DE19729215A1 - Bohrvorrichtung - Google Patents
BohrvorrichtungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Bohrvorrichtung mit einer
in Vorschubrichtung eines Bohrwerkzeuges bewegbaren
Bohrspindel, in der das Bohrwerkzeug koaxial gehaltert
ist, einem parallel und relativ zu der Bohrspindel von
einem linearen, an der Bohrvorrichtung angebrachten
Spannantrieb bewegbaren Niederhalter zum Spannen eines
oder mehrerer zu bohrenden Werkstücke an einer Spannebene
sowie einem in den Arbeitsbereich des Nie
derhalters und fluchtend zu der Achse der Bohrspindel
bewegbaren Wechsler zum Auswechseln des Bohrwerkzeuges.
Bohrvorrichtungen dieser Art werden beispielsweise zum
Einbringen von Bohrungen in tafelartigen Leiterplatten
für gedruckte Schaltungen oder dergleichen benötigt, wo
eine Vielzahl von Bohrungen an verschiedenen Stellen
der Werkstücke ausgeführt werden müssen, die zumeist,
als Paket zu mehreren übereinander und gegenseitig
durch Stifte parallel zu der Spannebene orientiert, in
einem Zug gebohrt werden, zumal sie aus relativ leicht
spanbaren, nichtmetallischen Werkstoffen bestehen. So
lange an ein und demselben Paket Bohrungen gleichen
Durchmessers niedergebracht werden, genügt es, die vor
gesehenen Bohrungen und das Bohrwerkzeug, in der Regel
ein Spiralbohrer, jeweils zueinander fluchtend auszu
richten. In der Regel werden dabei sowohl das Paket der
Leiterplatten als auch die Bohrvorrichtung jeweils par
allel zu der Spannebene entsprechend bewegt, üblicher
weise mit hoher Geschwindigkeit.
Die Werkstücke werden mittels des Niederhalters im Pa
ket gemeinsam in der auf die Spannebene senkrechten
Richtung gespannt, weshalb der Niederhalter mit minde
stens einer zumeist zylindrischen, das Bohrwerkzeug um
gebenden Aussparung versehen sein muß. In der Regel
werden durch diese Aussparung die anfallenden Bohrspäne
abgesaugt, so daß der das Bohrwerkzeug berandende freie
Querschnitt der Aussparung nicht beliebig ist, sondern
eine rasche und vollständige Absaugung gewährleisten
muß und deshalb nicht allzu groß ausfallen darf. Auch
für eine einwandfreie Einspannung ist eine nicht zu
große Spaltbreite des zwischen dem Bohrwerkzeug und der
Aussparung freibleibenden Querschnittes von Vorteil,
weil dann die Werkstücke im Bohrbereich sicher gehal
tert werden. Ist hingegen diese Spaltbreite groß genug,
daß bei einem Wechsel des Bohrwerkzeuges der Wechsler
durch die Aussparung geführt werden kann, dann ist eine
einwandfreie Absaugung der Bohrspäne nicht mehr gewähr
leistet, und das Bohrwerkzeug kann sogar wegen der beim
Bohrvorgang stärker federnden Werkstücke verlaufen. Die
Aussparung ist deshalb besser so eng, daß diese Nach
teile nicht eintreten können; allerdings kann dann der
Wechsler auch nicht durch die Aussparung hindurchge
führt werden. Vielmehr muß man dazu den Niederhalter
zumindest teilweise demontieren und anschließend wieder
zusammenbauen, und es ergibt sich ein hoher Zeitaufwand
bei jedem Wechsel des Bohrwerkzeuges, der sowohl bei
einem anderen Bohrungsdurchmessers als auch dann fällig
ist, wenn das Bohrwerkzeug verschlissen oder anderwei
tig unbrauchbar geworden ist.
Die Erfindung hat sich deshalb die Aufgabe gestellt,
bei einer Bohrvorrichtung der eingangs näher beschrie
benen Art dafür zu sorgen, daß das Bohrwerkzeug mit dem
Wechsler ausgetauscht werden kann, ohne daß deshalb der
Niederhalter abgebaut werden müßte.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß
der Niederhalter ein mit dem Spannantrieb verbundenes
und den Arbeitsbereich des Wechslers freilassendes Hal
testück aufweist und ein an dem Haltestück schwenk-
und/oder verschiebbar gelagertes, mit einer Durchfüh
rung für das Bohrwerkzeug versehenes Spannstück vorge
sehen und in den Arbeitsbereich des Wechslers bringbar
ist. Eine solche zweigeteilte Ausbildung des Niederhal
ters bedeutet nur einen geringen zusätzlichen apparati
ven Aufwand, der aber eine beträchtliche Steigerung der
Produktivität der Bohrvorrichtung nach sich zieht.
Während eine Entfernung des Niederhalters aus dem Ar
beitsbereich des Wechslers handwerklich durchgeführt
werden muß und einer automatischen Ausführung nicht zu
gänglich ist, kann die erfindungsgemäße Bohrvorrichtung
statt dessen ohne weiteres so gesteuert werden, daß das
Spannstück je nach Bedarf selbsttätig in den Arbeitsbe
reich des Wechslers ein- und aus diesem ausbringbar
ist, so daß diese sämtlichen Arbeitsgänge in das ge
samte, in der Regel selbsttätig ablaufende Bohrprogramm
integriert werden können und genau wie der Wechsel des
Bohrwerkzeuges selbst keinerlei manuelle Eingriffe er
fordern. Da je nach Art und Werkstoff der Werkstücke
bis zu mehreren hundert solcher Wechsel an einem Tag
erforderlich sein können, ist durch die Erfindung eine
beträchtliche Verbesserung des nun nicht mehr unterbro
chenen Arbeitsablaufes erreicht worden. Der Wechsler
wird allenfalls lediglich von Zeit zu Zeit mit dem je
weils nächsten erforderlichen Bohrwerkzeug des gleichen
oder eines anderen Bohrdurchmessers bestückt; während
dessen wird der (selbsttätige) Arbeitsablauf ohne Un
terbrechung weitergeführt.
Eine erfindungsgemäße Bohrvorrichtung kann zu diesem
Zweck so aufgebaut sein, daß das Haltestück als Tra
verse ausgebildet ist, die von mindestens zwei zu der
Bohrspindel parallelen Führstangen gehaltert wird, wo
bei mindestens eine der Führstangen als Kolbenstange
eines als Spannantrieb verwendeten Kolbenmotors mit ei
nem in einem ersten Kolbenzylinder bewegbaren Spannkol
ben dienen kann - in der Regel werden aber zwei symme
trisch zu der Bohrspindel angeordnete Kolbenmotoren
vorgesehen, so daß die Traverse nicht verklemmen kann.
Grundsätzlich ist die Konfiguration des Haltestückes in
dem Arbeitsbereich des Wechslers beliebig, wenn sie nur
einen Umfang hat, der eine zwanglose Durchführung des
Wechslers erlaubt; am besten ist es aber, wenn das Hal
testück in dem Arbeitsbereich des Wechslers eine von
dem Wechsler durchgreifbare, vorzugsweise zu der Bohr
spindel koaxiale kreisförmige Durchbrechung aufweist,
die von dem Spannstück abdeckbar ist. Hierbei ist es
möglich, die Berandung der Durchbrechung soweit an den
Arbeitsbereich heranzuziehen, daß der Wechsler gerade
noch passieren kann, so daß das Spannstück insgesamt
klein gehalten werden kann und federungsfrei in dem
Schwenkstück gehaltert ist.
Bei einer besonders bevorzugten Ausführung einer erfin
dungsgemäßen Bohrvorrichtung ist das Spannstück
schwenkbar ausgebildet, und an dem Haltestück ist ein
mit dem Spannstück besetztes Schwenkstück um eine zu
der Achsen parallele Schwenkachse drehbar gelagert. Eine
solche Anordnung ist einem geeigneten Antrieb zugäng
lich. So ist es beispielsweise möglich, daß das
Schwenkstück von einem an dem Haltestück befindlichen
Schwingantrieb so antreibbar ist, daß das Spannstück in
den Arbeitsbereiches des Wechslers ein- oder ausge
schwenkt wird, wobei der vorzugsweise pneumatische
Schwingantrieb zwei in einem Steuerzylinder gemeinsam
oszillierend bewegbaren Steuerkolben aufweist, zwischen
deren einander zugewandten Stirnseiten ein an dem
Schwenkstück befindlicher Bolzen angelenkt ist. Der
pneumatische Schwingantrieb hat den Vorteil, daß er un
mittelbar von der gleichen Druckluftquelle aus betrie
ben werden kann, die ohnehin vorgesehen ist, wenn ein
pneumatischer Kolbenmotor zum Spannen des Niederhalters
verwendet wird.
Eine kulissenartige Anbindung des Bolzens an den
Schwingantrieb erfolgt am besten dadurch, daß der Bol
zen an den Steuerkolben quer zu deren Bewegung beweg
lich angelenkt ist.
Bei einer besonders platzsparenden Ausführung ist das
Schwenkstück flächig an dem Haltestück anliegend arre
tiert, so daß sich für den Niederhalter eine ganz kom
pakte Baugruppe ergibt und der Abstand der Spitze des
Bohrwerkzeuges von den Werkstücken gering gehalten wer
den kann.
Der Bolzen ist kinematisch sehr einfach mit den Steuer
kolben verbindbar, wenn er (auf der dem Schwenkstück
zugewandten Seite des Steuerzylinders) in einem Längs
schlitz des Steuerzylinders geführt und der Längs
schlitz von dem Schwenkstück bedeckt ist, so daß sich
die Leckage über die Längsnut in Grenzen hält, auch
wenn die Schlitzbreite wegen der Kreisbahn des Bolzens
um die Schwenkachse etwas größer ist als der Bolzen
durchmesser.
Der Niederhalter erfordert relativ zu der Bohrspindel
und in deren Längsrichtung verschiedene Stellungen. Der
Weg bis zum Aufsetzen auf das Werkstück spielt eine
große Rolle, wenn die Bohrvorrichtung hochproduktiv ar
beitet, und muß deshalb so kurz wie möglich gehalten
werden. Bei entspanntem Niederhalter soll deshalb die
Spitze des Bohrwerkzeuges gerade in dem Spannstück des
Niederhalters versenkt sein und das Werkstück einen
möglichst geringen Abstand von der spannenden Oberflä
che des Spannstückes aufweisen; auf diese Weise sind
der Hub des Spannkolbens bis zum Spannen des Paketes
von Werkstücken und die Spitze des Bohrwerkzeuges bis
zum Aufsetzen auf das Werkstück kurz und wenig zeitver
brauchend. Während des Bohrhubes wird der Niederhalter
gegen die auf den Spannkolben wirkende Kraft angehoben,
so lange, bis das Paket vollständig abgebohrt ist. An
dererseits muß der Niederhalter beim Wechsel des Bohr
werkzeuges so weit absenkbar sein, daß dessen Spitze
sich oberhalb des Schwenkstückes befindet. Es sind also
mehrere Anschläge für den Spannkolben erforderlich.
Es ist zunächst zweckmäßig, wenn der Spannkolben zwi
schen einer Endstellung und einem Anschlag bewegbar
ist, wobei der bewegliche Anschlag veränderbar ist und
den Hub des Spannkolbens bestimmt. Eine besonders
bevorzugte Ausbildung des beweglichen Anschlages ist
dadurch gekennzeichnet, daß dieser als pneumatisch in
einem zweiten Kolbenzylinder antreibbarer Stellkolben
ausgebildet ist. Der Stellkolben kann gegen die Kraft
des an ihm anliegenden, druckbeaufschlagten Spannkol
bens bewegbar sein, was einfach dadurch realisierbar
ist, daß bei gleicher antreibender Druckluft seine Kol
benfläche größer ist als diejenige des Spannkolbens
und/oder auf die Kolbenfläche des Stellkolbens eine hö
her gespannte Druckluft wirkt als auf den Spannkolben.
Der Stellkolben wird dann in die erste Stellung eines
Anschlages für den Spannkolben überführt, während er
entlüftet unter Mitnahme des Spannkolbens in eine
zweite Stellung überführt wird, in der das Bohrwerkzeug
oberhalb des Schwenkstückes endet. Es ist dabei zweck
mäßig, wenn der Hub des Stellkolbens (ebenfalls) von
der Endstellung und dem Anschlag begrenzt ist. Eine
solche Anordnung ist relativ einfach herstellbar, weil
durchweg einfach herstellbare rotations-symmetrische
Teile eingesetzt werden können. Auf diese Weise ist der
Niederhalter in eine Stellung absenkbar, bei der das
Schwenkstück verschwenkbar und der Wechsler aktivierbar
ist.
Die ausschließliche Verwendung von Druckluft als An
triebsenergie gewährleistet jeweils eine hohe Arbeits
geschwindigkeit sowohl beim Betrieb der Kolbenmotoren
als auch beim Verschwenken des Spannstückes und ist ge
nau passend für die Bearbeitung von Werkstücken in ho
her Stückzahl.
Der Wechsler ist am besten in der Flucht der Bohrspin
del, dem Bohrwerkzeug zugewandt, angeordnet und in die
ser Richtung bewegbar.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung an
einem Ausführungsbeispiel näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Bohrvorrichtung in der
Betriebsbereitschaft in teilweise mittig ge
schnittener Vorderansicht,
Fig. 2 eine entsprechend A-A geschnittene Drauf
sicht auf die Bohrvorrichtung aus Fig. 1,
Fig. 3 die Bohrvorrichtung entsprechend Fig. 1 nach
Ausführung einer Bohrung,
Fig. 4 die Bohrvorrichtung entsprechend Fig. 1 beim
Wechseln des Bohrwerkzeuges und
Fig. 5 eine Draufsicht auf die Bohrvorrichtung aus
Fig. 4 mit einem Schnittverlauf wie Fig. 2,
sämtlich in schematisch vereinfachter Darstellung.
Eine - insgesamt höhenbewegliche - Bohrvorrichtung nach
der Erfindung besteht (Fig. 1) im wesentlichen aus ei
ner senkrecht angeordneten Bohrspindel 1 für ein Bohr
werkzeug 2 mit einem Gehäuse 3 für die Bohrspindel 1
und einen in der Zeichnung nur im Umriß angedeuteten,
sonst aber nicht sichtbaren rotativen Antrieb der Bohr
spindel 1 und einem Niederhalter 4 einschließlich des
zu diesem gehörigen Antriebes (Fig. 2). Zu diesem Zweck
sind an dem Gehäuse 3 symmetrisch zu der Bohrspindel 1
zwei pneumatisch betriebene Kolbenmotoren 5 angebracht,
mit deren Hilfe der Niederhalter 4 relativ zu der Bohr
spindel 1 höhenbewegbar ist. Mit dem Niederhalter 4
können beispielsweise zu einem (in der Zeichnung wegge
lassenen) Paket gestapelte Leiterplatten oder derglei
chen Werkstücke an eine Spannebene 6 gepreßt werden.
Die Leiterplatten sind untereinander in der Fläche
durch Stifte orientiert und so nur als Paket bewegbar.
Der Niederhalter 4 weist als Grundbauelement ein Halte
stück 7 auf, welches als Traverse zwischen zwei Kolben
stangen 8 der Kolbenmotoren 5 ausgebildet und an diesen
Kolbenstangen 8 befestigt ist. Die Kolbenstangen 8 die
nen dabei als Führstangen für den Niederhalter 4 und
bestimmen seine relative Höhenlage zu der Bohrspindel
1. Die Lage des Niederhalters 4 zur Bohrspindel 1 wird
durch einen Endschalter 45 überwacht.
Das Haltestück 7 weist (Fig. 2) fluchtend zu der Achse
9 der Bohrspindel 1 eine Durchbrechung 10 mit einem
kreisförmigem Querschnitt auf, der ausreicht, daß ein
Wechsler 11 (Fig. 4) zum Auswechseln des Bohrwerkzeuges
2, ebenfalls in der Flucht der Achse 9, durch das Hal
testück 7 bewegbar ist. Die Berandung der Durchbrechung
10 ist als sich nach unten verjüngender Kegelstumpf
ausgebildet. Die Durchbrechung 10 öffnet sich in Rich
tung auf die Bohrspindel 1 erweiternd zu einer kreiszy
lindrischen Ausnehmung 12, in der eine Saugleitung 13
mündet, die mit einer Saugpumpe zusammenwirkt, welche
auf diese Weise dafür sorgt, daß über die Durchbrechung
10 anfallende Bohrspäne kontinuierlich entfernt werden.
An dem Haltestück 7 ist ein flaches Schwenkstück 14 an
gebracht, das um eine an dem Haltestück 7 feste, zu der
Achse 9 der Bohrspindel 1 parallele Schwenkachse 15
drehbar ist. Das Schwenkstück 14 ist genau so wie das
Haltestück 7 plattenförmig ausgebildet, beide stoßen
flächig aneinander. Die Schwenkachse 15 kann beispiels
weise von einem in dem Haltestück 7 eingelassenen Stift
gebildet werden. In dem Haltestück 7 außerdem befe
stigte Arretierschrauben oder dergleichen, deren Auf
nahmebohrungen 16 in der Fig. 1 angedeutet sind, hal
tern das Schwenkstück 14 an seinen einen Kreisbogen um
die Schwenkachse 15 schlagenden Randstücken 17. Das
Schwenkstück 14 ist so in das Haltestück 7 eingelassen,
daß beider in der Zeichnung nach unten gerichtete Ober
flächen bündig sind. Es versteht sich, daß eine ent
sprechende Eintiefung in dem Haltestück 7, die in der
Fig. 1 angedeutet, in der Fig. 2 aber weggelassen ist,
so bemessen sein muß, daß ihre Ränder die Schwenkbewe
gung des Schwenkstückes 14 nicht behindern.
In der Fig. 2 ist das Schwenkstück 14 in einer ersten
Endlage so verschwenkt, daß sich achsfluchtend unter
der Durchbrechung 10 ein an dem Schwenkstück 14 vorge
sehenes, als Drehteil ausgebildetes Spannstück 18 be
findet (Fig. 1), das an dem Schwenkstück 14 in geeigne
ter Weise befestigt ist. Das Spannstück 18 ist mit ei
ner spannenden Oberfläche 19 an das zu bohrende Werk
stück anlegbar, und eine mittige Durchführung 20 in dem
Spannstück 18 umschließt das Bohrwerkzeug 2. Kerbungen
42 in der Oberfläche 19 sorgen dafür, daß beim Bohren
ein steter Saugstrom über die Saugleitung 13 fließen
kann. Die Bohrstellung des Schwenkstückes und ebenso
die Wartungsstellung wird durch Endschalter 43, 44
überwacht, die in den Fig. 2 und 5 dargestellt sind.
Der Endschalter 43 überwacht die Bohrstellung und der
Endschalter 44 die Wartungsstellung.
Das Schwenkstück 14 ist mittels eines Schwingantriebes
21 verschwenkbar, der im wesentlichen aus einem in dem
Haltestück 7 eingelassenen, von der Achse beabstandeten
Steuerzylinder 22 und zwei darin befindlichen, gemein
sam pneumatisch oszillierend betriebenen Steuerkolben
23 besteht. Die Bewegungsrichtung der Steuerkolben 23
steht senkrecht auf der Achse 9, so daß die plattenför
mig-flache Ausbildung des Haltestückes 7 nicht gestört
ist. Ein an dem Schwenkstück 14 in Richtung auf den
Schwingantrieb 21 abragend befestigter Bolzen 24 ist
zwischen den zueinander weisenden Stirnseiten 25 (Fig.
5) der Steuerkolben 23 geführt, so daß sich deren os
zillierende Längsbewegung in die Schwenkbewegung des
Schwenkstückes 14 wandelt. Der Bolzen 24 bewegt sich
dabei in einem Längsschlitz 26 des Steuerzylinders 22
auf dessen dem Schwenkstück 14 zugewandten Seite. Der
Längsschlitz 26 wird von dem Schwenkstück 14 abgedeckt
und ist im übrigen durch zwei Stutzen 27 mit einer
Druckluftquelle verbunden.
An dem Gehäuse 3 ist eine Halterung 28 für zwei parallel
und an dem Gehäuse 3 gegenüberliegenden Kolbenmoto
ren 5 angebracht, deren Kolbenstangen 8 wie oben be
schrieben den an ihnen festgemachten Niederhalter 4 be
wegen. In einem gemeinsamen Motorgehäuse 29 eines sol
chen Kolbenmotors 5 befinden sich in Reihe zwei mitein
ander verbundene Kolbenzylinder 30, 31, deren erster
einen mit der Kolbenstange 8 verbundenen Spannkolben 32
aufnimmt, welcher zwischen einer Endstellung 33 und ei
nem Anschlag 34 oszillieren kann. Die Endstellung 33
befindet sich an einer (oberen) Stirnwand 35 des Motor
gehäuses 29, der axial bewegliche Anschlag 34 der End
stellung 33 gegenüber an der (oberen) Stirnseite 36 ei
nes Stellkolbens 37 (Fig. 3). In der Stirnwand 35 ist
ein erster Durchlaß 38 vorgesehen, durch den der erste
Kolbenzylinder 30 mit einer Druckluftquelle verbunden
ist in der Weise, daß unter dem Einfluß einer ersten
Druckluft der Spannkolben 32 in Spannrichtung bewegbar
ist.
Der Stellkolben 37 ist sowohl auf der Kolbenstange 8
als auch in dem zweiten Kolbenzylinder 31 längsbeweg
lich zwischen einem stirnseitigen, an dem ersten Kolbenzylinder
30 radial nach außen anschließenden An
schlagbund 39 (Fig. 4) und einer (unteren) Stirnwand 40
des Motorgehäuses 29, durch die der zweite Kolbenzylin
der 31 über einen zweiten Durchlaß 41 mit der Druck
luftquelle pneumatisch verbunden ist in der Weise, daß
eine zugeführte zweite Druckluft den Stellkolben 37 an
den Anschlagbund 39 anlegt. Die Stirnwand 40 ist als
gesonderter Zwischenflansch ausgebildet und verbindet
das übrige Motorgehäuse 29 mit der Halterung 28. Die
zweite Druckluft ist höher gespannt als die erste, so
daß die Kolbenkraft des Stellkolbens 37 diejenige des
Spannkolbens 32 sicher übertrifft und der Stellkolben
37 in diesem Falle ohne weiteres an den Anschlagbund 39
angelegt ist. Es läßt sich leicht einrichten, daß beide
Durchlässe 38, 41 mit der gleichen Druckluftquelle ver
bunden ist, aus der auch die Druckluftversorgung des
Schwingantriebes 21 gespeist werden kann. Die Einzel
heiten sind fachbekannt.
Die Fig. 1, 2 spiegeln die Betriebsbereitschaft der er
findungsgemäßen Bohrvorrichtung wider. Das Schwenkstück
14 ist mittels des Schwingantriebes 21 in seine zum
Bohren erforderliche Endlage verschwenkt, in der sich
in der Achse 9 das Spannstück 18 befindet, mit dem ein
(in der Zeichnung weggelassenes) Paket von Leiterplat
ten in Richtung der Achse 9 an der Spannebene 6 ge
spannt ist. Das Bohrwerkzeug 2 endet knapp oberhalb der
auf die Leiterplatten gerichteten, spannenden Oberflä
che 19 des Spannstückes 18. Der Stellkolben 37 schlägt
unter dem Einfluß der zweiten Druckluft an dem An
schlagbund 39 an. Der Bohrvorgang wird durch Absenken
der Bohrvorrichtung eingeleitet, wobei der Niederhalter
4 gegen die Kraft der ersten Druckluft kontinuierlich
nach oben verschoben wird, bis der Arbeitsgang abge
schlossen ist: die Fig. 3 zeigt die entsprechende End
lage des Niederhalters 4 und des Spannkolbens 32, der
noch einen Überhub bis zur Endstellung 33 zur Verfügung
hat.
Nach Anheben der Bohrvorrichtung in die Ausgangsposi
tion der Fig. 1, 2 kann der Bohrvorgang von neuem be
ginnen.
In den Fig. 4, 5 ist die Wartungsstellung gezeigt, in
der das Bohrwerkzeug 2 wechselbar ist. Der zweite Kol
benzylinder 31 ist von der sonst anstehenden zweiten
Druckluft entlüftet, so daß der Spannkolben 32 den
Stellkolben 37 an die Stirnwand 40 anlegt und der Nie
derhalter 4 soweit nach unten bewegt wird, daß sich das
Bohrwerkzeug 2 nicht mehr im Wirkbereich des Schwenk
stückes 14 befindet und dieses in seine andere Endlage
(Fig. 5) verschwenkt und der Wechsler 11 durch die
Durchbrechung 10 hindurchgeführt werden kann. Es ver
steht sich, daß die gesamte Bohrvorrichtung hierfür ge
gebenenfalls angehoben ist, so daß der Niederhalter 4
nicht auf der Spannebene 6 aufliegt.
1
Bohrspindel
2
Bohrwerkzeug
3
Gehäuse
4
Niederhalter
5
Kolbenmotor
6
Spannebene
7
Haltestück
8
Kolbenstange
9
Achse
10
Durchbrechung
11
Wechsler
12
Ausnehmung
13
Saugleitung
14
Schwenkstück
15
Schwenkachse
16
Aufnahmebohrung
17
Randstück
18
Spannstück
19
Oberfläche
20
Durchführung
21
Schwingantrieb
22
Steuerzylinder
23
Steuerkolben
24
Bolzen
25
Stirnseite
26
Längsschlitz
27
Stutzen
28
Halterung
29
Motorgehäuse
30
(erster) Kolbenzylinder
31
(zweiter) Kolbenzylinder
32
Spannkolben
33
Endstellung
34
Anschlag
35
(obere) Stirnwand
36
Stirnseite
37
Stellkolben
38
(erster) Durchlaß
39
Anschlagbund
40
(untere) Stirnwand
41
(zweiter) Durchlaß
42
Kerbung
43
Endschalter Bohrstellung
44
Endschalter Wartungsstellung
45
Endschalter
Claims (18)
1. Bohrvorrichtung mit einer in Vorschubrichtung ei
nes Bohrwerkzeuges (2) bewegbaren Bohrspindel (1), in
der das Bohrwerkzeug (2) koaxial gehaltert ist, einem
parallel und relativ zu der Bohrspindel (1) von einem
linearen, an der Bohrvorrichtung angebrachten Spannan
trieb bewegbaren Niederhalter (4) zum Spannen eines
oder mehrerer zu bohrenden Werkstücke an einer
Spannebene (6) sowie einem in den Arbeitsbereich des
Niederhalters (4) und fluchtend zu der Achse (9) der
Bohrspindel (1) bewegbaren Wechsler (11) zum Auswech
seln des Bohrwerkzeuges (2),
dadurch gekennzeichnet, daß
der Niederhalter (4) ein mit dem Spannantrieb verbun
denes und den Arbeitsbereich des Wechslers (11) frei
lassendes Haltestück (7) aufweist und ein an dem Halte
stück (7) schwenk- und/oder verschiebbar gelagertes,
mit einer Durchführung (20) für das Bohrwerkzeug (2)
versehenes Spannstück (18) vorgesehen und in den Ar
beitsbereich des Wechslers (11) bringbar ist.
2. Bohrvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Haltestück (7) als Traverse ausgebil
det ist, die von mindestens zwei zu der Bohrspindel (1)
parallelen Führstangen gehaltert wird.
3. Bohrvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß mindestens eine der Führstangen als Kol
benstange (8) eines als Spannantrieb verwendeten pneu
matischen Kolbenmotors (5) mit einem in einem ersten
Kolbenzylinder (30) bewegbaren Spannkolben (32) dient.
4. Bohrvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß das Haltestück (7) in dem
Arbeitsbereich des Wechslers (11) eine von dem Wechsler
(11) durchgreifbare, vorzugsweise zu der Bohrspindel
(1) koaxiale kreisförmige Durchbrechung (10) aufweist,
die von dem Spannstück (18) abdeckbar ist.
5. Bohrvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß das Spannstück (18)
schwenkbar ausgebildet und an dem Haltestück (7) ein
mit dem Spannstück (18) besetztes Schwenkstück (14) um
eine zu der Achse (9) parallele Schwenkachse (15) dreh
bar gelagert ist.
6. Bohrvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Schwenkstück (14) von einem an dem
Haltestück (7) befindlichen Schwingantrieb (21) so an
treibbar ist, daß das Spannstück (18) in den Arbeitsbe
reiches des Wechslers (11) ein- oder ausgeschwenkt
wird.
7. Bohrvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß der vorzugsweise pneumatische Schwingan
trieb (21) zwei in einem Steuerzylinder (22) gemeinsam
oszillierend bewegbaren Steuerkolben (23) aufweist,
zwischen deren einander zugewandten Stirnseiten (25)
ein an dem Schwenkstück (14) befindlicher Bolzen (24)
angelenkt ist.
8. Bohrvorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Bolzen (24) zwischen den Steuerkolben
(23) quer zu deren Bewegung beweglich angelenkt ist.
9. Bohrvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß das Schwenkstück (14) flä
chig an dem Haltestück (7) anliegend arretiert ist.
10. Bohrvorrichtung nach den Ansprüchen 7 oder 8 und
9, dadurch gekennzeichnet, daß der Bolzen (24) in einem
Längsschlitz (26) des Steuerzylinders (22) geführt ist
und der Längsschlitz (26) von dem Schwenkstück (14) be
deckt ist.
11. Bohrvorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß der Steuerkolben (23) pneu
matisch antreibbar ist.
12. Bohrvorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß der Spannkolben (32) pneu
matisch antreibbar ist.
13. Bohrvorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Spannkolben (32) zwischen einer End
stellung (33) und einem Anschlag (34) bewegbar ist.
14. Bohrvorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekenn
zeichnet, daß der bewegliche Anschlag (34) veränderbar
ist und den Hub des Spannkolbens (32) bestimmt.
15. Bohrvorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekenn
zeichnet, daß der bewegliche Anschlag (34) als in einem
zweiten Kolbenzylinder (31) pneumatisch antreibbarer
Stellkolben (37) ausgebildet ist.
16. Bohrvorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Stellkolben (37) gegen die Kraft des
an ihm anliegenden, druckbeaufschlagten Spannkolbens
(32) bewegbar ist.
17. Bohrvorrichtung nach Anspruch 15 oder 16, dadurch
gekennzeichnet, daß der Stellkolben (37) zwischen der
Endstellung (33) und dem Anschlag (34) bewegbar ist.
18. Bohrvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 17,
dadurch gekennzeichnet, daß der Wechsler (11) in der
Flucht der Bohrspindel (1), dem Bohrwerkzeug (2) zuge
wandt, angeordnet und in dieser Richtung bewegbar ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997129215 DE19729215A1 (de) | 1997-07-09 | 1997-07-09 | Bohrvorrichtung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997129215 DE19729215A1 (de) | 1997-07-09 | 1997-07-09 | Bohrvorrichtung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19729215A1 true DE19729215A1 (de) | 1999-01-14 |
Family
ID=7835056
Family Applications (1)
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DE1997129215 Withdrawn DE19729215A1 (de) | 1997-07-09 | 1997-07-09 | Bohrvorrichtung |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE19729215A1 (de) |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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1997
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