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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Steuerung
einer Brennkraftmaschine gemäß den Oberbegriffen
der unabhängigen
Ansprüche.
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Aus
der
DE 101 59 017 ist
ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Steuerung einer Brennkraftmaschine
bekannt, bei dem wenigstens ein Sensor zur Erfassung einer ersten
Größe, die
den Druck im Brennraum wenigstens eines Zylinders charakterisiert,
vorgesehen ist. Ausgehend von dieser ersten Größe wird eine zweite Größe ermittelt,
die den Verbrennungsablauf in dem entsprechenden Brennraum charakterisiert.
Dabei wird im Wesentlichen die Änderung
der ersten Größe und/oder
eine Größe, die den
Verlauf der Verbrennung charakterisiert, ermittelt.
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Bei
Dieselmotoren wird die Einspritzung in einen Brennraum in mehrere
Teileinspritzungen aufgeteilt. Dadurch ergibt sich ein höherer Freiheitsgrad in
der Optimierung der Zielgrößen Verbrauch,
Emission und Komfort. Ferner sind zur Realisierung von Abgasnachbehandlungssystemen,
die Partikelfiltern und NOx-Speicherkatalysatoren weitere Teileinspritzungen
nach der Haupteinspritzung erforderlich. Um eine genaue Kraftstoffzumessung,
insbesondere bei den Teileinspritzungen erzielen zu können, sind
besondere Maßnahmen
erforderlich. Durch die erfindungsgemäße Vorgehensweise kann eine
deutlich verbesserte Kraftstoffzumessung erzielt werden.
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Eine
wesentliche Einflussgröße auf die
Verbrennung ist der Beginn der Verbrennung in Bezug auf die Stellung
der Kurbelwelle. Um eine genaue Steuerung dieser Größe zu er möglichen,
sollte der Zeitpunkt, bei dem die Verbrennung beginnt, möglichst
exakt bekannt sein. Erfindungsgemäß wird ausgehend von einer
Messgröße, die
den Druck im Brennraum wenigstens eines Zylinders charakterisiert,
eine zweite Größe, die
den Heizverlauf charakterisiert, ermittelt. Bei Überschreiten eines Schwellwertes
der zweiten Größe wird
eine den Verbrennungsvorgang charakterisierende dritte Größe erkannt.
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Erfindungsgemäß wird der
Verbrennungsablauf durch Auswerten bestimmter Signale, wie beispielsweise
des Brennraumdrucks, des Körperschallsensors
oder geeigneter anderer Sensoren detektiert. Als eine Größe zur Erfassung
des Verbrennungsablaufs wird vorzugsweise eine zweite Größe verwendet,
die die bei der Verbrennung freigesetzte Energie, insbesondere die
freigesetzte Wärme,
charakterisiert. Als besonders vorteilhaft hat sich als entsprechende
zweite Größe der Heizverlauf
der Brennverlauf der Summenheizverlauf und/oder der Summenbrennverlauf
herausgestellt. Als den Verbrennungsvorgang charakterisierende dritte
Größe wird insbesondere
der Brennbeginn, der Umsatzschwerpunkt, das Verbrennungsende angesehen.
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Als
den Verbrennungsvorgang charakterisierende dritte Größe wird
der Zeitpunkt, bzw. die Winkelstellung der Kurbelwelle bzw. der
Nockenwelle definiert, bei dem der Heizverlauf der Brennverlauf
der Summenheizverlauf und/oder der Summenbrennverlauf einen Schwellenwert übersteigt.
Alternativ oder ergänzend
können
auch die Abstände
zwischen den Zeitpunkten bzw. Winkelstellungen als eine den Verbrennungsvorgang
charakterisierende Größe verwendet
werden. Besonders vorteilhaft ist es wenn eine Umsatzgeschwindigkeit
ausgehend von der Differenz zweier dritten Größen bestimmt wird. Die Umsatzgeschwindigkeit,
die die Verbrennungsgeschwindigkeit charakterisiert, wird ausgehend
von zwei Zeitpunkten bzw. zwei Winkelstellungen, bei denen bestimmte
Schwellenwerte überschritten
werden, ermittelt.
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Vorzugsweise
wird als Schwellenwert ein prozentualer Wert eines Maximalwerts
des Heizverlauf, des Brennverlaufs, des Summenheizverlaufs und/oder
des Summenbrennverlaufs bei der entsprechenden Verbrennung gewählt. Dies
hat den Vorteil, dass eine präzise
Erfassung auch dann möglich
ist, wenn das Signal größeren Schwankungen
unterliegt. Dies ist insbesondere beim Brennraumdruck und/oder Körperschall
der Fall. Dieses Signal unterliegt sehr starken Schwankungen. Durch
die relative Bewertung des Signals bzw. der relativen Vorgabe des
Schwellenwertes in Bezug auf das Maximum ergibt sich eine sichere
Auswertung.
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Zeichnung
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Die
Erfindung wird nachstehend anhand der in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiele erläutert.
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Es
zeigen
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1 ein
Blockdiagramm einer Einrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens,
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2 verschiedene über der
Zeit aufgetragene Signale und
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s3 ein
Flussdiagramm der erfindungsgemäßen Vorgehensweise.
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Beschreibung
der Ausführungsbeispiele
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In 1 ist
die erfindungsgemäße Vorgehensweise
anhand eines Blockdiagramms dargestellt. Eine Brennkraftmaschine
ist mit 100 bezeichnet. An der Brennkraftmaschine ist zum
einen wenigstens ein Drucksensor 120 und ein Winkelsensor 122 angeordnet.
Der Drucksensor 120 liefert ein Signal P, das den Druck
in wenigstens einem Brennraum der Brennkraftmaschine charakterisiert.
Bei einer ersten Ausgestaltung ist lediglich ein Drucksensor vorgesehen,
der an einem repräsentierenden
Zylinder angeordnet ist und den Druck in diesem Zylinder charakterisiert.
Bei einer zweiten Ausgestaltung ist bei jedem Zylinder der Brennkraftmaschine
ein Drucksensor angeordnet, der jeweils ein den Druck im Brennraum
des jeweiligen Zylinders charakterisierendes Signal abgibt.
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Der
Winkelsensor 122 ist vorzugsweise an der Kurbelwelle der
Brennkraftmaschine angeordnet und liefert ein hochauflösendes Winkelsignal
W bezüglich
der Winkelstellung der Kurbelwelle. Alternativ kann der Winkelsensor
auch an der Nockenwelle der Brennkraftmaschine angeordnet sein.
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Des
weiteren sind an der Brennkraftmaschine ein erster Steller 130 und
ein zweiter Steller 135 angeordnet. Die Steller und die
Sensoren stehen mit einer Steuereinheit 110 in Verbindung.
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Das
Signal P des Drucksensors 120 und das Signal W des Winkelsensors 122 gelangen
zu einer Auswerteeinheit 140, die vorzugsweise eine Teileinheit
der Steuereinheit 110 bildet. Die Auswerteeinheit 140 liefert
ein Signal BB an eine Funktionseinheit 150. Die Funktionseinheit
wiederum beaufschlagt den ersten Steller 130 mit einer
ersten Stellgröße Ai und
den zweiten Steller 135 mit einer zweiten Stellgröße B. Bei
der ersten Stellgröße Ai handelt
es sich vorzugsweise um eine zylinderindividuelle Stellgröße, die
für jeden
Zylinder individuell vorgebbar ist. Bei der zweiten Stellgröße B handelt
es sich um eine motorglobale Stellgröße zur Ansteuerung des Stellers 135,
der eine globale Größe steuert.
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Bei
den ersten Stellgrößen Ai handelt
es sich vorzugsweise um die Ansteuerdauern und/oder die Ansteuerbeginne
einer Einspritzung. Vorzugsweise ist vorgesehen, dass ein Einspritzvorgang
des Arbeitszyklusses in mehrere Teileinspritzungen aufgeteilt ist.
Dabei handelt es sich bei der Stellgröße Ai um die Ansteuerdauer
und/oder den Ansteuerbeginn wenigstens einer der Teileinspritzungen.
Als Teileinspritzungen sind üblicherweise
wenigstens eine Haupteinspritzung, wenigstens eine Voreinspritzung und
wenigstens eine Nacheinspritzung vorgesehen. Insbesondere bei der
Haupteinspritzung und der Voreinspritzung ist die erfindungsgemäße Vorgehensweise
vorteilhaft. Zusätzlich
oder alternativ zu der Ansteuerdauer und/oder dem Ansteuerbeginn
kann auch der Einspritzratenverlauf der Teileinspritzungen vorgegeben
werden. Hierbei handelt es sich um den Verlauf der Einspritzmenge über Zeit
bzw. Winkeleinheit.
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Als
motorglobale Stellgrößen werden
insbesondere der Ladedruck und/oder die der Brennkraftmaschine zugeführte Luftmenge
beeinflussende Stellgrößen wie
bspw. die Abgasrückführrate und/oder
der Einspritz- und/oder der Raildruck verwendet.
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Des
weiteren werden der Funktionseinheit 150 die Ausgangssignale
einer weiteren Funktionseinheit 170 zugeführt, die
ebenso wie die Funktionseinheit 150 die Ausgangssignale
weiterer Sensoren 160 verarbeitet, die auch im Bereich
der Brennkraftmaschine angeordnet sein können. Bei der weiteren Funktionseinheit 170 kann
es sich bspw. um eine Steuereinheit zur Steuerung der Abgasrückführung oder
einer der oben genannten globalen Stellgrößen handeln.
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Vorzugsweise
werden die Zylinderdruckverläufe
aller Zylinder Pi einzeln durch Brennraumdrucksensoren erfasst.
Eine Alternative besteht darin, dass nur ein als repräsentativ behandelter
Zylinder mit einer Druckerfassung versehen ist. In beiden Fällen wird
ein hochaufgelöstes
Winkelsignal W als Bezugsgröße verwendet.
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Die
Sensorsignale Druck P und der Winkel W werden der Auswerteeinheit 140,
die typischerweise ein Bestandteil der Motorsteuerung ist, zugeführt. Ihre
Aufgabe ist die Bildung von Merkmalsgrößen BB, die im folgenden auch
als Merkmals bezeichnet wird und vorzugsweise als Istgröße einer
Regelung zugeführt
werden und/oder die durch Vergleich mit einem und/oder mehreren
Schwellenwerten auf zulässige
Werte begrenzt werden.
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Der
Heizverlauf DQ bezeichnet die durch die Verbrennung an das Arbeitsgas übergehende
Wärme pro
Kurbelwinkel. Die Einheit des Heizverlaufes ist üblicherweise [J/°KW] oder
entsprechende Umrechnungen. Der Brennverlauf stellt eine analoge Größe dar.
Im Unterschied zum Heizverlauf beinhaltet der Brennverlauf jedoch
die gesamte, während der
Verbrennung freigesetzte Wärme.
Damit ist der Brennverlauf im wesentlichen um die über die
Brennraumwände
abfließende
Wärme pro
Winkeleinheit größer als
der Heizverlauf.
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Unter
Anwendung des ersten Hauptsatzes der Thermodynamik werden der Heizverlauf und/oder
der Brennverlauf bei Kenntnis kaloriescher Daten von Brenngas und
Kraftstoff sowie Daten der Motorgeometrie unter Zuhilfenahme bestimmter
Modellannahmen aus dem Zylinderdruckverlauf berechnet.
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Entsprechend
den oben genannten Definitionen zum Heizverlauf, stellt der Summenheizverlauf
Q das Integral des Heizverlaufes DQ über dem Kurbelwinkel dar. Der
Summenbrennverlauf entspricht dem Integral des Brennverlaufes über dem
Kurbelwinkel.
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1n 2 sind
verschiedene Signale über
der Zeit aufgetragen. In 2a ist
das Ansteuersignal A1 für
einen Zylinder und einen Einspritzvorgang über der Winkelstellung W der
Kurbelwelle aufgetragen. In 2b ist
der Heizverlauf DQ über
der Winkelstellung W und in c der
Summenheizverlauf Q ebenfalls über
die Winkelstellung W der Kurbelwelle aufgetragen.
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In
der dargestellten Ausführungsform
ist eine Voreinspritzung und eine Haupteinspritzung dargestellt.
Das den Heizverlauf charakterisierende Signal DQ steigt nach der
erfolgten Voreinspritzung an und überschreitet zu einem Zeitpunkt
t1 einen bestimmten Schwellenwert SW1. Nach einem weiteren Anstieg
fällt das
Signal wieder ab. Nach der erfolgten Haupteinspritzung steigt das
Signal ebenfalls wieder an und überschreitet
zum Zeitpunkt t2 einen zweiten Schwellenwert SW2. Nach einiger Zeit
erreicht das Signal den Maximalwert MDQ und fällt anschließend wieder
ab.
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Der
Summenheizverlauf Q fällt
vor der Einspritzung zuerst langsam ab und steigt dann mit erfolgter
Voreinspritzung zum Zeitpunkt t1 an und steigt zum Zeitpunkt t2
erneut an.
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Erfindungsgemäß wird der
Zeitpunkt t2, bei dem der Heizverlauf DQ den Schwellenwert SW2 übersteigt,
als Brennbeginn der Haupteinspritzung bezeichnet. Der Zeitpunkt
t1, bei dem der Heizverlauf DQ den ersten Schwellenwert SW1 übersteigt,
wird als Brennbeginn der Voreinspritzung bezeichnet.
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Besonders
vorteilhaft ist es dabei, dass der Schwellwert als Relativwert zu
dem Maximalwert MDQ der Haupteinspritzung vorgegeben wird. Der Schwellenwert
für die
Voreinspritzung wird ebenfalls in der Relation zum Maximalwert der
Voreinspritzung vorgegeben.
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Der
Heizverlauf spiegelt den Verlauf der Verbrennung wieder, wobei der
erste Anstieg durch die Verbrennung der Voreinspritzung verursacht
wird. Der zweite Anstieg wird durch die Verbrennung der Haupteinspritzung
verursacht. Die erfindungsgemäße Vorgehensweise
ermittelt die Maxima MDQ des Heizverlaufs und bildet einen Schwellenwert,
der einen prozentualen Wert der Maxima entspricht. Die Winkellage
bzw. der Zeitpunkt des Schwellenwerts im Heizverlauf bezüglich einem
Bezugspunkt wird als Brennbeginn definiert. Als Bezugspunkt dient üblicherweise
der obere Totpunkt des entsprechenden Zylinders. Vorzugsweise wird
der Schwellenwert so gelegt, dass der Beginn der durch die Verbrennung verursachten
Anstiege im Summenheizverlauf diesem Zeitpunkt entsprechen. Dies
ist der Fall, wenn der Schwellenwert ca. 50% des jeweiligen Maximalwerts
MDQ entspricht. Für
den Brennbeginn der Voreinspritzung wird bei einer ersten Ausführungsform der
Maximalwert MDQ verwendet. Bei einer zweiten Ausführungsform
wird der Maximalwert der bei der Voreinspritzung erreicht wird,
verwendet.
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In 2 ist
eine mögliche
Ausführungsform der
erfindungsgemäßen Vorgehensweise
anhand eines Flussdiagramms dargestellt. In einem ersten Schritt 300 wird
mit wenigstens einem Sensor eine erste Größe erfasst, die den Druck im
Brennraum wenigstens ei nes Zylinders der Brennkraftmaschine charakterisiert.
Hierbei handelt es sich bevorzugt um einen Sensor zur Erfassung
des Brennraumdrucks. Alternativ kann auch vorgesehen sein, dass
ein Körperschallsensor
verwendet wird, der ein Körperschallsignal
bereitstellt. Im anschließenden
Schritt 310 wird ausgehend von der erfassten Größe der Heizverlauf
DQ berechnet. Im anschließenden Schritt
wird der Wert des Heizverlaufs in seine Maxima bestimmt. Dieser
Maximalwert MDQ wird jeweils für
alle Teileinspritzungen bzw. die betrachteten Teileinspritzungen
ermittelt. Dies erfolgt beispielsweise dadurch, dass das Signal
differenziert wird und die Winkelstellung ermittelt wird, bei dem
das differenzierte Signal den Wert 0 annimmt. Bei dieser Winkelstellung
bzw. bei diesem Zeitpunkt wird dann der Wert des Heizverlaufs ermittelt
und als Maximalwert MDQ verwendet.
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Im
anschließenden
Schritt 330 wird der Schwellenwert SW ermittelt. Dies erfolgt
vorzugsweise dadurch, dass ein bestimmter Prozentsatz bzw. Bruchteil
des Maximalwerts MDQ als Schwellenwert verwendet wird. Im anschließenden Schritt 340 wird ein
Winkelzähler
W auf 0 gesetzt. Die anschließende Abfrage 360 überprüft, ob der
Heizverlauf zur Winkelstellung W größer als oder gleich dem Schwellenwert SW
ist. Ist dies nicht der Fall, so wird in Schritt 350 der
Winkelzähler
W um einen Anteil D erhöht
und es erfolgt erneut Schritt 350. Ist dies der Fall bzw.
ist der Wert des Heizverlauf DQ zur Winkelstellung W gleich dem
Schwellenwert, wird im Schritt 370 der Winkelwert als Wert
für den
Brennbeginn BB abgespeichert.
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Vorzugsweise
ist vorgesehen, dass der Heizverlauf über die Winkelstellung für die gesamte
Verbrennung aufgezeichnet, der Maximalwert MDQ ermittelt und anschließend mit
dem beschriebenen Verfahren oder einem anderen Verfahren, bei dem
das Überschreiten
des entsprechenden Schwellenwerts geprüft wird, der Brennbeginn BB
ermittelt wird. Alternativ kann auch vorgesehen sein, dass der Schwellenwert
berechnet und zur Ermittlung des Brennbeginns gemäß den Verfahrensschritten 340 bis 360 bei der
nächsten
Einspritzung in den selben Zylinder bzw. in einen nachfolgenden
Zylinder verwendet wird.
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Alternativ
zur Winkelstellung kann auch eine Zeitgröße verwendet werden.
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Bei
einer weiteren Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorgehensweise wird an
Stelle des Heizverlaufs, bzw. des Brennverlaufs der Summenheizverlauf
bzw. der Summenbrennverlauf ausgewertet. Bei diesen Ausführungsformen
werden relative Umsatzpunkte, wie sie beispielsweise aus dem Summenheizverlauf
und/oder aus dem Summenbrennverlauf ermittelt werden können, verwendet. Sowohl
der Summenheizverlauf als der Summenbrennverlauf kann aus dem Zylinderdruckverlauf und/oder
aus dem Körperschallsignal
gewonnen werden.
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In
einem ersten Schritt wird ein sogenannter Bezugsumsatz ermittelt.
Hierbei handelt es sich bevorzugt um den Endwert den der Summenheizverlauf bzw.
der Summenbrennverlauf erreicht. In einem ersten Ausführungsbeispiel
wird die gesamte Verbrennung betrachtet. Bei einer vorteilhaften
Ausgestaltung ist vorgesehen, dass als Bezugsumsatz der Umsatz einer
Teilverbrennung verwendet wird. In diesem Fall können die entsprechenden Größen der
einzelnen Teilverbrennungen ermittelt werden. D. h. es ist vorgesehen,
den Teilumsatz nur aus einer Teilverbrennung, beispielsweise nur
der Hauptverbrennung zu bestimmen, und/oder das der Gesamtumsatz
aller Verbrennungen bestimmt wird und als Bezugsumsatz zu verwenden.
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Ausgehend
von diesem Bezugsumsatz werden dann die Schwellwerte vorgegeben,
die bestimmten Prozentzahlen des Bezugsumsatzes entsprechen. D.
h. mit Hilfe des prozentual definierten Teilumsatzes wird die Winkellage
bezogen auf den oberen Totpunkt des Kolbens für jeden Zylinder bestimmt,
bei der durch die Verbrennung dieser Anteil am Gesamtumsatz freigesetzt
worden ist. Durch zylinderindividuelle Eingriffe einer Regelung
auf den Einspritzzeitpunkt, die Einspritzmenge und/oder andere Größen wird
diese Winkellage auf eine Sollwinkellage eingeregelt.
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Als
besonders vorteilhaft hat sich herausgestellt, dass die Winkellage
AQ03, bei der 3% des Bezugsumsatzes erreicht werden, oder die Winkellage AQ05,
bei der 5% des Bezugsumsatzes erreicht werden, als Merkmal zur Beschreibung
des Brennbeginns der Verbrennung bzw. der Teilverbrennung verwendet
werden. Die Winkellage AQ30, bei der 30% des Bezugsumsatzes erreicht
werden, wird als Merkmal der früheren
Phase der Verbrennung verwendet. Die Winkellage AQ50, bei der 50%
des Bezugsumsatzes erreicht werden, werden vorzugsweise zur Beschreibung
des Umsatzschwerpunktes verwendet. Der Umsatzschwerpunkt hat einen
wesentlichen Einfluss auf die Stickoxidemissionen und den Kraftstoffverbrauch.
Dadurch können
die Stickoxidemissionen deutlich verringert werden, wenn dieser
Umsatzschwerpunkt, d. h. Winkellage AQ50 auf geeignete Sollwerte
eingeregelt wird. Die Sollwertvorgabe kann alternativ auf einen
guten Kompromiss zwischen Verbrauch und Emission abgestimmt sein.
Die Winkellage AQ80, an der 80% des Bezugsumsatzes erreicht werden,
dient als Verbrennungsende. Dieses Merkmal charakterisiert insbesondere
die Wirkung der Verbrennung auf die Abgasstemperatur.
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Erfindungsgemäß werden
wenigstens eine, mehrere oder alle dieser Größen auf geeignete Sollwerte
geregelt.
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Besonders
vorteilhaft ist es, wenn kombinierte Merkmale für die Regelung als Sollwert
herangezogen werden. Ein besonders vorteilhaftes Merkmal ist die
sogenannte Umsatzgeschwindigkeit, die sich ausgehend von der Differenz
zweier Umsatzpunkte bestimmt, d. h. es wird der Abstand zwischen
dem Erreichen einer ersten Winkellage und einer zweiten Winkellage
bestimmt und als Istwert einer Regelung zugeführt. Der Abstand wird vorzugsweise
als Winkeldifferenz bzw. als Zeitdifferenz ermittelt.
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Besonders
vorteilhaft ist es, wenn die Differenz zwischen der Winkellage AQ80
und AQ50 bestimmt wird. Diese Größe beschreibt
im wesentlichen die Verbrennungsgeschwindigkeit in der späten Verbrennungsphase.
Diese kann wiederum durch Eingriffe auf die Abgasrückführmenge,
die Einspritzlage d. h. der Einspritzbeginn und/oder den Ladedruck
als Stellgröße beeinflusst
werden. Die Umsatzgeschwindigkeit zwischen der Winkellage AQ80 und
AQ05 ergibt eine mittlere Umsatzgeschwindigkeit der gesamten Verbrennung.
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Um
die Umsatzgeschwindigkeit in einer frühen Phase der Verbrennung zu
ermitteln, wird vorteilhafter Weise die Differenz der Winkellagen
AQ30 und AQ5 verwendet. Entsprechend wird der Umsatz gegen Ende
der Verbrennung durch die Differenz vorzugsweise der Winkellagen
AQ80 und AQ50 ermittelt.
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Die
Vorgehensweise, prozentuale Umsatzpunkte, die aus dem Heizverlauf
oder Brennverlauf bzw. aus dem Summenheiz- oder dem Summenbrennverlauf
bestimmt werden und zu einer Regelung verwendet werden, bieten den
Vorteil, dass diese direkt den physikalischen Effekt der Verbrennung erfassen
und eingeregelt werden können.
Das bedeutet, der Verbrennungsablauf kann physikalisch quantitativ
erfasst werden. Applikationsdaten für die Sollwerte der Regelungen
sind physikalisch interpretierbar und können leicht auf andere Motoren übertragen
werden.
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Die
so ermittelte Merkmale, wie beispielsweise der Brennbeginn BB, werden
vorzugsweise als Istwert einer Regelung zugeführt, die durch Vorgabe geeigneter
Stellgrößen diese
auf einen gewünschten Sollwert
einregeln. Der Sollwert wird dabei abhängig von verschiedenen Betriebskenngrößen vorgegeben.
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Ergänzend oder
alternativ kann auch vorgesehen sein, dass der Brennbeginn zur Abgrenzung verschiedener
Einspritzungen dient. So kann vorgesehen sein, dass Zeitpunkte ermittelt
werden, bei denen eine Einspritzung oder Verbrennung beginnt. Ab diesem
Zeitpunkt wird dann ausgehend von einem Brennraumdrucksignal eine
Größe ermittelt,
die die eingespritzte Kraftstoffmenge charakterisiert. Diese Berechnung
endet mit dem Beginn der nächsten
Teileinspritzung. Vorzugsweise erfolgt diese Berechnung durch eine
Differenzbildung zweier Werte, die beim Brennbeginn zweier Teileinspritzungen
ermittelt wurden.