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Die
Erfindung geht aus von einem Verfahren zur Berechnung eines Zündwinkels
einer Brennkraftmaschine nach der Gattung des unabhängigen Patentanspruchs.
Es sind bereits Verfahren zur Berechnung von Zündwinkeln bekannt, bei denen
Klopfsignale berücksichtigt
werden, die eine klopfende Verbrennung anzeigen. Typischerweise
wird dabei beim Auftreten einer klopfenden Verbrennung der Zündwinkel
sofort in Richtung Spät
verstellt. Wenn dann Klopfen für
eine gewisse Dauer ausbleibt, so erfolgt wieder eine schrittweise
Verstellung des Zündwinkels in
Richtung Früh.
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Vorteile der
Erfindung
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
zur Berechnung eines Zündwinkels
einer Brennkraftmaschine mit den Merkmalen des unabhängigen Patentanspruchs
hat demgegenüber
den Vorteil, dass eine verbesserte Klopfregelung erfolgt. Die Verstellung
in Richtung Früh
erfolgt nun nicht mehr starr, sondern flexibel. Die Brennkraftmaschine
kann so bei verringerter Anzahl von Klopfereignissen näher an der Klopfgrenze
betrieben werden. Es wird so die Belastung des Motors durch Klopfen
verringert und gleichzeitig die Kraftstoffausnutzung verbessert.
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Weitere
Vorteile und Verbesserungen ergeben sich durch die Merkmale der
abhängigen
Patentansprüche.
Die verwendeten Dauern können
als Zeitdauer oder als Anzahl von Verbrennungsvorgängen für die Berechnung
definiert werden. Als Betriebsbedingungen werden sinnvollerweise
Drehzahl und Last verwendet. Die Berechnung des Zündwinkels kann
vereinfacht werden, wenn zwischen einem Grundzündwinkel und einem Klopfregelzündwinkel unterschieden
wird. Die zeitlich schnelleren Vorgänge werden besonders einfach
dem Klopfregelzündwinkel
und die zeitlich langsameren Regelvorgänge dem Grundzündwinkel
zugeordnet. Das erfindungsgemäße Verfahren
kann auch bei Mehrzylinderbrennkraftmaschinen verwendet werden.
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Zeichnungen
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und in der nachfolgenden
Beschreibung näher
erläutert.
Es zeigen
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1 schematisch
eine Ansicht einer Brennkraftmaschine,
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2, 3 und 4 erläutern das
erfindungsgemäße Verfahren
zur Verstellung des Zündwinkels
in Richtung Früh,
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5, 6 und 7 das
erfindungsgemäße Verfahren
zur Verstellung in Richtung Spät,
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8 einen
Programmablauf für
das erfindungsgemäße Berechnungsverfahren.
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Beschreibung
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In
der 1 wird schematisch eine Brennkraftmaschine mit
Klopfregelung und der entsprechenden Steuerung dargestellt. Von
einem Zylinder 1 und einem Kolben 2 wird ein Brennraum 3 definiert, in
den eine Zündkerze 4 hineinragt.
In den Brennraum 3 wird ein brennfähiges Benzin-Luft-Gemisch durch
hier nicht dargestellte Ventile (Luftventile, Einspritzventile)
eingebracht und durch die Zündkerze 4 mittels
eines Zündfunkens
entzündet.
Der dadurch in dem Brennraum 3 verursachte Druckanstieg
bewegt den Kolben 2 und wird durch ein hier nicht dargestelltes
Pleul in eine Bewegung einer Kurbelwelle der Brennkraftmaschine
umgesetzt. Es handelt sich hierbei um einen typischen Ottomotor.
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Die
Verbrennung in dem Brennraum 3 kann zu bestimmten Betriebsbedingungen
wie beispielsweise sehr heißer
Motor und Kraftstoff geringer Klopffestigkeit mit starken Druckspitzen
erfolgen, die in dem Brennraum 3 zu lokal sehr hohen Temperaturanstiegen
bzw. lokal sehr hohen Drücken
führen. Diese
Art der Verbrennung wird als Klopfen bezeichnet und muss vermieden
werden, da er zu einer Zerstörung
der Brennkraftmaschine führen
kann. Andererseits ist es vorteilhaft, die Brennkraftmaschine möglichst
nahe an der Klopfgrenze zu betreiben, da dann die Energieausnutzung
des Kraftstoffs sehr gut ist. Wesentlicher Parameter für den Betrieb
des Motors in der Nähe
der Klopfgrenze ist der Zündwinkel. Die
Zündung
erfolgt typischerweise in der Nähe
des oberen Totpunktes der Bewegung des Kolbens 2 in dem
Zylinder 1. Je früher
vor dem oberen Totpunkt die Zündung
erfolgt, um so besser ist die Energieausnutzung des Kraftstoffs,
aber gleichzeitig steigt die Klopfneigung des Motors. Wenn der Zündwinkel
später
liegt, so wird der Wirkungsgrad der Verbrennung verschlechtert und
gleichzeitig die Klopfneigung verringert. Um den optimalen Zündwinkel,
d. h. den besten Kompromiss zwischen Klopfneigung und Wirkungsgrad
der Verbrennung zu erreichen, wird eine Klopfregelung verwendet.
Diese Klopfregelung weist einen Klopfsensor 7 auf, der
auf der Außenseite
des Zylinders 1 oder an einer anderen geeigneten Stelle am
Motorblock angebracht ist. Über
eine Leitung 8 sendet der Klopfsensor 7 ein Signal
an ein Steuergerät 6,
welches die Steuerung des Motors durchführt. Das Steuergerät 6 sendet über eine
Leitung 5 entsprechende Zündsignale an die Zündkerze 4.
Die üblichen
Vorrichtungen zur Erzeugung solcher Zündsignale wie Zündspule,
Endstufen und dergleichen sind hier aus Gründen der Vereinfachung nicht
gezeigt.
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In
der 2 wird anhand eines Zeitdiagramms gezeigt, wie
der Zündwinkel
durch das Steuergerät 6 in
Abhängigkeit
vom Klopfen und weiteren, insbesondere Zeitparametern verstellt
wird. In der 2 ist dabei der Zündwinkel
ZW im zeitlichen Verlauf t in einem Diagramm aufgetragen. Je weiter
oben der Zündwinkel
ist, um so stärker
ist er in Richtung Früh
verstellt. Aufgetragen ist hier eine Zeitachse t. Für die internen
Berechnungen verwendet das Steuergerät 6 entweder die Zeit
t oder aber die Anzahl von Verbrennungen, die bei konstanter Drehzahl
unmittelbar in eine Zeit umrechenbar ist.
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Zu
einem Zeitpunkt t1 erfolgt ein Klopfsignal K, d. h. es wird durch
Auswertung der Signale des Klopfsensors 7 von dem Steuergerät 6 festgestellt, dass
es zu einer klopfenden Verbrennung im Brennraum gekommen ist. Als
Reaktion auf dieses Klopfen stellt das Steuergerät 6 den Zündwinkel
ZW in einem einzigen großen
Verstellschritt in Richtung Spät
zurück.
Der so eingestellte zurückgenommene
Zündwinkel
ZW bleibt dann für
eine bestimmte Zeit erhalten. Zum Zeitpunkt t2 erfolgt dann durch
das Steuergerät 6 eine
Verstellung in Richtung Früh,
wobei der Verstellschritt in Richtung Früh zum Zeitpunkt t2 deutlich
geringer ist als der Verstellschritt in Richtung Spät zum Zeitpunkt
t1. Beim Ausbleiben vom Klopfen erfolgt jeweils ein weiterer Verstellschritt
in Richtung Früh,
wobei jeweils ein Zeitintervall, wie es zwischen den Zeitpunkten
t1 und t2 abgewartet wird, bevor ein weiterer Verstellschritt in
Richtung Früh
erfolgt. Zum Zeitpunkt t3 hat dann der Zündwinkel wieder das ursprüngliche
Niveau erreicht, wie es vor dem Klopfereignis K der Fall war. Nach
dem Zeitpunkt t3 verharrt der Zündwinkel
für einen
etwas längeren
Zeitraum und erst zum Zeitpunkt t4 erfolgt abermals eine Verstellung
in Richtung Früh.
Die Zeitdauer zwischen dem Zeitpunkt t3 und t4 ist deutlich größer als
die Zeitdauer zwischen den Zeitpunkten t1 und t2. Nach dem Zeitpunkt
t4 erfolgt dann weiterhin eine Frühverstellung, wobei die einzelnen
Verstellschritte in Abhängigkeit
von einem klopffreien Betrieb für
die Zeitdauer t3–t4
abhängt.
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Durch
die in der 2 gezeigten Vorgehensweise wird
eine verbesserte Klopfregelung erreicht. Beim Auftreten von Klopfen
K kommt es, wie üblicherweise
vorgesehen ist, zu einer schnellen Verstellung in Richtung Spät, um einen
Schutz des Motors zu erreichen und die Zylindertemperatur abzusenken.
Wenn nach einer solchen Spätverstellung
für eine
vorgegebene Zeitdauer, hier die Zeitdauer t1–t2 kein Klopfen auftritt,
erfolgt eine Frühverstellung,
um den Zündwinkel
wieder in Richtung des verbrauchs- bzw. leistungsoptimierten Zündwinkels
zu bewegen. In Abhängigkeit
von der Zeitdauer t1–t2
bzw. einer entsprechenden Anzahl von Verbrennungsvorgängen erfolgt
dann nacheinander eine weitere Verstellung des Zündwinkels in Richtung Früh. In Abhängigkeit
von dieser ersten Zeitdauer t1–t2
erfolgt somit eine Frühverstellung
des Zündwinkels,
sofern für
diese Zeitdauer t1–t2
keinerlei Klopfereignis auftritt. Nach jedem Verstellschritt wird
wieder für
eine Zeitdauer, die dem Intervall t1–t2 entspricht, abgewartet und
wenn während
dieser Zeitdauer kein Klopfen auftritt, erfolgt eine weitere Verstellung
in Richtung Früh. Dieser
Verstellmechanismus ist jedoch begrenzt, da sonst relativ schnell
der Zündwinkel
wieder in einen klopfgefährdeten
Bereich gestellt würde,
wodurch es wiederholt zum Klopfen kommt. Erfindungsgemäß ist nun
vorgesehen, dass dann, wenn der Zündwinkel aufgrund der ersten
Zeitdauer t1–t2
nicht mehr verstellt wird, trotzdem noch eine Frühverstellung vorzusehen, jedoch
mit einer deutlich erhöhten
Zeitdauer, hier t3–t4.
Die Rückführung des
Zündwinkels
in einen klopfgefährdeten
Bereich erfolgt somit zunächst
mit einer ersten Zeitdauer t1–t2,
wodurch jedoch die dadurch mögliche
Verstellung begrenzt ist. Wenn dann diese Verstellung nicht mehr
weiter erfolgen kann, erfolgt eine weitere Verstellung in Richtung
Früh, die
jedoch mit einer deutlich verlängerten
Zeitdauer t3–t4 erfolgt.
Statt den entsprechenden Zeitdauern kann hier die Verstellung auch
jeweils nach einer entsprechenden Anzahl von Verbrennungsvorgängen erfolgen.
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In
der 2 ist der Betriebszustand eines statischen Betriebs
dargestellt, d. h. aus Gründen
der Vereinfachung wurde für
die Betrachtung der Betrieb des Motors bei unterschiedlichen Betriebsbedingungen
nicht betrachtet. In einem realen Betrieb werden jedoch unterschiedliche
Betriebszustände
für den Motor
verwendet. Beispielsweise variiert die Drehzahl und die Last des
Motors im realen Betrieb relativ häufig. In Abhängigkeit
von diesen Betriebszuständen
muss natürlich
auch entsprechend der Zündwinkel
angepasst werden. Üblicherweise
erfolgt dies im Zusammenspiel mit der Klopfregelung, indem ein Grundzündwinkel
ZWGrund vorgesehen ist, der von Last und
Drehzahl abhängt
und zusätzlich
ein Klopfregelzündwinkel,
der zu dem Grundzündwinkel
hinzuaddier wird. Der Grundzündwinkel
ZWGrund ist so ausgelegt, dass bei diesem
Zündwinkel
auf jeden Fall ein klopffreier Betrieb der Brennkraftmaschine realisiert
wird. Zu diesem Grundzündwinkel
ZWGrund wird ein Klopfregelgrundwinkel ZWKR
hinzuaddiert, der eine Verstellung in Richtung Früh bewirkt.
Durch den Klopfregelzündwinkel
ZWKR kann somit nur eine Verstellung in Richtung zu früheren, d.
h. klopfanfälligeren
Verbrennungsvorgängen
bewirkt werden. Der maximale Wert für den Klopfzündwinkel
ZWKR beträgt
somit 0, was dann keiner Frühverstellung über den
Grundzündwinkel
ZWGrund hinaus entspricht. Der Klopfzündwinkel
ZWKR ist geregelt in dem Sinne, dass beim Auftreten von Klopfen
der Klopfzündwinkel
reduziert und somit eine Verstellung des Zündwinkels in Richtung Spät bewirkt
wird. In Abhängigkeit von
einer ersten Dauer (entweder Zeitdauer oder Anzahl von Verbrennungen)
während
der keine klopfenden Verbrennungen aufgetreten sind, erfolgt dann wieder
eine Verstellung in Richtung Früh,
bis der Klopfzündwinkel
ZWKR wieder den Wert 0 erreicht.
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Erfindungsgemäß ist nun
eine zusätzliche Regelung
für den
Grundzündwinkel
ZWGrund vorgesehen, die jedoch eine deutlich
größere zweite
Dauer verwendet (entweder Zeitdauer oder Anzahl von Verbrennungen),
um den Zündwinkel
weiter in Richtung Früh
zu regeln. Die zweite Dauer ist deutlich größer ausgelegt als die erste
Dauer, da eine Verstellung des Grundzündwinkels nur dann erfolgen
soll, wenn aufgrund des Verhaltens wirklich sichergestellt ist, dass
eine grundlegende weitere Verstellung in Richtung Früh sinnvoll
ist. Der Grundzündwinkel
hängt weiterhin
auch noch von der Drehzahl und/oder der Last ab.
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Durch
diese Vorgehensweise wird die Qualität der Klopfregelung verbessert.
Die Regelung des Klopfregelzündwinkels
ZWKR kann nun einen geringeren Hub aufweisen.
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Durch
die zweite Regelung des Grundzündwinkels
in Richtung Früh
mit deutlich vergrößerter Dauer
wird eine vorsichtige Rückführung des
Zündwinkels
in einen klopfgefährdeten
Bereich bewirkt. Dies hat im Vergleich zu einer Verstellung des
Zündwinkels
mit einer kürzeren
ersten Dauer in den klopfgefährdeten
Bereich den Vorteil, dass die Anzahl der Klopfereignisse, die an
dem Motor auftreten, verringert wird.
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In
den 3 und 4 werden der Klopfregelzündwinkel
ZWKR und der Grundzündwinkel ZWGrund, die addiert zum Zündwinkel nach 2 führen, noch
einmal separat dargestellt. In der 3 wird der
ZWKR dargestellt. Wie zu erkennen ist, wird der entsprechende Verlauf
des Zündwinkels
in 2 bis zum Zeitpunkt T3 durch die Änderungen
des ZWKR bedingt. Ab dem Zeitpunkt T3 wird der Klopfregelzündwinkel
nicht mehr verändert,
da er den Wert 0 (maximale Frühverstellung)
erreicht hat. Ab diesem Zeitpunkt werden die Veränderungen des Zündwinkels
in 2 durch die Änderung
des Grundzündwinkels
ZWGrund bewirkt, wie sie in der 4 dargestellt
werden. Dort ist zu sehen, dass ab dem Zeitpunkt T3 noch aufgrund
von Änderungen des
Grundzündwinkels
eine weitere Frühverstellung des
Zündwinkels
erfolgt.
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In
der 5 wird das Regelverfahren in Richtung Spät noch einmal
anhand eines Zündwinkels
aufgetragen gegen den Zeitverlauf bzw. die Anzahl von Verbrennungsvorgängen erläutert. Die 5 entspricht
bis zum Zeitpunkt t2 dem Verlauf, wie er bereits zur 2 beschrieben
wurde. Nach dem Zeitpunkt t2 erfolgen dann wieder Verstellungen des
Zündwinkels
in Richtung Früh,
wie dies ebenfalls in der 2 bereits
beschrieben wurde. Es erfolgt hier jedoch kein Frühverstellen
des Zündwinkels,
weder auf den Wert, wie er vor dem Klopfereignis K zum Zeitpunkt
t1 verwendet wurde, sondern zum Zeitpunkt t5 kommt es abermals zu
einem Klopfereignis K. Als Reaktion auf dieses Klopfereignis wird
der Zündwinkel
sofort wieder in Richtung Spät
verstellt. Nach einer weiteren kurzen Zeitdauer erfolgt zum Zeitpunkt
t6 abermals eine Verstellung des Zündwinkels in Richtung Spät. Die Spätverstellungen
zu den Zeitpunkten t1 und t5 erfolgen in Abhängigkeit von dem Klopfsignal.
Immer wenn es zu einem Klopfen kommt, wird der Zündwinkel um einen deutlichen Schritt
in Richtung Spät
verstellt. Die Spätverstellung zum
Zeitpunkt t6 erfolgt aufgrund einer anderen Regelstrategie. Es wird
konstant über
einen längeren Zeitraum
der Zündwinkel
betrachtet. Wenn der Durchschnittswert des Zündwinkels über einen längeren Zeitraum, der hier beispielsweise
den Bereich zwischen t1 und t6 umfasst, einen niedrigen Wert aufweist,
so erfolgt eine Spätverstellung
des Zündwinkels.
Durch diese Maßnahme
wird die erneute Frühverstellung
in ihrem Endwert begrenzt, da diese Frühverstellung nur bis zu einem
bestimmten Wert zulässig
ist. Die Entscheidung, zum Zeitpunkt t6 abermals eine Spätverstellung
vorzunehmen, unabhängig
von einem Klopfereignis, resultiert aus der Betrachtung des Zündwinkels
in der Vergangenheit über
einen langen Zeitraum, der die Zeit vor dem Zeitpunkt t6 bis ca.
zum Zeitpunkt t1 umfasst.
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Die
klopfunabhängige
Spätverstellung
zum Zeitpunkt t6 wird immer dann vorgenommen, wenn der Zündwinkel
für eine
lange Zeitdauer oder eine große
Anzahl von Brennvorgängen
unter einem Vergleichswert liegt. Dies kann beispielsweise durch eine
Mittelwertbildung erfolgen, d. h. es wird für eine bestimmte Zeitdauer
oder Dauer von Brennereignissen ein Mittelwert des Zündwinkels
gebildet. Wenn dieser Mittelwert des Zündwinkels unter einem vorgegeben
Wert liegt, so erfolgt die Verstellung in Richtung Spät, die unabhängig von
einem aktuellen Klopfereignis ist. Alternativ kann aber auch betrachtet werden,
ob in dieser Zeitdauer eine bestimmte Anzahl von Klopfereignissen
erfolgt ist. Wenn diese Vorgehensweise genutzt wird, so wird bei
dem betreffenden Klopfereignis eine stärkere Verstellung in Richtung
Spät vorgenommen,
d. h. die Spätverstellung zum
Zeitpunkt t5 und t6 würden
gleichzeitig vorgenommen. Aufgrund der begrenzten Verstellung in Richtung
Früh aufgrund
der ersten Dauer, d. h. im Intervall t1–t2, wird so der durch diese
relativ schnelle Frühverstellung
erreichbare früheste
Zündwinkel
begrenzt. Nur durch die verlangsamte Frühverstellung mittels der zweiten
längeren
Dauer t3–t4,
kann dann noch eine Frühverstellung
erreicht werden. Nach dem Zeitpunkt t6 erfolgt die weitere Verstellung
des Zündwinkels,
wie bereits in der 2 beschrieben, d. h. zu den
Zeitpunkten t7 und t8 erfolgt jeweils eine Verstellung in Richtung
Früh.
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Das
in der 5 gezeigte Verfahren lässt sich besonders einfach
realisieren, wenn der Zündwinkel
wieder durch Addition eines Grundzündwinkels und eines Klopfregelzündwinkels
ermittelt wird. Die Spätverstellung
zum Zeitpunkt t6 erfolgt durch Beeinflussung des Grundzündwinkels,
d. h. der Grundzündwinkel
wird in Richtung Spät
beeinflusst. Der Klopfregelzündwinkel,
der ja eine Verstellung in Richtung Früh bewirkt, ist auf eine maximale
Frühverstellung
begrenzt, wodurch die Verstellung in Richtung Früh aufgrund der Motorhaltbarkeit
nicht beliebig weit in Richtung Früh getrieben werden kann.
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Der
zeitliche Verlauf des Klopfregelzündwinkels ZWKR ist in der 6 und
der Verlauf des Grundzündwinkels
ZWGrund in der 7 dargestellt. Interessant
ist hier das Intervall zwischen den Zeitpunkten t6 und t7, in denen
der ZWKR von dem Verlauf des Zündwinkels
abweicht. In diesem Bereich wird die zusätzliche Spätverstellung, die zum Zeitpunkt
T6 erfolgt, nicht durch Veränderung
des ZWKR, sondern durch die Veränderung
des ZWGrund bewirkt.
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In
der 8 wird anhand eines schematischen Programmablaufs
die Berechnung des Zündwinkels
erläutert.
Im Block 100 wird die Berechnung gestartet. Auf dem Block 100 erfolgt
der Abfrageblock 101, in dem überprüft wird, ob es zu einem Klopfen gekommen
ist. Wenn es zu einem Klopfen gekommen ist, so folgt auf den Block 101 der
Block 102, in dem der Klopfregelzündwinkel verringert wird in
Richtung Spät.
Auf den Block 102 folgt der Block 103, der später noch
erläutert
wird. Wenn kein Klopfen vorliegt, folgt auf den Block 101 der
Block 104, in dem Bedingungen für eine Spätverstellung des Grundzündwinkels überprüft werden.
Als Beispiel wird hier in dem Block 104 überprüft, ob der
Mittelwert des Klopfregelzündwinkels
ZWKR über
eine dritte Dauer zu sehr in Richtung Spät liegt. Diese dritte Dauer
umfasst einen vergleichsweise langen Zeitraum bzw. vergleichsweise
viele Verbrennungsvorgänge.
Wenn dies der Fall ist, so folgt auf den Schritt 104 der
Schritt 105, in dem der Grundzündwinkel ZWGrund in
Richtung Spät
verstellt wird. Dem Schritt 105 folgt wieder der Schritt 103.
Wenn im Schritt 104 nicht festgestellt wird, dass der Mittelwert
des ZWKR zu sehr in Richtung Spät
liegt, so folgt auf den Schritt 104 der Schritt 106.
Im Schritt 106 wird überprüft, ob der
Klopfregelzündwinkel
ZWKR seinen maximal zulässigen
Frühverstellwert
erreicht hat. Wenn dies der Fall ist, folgt auf den Schritt 106 der
Schritt 107. Im Schritt 107 wird überprüft, ob dies
schon seit einer zweiten Zeitdauer der Fall ist. Wenn dies der Fall
ist, so folgt auf den Schritt 107 der Schritt 108,
in dem der Grundzündwinkel
in Richtung Früh
verändert
wird. Auf den Schritt 108 folgt wieder der Schritt 103.
Wenn im Schritt 107 festgestellt wird, dass der ZWKR noch nicht
für die
zweite Dauer seinen Maximalwert hat, so folgt auf den Schritt 107 der
Schritt 103. Wenn im Schritt 106 festgestellt
wird, dass der Klopfregelzündwinkel
ZWKR noch nicht seinen Maximalwert erreicht hat, so folgt auf den
Schritt 106 der Schritt 109. In diesem Schritt
wird überprüft, ob der
jetzige Wert für
den ZWKR schon seit einer ersten Dauer besteht. Wenn dies nicht
der Fall ist, folgt auf den Schritt 109 der Schritt 103.
Wenn dies der Fall ist, folgt auf den Schritt 109 der Schritt 110,
in dem der Klopfregelzündwinkel
ZWKR in Richtung Früh
verstellt wird. Dabei ist die Frühverstellung
auf einen Maximalwert begrenzt. Auf den Schritt 110 folgt
der Schritt 103. Im Schritt 103 wird der Zündwinkel
berechnet, indem der Grundzündwinkel
ZWGrund und der Klopfregelzündwinkel
ZWKR miteinander addiert werden. Auf den Schritt 103 folgt
der Schritt 111, mit dem das Verfahren beendet wird. Anzumerken
ist noch, dass die erste Dauer geringer ist als die zweite Dauer
und diese wiederum geringer ist als die dritte Dauer.
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Das
beschriebene Verfahren, bei dem zwischen einem Grundzündwinkel
und zwischen einem Klopfregelzündwinkel
unterschieden wird, hat den Vorteil, dass die Berechnungen besonders
einfach und klar strukturiert erfolgen können. Der Grundzündwinkel
hängt,
wie bereits ausgeführt
wurde, zusätzlich
noch von der Drehzahl und/oder der Last ab, um so den unterschiedlichen
Betriebsbedingungen des Motors gerecht zu werden. Dies kann beispielsweise
dadurch erfolgen, dass aus einem Kennfeld, welches von der Drehzahl
und/oder der Last abhängt,
ein erster Teil des Grundzündwinkels
ermittelt wird. Zu diesem ersten Teil hinzu wird dann ein zweiter
Teil addiert, der nicht mehr von der Drehzahl und/oder der Last
abhängt
und der nach dem Verfahren nach der 8 ermittelt
wurde. Diese Vorgehensweise erlaubt eine noch weiter vereinfachte
Berechnung.