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Die
Erfindung betrifft ein Schubkastensystem zur bodennahen Anordnung
in Möbeln,
insbesondere im Sockelbereich von Küchenschrankmöbeln, nach
dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Derartige
Schubkastensysteme sind beispielsweise aus dem DE-GM 81 22 674 bekannt.
Bei diesen Schubkastensystemen kann die Bodenlauf rolle die ihr
zugedachte Stützfunktion
nur dann erfüllen,
wenn sie genau so positioniert ist, daß sie auf dem Fußboden,
auf dem das Möbel
aufsteht, exakt abrollt. Da Fußböden jedoch
häufig
uneben sind, ist in der Regel eine aufwendige Nachjustierung der
Bodenlauf rolle notwendig.
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Bei
herkömmlichen
Schubkästen
ohne Bodenlaufrolle ist zwar keine Nachjustierung notwendig, diese
Schubkästen
weisen jedoch nicht die notwendige Kippstabilität auf und senken sich beim
Herausziehen im vorderen Bereich häufig ab, wodurch es zum Schleifen
der vorderseitigen Schubkastenblende auf dem Fußboden kommen kann.
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Der
Erfindung liegt daher das Problem zugrunde, ein gattungsgemäßes Schubkastensystem anzugeben,
das eine einfache Montierbarkeit bei gleichzeitig hoher Belastbarkeit
und Stabilität
aufweist.
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Erfindungsgemäß wird diese
Aufgabe durch ein Schubkastensystem mit den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst.
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Durch
die Anordnung der Bodenlaufrolle an der Frontblende ist in jeder
Position des Schubkastens ein stets gleichmäßiger Abstand zwischen der Unterkante
der Frontblende und dem Fußboden
realisierbar. Die Frontblende kann daher auch bei einem unebenen
Untergrund nicht auf dem Fußboden schleifen.
Die höhenvariable
Befestigung der Frontblende am Schubkasten bietet den Vorteil, daß das komplette
Möbel werkseitig
vormontiert werden kann und bei Aufstellung des Möbels auch
auf unebenem Untergrund nur noch der Schubkasten eingesetzt und
die Frontblende in der entsprechenden Höhe befestigt werden muß, um eine
einheitliche Abschlußkante
zum Fußboden
hin zu bilden. Dadurch daß die Bodenlaufrolle
an der Frontblende angeordnet ist, ist sie nach Montage der Frontblende
automatisch in der richtigen Höhe
justiert. Außerdem
wird die Position der Bodenlaufrolle durch deren Anordnung an der Frontblende
soweit als mög lich
nach vorne verlegt, wodurch die Stabilität des Schubkastensystems optimiert
wird.
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Weitere
Vorteile und Einzelheiten sind den Unteransprüchen zu entnehmen und ergeben
sich auch aus einem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel
der Erfindung, das im folgenden erläutert wird; es zeigen:
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1 im Teilschnitt eine Seitenansicht
eines erfindungsgemäßen Schubkastens,
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2 im Teilschnitt eine Seitenansicht
der Frontblende des Schubkastens mit damit verbundener Bodenlauf
rolle,
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3 eine Draufsicht aus der
Richtung III in 2,
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4 eine Frontansicht auf
die linke Seitenwandung des Schubkastens,
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5 eine Seitenansicht eines
linksseitigen Wandelementes mit Führung für den Schubkasten,
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6 eine Frontansicht eines
rechtsseitigen Wandelementes mit Führung für den Schubkasten,
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7 einen Schnitt durch einen
Schubkasten mit herausnehmbarer Wanne und
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8 im Schnitt eine Prinzipdarstellung
eines Schubkastens in verschiedenen Positionen und verschiedenen
Einbaumöglichkeiten.
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In 1 erkennt man in Seitenansicht
und teilweise auch geschnitten dargestellt einen Schubkasten des
erfindungsgemäßen Schubkastensystems
mit einer Seitenwand 1, einer Rückwand 2 und einem
Boden 3. An jeder Seitenwand 1 ist im hinteren Bereich
eine Führungsrolle 4 angeordnet.
Den vorderen Abschluß des
Schubkastens bildet eine Frontblende 5, mit der im Bereich
jeder Seitenwand 1 ein Laufrollenträger 6 über Schrauben 7 verbunden
ist. In dem Laufrollenträger 6 ist
eine Bodenlauf rolle 8 drehbar gelagert. Wie strichpunktiert
angedeutet ist, kann anstelle der niedrigen Frontblende 5 auch
eine höhere
Frontblende 9 am vorderen Bereich des Schubkastens angeordnet
sein.
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Die
Verbindung zwischen der Frontblende 5, der Bodenlaufrolle 8 und
den Seitenwänden 1 des Schubkastens
wird im folgenden anhand der 2 bis 4 erläutert. In den 2 und 3 erkennt
man die Frontblende 5 und den damit verbundenen Laufrollenträger 6,
der die Bodenlaufrolle 8 lagert. Dabei ist der Laufrollenträger 6 nicht
unmittelbar mit der Frontblende 5 verschraubt, sondern
wird von der Seite auf einen Trägeradapter 10 aufgeschoben,
der über Schrauben 7 mit
der Frontblende 5 verbunden ist, so daß auf einfache Weise seitliche
Lagekorrekturen der Frontblende 5 durchzuführen sind
und über
Befestigungsmittel, z.B, eine Schraube, zu fixieren sind, beispielsweise über einen
Schraubkanal 6.1, wie in 3 angedeutet.
Der Laufrollenträger 6 weist
oberhalb der Bodenlaufrolle 8 zwei zum Schubkasten hin gerichtete
flexible Rastflügel 11 auf,
die an ihrer Vorderkante in Rastnasen 12 enden und an ihren
Seitenwangen sägezahnförmige Rastprofilierungen 13 aufweisen.
Zur Verbindung der Frontblende 5 mit den Seitenwänden 1 und
dem Boden 3 des Schubkastens werden die Bodenlauf rollen 8 auf
dem Fußboden
aufgesetzt und die Rastflügel 11 in
Zargen 14 der Seitenwände 1 eingeschoben.
Dabei hintergreifen die Rastnasen 12 entsprechende Vorsprünge in der Zarge 14.
Die Höhenfixierung
des Schubkastens wird durch Verhaken der Rastprofilierungen 13 der
Rastflügel 11 mit
zugeordneten gegensinnig sägezahnförmigen Profilierungen 15 an
den seitlichen Innenflächen
der Zargen 14 bewirkt. Eine Rastverbindung stellt dabei
eine vorteilhafte Verbindungstechnik dar, da sie schnell und damit
kostengünstig
und ohne Werkzeugeinsatz montierbar ist.
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Durch
die dargestellte Ausführungsform,
bei der die Frontblende 5 durch den Laufrollenträger 6 ein
Rastelement aufweist, das gleichzeitig die Bodenlaufrolle 8 trägt, wird
der gleichmäßige Abstand der
Frontblendenunterkante vom Fußboden
bei der Montage besonders einfach eingehalten, da dieser dem Abstand
entspricht, um den die Laufrolle 8 unterhalb der Frontblendenunterkante
vorsteht und die Laufrollen 8 daher bei der Montage gleichzeitig
als Abstandhalter zum Fußboden
dienen.
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4 zeigt eine Ansicht der
linken Seitenwand 1 des Schubkastens. Dabei ist auch ein
Lager 16 für
die seitliche Führungsrolle 4 erkennbar
sowie ein Stützansatz 17,
der den Boden 3 des Schubkastens trägt und ein Harpunensteg 18,
der in einen nutartigen Einschnitt des Bodens 3 eingreift.
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In
den 5 und 6 sind Wandelemente 19 dargestellt,
in denen Führungen 20 für die Führungsrollen 4 ausgebildet
sind. Die Führungen 20 weisen an
ihrem vorderen Ende Stopper 21 auf, die ein unbeabsichtigtes
Herausziehen des Schubkastens über
den vorgesehenen Öffnungsbereich
hinaus unterbinden, indem die Führungsrollen 4 daran
gehindert werden, die Führungen 20 nach
vorne zu verlassen. Bei der dargestellten Ausführungsform ist der Stopper 21 als
ein separates höhenverschiebbares Element
ausgebildet und in 5 nicht
in seiner Arbeitsposition an der Führung 20, sondern
zur besseren Erkennbarkeit links neben dem Wandelement 19 dargestellt.
Aus Gründen
der Übersichtlichkeit
ist der Stopper 21 in 6 nicht
dargestellt. Zur Sicherheitsarretierung des Schubkastens kann der
Stopper 21 in eine Stopperführung 22 eingesetzt
und nach Montage des Schubkastens nach oben in die Stopperstellung
verschoben werden. Zur Demontage des Schubkastens ist der Stopper 21 durch
Hinunterschieben wieder in eine den Schubkasten zum Herausnehmen
freigebende Stellung überführbar. Die darstellungsgemäße Ausführung des
Stoppers 1 als separates verschiebbares Element vereinfacht
die Montage bzw. Demontage des Schubkastens erheblich. Zur weiteren
Sicherheit können
die Seitenwände 1 des
Schubkastens gerade so hoch ausgebildet sein, daß sie durch ein Anschlagen
an der Unterseite des Möbels
verhindern, daß die
Führungsrollen 4 über den
in Stopperstellung befindlichen Stopper 21 hinüberhebbar
sind.
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Die
in den 5 und 6 dargestellten Wandelemente 19 weisen
ferner Möbelfüße 23 auf,
die, wie in 5 strichliniert
angedeutet, in vorteilhafter Weise höhenverstellbar ausgebildet
sind und dadurch ein gerades Aufstellen des Möbelstücks auch auf unebenen Fußböden ermöglichen.
Oberseitig weisen die Wandelemente 19 Führungszapfen 24 auf,
die in an der Unterseite des Möbelstücks angebrachte
Adapter eingereifen. Im Bereich zwischen den Adaptern und der Unterseite
des Möbels
weist das Wandelement eine Wandverlängerung 25 bis zur
Unterseite des Möbels
auf. Dadurch wird für
den Schubkasten ein nach oben hin abgeschlossener Raum ausgebildet
und ein Eindringen von Verschmutzungen vermieden.
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In 5 ist darüber hinaus
erkennbar, daß die
Führung 20 im
hinteren Bereich eine Senke 26 aufweist, in der in der
Schließstellung
des Schubkastens die Führungsrolle 4 zu
liegen kommt. Dadurch wird einem unbeabsichtigten Öffnen des
Schubkastens ein leichter Widerstand entgegengesetzt und ein selbsttätiges Herausrollen
des Schubkastens, z.B. auf nach vorne geneigten Fußböden, verhindert.
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7 zeigt eine Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Schubkastensystems,
bei dem der Schubkasten eine Wanne 27 trägt, die
an ihrer Vorderseite oben über
die Schubkastentiefe hinaus vorsteht und ein weiteres Frontblendenelement 28 trägt. Diese
Ausführungsform
eignet sich besonders für
den Einsatz in Küchenherdmöbeln mit
hochgelegenem Herd- bzw.
Backofeneinbauraum. Durch die dargestellte Ausführungsform mit Wanne 27 kann auch
der zusätzliche
Raum unterhalb des Herdes bzw. des Backofens sinnvoll genutzt werden,
wobei das weitere Frontblendenelement 28 bündig mit
der Gerätefront
abschließt.
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8 zeigt schließlich das
Schubkastensystem in verschiedenen Positionen und die Einbaumöglichkeit
in unterschiedlichen Möbeln.
Im linken Bereich der Figur ist der Schubkasten aus 7 in herausgezogener Position dargestellt.
Es ist veranschaulicht, wie die Wanne 27 aus dem Schubkasten herausgenommen
werden kann. Der rechte Bereich der Figur zeigt den Schubkasten
mit eingesetzter Wanne in geschlossener Position, wobei erkennbar ist,
wie dieser unterhalb des Bodens 29 eines Herdschrankes
angeordnet ist. Durch die Darstellung eines weiteren Bodens 30 eines üblichen
Küchenschrankmöbels erkennt
man, daß sich
derselbe Schubkasten ohne Wanne 27 zur Montage im Sockelbereich
eines üblichen
Küchenschrankmöbels eignet.
Diese Darstellung, bei der zur Vereinfachung das weitere Frontblendenelement 28 der
Wanne 27 weggelassen ist, veranschaulicht die Flexibilität und die
vielfältigen
Einsatzmöglichkeiten
des erfindungsgemäßen Schubkastensystems.