DE19739328C2 - Verfahren und Vorrichtung zum Prüfen von Kunststoffkartenoberflächen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Prüfen von KunststoffkartenoberflächenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Prüfen von
Kunststoffkartenoberflächen gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 bzw.
des Anspruchs 4.
Ein solches Verfahren und eine solche Vorrichtung sind aus der DE 195 42
995 A1 bekannt. Hierbei wird ein Datenträger, z. B. eine Chipkarte, eine
Scheckkarte oder eine Ausweiskarte, mit einem Hologramm zur Echtheits
prüfung von einer Lichtquelle durchstrahlt und auf einem Projektions
bildschirm ein Bild projiziert. Eine Videokamera nimmt das Projektions
bild auf. Die erhaltenen Informationen werden einer Steuereinheit zuge
führt und dort verarbeitet, indem ein Vergleich mit einem Standardbild
aus der Speichereinheit durchgeführt wird.
Aus der DE 38 11 905 A1 ist eine Anordnung zum Erkennen eines Gegen
standes, der ein von einem Lichtstrahl beleuchtetes Kodierungsfeld auf
weist, dessen Bild in einem einem Lichtempfänger nachgeschalteten Rech
ner mit einem Soll-Bild verglichen wird, bekannt. Dabei ist der Licht
strahl als kohärenter Lichtstrahl ausgebildet und das Kodierungsfeld
trägt ein von diesem beleuchtbares Hologramm. Eine solche Anordnung
dient z. B. zum Erkennen einer Scheckkarte. Sie kann eine Entparalleli
sierungseinrichtung in Form einer Sammel- oder Zerstreuungslinse oder
eines Hologramms aufweisen.
Aus der DE 40 36 456 C2 ist ein Verfahren zum Auslesen und/oder Identi
fizieren und/oder Prüfen von in Hologrammen beliebiger Art gespeicherten
Informationen bekannt, bei dem mindestens zwei in einer von mehreren
Ebenen des rekonstruierten Hologramms vorhandene Bildpunkte dadurch als
in dieser gemeinsamen Ebene liegend erfaßt werden, daß das Hologramm aus
mindestens zwei unterschiedlichen Aspektwinkeln gemessen wird und die
Punkte einer gemeinsamen Ebene zugeordnet werden, die unter beiden
Aspektwinkeln ihre relative Lage zueinander nicht verändern. Es wird
z. B. eine Videokamera eingesetzt. Das Verfahren wird u. a. zur Echtheits
prüfung von Hologrammen, die sich z. B. auf Scheckkarten befinden, ange
wendet.
Aus der DE 196 04 856 A1 ist bekannt, bei der Prüfung von Wertpapieren
diese mit fokussiertem Licht zu beleuchten.
Aus Technisches Messen tm 52. Jg., Heft 2/1985, Seiten 67-73, ist
bekannt, bei der Oberflächenprüfung den Prüfling mit diffusem Licht zu
beleuchten.
Aus der DE 31 18 349 C2 sind schließlich verschiedene Anordnungen zur
Erzeugung von diffusem Licht bekannt.
Bei der Fertigung von Kunststoffkarten, wie Ausweiskarten, Chipkarten,
Kreditkarten und dergleichen werden strenge Anforderungen an die Einhal
tung enger Toleranzen gestellt. So sollen insbesondere die Oberflächen
frei von Kratzern sein, etwa vorgesehene Unterschriftsstreifen dürfen
nicht fehlen oder schief aufgeprägt oder sonst fehlerhaft sein, aufge
prägte Hologramme müssen fehlerfrei sein und an der richtigen Stelle
sitzen, und so weiter. Das eingangs genannte Verfahren verwendet für die
Oberflächenprüfung die Videokamera mit nachgeschalteter Bildverarbei
tung, wobei es dem Bediener obliegt, die Grenzen zwischen "Gut" und
"Ausschuß" festzulegen.
Oft bestehen solche Karten aus mehreren zusammenlaminierten Schichten,
von denen in aller Regel mindestens eine bedruckt ist. Das Druckbild
darf natürlich die Oberflächenprüfung nicht stören, und daher werden die
Karten bei der Prüfung so beleuchtet, daß die Videokamera von der Ober
fläche reflektiertes Licht erfaßt. Es wäre naheliegend, die Prüflinge
mit einem fokussierten Lichtbündel auszuleuchten.
Dies bringt jedoch in der Praxis erhebliche Probleme mit sich. Schon
eine geringe Durchbiegung der Karte, die durchaus tolerierbar wäre, er
gibt eine Abbildung, die kaum noch Übereinstimmungen mit einem von einer
ebenen Karte aufgenommenen Muster hätte. Bisher war es deshalb üblich,
die Prüflinge mit diffusem Licht auszuleuchten.
Dies bringt allerdings ebenfalls Probleme mit sich. Insbesondere ist der
Kontrast zwischen einer glänzenden Kartenoberfläche und einem stumpfen
Unterschriftsstreifen zu gering, um Fehler des letzteren mit Sicherheit
zu erkennen. Auch das Druckbild, wenn vorhanden, kann die Prüfung ver
fälschen.
Aufgabe der Erfindung ist es, das gattungsgemäße Verfahren und die gat
tungsgemäße Vorrichtung derart weiterzubilden, daß auch relativ geringe
Kontraste diskriminierbar sind und die Prüfung nicht durch Druckbilder
verfälscht werden kann.
Diese Aufgabe wird verfahrensgemäß durch die Merkmale des Patentan
spruchs 1 und vorrichtungsgemäß durch die Merkmale des Patentanspruchs 4
gelöst. Die Ansprüche 2 und 3 nennen zwei wichtige Anwendungen des Ver
fahrens. Die Ansprüche 5 bis 11 betreffen Ausgestaltung und Weiterbil
dungen der Vorrichtung nach dem Anspruch 4.
Ein Ausführungsbeispiel der Vorrichtung nach dem Anspruch 4 ist in der
beigefügten Zeichnung weitgehend schematisch dargestellt und wird nach
stehend erläutert.
Die zu prüfenden Karten 2 werden längs eines Kanals 4 gefördert, der
senkrecht zur Zeichnungsebene verläuft. Die Videokamera, von der nur die
Eintrittsapertur 6 angedeutet ist, "sieht" die Prüflinge unter einem
Winkel ihrer optischen Achse 8 von z. B. 30°. Die Beleuchtungseinrichtung
umfaßt eine Lichtquelle 10, die annähernd einer Punktlichtquelle ent
spricht und einen Diffusor 12 ausleuchtet. Der Diffusor 12 ist bei
spielsweise eine Platte aus Milchglas oder einem Kunststoff mit ent
sprechender Opazität. Der Diffusor ist auf einer Platine 14 festgelegt,
die mit einer Bohrung 16 versehen ist. Die Bohrung bildet eine Apertur
für den Lichtaustritt. Zwischen dieser Apertur und den Prüflingen ist
eine Linsenanordnung 18 vorgesehen, bestehend aus zwei plankonvexen
Linsen 20, 22, deren plane Seiten nach außen weisen und die in einem
gemeinsamen Gehäuse 24 untergebracht sind. Die Linsenanordnung bündelt
das Licht aus der Aperturbohrung 16 auf den jeweiligen Prüfling. Das
Licht enthält jedoch einen diffusen Anteil, und es hat sich gezeigt, daß
mit einer solchen Beleuchtung auch solche Flächen auf den Prüflingen mit
gutem Kontrast unterschiedlich abgebildet werden, bei denen das Refle
xionsvermögen der Flächen nur relativ geringe Unterschiede aufweist.
Dies gilt insbesondere für Unterschriftsstreifen, die - bei gleicher
Farbe wie die Karte - etwas rauher als die Oberfläche der Karte selbst
sind. In der Abbildung erscheinen solche Streifen dunkel vor hellem
Hintergrund. Ein aufgeprägtes Hologramm hingegen erscheint hell vor
dunklem Hintergrund.
Die Größe der Bohrung 16 und die Diffusionswirkung der Platte 12 lassen
sich mit wenigen Versuchen optimieren.
Die Auswertung der von der Videokamera erzeugten Signale ist nicht Ge
genstand der Erfindung und kann daher unerörtert bleiben.
Claims (11)
1. Verfahren zum Prüfen von Kunststoffkartenoberflächen (2), bei
dem zumindest ein Teilbereich der Prüflinge (2) beleuchtet und mittels
einer Videokamera (6) aufgenommen und das aufgenommene Bild mit einem
gespeicherten Muster verglichen wird, dadurch gekennzeichnet, daß die
Prüflinge mit in die Videokamera (6) fokussiertem Licht, das einen
diffusen Anteil enthält, ausgeleuchtet werden.
2. Anwendung des Verfahrens nach Anspruch 1 für das Prüfen von
Karten, auf die ein Hologramm aufgeprägt ist.
3. Anwendung des Verfahrens nach Anspruch 1 für das Prüfen von
Karten, auf die ein Unterschriftsstreifen aufgeprägt ist.
4. Vorrichtung zum Prüfen von Kunststoffkartenoberflächen mit einer
Beleuchtungsvorrichtung, einer Videokamera (6) mit einem Sammellinsen
element und einem Rechner zur Durchführung des Verfahrens nach dem
Anspruch 1, gekennzeichnet durch ein Lichtquellenelement, ein dem Licht
quellenelement nachgeordnetes Diffusorelement, ein dem Diffusorelement
vor- oder nachgeordnetes Aperturelement, ein dem Aperturelement nach
geordnetes Sammellinsenelement, wobei alle Elemente in einer gemeinsamen
optischen Achse angeordnet sind, die mit der Ebene der zu prüfenden
Kunststoffkartenberfläche einen von 0° und 90° verschiedenen Winkel
bildet.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das
Lichtquellenelement annähernd Punktlichtquellencharakter hat.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet,
daß das Diffusorelement von einer zur optischen Achse senkrecht angeord
neten Platte mit Milchglascharakter gebildet ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Aperturelement von einem Loch in einer zur optischen
Achse senkrecht angeordneten Platine gebildet ist.
8. Vorrichtung nach Ansprüchen 6 und 7, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Platte auf und/oder unter der Platine befestigt ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Sammellinsenelement zwei plankonvexe Linsen umfaßt.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß die optische Achse der Beleuchtungsvorrichtung mit der
Ebene der zu prüfenden Kunststoffkartenoberfläche einen zwischen 30° und
60° liegenden Winkel bildet.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die
optische Achse der Videokamera mit der Ebene einen Winkel bildet, der
annähernd spiegelbildlich gleich dem der optischen Achse der Beleuch
tungsvorrichtung ist.
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