DE19735641A1 - Traggerüstkonstruktion zur Ausbildung einer Tragzelle eines Luftschiffs und Verfahren zur Herstellung einer Tragzelle - Google Patents
Traggerüstkonstruktion zur Ausbildung einer Tragzelle eines Luftschiffs und Verfahren zur Herstellung einer TragzelleInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Traggerüstkonstruk
tion zur Ausbildung einer Tragzelle eines Luftschiffs, be
stehend aus Trägerelementen, um die herum eine Außenhülle
der Tragzelle angeordnet werden kann und an denen erforder
liche Baugruppen des Luftschiffs, insbesondere eine Fahr
gastkabine oder ein Transportcontainer, befestigbar sind,
und ein Verfahren zur Herstellung einer derartigen Tragzel
le.
Eine derartige Traggerüstkonstruktion ist beispielsweise
durch die DE 40 18 749 C2 bekanntgeworden.
Bei Luftschiffen mit zigarrenförmiger Außenkontur lassen
sich im wesentlichen drei verschiedene Arten von Luftschif
fen unterscheiden. Als Tragzelle wird diejenige Baugruppe
eines Luftschiffs bezeichnet, an der die Fahrgastkabine
(Gondel) angebracht werden kann. Ein im Innern der Tragzelle
befindliches Gas sorgt dafür, daß ein Auftrieb der Tragzelle
und damit des Luftschiffs zustande kommt. Wenn die Tragzelle
aus einer starren Traggerüstkonstruktion und einer die Trag
gerüstkonstruktion umgebenden Außenhülle besteht, so wird
das gesamte Luftschiff als Zeppelin bezeichnet. Fehlt der
Tragzelle eine derartige Traggerüstkonstruktion, so daß die
Tragzelle durch den Druck der Gasfüllung (Helium) auf die
Außenhülle entsteht, so spricht man von einem Blimp. Zeppe
line sind Starr-Luftschiffe, während Blimps dagegen Prall-
Luftschiffe sind. Darüber hinaus ist es noch möglich, Heiß
luft in eine Außenhülle ohne Traggerüst einzufüllen, so daß
ein zigarrenförmiger Heißluftballon gebildet wird.
Moderne Luftschiffe sind einsetzbar zu Transport- oder Über
wachungszwecken, für touristische Rundflüge oder als schwe
bende Forschungslabors. Gegenüber Transportflugzeugen besit
zen Luftschiffe den Vorteil, daß der Auftrieb durch eine
Gasfüllung zustande kommt, während der Antrieb des Luft
schiffs durch relativ schwache Motoren möglich ist. Zur
Steuerung werden neben weiteren Steuerorganen auch schwenk
bare Hecktriebwerke eingesetzt. Insgesamt ist der Flugbe
trieb mit einem Zeppelin neuer Bauart durch den geringen
Kraftstoffverbrauch umweltschonend und wirtschaftlich. Luft
schiffe lassen sich überall im Kurzstrecken- wie im Inter
kontinentalverkehr einsetzen, vor allem aber zum Transport
von verschiedenen Lasten und Frachtcontainern oder sperrigen
Gütern, die in einem Flugzeug nicht befördert werden können.
Traggerüstkonstruktionen von Zeppelinen haben gegenüber der
Formbildung der Außenhülle durch den Druck der Gasfüllung
bei Blimps den Vorteil, daß die Traggerüstkonstruktion eine
höhere Stabilität und Sicherheit beim Betrieb des Luft
schiffs gewährleisten kann. Das Gewicht der Traggerüstkon
struktion wirkt sich allerdings auf den Herstellungsaufwand
des Luftschiffs und den Treibstoffverbrauch aus. Anderer
seits wird durch die starre Traggerüstkonstruktion die
Windstabilität des Luftschiffs verbessert, die sich wiederum
auf Fahrkomfort, Fahrgeschwindigkeit und Steuerbarkeit des
Luftschiffs positiv auswirkt.
Die bekannte Traggerüstkonstruktion setzt sich aus einer
Vielzahl einzelner Trägerelemente (Quer- und Längsspanten)
zusammen. Die einzelnen Trägerelemente bilden eine dreiecki
ge Querschnittsform eines Gerüstskeletts, das fachwerkartig
aufgebaut ist. Die bekannte Traggerüstkonstruktion ist daher
teuer in ihrer Herstellung und schwierig bzw. zeitaufwendig
zusammenzubauen. Die einzelnen Trägerelemente müssen nämlich
präzise ausgerichtet werden und zu einer stabilen Tragge
rüstkonstruktion miteinander verschraubt werden.
Weiterhin ist es von Nachteil, daß die Außenhülle des Luft
schiffs lediglich an den Eckpunkten der dreieckförmigen
Grundelemente der Tragzelle anliegt. Die Traggerüstkonstruk
tion stellt daher nur geringe Anlagefläche für die Außenhül
le zur Verfügung. Die Formgebung der Tragzelle wird im we
sentlichen ähnlich einem Blimp durch den Druck der Gasfül
lung bewirkt. Daraus resultieren Stabilitätsprobleme der
Tragzelle beim Fahrbetrieb des Luftschiffs mit großer Fahr
geschwindigkeit und bei ungünstigen Wetterverhältnissen.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher das technische Pro
blem zugrunde, das Zusammenwirken von Außenhülle und Tragge
rüst zu einer Tragzelle mit einer hohen Tragfähigkeit und
Festigkeit durch Bereitstellung einer einfach herstellbaren
Traggerüstkonstruktion und daher leicht fertigbaren Tragzel
le zu verbessern.
Dieses technische Problem wird erfindungsgemäß durch eine
Traggerüstkonstruktion und ein Verfahren zur Herstellung ei
ner Tragzelle gelöst.
Die erfindungsgemäße Traggerüstkonstruktion zeichnet sich
dadurch aus, daß die Trägerelemente in Richtung der Längs
achse des Luftschiffs wendelförmig derart um diese Längsach
se herumgeführt sind, daß ein Traggerüst mit einem durch
gangsfreien Traggerüstquerschnitt gebildet wird, und daß
einzelne Wendelabschnitte mit Hilfe von Verbindungselementen
ortsfest und mit einem konstanten Abstand zueinander ausge
richtet sind.
Die Traggerüstkonstruktion besteht aus einem einteiligen
Aufbau, bei dem die Trägerelemente schraubenförmig hinter
einander angeordnete einzelne Wendelabschnitte bilden. Die
Trägerelemente stellen eine Stützvorrichtung oder Armierung
dar, an die sich die Außenhülle der Tragzelle gut anlegen
kann. Die stabile Ausrichtung der Trägerelemente relativ zu
einander mit einem konstanten Abstand wird durch Verbin
dungselemente erreicht. Als Abstandshalter kommen Verbin
dungselemente in Betracht, die eine geeignete ausreichende
Festigkeit besitzen. Der einteilige Aufbau der Traggerüst
konstruktion gewährleistet eine hohe Stabilität und Festig
keit in seiner Formgebung. Die einzelnen wendelförmigen Trä
gerelemente können eine runde oder auch eine andere geome
trisch sinnvolle Querschnittsform besitzen. Die Ausbildung
Trägerelementen mit einem flachen rechteckförmigen Quer
schnitt besitzt den Vorteil, daß jeder Wendelabschnitt eine
breite Anlagefläche für die Außenhülle der Tragzelle zur
Verfügung stellen kann.
Durch die wendelförmige Führung der Tragelemente kommt eine
Traggerüstkonstruktion mit einem durchgangsfreien Trag
gerüstquerschnitt zustande. Der Innenbereich der Traggerüst
konstruktion ist daher vollständig zugänglich. Bei der Mon
tage der Außenhülle am Traggerüst kann die Verbindung von
Außenhülle und Traggerüst durch den Monteur leicht nachkon
trolliert werden, da der Innenbereich begehbar ist. Insbe
sondere können auch innerhalb des Traggerüstquerschnitts zu
sätzliche Bauelemente der Tragzelle angeordnet sein.
Eine Traggerüstkonstruktion mit einer wendelförmigen oder
schraubenförmigen Anordnung der Trägerelemente stellt eine
Traggerüstkonstruktion mit einer runden Außenumfangsfläche
zur Verfügung, an die sich eine Innenumfangsfläche der Au
ßenhülle besonders gut anlegen kann. Dieses Zusammenwirken
zwischen Außenhülle und Traggerüst wirkt sich insbesondere
vorteilhaft bei ungünstigen Windverhältnissen aus.
Zur Ausbildung einer zigarrenförmigen Gestalt der Tragzelle
ist es bevorzugt, daß sich der durch die wendelförmigen Trä
gerelemente gebildete Traggerüstquerschnitt im Bereich des
vorderen oder hinteren Endes des Luftschiffs verjüngt und in
kappenartige Endabschlüsse übergeht. Die Endabschlüsse tra
gen zur Formstabilität bei und ermöglichen, daß die gesamte
Tragzelle eine stromlinienförmige Gestalt besitzt.
Zur weiteren Stabilitätserhöhung sind die wendelförmigen
Trägerelemente bei einer weiteren Ausführungsform durch in
Richtung der Längsachse des Luftschiffs verlaufende, stab
förmige Trägerelemente (Verbindungselemente) miteinander
verbunden. Die stabförmigen Trägerelemente wirken mit den
wendelförmigen Trägerelementen derart zusammen, daß einzelne
Wendelabschnitte der wendelförmigen Trägerelemente mit
konstantem Abstand zueinander lagefixiert sind. Die gesamte
Tragzelle ist druckstabil gegen äußeren Druck aufgebaut.
Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform sind an den
Trägerelementen Führungshilfen für Ballonetts angeordnet,
die innerhalb des Traggerüstquerschnitts verschiebbar sind.
Unter Ballonetts werden Luftkammern der Tragzelle verstan
den, die je nach Bedarf gefüllt oder entleert werden können,
den Innendruck der Tragzelle konstant zu halten. Wenn
sich beispielsweise Helium innerhalb der Außenhülle aus
dehnt, lassen sich Ballonettventile automatisch öffnen, um
Luft aus den Luftkammern abzulassen und den entstehenden
Überdruck zu vermindern, ohne teueres Helium abzulassen.
Durch die Entleerung der Ballonetts kann die Ausdehnung des
Heliums in der Außenhülle bis zu einer Höhe von ca. 3000 m
kompensiert werden. Durch die Führungshilfen wird es mög
lich, ein oder mehrere Ballonetts innerhalb des frei zugäng
lichen Traggerüstquerschnitts zu verschieben. Mit Hilfe der
verschiebbaren, entsprechend gefüllten Ballonetts ließe sich
u. U. auch der Schwerpunkt des Luftschiffs während des Be
triebs des Luftschiffs verändern. Je nach Belastung der
Fahrgastkabine oder eines am Luftschiffs angebrachten Trans
portcontainers könnte der Schwerpunkt des Luftschiffs durch
die Ballonetts nachkorrigiert werden. Die Führungshilfen
können Schienensysteme sein oder auch Führungsstangen oder
Führungskabel.
Eine weitere Variante der Erfindung weist Abstandshalter
auf, die mit den Trägerelementen gelenkig verbunden sind, um
bei der Montage der Außenhülle zwischen den Trägerelementen
und der Außenhülle aufgerichtet zu werden. Durch die Ab
standshalter wird eine elastische Verbindung zwischen Außen
hülle und Traggerüst aufgebaut. Die Außenhülle ist nicht
starr an der Außenumfangsfläche der Trägerelemente bzw. der
einzelnen Wendelabschnitte fixiert, so daß Spannungen oder
äußere Belastungen der Außenhülle in diesem Bereich gut aus
geglichen werden gönnen. Die Abstandshalter können auch Fe
derelemente sein oder federnd an den Trägerelementen gehal
ten sein. Auf die Fertigung der Tragzelle wirkt sich günstig
aus, wenn die Abstandshalter bereits an den Trägerelementen
vormontiert sind. Die Abstandshalter lassen sich dann auf
grund des ausgebildeten Gelenks in die Position bringen, die
zur Verbindung mit der Außenhülle besonders günstig ist.
Zur Herstellung der Traggerüstkonstruktion werden bevorzugt
Trägerelemente aus einem Kohlefaser-Verbundwerkstoff oder
einer Leichtmetallegierung verwendet, die elastisch verform
bar sind. Derartige Materialien besitzen ein besonders gutes
Rückstellvermögen, um die Eigenschaft einer überdimensio
nierten wendelförmigen Gestalt der Trägerelemente auch bei
entsprechenden Dimensionen oder Abmessungen eines Luft
schiffs erreichen zu können.
Die erfindungsgemäße Aufgabe wird auch durch ein Verfahren
zur Herstellung einer Tragzelle mit einer der vorher be
schriebenen Traggerüstkonstruktionen gelöst, bei dem die
wendelförmigen Trägerelemente zur Vorbereitung der Herstel
lung zunächst auf einer trommelartigen Vorrichtung aufgewickelt
angeordnet sind, bei dem die Trägerelemente nach einan
der in einem Herstellungsschritt von der trommelartigen Vor
richtung abgezogen werden und bei dem die ebenfalls auf der
trommelartigen Vorrichtung mit einem Materialvorrat gehalte
ne Außenhülle gleichzeitig zur Ausbildung des Traggerüsts im
kontinuierlichen Vorschub mitgenommen wird und das Tragge
rüst umgibt. Zur Anwendung dieses Verfahrens ist es vorteil
haft, daß die einzelnen Herstellungsschritte von einer Com
putersteuerung überwacht werden. Durch das gleichzeitige Ab
ziehen von Trägerelementen und der Außenhülle von der trom
melartigen Vorrichtung oder einer ähnlichen Vorratseinrich
tung läßt sich die Tragzelle auf eine einfache Art und Weise
fertigen.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens werden
beim Abziehen der wendelförmigen Trägerelemente stabförmige
Trägerelemente an den einzelnen wendelförmigen Trägerelemen
ten befestigt. Durch diese Kombination in Längsrichtung des
Luftschiffs angeordneter stabförmiger Trägerelemente mit um
die Längsachse herum geführten wendelförmigen Trägerelemen
ten wird ein Traggerüst vorgeschlagen, das einerseits eine
hohe Festigkeit aufweist und andererseits mit ausreichender
Elastizität auf äußere Druckeinflüsse reagieren kann. Beson
dere Verstärkungen oder Verstrebungen, wie z. B. für die Be
festigung der Fahrgast- oder Containervorrichtung, sowie
Querverbindungen an den Tragzellen werden in diesen Arbeits
gang des Verfahrens einbezogen. Die stabförmigen Trägerele
mente können partiell an der Außenumfangsfläche des Tragge
rüst fixiert sein und einzelne Wendelbereiche miteinander
verbinden oder sich über die gesamte Länge des Traggerüsts
erstrecken.
Um zu verhindern, daß die Außenhülle unter Spannung auf den
einzelnen Wendelabschnitten der Trägerelemente aufliegt,
werden beim Abziehen der Trägerelemente von der trommelarti
gen Vorrichtung gelenkig verbundene Abstandshalter zwischen
Trägerelement und Außenhülle aufgerichtet.
Bei einer anderen Durchführung des Verfahrens werden zu
nächst eine vordere Hälfte und eine hintere Hälfte der Trag
zelle gefertigt, die anschließend zu einem Ganzen zusammen
gefügt werden. Durch die Bildung der Tragzelle in drei Her
stellungsschritten (Bildung der vorderen Hälfte, Bildung der
hinteren Hälfte und Zusammenfügung der beiden Hälften) läßt
sich die stromlinienförmige, zigarrenförmige Außenkontur der
Tragzelle besonders einfach verwirklichen.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus
der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels
der Erfindung, anhand der Zeichnung, die erfindungswesentli
che Einzelheiten zeigt, und aus den Ansprüchen. Die einzel
nen Merkmale können je einzeln für sich oder zu mehreren in
beliebiger Kombination bei einer Ausführungsform der Erfin
dung verwirklicht sein. Es zeigt:
Fig. 1 eine Seitenansicht eines Luftschiffs mit einer
teilweise aufgerissen dargestellten, erfindungsge
mäßen Tragzelle;
Fig. 2 einen ersten Herstellungsschritt bei der Durchfüh
rung des erfindungsgemäßen Herstellungsverfahrens
einer Tragzelle;
Fig. 3 einen weiteren Herstellungsabschnitt bei der Durch
führung des erfindungsgemäßen Herstellungsverfah
rens der Tragzelle nach Fig. 2.
Die Erfindung ist in den Figuren schematisch dargestellt, so
daß die wesentlichen Merkmale der Erfindung gut zu erkennen
sind. Die Darstellungen sind nicht notwendigerweise maßstäb
lich zu verstehen.
In der Seitenansicht eines Luftschiffs 10 gemäß Fig. 1 ist
zu erkennen, daß sich das Luftschiff 10 im wesentlichen aus
einer Tragzelle 11, einer Fahrgastkabine 12 und einem
schwenkbaren Hecktriebwerk 13 mit Rotor 14 zusammensetzt.
Die Tragzelle 11 wiederum besteht aus einer Außenhülle 15,
die über einem Traggerüst 16 angeordnet ist. Trägerelemente
17 sind wendelförmig um die Längsachse 18 des Luftschiffs 10
herumgeführt. Einzelne Wendelabschnitte des Traggerüsts 16
besitzen einen konstanten Abstand zueinander. Durch die
schraubenförmige oder wendelförmige Führung der Trägerelemente
17 ist der Bereich zwischen den Trägerelementen 17
(der freie Traggerüstquerschnitt) vollständig zugänglich.
Die wendelförmigen Trägerelemente 17 besitzen eine Elastizi
tät, um wendelförmig angeordnet zu werden. Stabförmige Trä
gerelemente 17' weisen dagegen eine ausreichende Festigkeit
auf, um die Trägerelemente 17 mit einem konstanten Abstand
zueinander auszurichten und auch unter Druckbelastung der
Außenhülle 15 dauerhaft mit diesem Abstand zu fixieren.
Mit Luft gefüllte Ballonetts 19 und 20 sind mit Hilfe von
Laufschienen 21 und 22 innerhalb des Traggerüstquerschnitts
in Richtung der Längsachse 18 verschieblich angeordnet. Die
Ballonetts 19 und 20 weisen in der Figur nicht sichtbare
Ballonettventile auf, so daß die in ihnen befindliche Luft
herausgelassen werden kann. Wenn sich der die Ballonetts um
gebende Innendruck des in der Außenhülle befindlichen Heli
ums erhöht, kann durch die Ballonettventile eine Druckaus
gleich erreicht werden. Zusätzlich können die Ballonetts 19,
20 mit entsprechender Füllung auch Veränderungen des Schwer
punkts der Tragzelle 11 bzw. des Luftschiffs 10 kompensie
ren.
Anstelle der Fahrgastkabine 12 könnte an der Tragzelle 11
auch ein Transportcontainer für Lasten angebracht sein.
Die wendelförmigen Trägerelemente 17 bilden einen im wesent
lichen kreisförmigen Traggerüstquerschnitt, der sich zum
vorderen und hinteren Ende des Luftschiffs 10 verjüngt. Die
Trägerelemente 17 enden in kappenartigen Endabschlüssen 23
und 24. Die Endabschlüsse stabilisieren das Traggerüst 16
zusätzlich. Ein Höhenruder 25 und in der Fig. 1 nicht sicht
bare Seitenruder dienen der Steuerung des Luftschiffs 10.
Fig. 2 zeigt einen Teil einer Vorrichtung zur Herstellung
einer Tragzelle 11 (siehe Fig. 1), die in Folge der Durch
führung des erfindungsgemäßen Verfahrens entsteht. Sowohl
die Außenhülle 15 als auch Trägerelemente 17 sind mit einem
Materialvorrat auf einer trommelartigen Vorrichtung 30 ange
ordnet. Die Außenhülle 15 und die Trägerelemente 17 sind
über einen Greifarm 31 mit einem verschiebbaren Stützelement
32 verbunden. Wenn das auf einem Wagen 33 mit Rollen befe
stigte Stützelement 32 in Pfeilrichtung 34 bewegt wird, wird
ein Teil der Außenhülle 15 zusammen mit den Trägerelementen
17 von der trommelartigen Vorrichtung 30 abgezogen. Die Trä
gerelemente 17 sind mit geringem Abstand zueinander auf der
trommelartigen Vorrichtung 30 befestigt. Durch das Abziehen
der Trägerelemente 17 von der trommelartigen Vorrichtung 30
wird ein Traggerüst 16 (siehe Fig. 1) mit wendelförmiger
Führung der Trägerelemente 17 um die Längsachse der Tragzel
le 11 herum hergestellt. Beim Abziehen der wendelförmigen
Trägerelemente 17 werden auch die stabförmigen Trägerelemen
te 17' an den einzelnen wendelförmigen Trägerelementen 17
durch geeignete Verbindungsarten fixiert. Die Kombination in
Längsrichtung des Luftschiffs angeordneter stabförmiger Trä
gerelemente 17' mit um die Längsachse 18 herum geführten
wendelförmigen Trägerelementen 17 wirkt sich positiv auf ei
ne hohe Stabilität der Tragzelle 11 und eine ausreichende
Elastizität der Tragzelle 11 aus, so daß die Tragzelle 11
auf äußere Druckeinflüsse gut reagieren kann.
In Fig. 3 ist ersichtlich, daß die Tragzelle 11 durch die
Weiterbewegung des Stützelements 32 in Pfeilrichtung 34 be
reits nahezu zur Hälfte vollständig aufgebaut ist. Elastisch
verformbare Trägerelemente 17 und ausreichend steife Träger
elemente 17' sind bereits um die Längsachse 18 herum wendel
förmig bzw. in Längsrichtung 18 zu einem teilweisen Tragge
rüst 16 ausgebildet. Die gesamte Tragzelle 16 ist auf einen
verschiebbaren Wagen 35 aufgesetzt. Die Trägerelemente 17
und die Außenhülle 15 können solange in Pfeilrichtung 34 von
der trommelartigen Vorrichtung 30 abgezogen werden, wie es
der Materialvorrat erlaubt und die vorgegebene berechnete
Länge erreicht ist. Nachdem eine Hälfte der Tragzelle 11 ge
fertigt ist, wird eine zweite Hälfte analog zur ersten Hälf
te hergestellt, die mit der ersten Hälfte zur gesamten Trag
zelle 11 verbunden wird. Die Tragzelle 11 verjüngt sich zu
einem vorderen und einem hinteren Ende hin, um eine stromli
nienförmige, zigarrenförmige Außenkontur zu erhalten.
Eine Traggerüstkonstruktion zur Ausbildung einer Tragzelle
11 eines Luftschiffs 10 besteht aus Trägerelementen 17 und
17', um die herum eine Außenhülle 15 der Tragzelle 11 ange
ordnet werden kann und an denen erforderliche Baugruppen des
Luftschiffs 10, insbesondere eine Fahrgastkabine 12 oder ein
Transportcontainer, befestigbar sind. Die Trägerelemente 17
sind in Richtung der Längsachse 18 des Luftschiffs 10 wen
delartig derart um diese Längsachse 18 herumgeführt, daß ein
Traggerüst 16 mit einem durchgangsfreien Traggerüstquer
schnitt gebildet wird. Einzelne Wendelabschnitte sind mit
Hilfe von Verbindungselementen, Trägerelementen 17', orts
fest und mit einem konstanten Abstand zueinander ausgerich
tet. Bei einem erfindungsgemäßen Verfahren sind die wendel
förmigen Trägerelemente 17 zunächst auf einer trommelartigen
Vorrichtung 30 aufgewickelt angeordnet, die Trägerelemente
17 werden in einem Herstellungsschritt nacheinander von der
trommelartigen Vorrichtung 30 abgezogen, und die ebenfalls
auf der trommelartigen Vorrichtung 30 mit einem Materialvor
rat gehaltene Außenhülle 15 wird gleichzeitig zur Ausbildung
des Traggerüsts 16 im kontinuierlichen Vorschub mitgenommen
und umgibt das Traggerüst 16. Das Zusammenwirken von Außen
hülle 15 und Traggerüst 16 zu einer Tragzelle 11 mit einer
hohen Tragfähigkeit und Festigkeit wird durch Bereitstellung
einer einfach herstellbaren Traggerüstkonstruktion und daher
leicht fertigbaren Tragzelle 11 verbessert.
Claims (10)
1. Traggerüstkonstruktion zur Ausbildung einer Tragzelle
(11) eines Luftschiffs (10)
bestehend aus Trägerelementen (17, 17'), um die herum eine Außenhülle (15) der Tragzelle (11) angeordnet wer den kann und an denen erforderliche Baugruppen des Luftschiffs (10), insbesondere eine Fahrgastkabine (12) oder ein Transportcontainer, befestigbar sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Trägerelemente (17) in Richtung der Längsachse (18) des Luftschiffs (10) wendelförmig derart um diese Längsachse (18) herum geführt sind, daß ein Traggerüst (16) mit einem durchgangsfreien Traggerüstquerschnitt gebildet wird, und daß einzelne Wendelabschnitte mit Hilfe von Verbindungselementen ortsfest und mit einem konstanten Abstand zueinander ausgerichtet sind.
bestehend aus Trägerelementen (17, 17'), um die herum eine Außenhülle (15) der Tragzelle (11) angeordnet wer den kann und an denen erforderliche Baugruppen des Luftschiffs (10), insbesondere eine Fahrgastkabine (12) oder ein Transportcontainer, befestigbar sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Trägerelemente (17) in Richtung der Längsachse (18) des Luftschiffs (10) wendelförmig derart um diese Längsachse (18) herum geführt sind, daß ein Traggerüst (16) mit einem durchgangsfreien Traggerüstquerschnitt gebildet wird, und daß einzelne Wendelabschnitte mit Hilfe von Verbindungselementen ortsfest und mit einem konstanten Abstand zueinander ausgerichtet sind.
2. Traggerüstkonstruktion nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet,
daß sich der durch die wendelförmigen Trägerelemente
(17) gebildete Traggerüstquerschnitt im Bereich des
vorderen oder hinteren Endes des Luftschiffs (10) ver
jüngt und in kappenartige Endabschlüsse (23, 24) über
geht.
3. Traggerüstkonstruktion nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet,
daß die wendelförmigen Trägerelemente (17) durch in
Richtung der Längsachse (18) des Luftschiffs (10) ver
laufende, stabförmige Trägerelemente (17') miteinander
verbunden sind.
4. Traggerüstkonstruktion nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß an den Trägerelementen (17) Führungshilfen (21, 22)
für Ballonetts (19, 20) angeordnet sind, die innerhalb
des Traggerüstquerschnitts verschiebbar sind.
5. Traggerüstkonstruktion nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß Abstandshalter vorgesehen sind, die mit den Träger
elementen (17) gelenkig verbunden sind, um bei der Mon
tage der Außenhülle (15) zwischen den Trägerelementen
(17) und der Außenhülle (15) aufgerichtet zu werden.
6. Traggerüstkonstruktion nach einem Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Trägerelemente (17) aus einem Kohlefaser-Ver
bundwerkstoff oder Leichtmetall-Legierungen bestehen
und elastisch verformbar sind.
7. Verfahren zur Herstellung einer Tragzelle (11) unter
Verwendung einer Traggerüstkonstruktion nach einem der
vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die wendelförmigen Trägerelemente (17) zur Vorbe reitung der Herstellung zunächst auf einer trommelarti gen Vorrichtung (30) aufgewickelt angeordnet sind,
daß die Trägerelemente (17) in einem Herstellungs schritt nacheinander von der trommelartigen Vorrichtung (30) abgezogen werden, und
daß die ebenfalls auf der trommelartigen Vorrichtung (30) mit einem Materialvorrat gehaltene Außenhülle (15) gleichzeitig zur Ausbildung des Traggerüsts (16) im kontinuierlichen Vorschub mitgenommen wird und das Traggerüst (16) umgibt.
daß die wendelförmigen Trägerelemente (17) zur Vorbe reitung der Herstellung zunächst auf einer trommelarti gen Vorrichtung (30) aufgewickelt angeordnet sind,
daß die Trägerelemente (17) in einem Herstellungs schritt nacheinander von der trommelartigen Vorrichtung (30) abgezogen werden, und
daß die ebenfalls auf der trommelartigen Vorrichtung (30) mit einem Materialvorrat gehaltene Außenhülle (15) gleichzeitig zur Ausbildung des Traggerüsts (16) im kontinuierlichen Vorschub mitgenommen wird und das Traggerüst (16) umgibt.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß beim Abziehen der wendelförmigen Trägerelemente
(17) stabförmige Trägerelemente (17') an den einzelnen
wendelförmigen Trägerelementen (17) befestigt werden.
9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeich
net,
daß beim Abziehen der wendelförmigen Trägerelemente
(17) mit den Trägerelementen (17) gelenkig verbundene
Abstandshalter zwischen Trägerelement (17) und Außen
hülle (15) aufgerichtet werden.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche da
durch gekennzeichnet,
daß zunächst eine vordere Hälfte und einem hintere
Hälfte der Tragzelle (11) gefertigt werden, die an
schließend zu einem Ganzen zusammengefügt werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997135641 DE19735641C2 (de) | 1997-08-16 | 1997-08-16 | Verfahren zur Herstellung einer Tragzelle eines Luftschiffs |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997135641 DE19735641C2 (de) | 1997-08-16 | 1997-08-16 | Verfahren zur Herstellung einer Tragzelle eines Luftschiffs |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19735641A1 true DE19735641A1 (de) | 1999-02-18 |
DE19735641C2 DE19735641C2 (de) | 2000-05-25 |
Family
ID=7839229
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1997135641 Expired - Fee Related DE19735641C2 (de) | 1997-08-16 | 1997-08-16 | Verfahren zur Herstellung einer Tragzelle eines Luftschiffs |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19735641C2 (de) |
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- 1997-08-16 DE DE1997135641 patent/DE19735641C2/de not_active Expired - Fee Related
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