DE19737891A1 - Verfahren zur Entsorgung eines mit einem Toxikum, insbesondere Radiotoxikum, kontaminierten Gegenstandes - Google Patents
Verfahren zur Entsorgung eines mit einem Toxikum, insbesondere Radiotoxikum, kontaminierten GegenstandesInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Entsorgung eines mit einem Toxikum, insbesondere
Radiotoxikum, kontaminierten Gegenstandes.
Unter der Bezeichnung "Toxikum" wird sowohl ein einzelner toxischer Stoff als auch die
Gesamtheit mehrerer im Gegenstand vorhandener toxischer Stoffe verstanden.
Die Entsorgung kontaminierter Gegenstände ist in der konventionellen Technik und insbe
sondere im Zusammenhang mit dem Betrieb, der Stillegung und der Beseitigung von kern
technischen Anlagen ein bedeutender wirtschaftlicher Faktor. Die Entsorgung kerntechnischer
Anlagen bzw. ihrer Komponenten ist insbesondere deshalb aufwendig und damit ein erhebli
cher Kostenfaktor, weil die Belastung der Umwelt mit toxischen, insbesondere radiotoxischen
Materialien vermieden bzw. gering gehalten werden muß.
Derzeit und in naher Zukunft werden zum Beispiel mehrere Reaktoren mit Moderatoren aus
Kohlenstoff, die mehrheitlich zu den ältesten kerntechnischen Anlagen gehören, stillgelegt.
Insbesondere in derartigen kerntechnischen Anlagen werden Graphit, Kohlestein und solche
Materialien mit anderer keramischer Grundstruktur in vielfacher Weise, z. B. als Moderatoren
oder Struktur- und Isolationswerkstoffe, verwendet. Auch metallische Gegenstände, z. B.
Gasleitungen aus hochtemperaturbeständigen Legierungen, können kontaminiert werden und
sind daher einer entsprechenden Entsorgung zuzuführen. Zu radioaktiven Verunreinigungen
dieser Materialien kommt es durch Neutronenaktivierung vorhandener chemischer Verunrei
nigungen oder durch Adsorption bzw. Diffusion von Spaltprodukten.
Es ist bekannt, zur Entsorgung schwach radioaktiver Abfälle diese im Meer zu versenken.
Diese Verfahrensweise ist ökologisch bedenklich und wird daher schon seit vielen Jahren
entsprechend dem diesbezüglichen Londoner Abkommen von den westlichen Ländern nicht
mehr praktiziert.
Des weiteren ist es bekannt, schwach aktive Abfälle in speziellen Lagerstätten entweder sofort
in einem Endlager oder für Zeiträume von 50 bis 100 Jahren in einem Zwischenlager zu de
ponieren. Problematisch sind hierbei die anfallenden hohen Mengen: Zum Beispiel fallen bei
einem stillgelegten kohlenstoffmoderierten Reaktor je nach dessen Größe mehrere hundert
Tonnen schwach radioaktiver Abfälle an.
Um das Abfallvolumen zu reduzieren, ist es bekannt, schwach radioaktive Abfälle zu ver
brennen und lediglich die Verbrennungsrückstände endzulagern. Dabei werden jedoch im Fall
von Kohlenstoffstrukturen problematische Radionuklide wie Tritium und 14C in die Atmo
sphäre freigesetzt, und es ist fraglich, ob dies dem Minimierungsgebot entspricht und ob der
Ort der Verbrennung und die dort herrschenden Windverhältnisse tatsächlich eine tolerierbare
Verdünnung dieser Radionuklide in der Atmosphäre gewährleisten.
Für die sofortige Endlagerung kontaminierter Gegenstände ohne vorherige Volumenreduzie
rung fehlen in den meisten Ländern hinreichende und/oder kostengünstige Lagerkapazitäten.
Das Mengenproblem wird erheblich dadurch verschärft, daß nicht nur die Menge des Abfalls
an sich, sondern auch die Art der Kontamination für den Volumenbedarf eines Lagers bzw.
eines Transport- und/oder Lagerbehälters sowie für die jeweiligen Sicherheitsvorkehrungen
ausschlaggebend ist. So darf beispielsweise im Falle des Radiotoxikums 60Co pro Behälter
nur eine bestimmte Menge dieses Isotops eingelagert werden, um gesetzlich festgelegte
Grenzwerte der Strahlenbelastung außerhalb des Behälters und für das Betriebspersonal nicht
zu überschreiten. Die hierdurch verursachten Mehrkosten entstehen nicht nur für die Bereit
stellung der Behälter, sondern auch bei Transport und Endlagerung.
Die Langzeitzwischenlagerung der radioaktiven Abfälle stellt lediglich ein Verschieben der
Probleme der Endlagerung dar und kann daher nicht als endgültige Entsorgungsalternative
betrachtet werden.
Es ist nun Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren der eingangs genannten Art zur
Verfügung zu stellen, bei dem die vorgenannten Nachteile vermieden oder zumindest gemin
dert werden. Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs genannten Art dadurch
gelöst, daß
- a) zur Dekontamination des Gegenstandes mindestens ein Teil des Toxikums durch Aufhei zen des Gegenstandes aus diesem entfernt wird,
- b) der entfernte Anteil des Toxikums aufgefangen wird und
- c) der dekontaminierte Gegenstand und das aufgefangene Toxikum getrennt weiteren Ent sorgungsschritten zugeführt werden.
Auf diese Weise wird zumindest eine erhebliche Reduktion des Toxikums im Gegenstand und
gleichzeitig durch das Auffangen des Toxikums dessen Anreicherung außerhalb des Gegen
stands erreicht. Das Mengenproblem bei der Entsorgung wird damit deutlich reduziert: Das in
hoher Konzentration vorliegende Toxikum wird bereits beim Auffangen oder anschließend
einer geeigneten Einrichtung zugeführt und kann dann auf eine Weise entsorgt werden, wie es
bereits für stärker radioaktive Abfälle, z. B. Filter aus kerntechnischen Anlagen, bekannt ist.
Im dekontaminierten Gegenstand ist die Konzentration des Toxikums reduziert. Daher kann
das Material des Gegenstands unter geringeren Anforderungen zwischen- oder endgelagert
werden. So wird es beispielsweise ermöglicht, durch reduzierte Abschirmungsmaßnahmen,
insbesondere geringere Behälterwanddicken, das benötigte Volumen und damit gleichzeitig
auch die Kosten bei der Endlagerung und beim Transport zu senken.
Die Entfernung des Toxikums beim Ausheizen erfolgt je nach Art des Toxikums entweder
durch einfaches Ausgasen eines physikalisch, z. B. durch Adsorption, an der z. B. keramischen
Struktur des Gegenstandes gebundenen Toxikums (z. B. Tritium oder Cäsium) oder, falls das
Toxikum chemisch gebunden ist (z. B. als Karbid oder Oxid), durch thermische Zersetzung.
Das Auffangen des Toxikums kann z. B. durch Kondensation an Kühlfallen oder Abscheidung
an geeigneten Filtersubstanzen oder in Flüssigkeiten realisiert werden.
Sollte ein Toxikum aufgrund der hohen Stabilität der Bindung nicht oder nur über unwirt
schaftlich lange Zeiträume hinweg durch Aufheizen des Gegenstandes ausgetrieben werden
können, ist es vorteilhaft, das erfindungsgemäße Verfahren so auszuführen, daß das Toxikum
durch chemische Reaktion mit einer geeigneten Substanz, z. B. einem Halogen, in eine ther
misch aus dem Gegenstand entfernbare chemische Verbindung, z. B. ein Halogenid, überge
führt wird.
Es kann auch vorteilhaft sein, das erfindungsgemäße Verfahren so auszuführen, daß, falls das
Toxikum an der Oberfläche und/oder in einem oberflächennahen Bereich in Vergleich zum
Gegenstandsinneren in einer erhöhten Konzentration vorliegt, diese Oberfläche, bzw. der
oberflächennahe Bereich dekontaminiert wird, indem für das Aufheizen eine Temperatur ge
wählt wird, bei der ein weiterer Teil des Toxikums aus der Oberfläche bzw. aus dem oberflä
chennahen Bereich zum Inneren des Gegenstandes hin diffundieren kann.
Die Dekontamination der Oberfläche bzw. des oberflächennahen Bereiches erfolgt in diesem
Fall über zwei gleichzeitig ablaufende Prozesse: die Entfernung des einen Teils des Toxikum s
aus dem Gegenstand und die Diffusion eines weiteren Teils in das Gegenstandsinnere. Diese
Art der Dekontamination bietet sich bei solchen toxischen Stoffen an, die nur dann in kriti
scher Weise auf die Umgebung wirken, wenn sie in oberflächennahen Bereichen gebunden
sind, wie z. B. α- und β-Strahler. Es ist dann nicht erforderlich, nahezu die gesamte Menge des
Toxikums zu entfernen, wodurch die Dekontamination weniger aufwendig, z. B. bei relativ
niedrigen Temperaturen, durchgeführt werden könnte.
In der Dekontaminationsphase wird der Gegenstand Umgebungsbedingungen ausgesetzt, die
bei der weiteren Entsorgung, insbesondere bei der Zwischen- und/oder Endlagerung höchst
wahrscheinlich nicht mehr auftreten. Eine Restkontamination, die diesen Bedingungen stand
gehalten hat, wird daher in der Regel für die Zwischen- und/oder Endlagerung hinreichend
stabil im ansonsten dekontaminierten Gegenstand gebunden sein.
Weitere Schutzmaßnahmen können jedoch angebracht sein, da unerwartete Änderungen der
Lagerbedingungen nicht völlig ausgeschlossen werden können. Insbesondere gegenüber ho
hen Umgebungstemperaturen, hohen Drücken, Schlagbelastungen und dem Angriff physika
lisch und/oder chemisch wirkender Substanzen sollte der dekontaminierte Gegenstand stabil
sein. Hierfür kann es vorteilhaft sein, das erfindungsgemäße Verfahren so auszuführen, daß
zum Schutz gegen das Freisetzen der Restkontamination zumindest eine geschlossene Schicht
an der Oberfläche des dekontaminierten Gegenstands durch Infiltration mindestens einer hier
für geeigneten Schutzsubstanz, z. B. Pyrokohlenstoff, dichtend und/oder diffusionshemmend
ausgebildet wird.
Eine derartige Schutzsubstanz setzt sich insbesondere in die Poren des dekontaminierten Ge
genstandes und verhindert insbesondere ein unerwünschtes Eindringen von Substanzen, mit
denen die im Gegenstand verbliebenen Reste des Toxikums während der Zwischen- oder
Endlagerung chemisch oder durch Lösung ausgetrieben werden könnten. Bestimmte Schutz
substanzen, wie z. B. Pyrokohlenstoff, bieten darüber hinaus einen wirksamen Schutz gegen
Verbrennen und gegen die Diffusion des toxischen Stoffes zur Oberfläche des Gegenstandes.
Die Infiltration des Pyrokohlenstoffs kann beispielsweise bei Temperaturen oberhalb 1000°C
geschehen, indem der Gegenstand einer Kohlenwasserstoffatmosphäre ausgesetzt wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann auch so ausgeführt werden, daß zum Schutz gegen das
Freisetzen der Restkontamination zumindest eine geschlossene Schicht an der Oberfläche des
dekontaminierten Gegenstands durch chemische Reaktion mit einer hierfür geeigneten Sub
stanz dichtend und/oder diffusionshemmend ausgebildet wird.
Mit der chemischen Behandlung kann insbesondere eine Inertisierung gegen weiteren chemi
schen Angriff erreicht werden. Bei Gegenständen mit einer Kohlenstoffoberflächenschicht
kann eine geschlossene Schicht beispielsweise zur Reaktion mit Siliziumverbindungen ge
bracht und durch weitere Behandlungsschritte in Siliziumkarbid überführt werden, das auch
bei hohen Temperaturen chemisch resistent, d. h. auch gegen Verbrennen sehr beständig ist.
Eine derart konditionierte Oberfläche bietet überdies Schutz gegen Eindringen von Substan
zen und Ausdiffundieren des Toxikums.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann auch so ausgeführt werden, daß zum Schutz gegen das
Freisetzen der Restkontamination die Oberfläche des dekontaminierten Gegenstands be
schichtet wird.
Hierfür können insbesondere CVD-Verfahren, Schlickerverfahren und Plasmaspritzverfahren
angewendet werden.
Schließlich kann es vorteilhaft sein, das erfindungsgemäße Verfahren so auszuführen, daß
vor, nach und/oder während der Dekontamination des Gegenstandes die Konzentration des
Toxikums im Gegenstand und/oder die Konzentration des aufgefangenen Teils des Toxikums
kontrolliert wird.
Die Konzentrationskontrolle kann bei radiotoxischen Stoffen beispielsweise γ-spektrome
trisch oder mit einem Geigerzähler erfolgen.
Die im erfindungsgemäßen Verfahren einzusetzenden Parameter, wie z. B. Temperatur, Ver
weilzeiten, Druck, Beschichtungsdicke, sind jeweils abhängig von der Art und ursprünglichen
Konzentration des Toxikums sowie den angestrebten Eigenschaften des dekontaminierten
Gegenstandes und des aufgefangenen Toxikums und lassen sich anhand der Konzentrations
kontrolle individuell festzulegen.
Im folgenden wird eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
dargestellt.
Als Beispiel für einen zu entsorgenden Gegenstand wird im folgenden von einem in einem
Kernkraftwerk eingesetzten Moderatorelement aus Kohlenstoff ausgegangen. Derartige Mo
deratoren weisen eine sich aus Graphit und Kohlestein zusammensetzende keramische Struk
tur auf. Üblicherweise ist ein derartiger Moderator mit unterschiedlichen toxischen Stoffen
kontaminiert. Um diese toxischen Stoffe möglichst weitgehend zu entfernen, wird das Mode
ratorelement in einem Hochtemperaturofen durch direkten Stromdurchgang erhitzt. Alternativ
kann auch induktiv oder durch gesonderte Heizelemente geheizt werden. Das Aufheizen ge
schieht in Vakuum oder unter Schutzgas, um zu verhindern, daß beim Erhitzen durch Reak
tion mit dem atmosphärischen Sauerstoff Kohlenmonoxid und Kohlendioxid entstehen, die
das in bestrahltem Kohlenstoff in der Regel vorhandene radioaktive 14C enthalten und daher
nicht unkontrolliert entweichen dürfen.
Die Höhe der Temperatur richtet sich nach der Art der toxischen Stoffe und der angestrebten
Dekontaminationsfaktoren. Hierbei kann im wesentlichen auf die in der Graphitindustrie be
kannte Vorgehensweise zur Graphitreinigung zurückgegriffen werden. Leicht flüchtige toxi
sche Stoffe, wie z. B. Tritium oder Cäsium werden bereits bei relativ niedrigen Temperaturen
ausgegast. Chemisch am Kohlenstoff gebundene toxische Stoffe müssen bei höheren Tempe
raturen durch Pyrolyse von der keramischen Struktur abgelöst werden. Sind einzelne toxische
Stoffe hierdurch nicht aus dem Moderatorelement zu entfernen, z. B. schwer zersetzbare Kar
bide, können diese durch Zugabe und Infiltration gasförmiger Halogenverbindungen in flüch
tige Halogenide umgewandelt werden.
Die aus dem Moderatorelement entfernten toxischen Stoffe werden an Kondensationsplatten
abgeschieden oder mittels Fallen oder mittels Filter (z. B. für Tritium) aufgefangen, wo sie
dann in einer erheblich höheren Konzentration als im Moderatorelement vorliegen.
Das dekontaminierte Moderatorelement enthält nun allenfalls noch toxische Stoffe, die mit
thermischer und/oder thermochemischer Behandlung nicht zu entfernen waren. Daraus folgt
daß ein Herausdiffundieren oder Auslaugen dieser toxischen Stoffe auch über extrem lange
Zeiträume nicht stattfinden würde. Derart fest in der keramischen Struktur eingebundene
toxische Stoffe erlauben es aber, das dekontaminierte Moderatorelement in einem verein
fachten Behälter oder ohne umgebenden Behälter zu lagern. In diesem Fall sollten Gegen
stände aus brennbaren Materialien, wie z. B. das hier betrachtete Moderatorelement, an der
Oberfläche und in den oberflächennahen Bereichen inertisiert werden, in dem z. B. Poren
durch Einbringen impermeabler Substanzen verschlossen oder Schutzschichten aufgebracht
werden. Des weiteren sollte der Gegenstand wirksam gegen langzeitigen chemischen Angriff
und Auslaugen geschützt werden. Die hierfür notwendigen Infiltrationen von oder Beschich
tungen mit geeigneten Substanzen können ggf. unmittelbar im Anschluß an den Reinigungs
prozeß, also bei den dann erreichten hohen Temperaturen durchgeführt werden.
Das dekontaminierte und gegen Verbrennung und chemischen Angriff geschützte Moderator
element kann hiernach unmittelbar mit verringertem Aufwand endgelagert werden. Aufgrund
der dann allenfalls sehr niedrigen Restkonzentration an toxischen Stoffen können dekontami
nierte Moderatorelemente in höherer Dichte ohne Überschreiten der für die Endlagerung kriti
schen Konzentrationen der toxischen Stoffe im Abfallgebinde gelagert werden.
Die während des Ausheizens des Moderatorelements aufgefangenen und in hoher Konzentra
tion gesammelten toxischen Stoffe können mit bekannten Methoden, wie sie z. B. für Filter
aus kerntechnischen Anlagen durchgeführt werden, entsorgt werden, da ihre Entsorgung kein
Mengenproblem darstellt.
Claims (7)
1. Verfahren zur Entsorgung eines mit einem Toxikum, insbesondere Radiotoxi
kum, kontaminierten Gegenstandes, bei dem
- a) zur Dekontamination des Gegenstandes mindestens ein Teil des Toxikums durch Aufhei zen des Gegenstandes aus diesem entfernt wird,
- b) der entfernte Anteil des Toxikums aufgefangen wird und
- c) der dekontaminierte Gegenstand und das aufgefangene Toxikum getrennt weiteren Ent sorgungsschritten zugeführt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Toxikum durch
chemische Reaktion mit einer geeigneten Substanz, z. B. einem Halogen, in eine thermisch aus
dem Gegenstand entfernbare chemische Verbindung, z. B. ein Halogenid, übergeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß, falls das To
xikum an der Oberfläche und/oder in einem oberflächennahen Bereich im Vergleich zum Ge
genstandsinneren in einer erhöhten Konzentration vorliegt, diese Oberfläche, bzw. der ober
flächennahe Bereich dekontaminiert wird, indem für das Aufheizen eine Temperatur gewählt
wird, bei der ein weiterer Teil des Toxikums aus der Oberfläche bzw. aus dem oberflächenna
hen Bereich zum Inneren des Gegenstandes hin diffundieren kann.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
zum Schutz gegen das Freisetzen der Restkontamination zumindest eine geschlossene Schicht
an der Oberfläche des dekontaminierten Gegenstands durch Infiltration mindestens einer hier
für geeigneten Schutzsubstanz, z. B. Pyrokohlenstoff, dichtend und/oder diffusionshemmend
ausgebildet wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
zum Schutz gegen das Freisetzen der Restkontamination zumindest eine geschlossene Schicht
an der Oberfläche des dekontaminierten Gegenstands durch chemische Reaktion mit einer
hierfür geeigneten Substanz dichtend und/oder diffusionshemmend ausgebildet wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
zum Schutz gegen das Freisetzen der Restkontamination die Oberfläche des dekontaminierten
Gegenstands beschichtet wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6 dadurch gekennzeichnet, daß vor,
nach und/oder während der Dekontamination des Gegenstandes die Konzentration des Toxi
kums im Gegenstand und/oder die Konzentration des aufgefangenen Teils des Toxikums
kontrolliert wird.
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