die 38. Ober
schwingung der Therapiefrequenz f3, die 39. Oberschwingung
der Therapiefrequenz f2, und die 40. Oberschwingung der The
rapiefrequenz f1.
Claims (3)
1. Verfahren zum Betrieb eines Ultraschalltherapiegeräts, bei
dem ein Hochfrequenzgenerator (8) ein in seiner Frequenz
zeitlich veränderliches elektrisches Signal erzeugt, welches
Signal über einen Sendeverstärker (4) einer Ultraschallwand
leranordnung (2) zugeführt wird, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Hochfrequenzgenerator (8)
zeitlich nacheinander elektrische Signale mit verschiedenen
diskreten Frequenzwerten (f1, f2, f3, f4, f5), die innerhalb
eines ersten Frequenzbandes (fous ± Δfus) liegen, erzeugt und
daß ganzzahlige Vielfache der diskreten Frequenzwerte (f1,
f2, f3, f4, f5) nicht in einem zweiten Frequenzband liegen,
das dem Empfang-band (fOMR ± ΔfMR) eines gleichzeitig betrie
benen diagnostischen Magnetresonanzgeräts entspricht.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß die verschiedenen diskreten
Frequenzwerte (f1, f2, f3, f4, f5) durch Herunterteilen einer
Ausgangsfrequenz mit ungeradzahligen Teilern (T1, T2, T3, T4,
T5) bestimmt werden, wobei die Ausgangsfrequenz das Doppelte
einer Mittenfrequenz (fOMR) des Empfangsbandes beträgt.
3. Ultraschalltherapiegerät, das nach einem der vorstehenden
Verfahrensansprüche betreibbar ist, mit einem Hochfrequenzge
nerator (8), der über einen Sendeverstärker (4) mit einer Ul
traschallwandleranordnung (2) verbunden ist, da
durch gekennzeichnet, daß der Hochfre
quenzgenerator (8) einen Oszillator (10) umfaßt, der mit min
destens zwei Frequenzteilern (12A, . . ., 12E) verbunden ist,
und daß die Frequenzteiler (12A, . . . 12E) ausgangsseitig mit
einer Schaltmatrix (14) verbunden sind zum wahlweisen elek
trischen Verbinden eines der Frequenzteiler (12A, . . . 12E) mit
einem Eingang (6) des Sendeverstärkers (4).
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