DE19735075A1 - Brandrekorder - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Brandrekorder zum Rekonstruieren von Entste­ hungen, Entwicklungen und Bekämpfung von Bränden.

Die Erfindung ist überall dort anwendbar, wo Brand-, Warn- und Meldeanla­ gen Signale von möglichen Brandherden erfassen und diese im Zusammen­ hang mit weiteren Signalen erfaßt und gespeichert werden sollen, um mögli­ che Brandursachen zu erkennen.

Nach Bränden muß häufig versucht werden, anhand von Zeugenaussagen, Brandspuren, Verkohlungen und vom Feuer nicht vernichteten Überresten, wie z. B. Kabel und sonstige elektrische Anlagen, den Entstehungsort und die Ursache für das Feuer zu ermitteln. Dafür sind aufwendige Nachforschungen Polizei, Versicherung, Feuerwehr und unabhängigen Instituten notwen­ dig. Ziel der Untersuchungen ist es, festzustellen, ob kriminelle Handlungen, Leichtsinn oder technisches Versagen Ursache des Brandes sind.

Die Untersuchungen sind häufig kostspielig und langwierig und das Ergebnis nicht immer eindeutig. Neben dem Verlauf der Brandursache ist es häufig auch notwendig, den gesamten Brandverlauf, die Bekämpfung und die Ret­ tungsmaßnahmen zu rekonstruieren.

Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung zu entwickeln, mit der die Entstehung, Entwicklung und Bekämpfung von Bränden schnell, sicher und kostengünstig möglich ist.

Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des 1. Patentanspruches gelöst.

Unteransprüche geben vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung wieder. Die erfindungsgemäße Lösung sieht vor, daß alle Signale, die von einer Brand-, Warn- und Meldeanlage erfaßt werden, kontinuierlich von einem Brandrekorder gespeichert werden, welcher die Signale im regelmäßigen Zeitabstand wieder löscht. Zum Speichern der Signale hat es sich als vorteil­ haft erwiesen, Tonbänder, Stapelspeicher, Festplatten oder Festkörper­ schaltkreise einzusetzen. Der Abstand zwischen dem Aufnehmen und dem Löschen der Signale kann bei jedem Brandrekorder separat eingestellt wer­ den. Der einzustellende Zeitraum entspricht der Zeit, die von der Entstehung eines Brandes bis zum Auslösen eines Alarmsignales vergeht. Mit dem Auslösen eines Alarmsignales wird für einen weiteren genau zu definieren­ den Zeitraum das Erfassen aller Signale auf dem Speichermedium realisiert, ohne daß es zum Löschen von Signalen kommt. Damit sind alle Signale von der Entstehung eines Brandes bis zum Abschluß der Löscharbeiten bzw. zum Auffinden des Brandrekorders registrierbar.

Als Signale für die Brandentstehung können Temperaturen, Gaszusammen­ setzungen, akustische und visuelle Signale Anwendung finden.

Als Signale, die für die Brandbekämpfung relevant sind, kann das Anspre­ chen der Sprinkleranlage, das Ansprechen von Rauchmeldern und das An­ sprechen von zusätzlichen Lüftungsanlagen, das Schließen der Brandtüren- oder -klappen in Frage kommen.

Als für die Gebäudetechnik relevante Signale können der Betrieb von Klima- und Lüftungsanlagen, der Betrieb von Liften, Stromkreisläufe oder der Be­ trieb von Klimaanlagen erfaßt werden.

Erfindungswesentlich ist, daß der Brandrekorder thermisch-, wasser- und stoßgeschützt im Gebäude angeordnet ist. Eine weitere Möglichkeit den Brandrekorder vor Brand-, Wasser- oder Einsturzschäden zu bewahren ist, diesen außerhalb vom überwachten Gebäude anzuordnen.

Weiterhin ist erfindungswesentlich, daß der Brandrekorder über eine sepa­ rate Energieversorgung verfügt.

Im folgenden wird die Erfindung an einem Ausführungsbeispiel und einer einzigen Figur näher erläutert.

Die Figur zeigt die schematische Darstellung einer Brand-, Warn- und Mel­ deanlage 2, mit der unterschiedliche Signale 1 in den zu überwachenden Räumen erfaßt werden. Die Brand-, Warn- und Meldeanlage 2 ist in einem Lagergebäude für leicht entzündliche Waren angeordnet und erfaßt als Si­ gnal 1 Temperaturen an verschiedenen Punkten des Lagers, vor allem im Dachbereich den Sauerstoff und CO-Gehalt der Luft in den Entlüftungsanla­ gen, sowie deren Funktion und die Funktion des Stromnetzes, das Anspre­ chen des Rauchgasmelders, das Schließen der Brandtüren- und -klappen, das Ansprechen der Sprinkleranlage, Aufzeichnungen einer Videokamera und das Auslösen von Alarmsignalen. Die Alarmsignale werden von der An­ lage auch an Feuerwehr 4 und Polizei 5 weitergeleitet. Alle Signale, die von der Brand-, Warn- und Meldeanlage 2 erfaßt werden, werden kontinuierlich auf einer Festplatte des Brandrekorders 3 gespeichert und nach einer Zeit von 8 Stunden kontinuierlich wieder gelöscht. Für den Fall, daß ein Alarmsi­ gnal ausgelöst wird, hat der Brandrekorder zusätzliche Speicherkapazität 4 Stunden. Das Löschen der Signale im Speicher wird für diesen Fall unterbrochen, so daß Signale über 12 Stunden über Brandentstehung, Ver­ lauf und Bekämpfung registriert sind. Der Brandmelder ist stoß-, wasser- und temperaturgeschützt an einer geeigneten Stelle des Gebäudes angeordnet. Da die Zeit für das Speichern und Löschen auf einfache Weise vom Bedien­ personal einstellbar ist, kann auch ohne viel Aufwand eine andere Zeit als 8 oder 12. Stunden eingestellt werden.

Claims (9)

1. Brandrekorder zum Rekonstruieren der Entstehung, Entwicklung und Bekämpfung von Bränden, bestehend aus einem vom Brand isolierten Speichermedium (3), welches die Signale (1) einer Brand-Warn-Melde­ anlage (2) speichert und regelmäßig wieder löscht.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Speichermedium (3) ein Tonband, Stapelspeicher, Festplatten an­ geordnet sind.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Löschen der Signale (1) im Speichermedium (3) des Brandre­ korders kontinuierlich in den für die Brandentstehung relevanten Zeitin­ tervallen erfolgt.

4. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß als Signal (1) für die Brandentstehung relevante Signale, wie die Tem­ peratur, Gaszusammensetzung, akustische und visuelle Signale, An­ wendung finden.

5. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß als relevante Signale für die Brandbekämpfung Signale, wie das An­ sprechen der Sprinkleranlage, Ansprechen der Rauchmelder, Schlie­ ßen der Brandtüren- oder klappen, Anspringen von Zusatzlüftungen, Anwendung finden.

6. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß als relevante Signale (1) für die Gebäudetechnik Signale, wie Betrieb der Heizung, Betrieb der Klima- und Lüftungsanlage, Betrieb der Lifte, Funktion der Stromkreisläufe, Gasdrücke in stationären Anlagen, An­ wendung finden.

7. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Anlage (3) außerhalb des für den Brand relevanten Gebäudes an­ geordnet ist.

8. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung thermisch-, wasser- und stoßgeschützt ausgeführt ist.

9. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung eine eigene Energieversorgung aufweist.