DE19733030C1 - Kopfstütze an der Sitzlehne eines Kraftfahrzeuges - Google Patents
Kopfstütze an der Sitzlehne eines KraftfahrzeugesInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Kopfstütze an der Sitzlehne eines
Kraftfahrzeuges gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.
Aus der DE 26 48 952 C3, die im Oberbegriff des Anspruches 1
berücksichtigt ist, ist eine Kopfstütze bekannt, die einen in
die Höhe umlaufend geschlossenen und damit einen Hohlraum
begrenzenden Tragrahmen aufweist, in dessen Hohlraum ein Netz
gespannt ist. Das Netz weist zwei im Querschnitt
nebeneinanderliegende Netzlagen mit geringer Elastizität auf.
Diese Ausbildung einer Kopfstütze ermöglicht eine ausreichende
Sicht eines Insassens im Fond durch das Netz nach vorne. Bei
einem Crash und einem Anprall des Kopfes des Sitzinsassens an
die Kopfstütze kann dessen Halswirbelsäule aufgrund der
Kopfstützenform aber nur unbefriedigend abgestützt werden.
Unter ungünstigen Verhältnissen kann außerdem die
Eintauchbewegung des Kopfes in das Netz zu einer starken
Belastung der Halswirbelsäule führen, und der Tragrahmen je
nach Sitzposition dabei mehr oder weniger auf die
Halswirbelsäule drücken.
Des weiteren ist aus der DE 195 41 777 C1 eine Kopfstütze
bekannt, die mittels zwei in einer Sitzlehne gelagerten und
beim Crash befüllbaren Airbags gebildet wird, welche in
aufgerichteter Stellung durch ein Netz verbunden sind. Diese
Airbags müssen in kurzer Zeit ein großes Volumen aufweisen,
wodurch für den Insassen ein erhöhtes Verletzungsrisiko
besteht. Da die Airbags je nach Ausführung nach kurzer Zeit
wieder zusammenfallen können, wäre bei einem Sekundäranprall
des Sitzinsassens an die Kopfstütze überhaupt keine stützende
Wirkung mehr vorhanden.
In der DE 15 55 142 B2 sind aufblasbare Airbags als Kopfstütze
an einer Sitzlehne beschrieben, die zusätzlich durch eine
Haltevorrichtung in ihrer Wirkposition gehalten werden sollen.
Auch hier kann das große und in kurzer Zeit mittels Preßluft zu
befüllende Volumen durch die Entfaltungskraft eine Gefahr für
den anprallenden Insassenkopf bilden.
Weitere Ausbildungen mit einem Airbag als Kopfstütze beim Crash
sind in der DE 20 37 565 A1, der DE 26 40 163 C2 und der DE 28
41 729 A1 beschrieben, dem die bekannten Nachteile des großen
Volumens und der daraus resultierenden großen Entfaltungskraft
wie auch des Zusammenfallens des Airbags nach dem Erstanprall
des Insassens anhaftet, so daß diese Airbags keine optimale
Lösung zur Abstützung des Kopfes und der Halswirbelsäule des
Sitzinsassens bei einem Crash bilden können.
Übliche Kopfstützen mit einem flächigen Polster versperren für
den Fondinsassen die Sicht nach vorne und können aufgrund der
Bequemlichkeit auch nicht so weit nach vorne ausgebaucht
werden, daß sie die Halswirbelsäule des Insassens beim Crash
vollständig abstützen könnten.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine gattungsgemäße
Kopfstütze derart weiterzubilden, daß sie beim Fahrzeugcrash
den Kopf und die Halswirbelsäule des Insassens weich und sicher
abstützen kann.
Die Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des
Patentanspruches 1 gelöst.
Eine Kopfstütze, an der sich ein Sitzinsasse an einem in die
Höhe geschlossen umlaufenden Tragrahmen anlehnen kann, dessen
Hohlraum aber durch ein Netz überspannt ist, bietet für die
Nutzung im üblichen Fahrbetrieb einen ausreichenden Komfort und
für den Fondinsassen den Vorteil, daß ihm die Kopfstütze nicht
die ganze Sicht nach vorne versperrt.
Damit der Kopf des Sitzinsassens bei einem Crash und einem
dadurch verursachten starken Anprall an der Kopfstütze vor
allem im Bereich der Halswirbelsäule weich abgestützt werden
kann, tritt aus der Tragrahmenoberfläche ein durch einen
Crashsensor gesteuerter Airbag hervor, der sich an die Kontur
des Insassenkopfes und -halses weich anpaßt, und dabei zu einem
nur geringen Abstand zwischen Stütze und Kopf bzw.
Halswirbelsäule führt, so daß deren Beschleunigung vor dem
Anprall geringer gehalten werden kann.
Der Airbag liegt im Tragrahmen verstaut und entfaltet sich in
den Hohlraum der Kopfstütze, wo er gegen das vor ihm liegende
Netz drückt, und dieses in Richtung auf den Sitzinsassen über
die Tragrahmenoberfläche hinaus spannt. Der Airbag wird durch
das Netz in einem zum Tragrahmen definierten Entfaltungsraum
gehalten. Das Netz reduziert durch seine Spannkraft die
Entfaltungsaggressivität des Airbags und kann mit einer über
seine Fläche unterschiedlichen Dehnfähigkeit zur Formgebung für
den Airbag genutzt werden. Der Airbag muß hierzu ein nur
geringes Volumen aufweisen und kann ohne zu schaden schnell
aufgeblasen werden. Die Stützfunktion des Tragrahmens bleibt
erhalten und ist vor allem bei einem Sekundäranprall des
Sitzinsassens noch immer vorhanden.
Weiterhin kann die Entfaltung des Airbags durch an der
Airbaghülle angreifende Fangbänder bestimmt werden, oder der
Airbag tritt aus dem Tragrahmen zwischen einem hintenliegenden
und einem vorneliegenden am Tragrahmen aufgespannten Netz aus,
wobei das vorneliegende Netz eine größere Dehnfähigkeit als das
hintenliegende Netz aufweisen kann, so daß der Airbag nach
hinten an einem größeren Entfaltungsweg gehindert wird.
Ein derartiger Airbag in einer Kopfstütze kann bei in der Höhe
und Neigung einstellbaren wie auch bei einteilig in die
Sitzlehne integrierten Kopfstützen mit dem Tragrahmen
zusammenwirken.
Weitere Vorteile und Ausgestaltungen gehen aus den
Unteransprüchen und der Beschreibung hervor.
Die Erfindung ist nachstehend anhand einer Zeichnung näher
beschrieben.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Vorderansicht eines oberen Sitzlehnenabschnittes
mit einer Kopfstütze,
Fig. 2 in einem Querschnitt entlang der Linie II-II in Fig. 1
die Kopfstütze im üblichen Fahrbetrieb,
Fig. 3 im gleichen Querschnitt die Kopfstütze bei einem Crash,
und
Fig. 4 eine weitere Ausführung der Kopfstütze beim Crash.
In den Fig. 1 und 2 ist am oberen Ende einer Sitzlehne 1 in
einem nicht weiter dargestellten Kraftwagen eine Kopfstütze 2
angeordnet, an die sich ein auf dem Sitz sitzender
Fahrzeuginsasse mit dem Kopf anlehnen kann, und die bei einem
Fahrzeugcrash zur Abstützung des anprallenden Kopfes
überlebensnotwendig ist.
Die Kopfstütze 2 weist zwischen zwei aus der Sitzlehne 1
aufragenden gepolsterten Stangen 3 einen Tragrahmen 4 auf, der
zur Verbesserung des Komforts, der Haptik und der Optik ein
außenliegendes Polster 5 umfaßt, und der in die Höhe
geschlossen umlaufend einen Hohlraum 6 begrenzt. Der Hohlraum 6
wird durch ein vorneliegendes Netz 7 sowie ein beabstandet
dahinterliegendes Netz 8 überspannt. So kann sich der
Sitzinsasse komfortabel an der Kopfstütze 2 anlehnen und einem
Fondinsassen wird aufgrund der durchbrochenen Netze 7 und 8 die
Sicht nach vorne wenig versperrt.
Wie die Fig. 2 im Querschnitt deutlicher zeigt, ist im
Tragrahmen 4, hier im unten querverlaufenden Querbügel, ein
Airbag 9 eingefaltet, der im normalen Fahrbetrieb im Hohlraum 6
nicht sichtbar ist.
Beim Fahrzeugcrash wird dieser Airbag 9, wie in Fig. 3
dargestellt, nach Auslösung eines Crashsignales mit Gas aus
einem Gasgenerator 10 oder Gasspeicher befüllt und tritt in den
Hohlraum 6 und in Richtung des Insassen nach vorne aus der
Tragrahmenoberfläche 11 hervor, wobei das vorneliegende Netz 7
gespannt wird.
Der Airbag 9 kann dann den anprallenden Sitzinsassen weich
auffangen und paßt sich dabei stützend der Kontur des Kopfes
und auch der Halswirbelsäule an. Um diese Funktion erfüllen zu
können, muß der Airbag 9 kein sehr großes Volumen aufweisen und
kann sehr schnell befüllt werden, da ihm das Netz 7 durch seine
vorgegebene Spannkraft von seiner Entfaltungsaggressivität
nimmt und einen angepaßten Entfaltungsraum vorgibt. Damit ist
die Belastung des Sitzinsassen durch den Airbag 9
kontrollierbar geworden. Der Airbag 9 kann deshalb frühzeitig
so befüllt werden, daß er beim Fahrzeugcrash einen nur geringen
Abstand zum Kopf und der Halswirbelsäule einnimmt und damit
eine große Kopfbeschleunigung verhindern kann.
Wie die Fig. 4 deutlicher zeigt, kann die wirksame Form des
Airbags 9 durch eine über ihre Fläche unterschiedliche
Dehnfähigkeit der Netze 7' bzw. 8' vorgegeben oder durch ein an
der Airbaghülle angreifendes Fangband 12 bestimmt werden, wobei
es sinnvoll ist, daß das vorneliegende Netz 7' eine größere
Dehnfähigkeit als das hintenliegende Netz 8' aufweist.
Die vorherstehend beschriebenen Ausbildungen können für eine
Kopfstütze 2 Verwendung finden, die in der Höhe und Neigung
einstellbar ist, oder die einteilig in die Sitzlehne integriert
wurde.
Claims (8)
1. Kopfstütze an der Sitzlehne eines Kraftfahrzeuges, mit einem
in die Höhe geschlossen umlaufenden Tragrahmen, durch den ein
Hohlraum begrenzt wird, in dem ein Netz aufgespannt ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß beim Fahrzeugcrash im Hohlraum (6) aus dem Tragrahmen (4)
heraus ein Airbag (9) entfaltet wird, der in Richtung des
Insassens aus der Tragrahmenoberfläche (11) hervortritt und
dabei das vor ihm liegende Netz (7 bzw. 7') spannt.
2. Kopfstütze nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Netz (7 bzw. 7') über seine Fläche eine
unterschiedliche Dehnfähigkeit aufweist.
3. Kopfstütze nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Form des Airbags (9) durch mindestens ein an der
Airbaghülle angreifendes Fangband (12) bestimmbar ist.
4. Kopfstütze nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß am Tragrahmen (4) zwei Netze (7 bzw. 7' und 8 bzw. 8')
aufgespannt sind, zwischen denen der Airbag (9) entfaltet wird.
5. Kopfstütze nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß das vorneliegende Netz (7') eine größere Dehnfähigkeit als
das hintenliegende Netz (8') aufweist.
6. Kopfstütze nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Tragrahmen (4) gepolstert ist.
7. Kopfstütze nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kopfstütze (2) in der Höhe und Neigung einstellbar ist.
8. Kopfstütze nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kopfstütze einteilig in die Sitzlehne (1) integriert
ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19733030A DE19733030C1 (de) | 1997-07-31 | 1997-07-31 | Kopfstütze an der Sitzlehne eines Kraftfahrzeuges |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19733030A DE19733030C1 (de) | 1997-07-31 | 1997-07-31 | Kopfstütze an der Sitzlehne eines Kraftfahrzeuges |
Publications (1)
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