DE19742019A1 - Verfahren und Schaltungsanordnung zur Begrenzung von Schaltüberspannungen an Leistungshalbleiterschaltern - Google Patents
Verfahren und Schaltungsanordnung zur Begrenzung von Schaltüberspannungen an LeistungshalbleiterschalternInfo
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- H03K17/082—Modifications for protecting switching circuit against overcurrent or overvoltage by feedback from the output to the control circuit
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Schaltungsanordnung zur
Begrenzung von Schaltüberspannungen an Leistungshalbleiterschaltern, wie
beispielsweise an Insulated-Gate-Bipolar-Transistoren, kurz IGBTs, die in
zunehmendem Maße als Leistungsschalter in der Umrichtertechnik
eingesetzt werden. Während des Schaltvorganges vom leitenden in den
gesperrten Zustand des Leistungshalbleiterschalters treten zwischen
Kollektor und Emitter Überspannungen auf, die durch Streuinduktivitäten im
zu schaltenden Stromkreis verursacht werden und im ungünstigen Fall zur
Zerstörung des Leistungshalbleiterschalters führen können.
Zwar werden zum Schutz gegen Überspannungen die Streuinduktivitäten
durch günstige Ausbildung und Führung der Leitungen im zu schaltenden
Stromkreis gering gehalten, dennoch müssen schaltungstechnische
Maßnahmen getroffen werden, um die Überspannungen zu begrenzen. So
ist es bekannt, zwischen Gate und Kollektor eines IGBTs zur sogenannten
aktiven Überspannungsbegrenzung mindestens eine Z-Diode zu schalten,
vgl. Zwanziger, Peter: IGBT-Einsatztechnik in Umrichtern, ETG-Fachbericht
39, Seite 271-272, Vortrag auf der ETG-Fachtagung am 13./14.05.1992
in Bad Nauheim. Wird bei einem Schaltvorgang die Spannungsspitze
größer als die Z-Spannung, so fließt ein Strom über die Z-Diode zum Gate-
Anschluß des IGBTs und steuert diesen kurzzeitig in den leitenden Zustand,
so daß somit die Spannungsspitze abgebaut wird. Jedoch ist es aufgrund
der Herstellungstoleranzen und der Temperaturkoeffizienten der Z-Dioden
nur sehr ungenau möglich, eine Spannungsbegrenzung auf einen
bestimmten Wert zu erzielen. Insbesondere bei Hochleistungsbauelementen
zeigt sich zusätzlich, daß verursacht durch die parasitaren Parameter der
Zusatzbeschaltung, beispielsweise durch den dynamischen Widerstand der
Z-Dioden, eine Begrenzung der Überspannungen beim Schaltvorgang auf
das Niveau der Z-Spannungen nicht möglich ist.
Mit der Erfindung soll nun die Aufgabe gelöst werden, ein Verfahren und
eine Schaltungsanordnung zur Begrenzung von Überspannungen
anzugeben, mit denen die Sperrspannung eines Leistungshalbleiterschalters
möglichst voll ausgenutzt werden kann.
Diese Aufgabe wird durch das im ersten Anspruch angegebene Verfahren
und durch die im zweiten Anspruch angegebene Schaltungsanordnung
gelöst.
Das Wesen der Erfindung besteht darin, daß ausgehend von der bekannten
Beschaltung der Gate-Kollektor-Strecke mit Z-Dioden während des
Schaltvorganges eine dynamische Absenkung der Z-Spannung erfolgt,
indem von der zwischen Gate und Kollektor angeordneten Reihenschaltung
von spannungsbegrenzenden Schaltelementen mindestens eines der
spannungsbegrenzenden Schaltelemente kurzgeschlossen wird.
Die Erfindung wird nunmehr an einem Ausführungsbeispiel erläutert. In der
dazugehörigen Zeichnung zeigen
Fig. 1 ein Schaltbild der erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung und
Fig. 2 ein Diagramm des zeitlichen Verlaufs der Kollektor-Emiffer-
Spannung eines Leistungshalbleiters nach dem Stand der Technik
und gemäß Erfindung.
Gemäß Fig. 1 besteht die Schaltungsanordnung aus einem
Leistungshalbleiterschalter V1, im folgenden IGBT V1 genannt, einer
Reihenschaltung aus Z-Dioden V4, VS, V6, V7, V8, V9 und einer
antiseriellen Sperrdiode V11 wie sie aus dem Stand der Technik bekannt ist
und aus einem ersten Feldeffekttransistor V2, einem zweiten
Feldeffekttransistor V3, einer weiteren Z-Diode V10 sowie aus einem ersten
Widerstand R1 und einem zweiten Widerstand R2.
Die Z-Dioden-Reihenschaltung V4, V5, V6. . .Vn kann aus einer beliebigen
Anzahl von Z-Dioden bestehen. Parallel zu den beiden letzten Z-Dioden der
Reihenschaltung V8, V9 liegt eine Schaltungsanordnung mit der der zweite
Feldeffekttransistor V3, der parallel zu der letzten Z-Diode V9 der
Reihenschaltung liegt, derart angesteuert wird, daß er die letzte Z-Diode V9,
deren Z-Spannung frei wählbar ist, kurzschließt. Die Z-Spannung der letzten
Z-Diode V9 wird so dimensioniert, daß sich die Überspannung am IGBT1
beim Schaltvorgang aus der Summe der Z-Spannungen der Z-Dioden der
Reihenschaltung V4, V5, V6, V7, V8, V9 ergibt. Diese Summe der Z-
Spannungen ist somit die Ansprechspannung der Schaltungsanordnung zur
Begrenzung der Überspannung, während die Begrenzungsspannung sich
bei kurzgeschlossener letzter Z-Diode V9 durch die Summe der Z-
Spannungen der verbleibenden Z-Dioden V4, VS, V6, V7, V8 und der-
praktisch jedoch vernachlässigbaren - Gate-Emitter-Spannung des
IGBT V1 ergibt.
Die Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung zwischen
den Punkten P1 und P2 ist mit der einer extrem schnell schaltenden
Zweirichtungs-Thyristordiode, einem DIAC, Diode Alternating Current
Switch, vergleichbar. Allerdings sind diese Schaltelemente für die hier
erforderlichen Bedingungen bisher nicht verfügbar.
In Fig. 2 ist die Zeitfunktion der Kollektor-Emitterspannung des IGBT V1
dargestellt. Bei einer Schaltungsanordnung nach dem bekannten Stand der
Technik durchläuft die Funktion ein Maximum bei UCEmax, durchgezogene
Linie in Fig. 2. Mit der erfindungsgemaßen Schaltungsanordnung wird eine
Begrenzung der Kollektor-Emitterspannung auf den Wert Uz erreicht, wobei
sich Uz als Summe der Z-Spannungen der Reihenschaltung aus V4, V5, V6,
V7 und V8 ergibt. Dieser Zeitverlauf ist im Bereich Uz durch eine
unterbrochene Linie in Fig. 2 dargestellt.
Claims (2)
1. Verfahren zur Begrenzung von Schaltüberspannungen an
Leistungshalbleiterschaltern (V1), bei denen zwischen Gateanschluß (G)
oder Basisanschluß und Kollektoranschluß (K) eine Reihenschaltung aus
mindestens zwei spannungsbegrenzenden Schaltelementen (V4, V5, V6,
V7, V8, V9) und einer antiseriellen Sperrdiode (V11) angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet, daß während des
Schaltvorganges vom leitenden in den gesperrten Zustand des
Leistungshalbleiterschalters (V1) mindestens eines der
spannungsbegrenzenden Schaltelemente (V9) der Reihenschaltung
kurzgeschlossen wird.
2. Schaltungsanordnung zur Durchführung des Verfahrens, dadurch
gekennzeichnet, daß zu mindestens einem der
spannungsbegrenzenden Schaltelemente (V9) die Drain-Source-Strecke
eines zweiten Feldeffekttransistors (V3) parallel geschaltet ist, dessen
Gate an dem Drain-Anschluß eines ersten Feldeffekttransistors (V2)
liegt, von dem der zweite Feldeffekttransistor V3) angesteuert wird.
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