DE19738201A1 - Fahrzeugsitz mit Kopfstütze - Google Patents
Fahrzeugsitz mit KopfstützeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Fahrzeugsitz mit Kopfstütze,
insbesondere Vordersitz eines Kraftfahrzeuges.
Wird ein Kraftfahrzeug bei einem Frontalaufprall stark
verzögert, so bewegen sich der Körper der Sitzperson und sein
Kopf nach vorne. Nachdem der Körper durch Sicherheitsgurte
aufgefangen worden ist, schnellt der Kopf nach hinten, was zu
großen Verletzungen im Nackenbereich führen kann, auch wenn
eine Kopfstütze vorgesehen ist, die sich aber oftmals zu weit
weg vom Kopf befindet, der sich ja beim Aufprall nach vorne
bewegt hatte.
Bei einem Auffahrunfall von hinten geschieht ähnliches. Der
Körper der sitzenden Person knickt nach vorn, wodurch das Gesäß
nach hinten gegen die Rückenlehne gedrückt wird und der Kopf
sich nach vorne bewegt, um dann zurückzuschleudern.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die bei
derartigen Auffahrunfällen, gleichgültig ob Auffahrunfall von
hinten oder Frontalaufprall auf ein vorne befindliches
Hindernis, auftretenden Verletzungen nach Möglichkeit zu
vermeiden bzw. zu lindern.
Diese Aufgabe wird bei einem Fahrzeugsitz mit Kopfstütze
erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß eine Einrichtung vorgesehen
ist, mit der im Falle einer starken Verzögerung bzw.
Beschleunigung in Fahrtrichtung, beispielsweise bei einem
Auffahrunfall, die Kopfstütze automatisch nach vorne geneigt
und in dieser Stellung arretiert wird.
Auf diese Weise wird während der Vorwärtsbewegung des Kopfes im
Falle eines Auffahrunfalles der Abstand zwischen dem Kopf der
auf dem Fahrzeugsitz platznehmenden Person und der Kopfstütze
verringert und die Kopfstütze in der Position mit verringertem
Abstand fixiert, so daß sich der Kopf der Person nicht um das
gleiche Maß wie im Laufe der Vorwärtsbewegung zurückbewegen
kann, wodurch die Verletzungsgefahr im Nackenbereich der auf
dem Fahrzeugsitz sitzenden Person deutlich gemindert wird.
Vorteilhafte und zweckmäßige Ausbildungen des erfindungsgemäßen
Fahrzeugsitzes sind in den Unteransprüchen angegeben.
Die Erfindung wird nun an einem Ausführungsbeispiel und anhand
der beiliegenden Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung
zeigen:
Fig. 1 schematisch einen Fahrzeugsitz gemäß der Erfindung
von hinten, dessen Rücklehne zur Darstellung der
erfindungsgemäßen Merkmale geöffnet ist,
Fig. 2 eine Seitenansicht zu der Ausführungsform in Fig. 1
und
Fig. 3 schematisch eine Seitenansicht zur Darstellung der
Wirkungsweise der in den Fig. 1 und 2 gezeigten
Erfindung.
An dem Rückenlehnenträger 14 eines Fahrzeugsitzes sind auf
beiden Seiten Führungen 24, 25 vorgesehen. Die nicht gezeigte
Kopfstütze ist an zwei Stützstangen 22 befestigt, die durch die
hülsenförmigen Führungen 24, 25, wie gezeigt, geführt werden.
Untere Stützstangen-Führungselemente 24 sind mit einer am
Rückenlehnenträger 14 längsverschieblich geführten
Führungsplatte 19 um eine zur Rückenlehne parallele horizontale
Schwenkachse schwenkbeweglich verbunden, wie dies aus den
Fig. 1 und 2 hervorgeht. Obere Stützstangen-Führungselemente
25 sind mit dem Rückenlehnenträger 14 um eine horizontale, zum
Rückenlehnenträger 14 parallele Schwenkachse schwenkbeweglich
verbunden. Jedoch ändern die oberen Stütz
stangen-Führungselemente 25 nicht ihre Höhe gegenüber dem
Rückenlehnenträger 14, wenn die unteren Stütz
stangen-Führungselemente 24 mit der Führungsplatte 19 zur
Höheneinstellung der Kopfstütze verschoben werden.
Wenn, wie es insbesondere aus Fig. 2 (und auch 3) hervorgeht,
die horizontale Schwenkachse der oberen Stütz
stangen-Führungselemente 25 in der Höhe gegenüber dem
Rückenlehnenträger 14 nicht verändert wird und einen größeren
Abstand zum Rückenlehnenträger 14 aufweist wie die horizontale
Schwenkachse der unteren Stützstangen-Führungselemente 24, die
an der zum Rückenlehnenträger 14 parallel verschiebbaren
Führungsplatte 19 angeordnet sind, vergrößert sich bei einer
Aufwärtsbewegung der unteren Stützstangen-Führungselemente 24
der Abstand der am oberen Ende der Stützstangen 22 angeordneten
Kopfstütze zum Rückenlehnenträger 14, weil sich der Winkel
zwischen der Stützstangen 22 und dem Rückenlehnenträger 14
vergrößert. Befindet sich nun in Fig. 2 die auf dem
Fahrzeugsitz platznehmende Person auf der linken Seite des
Rückenlehnenträgers 14 (sh. auch Fig. 3), so bedeutet dies
eine Verringerung des Abstandes zwischen dem Kopf der auf dem
Fahrzeugsitz platznehmenden Person und der an dem nicht
gezeigten oberen Ende der Stützstange 22 angebrachten
Kopfstütze bei einer Verstellung der Kopfstütze nach oben.
Mit 18 ist in Fig. 1 eine an der verschieblichen
Führungsplatte 19 fest angeordnete Zahnstange bezeichnet, in
die ein an dem Rückenlehnenträger 14 stationär angeordnetes
drehbares Ritzel 16 greift, das bei Drehung die Führungsplatte
19 gegenüber dem Rückenlehnenträger 14 und damit die unteren
Stützstangen-Führungselemente 24 gegenüber dem
Rückenlehnenträger 14 zwecks Höheneinstellung der Kopfstütze
bei in den Stützstangen-Führungselementen 24 verriegelten
Stützstangen 22 verschiebt. Mit 26 sind Arretiereinrichtungen
in den unteren Stützstangen-Führungselementen 24 bezeichnet,
die zur Einstellung der Längsposition der Stützstangen 22
gegenüber den unteren Stützstangen-Führungselementen 24 dienen.
Wenn auch die oberen Stützstangen-Führungselemente 25 gegenüber
dem Rückenlehnenträger 14 höhenverstellbar sind, so daß der
Abstand zu den unteren Stützstangen-Führungselementen 24
geändert wird, dann läßt sich wie zuvor unabhängig von der Höhe
der unteren Stützstangen-Führungselemente 24, also auch bei in
der Höhe stationären Stützstangen-Führungselementen 24, der
Winkel zwischen den Stützstangen 22 und dem Rückenlehnenträger
14 ändern, so daß sich eine Vergrößerung oder Verringerung des
Abstandes zwischen dem Kopf der auf dem Fahrzeugsitz Platz
nehmenden Person und der Kopfstütze ergibt.
Die oberen Stützstangen-Führungselemente 25 sind mit einer am
Rückenlehnenträger 14 längsverschieblich geführten
Führungsplatte 30 ähnlich wie die unteren Stütz
stangen-Führungselemente 24 an der Führungsplatte 19 verbunden, wobei
eine Zahnstange 32 fest an der Führungsplatte 30 angeordnet
ist, in die ein an dem Rückenlehnenträger 14 stationär
angeordnetes drehbares Ritzel 34 greift, das bei einer Drehung
die Führungsplatte 30 gegenüber dem Rückenlehnenträger 14 und
damit die oberen Stützstangen-Führungselemente 25 gegenüber dem
Rückenlehnenträger 14 verschiebt.
Dieses Ritzel 34 ist über eine Torsowelle mit einem
Lehnendrehbeschlag zur Verstellung der Neigung der Rückenlehne
derart verbunden, daß mit zunehmender Neigung der Rückenlehne
der Abstand zwischen den oberen Stützstangen-Führungselementen
25 und den unteren Stützstangen-Führungselementen 24 verringert
wird, so daß, wie in Fig. 3 gezeigt, die Kopfstütze am oberen
Ende der Stützstangen 22 nach vorne zum Kopf der auf dem
Fahrzeugsitz platznehmenden Person bewegt wird, womit auch bei
geneigter Rückenlehne die aufrechte Kopfstellung beibehalten
wird.
Die oberen Stützstangen-Führungselemente 25 sind auf beiden
Seiten des Rückenlehnenträgers 14 über jeweils zwei Teilarme
40a, 40b mit der Führungsplatte 30 verbunden. Wie aus den
Fig. 1 und 2 hervorgeht, sind die Teilarme 40a über eine
horizontale und zum Rückenlehnenträger 14 parallele
Schwenkachse an der Führungsplatte 30 angelenkt, während die
Teilarme 40b über eine horizontale und zum Rückenlehnenträger
14 parallele Schwenkachse an den Stützstangen-Führungselementen
25 angelenkt sind. Beide Teilarme 40a und 40b sind nach Art
einer Schere jeweils gelenkig miteinander verbunden, wobei eine
Verbindungsstange 42, wie gezeigt, die Teilarme 40a, 40b auf
der einen Seite des Rückenlehnenträgers 14 mit den Teilarmen
auf der anderen Seite des Rückenlehnenträgers 14 an ihren
jeweiligen gemeinsamen Gelenkpunkten miteinander verschwenkbar
verbindet.
Die Teilarme 40a und 40b stehen in einem vorgegebenen spitzen
Winkel zueinander, was durch eine nicht näher dargestellte
Rasteinrichtung an dem gemeinsamen Gelenk zwischen den beiden
Teilarmen, zweckmäßigerweise dort, wo sich die
Verbindungsstange 42 befindet, sichergestellt werden kann.
Anstelle einer derartigen Rasteinrichtung kann die
Winkelstellung zwischen den beiden Teil armen auch durch eine
kraftschlüssige Verbindung aufrechterhalten werden, so daß wie
bei der Rasteinrichtung der Abstand zwischen den oberen
Stützstangen-Führungselementen 25 und der Führungsplatte 30 bei
einer Verschiebung der Führungsplatte 30 beibehalten wird,
wobei die horizontale Schwenkachse der oberen Stütz
stangen-Führungselemente 25 einen größeren Abstand zum
Rückenlehnenträger 14 hat wie die horizontale Schwenkachse der
unteren Stützstangen-Führungselemente 24.
Anstelle der beiden Teilarme 40a, 40b wäre es auch denkbar, nur
einen einzigen verschwenkbaren Arm jeweils zu verwenden, der
dann im Stützstangen-Führungselement 25 in einer gekrümmten
Bahn geführt werden müßte oder umgekehrt an der Führungsplatte
30, wobei er an seinem zur gekrümmten Bahn entgegengesetzten
Ende dann schwenkbar gelagert wäre. Die Verbindungsstange 42
könnte dabei die einstückigen Arme auf beiden Seiten des
Rückenlehnenträgers verbinden. Rasteinrichtungen oder
Kraftschlußverbindungen könnten analog zu der oben
beschriebenen Ausführung vorgesehen sein.
Wird die Verbindungsstange 42 in den Fig. 1 und 2 nach unten
unter Überwindung des Kraftschlusses zwischen den Teilarmen 40a
und 40b gedrückt, so vergrößert sich der Abstand zwischen den
oberen Stützstangen-Führungselementen 25 und dem
Rückenlehnenträger 14. Auf diese Weise wird die an den oberen
Enden der Stützstangen 22 befestigte Kopfstütze nach vorne in
Richtung zum Kopf der auf dem Fahrzeugsitz platznehmenden
Person bewegt, wie dies in Fig. 3 veranschaulicht ist. Dies
gilt offensichtlich bei allen möglichen Höheneinstellungen der
Stützstangen-Führungselemente 24 und 25.
Um zu vermeiden, daß die Teilarme 40a und 40b beim
Herunterdrücken der Verbindungsstange 42 über die gerade
Verbindungslinie zwischen den Gelenken an den oberen
Stützstangen-Führungselementen 25 und an der Führungsplatte 30
hinaus nach unten gedrückt werden, was ja wieder eine
Verkürzung des Abstandes zur Folge hätte, können entsprechende
Anschläge vorgesehen sein.
Eine auf die Fahrzeugverzögerung bzw. Beschleunigung
ansprechende Einrichtung ist vorgesehen, um beispielsweise bei
einem Auffahrunfall die Verbindungsstange 42 zur Vergrößerung
des Abstandes zwischen den oberen Stützstangen-Führungs
elementen 25 und der Führungsplatte 30 in den Fig. 1
und 2 nach unten zu ziehen. Eine derartige Einrichtung ist in
Fig. 3 skizziert. Sie kann beispielsweise eine im Bereich des
Gesäßes der auf dem Fahrzeugsitz platznehmenden Person
angeordnete Blattfeder in der Rückenlehne umfassen, die sowohl
bei einem Heckcrash als auch bei einem Frontalaufprall
durchgedrückt wird, da bei einem Heckcrash wie bei einem
Frontalaufprall der Körper der auf dem Fahrzeugsitz Platz
nehmenden Person im Bereich des Gesäßes nach vorne knickt,
wodurch das Gesäß im Bereich der Blattfeder nach hinten gegen
die Rückenlehne gedrückt wird, so daß die Blattfeder
durchgedrückt wird und sich der Abstand zwischen ihren Enden
vergrößert. Mit Hilfe einer geeigneten mechanischen Verbindung
kann dies ausgenützt werden, um die Verbindungsstange 42 zur
Verstellung der Kopfstütze nach vorne wie beschrieben in den
Fig. 1 und 2 nach unten zu drücken, um die Kopfstütze an den
nach vorne sich bewegenden Kopf heranzuführen. Eine
Arretiereinrichtung hält dann die Kopfstütze in der vorderen
Lage fest, so daß sie bei der Rückbewegung des Kopfes nicht
nach hinten verschoben werden kann.
Die eben beschriebenen und beanspruchten Merkmale der Erfindung
lassen sich in vorteilhafter Weise auch mit den Merkmalen der
am gleichen Tag eingereichten Anmeldungen des gleichen
Anmelders betreffend einen Fahrzeugsitz kombinieren.
Claims (4)
1. Fahrzeugsitz mit Kopfstütze, insbesondere Vordersitz
eines Kraftfahrzeuges,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Einrichtung vorgesehen ist, mit der im Falle
einer starken Verzögerung bzw. Beschleunigung in
Fahrtrichtung, beispielsweise bei einem Auffahrunfall,
die Kopfstütze automatisch nach vorne geneigt und in
dieser Stellung arretiert wird.
2. Fahrzeugsitz nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kopfstütze mit mindestens einer Stützstange (22)
fest verbunden ist, deren Führung (24, 25) ein unteres
Stützstangen-Führungselement (24) aufweist, das mit der
Stützstange (22) höhenmäßig verriegelt ist und am
Rückenlehnenträger um eine horizontale und zum
Rückenlehnenträger parallele Achse verschwenkbar
angeordnet ist, und daß ein oberes Stützstangen-Führungs
element (25) im Abstand zum unteren Stützstangen-Führungs
element (24) vorgesehen ist, das die Stützstange
(22) höhenmäßig verschiebbar führt und am
Rückenlehnenträger (14) um eine horizontale und zum
Rückenlehnenträger parallele Achse verschwenkbar
angeordnet ist, wobei das obere Stützstangen-Führungs
element (25) mit dem Rückenlehnenträger (14) über
einen verschwenkbaren Arm (40) verbunden ist, der am
Rückenlehnenträger (14) und am oberen Stützstangen-Führungs
element (25) jeweils angelenkt ist und bei seiner
Verschwenkung den Abstand zwischen dem oberen
Stützstangen-Führungselement (25) und dem
Rückenlehnenträger (14) ändert, und wobei eine auf eine
Fahrzeugverzögerung bzw. -beschleunigung ansprechende
Einrichtung zur Verschwenkung des Arms (40) zwecks
Vergrößerung des Abstandes zwischen dem oberen
Stützstangen-Führungselement (25) und dem
Rückenlehnenträger (14) vorgesehen ist.
3. Fahrzeugsitz nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Arm aus zwei gelenkig miteinander verbundenen
Teilarmen (40a, 40b) besteht, von denen mindestens einer
mit der auf die Fahrzeugverzögerung bzw. -beschleunigung
ansprechenden Einrichtung verbunden ist.
4. Fahrzeugsitz nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die auf die Fahrzeugverzögerung bzw. -beschleunigung
ansprechende Einrichtung eine im Bereich des Gesäßes der
auf dem Fahrzeugsitz platznehmenden Person angeordnete
Blattfeder in der Rückenlehne des Fahrzeugsitzes umfaßt,
deren Abstand zwischen ihren Enden sich bei einer
Fahrzeugverzögerung bzw. -beschleunigung vergrößert, wenn
das Gesäß aufgrund der Fahrzeugverzögerung bzw. -be
schleunigung nach hinten gegen die Rückenlehne
gedrückt wird, wobei über eine mechanische Verbindung der
Arm (40) zwischen dem oberen Stützstangen-Führungselement
(25) und dem Rückenlehnenträger (14) verschwenkt wird.
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