DE19736728C2

DE19736728C2 - Schlagradmühle mit Sichter

Info

Publication number: DE19736728C2
Application number: DE1997136728
Authority: DE
Inventors: Bodo Gehrke; Peter Stegelitz
Original assignee: Alstom Energy Systems GmbH
Current assignee: GE Power Systems GmbH
Priority date: 1997-08-22
Filing date: 1997-08-22
Publication date: 2001-01-11
Anticipated expiration: 2017-08-23
Also published as: DE19736728A1

Description

Die Erfindung betrifft eine Schlagradmühle mit Sichter mit den Merkmalen des Oberbegriffes des Anspruches 1.

Schlagradmühlen mit Sichter, welche als Umlenk- oder Trennsichter ausgeführt sein können, zählen zur Gattung der Ventilatormühlen, und sind aus der Druckschrift "Betrachtungen zur Aus legung von Kohlemühlen" aus Aufbereitungstechnik, Jahrg. 20 (1979), Heft 10, S. 539-544, sowie aus der Druckschrift "Mühlen für das KW 'Schwarze Pumpe'" aus EVT-Bericht 112/95 bekannt. Derartige Mühlen werden vorzugsweise bei kohlebefeuerten Dampferzeugern eingesetzt, wobei in der Mühle der fossile, feste Brennstoff, insbesondere Rohbraunkohle, durch aus der Brenn kammer des Dampferzeugers rückgeführtes Rauchgas sowie zugegebener Heißluft getrocknet sowie gleichzeitig gemahlen wird.

Die Sichter sind im allgemeinen als Umlenksichter ausgeführt. Durch besondere Gestaltung des Sichters als Trennsichter ist es möglich, neben der Sichtung (Trennung von Fein- und Grobgut) auch noch eine Aufteilung (Splittung) der feststoffbeladenen Gasströmung in eine feststoffreiche und eine feststoffarme Strömung durchzuführen.

Eine gattungsgemäße Schlagradmühle ist ferner aus der Druckschrift DD 207 864 bekannt.

Nachteile der bekannten Schlagradmühlen mit Sichter sind der hohe Druckverlust, der durch die Umlenkung der Feststoff-/Gasströmung im Sichter verursacht wird und ferner eine zu geringe prozentuale Gasmenge in der abgeführten brennstoffarmen Strömung bei Verwendung des Sichters als Trennsichter. Der hohe Druckverlust verursacht erhöhte Energiekosten des Mühlen antriebes und den Einbau eines größeren Ventilatorrades in die Schlagradmühle. Die geringe prozentuale Gasmenge in der brennstoffarmen Strömung ist für die Feuerung und den stabilen Feststofftransport in den Staubleitungen von Nachteil.

Aufgabe der Erfindung ist es, eine Schlagradmühle mit Sichter gemäß den Merkmalen des Ober begriffes des Anspruches 1 derart weiterzubilden, daß der Sichterdruckverlust gesenkt und bei Einsatz das Sichters als Trennsichter eine größere prozentuale Gasmenge der gesamten Gasströmung zum Sichterausgang der brennstoffarmen Strömung umgelenkt wird, so daß die vorgenannten Nachteile vermieden werden.

Diese Aufgabe wird bei einer gattungsgemäßen Schlagradmühle gemäß den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruches 1 gelöst. Die Unteransprüche gestalten die Erfindung vorteilhaft aus.

Durch die erfindungsgemäße Lösung ergeben sich folgende Vorteile:

1. Durch den Einsatz des erfindungsgemäßen Strömungskörpers wird der Druckverlust des Systems Schlagradmühle mit Sichter gesenkt. Dies bewirkt eine Reduzierung der Mühlenan triebskosten und ermöglicht den Einsatz eines kleineren Ventilatorrades. Darüber hinaus er höht sich, gleiche Mühlenkonfiguration vorausgesetzt, die maximale Mühlendurchsatzlei stung.
2. Der erfindungsgemäße Strömungskörper ermöglicht bei Trennsichtern eine stabile Gas- /Feststoff-Splittung bis in den Bereich niedriger Feststoffgehalte in der Brüdenströmung, wo bei gleichzeitig der geforderte hohe prozentuale Gasanteil in dieser Strömung gewährleistet wird.
3. Ist der erfindungsgemäße Strömungskörper mit dem Umlenkblech fest verbunden, so wird bei Trennsichtern das Splittergebnis weitgehend unabhängig von der Umlenkblechposition.

Die Erfindung wird anhand der Beschreibung und der Zeichnungen näher erläutert.

Es zeigt

Fig. 1 einen schematischen Querschnitt durch eine Schlagradmühle mit Sichter entsprechend dem Stand der Technik

Fig. 2 wie Fig. 1, jedoch Sichter als Trennsichter

Fig. 3 einen schematischen Querschnitt durch eine erfindungsgemäße Schlagradmühle mit Sichter

Fig. 4 einen schematischen Querschnitt durch eine weitere erfindungsgemäße Schlagradmüh le mit Sichter (Trennsichter).

Fig. 1 zeigt eine Schlagradmühle 1 mit Sichter 2 in einem schematischen Querschnitt gemäß Stand der Technik. Über einen nicht dargestellten Gas- und Brennstoffeintritt wird Heißgas und Brennstoff, vorzugsweise Rohbraunkohle, der Schlagradmühle 1 zur Mahltrocknung zugeführt.

Als Heißgas werden von der Schlagradmühle 1 Rauchgas aus der Brennkammer des nicht dar gestellten Dampferzeugers und Heißluft angesaugt, wobei die Schlagradmühle 1 als Ventilator mühle selbstsaugend ist.

Die aus der Schlagradmühle 1 austretende Feststoff-/Gasströmung 15 tritt über den Sichtereintritt 4 in den Sichter 2 ein. Darin wird die Feststoff-/Gasströmung 15 durch das Umlenkblech 5 umge lenkt, gesichtet und anschließend dem Sichteraustritt 6 zugeleitet.

Das bei der Umlenkung gesichtete Grobgut (Grieße) wird über den Grießrücklauf 9 wieder der Schlagdradmühle 1 zugeführt, und das Feingut wird durch die Gasströmung 16 über den Sichter austritt 6 mindestens einem nicht dargestellten Kohlebrenner des Dampferzeugers zugeführt.

Fig. 2 zeigt eine Schlagradmühle 1 mit Sichter 3 nach einem Stand der Technik, wobei abwei chend zu Fig. 1 der Sichter 3 als Trennsichter ausgebildet ist. Die Arbeitsweise dieser Schlagradmühle 1 mit Sichter 3 ist soweit dieselbe wie unter Fig. 1 beschrieben, wobei der Sich ter 3 neben der Aufgabe der Sichtung, d. h. Trennung des in der Gasströmung mitgetragenen Feststoffes in Fein- und Grobgut, auch noch die Aufgabe der Aufteilung (Splittung) der feststoff beladenen Gasströmung 15 in eine feststoffreiche Gasströmung 17 und eine feststoffarme Gasströmung 18 erfüllt.

Das bei der Umlenkung gesichtete Grobgut (Grieße) wird über den Grießrücklauf 9 wieder der Schlagradmühle 1 zugeführt. Die feststoffreiche Gasströmung 17 wird über den Sichteraustritt 7 mindestens einem nicht dargestellten Kohlestaubbrenner des Dampferzeugers und die fest stoffarme Gasströmung 18 wird über den Sichteraustritt 8 mindestens einem nicht dargestellten Nachreaktions- bzw. Brüdenbrenner des Dampferzeugers zugeführt.

Um den im Sichter 2, 3 einer Schlagradmühle mit Sichter verursachten hohen Druckverlust zu reduzieren sowie die zu geringe prozentuale Gasmenge in der im Sichteraustritt 8 abgeführten brennstoffarmen Strömung 18 aus einem Sichter 3 gemäß dem Stand der Technik zu erhöhen, wird erfindungsgemäß der Sichter 2, 3 mit einem Strömungskörper 10, 11 ausgebildet (Fig. 3, 4). Der Strömungskörper 10, 11 wird dabei erfindungsgemäß in den Bereich des Feststoff- /Gasströmungs-Wirbels gelegt, der sich ohne diesen Strömungskörper 10, 11 zwangsweise oberhalb des Umlenkbleches 5 ausbildet. Der Strömungskörper 10, 11 ist quer zur Feststoff- /Gasströmung 15 angeordnet. An seiner Außenkontur 12 legt sich die Feststoff-/Gasströmung 15 nach Passieren des Umlenkbleches 5 an und wird derart durch eine sanfte Führung umgelenkt.

Durch die erfindungsgemäße Ausbildung wird der Druckverlust im Sichter 2, 3 verringert, so daß eine Reduzierung der Mühlenantriebskosten erreicht wird. Gleichzeitig ist durch die erfindungs gemäße Ausbildung der Schlagradmühle 1 mit Sichter 3 gewährleistet, daß die prozentuale Gasmenge in der durch Sichteraustritt 8 abgeführten brennstoffarmen Strömung 18 erhöht wird und den verfahrensseitigen Ansprüchen genügt.

Der Strömungskörper 10 (Fig. 3) besitzt vorzugsweise einen runden Querschnitt.

Eine weitere bevorzugte Ausführung der erfindungsgemäßen Lösung zeigt Fig. 4. Der Strö mungskörper 11 besitzt an der Seite, an der die Feststoff-/Gasströmung 15 umgelenkt wird, zu mindest teilweise eine erhabene, d. h. konvexe Außenfläche bzw. -kontur 12.

Die Strömungskörper 10, 11 können ortsfest oder bewegbar ausgebildet sein. Gleiches gilt, wenn sie mit dem Umlenkblech 5 fest verbunden sind, wobei das Umlenkblech 5 selbst beweglich aus gebildet sein kann.

Zwischen dem Umlenkblech 5 und den Strömungskörpern 10, 11 besteht vorzugsweise ein Spalt.

Eine weitere bevorzugte Ausführung ist in Abhängigkeit der Form des Strömungskörpers 10, 11 eine spaltfreie Kombination von Umlenkblech 5 und Strömungskörper 10, 11.

Der Strömungskörper 10, 11 kann sich entweder über die gesamte Breite des Sichters 2, 3 oder partiell über dessen Breite erstrecken. Der Querschnitt des Strömungskörpers 10, 11 kann ferner über die Breite des Sichters 2, 3 konstant oder verändert sein.

Legende

1

Schlagradmühle

2

Sichter

3

Sichter

4

Sichtereintritt

5

Umlenkblech

6

Sichteraustritt

7

Sichteraustritt

8

Sichteraustritt

9

Grießrücklauf

10

Strömungskörper

11

Strömungskörper

12

Außenkontur bzw. Außenfläche des Strömungskörpers

13

14

15

Feststoff-/Gasströmung

16

Feinkorn-/Gasströmung

17

Feststoffreiche Gasströmung

18

Feststoffarme Gasströmung

Claims

1. Schlagradmühle mit Sichter zur Sichtung eines feststoffbeladenen Gasstromes, insbesonde re eines mit Braunkohlestaub beladenen Gasstromes und ggf. zum Trennen eines feststoff beladenen Gasstromes in eine feststoffreiche und eine feststoffarme Strömung und der Sichter mit einem Umlenkblech ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Sichter (2, 3) mit einem quer zur Strömungsrichtung des feststoffbeladenen Gasstromes (15) und im Bereich des vom Umlenkblech (5) verursachten Gas-/Feststoffwirbels angeordneten Strö mungskörper (10, 11) zur Umlenkung des feststoffbeladenen Gasstromes (15) ausgebildet ist.

2. Schlagradmühle mit Sichter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Aus senkontur (12) des Strömungskörpers (10, 11) zumindest teilweise entlang der Umlenkung des Feststoff-/Gasstromes (15) konvex ausgebildet ist.

3. Schlagradmühle mit Sichter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Aus senkontur (12) des Strömungskörpers (10, 11) zumindest teilweise entlang der Umlenkung des Feststoff-/Gasstromes (15) mit einem Radius ausgebildet ist.

4. Schlagradmühle mit Sichter nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekenn zeichnet, daß der Strömungskörper (10, 11) ortsfest ausgebildet ist.

5. Schlagradmühle mit Sichter nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Strömungskörper (10, 11) bewegbar ausgebildet ist.

6. Schlagradmühle mit Sichter nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekenn zeichnet, daß der Strömungskörper (10, 11) mit dem Umlenkblech (5) fest verbunden ist.

7. Schlagradmühle mit Sichter nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekenn zeichnet, daß zwischen Umlenkblech (5) und Strömungskörper (10, 11) ein Spalt ausgebildet ist.

8. Schlagradmühle mit Sichter nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß Umlenkblech (5) und Strömungskörper (10, 11) spaltfrei aneinander angeordnet sind.

9. Schlagradmühle mit Sichter nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekenn zeichnet, daß der Strömungskörper (10, 11) sich über die Gesamtbreite des Sichters (2, 3) erstreckt.

10. Schlagradmühle mit Sichter nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß sich der Strömungskörper (10, 11) partiell über die Breite des Sichters (2, 3) erstreckt.

11. Schlagradmühle mit Sichter nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekenn zeichnet, daß der Querschnitt des Strömungskörpers (10, 11) über die Breite des Sichters (2, 3) konstant ist.

12. Schlagradmühle mit Sichter nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Querschnitt des Strömungskörpers (10, 11) nicht konstant ist.