DE19729552A1 - Anschlagvorrichtung für Gehrungssäge - Google Patents
Anschlagvorrichtung für GehrungssägeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Anschlagvorrichtung für eine Gehrungssäge mit den
Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruches 1, eine Gehrungssäge mit einer sol
chen Anschlagvorrichtung und ein Verfahren zum Betrieb der Anschlagvorrichtung.
Eine bekannte Anschlagvorrichtung der eingangs genannten Art ist mit einer in der
Ebene der Auflagefläche schwenkbaren Säge kombiniert, die beim Schwenken eine
Winkelskala überstreicht. Um beispielsweise eine Sockelleiste für die Ecke eines
Zimmers zu sägen, wird zunächst der Winkel der Ecke gemessen, dann die Säge auf
die Hälfte des Winkels eingestellt, und dann die entsprechende, am Anschlag ange
legte Leiste auf Gehrung gesägt. Als nächstes wird die Säge um den gemessenen
Winkel geschwenkt, also in die gegenüberliegende Hälfte der Auflagefläche, und
dann die andere Sockelleiste gesägt. Abgesehen davon, daß dieses Verfahren um
ständlich ist, zeigt sich noch der Nachteil, daß fehlerhafte Berechnungen der Win
kelhälften erst beim Zusammenfügen der Sockelleisten erkannt werden, also nach
dem Sägen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Anschlagvorrichtung der ein
gangs genannten Art zu verbessern, sowie eine Gehrungssäge und ein Verfahren
hierfür zu schaffen. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine An
schlagvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruches 1, einer Gehrungssäge mit
den Merkmalen des Anspruches 6 und einem Verfahren mit den Merkmalen des An
spruches 8. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
Dadurch, daß zwei Anschläge vorgesehen sind, die in der Ebene der Auflage
gleichmäßig im Winkel zu einander verstellbar sind, steht mit einer einzigen Einstel
lung der Anschlagvorrichtung gleichzeitig je ein Anschlag für zwei Gegenstände,
beispielsweise Leisten, zur Verfügung, die zueinander passend auf Gehrung zu sä
gen sind. Durch die ortsfeste Lage der Winkelhalbierenden bezüglich der Auflage
ist ohne zusätzliche Einstellungen der Anschlagvorrichtung die Lage des Säge
schnittes definiert. Dieser Vorteil zeigt sich insbesondere in Kombination mit einer
auf die Auflage zu schwenkbaren Säge, deren Sägeblatt auf diese Winkelhalbierende
ausgerichtet ist.
Ein besonders gleichmäßiges Verstellen der Anschläge ist möglich, wenn diese
schwenkbar zu einander sind und diesbezüglich zumindest indirekt in Getriebever
bindung miteinander stehen. Die Getriebeverbindung kann durch zwei ineinander
greifende Zahnräder oder drei Zahnräder in der Art eines Differentials verwirklicht
sein. Es ist auch Riemen- oder Seilzugkonstruktionen möglich.
Die ortsfeste Lage der Winkelhalbierenden wird bevorzugt mit einem symmetri
schen Aufbau der Anschlagvorrichtung erreicht.
Eine vorteilhafte Anpassung der Anschläge an die Kontur der zu sägenden Gegen
stände wird erreicht, wenn die Anschläge längsverstellbar ausgebildet sind.
Vorteilhafterweise sind sowohl für das Schwenken der Anschläge als auch für das
Längsverstellen lösbare Feststellmittel vorgesehen, mittels deren die Anschläge in
der gewünschten Position fixierbar sind.
Die erfindungsgemäße Anschlagvorrichtung kann sowohl mit motorisch betriebenen
Sägen als auch mit Handsägen zu einer Gehrungssäge kombiniert werden. In einer
vorteilhaften Ausgestaltung ist die Säge parallel zur Winkelhalbierenden verkippbar.
Bei einem vorteilhaften Verfahren zum Betrieb der erfindungsgemäßen Anschlag
vorrichtung wird der zwischen den Gegenständen zu sägende Winkel mit einer
Schmiege abgenommen. Vorzugsweise werden die Anschläge festgestellt, während
mit der Schmiege ein leichter Druck ausgeübt wird, der dem Andrückdruck beim
Sägen entspricht. Dadurch wird das Spiel der Anschläge ausgeglichen.
Die erfindungsgemäße Anschlagvorrichtung kann sowohl auf Leisten für Innenec
ken als auch für Außenecken eingestellt werden.
Im folgenden ist die Erfindung anhand zweier in der Zeichnung dargestellten Ausfüh
rungsbeispiele näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1 die Aufsicht des ersten Ausführungsbeispiels,
Fig. 2 die Untersicht des ersten Ausführungsbeispiels,
Fig. 3 eine Seitenansicht in Richtung des Pfeile III in Fig. 1 und 2.
Fig. 4 die Untersicht des zweiten Ausführungsbeispiels.
Bei einer Anschlagvorrichtung für eine Gehrungssäge sind auf der Oberseite einer
als Auflage dienenden Grundplatte 1 ein erster Anschlag 3 und ein zweiter Anschlag
4 verstellbar montiert. Die beiden leistenförmig mit einer ebenen Seitenfläche aus
gebildeten Anschläge 3 und 4 sind hierzu lösbar mit einem ersten Anschlagblock 5
bzw. einem zweiten Anschlagblock 6 verbunden, welche in einem ersten bzw.
zweiten Führungsschlitz 7 bzw. 8 in der Grundplatte 1 geführt sind. Die beiden Füh
rungsschlitze 7 und 8 erstrecken sich jeweils entlang einer nahezu halbkreisförmi
gen Linie, wobei die beiden Halbkreislinien sich zueinander öffnen.
Auf der Unterseite der Grundplatte 1 sind ein erster Dreharm 11 und ein zweiter
Dreharm 12 an ersten bzw. zweiten Drehachsen 13 bzw. 14 befestigt. Die beiden
Drehachsen 13 und 14 erstrecken sich senkrecht zur Grundplatte 1 und sind in die
ser gelagert. Die beiden Drehachsen 13 und 14 sind jeweils im Mittelpunkt eines der
beiden Halbkreises angeordnet, entlang denen sich der erste bzw. zweite Führungs
schlitz 7 bzw. 8 erstrecken. Mit jeder der beiden Drehachsen 13 und 14 ist jeweils
ein Zahnrad 15 bzw. 16 verbunden. Die beiden Zahnräder 15 und 16 sind gleich
ausgebildet, liegen beiden in der gleichen Ebene parallel zur Grundplatte 1 und grei
fen mit ihrer Verzahnung ineinander ein. Durch diese Getriebeverbindung sind die
beiden Dreharm 13 und 14 gleichmäßig im Winkel zueinander verschwenkbar. Ein
um die Grundplatte 1 herumlaufender Rand 1' steht soweit nach unten von der
Grundplatte 1 ab, daß die Dreharme 11 und 12 samt Getriebeverbindung nicht in
Auflage mit dem Untergrund kommen, auf dem die erfindungsgemäße Anschlag
vorrichtung abgestellt wird.
Die beiden Anschlagblöcke 5 und 6 sind durch die beiden Führungsschlitze 7 bzw. 8
hindurch mit den auf der Unterseite angeordneten Dreharmen 11 und 12 feststellbar
verbunden, beispielsweise mittels Flügelschrauben 21. Es können aber auch Fest
stellmittel, wie Imbus-Schrauben, hierfür verwendet werden. Werden die Flügel
schrauben 21 gelöst, aber nicht herausgeschraubt, so sind die Anschlagblöcke 5 und
6 in den Führungsschlitzen 7 bzw. 8 bewegbar. Dabei nehmen die Anschlagblöcke 5
und 6 auf der Oberseite der Grundplatte 1 die Anschläge 3 bzw. 4 mit, während sie
auf der Unterseite der Grundplatte 1 über die Flügelschrauben 21 die Dreharme 11
bzw. 12 mitnehmen. Dabei sorgt die Getriebeverbindung zwischen den Dreharmen
11 und 12 dafür, daß die Anschläge 3 und 4 sich ebenfalls gleichmäßig im Winkel
zueinander bewegen. Bei einer gedachten Verlängerung der beiden Anschläge bis
zu einem gemeinsamen Schnittpunkt läßt sich die beschriebene Bewegung so cha
rakterisieren, daß die Winkelhalbierende des eingeschlossenen Winkels ortsfest be
züglich der Grundplatte 1 bleibt, während der Schnittpunkt je nach Lage der beiden
Drehachsen 13 und 14 zueinander sich auf dieser Winkelhalbierenden verschiebt.
Die beiden Anschläge 3 und 4 sind vorzugsweise in ihrer Längsrichtung also paral
lel zur Grundplatte 1, verstellbar relativ zu ihren Anschlägblöcken 5 und 6, bei
spielsweise über eine Nut-Feder-Führung mit Schwalbenschwanzquerschnitt, und
mit diesen lösbar verbunden, beispielsweise durch weitere Flügelschrauben 23.
Die erfindungsgemäße Anschlagvorrichtung bildet vorzugsweise einen Teil einer
Gehrungssäge, beispielsweise einer Kapp- oder Leistensäge. Hierzu ist am Rand der
Grundplatte 1 auf der Oberseite eine Sägenhalterung 31 befestigt. Schwenkbar zu
dieser Sägenhalterung 31 ist eine Säge 33 angebracht, vorzugsweise eine Elektro
motorsäge. Die Schwenkachse dieser Säge 33 verläuft parallel zur Grundplatte,
senkrecht zu den Drehachsen 13 und 14 der Dreharme 11 und 12, sowie senkrecht
zu der genannten Winkelhalbierenden zwischen den Anschläge 3 und 4. Die Säge
33 weist ein Sägeblatt 35 auf, welches auf die in Rede stehende Winkelhalbierende
ausgerichtet ist, und dessen Drehachse parallel zur Schwenkachse der Säge 33 ver
läuft. Durch Schwenken der Säge 33 kann das Sägeblatt 35 in Richtung auf die
Grundplatte 1 abgesenkt werden und etwas in die Grundplatte 1 in eine hierfür vor
gesehene Nut eintauchen. Die Abmessungen sind vorzugsweise so gewählt, daß das
Sägeblatt 35 zuerst in dem Bereich der Grundplatte 1 eintaucht, in dem auf der Un
terseite der Grundplatte l die Drehachsen 13 und 14 der Dreharme 11 und 12 gela
gert sind.
Eine solche Gehrungssäge, und damit eine solche erfindungsgemäße Anschlagvor
richtung, kann beispielsweise eingesetzt werden, um Sockelleisten, die in einem
Zimmer zwischen den Wänden und dem Boden vorgesehen sind, für den Eckbereich
zurechtzusägen. Hierzu wird zunächst beispielsweise mit einer Schmiege der Win
kel der Ecke abgenommen. Sodann werden bei gelockerten Flügelschrauben 21 die
Anschläge 3 und 4 solange geschwenkt, bis sie zueinander den von der Schmiege
gehaltenen Winkel einschließen. Vorzugsweise wird zum Ausgleich des Spiels der
Anschläge 3 und 4 die Schmiege mit etwas Druck, entsprechend dem Druck beim
Sägen der Leisten, an die Anschläge 3 und 4 gedrückt. Alternativ kann auch ein
Winkel auf einer auf der Grundplatte 1 angebrachten Winkelskala eingestellt wer
den. Durch Festziehen der Flügelschrauben 21 werden die Anschläge 3 und 4 in
ihrem Winkel zueinander fixiert. Im Bedarfsfall können für eine bessere Anlage der
zu sägenden Leisten noch die Anschläge 3 und 4 durch Lösen und Schließen der
weiteren Flügelschrauben 23 relativ zu den Anschlagblöcken 5 und 6 längsverscho
ben und wieder fixiert werden. Nun wird eine der beiden zu sägenden Leisten am
einen Anschlag 3 oder 4 angelegt und abgesägt, und dann die andere Leiste entspre
chend am anderen Anschlag.
Bei einer abgewandelten Gehrungssäge ist die Säge 33 zusätzlich zur Sägenhalte
rung 31 verkippbar um eine Achse, die parallel zur Grundplatte 1 aber senkrecht zur
bisher vorhandenen Schwenkachse der Säge 33 verläuft, also parallel zur Winkel
halbierenden, einschließlich der Möglichkeit, mit dieser zusammenzufallen. Mit
einer solchen Vorrichtung können Leisten gesägt werden, die zwischen einer schrä
gen Decke und einer abgeschrägten Wand im Eckbereich angebracht werden sollen.
Vorzugsweise ist für das Verkippen der Säge 33 dann eine weitere erfindungsgemä
ße Anschlagvorrichtung vorgesehen. Beim Betrieb sind entsprechend zwei Winkel
mit der Schmiege abzunehmen.
Das zweite Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Anschlagvorrichtung ist
auf der Oberseite der Grundplatte 101 wie das erste Ausführungsbeispiel ausgebil
det. Unterschiedlich hingegen ist die Verwirklichung der Getriebeverbindung zwi
schen den Anschlägen. Jeder Anschlagblock ist lösbar, aber auch feststellbar, mit
einer ersten bzw. zweiten Zahnscheibe 111 bzw. 112 verbunden. Die beiden Zahn
scheiben 111 und 112 sind auf der gleichen Drehachse 113 gelagert, aber in ver
schiedenen Höhen, also in verschiedenen Ebenen parallel zur Grundplatte 101. Um
Raum für eine Schwenkbewegung bei gleichzeitigem Mitführen der Anschlagblöcke
zur Verfügung zu haben, sind die Zahnscheiben 111 und 112 nicht als Vollkreise
ausgeführt sondern beispielsweise als Halbkreise, wobei der Durchmesser gleich
ist. Die näher zur Grundplatte 101 gelagerte Zahnscheibe 112 weist vorzugsweise
wenigstens einen Schlitz auf, durch den die Verbindung zwischen der anderen
Zahnscheibe 111 und deren Anschlagblock geführt ist.
Entlang ihrer Außenumfangslinie weisen die Zahnscheiben 111 und 112 eine radial
abstehende Verzahnung auf. Mit dieser Verzahnung greifen die Zahnscheiben 111
und 112 in ein an einer Stelle der Umfangslinie angeordnetes erstes bzw. zweites
Zahnrad 115 bzw. 116 ein. Die beiden Zahnräder 115 und 116 sind von gleichem
Durchmesser, unmittelbar nebeneinander angeordnet und greifen dank entsprechen
der axialer Länge in einander ein, wodurch wie beim ersten Ausführungsbeispiel
eine Getriebeverbindung zwischen den Anschlägen hergestellt ist.
Durch die gewählte Anordnung der Zahnscheiben 111 und 112 und der Zahnräder
115 und 116 lassen die Anschläge sich ebenfalls gleichmäßig im Winkel zueinander
verstellen bei gleichzeitig ortsfester Lage der Winkelhalbierenden. Sofern die ge
dachte Verlängerung der Anschläge durch die Verlängerung der gemeinsamen
Drehachse 113 der beiden Zahnscheiben 111 und 112 geht, bleibt beim Verschwen
ken der Anschläge der Schnittpunkt dieser gedachten Verlängerungen ebenfalls
ortsfest.
Claims (9)
1. Anschlagvorrichtung für Gehrungssäge, mit einer Auflage (1; 101) und wenig
stens einem Anschlag (3, 4),
gekennzeichnet durch zwei Anschläge (3, 4), die in der Ebene der Auflage (1; 101)
im Winkel zueinander verstellbar sind, wobei die Winkelhalbierende dieses Win
kels ortsfest zur Auflage (1; 101) bleibt.
2. Anschlagvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden
Anschläge (3, 4) um eine senkrecht zur Auflage (1) stehende Achse (13, 14; 113)
schwenkbar sind.
3. Anschlagvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden
Anschläge (3, 4) bezüglich des Schwenkens miteinander in Getriebeverbindung
stehen.
4. Anschlagvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Anschläge (3, 4) in ihrer Längsrichtung verschiebbar sind.
5. Anschlagvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, gekennzeichnet durch
Mittel (21, 23) zum Feststellen der Anschläge (3, 4).
6. Gehrungssäge, insbesondere Kappsäge oder Leistensäge, mit einer Anschlagvor
richtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, und mit einer schwenkbar zur Aufla
ge (1; 101) gelagerten und auf die Winkelhalbierenden ausgerichteten Säge (33).
7. Gehrungssäge nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Säge (33)
parallel zur Winkelhalbierenden verkippbar ist.
8. Verfahren zum Betrieb einer Anschlagvorrichtung nach einem der Ansprüche 1
bis 5 oder einer Gehrungssäge nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet,
daß mit einer Schmiege der zu sägende Winkel abgenommen und zwischen den
Anschlägen (3, 4) eingestellt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß beim Feststellen der
Anschläge (3, 4) die Schmiege mit einem dem Andrückdruck beim Sägen in etwa
entsprechenden Druck an die Anschläge (3, 4) angelegt wird.
Priority Applications (5)
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: TTS TOOLTECHNIC SYSTEMS AG & CO. KG, 73240 WENDLIN |
|
8130 | Withdrawal |