DE19728302A1 - Hydraulische Bremsanlage mit elektronischer Bremsdruckregelung für Kraftfahrzeuge - Google Patents
Hydraulische Bremsanlage mit elektronischer Bremsdruckregelung für KraftfahrzeugeInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine hydraulische Bremsanlage
mit elektronischer Bremsdruckregelung für Kraftfahrzeuge
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Eine derartige Anlage ist in der DE 40 01 421 A1 beschrie
ben. Mit einer derartigen Anlage kann sowohl der Brems
schlupf als auch der Antriebsschlupf geregelt werden.
Während einer Bremsschlupfregelung bei betätigtem Bremspedal
(ABS-Regelung) stellt sich das System als geschlossenes System
dar. Zur Druckabsenkung wird Druckmittel der Radbremse
entnommen, das mittels der Pumpe in die Bremsleitung zurück
gefördert wird. Da bei betätigtem Pedal der Hauptbremszylin
der vom Druckmittelvorratsbehälter abgetrennt ist, bleibt
die im Bremskreis vorhandene Druckmittelmenge konstant.
Um aber bei einem Fahr- oder Anfahrvorgang des Fahrzeuges
die Durchdrehneigung eines Antriebsrades wirksam unterbinden
zu können (ASR-Regelung) ist es notwendig, Druckmittel in
den Bremskreis zu bringen, und zwar unabhängig von einer
Pedalbetätigung durch eine sogenannte Aktivbremsung. Dies
geschieht mit Hilfe der Pumpe, die aus dem Druckmittelvor
ratsbehälter Druckmittel ansaugt und in den Bremskreis för
dert. Andere Formen einer Aktivbremsung stellen Bremsenein
griffe dar, die nicht vom Fahrer gesteuert sind, z. B. zum
Zwecke der Giermomentenregelung (GMR) mit oder ohne Brems
pedalbetätigung. Um ASR zu ermöglichen, ist in der bekann
ten Bremsanlage eine Verbindungsleitung zwischen der Saug
seite der Pumpe und dem Hauptbremszylinder vorgesehen, die
von einem Ventil gesteuert wird.
In einer Antriebsschlupfregelphase ist diese Verbindung ge
öffnet, so daß die Pumpe Druckmittel aus dem Druckmittel
vorratsbehälter über den Hauptbremszylinder ansaugen kann.
In der genannten Veröffentlichung wird ein parallel geschal
tetes Ventilpaar in der Verbindungsleitung eingebaut. Das
Ventilpaar besteht aus einem mit Hilfe des Hauptzylinders
oder des Pumpendrucks hydraulisch zu betätigendem drucklos
geschlossenem und einem elektromagnetisch betätigbaren
stromlos geschlossenen Ventil. Dies bedeutet, daß die Ver
bindungsleitung bei unbetätigtem hydraulischem Umschaltven
til geschlossen ist und erst mit Betätigen der Pumpe geöff
net wird. Die Ansaugseite der Pumpe ist damit im Ruhezustand
vollständig abgesperrt. Damit entstehen folgende Nachteile:
Beim Abkühlen des Ansaugtraktes der Pumpe kann sich die dar
in befindliche Bremsflüssigkeit aufgrund des entstehenden
Unterdrucks zusammenziehen und ausgasen.
Die Erfindung beruht daher auf der Aufgabe, ein GMR-geeigne
tes System der eingangsgenannten Art zu schaffen, das
selbstständig Gasbildung vermeidet.
Die Aufgabe wird in Verbindung mit den Mitteln gelöst, die
im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 genannt sind.
Um sicherzustellen, daß sich auf der Saugseite der Rückför
derpumpe 15 kein Vakuum bilden kann, ist in die Verbindungs
leitung 17 zwischen dem Pumpenansaugtrakt und der Bremslei
tung 5 ein drucklos offenes hydraulisches Umschaltventil 18
eingebaut. Dadurch findet im Ruhezustand des Bremssystems
immer ein Druckausgleich zwischen Pumpenansaugtrakt und
Hauptbremszylinder 1 statt, womit eine Vakuumbildung ausge
schlossen ist.
Im folgenden soll anhand eines Ausführungsbeispiels der Er
findungsgedanke näher erläutert werden.
Die einzige Figur zeigt ein hydraulisches Schaltbild einer
erfindungsgemäßen Bremsanlage. Die Bremsanlage besteht aus
einem Hauptbremszylinder 1, dem ein Unterdruckbremskraftver
stärker 2 vorgeschaltet ist. Die Bremsdruckgebereinheit be
steht aus Hauptbremszylinder 1 und Unterdruckbremskraftver
stärker 2 und wird mittels eines Pedals 3 betätigt. Dem
Hauptbremszylinder 1 ist ein Vorratsbehälter 4 zugeordnet,
der bei nicht betätigtem Pedal in Druckmittelverbindung
steht mit den Arbeitskammern des Hauptbremszylinders. An den
Hauptbremszylinder ist über eine Bremsleitung 5 eine Rad
bremse 6 angeschlossen. Beginnend mit dem Hauptbremszylinder
1 ist in die Bremsleitung 5 zunächst ein Trennventil 7 und
dann ein Einlaßventil 8 eingefügt. Beide Ventile werden
elektromagnetisch betätigt und sind in ihrer Grundposition
offen. Werden die Betätigungsmagnete erregt, so schalten die
Ventile in eine die Bremsleitung 5 sperrende Position.
Die Radbremse 6 steht weiter über eine Rücklaufleitung 10
mit einem Niederdruckspeicher 11 in Verbindung. In diese
Leitung ist ein Auslaßventil 9 eingefügt, das elektromagne
tisch betätigt wird und bei Erregung des Betätigungsmagneten
von der Sperr- in die Offenposition schaltet.
Eine Pumpe 15 fördert aus dem Niederdruckspeicher 11 über
eine Druckleitung 16 in die Bremsleitung 5 zwischen dem
Trennventil 7 und dem Einlaßventil 8. Weiterhin existiert
eine Verbindungsleitung 17 zwischen dem Niederdruckspeicher
11 und dem Hauptbremszylinder 1. In diese Leitung ist ein
ASR-Ventil 18 eingefügt, das hydraulisch betätigt wird. Es
verfügt über einen Steueranschluß, der über eine Steuerlei
tung 21 den Hauptbremszylinderdruck führt. Wenn die Steuer
leitung 21 Druck führt, schaltet das ASR-Ventil 18 von der
Offen- in die Sperrposition.
Parallel zum ASR-Ventil 8 kann ein elektromagnetisches
Schaltventil 22 geschaltet werden, das in seiner Grundposi
tion die Bypassleitung sperrt und in seiner Schaltposition
die Bypassleitung öffnet. Dieses Ventil wird zum Öffnen der
Ansaugleitung 18 für die Pumpe bei der Giermomentenregelung
mit Hauptbremszylinderbetätigung benötigt.
Parallel zum Trennventil 7 ist ein Rückschlagventil 13 ge
schaltet, das zum Hauptbremszylinder hin sperrt und ein
Überdruckventil 14, das den Druck in der Bremsleitung zwi
schen dem Trennventil 7 und dem Einlaßventil 8 begrenzt.
Parallel zum Einlaßventil 8 ist ein Rückschlagventil 12 ge
schaltet, daß zum Radbremszylinder hin sperrt.
Die Bremsanlage arbeitet nach dem folgenden Schema: Mit Be
tätigen des Pedals wird zunächst der Druckmittelvorratsbe
hälter 4 von den Arbeitskammern des Hauptbremszylinders 1
getrennt, so daß Druckmittel aus dem Hauptbremszylinder 1
über die Bremsleitung 5 zur Radbremse verdrängt werden kann.
Das geschlossene Auslaßventil 9 verhindert, daß Druckmittel
in den Niederdruckspeicher 11 abfließt. Der Druck in der
Steuerleitung 21 schließt das hydraulische Umschaltventil
18. Der Druckaufbau in der Radbremse führt zu einer Radver
zögerung und in Folge zu einer Fahrzeugverzögerung. Bei ei
ner derartigen Bremsung wird das Drehverhalten des Rades
mittels eines nicht dargestellten Sensors laufend überwacht,
dessen Signale von einer Auswerteeinheit analysiert werden.
Die Auswerteeinheit kann feststellen, ob das Rad übermäßig
verzögert wird und die Gefahr besteht, daß es blockiert.
Tritt dieser Fall ein, so schaltet die Anlage in den
Antiblockier-Modus. Dieses beinhaltet, daß der Pumpenantrieb
eingeschaltet wird und das Ein- und das Auslaßventil 8, 9
gemäß den Steuersignalen, die die Auswerteeinheit generiert,
betätigt werden. Zum Druckabbau wird das Auslaßventil 9 ge
öffnet und das Einlaßventil 8 geschlossen. Dadurch wird
Druckmittel aus der Radbremse 6 in den Niederdruckspeicher
11 abgelassen, der von der Pumpe 15 über die Druckleitung 16
in die Bremsleitung 5 zurückgefördert wird. Zum erneuten
Druckaufbau wird das Auslaßventil 9 geschlossen und das Ein
laßventil 8 geöffnet, so daß das von der Pumpe 15 in die
Bremsleitung 5 zurückgeförderte Druckmittel wieder zur Rad
bremse 16 gelangen kann. Das ASR-Ventil 18 ist durch den
Druckaufbau durch den Hauptbremszylinder 1 geschlossen.
Die Bremsanlage kann aber auch zur Antriebsschlupfregelung
(ASR) eingesetzt werden. In einer derartigen Regelung soll
vermieden werden, daß die angetriebenen Räder durchdrehen,
weil die vom Fahrzeugmotor gelieferten Antriebsmomente grö
ßer sind als die zwischen Reifen und Fahrbahn übertragbaren
Kräfte. Eine übermäßige Beschleunigung des Rades kann eben
falls von den Sensoren und der Auswerteeinheit ermittelt
werden, so daß ein entsprechender Bremsdruck in der Radbrem
se aufgebaut werden kann, der das Antriebsmoment weitgehend
kompensieren soll. In einer Antriebsschlupfregelung wird
zunächst der Pumpenmotor eingeschaltet. Gleichzeitig wird
das Trennventil 7 geschlossen. Da bei einer Antischlupfrege
lung der Hauptbremszylinder drucklos ist, hält das hydrau
lische Umschaltventil 18 die Verbindungsleitung offen und es
besteht eine Druckmittelverbindung zwischen der Saugseite
der Pumpe 15 und dem Druckmittelvorratsbehälter 4. Die Pumpe
15 kann nun Druckmittel ansaugen und zur Radbremse 6 för
dern, wodurch in der Radbremse bzw. im Bremskreis ein Druck
aufgebaut wird. Dieser kann nun durch Schalten der Ein- und
Auslaßventile entsprechend durch Schlupfsignale geregelt
werden.
Eine weitere Anwendung der Bremsanlage besteht in der Gier
momentenregelung (GMR). Hier sind zwei gesonderte Fälle zu
betrachten. Der erste Fall besteht in der Giermomentenrege
lung ohne Betätigung des Hauptbremszylinders 1. Die Regelung
des Bremssystems erfolgt hier analog der ASR-Regelung. Ent
sprechend findet der zweite Fall der Giermomentenregelung
mit Betätigung und somit mit Druckaufbau des Hauptzylinders
statt. Dadurch ist das hydraulische Umschaltventil 18 ge
schlossen. Ansonsten läuft die Regelung analog der Regelung
im Giermomentenfall 1 ab. Da das hydraulische Umschaltventil
18 geschlossen ist, muß jetzt das elektromagnetische Ventil
22 geöffnet werden, um Bremsflüssigkeitsvolumen für den ak
tiven Bremsdruckaufbau aus dem Bremsflüssigkeitsbehälter
fördern zu können.
Claims (4)
1. Hydraulische Bremsanlage mit elektronischer Bremsdruck
regelung für Kraftfahrzeuge mit mindestens einer Rad
bremse (6), die mittels eines manuell betätigbaren
Bremsdruckgebers (1, 2) und einer elektronisch geregel
ten Pumpe (15) mit Bremsdruck beaufschlagbar ist, wobei
eine sperrbare, mit einem Magnetventil (22) versehene
Saugleitung (17) die Saugseite der Pumpe (15) mit einem
Reservoir (11) verbindet, dadurch gekennzeichnet, daß
die Saugleitung (17) bei unbetätigter Bremsanlage Druck
mittel durchläßt.
2. Bremsanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Saugleitung (17) der Pumpe (15) mit einem drucklos
offenen hydraulischen Umschaltventil (18) ausgestattet
ist, das bei nichtbetätigtem Hauptbremszylinder (1) die
Saugleitung (17) der Pumpe (15) zum Bremsflüssigkeits
vorratsbehälter (4) offenhält und somit Druckmittel
durchläßt.
3. Bremsanlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß die Saugleitung (17) der Pumpe (15) mit einem
stromlos offenen Magnetventil ausgestattet ist, das bei
unbeschalteter Ventilspule die Sauleitung (17) der Pumpe
(15) zum Bremsflüssigkeitsvorratsbehälter offenhält und
somit Druckmittel durchläßt.
4. Bremsanlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß die Saugleitung (17) der Pumpe (15) mit einem
stromlos geschlossenen Magnetventil mit funktional par
allelgeschalteter Blende ausgestattet ist, das über die
Blende immer für einen genügenden Druckausgleich sorgt
um eine Gasbildung zu verhindern.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997128302 DE19728302A1 (de) | 1997-07-03 | 1997-07-03 | Hydraulische Bremsanlage mit elektronischer Bremsdruckregelung für Kraftfahrzeuge |
Applications Claiming Priority (1)
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Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19728302A1 true DE19728302A1 (de) | 1999-01-07 |
Family
ID=7834442
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
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Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19728302A1 (de) |
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- 1997-07-03 DE DE1997128302 patent/DE19728302A1/de not_active Withdrawn
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Legal Events
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OM8 | Search report available as to paragraph 43 lit. 1 sentence 1 patent law | ||
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: CONTINENTAL TEVES AG & CO. OHG, 60488 FRANKFURT, D |
|
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |