DE19730392C1 - Rotatorischer Antrieb für Gehäusekörper - Google Patents
Rotatorischer Antrieb für GehäusekörperInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen rotatorischen Antrieb für Ge
häusekörper, insbesondere Gehäuse für Tischuhren.
In der deutschen Gebrauchsmusterschrift G 94 14 730.2 wur
de vom Anmelder eine Innenraumuhr vorgeschlagen, deren aus
einem beliebigen geometrischen Körper gebildetes Gehäuse
sich zum Zwecke des Ablesens einer Zeitanzeige kontinuier
lich um eine vertikaler Achse dreht.
Diese Uhr, insbesondere für Geschäfts- und Tagungsräume
gedacht, kann daher als attraktives, zentrales Gestal
tungselement eingesetzt werden, ohne daß für ungünstig po
sitionierte Betrachter tote Zonen entstehen, von denen das
Einholen einer Zeitinformation ohne Standortwechsel unmög
lich ist.
Eine solche Uhr oder dergleichen Informationsträger bzw.
Raumgestaltungsobjekt bedarf eines stetigen Antriebs des
Gehäuses.
Es sind schon zahlreiche batterie- oder netzgespeiste
elektrische Antriebe bekannt, die eine Rotationsbewegung
erzeugen.
So ist aus der GB 4 41 854 ein rotatorischer Antrieb für
Gehäuseuhren bekannt, bei dem mit der Minutenwelle des
Uhrwerks ein drehbar gelagertes Kupplungsrad verbunden
ist, das über eine Stirnverzahnung mit der Stirnverzahnung
eines Antriebsritzels eine vorgegebene Übersetzung bildet,
wobei das Antriebsritzel in ein Antriebsrohr eingepreßt
ist, das den Gehäusekörper direkt beaufschlagt. Für das
Uhrwerk wird ein vom Netz gespeister Synchronmotor vorge
schlagen, der bei entsprechender Größe genügend kräftig
ist und einen hinreichend ruhig läuft.
Von einem modernen Antrieb, der durch Rotation des Gehäu
ses den Anzeigebereich von Uhren oder eines Werbeträgers
erweitert, wird jedoch vor allem erwartet, daß er sehr
kleine Abmessungen hat, netzunabhängig arbeitet und die in
der Batterie gespeicherte Elektroenergie eine lange Be
triebsdauer garantiert. Ein solcher Antrieb, der auf die
sen Verwendungszweck zugeschnitten ist und dessen weitere
Gebrauchswerteigenschaften in einem vertretbaren Verhält
nis zu den erforderlichen Kosten stehen, ist nicht be
kannt.
Lediglich der Antrieb sehr leichter Körper, die an der
Sekundenwelle eines analog anzeigenden Quarzwerkes befe
stigt sind und sich mit der Drehzahl dieser Welle bewegen,
ist bekannt.
Mit Hilfe eines rotatorischen Antriebes soll die Ablese
möglichkeit von Innenraumuhren auf den ganzen Raum erwei
tert werden, indem sich das Gehäuse der Uhren, das gleich
zeitig Werbeträger sein kann, dreht. Von den Gebrauchsei
genschaften, die derartige Uhren haben sollten, leiten
sich besondere Anforderungen an einen solchen Antrieb ab.
Es muß gefordert werden, daß der Antrieb autonom, also
batteriegetrieben ist, kleine Abmessungen hat, sehr
kostengünstig in großen Stückzahlen hergestellt werden
kann, geräusch- und wartungsarm, sowie unempfindlich gegen
äußere Einwirkungen ist. Zusätzlich sollte die Lebensdauer
der Batterie mindestens ein halbes Jahr betragen.
Um einen Antrieb sehr kostengünstig in großen Stückzahlen
herstellen zu können, muß ein Antrieb, der schon in gro
ßen Stückzahlen gefertigt wird und dementsprechend preis
günstig ist, sinnvoll verändert werden. Ein Quarzuhrwerk
erfüllt durch seine konzeptionelle Gestaltung und Ge
brauchswerteigenschaften schon sehr viele der gestellten
Forderungen.
Die zur Verfügung stehende Antriebsleistung und die an den
Zeigerwellen vorhandenen Drehmomente scheinen jedoch nicht
auszureichen, um die den Vorstellungen entsprechenden Ge
häuse mit der gewünschten Drehzahl kontinuierlich anzu
treiben. Daher zielt der Lösungsgedanke besonders darauf,
konstruktive Lösungen zu finden, die durch stark verrin
gerte Reibung den Wirkungsgrad des Antriebssystems wesent
lich erhöhen. Durch eine Spurlagerung, die aus einer Kugel
und einer Kalotte gebildet wird, entsteht nur ein sehr
kleines Reibmoment bei der Bewegung des Gehäusesystems.
Durch diese Anordnung muß das Quarzuhrwerk lediglich die
Energie liefern, die Luftreibung und Spurlagerreibung bei
der Rotation benötigen. Eine andere Bauelementenpaarung,
bestehend aus einer Halbkugel am Spurlager und dem freien
Rohrende am Tragrohr, ist so ausgebildet, daß die zwischen
den beiden Bauelementen entstehende Haftreibung für den
Antrieb des Gehäusesystems ausreicht, kleinere Lageabwei
chungen der Achsen ausgeglichen werden und äußere Kraft
einwirkungen auf das Gehäusesystem nicht so viel Kraft
oder Drehmoment auf das Quarzuhrwerk übertragen wird, daß
dieses beschädigt werden kann. Durch die Anordnung dieses
Bauelementenpaares wenig oberhalb des Gesamtschwerpunktes
des Gehäusesystems wird erreicht, daß sich durch Drehung
des Rohrendes auf der Kugel das Gehäusesystem ständig in
eine senkrechte Lage einpendeln kann, auch wenn der An
trieb auf einer etwas schrägen Unterlage steht. Dadurch
erfolgt auch ein Ausgleich, wenn während der Rotation die
Antriebsachse und die Rotationsachse des Gehäusesystems
nicht genau fluchten. Die dadurch entstehenden Kräfte müs
sen nicht vom Lager des Antriebes aufgenommen werden und
erzeugen somit keine zusätzliche Reibung.
Durch die konstruktive Gestaltung des Bauelementenpaares
in Verbindung mit einer trichterförmigen Erweiterung ist
es möglich, im Bedarfsfalle das Gehäusesystem vom An
triebsrohr zu nehmen und wieder aufzusetzen oder durch ein
anderes zu ersetzen. Die in den Kupplungskörper an einem
Ende eingehängte Feder läßt in Verbindung mit dem Kupp
lungsrad, in das das andere Ende der Feder eingehängt ist,
eine drehmomentabhängige Relativbewegung zwischen dem
Kupplungsrad und dem Kupplungskörper zu. Dadurch wird ein
sanfter Anlauf des Gehäusesystems aus der Ruhelage ermög
licht und die Schrittbewegung der Sekundenwelle des Quar
zuhrwerkes kompensiert.
Insgesamt werden durch die vorgeschlagene Antriebsgestal
tung die Reibverluste so wesentlich verringert, daß ein
Quarzuhrwerk zum einen als Antrieb für einen Gehäusekörper
ausreicht, wobei die Gangdauer denen üblicher Uhrzeigeran
triebe kaum nachsteht. Außerdem wird wirksam verhindert,
daß dieses Quarzuhrwerk durch unsachgemäße physische Be
handlung der Tischuhr oder dergleichen nicht beschädigt
wird.
Die Erfindung soll anhand eines Ausführungsbeispiels näher
erläutert werden. In den zugehörigen Zeichnungen zeigt:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch ein Gehäuse-Antriebs
system,
Fig. 2 einen vergrößerten Längsschnitt durch die Antriebs
einheit,
Fig. 3a bis 3d Einzelheiten zur Gehäuselagerung auf dem
Antrieb,
Fig. 4 eine Draufsicht auf die Gehäuse-Antriebseinheit,
Fig. 5a und 5b Einzelheiten der Kupplung zwischen Quarz
uhrwerk und Antriebsrohr.
Das Beispiel zeigt eine Ausführung eines rotatorisch ange
triebenen Uhrgehäuses 1 einer Tischuhr. Einzelheiten der
Uhr selbst sind nicht dargestellt, diese werden als be
kannt vorausgesetzt.
Das Uhrgehäuse 1 (Fig. 1) übergreift im unteren Bereich
ein Antriebsgehäuse 2, das ein Quarzuhrwerk 3 aufnimmt.
Auf der Gehäuseoberseite des Quarzuhrwerks 3 ist eine
Grundplatte 4 festgelegt, indem eine größere Bohrung in
der Grundplatte 4 auf einen Zentrierbund 5 (Fig. 2) am
Quarzuhrwerk 3 aufgesteckt und mit Hilfe einer Befesti
gungsmutter 6 fest mit dem Quarzuhrwerk 3 verschraubt
wird. In eine kleinere Bohrung der Grundplatte 4 ist das
eine Ende eines Tragstabes 7 eingepreßt. In das andere En
de des Tragstabes 7 ist eine Lagerkugel 8 eingelegt und
eingebördelt. Über den Tragstab 7 ist das Antriebsrohr 9
geschoben, bis ein Spurlager 10, das in die eine Seite des
Antriebsrohres 9 eingepreßt ist, mit seiner einen Seite,
in der sich die Kalotte 11 befindet, auf der Kugel 8 am
Ende der Tragstabes 7 aufliegt. In das andere Ende des An
triebsrohres 9 ist ein Antriebsritzel 12 eingepreßt und
damit kraftschlüssig mit dem Antriebsrohr 9 verbunden. Der
an das unteren Ende eines Tragrohrs 13 angesetzte Trichter
22 (Fig. 1, Fig. 4) stützt sich auf dem halbkugelförmigen,
der Kalotte 11 gegenüberliegenden Ende des Spurlagers 10
ab und kann sich in einem bestimmten Raumwinkel reib
schlüssig auf der halbkugelförmigen Oberfläche des Spurla
gers 10 bewegen. Das dem freien Ende des Tragrohres 13 ge
genüberliegende, obere Ende des Tragrohres 13 ist über ei
nen Ring 14 fest mit dem Uhrgehäuse 1 verbunden.
Eine Lagerbuchse 15 ist in einen Kupplungskörper 16 einge
preßt und ist so mit diesem fest verbunden. In eine Boh
rung im Kupplungskörper 16 ist das eine Ende einer Feder
17 eingehängt. Auf einen Ansatz der Lagerbuchse 15 ist ein
Kupplungsrad 18 aufgesteckt und kann sich auf diesem An
satz leicht drehen. Das andere Ende der Feder 17 ist in
eine Bohrung im Kupplungsrad 18 eingehängt. Auf einen wei
teren Ansatz der Lagerbuchse 15 ist eine Sicherungsscheibe
19 aufgepreßt. Durch die Sicherungsscheibe 19 wird das
Kupplungsrad 18 in seiner leicht drehbaren Lage um die
Buchse 15 gesichert. In die Mittelbohrung der Lagerbuchse
15 ist die Sekundenwelle 20 (Fig. 2) des Quarzuhrwerkes 3
eingeschoben und das geschlitzte Ende 21 (Fig. 5a) der
Lagerbuchse 15 stellt mit der Sekundenwelle 20 einen ver
drehsicheren Kraftschluß her. Die Verzahnung am Umfang des
Kupplungsrades 18 greift in die Verzahnung am Umfang des
Antriebsritzels 12 ein. So wird die Drehung der Sekunden
welle 20 über eine wählbare Übersetzung auf das Antriebs
rohr 9 und das damit verbundene Spurlager 10 reibschlüssig
auf das freie Ende des Tragrohres 13 und das fest mit dem
Uhrgehäuse 1 verbundene Ende des Tragrohres 13 auf das
Uhrgehäuse 1 übertragen. Dabei stützt eine in die Befesti
gungsmutter (6) eingepaßte Lagerbüchse (23) zur Verbesse
rung der Lagerung das Minutenrohr (24) (Fig. 2) in seiner
Bohrung ab.
Bezugszeichenliste
1 Uhrgehäuse
2 Antriebsgehäuse
3 Quarzuhrwerk
4 Grundplatte
5 Zentrierbund
6 Befestigungsmutter
7 Tragstab
8 Lagerkugel
9 Antriebsrohr
10 Spurlager
11 Kalotte
12 Antriebsritzel
13 Tragrohr
14 Ring
15 Lagerbuchse
16 Kupplungskörper
17 Feder
18 Kupplungsrad
19 Sicherungsscheibe
20 Sekundenwelle
21 geschlitztes Enden
22 Trichter
23 Lagerbüchse
24 Minutenrohr
2 Antriebsgehäuse
3 Quarzuhrwerk
4 Grundplatte
5 Zentrierbund
6 Befestigungsmutter
7 Tragstab
8 Lagerkugel
9 Antriebsrohr
10 Spurlager
11 Kalotte
12 Antriebsritzel
13 Tragrohr
14 Ring
15 Lagerbuchse
16 Kupplungskörper
17 Feder
18 Kupplungsrad
19 Sicherungsscheibe
20 Sekundenwelle
21 geschlitztes Enden
22 Trichter
23 Lagerbüchse
24 Minutenrohr
Claims (5)
1. Rotatorischer Antrieb für Gehäusekörper, insbesondere
Gehäuse von Tischuhren, mit folgenden Merkmalen:
- a) Als Antrieb dient ein Quarzuhrwerk (3);
- b) mit der Sekundenwelle (20) des Quarzuhrwerks (3) ist ein federndes Element (17) zum Ausgleich von Stößen und Rucken der Sekundenwelle (20) kraft schlüssig verbunden; c) das federnde Element (17) überträgt die Antriebskraft des Quarzuhrwerks (3) auf ein drehbar gelagertes Kupp lungsrad (18);
- d) das Kupplungsrad (18) bildet über seine Stirnverzahnung mit der Stirnverzahnung eines Antriebsritzels (12) eine bestimmte Übersetzung;
- e) das Antriebsritzel (12) ist in ein Antriebsrohr (9) eingepreßt, das den Gehäusekörper (1) direkt oder indirekt beaufschlagt.
2. Rotatorischer Antrieb nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß auf den Zentrierbund (5) des Quarzuhrwerks
(3) eine Halteplatte (4) gesteckt und durch eine Befesti
gungsmutter (6) geklemmt ist.
3. Rotatorischer Antrieb nach Anspruch 1 und 2, dadurch
gekennzeichnet, daß in die Halteplatte (4) ein Tragstab
(7) gepreßt ist, in dessen oberes Ende eine Lagerkugel (8)
eingepreßt ist, auf der sich eine Kalotte (11) eines Spur
lagers (10) abstützt, wobei das Spurlager (10) in das obe
re Ende des Antriebsrohrs (9) eingepreßt ist, das über den
Tragstab (7) geschoben ist und am unteren Ende das An
triebsritzel (12) trägt, das vom Kupplungsrad (18) gekämmt
wird.
4. Rotatorischer Antrieb nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß auf dem Spurlager
(10) des Antriebsrohrs (9) ein Tragrohr (13) aufgesetzt
ist, wobei das untere Ende des Tragrohrs (13) zu einem
selbstzentrierenden Trichter (22) erweitert ist und das
obere Ende des Tragrohrs in einen Ring (14) gedrückt ist,
der den Gehäusekörper (1) trägt.
5. Rotatorischer Antrieb nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Minutenrohr (24),
durch das die Sekundenwelle (20) geführt ist, mittels ei
ner Lagerbüchse (23) geführt ist, die in die Befestigungs
mutter (6) eingepaßt ist, mit der die Lagerplatte (4) auf
dem Zentrierbund (5) des Quarzuhrwerks (3) befestigt ist.
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