DE19734498A1 - Abgasführung für ein Fahrzeug - Google Patents
Abgasführung für ein FahrzeugInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Abgasführung für ein Fahr
zeug, insbesondere für ein Leichtfahrzeug mit einem
Frontantrieb.
Bei derartigen Fahrzeugen ist es mit erheblichen Nach
teilen verbunden, insbesondere bezüglich Gewicht, Mon
tage und Konstruktionsaufwand, wenn - wie bei herkömm
lichen Fahrzeugen - das Abgas in einer entsprechenden
Abgasauslaßanlage unter dem Fahrzeugboden bis zum Heck
geleitet wird. Diese Abgasführung ist besonders dann
von Nachteil, wenn es sich um ein frontgetriebenes
Fahrzeug handelt, denn in diesem Falle entfällt ein zu
den angetriebenen Heckrädern führender Kardantunnel.
Dies bedeutet, daß nur für die Abgasauslaßanlage in
oder am Fahrzeugboden entsprechende Einrichtungen und
Führungen vorgesehen werden müssen.
Aus der DE 32 21 378 C2 ist bereits ein gepanzertes
Fahrzeug mit einer Brennkraftmaschine bekannt, wobei
Abgase hinter dem Motorraum in einen Schacht eingelei
tet werden, woraus es über mehrere Öffnungen unter dem
Fahrzeug austritt. Dabei wird zur Kühlung der Abgase
über eine Gebläseeinrichtung Kühlluft in den Abluftka
nal eingeleitet. Der Abluftkanal wirkt als überdimen
sionaler Schalldämpfer. Nachteilig bei dieser Ausge
staltung ist jedoch zum einen der konstruktiv hohe
Aufwand und zum anderen ein Nutzraumverlust für das
Fahrzeug.
Aus der DE 92 17 505 U1 ist eine Abgasführung bekannt,
wobei als zusätzliche Deformierungs- bzw. Energieum
wandlungseinheiten Schalldämpfertöpfe zwischen dem
vorderen bzw. hinteren Stoßfänger und den Vorder- bzw.
Hinterrädern des Fahrzeuges angeordnet sind. Das Abgas
wird dabei im Bereich der Radkästen aus dem Fahrzeug
ins Freie geleitet.
Aus der US-PS 3 163 251 und der ATZ Automobiltechni
sche Zeitschrift 84, 1982, 3, Seite 110, ist es be
kannt, als Kühlluft für die Abgasauslaßanlage die Ab
luft zu verwenden, die einen Wasserkühler dem Fahrzeu
ges durchströmt hat. Das Endstück der Abgasauslaßanla
ge führt dabei am Fahrzeugheck ins Freie.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe
zugrunde, eine Abgasführung für ein Fahrzeug zu schaf
fen, die sowohl Bauraum als auch Gewicht bei geringem
konstruktivem Aufwand einspart.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die in An
spruch 1 genannten Merkmale gelöst.
Erfindungsgemäß wird nunmehr ein Abluftstrom im Motor
raum zur Vermischung mit dem Abgas verwendet, und die
se Mischung wird anschließend definiert in dem Motor
raum geführt und über Auslaßöffnungen unterhalb des
Motorraumes oder über einen Radkasten in die Umgebung
entlassen. Dies bedeutet, daß nur kurze Abgaswege für
die Abgasauslaßanlage vorhanden sind, die damit wenig
Bauraum benötigt und auch relativ gewichtsarm ist im
Vergleich zu herkömmlichen Abgasauslaßanlagen. Da
durch, daß das Abgas nicht mehr unter dem Fahrzeugbo
den bis in den Heckbereich geführt werden muß, kann
der Fahrzeugboden auch einfach und glatt ausgebildet
werden, was zum einen ebenfalls eine Kosteneinsparung
und eine Strukturverbesserung bringt und zum anderen
strömungstechnische und damit verbrauchstechnische
Vorteile bringt.
Da durch die Verwendung eines Katalysators das Abgas
relativ schadstoffarm ist, was insbesondere - bezogen
auf die Menge - für kleinere Fahrzeuge gilt, und durch
die Vermischung mit dem Abluftstrom auch vor dem Ver
lassen des Fahrzeuges ausreichend abgekühlt ist, ist
keine Gefährdung für die Umwelt durch die erfindungs
gemäße Abgasführung zu befürchten.
Ein besonderer Vorteil der Erfindung ergibt sich dann,
wenn das Endstück der Abgasauslaßanlage berührungslos
in den Abluftschacht ragt, und wenn der Spalt zwischen
Endstück und der Wand des Abluftschachtes im Be
reich des Endstückes so gestaltet ist, daß Luft aus
Motorraum in den Abluftschacht mitgerissen wird.
Auf diese Weise ergibt sich nicht nur eine einfache
Mischung des Abgases mit dem Abluftstrom, sondern dar
über hinaus wird damit auch sichergestellt, daß keine
Abgase in den Motorraum zurückgelangen können, da in
Abluftschacht eine entsprechende Sogwirkung ent
steht. Darüber hinaus können mit dieser Ausgestaltung
der Schalldämpfer und der Katalysator aufgrund ihrer
geringen Abmessungen starr an dem Motor bzw. an der
Motor-/Getriebeeinheit befestigt werden, womit weitere
Kosten, Gewicht und Bauraum eingespart werden. Zusätz
lich ergeben sich akustische Vorteile, weil keine
Schallbrücke von der Abgasauslaßanlage zur Karosserie
existiert.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildun
gen der Erfindung ergeben sich aus den übrigen Un
teransprüchen und aus dem nachfolgend anhand der
Zeichnung prinzipmäßig beschriebenen Ausführungsbei
spiel.
Es zeigt:
Fig. 1 Prinzipdarstellung in Seitenansicht den vorde
ren Teil eines Fahrzeuges mit der erfindungs
gemäßen Abgasführung, und
Fig. 2 Ausschnittvergrößerung des Einmündungsbereichs
der Abgasauslaßanlage in den erfindungsgemäßen
Abluftschacht.
In einem Motorraum 1 eines Fahrzeuges, der gegenüber
der Umgebung weitgehend abgeschlossen ist, befindet
sich ein Verbrennungsmotor 2 mit angeflanschtem Ge
triebe. Der Motor ist mit einer Abgasauslaßanlage 3
versehen, die einen Schalldämpfer 4, einen Katalysator
5 und ein Abgasrohr mit einem Endstück 6 aufweist.
Das Endstück 6 ragt in einen Abluftschacht 7. Der Ab
luftschacht 7 beginnt hinter einen im vorderen Bereich
des Fahrzeuges angeordneten Wasserkühler 8, der mit
einem Kühlgebläse 9 versehen ist. Der Abluftschacht 7
führt zu Auslaßöffnungen 10, die sich unter dem Motor
raum 1 befinden. Die Auslaßöffnungen 10 liegen in ei
nem Unterdruckbereich unter dem Fahrzeug, zwischen
einer Bugschürze 11 und der Mitte einer Vorderachse
12.
Das Endstück 6 der Abgasauslaßanlage 3 ragt berüh
rungslos unter Bildung eines Spaltes 13 in den Abluft
schacht 7. Der Spalt 13 ist strömungstechnisch so an
gelegt, daß Luft aus dem Motorraum 1 in den Abluft
schacht 7 einströmen kann.
Aufgrund dieser Ausgestaltung sind keinerlei schwin
gungsentkoppelnde Elemente zwischen der Abgasauslaßan
lage 3 und der Karosserie des Fahrzeuges sowie zwi
schen der Abgasauslaßanlage 3 und dem Motor 2 erfor
derlich, weil die gesamte Anlage so kompakt gebaut
ist, daß sie starr mit dem Verbrennungsmotor 1 verbun
den werden kann.
Durch die Abgasführung wird auch verhindert, daß Abgas
in den Motorraum 1 zurückgelangen kann. Während der
Fahrt entsteht ein vom Staudruck erzeugter Kühlluft
strom in dem Abluftschacht 7, durch die Abgas nicht
gegen den Abluftstrom strömen kann. Da darüber hinaus
über den Spalt 13 zusätzlich ein Saugeffekt entsteht,
strömt in den Motorraum 1 eindringende Luft zwischen
dem Endstück 6 der Abgasauslaßanlage 3 und der das
Endstück umgebenden Wand des Abluftschachtes 7 in den
Abluftschacht 7. Dieser Saugeffekt wird noch dadurch
unterstützt, daß die Auslaßöffnungen 10 aus dem Ab
luftschacht in einen Unterdruckbereich unter dem Fahr
zeug münden.
Bei niedrigen Fahrgeschwindigkeiten und/oder im Still
stand bei laufendem Motor, bei denen darüber hinaus
deutlich weniger Abgas anfällt, reicht es aus, wenn
bei Bedarf, z. B. in Abhängigkeit von Betriebsparame
tern, das Kühlgebläse 9 des Wasserkühlers 8 einge
schaltet oder auf eine stärkere Gebläsestufe gestellt
wird.
Anstelle einer vollständigen Führung eines Abluftstro
mes im oder aus dem Motorraum 1 über einen Abluft
schacht 7 kann im Bedarfsfalle der Abluftschacht 7
auch nur abschnittsweise in dem Motorraum 1 ausgebil
det sein. Wenn das Umfeld des Motorraumes so abgedich
tet ist, daß die Kühlluft bzw. der Abluftstrom nur an
einer oder mehreren bestimmten Stellen den Motorraum 1
verlassen kann, dann ist es ausreichend, wenn nur über
ein kurzes Teilstück der Abluftstrom in einen Abluft
schacht geführt wird, in den dann die Abgase aus dem
Endstück 6 einmünden.
Durch die Anordnung des Endstückes 6 ergibt sich eine
Art Injektorwirkung mit einer entsprechend guten Ab
strömung des Abgases und der Vermeidung einer Rück
strömung in den Motorraum 1.
Wenn eine stärkere Kühlung des Abgases gewünscht wird,
bevor dieses in den Abluftschacht 7 eintritt bzw. wenn
sichergestellt werden soll, daß das Abgas auf jeden
Fall genügend stark abgekühlt ist, bevor es in das
Freie geleitet wird, so kann vorgesehen sein, daß die
Abgasauslaßanlage mit einem Abgas kühler versehen ist,
der für eine Vorkühlung des Abgases sorgt, bevor es in
Abluftschacht 7 eintritt.
In einfacher Weise kann man dabei den Schalldämpfer 4
als Abgas kühler ausbilden, den man in diesem Falle in
vorteilhafter Weise auch in den Abluftschacht 7 ein
setzen kann. Auf diese Weise wird der Schalldämpfer 4
von dem Abluftstrom gekühlt. Sofern die Gefahr be
steht, daß der Katalysator 5 durch zu hohe Abgastempe
raturen Schäden erleiden könnte, kann man auch - wie
bereits allgemein bekannt - den Schalldämpfer 4 vor
dem Katalysator 5 anordnen, wodurch der Katalysator
mit vorgekühlter Luft durchströmt wird.
Sofern ein geschlossener Abluftschacht 7 weitgehend
entfällt oder dieser nur abschnittsweise vorhanden
ist, kann der Schalldämpfer 4 auch in der Nähe des
Kühlgebläses 9 angeordnet sein, so daß er direkt von
diesem angeblasen und auf diese Weise gekühlt wird.
Anstelle der Verwendung des Abluftstromes eines Was
serkühlers 8 kann gegebenenfalls auch ein Abluftstrom
zur Vermischung mit dem aus dem Endstück 6 austreten
den Abgas auch dadurch erreicht werden, daß gezielt
über entsprechende Öffnungen Frischluft in den Motor
raum 1 eingeleitet wird. Dies kann z. B. durch Öffnun
gen in einem Spoiler (nicht dargestellt) erfolgen.
Eine weitere Möglichkeit, einen Kühlluft- bzw. Abluft
strom zur Mischung mit dem Abgas aus dem Endstück 6 zu
erzielen, kann auch darin bestehen, daß man den Kühl
luftstrom für die Bremsen entsprechend in den Motorin
nenraum eines bzw. den Abluftschacht 7 einleitet.
In einer weiteren Ausgestaltung ist es auch möglich,
an der Abgasauslaßanlage eine Mischdüse vorzusehen
(nicht dargestellt), zu der Luft von außen, z. B. Luft
aus dem unteren Wagenbereich, geleitet und dort mit
dem aus dem Endstück 6 austretenden Abgas vermischt
wird. In diesem Falle kann die Mischdüse seitliche
Leitwände erhalten, die jedoch nicht mit der Karosse
rie verbunden sein müssen, weshalb dann auch keine
Vibrationsprobleme entstehen. Die gesamte Abgasauslaß
anlage 3 kann mit der Mischdüse motorfest angeordnet
sein. In diesem Falle ist kein Spiel zwischen der
Mischdüse und dem Endstück 6 erforderlich. Sofern die
Mischdüse jedoch karosserieseitig fest angeordnet ist,
sollte ein Spiel zu dem Endstück 6 vorhanden sein.
Anstelle einer Ausleitung des abgekühlten Abgases aus
Abluftschacht 7 über die Öffnungen 10 unter dem
Motorraum 1 können auch Öffnungen in einem Radkasten
vorgesehen sein.
Claims (7)
1. Abgasführung für ein Fahrzeug, insbesondere für
ein Leichtfahrzeug mit einem Frontantrieb, wobei
ein in einem Motorraum angeordneter Verbrennungs
motor (2) mit einer Abgasauslaßanlage (3) mit ei
nem Katalysator (5) und einem Schalldämpfer (4)
versehen ist mit folgenden Merkmalen:
- a) ein Abluftstrom verläuft zumindest teilweise im Motorraum (1) in einem definierten Abluft schacht (7),
- b) ein Endstück (6) der Abgasauslaßanlage (3) ragt in den Abluftschacht (7), und
- c) der Abluftschacht (7) ist über Auslaßöffnungen (10) unterhalb des Motorraumes (1) und/oder von Radkästen mit der Umgebung in Verbindung.
2. Abgasführung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
bei einem Fahrzeug mit einem Wasserkühler (8) zur
Kühlung eines Verbrennungsmotores der Abluftstrom
des Wasserkühlers (8) vorgesehen ist, in den das
Endstück (6) ragt.
3. Abgasführung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Endstück (6) berührungslos in den Abluft
schacht (7) ragt, und daß ein Spalt (13) zwischen
Endstück (6) und der Wand des Abluftschachtes
(7) im Bereich des Endstückes (6) so gestaltet
ist, daß Luft aus dem Motorraum (1) in den Abluft
schacht (7) einströmt.
4. Abgasführung nach einem der Ansprüche 1, 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Abluftschacht (7) in einem Bereich zwischen
einer Bugschürze (11) und der Mitte der Vorderach
se (12) des Fahrzeuges über Auslaßöffnungen (11)
ins Freie mündet.
5. Abgasführung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
vor der Einmündungsstelle des Endstückes (11) in
Abluftschacht (7) ein Abgaskühler in der Ab
gasauslaßanlage (3) angeordnet ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Schalldämpfer (4) in Abgasströmungsrichtung
vor dem Katalysator (5) liegt, und daß der Schall
dämpfer (4) als Abgaskühler ausgebildet ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Schalldämpfer (4) in dem Abluftschacht (7)
angeordnet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997134498 DE19734498A1 (de) | 1997-08-08 | 1997-08-08 | Abgasführung für ein Fahrzeug |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997134498 DE19734498A1 (de) | 1997-08-08 | 1997-08-08 | Abgasführung für ein Fahrzeug |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19734498A1 true DE19734498A1 (de) | 1999-02-18 |
Family
ID=7838463
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1997134498 Withdrawn DE19734498A1 (de) | 1997-08-08 | 1997-08-08 | Abgasführung für ein Fahrzeug |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19734498A1 (de) |
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