DE4436084A1 - Anordnung zum Schmelzschweißen von Werkstücknähten mit mehreren Schweißbrennern - Google Patents
Anordnung zum Schmelzschweißen von Werkstücknähten mit mehreren SchweißbrennernInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Anordnung zum Schmelzschweißen von
Werkstücknähten mit mehreren Schweißbrennern gemäß dem Oberbe
griff des Patentanspruches 1.
Eine gattungsgemäße Anordnung ist aus der DE-AS 24 48 620 be
kannt. Die dort beschriebene Anordnung besteht aus drei in einem
Halterblock gehaltenen Schutzgasschweißbrennern mit nicht-ab
schmelzenden Elektroden (WIG-Schweißbrennern). Den einzelnen
Schweißbrennern ist jeweils eine Stromquelle zugeordnet. Die
Elektrodenenden sind von auswechselbaren Düsen umgeben, die ei
nerseits einen Verschmutzungsschutz für Inertgas gegen eindrin
gende Partikel aus der Umgebungsluft bilden und andererseits den
Lichtbogen mehr oder weniger - je nach Ausgestaltung der Düsen
form - einengen, so daß die Lichtbogenenergie stärker konzen
triert wird. Dadurch kann ein großer Teil der Lichtbogenenergie
auf engem Raum in das Werkstückmetall eingeleitet werden. Die
Eindringtiefe der einzelnen von den Schweißbrennern erzeugten
Schmelzbäder ist dabei im Vergleich zur -breite groß. Der Ein
brand in das zu schweißende Werkstück geht somit im Vergleich zu
Schweißbrennern mit offenenem Lichtbogen wesentlich tiefer und
die Schmelzonen sind gleichzeitig schmaler ausgebildet. Bei
gleicher Einbrandtiefe kann dadurch eine höhere Schweißgeschwin
digkeit erreicht werden. Mit derartigen Schweißbrennern ist je
doch eine Spaltüberbrückung zwischen zwei Werkstücken nicht mög
lich. Desweiteren können die Festigkeitsanforderungen an die
durch WIG-Schweißen erzielte Schweißnaht hinsichtlich beispiels
weise Biegewechselbeanspruchung und Zugfestigkeit aufgrund der
immer noch zu geringen Einbrandtiefe, dem Auftreten von Ein
brandkerben am Rande der Schweißnaht und der durch die Schweiß
raupe gebildeten Schweißnahtüberhöhung keineswegs ausreichend
erfüllt werden. Schließlich ist die Schweißgeschwindigkeit für
eine relevante wirtschaftliche Ausnutzung noch zu gering.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemäße
Anordnung dahingehend weiterzubilden, daß bei gleichzeitiger Er
höhung der Schweißgeschwindigkeit eine bezüglich der Festigkeit
optimale Schweißnaht erzeugbar ist.
Die Aufgabe ist erfindungsgemäß durch die im Patentanspruch 1 an
gegebenen kennzeichnenden Merkmale gelöst.
Dank der Erfindung kann das Schmelzbad des vorlaufenden Schweiß
brenners - ohne daß dieses sich vorher verfestigt - vom nachfol
genden Schweißbrenner behandelt werden, wobei sich dessen
Schmelzbad mit dem des vorlaufenden vermischt. Dadurch ist es
möglich, Einbrandkerben zu vermeiden und somit eine Naht zu er
zeugen, die hohen Festigkeitsansprüchen gerecht ist. Durch das
gemeinsame Schmelzbad der verschiedenen Schweißbrenner wird ein
Neuaufschmelzen der erstarrten, vom vorlaufenden Schweißbrenner
erzeugten Schweißnahtschmelze vermieden, wodurch im Vergleich zu
der bekannten Anordnung kürzere Schweißzeiten erreicht werden.
Die Schweißgeschwindigkeit v kann hierbei auf 3-6m/min gestei
gert werden.
Zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung können den Unteran
sprüchen entnommen werden, im übrigen ist die Erfindung anhand
mehrerer in den Zeichnungen dargestellter Ausführungsbeispiele
nachfolgend näher erläutert; dabei zeigt:
Fig. 1 schematisch die erfindungsgemäße Anordnung mit zwei in
Nahtlängsrichtung zueinander versetzt liegenden Lichtbogen
schweißbrennern mit abschmelzender Elektrode,
Fig. 2 schematisch die erfindungsgemäße Anordnung mit zwei in
Nahtlängsrichtung versetzt liegenden und einem dritten, seiten
versetzt zwischen den beiden angeordneten Lichtbogenschweißbren
nern mit abschmelzender Elektrode,
Fig. 3 schematisch Fig. 1 mit einem den Lichtbogenschweißbren
nern nachlaufenden Lichtbogenschweißbrenner mit nicht-abschmel
zender Elektrode,
Fig. 4 schematisch Fig. 1 mit einem den Lichtbogenschweißbren
nern vorlaufenden Lichtbogenschweißbrenner mit nicht-abschmel
zender Elektrode.
In Fig. 1 ist eine Anordnung zum Lichtbogenschweißen von Werk
stücknähten dargestellt, die aus zwei Schweißbrennern 1 und 2
besteht, die an einem an einem Werkstück 3 gleichzeitig zum Ein
satz gelangen und mit vor dem Ablauf des Schweißvorganges fest
eingestelltem Abstand in Nahtlängsrichtung zueinander versetzt
liegen. Die Schweißbrenner 1 und 2 weisen jeweils eine aus Draht
ausgebildete abschmelzbare Elektrode 4 und 5 mit einer Draht
stärke zwischen 0,8 und 1,2 mm je nach Blechdicke auf, wobei
vorzugsweise Werkstücke 3 mit einer Blechdicke verwandt werden,
die kleiner als 4 mm ist.
Das metallische Elektrodendrahtmaterial dient als Verbindungs-
und Füllmaterial für die zu schweißende Naht. Die Elektroden 4
und 5 sind gegen Überschlag voneinander elektrisch - beispiels
weise durch eine Kunststoffbüchse - isoliert und jeweils mit ei
ner Stromquelle 6 und 7 verbunden, so daß die Elektroden 4, 5 mit
voneinander unterschiedlichen Stromstärken beaufschlagbar sind.
Der Elektrodenabstand hängt von der Stromstärke und der angeleg
ten Spannung, der beim Schweißen verwandten Gasart und der Elek
trodendicke ab, und liegt im Bereich zwischen 1 und 5 mm. Gene
rell soll der Abstand gerade so groß sein, daß kein Überschlag
zwischen den Elektroden 4, 5 erfolgt, jedoch andererseits so
klein, daß beim Schweißen die Schweißbäder der Lichtbögen 20, 21
beider Elektroden 4, 5 in einem quasi gemeinsamen Schweißbad 8
zusammenfließen.
Das beim Schweißen verwandte Gas richtet sich nach der Werk
stoffwahl des zu schweißenden Werkstückes 3. Dabei wird ein Ak
tivgas bei Eisenwerkstoffen und Cr-Ni-Stählen verwandt, wodurch
eine besonders hohe Energie auf das Werkstück 3 einwirkt und da
bei ein besonders tiefer Einbrand entsteht (MAG-Schweißen) . In
erte Gase wie beispielsweise Argon werden beim Schweißen von
Nichteisenmetallen, insbesondere von Aluminium und Magnesium an
gewandt (MIG-Schweißen), um sich aus der Feuchtigkeit der Umge
bungsluft in das Metall einlagernde Wasserstoffporen, die zu
Versprödungen der Naht führen, zu vermeiden.
Beim Beispiel von zwei MAG-Schweißbrennern 1, 2 werden diese wäh
rend des Schweißvorganges so gesteuert, daß die vorlaufende er
ste Elektrode 4 mit wesentlich höherer Stromstärke durchflossen
wird als die nachlaufende zweite. Mit dem Lichtbogen 20 der er
sten Elektrode 4 wird ein tiefer Einbrand in der Werkstücknaht
erzeugt, wobei der Verbindungsquerschnitt in der Naht zwischen
den zu verschweißenden Teilen erhöht wird, was eine bessere in
nere Verbindung und damit eine gesteigerte Qualität der Schweiß
naht hinsichtlich ihrer Festigkeit ergibt. Der niederenergeti
schere Lichtbogen 21 der zweiten nachlaufenden Elektrode 5 er
zeugt eine Decknaht auf der durch die erste Elektrode 4 gebil
dete Schweißnaht, wobei deren Einbrandkerben durch das Schmelz
bad des zweiten Lichtbogens 21 zugeschwemmt werden. Dadurch, daß
die Schmelzbäder der beiden Lichtbögen 20, 21 zusammenfließen,
ergibt sich zwischen den beiden Schweißnähten eine innige Ver
bindung. Dadurch und durch das Zuschwemmen der Einbrandkerben am
Rand des Schmelzbades des Lichtbogens 20 wird die insgesamt er
zielte Schweißnaht in ihrer Festigkeit entscheidend optimiert.
Für das Schweißen von Werkstücken mit großer Blechstärke, also
mit großen zu verschweißenden Randquerschnitten kann durch die
erste vorlaufende Elektrode 4 mit geringerer Stromstärke eine
Wurzelnaht gelegt werden, wonach die nachlaufende Elektrode 5
mit höherer Stromstärke die Füllnaht ausbildet.
Um größere Spalte zwischen den zu verschweißenden Werkstücken 3
mit einer breiten Schweißnaht zu überbrücken, können gemäß der
Fig. 2 mehrere (hier: drei) mit jeweils einer zugeordneten
Stromquelle 9, 10, 11 verbundene Schweißbrenner 12, 13, 14 mit ihren
Elektroden 15, 16, 17 nebeneinander angeordnet sein, wobei zwei
Schweißbrenner 12, 13 in Nahtlängsrichtung versetzt liegen und
der dritte seitenversetzt und geneigt zwischen den beiden ange
ordnet ist.
Zusätzlich kann in einer Variante den beiden Schweißbrennern 1, 2
mit abschmelzender Elektrode 4, 5 ein WIG-Schweißbrenner 18 mit
nicht-abschmelzender Elektrode 23 und zugeordneter gesonderter
Stromquelle 19 nachfolgen, dessen Lichtbogen 22 sich ebenfalls
noch im Schmelzbad der vorlaufenden Lichtbögen 20, 21 ausbildet
(Fig. 3). Durch die Einwirkung des WIG-Schweißbrenners 18 wird
die durch die Schweißraupe entstehende Schweißnahtüberhöhung
eingeebnet, was zu einer sauberen glatten Naht führt. Dies ver
bessert noch weiter die Festigkeit auf Biegewechselbeanspruchung
und die Zugfestigkeit der Schweißnaht.
Der WIG-Schweißbrenner 18 kann in einer weiteren Variante auch
den Schweißbrennern 1 und 2 vorlaufen (Fig. 4). Die Einwirkung
seines niederenergetischen Lichtbogens 22 ergibt einen reinigen
den Effekt auf die Werkstücknaht, wodurch eine Steigerung der
Schweißnahtqualität durch das Fehlen von die Schweißung und da
mit die Festigkeit der Schweißnaht beeinträchtigenden Fremdpar
tikeln erzielt wird. Gleichzeitig wird die spätere Schweißnaht
vorgeschmolzen, was zu einer Geschwindigkeitserhöhung des gesam
ten Schweißvorganges führt.
Im übrigen ist mit der erfindungsgemäßen Anordnung eine flexible
Schweißbrennerführung über Roboter, bei der die Schweißbrenner
unabhängig voneinander führbar sind, zum Erzeugen von winkligen
Schweißnähten oder Schweißnähten entlang sonstiger nicht-linea
rer Kurvenkonturen denkbar.
Desweiteren ist der Einsatz von Laserschweißbrennern oder Elek
tronenstrahl-Schweißbrennern als Alternative zu den Lichtbogen-
Schweißbrennern 1, 2, 12, 13, 14, 18 oder in Kombination mit diesen
möglich.
Claims (9)
1. Anordnung zum Schmelzschweißen von Werkstücknähten mit meh
reren gleichzeitig an einem Werkstück mit Energieströmen hoher
Energiedichte zum Einsatz gelangenden Schweißbrennern, die einen
beim Schweißen der Nähte fest eingestellten Abstand zueinander
besitzen, wobei die verschiedenen Schweißbrenner jeweils für
sich in Schweißparametern wie der Schweißenergie steuerbar sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schweißbrenner in engem gegenseitigem Abstand so in Re
lation zur Werkstücknaht positioniert und angeordnet sind, daß
sich deren Energieströme (20, 21, 22) in einem quasi gemeinsamen
Schmelzbad (8) ausbilden.
2. Anordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Anordnung Schweißbrenner (1, 2, 12, 13, 14, 18) enthält, mit
denen die Energieströme bildende Lichtbögen (20, 21, 22) erzeugbar
sind und deren Elektroden (4, 5, 15, 16, 17, 23) voneinander elek
trisch isoliert sind.
3. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Anordnung Schweißbrenner beinhaltet, bei denen der
jeweilige zum Einsatz am Werkstück gelangende Energiestrom durch
einen Laser- und/oder Elektronenstrahl gebildet ist.
4. Anordnung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Anordnung zumindest zwei Schweißbrenner (1, 2) mit ab
schmelzender Elektrode (4, 5) umfaßt.
5. Anordnung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Anordnung zumindest einen Schweißbrenner (1, 2, 12, 13, 14)
mit abschmelzender Elektrode (4, 5, 15, 16, 17) und einen Schweiß
brenner (18) mit nicht-abschmelzender Elektrode (23) beinhaltet.
6. Anordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schweißbrenner (1, 2, 18; 12, 13) in Nahtlängsrichtung zu
einander versetzt liegen.
7. Anordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei einem Einsatz von drei Schweißbrennern (12, 13, 14) zwei
(12, 13) von diesen in Nahtlängsrichtung versetzt liegen und der
dritte (14) seitenversetzt und geneigt zwischen den beiden ange
ordnet ist.
8. Anordnung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schweißbrenner (18) mit nicht-abschmelzender Elektrode
(23) in Schweißrichtung vor dem/den Schweißbrenner(n)
(1, 2, 12, 13, 14) mit abschmelzender Elektrode (4, 5, 15, 16, 17)
angeordnet ist.
9. Anordnung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schweißbrenner (18) mit nicht-abschmelzender Elektrode
(23) in Schweißrichtung hinter dem/den Schweißbrenner(n)
(1, 2, 12, 13, 14) mit abschmelzender Elektrode (4, 5, 15, 16, 17)
angeordnet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4436084A DE4436084A1 (de) | 1994-10-10 | 1994-10-10 | Anordnung zum Schmelzschweißen von Werkstücknähten mit mehreren Schweißbrennern |
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DE4436084A DE4436084A1 (de) | 1994-10-10 | 1994-10-10 | Anordnung zum Schmelzschweißen von Werkstücknähten mit mehreren Schweißbrennern |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE4436084A1 true DE4436084A1 (de) | 1996-02-15 |
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ID=6530335
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