-
Die
Erfindung betrifft eine Schaltungsanordnung zur Vermeidung von Spannungs-
und/oder Stromspitzen in den Ausgangsleitungen eines Umrichters.
-
Ein
Gleichspannungszwischenkreis gespeister Umrichter erzeugt durch
intelligentes Zerhacken aus der Gleichspannung des Zwischenkreises
eine Wechselspannung, wie sie zur Drehzahlsteuerung einer Drehfeldmaschine
wie beispielsweise einem Elektromotor benötigt wird. Hierzu weist der
Umrichter je nach Anzahl der von der Drehfeldmaschine benötigten Wechselspannungsphasen
eine Anzahl von Funktionsbaugruppen auf, die einen steuerbaren Leistungshalbleiter
und eine ihn überbrückende parallel
geschaltete Freilaufdiode umfassen. In einer bekannten Schaltungsvariante
sind jeweils zwei dieser Funktionsbaugruppen in Serie zwischen die
Potenziale des Gleichspannungszwischenkreises geschaltet. Die von
einer Drehfeldmaschine benötigte
Ausgangsspannung wird in dieser Variante zwischen den Funktionsbaugruppen
entnommen. Auf diese Weise fließt
eine positive Halbwelle des Ausgangs- oder Verbraucherstroms durch
den einen und eine negative Halbwelle durch den anderen Leistungshalbleiter bzw.
durch die entsprechenden Freilaufdioden.
-
Als
steuerbare Leitungshalbleiter für
einen derartigen Umrichter haben sich heute Feldeffekt-Transistoren
und insbesondere so genannte Insulated-Gate-Bipolar-Transistoren
(IGBT's) durchgesetzt.
Ein IGBT vereinigt dabei die Vorteile eines Feldeffekt-Transistors
und eines Bipolartransistors und kann bei hohen Schaltgeschwindigkeiten
mit niedrigen Schaltverlusten betrieben werden.
-
Durch
die hohen Schaltgeschwindigkeiten entstehen in den Ausgangsklemmen
des Umrichters steile Spannungsflanken. Steile Spannungsflanken führen zu
steilen Potenzialsprüngen
in den Wicklungen einer angeschlossenen Drehfeldmaschine, wodurch
das Isolationsmaterial der Wicklungen geschädigt oder zerstört werden
kann. Insbesondere Drehfeldmaschinen älterer Bauart sind aufgrund
der gegebenen Isolation daher für
den Betrieb mit einem moderne Leistungshalbleiter aufweisenden Umrichter
nicht geeignet. Weiter können
steile Spannungsflanken insbesondere bei einem Anschluss der Drehfeldmaschine über ein
längeres
Anschlusskabel zu einem Schwingen der Leitung führen. An der Drehfeldmaschine
selbst können
dann Spannungen auftreten, die bis zum doppelten Wert der gewollten
Ausgangsspannung überschwingen.
Die Werte derartiger Überspannungsspitzen
hängen
dabei insbesondere von der Länge
der Leitung und der Steilheit der Spannungsflanken ab. Die hohen
Spannungen können
unerwünschterweise
zu einer Zerstörung
der Wicklungen und in der Folge zur Zerstörung des Umrichters führen. Ebenfalls
führen
die aus den Überspannungen
resultierenden hohen Ströme
zu unerwünschten
Problemen.
-
Zur
Vermeidung der durch steile Spannungsflanken hervorgerufenen Stromspitzen
in den Ausgangsleitungen eines Umrichters ist aus der
DE 41 35 680 A1 eine Schaltungsanordnung
bekannt, wobei die Ausgangsklemmen des Umrichters jeweils über eine
Induktivität
geführt
und jeweils über
eine bezüglich
des Potenzials des Gleichspannungszwischenkreises in Sperrrichtung
geschaltete Diode an das positive und an das negative Zwischenkreispotenzial
angeschlossen sind. Dabei werden durch die Induktivitäten bei
hoher Änderungsgeschwindigkeit der
Ausgangsspannung des Umrichters resultierende Spitzenströme vermieden. Über die
bezüglich
des Potenzials des Gleichspannungszwischenkreises in Sperrrichtung
geschalteten Dioden wird erreicht, dass das Potenzial der Anschlussklemme
nicht über das
positive bzw. nicht unter das negative Zwischenkreispotenzial steigt
bzw. fällt.
Hierdurch werden Schwingungen zwischen den Induktivitäten und
der angeschlossenen Drehfeldmaschine unterbunden.
-
Weiter
ist aus der
DE 41 35
680 A1 auch bekannt, den Dioden jeweils einen Kondensator
parallel zu schalten. Hierdurch wird erreicht, dass sich die Ausgangsspannungen
zwischen den Anschlussklemmen nicht mehr sprunghaft verändern können.
-
Nachteiligerweise
fließt
bei einer derartigen Unterdrückungsschaltungen
des Standes der Technik ein wesentlicher Teil des Freilaufstromes über die umfassten
Dioden und nicht über
die Freilaufdioden des Umrichters. Insbesondere ist dies der Fall,
wenn den Induktivitäten
zusätzlich
ein ohmscher Widerstand unterstellt wird. Vor allem in einem generatorischen
Betrieb der Drehfeldmaschine, in welcher der Motorstrom gegenüber der
Ausgangsspannung des Umrichters phasenverschoben ist und durch die
Freilaufdioden abfließt,
führt dies
dazu, dass am Umrichterausgang der dort gemessene Ausgangsstrom nicht
mehr dem Motorstrom entspricht. Für eine sich am Motorstrom orientierende
Regelung des Umrichters muss daher die Stromerfassung hinter die
Unterdrückungsschaltung
verlegt werden. Dies widerspricht dem Konzept eines modularen Aufbaues.
Zusätzlich
müssen
die Dioden der Unterdrückungsschaltung überdimensioniert
ausgelegt werden.
-
Aus
der
DE 93 07 806 U1 ist
eine der
DE 41 35 680
A1 ähnliche
Schaltungsanordnung gezeigt, wobei den Dioden jeweils ein Kondensator
parallel geschaltet ist. Zur Unterdrückung des Abfließens des Freilaufstroms über die
Dioden sind dabei zwischen die Induktivitäten und die Dioden Entkoppelkondensatoren
geschaltet. Nachteiligerweise ist eine derartige Schaltungsanordnung
aber mit hohen Kosten für die
Entkoppelkondensatoren verbunden, die für eine Wirkung der Schaltung
eine hohe Kapazität
aufweisen müssen.
-
Weiter
ist aus der
EP 0 473
192 A2 eine Schaltungsanordnung zur Unterdrückung von schwingkreisbedingten
Spannungen bekannt. Diese Schaltungsanordnung umfasst eine mehrpulsige
Diodenbrücke
und mehrere Induktivitäten.
Dabei ist in jedem Brückenzweig
jeder Diode ein Begrenzungswiderstand zugeordnet.
-
Es
ist Aufgabe der Erfindung, eine Schaltungsanordnung zur Vermeidung
von Stromspitzen in den Ausgangsleitungen eines Gleichspannungszwischenkreis
gespeisten Umrichters anzugeben, die die genannten Nachteile des
Standes der Technik vermeidet.
-
Diese
Aufgabe wird für
eine Schaltungsanordnung der beschriebenen Art, wobei die Ausgangsklemmen
des Umrichters jeweils über
eine Induktivität
geführt
und jeweils über
einen Kondensator und über
eine zum Kondensator parallel und bezüglich des Potenzials des Gleichspannungszwischenkreises
in Sperrrichtung geschaltete Diode an das positive und an das negative
Zwischenkreispotenzial angeschlossen sind, erfindungsgemäß dadurch
gelöst, dass
zwischen die Diode und dem Zwischen kreispotenzial jeweils eine das
Zwischenkreispotenzial betragsmäßig erhöhende Gleichspannungsquelle
eingeschaltet ist.
-
Die
Erfindung geht dabei von der Erkenntnis aus, dass sich der Freilaufstrom
bei Unterdrückungsschaltungen
des Standes der Technik auf die Freilaufdioden des Umrichters und
die Dioden der Unterdrückungsschaltung
aufteilt, da beide bezüglich
der Ausgangsklemmen und dem Zwischenkreispotenzial parallel geschaltet
sind. Diese den an den Ausgangsklemmen des Umrichters gemessenen
Strom beeinflussende Aufteilung des Motorstroms kann verhindert
werden, indem zwischen das Zwischenkreispotenzial und der Diode
eine dem Freilaufstrom entgegenwirkende Gleichspannungsquelle geschaltet wird.
Dies geschieht dadurch, dass die Gleichspannungsquelle so eingeschaltet
ist, dass sie das Zwischenkreispotenzial betragsmäßig erhöht. Hierdurch wird
verhindert, dass der Freilaufstrom über die Dioden der Unterdrückungsschaltung
abfließt.
Die Entladung der Induktivitäten
erfolgt über
die Gleichspannungsquellen und dauert nur kurz. Daher sind der an den
Ausgangsklemmen des Umrichters gemessene Ausgangsstrom und der Motorstrom
nahezu gleich groß.
-
Zum
Aufbau der Gleichspannungsquelle genügen geringe Spannungen in der
Größenordnung von
10 Volt. Die Unterdrückungsschaltung,
die als ein du/dt-Filter arbeitet, kann additiv zum Umrichter angebaut
werden, ohne die beispielsweise für eine Regelung erforderliche
Strommessung aus dem Umrichter herauslösen zu müssen.
-
Für eine Schaltungsvariante,
die zur Unterdrückung
des Abfließens
des Freilaufstroms über
die Dioden der Unterdrückungsschaltung
Entkoppelkondensatoren verwendet, müssen diese eine erhebliche
Kapazität
aufweisen. Derartige Kondensatoren sind unerwünschterweise mit einem Kostenmehraufwand
verbunden. Dieser Nachteil wird durch die Erfindung vermieden.
-
Ein
weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, dass die Dioden der
Unterdrückungsschaltung nicht überdimensioniert
ausgelegt werden brauchen. Da der Freilaufstrom nicht mehr über die
Dioden der Unterdrückungsschaltung
abfließt,
werden diese nur noch mit den für
die Steilheitsbeschränkung
der Unterdrückungsschaltung
notwendigen Umschwingströme
belastet.
-
Als
ein Pufferkondensator in der Gleichspannungsquelle kann ein preisgünstiger
Niedervolt-Kondensator, wie insbesondere ein Elektrolyt-Kondensator
verwendet werden.
-
Für die Erfindung
spielt es keine Rolle, an welcher Stelle die Gleichspannungsquellen
zwischen den Ausgangsklemmen und der Diode geschaltet sind. Aus
schaltungstechnischen Gründen
empfiehlt es sich, die Gleichspannungsquelle jeweils direkt an den
Anschlusspunkten des Gleichspannungszwischenkreises vorzusehen.
Sowohl der Kondensator als auch die parallel geschaltete Diode sind
in dieser Variante schaltungstechnisch nach der Gleichspannungsquelle
angeordnet.
-
Für jede von
der Drehstrommaschine benötigte
Phase des Umrichters wird bei der Unterdrückungsschaltung jeweils ein
Kondensator und eine parallel geschaltete Diode zur schaltungstechnischen
Verbindung mit dem positiven und zur schaltungstechnischen Verbindung
mit dem negativen Zwischenkreispotenzial benötigt. Im Falle eines dreiphasigen
Anschlusses zur Erzeugung eines Drehfeldes in der Drehfeldmaschine
umfasst der Umrichter bei drei Anschlussklemmen insgesamt sechs
der eingangs erwähnten
Funktionsbaugruppen. Zum Aufbau der Unterdrückungsschaltung sind für jede der Anschlussklemmen
eine Induktivität
sowie zwei Kapazitäten
und zwei Dioden erforderlich. Die Gleichspannungsquelle kann nun
für jede
der Dioden vorgesehen sein. Aus Kostengründen und aus Vereinfachungsgründen ist
es jedoch von Vorteil, die Gleichspannungsquellen jeweils für die Dioden
gleicher Polarität
zusammenzufassen.
-
In
diesem Fall ist zwischen das jeweilige Zwischenkreispotenzial und
den Dioden gleicher Polarität
jeweils eine Gleichspannungsquelle eingeschaltet.
-
Die
Gleichspannungsquelle kann grundsätzlich in verschiedenster Art
und Weise realisiert werden.
-
Wird
die Gleichspannungsquelle durch einen Widerstand realisiert, so
wird die Rückspeise-Energie
durch die abfließenden
Entladeströme
in Wärme umgesetzt.
Für eine
im Wesentlichen verlustlose Schaltungsanordnung ist eine Rückspeiseschaltung zur
Einspeisung der in den Induktivitäten zwischengespeicherten Energie
in den Gleichspannungszwischenkreis vorgesehen. Eine Rückspeiseschaltung verfälscht den
an den Ausgangsklemmen des Umrichters gemessenen Stromwert nicht,
da die Rückspeiseströme oder
Entladeströme
der Induktivitäten nicht über den
Umrichter fließen.
-
Zur
Ausgestaltung der Rückspeiseschaltung sind
verschiedene Möglichkeiten
vorstellbar. Beispielsweise kann die Gleichspannungsquelle selbst so
ausgestaltet werden, dass sie die zwischengespeicherte Energie der
Induktivitäten
aufnehmen und wieder in den Zwischenkreis rückspeisen kann.
-
Die
Rückspeiseschaltung
ist mittels eines Brückenzweiges
realisiert. Dies ermöglicht
sowohl eine Energierichtung in die Gleichspannungsquelle hinein
als auch aus dieser heraus realisierbar.
-
Ausführungsbeispiele
der Erfindung werden anhand einer Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigen:
-
1 eine
erste Schaltungsvariante einer Unterdrückungsschaltung,
-
2 eine
zweite Schaltungsvariante einer Unterdrückungsschaltung,
-
3 in
einem Diagramm den Stromverlauf vor und nach der Unterdrückungsschaltung,
-
4 eine
erste Schaltungsvariante einer Unterdrückungsschaltung gemäß Stand
der Technik,
-
5 eine
zweite Schaltungsvariante einer Unterdrückungsschaltung gemäß Stand
der Technik,
-
6 den
Stromverlauf vor und hinter einer Unterdrückungsschaltung gemäß Stand
der Technik,
-
7 schematisch
eine Rückspeiseschaltung
und
-
8 ein
Schaltbild zur Simulation einer Rückspeiseschaltung.
-
In 1 ist
in einer ersten Variante eine Schaltung 1 zur Unterdrückung von
Spitzenströmen in
den Ausgangsleitungen eines Gleichspannungszwischenkreis gespeisten
Umrichters dargestellt. Die Schaltung 1 umfasst eine Plusschiene 3,
die sich auf dem positiven Potenzial des Zwischenkreises befindet,
und eine Negativschiene 4, die sich auf dem negativen Potenzial
des Zwischenkreises befindet. Von dem Umrichter selbst sind drei
mit R,S und T bezeichnete Ausgangsklemmen 5 dargestellt,
die über die
mit U, V und W bezeichneten Anschlüsse 7 mit den Wicklungen
einer Drehfeldmaschine verbunden sind. Den drei Ausgangsklemmen 5 des
Umrichters werden Phasen einer Wechsel spannung zur Erzeugung eines
Drehfeldes in den Wicklungen der Drehfeldmaschine entnommen.
-
Jede
der Ausgangsklemmen 5 ist über eine Induktivität 9 geführt und
jeweils über
Kapazitäten 11, 12 bzw. 13 und
hierzu parallel geschaltete Dioden 15, 16 und 17 sowohl
mit der Plusschiene 3 als auch mit der Negativschiene 4 verbunden.
Wie bereits erwähnt,
führt die
Induktivität 9 als
Drossel zur Verringerung der bei hoher Änderungsgeschwindigkeit der Ausgangsspannung
des Umrichters auftretenden Spitzenströmen, während die Dioden 15, 16 und 17 verhindern,
dass das Potenzial der Anschlussklemmen über das Potenzial der Plusschiene 3 bzw.
unter das Potenzial der Negativschiene 4 steigt bzw. fällt. Die
Kapazitäten 11, 12 und 13 wiederum
erreichen, dass sich die Ausgangsspannungen zwischen den Anschlussklemmen
nicht mehr sprunghaft verändern können. Die
Schaltung 1 arbeitet als ein so genannter du/dt-Filter
und vermeidet effektiv das Auftreten von die Drehfeldmaschine oder
den Umrichter schädigenden Überspannungsspitzen
oder Spitzenströmen,
die aufgrund von steilen Spannungsflanken der vom Umrichter verwendeten
Leistungshalbleiter entstehen können.
-
Die
Schaltung 1 umfasst nun weiter eine erste und eine zweite
Gleichspannungsquelle 20 bzw. 21. Die erste Gleichspannungsquelle 20 ist
dabei zwischen das Potenzial der Positivschiene 3 und den Dioden 15, 16 und 17 geschaltet,
während
die zweite Gleichspannungsquelle 21 zwischen dem Potenzial der
Negativschiene 4 und den entsprechenden Dioden 15, 16 und 17 angeordnet
ist. Die Gleichspannungsquellen 20 und 21 sind
also für
die oberen bzw. die unteren Dioden 15, 16 und 17 in
jeweils gleicher Polarität
zusammengefasst. Ihre Potenzialdifferenz addiert sich betragsmäßig den
jeweiligen Potenzial.
-
Von
dieser ersten Variante unterscheidet sich die in 2 gezeigte
zweite Variante einer Schaltung 22 für eine Unterdrückungsschaltungsschaltung
lediglich dadurch, dass die Gleichspannungsquellen 20 und 21 jeweils
direkt an den Anschlusspunkten der Plusschiene 3 bzw. der
Plusschiene 4 des Gleichspannungs-Zwischenkreises eingeschaltet
sind. Die Funktionsweise beider Schaltungen 1 bzw. 22 ist
identisch.
-
In 3 ist
in einem ersten Diagramm 23 der Verlauf 24 des
Eingangsstromes und der Verlauf 25 des Ausgangsstromes
der Unterdrückungsschaltungen
gemäß 1 oder 2 dargestellt.
Der Eingangsstrom der Unterdrückungsschaltung
entspricht dem Ausgangsstrom des Umrichters, wie er an den Ausgangsklemmen 5 gemessen
werden kann. Die Ströme
resultieren aus einer an den Ausgängen 7 angeschlossene
Drehfeldmaschine. In dem Diagramm 23 ist entlang der X-Achse
die Zeit t und entlang der Y-Achse die Stromstärke I aufgetragen.
-
In
dem Diagramm 23 erkennt man, dass zwischen dem Verlauf 24 des
Eingangsstromes und dem Verlauf 25 des Ausgangsstromes
kein signifikanter Unterschied vorliegt. Die in den 1 und 2 gezeigten
Unterdrückungsschaltungen 1 bzw. 22 beeinflussen
demnach den an den Anschlussklemmen 5 des Umrichters messbaren
Stromverlauf nicht. Eine Regelungseinheit zur Regelung des Umrichters
in Abhängigkeit
von dem Motorstrom einer Drehfeldmaschine kann demnach in einem
Umrichtermodul verbleiben.
-
4 zeigt
nun in einer ersten Variante eine Schaltung 27 zur Unterdrückung von
Spitzenströmen in
den Ausgangsleitungen eines Umrichters, wie sie im Stand der Technik
vorgeschlagen wird. Die Schaltung 27 unterscheidet sich
von der in 1 dargestellten Schaltung 1 dadurch,
dass sie keine Gleichspannungsquellen 20 bzw. 21 aufweist.
In diesem Fall fließt
ein wesentlicher Teil des Freilaufstromes einer angeschlossenen
Drehfeldmaschine über
die Dioden 15, 16 und 17. Zur Unterdrückung des
Abfließens
des Freilaufstroms über
die Dioden 15, 16 und 17 ist in 5 in
einer zweiten Variante eine Schaltung 29 gemäß Stand
der Technik gezeigt, die Entkoppelkondensatoren 30 aufweist.
Die Entkoppelkondensatoren 30 sind dabei jeweils zwischen
die Induktivitäten 9 und
die Dioden 15, 16 und 17 geschaltet.
Die Anschlüsse 7 für eine Drehfeldmaschine
sind zwischen den Induktivitäten 9 und
den Koppelkondensatoren 30 abgezweigt. Wie bereits erwähnt, vermeidet
die Schaltung 29 zwar das Abfließen der Freilaufströme über die
Dioden 15, 16 und 17, ist jedoch mit
hohen Kosten für
die Entkoppelkondensatoren 30 verbunden, die für eine Wirkung
der Schaltung 29 eine hohe Kapazität aufweisen müssen.
-
Im
Vergleich zu 3 ist in 6 nun der zeitliche
Verlauf 24 des Eingangsstromes und der zeitliche Verlauf 25 des
Ausgangsstromes der Schaltung 27 gemäß 4 dargestellt.
Wiederum ist entlang der X-Achse die Zeit t und entlang der Y-Achse die
Stromstärke
I aufgetragen. Man erkennt, dass sich der zeitliche Verlauf 24 des
Eingangsstromes von dem zeitlichen Verlauf 25 des Ausgangsstromes unterscheidet.
Insbesondere in der Nähe
der Maxima des sinusförmigen
Verlaufes wird deutlich, dass der Eingangsstrom (Verlauf 24)
der Unterdrückungsschaltung,
welcher dem Ausgangsstrom des Umrichters entspricht, betragsmäßig gegenüber dem
Ausgangsstrom (Verlauf 25) der Unterdrückungsschaltung abgesenkt ist.
Dies liegt daran, dass ein Teil des Freilaufstromes über die
Dioden 15, 16 und 17 der Unterdrückungsschaltung
abfließt.
Mit anderen Worten kann der Ausgangsstrom des Umrichters nicht für eine Regelung
herangezogen werden.
-
In 7 ist
schematisch eine Rückspeiseschaltung 36 dargestellt,
wie sie zur Ausgestaltung einer Gleichspannungsquelle 20 herangezogen
werden kann. Die Rückspeiseschaltung 36 umfasst
dabei eine Potenzialschiene 38, die über Kondensatoren 40 mit
der Plusschiene 3 bzw. der Negativschiene 4 des
Gleichspannungszwischenkreises verbunden ist. Den Kondensatoren 40 ist
jeweils ein Brückenzweig
parallel geschaltet, der jeweils einen als IGBT ausgebildeten Leistungshalbleiter 43 und
eine ihn überbrückende Diode 44 aufweist.
Zwischen den Kondensatoren 40 und den Brückenzweigen
ist weiter eine Induktivität 41 eingeschaltet. Über das
Tastverhältnis,
also das Verhältnis
zwischen Einschalt- und Ausschaltzeiten des IGBT, kann die am Kondensator 40 anliegende
Spannung UC eingestellt werden. Sie ist
weitgehend lastunabhängig.
Die Schaltung 36 erlaubt dabei einen Energiefluss in beide
Richtungen, das heißt
sowohl in die Quelle UC hinein als auch aus
der Quelle UC heraus.
-
8 zeigt
eine Schaltung 50 zur Simulation des Ansprechverhaltens
einer Rückspeiseschaltung gemäß 7.
Man erkennt die beiden Brückenzweige,
die aus IGBT1, D1 bzw. IGBT2 und D2 gebildet werden. Die den Brückenzweigen
vorgeschaltete Induktivität
ist durch L1 wiedergegeben, wobei der Widerstand R2 deren ohmschen
Widerstand simuliert. Die Spannungsdifferenz zwischen der Plusschiene und
der Negativschiene des Gleichspannungskreises wird durch die Spannungsquelle
E1 erzeugt, die der Zwischenkreisspannung entspricht. Weiter sind die
beiden Kondensatoren C1 und C2 erkennbar. Die Diode D3 dient einem
Verpolschutz. Die Widerstände R3,
R4 und R5 sowie der Kondensator C3 bilden zusammen mit der Spannungsquelle
C2 einen Regler, der dämpfend
auf Schwingungen wirkt, deren Frequenz durch den Kondensator C1,
der Induktivität
L1 und dem Tastverhältnis
gegeben ist. Durch geeignete Dimensionierung der Bauelemente lässt sich
ein gut gedämpftes
Verhalten erreichen.
-
An
den mit V und A bezeichneten Stellen werden Spannungen bzw. Ströme gemessen.
Ein Rückspeisestrom
wird mittels der Stromquelle I1 simuliert.
-
Die
Leistungshalbleiter IBGT1 und IGBT2 werden mittels Pulsweitenmodulation
getrieben, die symbolisch durch eine Steuerung PWM1, eine Konstantspannungsquelle
CONST1 einen Addiererbaustein SUM1 und einen Negiererbaustein NEG1
repräsentiert
sind.
-
Umfangreiche
Untersuchungen haben ergeben, dass sich bei einem Sprung in der
Rückspeiseleitung
mit einer derartigen Rückspeiseschaltung
ein gedämpftes
Verhalten erreichen lässt.
Die Schaltfrequenz kann hoch gewählt
werden, so dass die Bauelemente klein werden. Die erreichbare Dynamik
wird dann hoch. Die pulsfrequenten Anteile der Rückspeiseschaltung können durch
zusätzliche
Filter herausgefiltert werden.
-
Die
rückgespeiste
Leistung ist abhängig
von der Dimensionierung der Rückspeiseschaltung,
der Pulsfrequenz und der Höhe
des Laststromes. Bei günstiger
Auslegung fallen bei einem 200kW-Antrieb lediglich 10–20 Watt
Rückspeiseleistung
an (UC = 10 Volt, Pulsfrequenz = 1 kHz).
Die Rückspeiseschaltung
muss so ausgelegt sein, dass die anfallende Energie in den Zwischenkreis
rückgespeist
werden kann.
-
Zur
Vermeidung von Schwingungsvorgängen
nach einem Stromabriss in den Dioden 15, 16 und 17 einer
Unterdrückungsschaltung
gemäß 1 oder 2 kann
zu den Kondensatoren jeweils zusätzlich
ein RC-Glied zur Dämpfung
parallel geschaltet werden. Die Verluste im Bedämpfungswiderstand sind gering.