DE19734630C2 - Vorrichtung zur Führung von Fahrzeugachsen - Google Patents
Vorrichtung zur Führung von FahrzeugachsenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Führung von Fahr
zeugachsen gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Eine solche Vorrichtung ist aus der US 2,767,998 bekannt. Ganz
ähnliche Lenker werden jedoch auch als Längslenker eingesetzt.
Sie können unerwünschte Verformungen der Achsfedern in der
Längsrichtung weitgehend ausschalten. Durch die bekannten
Längs- und Querlenker lässt sich somit die Führung der Achse
verbessern. Nachteilig bei den bisher bekannten stabförmigen
Lenkern ist jedoch, dass die Fahrzeugachse bei ihrer federnden
Auf- und Abbewegung einen Kreisbogen um den chassisseitigen
Anlenkpunkt des Lenkers ausführt, d. h. also stets auch eine
Auslenkung in horizontaler Richtung erfährt. Diese Horizontal
komponenten in der Achsbewegung sind jedoch für die Laufruhe
und die Reifenabnutzung des Fahrzeugs nachteilig.
Zur Abhilfe dieses Problems schlägt die Erfindung eine Vor
richtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 vor.
Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist somit eine begrenzt
längenverstellbare Achsführungseinrichtung erzielbar. Bei
einer entsprechenden Formgebung der Kulisse kann somit das
Entstehen einer horizontalen Richtungskomponente vom Lenker
auf die Fahrzeugachse während der Auf- und Abbewegung der
Fahrzeugachse während des Federungsvorgangs vollständig ver
hindert werden. Dennoch bleibt die gewünschte kraftschlüssige
Verbindung zwischen Fahrzeugachse und Fahrzeugchassis beste
hen. Die Kulisse stellt dabei den Längenregulator der Lenker
einrichtung dar. Gleichzeitig sorgt die zwischen dem Lenker
und der Führungshülse entstehende Reibung für eine Dämpfung
der Federung der Achse. Die Lagerstelle der Hülse und die
Kulisse können vorteilhafterweise an einem gemeinsamen
Anlenkungsbock angeordnet sein. Das chassisseitige Lenkerende
kann mittels einer Stützrolle in der Kulisse verschiebbar
gelagert sein. Aber auch der Einsatz eines anderen Gleitkör
pers ist möglich. Ist die Übernahme sehr großer Kräfte
notwendig, so kann der Anlenkungsbock auch die Hülse und das
Lenkerende U-förmig umgreifen, sodass sowohl die Hülse als
auch das Lenkerende beidseitig gelagert bzw. geführt sind. Der
Lenker kann querliegend am Fahrzeug oder auch im wesentlichen
in Fahrzeuglängsrichtung ausgerichtet sein. Je nach Ausbildung
der Kulisse können, wie bereits beschrieben, Horizontalkräfte
auf die Achse ganz ausgeschaltet oder aber diese Kräfte in
einer gewünschten Weise beeinflusst werden. Die horizontale
Kraftkomponente kann bei der Auf- und Abbewegung der Achse
beispielsweise linear zu- bzw. abnehmen. Zur Erfindung gehört
auch eine Vorrichtung zur Lenkung einer Fahrzeugachse mit
einem länglichen, vorzugsweise stabförmigen Lenker, dessen
eines Ende an der Fahrzeugachse und dessen anderes Ende an
einem Lenkstockhebel der Fahrzeuglenkeinrichtung angeordnet
ist, wobei der Lenker in einer verschwenkbar am Lenkstockhebel
gelagerten Hülse längsverschiebbar geführt ist und die Anlenk
stelle des Lenkers am Lenkstockhebel in einer Kulisse ver
schiebbar gelagert ist, die ihrerseits derart am Lenkstockhe
bel angeordnet ist, dass sie unabhängig von der Stellung des
Lenkstockhebels stets die gleiche Ausrichtung zur Horizontalen
beibehält. Die Vorrichtung kann also beispielsweise zur Len
kung einer Vorderachse eines Fahrzeugs eingesetzt werden.
Damit kann die herkömmliche Lenkeinrichtung sowohl bei PKW's
als auch bei Nutzfahrzeugen konstruktiv und technisch wesent
lich verbessert werden. Es müssen auch bei großen Ausfederun
gen der Lenkachse keine Lenkungsfehler mehr hingenommen wer
den. Außerdem lässt sich das Lenkgestänge im Fahrzeug
konstruktiv viel leichter unterbringen. Bei einer vorteilhaf
ten Ausgestaltung der Vorrichtung können die Lagerstelle der
Hülse und die Kulisse an einem gemeinsamen Anlenkungsbock an
geordnet sein, der am unteren Ende des Lenkstockhebels drehbar
befestigt und mit einem Führungselement in einer ortsfest,
beispielsweise am Chassis oder Lenkgetriebegehäuse angeord
neten Kulisse geführt ist. Die Kulisse des Anlenkungsbocks
kann
dabei in einem am Drehpunkt des Lenkstockhebels drehfest an
geordneten Teil angeordnet sein. Durch die doppelte Kulissen
führung ist gewährleistet, daß die Führungskulisse für den
Lenkerstab sowohl bei Links- als auch bei Rechts-Stellung des
Lenkstockhebels stets in gleicher Lage zur Horizontalen ver
bleibt, damit die gleichen Kraftübertragungsverhältnisse zwi
schen Lenkung und Achse gegeben sind.
Die erfindungsgemäßen Vorrichtungen lassen sich nicht nur bei
Fahrzeugachsen, sondern auch in anderen Bereichen des Maschi
nenbaus mit den gleichen Vorteilen verwenden.
Nachfolgend werden bevorzugte Ausführungsbeispiele erfindungs
gemäßer Vorrichtungen anhand der Zeichnung näher beschrieben.
Im einzelnen zeigen:
Fig. 1a), b) Prinzipdarstellungen des Standes der Tech
nik;
Fig. 2 eine Prinzipdarstellung eines Ausführungs
beispiels einer erfindungsgemäßen Vorrich
tung zur Achsführung als Querlenker;
Fig. 3 eine Prinzipdarstellung einer erfindungs
gemäßen Vorrichtung zur Achsführung als
Längslenker;
Fig. 4 eine Prinzipdarstellung einer erfindungs
gemäßen Vorrichtung zur Lenkung einer
Achse;
Fig. 5 eine vergrößerte Detaildarstellung der
Vorrichtung aus Fig. 4.
Fig. 1a) zeigt in perspektivischer Ansicht eine Hinterachse
10 eines Fahrzeugs, an der Federn 11 und 12 sowie ein Quer
lenker 13, der auch als Panhardstab bezeichnet wird, und zwei
Längslenker 14 angeordnet sind. Die freien Enden der Lenker 13
und 14 sind in nicht näher dargestellter Weise am Fahrzeug
chassis befestigbar. Der Panhardstab 13 bildet eine starre
Verbindung zwischen der Achse 10 und dem Fahrzeugaufbau und
dient damit der Verbesserung der Seitenführung der Hinterachse
10. Die beiden Längslenker 14 dienen der Ausschaltung von
unerwünschten Verformungen der Federn 11 und 12 in Längsrich
tung, wodurch die Führung der Achse 10 ebenfalls verbessert
wird. Die Wirkungsweise der Lenker 13 und 14 ist in der Prin
zipskizze nach Fig. 1b) am Beispiel des Lenkers 13 darge
stellt. Der Lenker 13 ist mit einem Ende an einem Teil 15 des
Fahrzeugaufbaus und mit seinem anderen Ende an einer schema
tisch angedeuteten Hinterachse 10 angelenkt. Bei einer Auf-
und Abbewegung der Hinterachse 10 während des Federungsvor
gangs beschreibt der Lenker 13 einen Kreisbogen b um den An
lenkpunkt D am Fahrzeugchassis 15. Diesen Kreisbogen muß die
Hinterachse 10 mitmachen, d. h. sie erfährt während des Feder
vorgangs einen seitlichen Versatz d, wie in Fig. 1b) angedeu
tet ist.
Zur Ausschaltung dieses seitlichen Versatzes kann die erfin
dungsgemäße Vorrichtung beispielsweise wie in Fig. 2 gezeigt
ausgebildet sein. Sie weist einen stabförmigen Lenker 20 auf,
der am Punkt B über einen Lagerbock 21 mit einer schematisch
angedeuteten Fahrzeugachse 10 drehbar verbunden ist. Der
Stab 20 ist außerdem durch eine Hülse 22 geführt, die am
Punkt A an einem Anlenkungsbock 23, der mit einem Fahrzeug
aufbau 24 fest verbunden ist, angelenkt ist. Das Ende des
stabförmigen Lenkers ist am Punkt C über eine Rolle oder einen
anderen Gleitkörper in einer Kulisse 25 des Anlenkungsbocks 23
verschiebbar geführt. Der Lenker 20 ist in verschiedenen Hö
henpositionen der Achse 10 eingezeichnet. Mit N ist die Normalposition
des Anlenkpunktes B des Lenkers 20 an der Fahr
zeugachse 10 bei ruhigem Geradeauslauf des Fahrzeugs bezeich
net. Während des Federungsvorgangs der Achse 10 kann sich der
Punkt B um die Strecken F-1 bzw. F-2 nach oben oder unten ver
schieben. Da das andere Lenkerende im Punkt C in der Kulisse
25 verschiebbar geführt ist, ist dennoch sichergestellt, daß
sich der Punkt B entlang einer senkrechten Linie L bewegt.
Dies bedeutet, daß auf die Fahrzeugachse 10 während des Fede
rungsweges keine horizontal gerichtete Kraftkomponente ausge
übt wird. Somit erfährt die Achse 10 auch keinen seitlichen
Versatz, wie bei den Lenkereinrichtungen nach dem in Fig. 1
gezeigten Stand der Technik. In allen Stellungen des Len
kers 20 bildet dieser eine kraftschlüssige Verbindung zwischen
der Achse 10 und dem Fahrzeugchassis 24 der Länge l. Die ge
wünschte Kraftübertragung von der Fahrzeugachse 10 auf das
Fahrzeugchassis 24 ist also stets gewährleistet.
Die in Fig. 2 gezeigte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung zur Führung von Fahrzeugachsen ist lediglich bei
spielhaft. Sowohl die Lagerung des Lenkers 20 als auch dessen
Anlenkung am Fahrzeugchassis 24 sowie an der Fahrzeugachse 10
können jederzeit verändert werden. Durch eine entsprechende
Wahl der Form der Kulisse 25 kann der Fahrzeugachse 10, falls
dies gewünscht wird, während des Federungsvorgangs auch eine
ganz gezielte seitliche Kraftkomponente übermittelt werden.
Je nach der Formgebung der Kulisse 25 bewegt sich dann der
Punkt B nicht mehr auf einer senkrechten Geraden L, sondern
beispielsweise auf einer schiefen Geraden oder einer S-Kurve
oder dergleichen.
Fig. 3 zeigt den Einsatz einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
zur Führung einer Hinterachse 10 eines Fahrzeugs als Längs
lenker. In Fig. 3 sind ein Rad 30 sowie Luftfedern 31 und 32
des Fahrzeugs sowie ein Teil 33 des Fahrzeugaufbaus darge
stellt. Die Vorrichtung weist wieder einen stabförmigen Lenker
34 auf, der in einer Hülse 35 geführt ist, die im Punkt A
an einem Anlenkungsbock 36 am Fahrzeugaufbau 33 schwenkbar
gelagert ist. Das untere Ende des Lenkers 34 ist im Punkt B an
der Fahrzeugachse 10 angelenkt. Das obere Ende des Lenkers 34
ist wieder in einer Kulisse 37 des Anlenkungsbocks 36 ver
schiebbar geführt. Auch beim Einsatz als Längslenker verhin
dert die Vorrichtung durch die entsprechende Formgebung der
Kulisse 37 einen seitlichen Versatz der Hinterachse 10. Die
Punkte B bewegen sich über den gesamten Federweg der Achse auf
einer senkrechten Linie L.
Die Fig. 4 und 5 zeigen eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur
Lenkung einer Fahrzeugachse. Gemäß Fig. 4 ist wieder ein stab
förmiger Lenker 40 vorgesehen, der in einer Hülse 41 längsver
schiebbar gelagert ist. Die Hülse 41 ist, wie auch Fig. 5
zeigt, im Punkt A drehbar an einem Lenkstockhebel 42 gelagert.
Das eine Ende des Lenkers 40 ist im Punkt B mit einer nicht
näher dargestellten Fahrzeugachse verbunden. Das andere Ende
ist im Punkt C wieder in einer Kulisse 43 eines Anlenkungs
bocks 44 geführt. Im Gegensatz zu den Vorrichtungen aus den
Fig. 2 und 3 ist hier jedoch der Anlenkungsbock 44 selbst
drehbar am Lenkstockhebel 42 angeordnet, und zwar im Punkt D.
Der Anlenkungsbock 44 ist außerdem in einer bogenförmigen
Kulisse 45 in einem feststehenden Führungsteil 46 geführt.
Hierdurch ist gewährleistet, daß unabhängig von der Stellung
des Lenkstockhebels 42 die Kulisse 43 des Anlenkungsbocks 44
stets die gleiche Position gegenüber der Horizontalen ein
nimmt. Damit ist erreichbar, daß die gelenkte Achse des Fahr
zeugs sowohl bei Geradeauslauf des Fahrzeugs, als auch bei
Links- und Rechtseinschlag der Lenkung beim Federvorgang keine
seitliche Kraftkomponente erfährt. Die Anlenkungspunkte B zwi
schen Lenker 40 und Fahrzeugachse bewegen sich vielmehr wäh
rend des Federvorgangs auf senkrechten Geraden R, G, L, wie
Fig. 4 zeigt. Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist somit
eine lenkungsfehlerfreie Lenkung eines Fahrzeugs möglich.
Claims (4)
1. Vorrichtung zur Führung von Fahrzeugachsen mit einem länglichen, vorzugsweise
stabförmigen Lenker, dessen eines Ende an der Fahrzeugachse und dessen anderes
Ende am Fahrzeugchassis angelenkt ist, wobei die chassisseitige Anlenkstelle des
Lenkers in einer Kulisse verschiebbar gelagert ist und der Lenker in einer verschwenkbar
am Chassis gelagerten Hülse geführt ist, wobei die Kulisse derart geformt ist, dass bei
einem Auf und Abfedern der Fahrzeugachse der Lenker stets eine kraftschlüssige
Verbindung zwischen Fahrzeugachse und Chassis bildet,
dadurch gekennzeichnet, dass zur Lenkung der Fahrzeugachse (10) eine längliche,
vorzugsweise stabförmige Spurstange (40) vorgesehen ist, deren eines Ende (B) an der
Fahrzeugachse (10) und deren anderes Ende (C) an einem Lenkstockhebel (42)
angelenkt ist, wobei die Anlenkstelle (C) der Spurstange (40) am Lenkstockhebel (42) in
einer Kulisse (43) verschiebbar gelagert ist, die ihrerseits derart am Lenkstockhebel (42)
angeordnet ist, dass sie unabhängig von der Stellung des Lenkstockhebels (42) stets die
gleiche Ausrichtung zur Horizontalen beibehält.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
die Lagerstelle einer die Spurstange führenden der Hülse (41) und die Kulisse (43) an
einem gemeinsamen Anlenkungsbock (44) angeordnet sind, der
am unteren Ende des Lenkstockhebels (42) drehbar befestigt
und mit einem Führungselement in einer ortsfest angeord
neten Kulisse (45) geführt ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass
die Kulisse (45) des Anlenkungsbocks (44) in einem am
Drehpunkt des Lenkstockhebels (42) drehfest angeordneten
Teil (46) angeordnet ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, dass die Anlenkstelle (C) der Spurstange (40)
mittels einer Stützrolle in der Kulisse (43) verschiebbar
gelagert ist.
Priority Applications (1)
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- 1997-08-09 DE DE1997134630 patent/DE19734630C2/de not_active Expired - Fee Related
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