DE19741992A1 - Strömungsmaschine, insbesondere Wasserturbine - Google Patents
Strömungsmaschine, insbesondere WasserturbineInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Strömungsmaschine für inkompressible aber auch
kompressible Medien, insbesondere eine Wasserturbine oder Pumpe,
bestehend aus einem Laufrad, einem Gehäuse, welches das Leitrad
umschließt versehen mit entsprechenden Zu- und Abflüssen. Ferner einen
Leitapparat, der zahlreiche Schaufeln aufweist, die in einem Kanal angeordnet
sind und der dem Laufrad oder einem weiteren Leitrad vor- oder
nachgeschaltet ist. Als Beispiel wird auf US-A-4 496 282 verwiesen.
Die wichtigste Anforderung, die an solche Maschinen heutzutage gestellt wird,
ist ein möglichst hoher Wirkungsgrad. Dabei wurden im Laufe der Zeit
sämtliche denkbaren Teilaspekte untersucht, so daß moderne
Strömungsmaschinen für imkompressible Medien einen Verlustanteil in der
Größenordnung von bis zu 10% besitzen. Steigerungen des Wirkungsgrades
in der Größenordnung eines Zehntel Prozent gelten bereits als viel.
Die in Betracht kommenden Maßnahmen zur Wirkungsgradsteigerung sind
zahlreich. Wegen sich überlagernder Einflüsse (Interferenzen) ist es nicht
einfach, zu ermitteln, welche Wirkungsgradsteigerung eine bestimmte
Maßnahme im konkreten Falle erbringt. Bekannte Maßnahmen sind
beispielsweise die Verringerung der Rauhigkeit der benetzten Flächen oder
die Verringerung des Widerstandsbeiwertes durch entsprechende Gestaltung
und Anordnung der umströmten bzw. überströmten Geometrien. Eine weitere
Maßnahme ist aus DE 42 20 255 C1 bekannt geworden. Demgemäß werden
Leitrad- und Laufradöffnungen so lange verändert, bis ein Leistungsmaximum
und damit ein Maximum des Wirkungsgrades ermittelt wird.
Alle diese Maßnahmen sind wirkungsvoll. Die Erfinder haben sich jedoch die
Aufgabe gestellt, den Wirkungsgrad noch weiterhin zu steigern, und zwar mit
möglichst geringem Aufwand.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale von Anspruch 1 gelöst.
Demgemäß haben sich die Bemühungen der Erfinder auf die Wirkung der
einzelnen Leitschaufeln konzentriert. Bisher erfolgte bei allen bekannten
Maschinen (mit der Ausnahme von Anfahrvorgängen bei Pumpturbinen) die
Leitschaufelverstellung nur kollektiv und synchronisiert über einen Regelring
oder einen gemeinsamen Positionssollwert für die einzelnen Servomotoren.
Auch wurde die Geometrie des Leitapparates (Kanalhöhe,
Leitschaufelprofilierung, Regelgestänge. . .) symmetrisch und im Betrieb nicht
variabel ausgeführt. Abweichend hiervon schlagen die Erfinder vor,
Maßnahmen zu treffen, um ganz allgemein die durch die Leitschaufeln im
Kanal geschaffenen Strömungsverhältnisse von Schaufel zu Schaufel
veränderbar zu machen, so daß eine Optimierung des
Geschwindigkeitsprofiles für verschiedene Betriebszustände der Maschine
erfolgt. Hierdurch wird es möglich, die durch Fallhöhe und Durchsatz
gegebenen energetischen Randbedingungen optimal auszunutzen und damit
den Wirkungsgrad zu steigern. Steigerungen des Wirkungsgrad es von einigen
Zehntel Prozent sind hiermit möglich.
Die erfindungsgemäßen Maßnahmen können auf verschiedene Weise realisiert
werden. So können beispielsweise Leitschaufeln in ungleichen
Winkelabständen auf dem Umfang des Leitapparates verteilt werden, anstelle
einer gleichmäßigen Verteilung. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, die
einzelnen Leitschaufeln unterschiedlich zu profilieren oder die Profilgeometrie
der Leitschaufeln variabel zu gestalten, so daß das Geschwindigkeitsprofil im
Leitschaufelkanal während des Betriebes änderbar ist. Auch ist es denkbar,
die Anordnung der Leitschaufeln, den Regelring (der dem Verstellen der
Schaufeln dient) oder das Regelgestänge nicht radialsymmetrisch zu
gestalten. Weiterhin kann die Kanalhöhe der Leitschaufeln unterschiedlich
geformt werden. Außerdem können die einzelnen Leitschaufeln unabhängig
voneinander verstellt werden, so daß unterschiedliche Öffnungswinkel von
Schaufel zu Schaufel einstellbar ist. Schließlich kann die Leitschaufel kippbar
variabel gestaltet werden.
Alle diese Maßnahmen sind geeignet, die der Erfindung zugrundeliegende
Aufgabe zu lösen. Allerdings müssen die Maßnahmen derart getroffen
werden, daß sie für alle Betriebspunkte den bestmöglichen Wirkungsgrad
erbringen. Die Erfinder haben daher die oben genannten Grundgedanken der
Erfindung noch ausgebaut, indem sie diese Maßnahmen auch während des
Betriebes vorsehen, so daß eine Optimierung des Wirkungsgrades bei
mehreren Betriebspunkten (energetischen Randbedingungen) möglich ist.
Wie in der Aufgabenstellung oben erwähnt, wird ein optimiertes
Geschwindigkeitsprofil im Zuströmkanal angestrebt. Gemäß einem weiteren
Teil der Erfindung können in der Maschine (z. B. im Leitschaufelkanal,
Turbinendeckel, Turbinenwelle, Lager etc.) Meßeinrichtungen zum Erfassen
der an verschiedenen Stellen herrschenden Geschwindigkeiten, Drücke,
Schwingungen und Kräfte vorgesehen werden, so daß in einem Regelkreis
auf die erfindungsgemäßen Maßnahmen in der Turbine und in der Anlage
Einfluß genommen werden kann.
Die Erfindung ist anhand der Zeichnungen näher erläutert. Darin ist im
einzelnen folgendes dargestellt:
Fig. 1 zeigt als Beispiel eine Francisturbine mit radialer Zuströmung in einem
Axialschnitt. Man erkennt dabei im einzelnen das Laufrad 1 der Turbine mit
dem Laufschaufeln 1.1. Dem Laufrad ist ein Leitapparat vorgeschaltet,
umfassend starre Leitschaufeln 2.1 und verstellbare Leitschaufeln 2.2. Die
Leitschaufeln befinden ich in einem Leitschaufelkanal 2.3. Ferner ist ein
Regelring 4 vorgesehen. Der Regelring 4 dient zum Verstellen der
Leitschaufeln 2.2. Im Gehäuse 5 befindet sich die Einlaufspirale 5.1.
Fig. 2 zeigt eine Draufsicht auf die verstellbaren Leitschaufeln 2.2,
beispielsweise radial durchströmt. Dabei haben bestimmte Paare von
eineinander benachbarten Leitschaufeln einen anderen gegenseitigen
Abstand, als andere benachbarte Paare. Die Leitschaufeln sind somit über
den Umfang des Leitapparates in ungleich großen gegenseitigen Abständen
angeordnet. Man beachte ferner, daß einzelnen Leitschaufeln auch feststehen
können, d. h. im Betrieb gar nicht einstellbar sind.
Fig. 3 zeigt in einer Ansicht analog jener gemäß Fig. 2 einen Kranz von
verstellbaren Leitschaufeln, die bezüglich ihrer Geometrie und Profilierung
unterschiedlich gestaltet sind, und die auch während des Betriebes den
Strömungsverhältnissen angepaßt werden können, zum Beispiel durch
veränderbare Profilwölbung mittels variabler Nasen- und Endleisten. Auch hier
ist es denkbar - wie bei allen anderen Ausführungsformen - einzelne
Leitschaufeln nicht verstellbar zu machen.
Fig. 4 ist wiederum eine Ansicht analog jener gemäß der Fig. 2 und 3.
Dabei handelt es sich um ein nicht-radialsymmetrisches Regelgestänge. Siehe
die ungleich langen Lenker 2.3, 2.4 und 2.5, die bezüglich ihrer Länge von
den übrigen Lenkern abweichen.
Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 5 hat der Leitapparat eine ovale Form.
Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 6 sind zwar die verstellbaren
Leitschaufeln auf einem Kreis angeordnet, nicht aber das Regelgestänge 2.6.
Dieses weicht von der Kreisform ab; es ist im vorliegenden Falle oval.
Fig. 6a zeigt wiederum in Draufsicht die eine Hälfte eines Kranzes
verstellbarer Leitschaufeln. Fig. 6b zeigt den Gegenstand von Fig. 6a in einer
Seitenansicht. Wie man sieht, weisen die einzelnen Schaufeln 2.2 eine
unterschiedliche Höhe auf, in Strömungsrichtung gesehen.
Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 7 sind einzelne Leitschaufeln
unabhängig von anderen Leitschaufeln verstellbar.
Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 8 sind wenigstens einzelne Leitschaufeln
derart kippbar, daß ihre Drehachsen gegenüber deren Normallagen jeweils
einen Winkel einnehmen. Dabei sind die Leitschaufeln entweder fest oder im
Betrieb einstellbar.
Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 9 sind die Drehzapfen 2.7 der einzelnen
Leitschaufel 2.2 gegenüber dieser versetzt angeordnet.
Man beachte, daß alle diese Maßnahmen miteinander kombiniert werden
können. So ist es beispielsweise möglich, ein von der Kreisform
abweichend es Leitschaufelgestänge 2.6 vorzusehen, und gleichzeitig die
Schaufeln kippbar zu machen, oder die Schaufelzapfen gegenüber der
Leitschaufel zu versetzen usw.
Claims (11)
1. Strömungsmaschine, insbesondere Wasserturbine;
- 1.1 mit einem Laufrad, das eine Anzahl von Laufschaufeln aufweist;
- 1.2 mit einem Gehäuse, das das Laufrad umschließt;
- 1.3 mit einem Leitapparat, das dem Laufrad oder einem weiteren Leitapparat vor- oder nachgeschaltet ist, und das eine Anzahl bewegliche oder starre Leitschaufeln aufweist, die in einem Kanal angeordnet sind gekennzeichnet durch die folgenden Merkmale:
- 1.4 es sind Mittel vorgesehen, um die durch die Leitschaufeln im Kanal geschaffenen Strömungsverhältnisse von Schaufel zu Schaufel veränderbar zu machen, um eine Optimierung des Geschwindigkeitsprofiles für verschiedene Betriebszustände der Maschine zu erzielen.
2. Strömungsmaschine, insbesondere Wasserturbine;
- 2.1 mit einem Laufrad, das eine Anzahl von Laufschaufeln aufweist;
- 2.2 mit einem Gehäuse, das das Laufrad umschließt und einen Zuströmkanal sowie einen Abströmkanal aufweist;
- 2.3 mit einem Leitapparat, der dem Zuströmkanal vorgeschaltet ist, und der
eine Anzahl von verstellbaren Leitschaufeln aufweist;
gekennzeichnet durch die folgenden Merkmale: - 2.4 es sind Mittel vorgesehen, mit denen der durch die Leitschaufeln im Abströmkanal geschaffene Strömungszustand in dem Sinne beeinflußt werden kann, daß sich im Zuströmkanal über dessen Querschnitt gesehen ein wenigstens annähernd gleichmäßiges Geschwindigkeitsprofil ergibt.
3. Strömungsmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Leitschaufeln über den Umfang des
Leitapparates in ungleich großen Abständen angeordnet sind (fest oder
im Betrieb einstellbar).
4. Strömungsmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Leitschaufeln bezüglich ihrer Geometrie und
Profilierung unterschiedlich gestaltet sind, die auch während des
Betriebes den Strömungsverhältnissen angepaßt werden kann (z. B.
veränderbare Profilwölbung durch variable Nasen- und Endleisten).
5. Strömungsmaschine nach einem der Ansprüche 1 oder 4, dadurch
gekennzeichnet, daß der Leitapparat eine von der Kreisform
abweichende Anordnung der Leitschaufeln und/oder des Regelringes
und/oder ein nicht radialsymmetrisches Regelgestänge aufweist (fest
oder im Betrieb).
6. Strömungsmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 5 mit variabler
Kanalhöhe (fest oder im Betrieb einstellbar).
7. Strömungsmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Leitschaufeln unabhängig voneinander einzeln
verstellbar sind.
8. Strömungsmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Leitschaufeln derart kippbar sind, daß ihre
Drehachsen gegenüber deren Normallagen jeweils einen Winkel
einnimmt (fest oder im Betrieb).
9. Strömungsmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß der Drehpunkt der Leitschaufeln exzentrisch
angeordnet ist (fest oder im Betrieb einstellbar).
10. Strömungsmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß in der Maschine (z. B. im Leitschaufelkanal,
Turbinenwelle, Lager etc.) Meßeinrichtungen zum Erfassen der an
verschiedenen Stellen herrschenden physikalischen Größen
vorgesehen werden, so daß in einem Regelkreis auf die
erfindungsgemäßen Maßnahmen in der Turbine und in der Anlage
Einfluß genommen werden kann.
11. Verstellmechanismen in einer Strömungsmaschine nach einem der
Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Geometrie des
Leitapparates während des Betriebes variabel gestaltet werden kann.
Priority Applications (2)
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DE19741992A DE19741992A1 (de) | 1997-09-24 | 1997-09-24 | Strömungsmaschine, insbesondere Wasserturbine |
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19741992A DE19741992A1 (de) | 1997-09-24 | 1997-09-24 | Strömungsmaschine, insbesondere Wasserturbine |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE19741992A1 true DE19741992A1 (de) | 1999-03-25 |
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ID=7843370
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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