DE19732008C2 - Verfahren zur Bearbeitung eines Werkstückes mit einem Laserstrahl sowie Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens - Google Patents
Verfahren zur Bearbeitung eines Werkstückes mit einem Laserstrahl sowie Vorrichtung zur Durchführung dieses VerfahrensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bearbeitung
eines Werkstückes mit einem Laserstrahl, bei welchem
unter einer Relativbewegung zwischen Laserstrahl und
Werkstück in letzterem eine Schmelze erzeugt wird, wel
che bei der Relativbewegung zum Strömen kommt, wobei
an das Werkstück während der Laserbearbeitung ein Magnet
feld angelegt wird,
sowie
eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens
mit
- a) einer Laserlichtquelle, welche einen auf das Werk stück gerichteten Laserstrahl erzeugt;
- b) einer Vorschubeinrichtung, welche eine Relativbewegung zwischen Laserstrahl und Werkstück erzeugt.
- c) einem Magnet, welcher im Bereich der Schmelze des vom Laserstrahl bearbeiteten Werkstücks ein Magnetfeld (B) erzeugt, und der mit der Relativgeschwindigkeit zwischen Laserstrahl und Werkstück verfahrbar ist.
Ein derartiges Laserbearbeitungsverfahren ist aus der
JP 01 278 983 A, der JP 06 122 085 A sowie aus der
RU 20 63 853 C1 bekannt.
Bei der JP 01 278 983 A und der JP 06 122 085 A sind die
Magnetfeldlinien im Bereich der Schmelze praktisch senk
recht zur Oberfläche des Werkstücks ausgerichtet. Eine
derartige Ausrichtung der Magnetfeldlinien dient dazu,
das beim Laserbearbeiten gebildete Plasma mit Hilfe
eines Magnetfeldes am Bearbeitungsort zu halten.
Die RU 20 63 853 C1 beschreibt ein rotierendes, in die
Schmelze eindringendes Magnetfeld zum Erreichen einer
größeren Schmelztiefe bei der Bearbeitung größerer Material
stärken mit einem Laser gegebener Leistung.
Weitere Laserbearbeitungsverfahren dieser Art sind in
unterschiedlichster Ausgestaltung bekannt. Bei der "Bear
beitung" kann es sich beispielsweise um ein oberflächliches
Umschmelzen, um eine Beschichtung, ein Schneiden oder um
eine Verbindungsschweißung zweier Werkstücke handeln.
All diesen Bearbeitungsverfahren ist gemeinsam, daß durch
den Laserstrahl in dem bearbeiteten Werkstück eine Schmelze
erzeugt wird, welche aufgrund der Relativbewegung zwischen
Laserstrahl und Werkstück zum Fließen genötigt ist. Bei
den bekannten Laserbearbeitungsverfahren gab es keine
oder nur sehr wenige Möglichkeiten, die Schmelzeströmungen
zu formen oder zu beeinflussen. Zum Beispiel muß überall
dort, wo der Lasterstrahl in dem Werkstück eine Dampfka
pillare erzeugt, also etwa beim Verbindungsschweißen, das
an der Schmelzfront aufgeschmolzene Material die Dampfka
pillare umströmen. Ist die Relativgeschwindigkeit zwischen
Laser und Werkstück zu hoch, wird die fragliche Strömung
der Schmelze unruhig und turbulent. Als Folge davon er
geben sich Unregelmäßigkeiten in der Schweißnaht, wie
beispielsweise Höcker oder sonstige Unebenheiten. Beim
Schweißen von Stahlsorten wird der unerwünschte "Humping-
Effekt" beobachtet, bei welchem sich unter ungünstigen
Umständen statt einer kontinuierlich glatten Schweißnaht
eine Folge von diskreten Materialinseln ergibt. Generell
kann es im Zusammenspiel verschiedener Prozeßparameter
dazu kommen, daß Schmelztröpfchen aus der Schmelze heraus
spritzen und sich auf der Oberfläche des Werkstückes
ablagern.
Besonders bei der Bearbeitung von Aluminium treten häufig
Instabilitäten auf, da die Viskosität der Aluminumschmelze
sehr gering, ihre Wärmleitfähigkeit dagegen sehr hoch ist.
Aus diesem Grunde beobachtete man bisher beim Aluminium
schweißen im Vergleich zum Schweißen von Stählen eine stär
kere Spritzertätigkeit und zeitweise sogar lokale Schmelz
auswürfe. Die maximale Vorschubschwindigkeit beim Schmelzen
von Werkstücken mit Hilfe eines Laserstrahles, insbesondere
beim Schweißen von Stählen, wurde nicht durch die in das
Werkstück einbringbare Energie sondern durch das Auftreten
von Instabilitäten begrenzt.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfah
ren sowie eine Vorrichtung der eingangs genannten Art
zu schaffen, mit welcher die Möglichkeit besteht, die
Strömung der Schmelze zu formen und zu stabilisieren.
Diese Aufgabe wird, was das Verfahren angeht, dadurch
gelöst, daß die Magnetfeldlinien im Bereich der Schmelze
etwa parallel zur Oberfläche des Werkstückes und etwa
senkrecht zur Relativbewegung zwischen Laserstrahl und
Werkstück gerichtet sind.
In der Literatur ist der sogenannte "magnetohydrodyna
mische Effekt" bekannt. Hierunter wird die Beobachtung
verstanden, daß die Strömung von Flüssigkeiten, insbeson
dere von elektrisch leitenden Schmelzen, unter dem Einfluß
eines an sie angelegten Magnetfeldes gedämpft werden kann.
Wegen Einzelheiten des magnetohydrodynamischen Effektes
(MHD) sei bespielsweise auf die Bücher von J. A. Schercliff
"A Text Book of Magnetohydrodynamics", Pergamon Press,
1965, Oxford, und V. C. A. Ferraro und C. Plumpton "An
Introduction to Magneto-Fluid Mechanics", Oxford Press,
1966, Oxford, verwiesen. Der magnetohydrodynamische Effekt
galt bisher in der Fachliteratur ausschließlich als
Mechanismus, mit welchem auf ein fließfähiges Medium
dämpfend Einfluß genommen werden kann. Dieser Effekt
sollte nach der allgemeinen Meinung und der Theorie
unabhängig vom Vorzeichen des magnetischen Feldes sein.
Aus diesem Grunde schien seine Verwendung bei Laserbear
beitungsverfahren nicht angezeigt.
Mit der vorliegenden Erfindung wurde erstmals erkannt,
daß anscheinend unter dem Einfluß der speziellen Geome
trie, die sich bei den hier interessierenden Laserbe
arbeitungsverfahren einstellt, eine zusätzliche Volumen
kraft, die auf die Schmelze wirkt, durch das Magnet
feld erzeugt wird, welche dazu ausgenutzt werden kann,
die Schmelze zu stabilisieren und zu formen. Dieser Effekt
hat offensichtlich weniger mit der Dämpfung der Strömung
des aufgeschmolzenen Materials als damit zu tun, daß
tatsächlich auf die Schmelze eine resultierende Volumen
kraft ausgeübt wird. Diese Volumenkraft kann sowohl zur
Stabilisierung des Schmelzflusses als auch zur Formung
des Nahtquerschnittes als auch zur Beeinflussung des
Energietransportes innerhalb der Schmelze eingesetzt
werden, wie weiter unten deutlich wird. Diese Kraft kann
außerdem glättend auf die Oberfläche der Schmelze wirken,
so daß z. B. eine Schweißnaht hoher Güte gebildet wird.
Es hat sich herausgestellt, daß sich so beispielsweise
die Relativgeschwindigkeit zwischen Laserstrahl und
Werkstück um 20% oder mehr steigern läßt, ohne daß uner
wünschte Instabilitäten oder Verschlechterungen der
Schweißnaht auftreten.
Das Verfahren wird so geführt, daß die Magnetfeldlinien
etwa parallel zur Werkstückoberfläche gerichtet sind. Dabei
ist die Volumenkraft senkrecht zur Werkstückoberfläche
gerichtet. Es sind zwei Verfahrensvarianten zur unter
scheiden, je nachdem, wie die Orientierung der Magnetfeld
linien gegenüber der Relativbewegung zwischen Laserstrahl
und Werkstück ist. Stehen die Magnetfeldlinien senkrecht
zur Relativbewegung zwischen Laserstrahl und Werkstück,
so werden entsprechend den beiden in diesem Falle möglichen
Orientierungen des Magnetfeldes auf die Schmelze Volumen
kräfte ausgeübt, die nach oben oder unten, also vom
Schmelznutgrund weg oder auf den Schmelznutgrund zu,
wirken.
Wählt man diejenige Orientierung, bei welcher die Volumen
kräfte "nach oben" wirken, hat dies zwar zur Folge,
daß unter Umständen das Austreten von Tröpfchen aus
der Schmelze gefördert wird; es besteht aber auf diese
Weise die Möglichkeit, den Querschnitt der Naht (senkrecht
zur Längserstreckung) in einer Weise zu variieren, bei
welcher Formen, z. B. Einschnürungen oder Taillierungen,
vermieden werden, die sonst zu Spannungen innerhalb des
Werkstückes oder zu einem Verzug des Werkstückes führen
könnten.
Wird die Orientierung des Magnetfeldes bei paralleler
Ausrichtung zur Oberfläche des Werkstückes und senkrecht
zur Relativbewegung so eingestellt, daß die Volumenkräfte
auf die Schmelze in Richtung auf den Schmelznutgrund
wirken, so werden die eingangs erwähnten schädlichen
Instabilitäten unterdrückt. Insbesondere läßt sich eine
bessere Oberfläche der Oberraupe erzielen; "Humping-
Effekte" beim Schweißen von Stahl können vermieden und
eine höhere Relativgeschwindigkeit erreicht werden.
Diese Orientierung des Magnetfeldes hat im allgemeinen
auch einen Einfluß auf den Querschnitt der Naht: da die
Schmelze in Richtung auf den Schmelznutgrund gedrückt
wird, tendiert der Nutquerschnitt dazu, sich nach unten
hin zu verbreitern, was häufig mit einer Taillienbildung
verbunden ist.
Unter günstigen Umständen läßt sich durch Anlegen eines
geeigneten Magnetfeldes in der richtigen Orientierung
eine Form des Schmelznutquerschnitts erzielen, die annä
hernd rechteckig ist, also eine ebene untere Grenzfläche
aufweist. Mit einer derartigen Form der Schmelznut läßt
sich bei flächiger Bearbeitung eines Werkstückes eine
Eindringtiefe hoher Konstanz erreichen. Dies ist insbeson
dere für Umschmelzvorgänge von großer Bedeutung.
Eine zusätzliche Möglichkeit, auf die von dem Magnetfeld
hervorgerufene Volumenkraft Einfluß zu nehmen, erschließt
sich dann, wenn zusätzlich ein elektrischer Strom durch
die Schmelze geleitet wird. Auf diese Weise läßt sich
die effektive Lorentzkraft, die vom Magnetfeld erzeugt
wird, verstärken und, je nach Verlauf des resultierenden
elektrischen Stromes, in einer gewünschten Weise konzen
trieren.
Schließlich ist es auch möglich, die erfindungsgemäß
eingesetzte, vom Magnetfeld herrührende Volumenkraft
auf die Schmelze dazu zu nutzen, die Energie einer sekun
dären Energiequelle, die oberflächlich in die Schmelze
eingekoppelt wird, in die Tiefe der Schmelze abzutranspor
tieren. Hierdurch wird der Wirkungsgrad der Energieein
kopplung der sekundären Energiequelle, bei der es sich
insbesondere auch um einen Plasmabrenner handeln kann,
verbessert.
Bevorzugt wird schließlich diejenige Ausgestaltung der
Erfindung, bei welcher sich der Magnet mit der Relativ
geschwindigkeit zwischen Laserstrahl und Werkstück bewegt.
In diesem Falle kann der Magnet besonders klein ausgebildet
werden, da nicht das gesamte Werkstück im Magnetfeld
gehalten werden muß.
Die oben genannte Aufgabe wird, was die Vorrichtung
angeht, dadurch gelöst, daß
- a) der Magnet so ausgestaltet ist, daß die von ihm erzeugen Magnetfeldlinien im Bereich der Schmelze des Werkstücks etwa parallel zur Oberfläche des Werkstückes und etwa senkrecht zur Relativbewegung zwischen Laserstrahl und Werkstück verlaufen.
Die Vorteile dieser Vorrichtung ergeben sich sinngemäß
aus den oben geschilderten Vorteilen des erfindungsge
mäßen Verfahrens. Gleiches gilt für die Ausgestaltung
der Vorrichtung nach den Ansprüchen 6, 10 und 11.
Bei der in Anspruch 7 beschriebenen Ausgestaltung der
Erfindung ist der Magnet ein Elektromagnet. Dies hat
den Vorteil, daß die Stärke des wirksamen Magnetfeldes
einfach variiert werden kann.
Umfaßt, wie in Anspruch 8 angegeben, der Elektromagnet
einen U-förmigen Weicheisenkern mit zwei Schenkeln, deren
Stirnseiten an die Unterseite des bearbeiteten Werkstückes
anlegbar sind, so läßt sich der Magnetfluß leicht in der
gewünschten Weise über das Werkstück schließen, bei
welcher die Magnetfeldlinien etwa parallel zur Werkstück
oberfläche verlaufen, wenn das Werkstück aus einem weich
magnetischen Material besteht.
In vielen praktischen Anwendungsfällen wird jedoch die
Ausgestaltung der Erfindung nach Anspruch 9 zum Zuge
kommen, da die Integration eines Permanentmagneten in
eine gattungsgemäße Einrichtung immer problemlos möglich
ist.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend
anhand der Zeichnung näher erläutert; es zeigen
Fig. 1 schematisch eine Anordnung zum Verschweißen
zweier Werkstücke;
Fig. 2a bis 2c senkrechte Schnitte durch Werkstücke, die unter
unterschiedlichen äußeren Bedingungen mit der
Anordnung von Fig. 1 verschweißt wurden;
Fig. 3 schematisch einen senkrechten Schnitt durch
eine zweite Anordnung zum Verschweißen zweier
Werkstücke;
Fig. 4 schematisch ein drittes Ausführungsbeispiel
einer Anordnung zum Verschweißen zweier Werk
stücke.
In Fig. 1 sind mit dem Bezugszeichen 2 und 7 zwei Werk
stücke bezeichnet, die entlang einer Naht miteinander
verschweißt werden sollen. Beispielsweise kann es sich
bei diesen Werkstücken 2, 7 um zwei Aluminumbleche handeln,
die - wie oben schon ausgeführt - bisher mit Lasern sehr
schwer zu verschweißen waren. Die Laserlichtquelle selbst
ist in der Figur nicht dargestellt; die Fokussiereinheit
ist schematisch als Linse 10 dargestellt. Der fokussierte
Laserstrahl 4 dringt in die beiden Werkstücke 2, 7 ein
und erzeugt in diesen eine Dampfkapillare, die in der
Figur das Bezugszeichen 6 trägt. Die Dampfkapillare 6 ist
von einer Schicht 3 aufgeschmolzenen Materials umgeben.
Im Bereich des Schweißherdes entsteht in bekannter Weise
eine Plasmafackel 5, von der Licht unterschiedlicher
Wellenlänge ausgeht.
Unterhalb des unteren Werkstückes 2, an diesem anliegend,
ist ein U-förmiger Weicheisenkern 9 angeordnet. Die beiden
Schenkel des Weicheisenkernes 9 tragen jeweils eine Spule
1 bzw. 8, die in Serie geschaltet sind. Durch Bestromen
dieser Spulen 1, 8 aus einer Gleichstromquelle entsteht
ein magnetisches Feld B, das die aufeinanderliegenden
Werkstücke 2, 7 durchdringt. Wie der Fig. 1 zu entnehmen
ist, verlaufen die magnetischen Feldlinien im Bereich der
Dampfkapillare 6 sowie der aufgeschmolzenen Schicht 3 im
wesentlichen horizontal, also parallel zu den Oberflächen
der beiden Werkstücke 2, 7.
Wird der Laserstrahl 4 z. B. senkrecht zur Zeichenebene
nach oben bewegt, wird an der Schmelzfront neues Material
aufgeschmolzen. Dieses muß um die Dampfkapillare 6 herum
auf die nacheilende Seite des Laserstrahles 4 fließen.
Ist das magnetische Feld B ausgeschaltet, ergibt sich
eine Begrenzung der Vorschubgeschwindigkeit des Laser
strahles 4 dadurch, daß bei Überschreiten einer bestimm
ten Geschwindigkeit tröpfchenartige Spritzer aus der die
Dampfkapillare 6 umfließenden Schmelze austreten und
außerdem die sich bildende Schweißnaht unregelmäßig und
uneben wird. Schaltet man dagegen das magnetischen Feld
B durch Bestromung der Spulen 1, 8 ein, so kann diese
kritische Geschwindigkeit um größenordnungsmäßig 20% oder
mehr überschritten werden, ohne daß hierdurch die Qualität
der Schweißung beeinträchtigt würde. Diese Beobachtung
wird dadurch erklärt, daß von dem magnetischen Feld B auf
die Schmelze 3 eine Volumenkraft ausgeübt wird, die nach
unten, also auf den Schmelznutgrund hin, gerichtet ist
und so das Austreten von Schmelze aus der Schmelzschicht
3 verhindert. Die Richtung der auf die Schmelze 3 ausgeüb
ten Kraft hängt von der Richtung der Vorschubgeschwindig
keit des Laserstrahles 4 und der Richtung des Magnetfeldes
gegenüber dieser Vorschubrichtung ab; die zuletzt genannten
beiden Richtungen sollten daher in geeigneter Weise
aufeinander abgestimmt werden. Die jeweilige Richtung des
magnetischen Feldes kann durch Wechsel der Stromflußrich
tung durch die Spulen 1, 8 oder auch durch Drehen des
gesamten Weicheisenkerns mit Spulen 1, 8 verändert werden,
sodaß durch einen einfachen Versuch diejenige Richtung
des Magnetflusses in der Schmelzschicht 3 und in der
Dampfkapillare 6 ermittelt werden kann, bei welcher die
qualitätsfördernde Wirkung des Magnetfeldes optimal ist.
Wie bereits oben erläutert, hat das Vorhandensein oder
Nicht-Vorhandensein sowie die Richtung des gegebenenfalls
vorhandenen Magnetfeldes nicht nur Einfluß auf die Qualität
der Schweißung sondern auch auf die Form der gebildeten
Schweißnaht. Diese Abhängigkeit vom Magnetfeld ist in
den Fig. 2a bis 2c dargestellt.
Fig. 2a zeigt einen Schnitt durch die beiden Werkstücke
2, 7, die in der Vorrichtung von Fig. 1, jedoch ohne
Magnetfeld, miteinander verschweißt wurden. Die Naht
15, die sich dabei gebildet hat, zeigt in einer verhält
nismäßig geringen Entfernung von der oberen Fläche des
oberen Werkstückes 7 eine kleine Taillierung, reicht
dann aber mit im wesentlichen konstanter Breite durch
das obere Werkstück 7 hindurch.
Wird an die Werkstücke 2, 7 während der Verschweißung
in der Anordnung von Fig. 1 ein Magnetfeld so angelegt,
daß die durch dieses erzeugte Volumenkraft auf die Schmelze
vom Nutgrund weg wirkt, also in der entgegengesetzten
Richtung, die oben bei der Erläuterung der Fig. 1 ange
nommen wurde, so ergibt sich eine Schweißnaht 15, die
vollständig frei von jeder Taillierung ist. Sie hat
ihre breiteste Stelle direkt an der oberen Fläche des
oberen Werkstückes 7 und verjüngt sich stetig durch
dieses obere Werkstück 7 hindurch. Dies ist in Fig. 2b
dargestellt.
Ganz anders dagegen die Nahtausbildung, wenn das Magnetfeld
während der Verschweißung der beiden Werkstücke 2, 7
in der Richtung angelegt wird, wie dies oben bei der
Erläuterung der Fig. 1 angenommen wurde: Unter dem
Einfluß der Volumenkraft, die in Richtung auf den Grund
der Schmelznut gerichtet ist, bildet sich eine Naht
15 aus, die in einer gewissen Entfernung von der oberen
Fläche des oberen Werkstückes 7 eine ausgeprägte Taille
ausweist. Dies ist in Fig. 2c gezeigt.
Die Fig. 2a bis 2c machen deutlich, wie sich durch
Anlegen eines Magnetfeldes die Formen von Schweißnaht-
Querschnitten variieren lassen. Durch geeignete Wahl
des Magnetfeldes läßt sich insbesondere erreichen, daß
die die Eigenspannungen der Schweißnaht reduziert werden,
so daß eine Rißanfälligkeit gesenkt und der Verzug des
Werkstückes minimiert werden kann.
In Fig. 3 ist ein zweites Ausführungsbeispiel einer
Anordnung zum Verschweißen von Werkstücken dargestellt,
welche bis auf die nachfolgend erörterten Unterschiede
mit der Anordnung von Fig. 1 übereinstimmt. Entsprechende
Teile sind daher mit demselben Bezugszeichen zuzüglich
100 gekennzeichnet. Um die Fig. 3 nicht zu überladen,
wurde der Elektromagnet nicht dargestellt; die von ihm
erzeugten Magnetfeldlinien B durchtreten die beiden
übereinanderliegenden Werkstücke 102 und 107 senkrecht
zur Zeichenebene, wie dies durch die eingekreisten Punkte
angedeutet ist. Die Vorschubrichtung der Werkstücke 102,
107 ist durch den Pfeil "M" dargestellt. Die Richtung des
Magnetfeldes steht also senkrecht zur Vorschubrichtung
"M" und parallel zur Werkstückoberfläche. In Fig. 3 ist
neben dem durch die Linse 110 fokussierten Laserstrahl 104
eine Andrückrolle 116 dargestellt, wie sie in derartigen
Schweißvorrichtungen an und für sich bekannt sind und
dort ausschließlich zum Niederhalten des Werkstückes
eingesetzt werden. Im vorliegenden Falle dient die Andrück
rolle 116 außerdem als Kontaktierungsmittel für den Plus-
Pol einer Gleichstromquelle. Auf der gegenüberliegenden
Seite des Laserstrahles 104 befindet sich eine Zuführvor
richtung 117 für einen Zusatzdraht 118, wie sie eben
falls an und für sich zum Zuführen von zusätzlichem
Material in die Schweißnaht gebräuchlich ist. Im dar
gestellten Ausführungsbeispiel dient diese Zuführein
richtung 117 bzw. der aus ihr austretende Zusatzdraht
118 als ein Kontaktmittel, welches mit dem oberen Werkstück
107 und mit dem Minus-Pol der bereits erwähnten Gleich
spannungsquelle verbunden ist. Die Kontaktierung des
oberen Werkstückes 107 an auf gegenüberliegenden Seiten
des Laserstrahles 104 und damit auch der von diesem
erzeugten Schmelze 103 bewirkt einen elektrischen Strom,
welcher zwischen den Kontaktmitteln 116 und 117 durch
die Werkstücke 107, 102 und insbesondere durch die Schmelze
103 hindurchfließt. Die genaue Verteilung des Stromweges
ist hier von untergeordnetem Interesse; die Hauptströ
mungsrichtung jedoch verläuft aufgrund der geschilderten
Geometrie der verschiedenen Komponenten etwa parallel
zur Vorschubrichtung "M".
Der so erzeugte Strom, der in Fig. 3 durch kleine Pfeile
symbolisiert ist, verstärkt die auf die Schmelze wirkende,
von dem Magnetfeld erzeugte Volumenkraft und konzentriert
diese, je nach seinem detaillierten Verlauf, in einer ge
wünschten Richtung. Durch Variation der verschiedenen
im Spiel befindlichen Parameter, so insbesondere der
lokalen Stromverteilung, der relativen Orientierung von
Stromrichtung, Vorschubrichtung und Magnetfeldrichtung
zueinander und zur Werkstückoberfläche lassen sich die
unterschiedlichsten Effekte durch einfache Versuche
ermitteln.
Das in Fig. 4 dargestellte dritte Ausführungsbeispiel
einer Anordnung zum Schweißen von Werkstücken enthält
zunächst einmal die in Fig. 1 dargestellte und bereits
oben ausführlich erörterte Anordnung in identischer
Weise. Entsprechende Teile sind mit demselben Bezugs
zeichen zuzüglich 200 gekennzeichnet. Auf eine erneute
Beschreibung der bereits oben abgehandelten Bauelemente
wird an dieser Stelle verzichtet.
Zusätzlich zu diesen bereits oben beschriebenen Komponenten
ist bei der in Fig. 4 dargestellten Anordnung ein Plasma
brenner 211 vorgesehen, dessen Plasmastrahl 205 der
Schmelze 203 zusätzlich zum Laserstrahl 204 oberflächlich
Energie zuführt. Der Plasmabrenner 211 stellt also eine
zusätzliche Energiequelle dar. Mit Hilfe des Magnetfeldes,
das durch den Elektromagneten 201, 208, 209 durch den
Bereich der Schmelze 203 gelegt ist, entsteht bei der
entsprechenden Orientierung die bereits oben beschriebene,
auf die Schmelze 203 wirkende Volumenkraft, welche in
Richtung auf den Grund der Schmelznut wirkt. Im Ausfüh
rungsbeispiel von Fig. 4 hat diese zusätzliche Volumen
kraft nun nicht nur den Effekt, das Austreten von Spritzern
und Tröpfchen aus der Schmelze 203 zu verhindern und die
Qualität der Schweißnaht zu verbessern; vielmehr wird
durch die nach unten gerichtete Kraft die zunächst nur
oberflächlich von dem Plasmabrenner 211 in den Bereich
der Schmelze 203 eingebrachte Energie nach unten, also
in Richtung auf den Nutgrund, "gepumpt", wodurch der
Wirkungsgrad der Energieeinkopplung deutlich verbessert
wird.
Claims (11)
1. Verfahren zur Bearbeitung eines Werkstückes mit einem
Laserstrahl, bei welchem unter einer Relativbewegung
zwischen Laserstrahl und Werkstück in letzterem eine
Schmelze erzeugt wird, welche bei der Relativbewegung zum
Strömen kommt, wobei an das Werkstück während der Laser
bearbeitung ein Magnetfeld angelegt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Magnetfeldlinien im Bereich der Schmelze etwa parallel
zur Oberfläche des Werkstückes (2, 3; 102, 107) und etwa
senkrecht zur Relativbewegung zwischen Laserstrahl (4;
104; 204) und Werkstück (2, 7; 102, 107; 202, 207) gerich
tet sind.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Richtung der Magnetfeldlinien gegenüber der
Richtung der Relativgeschwindigkeit so eingestellt wird,
daß auf die Schmelze (3; 103; 203) eine Kraft ausgeübt
wird, die auf den Grund der Schmelznut hin gerichtet ist.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß ein elektrischer Strom durch
die Schmelze (103) geleitet wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß von einer sekundären Energiequelle
(211), insbesondere von einem Plasmabrenner, Energie in
die Schmelze (203) eingekoppelt und die Richtung des
Magnetfeldes so gewählt wird, daß die eingekoppelte Energie
in die Tiefe der Schmelze (203) abtransportiert wird.
5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach
Anspruch 1 mit
- a) einer Laserlichtquelle, welche einen auf das Werk stück gerichteten Laserstrahl erzeugt;
- b) einer Vorschubeinrichtung, welche eine Relativbe wegung zwischen Laserstrahl und Werkstück erzeugt;
- c) einem Magnet (1, 8, 9; 201, 208, 209), welcher im Bereich der Schmelze (3, 103; 203) des vom Laserstrahl (4, 104; 204) bearbeiteten Werkstücks (2, 7; 102, 107; 202, 207) ein Magnetfeld (B) erzeugt, und der mit der Relativgeschwindigkeit zwischen Laserstrahl und Werkstück verfahrbar ist,
- a) der Magnet (1, 8, 9; 201, 208, 209) so ausgestaltet ist, daß die von ihm erzeugten Magnetfeldlinien im Bereich der Schmelze (3; 103; 203) des Werkstücks (2, 7; 102, 107; 202, 207) etwa parallel zur Ober fläche des Werkstückes (2, 7; 102, 107; 202, 207) und etwa senkrecht zur Relativbewegung zwischen Laserstrahl (4; 104; 204) und Werkstück (2, 7; 102, 207; 202, 207) verlaufen.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß der Magnet so ausgestaltet ist, daß die Richtung
der von ihm erzeugten Magnetfeldlinien veränderbar ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 oder 6, dadurch
gekennzeichnet, daß der Magnet (1, 8, 9; 201, 208,
209) ein Elektromagnet ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß der Elektromagnet (1, 8, 9; 201, 208, 209) einen
U-förmigen Weicheisenkern (9; 209) mit zwei Schenkeln
umfaßt, deren Stirnseiten an die Unterseite des bearbei
teten Werkstückes (2; 202) anlegbar sind.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 oder 6, dadurch
gekennzeichnet, daß der Magnet ein Permanentmagnet
ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Stromquelle vorhanden ist,
welche über Kontaktmittel (116, 117, 118) elektrisch derart
mit dem Werkstück (102, 107) verbindbar ist, daß sich
ein elektrischer Stromfluß durch die Schmelze (103)
einstellt.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß eine sekundäre Energiequelle
(211), insbesondere ein Plasmabrenner, vorgesehen ist,
die Energie in die Schmelze (203) oberflächlich einkoppelt,
und daß der Magnet (201, 208, 209) so eingerichtet ist,
daß durch die von ihm in der Schmelze (203) erzeugte
Volumenkraft die eingekoppelte Energie in die Tiefe der
Schmelze (203) abtransportiert wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19732008A DE19732008C2 (de) | 1997-07-25 | 1997-07-25 | Verfahren zur Bearbeitung eines Werkstückes mit einem Laserstrahl sowie Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19732008A DE19732008C2 (de) | 1997-07-25 | 1997-07-25 | Verfahren zur Bearbeitung eines Werkstückes mit einem Laserstrahl sowie Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19732008A1 DE19732008A1 (de) | 1999-02-11 |
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