DE19740365A1 - Verfahren zur Bestimmung des Zündwinkels in Zündanlagen für Brennkraftmaschinen - Google Patents
Verfahren zur Bestimmung des Zündwinkels in Zündanlagen für BrennkraftmaschinenInfo
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Description
Die Erfindung geht aus von einem Verfahren zur Bestimmung
der Steuergrößen sich zyklisch wiederholender Vorgänge in
Brennkraftmaschinen. Aus boschtechnischer Unterrichtung
kombiniertes Zünd- und Benzineinspritzsystem Motronik
(1987722011, KH/VDT-09.85-DE) sind Steuergeräte mit einem
integrierten Verfahren zur Bestimmung der Zündsteuergrößen
bekannt. Das Steuergerät bestimmt hierbei zwischen zwei
Zündvorgängen aus den Informationen Last- und Drehzahl, Tem
peratur- und Drosselklappenstellung, die Steuergrößen, wie
Schließwinkel und Zündwinkel bzw. Zündzeitpunkt. Hierbei
werden die Steuergrößen von abgespeicherten Kennfeldern be
stimmt, wobei das Kennfeld zur Bestimmung des Zündwinkels
durch Versuche auf einem Motorprüfstand ermittelt wird. Im
Fahrzeug wird dieses Kennfeld dann nach den vorgebbaren Kri
terien wie Kraftstoffverbrauch, Abgas- und Fahrverhalten op
timiert und anschließend gespeichert. Anhand der aktuellen
Betriebsparameter wird dann der Zündwinkel aus dem Kennfeld
entnommen und kann an verschiedene Betriebsbedingungen ange
paßt werden. So läßt sich z. B. im Leerlauf die Zündung auf
günstige Abgaswerte, einwandfreien Rundlauf und geringen
Verbrauch einstellen, während im Teillastbereich das Fahr
verhalten und der Kraftstoffverbrauch im Vordergrund stehen.
Die Anpassung des Zündwinkels individuell an jeden Betriebs
zustand des Motors ermöglicht es, den spezifischen Anforde
rungen des Motors in hohem Maße Rechnung zu tragen. Hierbei
ist es möglich, den Zündwinkel durch Beaufschlagung mit ei
ner Momentenschnittstelle speziell an die konkreten Anforde
rungen an das Drehmoment der Brennkraftmaschine anzupassen.
Weiterhin ist es bekannt, bei der Zündsteuerung eine Klopf
regelung zu integrieren, die den Zündwinkel nach auftreten
dem Klopfen nach spät verstellt und anschließend, wenn kein
Klopfen mehr auftritt, schrittweise zurückführt an den Kenn
feldzündwinkel. Damit wird der klopfende Betrieb der Brenn
kraftmaschine vermieden, wodurch die Lebenserwartung der
Brennkraftmaschine wesentlich erhöht wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Bestimmung des Zündwin
kels in Zündanlagen für Brennkraftmaschinen mit integrierter
Klopfregelung hat den Vorteil, daß bei der Zündwinkelbestim
mung die Vorteile der Optimierung des Zündwinkels an das
Solldrehmoment mit der Klopfregelung kombiniert werden kön
nen. Hierbei wird die Frühverstellung und Adaption der
Klopfregelung gesperrt, wenn die Zündwinkelreduzierung durch
die Drehmomentenschnittstelle erfolgte, da in diesem Fall
der ausgegebene Zündwinkel nicht durch die Klopfregelung,
sondern durch die Momentenschnittstelle bestimmt wurde. Da
dieser von der Momentenschnittstelle ausgegebene Zündwinkel
später liegt als Zündwinkel der Klopfregelung wird vorteil
hafterweise in diesem Fall die Frühverstellung der Klopfre
gelung eingefroren. Damit ist gewährleistet, daß auch bei
integrierter Klopfregelung und Drehmomentoptimierung des
Zündwinkels ein möglichst klopffreier Betrieb der Brenn
kraftmaschine gewährleistet ist.
Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind
vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen des erfin
dungsgemäßen Verfahrens gegeben.
So kann der spätestmögliche Zündwinkel vorteilhafterweise
anhand der Betriebsparameter aus einem Kennfeld entnommen
werden. Dabei kann der spätestmögliche Zündwinkel im Kenn
feld applikationsspezifisch festgelegt werden oder systemab
hängig bestimmt werden.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung
dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher er
läutert. Fig. 1 zeigt im Programmablaufplan die einzelnen
Verfahrensschritte zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens und Fig. 2 zeigt in einem Zündwinkel-Zeit-
Diagramm die Beziehungen der verschiedenen Zündwinkel unter
einander.
Die Fig. 1 zeigt die einzelnen Verfahrensschritte der er
findungsgemäßen drehmomentenoptimierten Klopfregelung, die
zylinderindividuell durchgeführt werden und wobei in einem
ersten Verfahrensschritt 10 der Grundzündwinkel ZWGRU anhand
der Betriebsparameter wie Drehzahl n, Temperatur T und Druck
p mittels eines abgespeicherten Kennfeldes KF bestimmt
wird, so daß der Grundzündwinkel ZWGRU eine Funktion des
Kennfeldes KF ist. In einem Arbeitsschritt 11, der die
Klopfregelung KR darstellt, wird beim Erkennen eines Klop
fens KL nach einer ausgelösten Verbrennung ein Korrekturwert
ΔZW-KR bestimmt, der dann im Arbeitsschritt 12 auf den
Grundzündwinkel ZWGRU aufaddiert wird, damit ergibt sich der
Klopfregelzündwinkel ZW(KR) = ZWGRU+ ΔZW-KR. Diese additive
Korrektur des Grundzündwinkels in der Klopfregelung bewirkt
ein Spätziehen des Zündwinkels und damit von der Klopfgrenze
weg.
Dieser Klopfregelzündwinkel ZW(KR) wird nun zum einen über
eine Momentenschnittstelle MD an eine Begrenzungsstufe 13
und zum anderen direkt an die Begrenzungsstufe 13 geführt.
Die Momentenschnittstelle stellt einen Zweig dar, der unab
hängig davon, ob Klopfen aufgetreten ist oder nicht anhand
der aktuellen Betriebsbedingungen und der vom Fahrer ge
stellten Anforderungen beispielsweise Maximallast einen
drehmomentenoptimierten Zündwinkel ZW-Md bestimmt. Der
drehmomentenoptimierte Zündwinkel ZW-Md ist ebenso wie der
Zündwinkel aus der Klopfregelung ZW(KR) an die Begrenzungs
stufe 13 geführt. Diese Begrenzungsstufe 13 begrenzt den
Zündwinkel für die nächste Verbrennung in einem zulässigen
Band, wobei an die Begrenzungsstufe 13 außerdem noch der in
einem Arbeitsschritt 14 bestimmte spätestzulässige Zündwin
kel Zwspae geführt ist. Dieser spätestzulässige Zündwinkel
Zwspae ergibt sich hierbei beispielsweise aus der vorgebbaren
Abgastemperaturbegrenzung. Desweiteren kann dieser spätest
zulässige Zündwinkel Zwspae aus einem weiteren Kennfeld an
hand der aktuellen Betriebsparameter entnommen werden. Der
frühestzulässige Zündwinkel ist der von der Drehmomenten-
Schnittstelle bestimmte drehmomentenoptimierten Zündwinkel
ZW-Md. Damit steht der Begrenzungsstufe 13 der frühstzuläs
sige Zündwinkel und der spätestzulässige Zündwinkel zur Ver
fügung, so daß der auszugebende Zündwinkel innerhalb dieses
Bandes liegt.
Anschließend wird im Arbeitsschritt 15 der so bestimmte
Zündwinkel ausgegeben und anschließend in einer Abfrage 16
geprüft, ob in der ausgelösten Verbrennung ein Klopfen KL
aufgetreten ist. Ist dies der Fall, so führt der Ja-Ausgang
zum Arbeitsschritt 17, der die Notwendigkeit eines Spätzie
hens des Zündwinkel an die Klopfregelung 11 weiterleitet,
welche dann, wie bereits weiter oben beschrieben, einen ent
sprechenden Korrekturwert für die nächste Verbrennung in
diesem Zylinder bestimmt. Ist kein Klopfen aufgetreten, so
führt der Nein-Ausgang der Abfrage 16 an eine Abfrage 17. In
der Abfrage 17 wird geprüft, ob der drehmomentenoptimierte
Zündwinkel später liegt als der Zündwinkel der Klopfregelung
ZW(KR) . Ist dies der Fall, d. h. die Momentenschnittstelle Md
hat das Drehmoment reduziert und den drehmomentenoptimierten
Zündwinkel weiter nach spät verstellt als von der Klopfrege
lung gefordert, so führt der Ja-Ausgang der Abfrage 17 an
den Arbeitsschritt 18, welcher die Frühverstellung des
Klopfregelzündwinkels ZW(KR), die durch eine schrittweise
Verkleinerung des Korrekturwertes ΔZW-KR erfolgt, gesperrt.
Das bedeutet der augenblickliche Korrekturwert ΔZW-KR wird
beibehalten, was gleichzeitig einem Sperren der Frühverstel
lung der Adaption entspricht. Wurde in der Abfrage 17 fest
gestellt, daß der drehmomentenoptimierte Zündwinkel ZW-Md
früher liegt als der Zündwinkel der Klopfregelung ZW (KR),
dann führt der Nein-Ausgang der Abfrage 17 an den Arbeits
schritt 19 und es wird eine schrittweise Rückführung des
Klopfregelzündwinkels in Richtung Kennfeldzündwinkel zugelas
sen.
In Fig. 2 sind die verschiedenen Zündwinkel über die Zeit
dargestellt. Zum Zeitpunkt t0 wird im Steuergerät der Grund
zündwinkel ZWGRU und der drehmomentenoptimierte Zündwinkel
ZW-Md bestimmt. Da zum Zeitpunkt t0 noch kein Klopfen KL
aufgetreten war, ist der Grundzündwinkel noch nicht um einen
Korrekturwert der Klopfregelung korrigiert, oder anders
ausgedrückt ΔZW-KR = 0. Entsprechend der Forderung, daß der
drehmomentenoptimierte Zündwinkel innerhalb des begrenzenden
Bandes aus frühes- und spätestzulässigem Zündwinkel liegt,
wird in der Zeitspanne t0 → t1 der drehmomentenoptimierte
Zündwinkel ZW-Md als Zündwinkel an den entsprechenden Zylin
der ausgegeben. Zum Zeitpunkt t1 tritt ein Klopfen KL in dem
Zylinder auf, damit wird der Grundzündwinkel um einen klopf
regelbedingten Korrekturwert ΔZW-KR additiv korrigiert. Da
der so bestimmte Klopfregelzündwinkel ZW(KR) später liegt
als der drehmomentenoptimierte Zündwinkel ZW-Md wird ab dem
Zeitpunkt t1 zunächst dieser Klopfregelzündwinkel ausgege
ben. Nach der so erfolgten Spätziehung des Zündwinkels wird
der Zündwinkel nach einer vorgebbaren Anzahl klopffreier
Verbrennungen zum Zeitpunkt t2 schrittweise wieder in Rich
tung früh zum Grundzündwinkel hin verändert. Dies erfolgt,
indem der nach Klopfen bestimmte Korrekturwert ΔZW-KR
schrittweise verkleinert wird. Zum Zeitpunkt t3 liegt der
Klopfregellzündwinkel ZW(KR) früher im Hinblick auf den obe
ren Totpunkt OT als der drehmomentenoptimierte Zündwinkel
ZW-Md, so daß ab dem Zeitpunkt t3 wieder der drehmomentenop
timierte Zündwinkel ZW-Md ausgegeben wird. Die Frühverstel
lung des Klopfregelzündwinkels wird gesperrt, daß heißt der
Korrekturwert ΔZW-KR wird solange nicht weiter verkleinert,
wie der drehmomentenoptimierte Zündwinkel ZW-Md später liegt
als der Klopfregelzündwinkel. Zum Zeitpunkt t4 tritt bei
spielsweise eine Veränderung der Anforderungen an die Brenn
kraftmaschine auf, und es wird ein neuer drehmomentenopti
mierter Zündwinkel ΔZW-KR bestimmt, der im Verhältnis zum
vorherigen drehmomentenoptimierten Zündwinkel ΔZW-KR früher
liegt und auch früher liegt als der Klopfregelzündwinkel
ZW(KR), dann wird dieser Klopfregelzündwinkel ZW(KR) ausge
geben und gleichzeitig die Frühverstellung fortgeführt. Zum
Zeitpunkt t5 kehrt sich die Beziehung von drehmomentenopti
mierten Zündwinkel zu Klopfregelzündwinkel wieder um, so daß
die Frühverstellung wieder gesperrt wird und der drehmomen
tenoptimierten Zündwinkel ausgegeben wird.
Die Bewertung, ob der ausgegebene Zündwinkel der Drehmomen
tenschnittstelle später oder früher als der Zündwinkelwert
der Klopfregelung ZW (KR) liegt, führt dazu, daß eine sehr
genaue Einschätzung dessen möglich ist, ob das aufgetretene
Klopfen trotz Klopfregelung oder aufgrund der Drehmomen
tenoptimierung aufgetreten ist. Damit ist ein noch besserer
Eingriff auf das Drehmomentenverhalten bei gleichzeitiger
Verhinderung von Klopfen der Brennkraftmaschine möglich.
Prinzipiell ist festzustellen, daß der Klopfregelzündwinkel
ausgegeben wird und nur wenn der drehmomentenoptimierte
Zündwinkel später liegt als der im Klopfregelpfad bestimmte
Zündwinkel dieser drehmomentenoptimierte Zündwinkel ausgege
ben wird.
Claims (6)
1. Verfahren zur Bestimmung des Zündwinkels in Zündanlagen
für Brennkraftmaschinen mit integrierter Klopfregelung (KR),
wobei ein Grundzündwinkel (ZWGRU) aufgrund ermittelter Be
triebsparameter anhand eines abgespeicherten Kennfeldes
(ZWGRU = f((KF)) bestimmt wird, wobei die Klopfregelung (KR)
nach auftretendem Klopfen (KL) einen Klopfregelzündwinkel
(ZW(KR)) bestimmt, der später liegt als der Grundzündwinkel
(ZWGRU), wobei bei klopffreien Verbrennungen der Klopfregel
zündwinkel (ZW(KR)) schrittweise wieder in Richtung früh
verändert wird, mit einer integrierten Drehmomenten-
Schnittstelle (Md), die aufgrund der Betriebsparameter
und/oder vom Fahrer gewünschter Anforderungen einen drehmo
mentenoptimierten Zündwinkel (ZW-Md) bestimmt, wobei der
Klopfregelzündwinkel (ZW(KR)) der frühestzulässige Zündwin
kel ist, der vom Steuergerät ausgegeben wird, und wobei die
Frühverstellung des Klopfregelzündwinkels (ZW(KR)) nach ei
ner klopffreien Verbrennung gesperrt wird, wenn der drehmo
mentenoptimierte Zündwinkel (ZW-Md) später liegt als der
Klopfregelzündwinkel (ZW(KR)).
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
wenn der drehmomentenoptimierte Zündwinkel (ZW-MD) später
liegt als der Klopfregelzündwinkel (ZW(KR)), der drehmomen
tenoptimierte Zündwinkel (ZW-MD) ausgegeben wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Klopfregelzündwinkel (ZW(KR)) mit dem drehmomen
tenoptimierten Zündwinkel (ZW-MD) verglichen wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Spätverstellung des Grundzündwinkels (ZWGRU) nach ei
ner klopfenden Verbrennung zur Bildung des Klopfregelzünd
winkels (ZW(KR)) ein von der Klopfregelung bestimmter Kor
rekturwert (ΔZW-KR) auf den Grundzündwinkel (ZWGRU) aufad
diert wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
zur Frühverstellung des Klopfregelzündwinkels (ZW(KR)) der
Korrekturwert (ΔZN-KR) schrittweise verkleinert wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß,
zum Sperren der Frühverstellung der Korrekturwert (ΔZW-KR)
solange beibehalten wird, wie der drehmomentenoptimierte
Zündwinkel (ZW-Md) später liegt als der Klopfregelzündwinkel
(ZW(KR)).
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