Die Erfindung bezieht sich auf einen Montage- oder Fertigungsautomaten gemäß
Oberbegriff Patentanspruch 1.
Montageautomaten dieser Art sind grundsätzlich bekannt und werden beispielsweise
zum automatischen Fertigen oder Montieren von Bauelementen oder Baugruppen aus
einzelnen Komponenten verwendet, die an Arbeitsstationen zugeführt werden und
jeweils an den an den Aufnahmen vorgesehenen und mit diesen Aufnahmen an den
Arbeitsstationen getaktet vorbeibewegten Bauteilen oder bereits teilweise montierten
Baugruppen montiert werden, so daß die Bauelemente bzw. Baugruppen sukzessiv auf
den Aufnahmen zusammengebaut bzw. montiert werden. Die Arbeitsstationen können
teilweise auch als Prüfstationen ausgeführt sein. Jede Arbeitsstation befindet sich an
einer Arbeitsposition.
Bekannt ist speziell auch ein Montage- oder Fertigungsautomat der eingangs erwähnten
Art (DE 82 00 707 U1). Bei diesem bekannten Automaten sind die an den
Arbeitspositionen angeordneten ersten Funktionselemente an einer gemeinsamen
Tragvorrichtung vorgesehen und an dieser Tragvorrichtung radial zur Maschinenachse
verschiebbar gelagert. Durch eine Hubstange, die achsgleich mit der Achse des
Fertigungs- oder Montageautomaten angeordnet und durch den gemeinsamen Antrieb
um einen vorgegebenen Hub axial verschiebbar ist, werden die Tragvorrichtung und
auch die an dieser Tragvorrichtung vorgesehenen Funktionselemente in vertikaler
Richtung auf- und abbewegt. Die Hubstange ist von einer weiteren, als Hohlwelle
ausgebildeten Hubstange konzentrisch umschlossen, die an einem oberen Ende eine
Druckplatte oder Steuerscheibe trägt, mit der Steuerhebel der einzelnen
Funktionselemente derart zusammenwirken, daß beim axialen Bewegen dieser
weiteren Hubstange die Funktionselemente eine Bewegung radial zur Maschinenachse
ausführen.
Allein schon durch die Notwendigkeit einer als Hohlwelle ausgebildeten weiteren
Hubstange weist dieser bekannte Fertigungs- und Montageautomat einen relativ
aufwendigen Aufbau auf. Weiterhin sind bei dem bekannten Fertigungs- und
Montageautomaten auch keine unterschiedlichen Hübe der ersten Funktionselemente
in vertikaler Richtung möglich, da diese Funktionselemente an der gemeinsamen
Tragvorrichtung vorgesehen sind.
Bekannt ist weiterhin ein Fertigungs- oder Montageautomat (DE 41 11 547 A1), bei
dem die Steuerung der unterschiedlichen Bewegungen mehrerer an Arbeitspositionen
vorgesehener Funktionselemente durch eine achsgleich mit der vertikalen
Maschinenachse angeordneten Zugstange mit Steuerscheibe sowie durch eine die
Zugstange konzentrisch umschließende und um ihre Achse schwenkbare Hohlwelle
erfolgt, die an ihrem oberen Ende Steuerkurven aufweist, welche mit weiteren
Steuerelementen der Funktionselemente für eine weitere Bewegung zusammenwirken.
Auch dieser bekannte Fertigungs- und Montageautomat ist konstruktiv sehr aufwendig.
Aufgabe der Erfindung ist es, einen Fertigungs- und Montageautomaten aufzuzeigen,
der bei vereinfachter konstruktiver Ausbildung eine hohe Betriebssicherheit aufweist.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist ein Fertigungs- und Montageautomat entsprechend dem
Patentanspruch 1 ausgebildet.
Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche. Die Erfindung
wird im Folgenden anhand der Figuren an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 in vereinfachter Darstellung einen Vertikalschnitt durch einen
Fertigungsautomaten gemäß der Erfindung;
Fig. 2 eine Darstellung wie Fig. 1, jedoch in einer anderen Schnittebene;
Fig. 3 in vereinfachter Darstellung eine Draufsicht auf den Fertigungsautomaten der
Fig. 1 und 2;
Fig. 4 in vergrößerter Darstellung ein Detail der Fig. 1.
Der in den Figuren dargestellte und dort allgemein mit 1 bezeichnete
Fertigungsautomat dient zum Herstellen von Bauteilen oder Baugruppen aus einer
Vielzahl von Einzelteilen, die im Fertigungsautomat maschinell zu dem jeweiligen
Bauelement oder der Baugruppe zusammengesetzt bzw. montiert werden. Der
Fertigungsautomat 1 eignet sich insbesondere zum Herstellen von sehr kleinformatigen
mechanischen und/oder elektro-mechanischen Bauteilen, beispielsweise
Mikroschaltern usw.
Der Fertigungsautomat besteht im wesentlichen aus einer Grundeinheit 2 und aus
einer Vielzahl von Arbeitsstationen 3, die um eine vertikale Mittel- oder
Maschinenachse V der Grundeinheit verteilt an dieser vorgesehen sind. An den
Arbeitspositionen 3 sind beispielsweise Stationen 4 zum Zuführen von Komponenten
vorgesehen, die Bestandteil der herzustellenden Baugruppe bzw. des herzustellenden
Bauelementes sind und die an der jeweiligen Arbeitsposition an der dort
vorbeigeführten, z. B. bereits teilmontierten Baugruppe montiert werden. Einige der
Arbeitspositionen 3 sind beispielsweise auch Meß- und/oder Prüfpositionen. In den
Figuren ist jeder Arbeitsposition 3 weiterhin eine Hubeinrichtung 5 mit einem
Werkzeugträger 6 zugeordnet, der in der nachstehend noch näher beschriebenen
Weise synchron mit dem Antrieb bzw. mit dem Arbeitstakt der Grundeinheit 2 einen
horizontalen Hub (Doppelpfeil A) oder vertikalen Hub (Doppelpfeil B) ausführt, wobei
der horizontale Hub vorzugsweise radial oder im wesentlichen radial zur Achse V
erfolgt.
Die Grundeinheit 2 besitzt ein Maschinengestell oder Gehäuse 7, in welchem u. a.
auch der nachstehend noch näher beschriebene mechanische Antrieb der
Grundeinheit 2 vorgesehen ist und an welchem außen ein ringförmiger, von einer
Vielzahl von Segmenten gebildeter und am Umfang polygonartiger überstehender
Tisch 8 befestigt ist, der zur Lagerung bzw. Befestigung der Funktionselemente 4 der
Arbeitsstationen 3 dient. Dieser Tisch 8 ist an dem unteren Abschnitt 7' des
Maschinengestells 7 vorgesehen.
An der Oberseite besitzt das Maschinengestell 7 einen Abschnitt 7" mit reduziertem
Querschnitt, an welchem eine die Achse V konzentrisch umschließende vertikale Säule 9
mit ihrem unteren Ende befestigt ist, die über die Oberseite des Abschnittes 7" vorsteht.
An der Säule 9 ist eine Hohlwelle 10 drehbar gelagert, die mit ihrem oberen Ende an
einem Rotor oder drehbaren Tischelement 11 befestigt ist. Am unteren Ende der
Hohlwelle 10 und innerhalb des Abschnittes 7" bzw. des Maschinengehäuses ist ein
Antriebsrad 12 befestigt, welches an seinem Umfang mit einer Malteser-Verzahnung
ausgebildet ist, mit einem Malteser-Exzenter 13 zusammenwirkt und zusammen mit
diesem einen Malteser-Antrieb derart bildet, daß bei kontinuierlich um eine vertikale
Achse parallel zur Achse V angetriebenem Exzenter 13 das Antriebsrad 12 und damit
auch das Tischelement 11 eine getaktete Drehbewegung um die Achse V ausführt, und
zwar mit Drehschritten und dazwischenliegenden Stillstandszeiten. Das zeitliche
Verhältnis zwischen Bewegungszeit und Stillstandszeit ist bei kontinuierlich
umlaufendem Exzenter 13 1/1. Der Malteser-Antrieb ist weiterhin so ausgebildet, daß
während der Stillstandszeit das Antriebsrad 12 spielfrei gegen Verdrehen blockiert ist, und
zwar durch eine entsprechende Steuerfläche des Exzenter- oder Malteser-Antriebes 13.
An der nicht drehenden Säule 9 ist oberhalb des Tischelementes 11 ein Tischelement 14
befestigt, welches ebenso wie das Tischelement 11 kreisscheibenförmig ausgebildet ist
und mit seiner Achse achsgleich mit der Achse V liegt. Das Tischelement 11 steht mit
einem Umfangsbereich 11' über den Rand des Tischelementes 14 vor. An dem
Umfangsbereich 11' sind Aufnahmen 15 befestigt, von denen jede zur Aufnahme einer
Baugruppe dient und an ihrer Oberseite ein entsprechendes "Nest" aufweist, in dem die
Baugruppen jeweils in einer genau vorgegebenen Orientierung und Positionierung
angeordnet sind. Der Malteser-Antrieb 12/13 ist weiterhin so ausgebildet, daß in jedem
Arbeitstakt, der aus einem Bewegungsschritt und einer anschließenden Stillstandszeit
besteht, die Aufnahmen 15 um eine Maschinenteilung um die Achse V weiterbewegt
werden. Die Arbeitspositionen 3 sind dieser Maschinenteilung entsprechend um die
Achse V angeordnet.
Mit einem an dem Träger 6 der Hubeinrichtung 5 vorgesehenen Werkzeug,
beispielsweise Greifer erfolgt dann an den Arbeitspositionen 3 z. B. das Entnehmen
jeweils einer Komponente, die an dem Funktionselement 53 bzw. an der Zuführung der
Arbeitsstation 4 bereitsteht, und dann bei stillstehender Aufnahme 15 durch die vertikale
Bewegung des Trägers 6 (Doppelpfeil B) das Einsetzen dieser Komponente in die sich an
der betreffenden Arbeitsstation 3 befindliche Baugruppe, so daß die an den Aufnahmen
15 angeordneten Baugruppen durch Weiterbewegen von Arbeitsstation zu Arbeitsstation
zunehmend zusammengebaut und schließlich an einer als Entnahmestation ausgeführten
Arbeitsposition durch ein am dortigen Träger 6 vorgesehenes Werkzeug als fertig
montierte Baueinheit entnommen und an einen Transporteur zum Abführen der fertig
montierten Bauelemente bzw. Baueinheiten abgegeben werden können.
Oberhalb des Tischelementes 14 setzt sich die vertikale Säule 9 in mehreren, d. h. bei der
dargestellten Ausführungsform in vier vertikalen Stangen 16 fort, von denen in der Fig. 1
der deutlicheren Darstellung wegen nur eine angedeutet ist und die in Draufsicht auf die
Grundeinheit 2 um die Achse V derart verteilt sind, daß die Achsen der Stangen 14 die
Eckpunkte eines Quadrates bildet, dessen Mittelpunkt mit der Achse V zusammenfällt.
Die unteren Enden der vertikalen Tragstangen 16 sind mit dem oberen, festen
Tischelement 14 verbunden. An den oberen Enden der Tragstangen 16 ist eine Tragplatte
17 befestigt.
In der Säule 9 bzw. in dem Raum zwischen den Stangen 16 sind bei der dargestellten
Ausführungsform radial gegenüber der Achse V versetzt und zu dieser parallel zwei
Hubstangen 18 und 19 in vertikaler Richtung verschiebbar vorgesehen. Die Hubstangen
18 und 19 sind in der oberen Tragplatte 17 sowie auch in einer Platine 20 im Inneren des
Maschinengestells 7 bzw. des Abschnittes 7' um einen vorgegebenen axialen Hub
verschiebbar vorgesehen, und zwar in der nachstehend noch näher beschriebenen Weise
synchron mit dem zentralen Antrieb der Grundeinheit 2, wobei die Hubstange 18 zur
Erzeugung der horizontalen Bewegung (Doppelpfeil A) sämtlicher Hubeinrichtungen 5
und die Hubstange 19 zur Erzeugung der vertikalen Bewegung (Doppelpfeil B) sämtlicher
Hubeinrichtungen 5 dient. An den Hubstangen 18 und 19 sind radartige Steuerscheiben
21 und 22 vorgesehen, die jeweils seilscheibenartig mit einer zur kreisringförmigen
Umfangsfläche hin offenen Umfangsnut 21' bzw. 22' ausgebildet sind. Die
Steuerschrauben 21 und 22 besitzen weiterhin mehrere Öffnungen. Durch diese
Öffnungen sind sowohl bei der Steuerscheibe 21, also auch bei der Steuerscheibe 22
sämtliche Stangen 16 und die Hubstangen 18 und 19 hindurchgeführt. Die in der Fig. 1
obere Steuerscheibe 21 ist gleitend auf den Stangen 16 sowie auf der Hubstange 19
geführt und mit der Hubstange 18 fest verbunden. Die in den Figuren untere
Steuerscheibe 22 ist gleitend auf den Stangen 16 und der Hubstange 18 geführt und mit
der Hubstange 19 fest verbunden, so daß die Steuerscheibe 21 ausschließlich mit der
Hubstange 18 und die Steuerscheibe 22 ausschließlich mit der Hubstange 19 auf- und
abbewegt wird.
Nachfolgend werden der zentrale Antrieb der Grundeinheit, die Hubeinheiten sowie die
Funktionselemente 4 näher beschrieben.
Zentraler Antrieb der Grundeinheit 2
Der Antrieb der Grundeinheit 2 besteht aus einem in den Figuren nicht dargestellten
Elektromotor, der in dem Maschinengestell 7 untergebracht ist und zum Antrieb
sämtlicher Elemente der Grundeinheit dient. Die Ausgangswelle des Elektromotors ist mit
einem Winkelgetriebe 23 verbunden, dessen Ausgangswelle 24 beidseitig aus dem
Gehäuse dieses Winkelgetriebes herausgeführt ist. Mit dem einen Ende der Welle 24 wird
über eine Getriebeanordnung 25 eine Welle 26 angetrieben, die mit ihrer Achse parallel
zur Achse V im Inneren des Maschinengestells 7 drehbar gelagert ist und über ein an
dieser Welle vorgesehenes Ritzel 27 einen Zahnkranz 28 antreibt, der um die Achse V
drehbar im Maschinengestell 7 gelagert ist. Der Zahnkranz 28 dient in der nachstehend
noch näher beschriebenen Weise zum Antrieb von speziellen Funktionselementen der
Arbeitsstationen 4.
Auf dem anderen Ende der Welle 24 ist ein Träger 29 für zwei Kurvenscheiben 30 und 31
vorgesehen. Weiterhin treibt dieses Ende der Welle 24 ein als Winkelgetriebe
ausgebildetes Getriebe 32 an, dessen vertikale Ausgangswelle 33 den Exzenter 13 oder
Malteser-Antrieb 12/13 antreibt. Im Antriebsstrang zwischen dem Träger 29 und dem
Eingang des Getriebes 32 befindet sich eine Sicherheitskupplung 34, die bei
Überschreiten eines vorgegebenen Drehmomentes mechanisch ausrastet und das
Getriebe 32 vom Antrieb abtrennt. Die Sicherheitskupplung 34 besitzt hierbei ein axial
verschiebbares Teil 34', welches bei ausgerasteter Sicherheitskupplung eine gegenüber
der Normalstellung axial verschobene Position einnimmt. Die Position des Teiles 34' wird
mit einem elektrischen Sensor 35 ständig abgefragt bzw. überwacht. Dieser Sensor 35
steuert eine am Getriebe 32 vorgesehene elektromagnetische Bremse 36, die bei
Ansprechen der Sicherheitskupplung 34 das Getriebe 32 sofort aufgrund des Signals des
Sensors 35 blockiert und diese Blockade solange aufrecht erhält, bis die
Sicherheitskupplung 34 wieder eingerastet bzw. der Antrieb über die Sicherheitskupplung
wieder hergestellt ist. Das Einrasten der Sicherheitskupplung 34 erfolgt durch langsames
Drehen der Welle 24 in einer Drehrichtung, die der normalen Drehrichtung beim Betrieb
der Grundeinheit 2 entgegengesetzt ist.
Die Sicherheitskupplung 34 ist weiterhin so ausgebildet, daß das Wiedereinrasten der
Sicherheitskupplung 34, d. h. das Wiederherstellen der Antriebsverbindung über diese
Kupplung nur in einer einzigen Relativlage des Eingangs und des Ausgangs dieser
Kupplung möglich ist, so daß nach jedem Wiedereinrasten der angesprochenen
Sicherheitskupplung 34 insbesondere auch durch die Blockierung des Getriebes 32 eine
vorgegebene Phasenlage zwischen der Drehstellung der Kurvenscheiben 30 und 31 und
der Drehstellung des Antriebsrades 12 wieder hergestellt ist. Durch die Blockierung des
Getriebes 32 bei angesprochener bzw. ausgerasteter Sicherheitskupplung 34
gewährleistet, daß das Tischelement 11 bei ansprechender Sicherheitskupplung 34 sofort
gestoppt und keine die Phasenlage zwischen den Kurvenscheiben 30 und 31 und der
Stellung des Tischelementes 11 verändernde Relativbewegung möglich ist.
Der Antrieb der Hubstangen 18 und 19 erfolgt über jeweils eine Schwinge 37 bzw. 38,
die im Maschinengestell 7 jeweils um eine Achse parallel zur Achse der Welle 24
schwenkbar gelagert sind. Die Schwinge 37 für die Hubstange 18 ist als einarmiger Hebel
ausgeführt, der an einem Ende schwenkbar gelagert ist und an seinem anderen Ende mit
einer Kurvenrolle 39 auf dem oberen Teil der Kurvenscheibe 30 aufliegt. Das freie Ende
der Schwinge 37 ist über einen Doppelgelenk-Zwischenhebel 40 mit dem unteren Ende
der Hubstange 18 verbunden, so daß die Hubstange 18 der Form der Umfangsfläche der
Kurvenscheibe 30 folgend auf- und abbewegt wird. Die Schwinge 38 für die Hubstange
19 ist als doppelarmiger, abgewinkelter Hebel ausgebildet, der im mittleren Bereich
schwenkbar gelagert ist, an einem Ende eine Kurvenrolle 41 trägt, die durch Federn 42
gegen die Umfangsfläche der Kurvenscheibe 31 angepreßt anliegt. Das andere Ende der
Schwinge 38 ist über einen Doppelgelenk-Zwischenhebel 43 mit dem unteren Ende der
Hubstange 19 verbunden.
Durch die Befestigung der Kurvenscheiben 30 und 31 an dem Träger 29 ist ein Justieren
der Kurvenscheiben durch Verstellen dieser Scheiben um die Achse der Welle 24 möglich.
Durch nicht dargestellte Befestigungsmittel sind die Kurvenscheiben am Träger 29
fixierbar.
Die Getriebeanordnung 32 mit der Bremse 36 und dem Sensor 35 bildet eine
austauschbare Baueinheit. Vorzugsweise sind dann für ein und dieselbe Grundeinheit 2
mehrere, beispielsweise vier unterschiedliche Getriebe 32 austauschbar vorgesehen, und
zwar derart, daß mit einem ersten Typ des Getriebes 32 bei kontinuierlich angetriebener
Eingangswelle ein kontinuierlicher Antrieb der Welle 33 erreicht wird und sich somit in
der oben bereits erwähnten Weise über den Malteser-Antrieb 12/30 ein Verhältnis
Bewegungszeit/Stillstandszeit von 1/1 ergibt.
Andere Typen des Getriebes 32 sind so ausgebildet, daß bei kontinuierlich umlaufender
Eingangswelle dieses Getriebes die Welle 33 eine sich periodisch ändernde
Drehgeschwindigkeit aufweist, und zwar durch Verwendung entsprechender Ellipsen-
Zahnräder im Getriebes 32 derart, daß z. B. bei einem zweiten Typ des Getriebes das
Verhältnis Bewegungszeit/Stillstandszeit 1,8/1, bei einem dritten Typ des Getriebes 32
das Verhältnis Bewegungszeit/Stillstandszeit 1/4,3 und bei einem vierten Typ das
Verhältnis Bewegungszeit/Stillstandszeit 1/1,8 beträgt.
Die Kurvenscheiben 30 und 31 sind so ausgeführt, daß jede Hubstange 18 und 19 in
jedem Arbeitstag einen vollen Hub aus einer Ausgangsstellung in eine Arbeitsstellung und
zurück in die Ausgangsstellung ausführt.
Bei dem vorgenannten dritten und vierten Typ des Getriebes 32 können auch
Kurvenscheiben 30 und/oder 31 verwendet werden, derart, daß zumindest eine der
Hubstangen 18 und 19 während eines Arbeitstaktes zwei Hubbewegungen ausführt,
beispielsweise die Hubstange 19 zum Montieren eines Funktionselementes und zum
anschließenden Wenden oder Prüfen der Baueinheit in der Aufnahme 15 oder dem
dortigen Nest.
Arbeitsstation 4
Sämtliche Arbeitsstationen 4 sind weitestgehend standardisiert ausgeführt, und zwar bei
der dargestellten Ausführungsform im wesentlichen zweiteilig. Jede Arbeitsstation besteht
aus einer Basis 50, die aus einer Aufspann- bzw. Befestigungsplatte 51 und einem Träger
52 besteht und mit einer unteren Aufspann- bzw. Befestigungsplatte 51 an dem Tisch 8
befestigbar ist, und zwar mit Hilfe von Schrauben oder anderen geeigneten
Befestigungselementen. Die Befestigungsmittel für die Aufspannplatte 51 am Tisch 8 sind
ebenfalls standardisiert, und zwar derart, daß die Befestigung der Basis 50 am Tisch 8 in
der jeweils erforderlichen Position und Orientierung ohne zusätzliche Arbeiten am Tisch
8 möglich ist. Insbesondere ist eine Einstellung der Basis 50 hinsichtlich des radialen
Abstandes von der Achse V sowie auch hinsichtlich der Orientierung einer horizontalen
Achse C der Basis 50 möglich.
Speziell für diese Orientierung der Achse C ist der Träger 52 einstellbar (beispielsweise
drehbar) und in der jeweiligen Einstellung fixierbar an der Aufspannplatte 51 vorgesehen.
An der Oberseite des Trägers 52 ist das für die jeweilige Arbeitsstation 4 typische Teil 53
vorgesehen, beispielsweise eine Zuführung für ein bestimmtes Bauelement. Auch dieser
an das jeweilige Bauelement stärker angepaßte Teil der Arbeitsstation 4 kann wiederum
aus teilweise standardisierten Komponenten bestehen. Eine Besonderheit besteht darin,
daß die Basis 50 eine achsgleich mit der Achse C angeordnete und in dem Träger 52
drehbar gelagerte Welle 54 aufweist, die mit wenigstens einer in dem Gehäuse des
Trägers 52 untergebrachten Steuereinrichtung für den Antrieb von aktiven Elementen des
Funktionsteiles 53 antriebsmäßig verbunden ist. Beispielsweise ist auf der Welle 54
wenigstens eine Kurvenscheibe zum Steuern von Wippen, Schiebern usw. vorgesehen,
die Bestandteil des Funktionsteiles 53 sind. Über die Welle 54 und die Steuer- oder
Getriebeanordnung ist eine rein mechanische Steuerung solcher Funktionselemente der
Arbeitsstation 4 möglich, und zwar mit hoher Geschwindigkeit, verzögerungsfrei und
exakt synchron mit dem Antrieb der Grundeinheit 2.
Die Welle 54 ist über eine Gelenkwelle 55 mit einem Winkelgetriebe 56 verbunden,
welches auf dem horizontalen Absatz 7''' des Maschinengestells 7 befestigt ist, und zwar
an einer dort vorgesehenen Öffnung 57. Das Winkelgetriebe 56 ist im Bereich dieser
Öffnung an dem Absatz 7''' angeflanscht und steht mit einem an der Eingangswelle des
Winkelgetriebes 56 vorgesehenen Zahnrad 58 mit der Verzahnung des Zahnkranzes 28 in
Eingriff. Dort, wo an einer Arbeitsposition 3 keine Basis 50 mit dem von der Welle 54
gebildeten Steuerantrieb notwendig ist, ist die Öffnung 57 durch einen nicht dargestellten
Deckel verschlossen.
Die beschriebene Ausbildung der Arbeitsstation 4 hat erhebliche Vorteile. Zum einen
kann für unterschiedliche Funktionen dieser Arbeitsstationen stets die gleiche Basis 50
verwendet werden, auf der dann das der Arbeitsstation stärker angepaßte Funktionsteil 53
montiert wird. Jede Arbeitsstation 4 ist auswechselbar und kann insbesondere auch
bezüglich des Steuerantriebs (Welle 54) außerhalb des Fertigungsautomaten 1 getestet,
justiert und/oder repariert werden. Durch den mechanischen Antrieb über das
Winkelgetriebe 56, die Gelenkwelle 55 und die Welle 54 ist eine Steuerung der
Funktionselemente des Funktionsteiles 53 synchron mit dem Betrieb des
Fertigungsautomaten 1 möglich, und zwar verzögerungsfrei, so daß hohe Leistungen
möglich sind.
Durch das Anflanschen des Winkelgetriebes an dem horizontalen Absatz 7''' ist eine
einfache Montage des jeweiligen Winkelgetriebes gewährleistet. Weiterhin ist es möglich,
das jeweilige Winkelgetriebe 56 um die Achse der horizontalen Eingangswelle, auf der
das Zahnrad 58 vorgesehen ist, zu drehen, so daß hierdurch auch eine Änderung der Lage
bzw. Orientierung der Welle 54 in der horizontalen Ebene möglich ist, und zwar
beispielsweise für eine schräge bzw. nicht radiale Anordnung dieser Welle und damit der
Arbeitsstation 4 in bezug auf die Achse V, sofern dies in speziellen Fällen erforderlich ist.
Durch die Gelenkwelle 55 werden Toleranzen in der Ausrichtung zwischen der
Ausgangswelle des Winkelgetriebes 56 und der Welle 54 ausgeglichen. Das Anflanschen
des Winkelgetriebes 56 an dem horizontalen Absatz 7''' ist die Höhenlage der
Ausgangswelle des Winkelgetriebes genau definiert und damit an die Höhenlage der
Welle 54 angepaßt. Mit der Basis 50 ist die Arbeitsstation 4 bzw. deren Funktionsteil 53
in allen drei Raumachsen einstellbar. Die Gelenkwelle 55 ist vorzugsweise als Gelenk-
oder Kardanwelle mit Teleskop und mit Kreuzgelenken an beiden Enden ausgebildet, so
daß nach dem Anflanschen des jeweiligen Winkelgetriebes 56 ein Einstellen der
Arbeitsstation 4 in allen drei Raumachsen möglich ist.
Hubeinrichtung 5
Die Hubeinrichtung 5 besteht jeweils aus einer Basisplatte 60, die an der Oberseite des
Tischelementes 14 befestigt ist und an der zwei vertikale Führungsstangen 61 und 62 mit
ihrem unteren Ende gehalten sind. Diese Führungsstangen liegen mit ihren Achsen in
einer Ebene, die auch die Achse V einschließt, d. h. die Führungsstange 61 ist bezogen auf
die Achse V radial weiter außenliegend als die Führungsstange 62. An den beiden
Führungsstangen 61 und 62 ist ein Klotz oder Schlitten 63 in vertikaler Richtung
verschiebbar geführt. An dem Schlitten 63 ist ein Schlitten 64 in horizontaler Richtung
und radial zur Achse V geführt. Letzterer besitzt an seinem radialen außenliegenden Ende
den Träger 6.
Die oberen Enden der Führungsstangen 61 und 62 sind an einer Tragplatte 65 befestigt,
die über einen Haltearm 66 fest mit der Tragplatte 17 verschraubt ist. An der Tragplatte
65 ist ein abgewinkelter Steuerhebel 67 befestigt, der mit seinem einen Ende gegen die
Unterseite des Randes der oberen Steuerscheibe 21 anliegt und mit seinem anderen Ende
in eine vertikale Führung des Schlittens 64 eingreift, und zwar derart, daß eine vertikale
Bewegung der Schlittenanordnung 63/64 ohne ein Schwenken des Steuerhebels 67 keine
horizontale Bewegung des Schlittens 64 bewirkt. Mit 68 ist eine Feder bezeichnet, die
zwischen dem einen Ende des Steuerhebels 67 und der Steuerscheibe 21 wirkt und dieses
Ende bzw. ein an diesem Ende vorgesehene Kurvenrolle gegen die Unterseite der
Steuerscheibe 21 andrückt. Durch Heben und Senken der Steuerscheibe 21 wird der
Hebel 67 geschwenkt, so daß dann der Schlitten 64 die horizontale Hubbewegung
(Doppelpfeil A) ausübt.
An der Basis 60 ist ein zweiter Steuerhebel 69 in seiner Mitte schwenkbar vorgesehen,
der mit einem Ende in die Umfangsnut 22' der Steuerscheibe 22 eingreift und mit seinem
anderen Ende gegen die Unterseite des Schlittens 63 anliegt. Durch Absenken der
Steuerscheibe 22 wird somit der Schlitten 63 und damit auch der Schlitten 64 in vertikaler
Richtung angehoben. Umgekehrt wird durch Anheben der Steuerscheibe 22 der Schlitten
63 abgesenkt.
Der Steuerhebel 69 besitzt mehrere Bohrungen, die in Längsrichtung dieses Hebels
gegeneinander versetzt sind. Weiterhin sind auch in einem Lagerelement 70, welches für
den Steuerhebel 69 an der Basis 60 vorgesehen ist, mehrere Bohrungen vorgesehen, so
daß die Lage des Gelenkpunktes 71 des Steuerhebels 69 einstellbar ist, und zwar für eine
unterschiedliche Übersetzung des Steuerhebels 69 und damit für einen unterschiedlichen
Hub des Schlittens 63 bei für alle Arbeitspositionen 3 gleichem Hub der Steuerscheibe
22.
Ebenso wie das Übersetzungsverhältnis des Steuerhebels 69 ist auch das
Übersetzungsverhältnis des Steuerhebels einstellbar, und zwar beispielsweise durch
Verwendung unterschiedlicher Steuerhebel 67 zum Anpassen des horizontalen Hubes des
Schlittens 64 an die jeweiligen Erfordernisse der jeweiligen Arbeitsposition 3 bzw.
Arbeitsstation 4.
Wie in den Figuren angedeutet ist, können auch mehr als zwei Steuerscheiben,
beispielsweise drei Steuerscheiben 21, 22 und 21a in vertikaler Richtung übereinander
vorgesehen sein, wobei dann wiederum für jede Steuerscheibe eine eigene Hubstange
vorgesehen ist.
Bezugszeichenliste
1
Fertigungsautomat
2
Grundeinheit
3
Arbeitsposition
4
Arbeitsstation
5
Hubeinrichtung
6
Träger
7
Maschinengestell
7
',
7
" Abschnitt
7
''' Absatz
8
Tisch
9
Säule
10
Hohlwelle
11
Tischelement
11
' Umfangsbereich
12
Antrieb
13
Exzenter- oder Malteserantrieb
14
Tischelement
15
Aufnahme
16
Stange
17
Tragplatte
18
,
19
Hubstange
20
Platine
21
,
21
a,
22
Steuerscheibe
21
',
22
' Umfangsnut
23
Winkelgetriebe
24
Welle
25
Getriebeanordnung
26
Welle
27
Ritzel
28
Zahnkranz
29
Träger
30
,
31
Kurvenscheibe
32
Getriebe
33
Welle
34
Sicherheitskupplung
34
' Kupplungsteil
35
Sensor
36
Magnetbremse
37
,
38
Schwinge
39
Kurvenrolle
40
Zwischenhebel
41
Kurvenrolle
42
Feder
43
Zwischenhebel
50
Basis oder Block
51
Aufspannplatte
52
Träger
53
Funktionsteil
54
Welle
55
Gelenkwelle
56
Winkelgetriebe
57
Öffnung
58
Zahnrad