DE19741820A1 - Verfahren zur Auswertung des Brennraumdruckverlaufs - Google Patents
Verfahren zur Auswertung des BrennraumdruckverlaufsInfo
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Description
Die Erfindung geht aus von einem Verfahren zur Auswertung
des Brennraumdruckverlaufs bei Brennkraftmaschinen nach der
Gattung des Hauptanspruchs.
Es ist bekannt, den Verlauf des Brennraumdrucks in den
Zylindern einer Brennkraftmaschine mit Hilfe geeigneter
Sensoren zu ermitteln und aus diesem Verlauf
Betriebszustände der Brennkraftmaschine zu erkennen und
Ansteuersignale zur Steuerung der Brennkraftmaschine zu
gewinnen. Dabei ist üblicherweise jedem Zylinder der
Brennkraftmaschine ein Brennraumdrucksensor zugeordnet.
Zusätzlich wird ein Kurbelwellensensor eingesetzt, der ein
Ausgangssignal liefert, das repräsentativ ist für die
Kurbelwellenstellung. Beide Signale werden gemeinsam im
Steuergerät der Brennkraftmaschine ausgewertet. Ein
Nockenwellensensor wird dabei nicht mehr benötigt, da die
Synchronisation von Kurbel - und Nockenwellenstellung
insbesonders nach dem Start aus der Verknüpfung des
Brennraumdruckverlaufs und des Kurbelwellensensorsignals
möglich ist. Ein Verfahren, bei dem der
Brennraumdruckverlauf in Abhängigkeit von der
Kurbelwellenstellung ausgewertet wird, zur Zylindererkennung
und zur Erzeugung von für die Zündung erforderlichen
Signalen ist aus der DE OS 44 05 015 bekannt. Die
Zylindererkennung und die Erkennung, in welcher
Kurbelwellenumdrehung eines Verbrennungszyklusses sich die
Brennkraftmaschine befindet, wird bei dem bekannten
Verfahren durchgeführt, indem beispielsweise der
Druckanstieg in einem bestimmten Zylinder ausgewertet wird
und unterschieden wird, zwischen Druckanstieg im
Kompressionshub und Druckanstieg bei erfolgter Verbrennung.
Da diese Werte unterschiedlich sind, läßt sich feststellen,
in welcher Kurbelwellenumdrehung sich die Brennkraftmaschine
befindet. Ausgehend von dieser Erkenntnis können
Steuersignale für die Brennkraftmaschine erzeugt werden.
Bei dem bekannten Verfahren wird eine Auswertung des
Brennraumdruckverlaufs zur Erkennung der Ventilsteuerzeiten,
also zur Erkennung, ob das Auslaßventil sich öffnet, ob das
Auslaßventil schließt, ob das Einlaßventil öffnet oder ob
das Einlaßventil sich schließt, nicht durchgeführt.
Das erfindungsgemäße Verfahren mit den Merkmalen des
Hauptanspruchs hat demgegenüber den Vorteil, daß eine genaue
Analyse des Brennraumdruckverlaufs durchgeführt wird, so daß
die Ventilsteuerzeiten in Bezug auf die Kurbelwellenstellung
ermittelbar sind. Dazu werden kennzeichnende Ereignisse
ausgewertet, aus denen eindeutig bestimmte
Ventilsteuerzeiten erkannt werden können. Für die
Ventilsteuerzeiten Auslaß öffnet, Auslaß schließt, Einlaß
öffnet, Einlaß schließt, ergeben sich charakteristische
Druckverläufe, die erfindungsgemäß in vorteilhafter Weise
aus dem Brennraumdruckverlauf extrahiert werden.
Weitere Vorteile der Erfindung werden durch die in den
Unteransprüchen angegebenen Maßnahmen erzielt. Dabei ist
besonders vorteilhaft, daß verschiedene Ventilsteuerzeiten
durch Erkennung der verschiedenen zugehörigen
kennzeichnenden Ereignisse ermittelbar sind. Einige
Ventilsteuerzeiten können auch durch eine gleichartige
Auswertung des Brennraumdruckverlaufs erkannt werden. Ein
Vergleich mit brennkraftmaschinentypischen abgespeicherten
Kenngrößen ermöglicht motorspezifische Bestimmungen von
Ventilsteuerzeiten.
Eine Weiterverarbeitung des Brennraumdrucksignales vor der
weiteren Auswertung, also beispielsweise eine
Differentiation oder eine Integration des
Brennraumdruckverlaufs ermöglicht in vorteilhafter Weise
weitere Ventilsteuerzeitermittlungen. Die Berücksichtigung
zusätzlicher Betriebsbedingungen der Brennkraftmaschine wie
beispielsweise die Berücksichtigung des Auftretens von
klopfender Verbrennung und die daraus folgende zusätzliche
Signalverarbeitung, beispielsweise eine Mittelwertbildung,
lassen in vorteilhafter Weise auch dann noch
Ventilsteuerzeiten ermitteln, wenn schwierige Bedingungen
bzw. Betriebszustände der Brennkraftmaschine auftreten.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Figuren der
Zeichnung dargestellt und wird in der nachfolgenden
Beschreibung näher erläutert. Im einzelnen zeigt Fig. 1
eine an sich schon bekannte Einrichtung zur Erfassung des
Druckverlaufs in den Zylindern einer Brennkraftmaschine. In
Fig. 1a sind relevante Teile der Brennkraftmaschine
dargestellt. Fig. 2 zeigt einen charakteristischen
Brennraumdruckverlauf über dem Kurbelwellenwinkel. In Fig.
3 ist ein Flußdiagramm eines erfindungsgemäßen
Auswerteverfahrens dargestellt und die Fig. 4, 5 und 6
zeigen verschiedene Zusammenhänge zwischen Brennraumdruck,
Brennraumvolumen und Kurbelwellenwinkel.
In Fig. 1 sind die wesentlichsten Bestandteile einer
Einrichtung zur Erfassung des Brennraumdrucks in jedem
Zylinder einer Brennkraftmaschine dargestellt. Dabei sind in
den Zylindern 10, 11, 12 und 13 einer
Vierzylinderbrennkraftmaschine jeweils Zylinderdrucksensoren
14, 15, 16 und 17 angeordnet, die die Druckverläufe P1, P2,
P3 und P4 ermitteln. Zusätzlich ist ein Kurbelwellensensor
18 vorhanden, der ein für die Kurbelwellenstellung α
charakteristisches Ausgangssignal S1 abgibt.
Sowohl die Ausgangssignale der Zylinderdrucksensoren 14, 15,
16 und 17 als auch das Ausgangssignal des
Kurbelwellensensors 18 werden dem Steuergerät 19 der
Brennkraftmaschine zugeführt, das diese Signale verarbeitet.
Über Eingänge 20 können dem Steuergerät weitere Signale
(z. B. eine Temperatur T, eine Last L usw.) zugeführt werden,
die im Steuergerät ebenfalls weiterverarbeitet werden
können.
Das Steuergerät 19 umfaßt einen Multiplexer 21, über den
wahlweise das Ausgangssignal der Zylinderdrucksensoren zu
einem Analog/Digitalwandler 22 geführt werden. Die
Umschaltung des Multiplexers 11 erfolgt
kurbelwellenwinkelabhängig und wird durch entsprechende
Ansteuerungen vom Steuergerät 19 ausgelöst. Die eigentliche
Auswertung der Signale erfolgt in einem Mikroprozessor 23
des Steuergerätes 19, der über eine Ausgabeeinheit 23a in
Abhängigkeit von den ermittelten Größen Steuersignale S2 und
S3 an verschiedene Komponenten der Brennkraftmaschine,
beispielsweise Zünd-/ oder Einspritzsignale abgeben kann.
Im Mikroprozessor 23 des Steuergerätes 19 erfolgt die
Signalverarbeitung, anhand derer auf die Ventilsteuerzeiten
geschlossen werden kann, bzw. anhand derer die
Ventilsteuerzeiten ermittelt werden.
In Fig. 3 ist ein Auswerteschema dargestellt, bei dem
jeweils im Schritt SCH1 der Druck aus dem Sensorsignal
berechnet wird. Im Schritt SCH2 wird der Kurbelwellenwinkel
α eingelesen, so daß im Schritt SCH3 der Bezug P(α) vorliegt.
Im Schritt SCH4 wird der Druckverlauf ausgewertet, eventuell
unter Berücksichtigung abgespeicherter Daten und im Schritt
SCH5 wird auf die betreffende Ventilsteuereinheit
geschlossen.
Dem Zylinder einer Brennkraftmaschine, beispielsweise dem
Zylinder 10 (Fig. 1a) wird das Kraftstoff-Luftgemisch durch
Öffnen des Einlaßventils 24 zugeführt. Dabei wird
bekanntermaßen der Kraftstoff vom Einspritzventil 25 vor das
Einlaßventil 24 in das Saugrohr 26 eingespritzt und über die
Zündkerze 27 und über die Zündkerze 27 gezündet. Über ein
Auslaßventil 28 kann das im Zylinder erzeugte Gas
ausgelassen werden. Die Ansteuerung des Einlaßventils und
des Auslaßventils erfolgt in bekannter Weise mit Hilfe der
nicht dargestellten Nockenwelle bzw. der Nockenwellen. Die
Nockenwelle bzw. die Nockenwellen werden von der Kurbelwelle
in bekannter Weise angetrieben. Die Lage der Nockenwelle
bzw. der Nockenwellen bezogen auf die Kurbelwelle kann durch
entsprechende Ansteuersignale S3 vom Steuergerät 19
drehzahlabhängig verändert werden. Durch die
erfindungsgemäße Erfassung der Ventilsteuerzeiten in
Abhängigkeit vom Kurbelwellenwinkel kann die Zuordnung
zwischen Nockenwellenlage und Kurbelwellenlage bestimmt
werden.
In Fig. 2 ist der Verlauf des Brennraumdruckes P1 des
Zylinders 10 über dem Kurbelwellenwinkel α aufgetragen. Der
Zylinderdruck erreicht zwei Maximalwerte, die ein
Arbeitsspiel oder 720°KW auseinander liegen. Das Maximum des
Brennraumdrucks ist in dem Bereich, in dem eine Verbrennung
stattfindet, höher als in dem Bereich, in dem ausschließlich
eine Kompression auftritt. Eine Verbrennung findet im
Beispiel nach Fig. 2 in der Phase Ve statt. In der Phase Ko
tritt lediglich eine Kompression auf.
Der in Fig. 2 schematisch dargestellte
Brennraumdruckverlauf wird erfindungsgemäß nach
verschiedenen Kriterien ausgewertet, um daraus auf
Ereignisse zu schließen, die kennzeichnend für die
Nockenwellenlage in Bezug auf die Kurbelwellenlage und damit
für die Ventilsitzsteuerzeiten sind. Ein solches Ereignis
kann beispielsweise die Kurbelwellenlage, bei der das
Einlaßventil schließt, sein. Andere Ventilsteuerzeiten sind
die Steuerzeiten Auslaß öffnet, Einlaß öffnet, Auslaß
schließt. Für jede Ventilsteuerzeit gibt es im Druckverlauf
charakteristische bzw. kennzeichnende Merkmale, deren
Auswertung im folgenden näher beschrieben wird.
Zur Detektierung der Ventilsteuerzeit "Auslaß öffnet" kann
die Expansionslinie des Brennraumdruckverlaufs ausgewertet
werden. Solange das Auslaßventil geschlossen ist, handelt es
sich bei den Vorgängen im Zylinder um ein thermodynamisch
geschlossenes System, so daß die Vorgänge nach
thermodynamischen Gesetzmäßigkeiten berechnet werden können.
Bei zunehmendem Volumen tritt eine Druckabnahme auf, die
sich ähnlich einer polytropen Expansion einstellt.
Charakteristisch dafür ist, daß der Betrag des
Druckgradienten mit zunehmendem Volumen abnimmt. Wird das
Auslaßventil geöffnet, so strömt bedingt durch den gegenüber
der Umgebung noch erhöhten Druck Gas aus dem Zylinder aus.
Dadurch nimmt der Betrag des Druckgradienten zu. Als
Kennzeichen bzw. charakteristisches Verhalten des
Druckverlaufs kann somit die Auswertung des Druckgradienten
für die erfolgte Auslaßöffnung herangezogen werden. Weist
der Druckgradient ein Verhalten auf, das sich auszeichnet
durch eine geringerwerdende Abnahme und eine plötzliche
Vergrößerung des Betrages des Druckgradienten, kann auf die
erfolgte Auslaßöffnung geschlossen werden. Mathematisch kann
die Auswertung erfolgen, indem beispielsweise ein
Vorzeichenwechsel in der zweiten Ableitung des Drucks nach
dem Volumen abgeprüft wird. Tritt ein solcher
Vorzeichenwechsel in der zweiten Ableitung des Drucks nach
dem Kurbelwinkel auf, kann auf eine erfolgte Auslaßöffnung
geschlossen werden. In Fig. 4, die den Zusammenhang
zwischen Druck P und Volumen V zwischen dem oberen Totpunkt
OT und dem unteren Totpunkt UT wiedergibt, würde der Punkt
Al die erfolgte Auslaßöffnung bezeichnen. An dieser Stelle
gilt, daß die zweite Ableitung des Drucks nach dem Volumen
einen Vorzeichenwechsel aufweist. Dies gilt auch für den
Zusammenhang
Zur Detektierung der Ventilsteuerzeit "Einlaß schließt" wird
das Volumen bzw. der Kurbelwinkel detektiert, an dem die
Kompressionslinie ein bekanntes, festes Niveau durchläuft.
Im einfachsten Fall wird dieses Vergleichsniveau aus dem
Druckverlauf während des Ausschiebens gewonnen. Die Lage des
Schnittpunkts A2 zwischen Kompressionsdruckverlauf und
Druckverlauf während des Ausschiebens im Kurbelwinkelmuster
bzw. im Volumenverlauf läßt sich Fig. 5 entnehmen. Sie ist
zwar kein direktes Maß für die Ventilsteuerzeit "Einlaß
schließt", verschiebt sich jedoch bei einer Änderung des
Schließens des Einlaßventils. Somit kann ein Sollwert für
die Lage des Punktes A2 in Abhängigkeit von Last und
Drehzahl motorabhängig appliziert werden. Zur Diagnose wird
dann die Abweichung des Istwertes des Punktes A2 vom
Sollwert herangezogen. Die Aufnahme der motorspezifischen
Daten kann vor einer Inbetriebnahme beispielsweise in einem
Prüfstand erfolgen. Die dabei gewonnen Daten werden in
Speichern beispielsweise des Steuergerätes abgelegt, das
jederzeit auf diese Daten zurückgreifen kann.
Die Auswertung des Brennraumdruckverlaufs ist nicht nur auf
den Druck-Volumen-Zusammenhang beschränkt, sondern es ist
auch eine Auswertung anhand des Druck-Kurbelwinkel-
Zusammenhangs möglich. Durch Auswertung der Lage der Punkte
A3 und A4 nach Fig. 6 lassen sich entsprechende
Rückschlüsse ziehen. In Fig. 6 ist im übrigen der
Brennraumdruck P über dem Kurbelwellenwinkel α aufgetragen.
Zusätzlich sind die Lastwechsel OT-Punkte LWOT, ein Zünd-OT-
Punkt ZOT, untere Totpunkte UT sowie Winkeln α3, β4 sowie
α4, β4 eingetragen, wobei der Winkel α3 bzw. α4 jeweils den
Abstand zwischen dem unteren Totpunkt UT und dem Punkt A3
bzw. A4 definiert, der Winkel β3 den Abstand zwischen A3 und
ZOT und der Winkel β4 den Abstand zwischen A4 und LWOT
definiert. Wenn der Druck an der Stelle A3 gleich dem Druck
an der Stelle A4 ist, gilt für die Winkel α3=α4 und β3=β4.
Falls eine Auswertung des Brennraumdruckverlaufs während des
Ausschiebens der im Zylinder befindlichen Verbrennungsgase
nicht möglich ist, beispielsweise wenn der
Brennraumdrucksensor infolge der hohen
Verbrennungstemperatur durch thermoschockbedingte
Kurzzeitdrift nur ungenaue Signale liefert, kann die
Auswertung des Brennraumdruckverlaufs auch ersatzweise durch
Vergleich mit dem Umgebungsdruck durchgeführt werden.
Beispielsweise kann zur Erkennung der Ventilsteuerzeit
"Einlaßventil schließt Einlaßventil" das Volumen bzw. der
Kurbelwellenwinkel detektiert werden, bei dem der
Kompressionsdruck gleich dem Umgebungsdruck ist. In diesem
Fall wird der Punkt A3 als Schnittpunkt des
Kompressionsdruckverlaufs mit dem Umgebungsdruck definiert.
Damit wird jedoch eine Nullniveaukorrektur des Druckverlaufs
notwendig, dies erhöht den Rechenaufwand und kann unter
Umständen zu Fehlmessungen führen.
Falls Meßwerte des Umgebungsdrucks nicht zur Verfügung
stehen oder falls es keinen Schnittpunkt zwischen dem
Umgebungsdruck und der Kompressionslinie gibt,
beispielsweise ist dies bei aufgeladenen Motoren der Fall,
kann eine Auswertung des Brennraumdruckverlaufs auch noch
anhand eines Druckfestwertes erfolgen. In diesem Fall sind
jedoch spezielle Diagnosestrategien erforderlich, die eine
Fehldiagnose bedingt durch eine starke Änderung des
Umgebungsdrucks, beispielsweise bei einer Höhenfahrt
verhindert. Falls vom Steuergerät eine solche Höhenfahrt,
beispielsweise im Zusammenhang mit anderen Auswertungen zur
Regelung der Brennkraftmaschine erkannt wird, kann eine
Erkennung von Ventilsteuerzeiten zumindest zeitweise
unterbunden werden.
Werden Ventilsteuerzeiten verändert, beispielsweise durch
entsprechende Veränderung der Nockenwellenstellungen, führt
dies auch zu einer Änderung des Brennraumdruckverlaufs
während der Kompressionsphase, während der Verbrennungsphase
und während der Expansionsphase. Beispielsweise werden durch
Veränderung der Nockenwellenstellung die Ventilsteuerzeiten
so verändert, daß sich der Restgasgehalt der Zylinderladung
in charakteristische Weise ändert. Ein höherer
Restgasgehalt, der beispielsweise durch spätes Schließen des
Auslaßventils oder frühes Öffnen des Einlaßventils, jeweils
bezogen auf den Kurbelwellenwinkel, bedingt sein kann,
erhöht sowohl den Absolutdruck als auch den Druckgradienten
während der Kompressionsphase bei angenommener gleicher
Frischluftmassenzufuhr. Bei angenommenem gleichen
Zündzeitpunkt wird die Verbrennung verspätet beginnen, mit
den entsprechenden Auswirkungen auf die die Verbrennung und
die Expansion beschreibenden Kennwerte. Sind verschiedene
motorspezifische Kennwerte bzw. Kennfelder in Speichern des
Steuergerätes abgelegt, kann jederzeit auf diese Kennwerte
bzw. Kennfelder zurückgegriffen werden. Ein Vergleich mit
dem gemessenen Zylinderdruckverlauf ergibt bei Kenntnis der
motorspezifisch vorhandenen Zusammenhänge, beispielsweise
auch mit ermittelten mathematischen Zusammenhängen, ein
Rückschließen, welche der Ventilsteuerzeiten vorliegen.
Während des Motorbetriebs können Kennwerte adaptiert werden.
Aus den adaptierten Kennwerten läßt sich ebenfalls auf die
aktuellen Ventilsteuerzeiten rückschließen. Auch die
Streuung der die Verbrennung kennzeichnenden Größen von
Zyklus zu Zyklus bei fremdgezündeten Motoren mit steigendem
Restgasgehalt zunimmt, läßt sich eine weitere
Auswertemöglichkeit für den Verbrennungsdruckverlauf
darstellen. Damit ist die Möglichkeit gegeben, aus der
Streuung der Kennwerte über motorspezifisch ermittelte
Kennfelder bzw. Kennlinien, motorspezifisch ermittelte
mathematische Zusammenhänge oder während des Motorbetriebs
adaptierte Kennwerte auf die Ventilsteuerzeiten
rückzuschließen.
Eine Kombination der vorstehend erwähnten
Auswertemöglichkeiten ist jederzeit möglich. Weiterhin ist
es möglich, sowohl bei der Auswertung der Druckgradienten
als auch bei der Auswertung des Druckmaximums, der Lage des
Druckmaximums sowie generell bei der Auswertung einzelner
Druckverläufe zunächst eine Mittelwertbildung,
beispielsweise über mehrere Motorzyklen durchzuführen und
die Mittelwerte des Brennraumdruckverlaufs auf bestimmte
Ventilsteuerzeiten kennzeichnende Größen zu untersuchen.
Dabei sind wiederum jeweils motorspezifisch ermittelte und
als Kennfeld oder Kennlinie abgelegte Zusammenhänge oder
mathematische Zusammenhänge zu berücksichtigen. Zur
Detektierung wenigstens einer der Ventilsteuerzeiten "Auslaß
öffnet", "Auslaß schließt", "Einlaß schließt" oder "Einlaß
öffnet" kann auch zunächst ein definiertes
Brennraumdruckintegral oder ein
Differenzbrennraumdruckintegral gebildet werden, wobei die
Integrationsgrenzen geeignet zu wählen sind und insbesonders
so gelegt werden, daß ventilsteuerzeittypische Phasen
zusammengefaßt werden.
Eine weitere Möglichkeit zur Detektierung der
Ventilsteuerzeiten besteht darin, aus dem Auftreten von
Schwingungen im Brennraumdruckverlauf in Folge klopfender
Verbrennung oder aus der Notwendigkeit von Gegenmaßnahmen
zur Vermeidung klopfender Verbrennung, welche wiederum
aufgrund von Druckschwingungen im Brennraumdruckverlauf
ergriffen werden, kennzeichnende Größen für bestimmte
Ventilsteuerzeiten abzuleiten. Dabei kann wiederum eine
zusätzliche Mittelwertbildung durchgeführt werden.
Die Erfindung läßt sich bei Brennkraftmaschinen mit
beliebiger Zylinderzahl einsetzen, wobei die Zahl der
Zylinderdrucksensoren beispielsweise der Zahl der Zylinder
oder der halben Zahl entspricht. In einer vereinfachten
Version kann wenigstens ein Sensor eingesetzt werden. Als
Sensoren können auch Klopfsensoren eingesetzt werden bzw.
beliebige Verbrennungsablaufsensoren, aus deren
Ausgangssignal für Ventilsteuerzeiten charakteristische
Merkmale gewonnen werden können.
Claims (15)
1. Verfahren zur Auswertung des Brennraumdrucks bei einer
Brennkraftmaschine mit wenigstens einem Zylinderdrucksensor
und einem Kurbelwellenwinkelsensor, der ein für die
Kurbelwellenstellung repräsentatives Signal abgibt und einer
Auswerteeinrichtung, der die Signale der Sensoren zugeführt
werden, dadurch gekennzeichnet, daß aus dem
Brennraumdruckverlauf in Abhängigkeit von der
Kurbelwellenwinkelstellung auf wenigstens eine der
Ventilsteuerzeiten "Auslaß öffnet", "Auslaß schließt",
"Einlaß öffnet", "Einlaß schließt", in Bezug auf die
Kurbelwellenwinkelstellung geschlossen wird, wobei dazu die
die Ventilsteuerzeiten kennzeichnenden Ereignisse
ausgewertet werden.
2. Erfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf
die Ventilsteuerzeit "Auslaß öffnet" geschlossen wird, wenn
die Expansionslinie des Brennraumdruckverlaufs sich so
ändert, daß die Änderung des Druckgradienten mit zunehmendem
Volumen oder mit zunehmendem Kurbelwellenwinkel das
Vorzeichen wechselt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
zur Erkennung "Einlaß schließt" das Volumen bzw. der
Kurbelwellenwinkel detektiert wird, bei dem der
Kompressionsdruck gleich dem Druck ist, der während des
Ausschiebens bei gleichem Abstand vom oberen Totpunkt
vorlag.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Ermittlung der Ventilsteuerzeit "Einlaß schließt"
das Volumen bzw. der Kurbelwellenwinkel detektiert wird, bei
dem Kompressionsdruck gleich dem Umgebungsdruck ist.
5. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Erkennung der Ventilsteuerzeit "Einlaß schließt" das
Volumen bzw. der Kurbelwellenwinkel detektiert wird, bei dem
der Kompressionsdruck gleich einem vorgebbaren festgelegten
Druck ist.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
zur Bestimmung der Ventilsteuerzeiten "Auslaß schließt",
"Einlaß schließt" oder "Einlaß öffnet" das
Absolutdruckniveau während der Verdichtung vor Einsetzen der
Verbrennung ausgewertet wird und entweder aus einem
einzelnen Druckverlauf oder aus einem über mehrere Zyklen
gemittelten Druckverlauf durch Vergleich mit motorspezifisch
ermittelten, als Kennfeld oder Kennlinie abgelegten Daten
oder motorspezifisch ermittelten mathematischen
Zusammenhängen oder adaptierten Umrechnungsbeiwerten auf die
Ventilsteuerzeiten geschlossen wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
zur Erkennung wenigstens einer Ventilsteuerzeit der
Verbrennungsdruckgradient während der Verdichtung vor
Einsetzen der Verbrennung oder einem daraus berechneten
polytropen Exponenten ausgewertet wird, wobei aus dem
einzelnen Druckverlauf oder aus einem über mehrere Zyklen
gemittelten Druckverlauf über motorspezifisch ermittelte,
als Kennfeld oder Kennlinie abgelegte Umrechnungen oder
motorspezifisch ermittelte mathematische Zusammenhänge oder
adaptierte Umrechnungsbeiwerte auf die Ventilsteuerzeit
geschlossen wird.
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
aus dem Absolutdruckniveau oder aus dem Druckgradienten
während der Expansion vor Öffnen des Auslaßventils oder aus
einem aus den Druckgradienten berechneten Polytropen
exponenten, entweder aus einem einzelnen Druckverlauf oder
aus einem über mehrere Zyklen gemittelten Druckverlauf, über
motorspezifisch ermittelte, als Kennfeld oder Kennlinie
abgelegte Umrechnungen, motorspezifisch ermittelte
mathematischen Zusammenhänge oder adaptierte
Umrechnungsbeiwerte, auf die Ventilsteuerzeiten "Auslaß
schließt", "Einlaß öffnet" oder "Einlaß schließt"
geschlossen wird.
9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
aus der Lage des maximalen Druckanstiegs, entweder aus einem
einzelnen Druckverlauf oder aus einem über mehrere Zyklen
gemittelten Druckverlauf über motorspezifisch ermittelte,
als Kennfeld oder als Kennlinie abgelegte Umrechnungen,
motorspezifisch ermittelte mathematische Zusammenhänge oder
adaptierte Umrechnungsbeiwerte auf die Ventilsteuerzeiten
"Auslaß schließt", "Einlaß öffnet" oder "Einlaß schließt"
geschlossen wird.
10. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
zur Detektierung der Ventilsteuerzeiten wenigstens eine der
folgenden Größen verwendet wird:
Streuung der Lage des maximalen Druckanstiegs über mehrere Zyklen,
maximal auftretender Druckgradient aus einem einzelnen Druckverlauf oder aus einem über mehrere Zyklen gemittelten Druckverlauf,
Streuung des maximal auftretenden Druckgradienten über mehrere Zyklen,
Lage des Maximaldrucks aus einem einzelnen Druckverlauf oder aus einem über mehrere Zyklen gemittelten Druckverlauf,
Streuung der Lage des Maximaldrucks über mehrere Zyklen,
Höhe des Maximaldrucks aus einem einzelnen Druckverlauf oder aus einem über mehrere Zyklen gemittelten Druckverlauf,
Streuung der Lage des Maximaldrucks über mehrere Zyklen,
verwendet wird, wobei zusätzlich motorspezifisch ermittelte, als Kennfeld oder Kennlinie abgelegte Umrechnungen,
motorspezifisch ermittelte mathematische Zusammenhänge oder adaptierte Umrechnungsbeiwerte zur Bestimmung der Ventilsteuerzeiten mitberücksichtigt werden.
Streuung der Lage des maximalen Druckanstiegs über mehrere Zyklen,
maximal auftretender Druckgradient aus einem einzelnen Druckverlauf oder aus einem über mehrere Zyklen gemittelten Druckverlauf,
Streuung des maximal auftretenden Druckgradienten über mehrere Zyklen,
Lage des Maximaldrucks aus einem einzelnen Druckverlauf oder aus einem über mehrere Zyklen gemittelten Druckverlauf,
Streuung der Lage des Maximaldrucks über mehrere Zyklen,
Höhe des Maximaldrucks aus einem einzelnen Druckverlauf oder aus einem über mehrere Zyklen gemittelten Druckverlauf,
Streuung der Lage des Maximaldrucks über mehrere Zyklen,
verwendet wird, wobei zusätzlich motorspezifisch ermittelte, als Kennfeld oder Kennlinie abgelegte Umrechnungen,
motorspezifisch ermittelte mathematische Zusammenhänge oder adaptierte Umrechnungsbeiwerte zur Bestimmung der Ventilsteuerzeiten mitberücksichtigt werden.
11. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
aus einer der Größen:
Streuung der Lage bestimmter Abschnitte der Energieumsetzung über mehrere Zyklen,
Lage des Maximums der Energieumsetzung aus einem einzelnen Druckverlauf oder aus einem über mehrere Zyklen gemittelten Druckverlauf,
Streuung der Lage des Maximums der Energieumsetzung über mehrere Zyklen,
maximaler Gradient der Energieumsetzung aus einem einzelnen Druckverlauf oder aus einem über mehrere Zyklen gemittelten Druckverlauf,
sowie unter Berücksichtigung motorspezifisch ermittelter, als Kennfeld oder Kennlinie abgelegter Umrechnungen, motorspezifisch ermittelter mathematischer Zusammenhänge oder adaptierter Umrechnungsbeiwerte auf die Ventilsteuerzeiten geschlossen wird.
Streuung der Lage bestimmter Abschnitte der Energieumsetzung über mehrere Zyklen,
Lage des Maximums der Energieumsetzung aus einem einzelnen Druckverlauf oder aus einem über mehrere Zyklen gemittelten Druckverlauf,
Streuung der Lage des Maximums der Energieumsetzung über mehrere Zyklen,
maximaler Gradient der Energieumsetzung aus einem einzelnen Druckverlauf oder aus einem über mehrere Zyklen gemittelten Druckverlauf,
sowie unter Berücksichtigung motorspezifisch ermittelter, als Kennfeld oder Kennlinie abgelegter Umrechnungen, motorspezifisch ermittelter mathematischer Zusammenhänge oder adaptierter Umrechnungsbeiwerte auf die Ventilsteuerzeiten geschlossen wird.
12. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
eine der folgenden Größen ausgewertet wird:
Indizierte Arbeit aus einem einzelnen Druckverlauf oder aus einem über mehrere Zyklen gemittelten Druckverlauf,
Streuung der indizierten Arbeit über mehrere Zyklen,
indizierte Hochdruckarbeit aus einem einzelnen Druckverlauf oder aus einem über mehrere Zyklen gemittelten Druckverlauf,
Streuung der indizierten Hochdruckarbeit über mehrere Zyklen,
indizierte Niederdruckarbeit aus einem einzelnen Druckverlauf oder aus einem über mehrere Zyklen gemittelten Druckverlauf,
Streuung der indizierten Niederdruckarbeit über mehrere Zyklen und über motorspezifisch ermittelte, als Kennfeld oder Kennlinie abgelegte Umrechnungen, motorspezifisch ermittelte mathematische Zusammenhänge oder adaptierte Umrechnungsbeiwerte auf die Ventilsteuerzeiten geschlossen wird.
Indizierte Arbeit aus einem einzelnen Druckverlauf oder aus einem über mehrere Zyklen gemittelten Druckverlauf,
Streuung der indizierten Arbeit über mehrere Zyklen,
indizierte Hochdruckarbeit aus einem einzelnen Druckverlauf oder aus einem über mehrere Zyklen gemittelten Druckverlauf,
Streuung der indizierten Hochdruckarbeit über mehrere Zyklen,
indizierte Niederdruckarbeit aus einem einzelnen Druckverlauf oder aus einem über mehrere Zyklen gemittelten Druckverlauf,
Streuung der indizierten Niederdruckarbeit über mehrere Zyklen und über motorspezifisch ermittelte, als Kennfeld oder Kennlinie abgelegte Umrechnungen, motorspezifisch ermittelte mathematische Zusammenhänge oder adaptierte Umrechnungsbeiwerte auf die Ventilsteuerzeiten geschlossen wird.
13. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Brennraumdruck über einen vorgebbaren Bereich integriert
wird oder daß der Brennraumdifferenzdruck über einen
vorgebbaren Bereich integriert wird, und entweder die
Integrale aus einem einzelnen Druckverlauf oder aus einem
über mehrere Zyklen gemittelten Druckverlauf gebildet werden
und über motorspezifisch ermittelte, als Kennfeld oder
Kennlinie abgelegte Umrechnungen, motorspezifisch ermittelte
mathematische Zusammenhänge oder adaptierte
Umrechnungsbeiwerte auf die Ventilsteuerzeiten geschlossen
wird.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß
aus der Streuung des oder der Integrale über mehrere Zyklen
auf die Ventilsteuerzeiten geschlossen wird.
15. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
aus dem Auftreten von Schwingungen im Brennraumdruckverlauf
infolge klopfender Verbrennung oder aus der Notwendigkeit
von Gegenmaßnahmen zur Vermeidung klopfender Verbrennung,
die wiederum aufgrund von Druckschwingungen im
Brennraumdruckverlauf ergriffen werden, entweder aus einem
einzelnen Druckverlauf oder aus einem über mehrere Zyklen
gemittelten Druckverlauf, über motorspezifisch ermittelte,
als Kennfeld oder Kennlinie abgelegte Umrechnungen,
motorspezifisch ermittelte mathematische Zusammenhänge oder
adaptierte Umrechnungsbeiwerte auf die Ventilsteuerzeiten
geschlossen wird.
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8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
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Effective date: 20140401 |