DE19727504A1 - Wäßrige kosmetische Zusammensetzungen - Google Patents
Wäßrige kosmetische ZusammensetzungenInfo
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- A61K8/8152—Homopolymers or copolymers of esters, e.g. (meth)acrylic acid esters; Compositions of derivatives of such polymers
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Description
Die Erfindung betrifft die Verwendung eines Emulsionspolymerisats
in wäßrigen, kosmetischen Zusammensetzungen, dadurch gekennzeich
net, daß das Emulsionspolymerisat erhältlich ist durch Emulsions
polymerisation eines Monomerengemischs A, enthaltend 50 bis
100 Gew.-%, bezogen auf das Monomerengemisch, C1-C18-
Alkyl(meth)acrylate, Vinylester, Vinylaromaten oder deren Mischungen, in
Gegenwart eines Polymerisats B, welches aufgebaut ist aus
b1) 5 bis 50 Gew.-% Monomeren mit mindestens einer ionischen Gruppe oder in eine ionische Gruppe überführbaren Gruppe
b2) 0 bis 95 Gew.-% C1-C18-Alkyl(meth)acrylate, Vinylester, Vinylaromaten oder deren Mischungen und
b3) 0 bis 50 Gew.-% weiteren Monomeren und die Glasübergangstempe ratur des aus Monomerengemisch A aufgebauten Polymeren klei ner oder gleich der Glasübergangstemperatur des Polymerisats B ist.
b1) 5 bis 50 Gew.-% Monomeren mit mindestens einer ionischen Gruppe oder in eine ionische Gruppe überführbaren Gruppe
b2) 0 bis 95 Gew.-% C1-C18-Alkyl(meth)acrylate, Vinylester, Vinylaromaten oder deren Mischungen und
b3) 0 bis 50 Gew.-% weiteren Monomeren und die Glasübergangstempe ratur des aus Monomerengemisch A aufgebauten Polymeren klei ner oder gleich der Glasübergangstemperatur des Polymerisats B ist.
Wäßrige kosmetische Zusammensetzungen, auch Nagellackzusammen
setzungen sind bereits aus der EP-A-424 122 bekannt. Als Binde
mittel enthalten die dort beschriebenen Zusammensetzungen ein
Emulsionspolymerisat mit Kern/Schale-Aufbau, wobei die Glas
übergangstemperatur der (hydrophilen) Schale mindestens 10°C
niedriger ist, als die des Kerns. Die beschriebenen Nagellackzu
sammensetzungen zeigen eine noch nicht aus-reichende Haftung auf
Keratin-haltigen Substraten, d. h. auf Fingernägeln.
Aus EP-A-727 441 (O.Z. 0050/45626) sind Emulsionspolymerisate be
kannt, welche durch Polymerisation in Gegenwart eines polymeren
Schutzkolloids erhältlich sind.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung waren wäßrige kosmetische Zu
sammensetzungen, welche eine gute Haftung auf Keratin-haltigen
Substraten haben und Filme mit guter Wasserbeständigkeit, gutem
Glanz, ausreichenden Härte und hoher Transparenz ergeben.
Demgemäß wurde die eingangs definierte Verwendung gefunden.
Der im nachfolgenden gebrauchte Begriff Monomer steht für radika
lisch copolymerisierbare Verbindungen mit mindestens einer
ethylenisch ungesättigten Gruppe.
Das Emulsionspolymerisat wird vorzugsweise durch Emulsionspolyme
risation des Monomerengemisches A) in Gegenwart eines Polymeri
sats B) hergestellt.
Das Polymerisat B) besteht vorzugsweise aus
10 bis 30 Gew.-% Monomere b1),
60 bis 90 Gew.-% Monomere b2) und
0 bis 30 Gew.-% Monomere b3).
10 bis 30 Gew.-% Monomere b1),
60 bis 90 Gew.-% Monomere b2) und
0 bis 30 Gew.-% Monomere b3).
Die Gewichtsangaben sind jeweils auf das Polymerisat B) bezogen.
Geeignete Monomere b1) können saure bzw. anionische, basische bzw.
kationische oder amphotere Monomere sein.
Es können auch anionische und kationische Monomere gleichzeitig
in Polymer B) vorhanden sein, wobei eine der beiden Monomertypen
molar betrachtet im Überschuß sein kann so daß die damit herge
stellte Dispersion anionisch oder kationisch ist. Dies kann z. B.
dann sinnvoll sein, wenn einer der beiden Monomertypen einen zu
sätzlichen Vorteil, etwa eine verbesserte Haftung oder Disper
sionsstabilität bewirkt.
Anionische bzw. saure Monomere sind z. B. polymerisierbare Carbon
säurederivate wie: (Meth)acrylsäure, Maleinsäure und deren
Anhydride und Halbester, Fumarsäure und -halbester, Itaconsäure;
ungesättigte Sulfonsäurederivate wie: Styrolsulfonsäure, Vinyl
sulfonsäure, 2-Acrylamido-2-methyl-propansulfansäure oder deren
Salze;
ungesättigte Phosphor- oder Phosphonsäurederivate wie: Vinyl phosphonsäure oder die Phosphorsäuremonoester polymerisierbarer Alkohole wie z. B. Butandiolmonoacrylat oder Hydroxyethylmeth acrylat.
ungesättigte Phosphor- oder Phosphonsäurederivate wie: Vinyl phosphonsäure oder die Phosphorsäuremonoester polymerisierbarer Alkohole wie z. B. Butandiolmonoacrylat oder Hydroxyethylmeth acrylat.
Kationische bzw. basische Monomere sind z. B. (Meth)acrylsäure
ester oder -amide von Aminoalkoholen wie Dialkylamino
alkyl(meth)acrylate oder -(meth)acrylamide wie etwa N,N-Dimethy
laminoethyl(meth)acrylate, N,N-Diethylaminoethylmethacrylat, N,N-
Dimethylaminopropylacrylamid, Dialkylaminostyrole, wie z. B. N,N-
Dimethylaminostyrol und N,N-dimethylaminomethylstyrol, Vinyl
pyridine wie 4-Vinylpyridin und 2-Vinylpyridin, ferner
Verbindungen die durch Quaternierungsreaktionen der oben genann
ten basischen Monomeren durch bekannte Quaternierungsreagentien
wie Alkylhalogenide, Benzylhalogenide, Dialkylsulfate etc. herge
stellt werden können.
Beispiele für amphotere Monomere sind N-(3-sulfopropyl)-N-metha
cryloyloxyethyl-N,N-dimethylammonium-Betain und N-Carboxymethyl-
N-methacryloyloxyethyl-N,N-dimethylammonium-Betain.
Säuregruppen oder tertiäre Aminogruppen können durch Salzbildung
bzw. Quaternisierungsreaktion in ionische Gruppen überführt wer
den.
Als Monomere b2) (Hauptmonomere) zu nennen sind z. B. (Meth)acryl
säurealkylester mit einem C1-C9-, insbesondere C1-C8-Alkylrest,
wie Methylmethacrylat, Methylacrylat, n-Butylacrylat, Ethylacry
lat und 2-Ethylhexylacrylat, n-Butylmethoxylot.
Zu nennen sind auch Lauryl- oder Stearyl(meth)acrylat.
Insbesondere sind auch Mischungen der (Meth)acrylsäurealkylester
geeignet.
Vinylester von Carbonsäuren mit 1 bis 20 C-Atomen sind z. B. Vi
nyllaurat, -stearat, Vinylpropionat und Vinylacetat.
Als vinylaromatische Verbindungen kommen Vinyltoluol, α- und
p-Methylstyrol, α-Butylstyrol, 4-n-Butylstyrol, 4-n-Decylstyrol
und vorzugsweise Styrol in Betracht.
Die Monomeren b2) werden auch vorzugsweise im Gemisch eingesetzt.
Vinylaromatische Verbindungen wie Styrol werden z. B. häufig im
Gemisch mit C1-C18-Alkyl(meth)acrylaten, insbesondere mit
C1-C8-Alkyl(meth)acrylaten eingesetzt.
Weitere ethylenisch ungesättigte Monomere b3) sind z. B. Hydroxyl
gruppen enthaltende Monomere wie Hydroxyalkyl(meth)acrylate, z. B.
Hydroxypropyl- oder Hydroxyethyl(meth)acrylat, Amide oder substi
tuierte Amide von äthylenisch ungesättigten Mono- oder Dicarbon
säuren, z. B. Acrylamid, Methacrylamid, N-Methylolacrylamid, N-
Methylolmethacrylamid, sowie die mit C1- bis C6-einwertigen Alko
holen verätherten N-Methylolacrylamide und N-Methylolmethacryla
miden. Vernetzende Monomere, z. B. mit zwei Vinylgruppen können
zwar auch mitverwendet werden, vorzugsweise enthält das Polymer B
jedoch keine vernetzenden Monomeren oder allenfalls nur geringe
Anteile dieser Monomeren, z. B. unter 0,2 Gew.-%, bezogen auf das
Polymer B.
Zu nennen sind weiterhin Nitrile, Vinylhalogenide und nicht aro
matische Kohlenwasserstoffe.
Beispiele für Nitrile sind Acrylnitril und Methacrylnitril.
Die Vinylhalogenide sind mit Chlor, Fluor oder Brom substituierte
ethylenisch ungesättigte Verbindungen, bevorzugt Vinylchlorid und
Vinylidenchlorid.
Als nicht aromatische Kohlenwasserstoffe mit 2 bis 8 C-Atomen und
ein oder zwei olefinischen Doppelbindungen seien Butadien, Iso
pren und Chloropren, sowie Ethylen, Propylen und Isobutylen ge
nannt. Nicht aromatische Kohlenwasserstoffe mit zwei Doppelbin
dungen sind weniger bevorzugte Hauptmonomere zur Herstellung des
Schutzkolloids.
Das gewichtsmittlere Molekulargewicht (Mw) des Polymerisats B)
liegt vorzugsweise über 10.000, besonders bevorzugt beträgt es
über 20.000 bis 200.000 und ganz besonders bevorzugt 40.000 bis
120.000 (bestimmt durch Gelpermeationschromatographie, mit Poly
styrol als Standard und Tetrahydrofuran als Elutionsmittel).
Die Herstellung des Polymerisats B) kann z. B. durch Substanz
polymerisation, also lösungsmittelfrei oder vorzugsweise durch
Lösungspolymerisation erfolgen.
Die durch Substanz- oder Lösungspolymerisation hergestellten Po
lymerisate B) sind bevorzugt, da die Polymerisate gleichmäßiger
aufgebaut sind und einen hydrophoben (öllöslichen) Initiator ein
gebaut enthalten.
Als Lösungsmittel eignen sich z. B. solche mit einem Siedepunkt
unter 100°C bei 1 bar oder solche, die mit Wasser ein Azeotrop
bilden, welche aus der wäßrigen Polymerdispersion, soweit ge
wünscht, leicht destillativ abgetrennt werden können. Als
Lösungsmittel können günstigerweise auch sogenannte Filmbilde
hilfsmittel, wie Butylglycol, Butyldigylcol oder Butoxypropanol
verwendet werden. Ein späterer Zusatz dieser Hilfsmittel kann
sich so erübrigen.
Als Lösungsmittel genannt seien z. B. Butanol, Isobutanol, Propa
nol, Ethanol, Methanol und Methylethylketon.
Die Polymerisation der ethylenisch ungesättigten Monomeren kann
z. B. in bekannter Weise durch anionische oder vorzugsweise radi
kalische Polymerisation vorzugsweise in Gegenwart von Initiatoren
erfolgen. Als radikalbildende Initiatoren genannt seien z. B. Azo
biscarbonsäureamide, Azobiscarbonsäurenitrile, Persäureester oder
Peroxide. Die Menge des Initiators beträgt vorzugsweise 0,2 bis
5, besonders bevorzugt 0,5 bis 3 Gew.-%, bezogen auf die Monome
ren. Die Polymerisationstemperatur beträgt vorzugsweise 50 bis
150°C, besonders bevorzugt 80 bis 130°C. Gegebenenfalls können
auch Regler, z. B. Mercaptoethanol, Tertiärdodecylmercaptan oder
Diisopropylxanthogensulfid, vorzugsweise in Mengen von 0 bis
3 Gew.-%, bezogen auf die Monomeren, zugesetzt werden.
Die Herstellung des Polymerisats B) kann z. B. auch einstufig oder
mehrstufig erfolgen. Insbesondere kann z. B. zunächst ein Polymer
mit einem hohen Säureanteil und in dessen Gegenwart dann ein Po
lymer mit einem geringeren Säureanteil (bzw. Säurezahl = 0) her
gestellt werden, wie es z. B. in EP-A 320 865 beschrieben ist.
Bei der vorliegenden Erfindung ist jedoch eine solche mehrstufige
Herstellung nicht notwendig, so daß die einstufige Herstellung
bevorzugt ist. Bei der Polymerisation können die Monomeren vorge
legt oder auch (bevorzugt) kontinuierlich zudosiert werden.
Das Polymerisat B) wird als Dispersion oder vorzugsweise Lösung
in dem organischen Lösungsmittel erhalten. Der Feststoffgehalt
beträgt vorzugsweise 50 bis 95, insbesondere 60 bis 85 Gew.-%.
Das Polymerisat B) wird dann als Schutzkolloid bei der Emulsions
polymerisation verwendet.
Das Polymerisat B) kann dazu in Wasser vorgelegt und/oder zusam
men mit zu polymerisierenden Monomeren während der Emulsionspoly
merisation dem Wasser zugesetzt werden.
Das Polymerisat B) kann in Form seiner organischen Lösung, z. B.
im Falle der Lösungspolymerisation, oder auch lösemittelfrei,
z. B. im Falle der Substanzpolymerisation, verwendet werden. Es
kann aber auch zunächst in eine wäßrige Dispersion oder Lösung
überführt werden, wobei Lösungsmittel gegebenenfalls ab
destilliert wird.
Die Säuregruppen bzw. Anhydridgruppen des polymeren Schutz
kolloids werden vor oder während der Überführung in die wäßrige
Phase ganz oder teilweise in Salzgruppen überführt, d. h. neutrali
siert.
Geeignete Neutralisationsmittel sind zum einen Mineralbasen wie
Natriumcarbonat oder Kaliumcarbonat sowie Ammoniak, zum anderen
organische Basen wie zum Beispiel Aminoalkohole speziell
2-Amino-2-methyl-1-propanol (AMP), Triethanolamin, Triiso
propanolamin (TIPA), Monoethanolamin, Diethanolamin,
Tri[(2-hydroxy)-1-propyl]amin, 2-Amino-2-methyl-1,3-propandiol
(AMPD) oder 2-Amino-2-hydroxymethyl, 1,3-Propandiol sowie Diamine
wie zum Beispiel Lysin.
Soweit das Polymerisat B) nicht bereits in wäßriger Phase vor
liegt und die Überführung in Salzgruppen dementsprechend bereits
erfolgt ist, wird die Überführung in Salzgruppen vor oder während
der Zugabe des Polymerisat B) zum Polymerisationansatz der Emul
sionspolymerisation durchgeführt.
Der Gewichtsanteil des Polymerisat B) beträgt vorzugsweise 2 bis
40 Gew.-Teile, besonders bevorzugt 5 bis 25 Gew.-Teile, bezogen
auf 100 Gew.-Teile des durch Emulsionspolymerisation erhaltenen
Polymeren (d. h. Summe aus Polymerisat B und Monomerengemisch A).
Bei der Emulsionspolymerisation werden keine weiteren Emulgato
ren, Schutzkolloide oder sonstige Dispergierhilfsmittel mehr be
nötigt und daher vorzugsweise auch nicht eingesetzt.
Bei den zu polymerisierenden Monomeren des Monomerengemisch A)
handelt es sich im wesentlichen um die bereits voranstehend ge
nannten Monomere b1) bis b3), wobei als Monomere b2 auch aliphati
sche Kohlenwasserstoffe mit 2 bis 8 C-Atomen und zwei Doppelbin
dungen und als Monomere b3) auch vernetzende Monomere, wie Butan
dioldiacrylat und Divinylbenzol geeignet sind.
Das Monomerengemisch A) besteht vorzugsweise zu 0 bis 100, beson
ders bevorzugt zu 40 bis 100 Gew.-% aus den Monomeren b2) (Haupt
monomere).
Monomere b1) können, müssen jedoch keinesfalls, mitverwendet wer
den, ihr Anteil liegt jedoch im allgemeinen jeweils unter
10 Gew.-%, bevorzugt unter 5 Gew.-% und besonders bevorzugt unter
3 Gew.-%.
Weitere Monomere b3) können ebenfalls mitverwendet werden, z. B. in
Mengen von 0 bis 100 Gew.-%, bevorzugt 0 bis 60 Gew.-%. Die
Gewichtsangaben sind auf das erhaltene Polymer bezogen.
Die Glasübergangstemperatur (Tg) des Monomerengemischs A (d. h.
eines Polymeren, welches aus dem Monomerengemisch A aufgebaut
ist) ist niedriger oder allenfalls gleich der Glasübergangstempe
ratur des Polymerisats B.
Besonders bevorzugt ist die Tg des Monomerengemischs A mindestens
10°C, insbesondere 20°C niedriger als die des Polymerisats B.
Die Tg des Monomerengemischs A ist bevorzugt 0 bis 100°C und be
sonders bevorzugt 5 bis 50°C.
Die Tg des Polymerisats B ist bevorzugt 10 bis 150°C und besonders
bevorzugt 40 bis 130°C.
Die Tg wird dabei nach Fox aus der Tg der von den Monomeren ge
bildeten Homopolymeren berechnet. (T.G. Fox, Bull. Am. Phys. Soc.
Ser II, 1 (1956) 123)
Tg(A), (B): Tg des Homopolymeren aus Monomeren (A), bzw (B)
XA, XB: Massenbruch des Monomeren (A), (B).
XA, XB: Massenbruch des Monomeren (A), (B).
Die Emulsionspolymerisation kann in üblicher Weise z. B. bei Tem
peraturen von 30 bis 95°C in Gegenwart eines wasserlöslichen Ini
tiators durchgeführt werden.
Geeignete Initiatoren sind z. B. Natrium-, Kalium- und Ammonium
persulfat, tert.-Butylhydroperoxide, wasserlösliche Azo
verbindungen oder auch Redoxinitiatoren.
Im Falle von Wasserstoffperoxid als Initiator werden vorzugsweise
geringe Mengen Cu(II) oder Fe(III) als Katalysator mitverwendet.
Die nach der Emulsionspolymerisation erhaltene wäßrige Dispersion
des Emulsionspolymerisats hat vorzugsweise einen Feststoffgehalt
von 10 bis 65, vorzugsweise von 30 bis 60, und besonders bevor
zugt von 40 bis 55 Gew.-%.
Das Emulsionspolymerisat, bzw. die wäßrige Dispersion, wird als
Bindemittel für wäßrige kosmetische Zusammensetzungen, ins
besondere für wäßrige Nagellackzusammensetzungen verwendet.
Die erfindungsgemäßen wäßrigen kosmetischen Zusammensetzungen
können weitere Bestandteile enthalten, z. B. Pigmente, Farbstoffe,
Dispergiermittel, Netzmittel, Verdickungsmittel, Feuchthaltemit
tel, Verlaufmittel, Konservierungsmittel, Schaumverhütungsmittel,
gelatisierende Mittel, Puffer und UV-Absorptionsmittel. Die Aus
wahl solcher möglicher Bestandteile liegt im Rahmen des fachmän
nischen Könnens auf kosmetischem Gebiet.
Etwa verwendete Pigmente oder Farbstoffe sollen verhältnismäßig
lichtecht und nicht auslaufend sein. Perlglanzvermittelnde Sub
stanzen, wie Glimmer (Mica), Guanin, Wismutoxychlorid oder Titan
dioxid auf Glimmer können gleichfalls verwendet werden. Viele
Beispiele für geeignete Pigmente und Farbstoffe finden sich bei
Madison G. deNavarre, The Chemistry and Manufacture of Cosmetics,
Bd. 4, S. 996-998 (2. Aufl.).
Dispergiermittel und Netzmittel werden häufig als oberflächen
aktive Mittel in diesen Nagelüberzugszubereitungen verwendet, um
die gleichmäßige Verteilung des Pigments zu unterstützen. Anorga
nische Pigmente sind von Natur aus hydrophil und lassen sich in
einem wäßrigen Emulsionssystem leicht dispergieren. Organische
Pigmente sind hydrophob und machen ein Dispergier- oder Netzmit
tel erforderlich, das die Oberflächenspannung vermindert und
gleichmäßige Verteilung ermöglicht. Eine Aufzählung geeigneter
oberflächenaktiver Mittel findet sich in Encyclopedia of Chemical
Technology, Surfactants, Bd. 19, S. 584 (1969), und die jeweils
zu treffende Wahl liegt innerhalb des Fachwissens und -könnens.
Verdickungsmittel dienen zur Verhütung einer Abtrennung und eines
Absetzens. Geeignete Verdickungsmittel sind beispielsweise Natur
gummen, wie Guar, Gummiarabicum, Cellulose und Cellulosederivate,
Silicate, wie V-gum®, Tone, wie Stearylkoniumhectorit, und syn
thetische Polymerisate, wie Acrylate, zum Beispiel Carbopol® und
Acrysols®.
Als Feuchtemittel sind z. B. Mono- und Polyglykole, Mono- und
Polyglycerine, Zuckeralkohole, Alkylenoxide und Polyalkylenoxide,
insbesondere Ethylen- und Propylenoxide (EO und PO). Saccharide,
Glucoside, Aminosäuren, Harnstoff und Addukte von EO bzw. PO an
die genannten Verbindungen geeignet. Die Feuchthaltemittel über
tragen Feuchtigkeit auf die Haut und werden im allgemeinen in
Mengen von 0,01 bis 30 Gew.-%, bevorzugt 0,1 bis 10 Gew.-%,
bezogen auf die kosmetische Zusammensetzung verwendet.
Verlaufmittel können zur Erniedrigung der Temperatur, bei welcher
sich der Film ausbilden kann, zugesetzt werden. Die Verlaufmittel
erfüllen somit nur während der Filmbildung einen Zweck. Für die
erfindungsgemäßen Zwecke müssen diese Mittel wasserlöslich sein.
Zu einer Gruppe von geeigneten Verlaufmitteln gehören die Glykol
ether, wie Ethylenglykolminobutylether, Diethylenglykolmono
methylether, Propylenglykolmonomethylether und Dipropylenglykol
monomethylether.
Zur Verhinderung von Bakterien- und Pilzwachstum während der La
gerung der Nagelüberzugszubereitungen werden häufig Konservie
rungsmittel verwendet. Hierfür kommen allgemein verwendete Kon
servierungsmittel, zum Beispiel niedrige Alkylester von p-Hydro
xybenzoesäure, wie Methyl-p-hydroxybenzoat, Ethyl-p-hydroxyben
zoat, Butyl-p-hydroxybenzoat und Hexyl-p-hydroxybenzoat,
organische Salze, wie Kaliumsorbat, anorganische Salze, wie
Quecksilbersalze, und Formaldehyd und Formaldehyd freisetzende
Verbindungen in Betracht.
Zur Verhütung des Schäumens und der Blasenbildung während der
Herstellung und Anwendung auf die Nägel können Schaumverhütungs
mittel verwendet werden. Beispiele für geeignete Schaumverhü
tungsmittel sind organopolysiloxane und substituierte Organopoly
siloxane, wie Methylsilicon und Diethylsilicon, Siliciumdioxid,
Gemische aus Silicium und Siliciumdioxid, und aus organopolysilo
xanen und Siliciumdioxid und Polyoxyethylen-Polyoxypropylen-Kon
densate.
Gelatisierende Mittel entfernen Schwermetallionen, die die Stabi
lität von Nagellacken beeinträchtigen können. Geeignete gelati
sierende Mittel sind Ethylendiamintetraessigsäure (EDTA) und ihr
Mono- und Tetranatriumsalz und Tetranatriumpyrophosphat.
Die Nagelüberzugszubereitung wird, wenn erforderlich, gepuffert,
damit der pH-Wert zwischen vorzugsweise 7 und 10, vorzugsweise
3 bei 8,0 ± 0,5 liegt.
UV-Absorptionsmittel dienen zur Verhütung schädlicher Einwirkung
von UV-Strahlen auf das Polymerisat eines Verblassens des Pig
ments oder Farbstoffs und des Sprödewerdens des Nagelüberzug
films. Eine Aufzählung geeigneter UV-Absoptionsmittel findet sich
in Ccyclopedia of Chemical Technology, UV Absorbers, Bd. 21,
S. 115-122 (1969).
Das Emulsionspolymerisat ist in der kosmetischen Zusammensetzung
vorzugsweise in Mengen von 1-70 Gew.-%, bevorzugt 20-65, beson
ders bevorzugt 25-50 Gew.-% enthalten, bezogen auf das Gesamtge
wicht der kosmetischen Zusammensetzung. Wenn die verwendete Menge
kleiner als 1% ist, kann der erfindungsgemäße Effekt nicht er
halten werden. Ist andererseits der Gehalt größer als 70% ist
die Viskosität der erfindungsgemäßen Zusammensetzung zu hoch.
Die Dispersion des Emulsionspolymerisats enthält wenig Koagulat
und weist feine disperse Teilchen auf.
Die wäßrigen kosmetischen Zusammensetzungen, insbesondere Nagel
lackzusammensetzungen haben eine hohe Wasserfestigkeit, d. h. ge
ringe Wasseraufnahme, gute Filmbildeigenschaften, einen guten
Glanz und insbesondere eine gute Haftung auf Keratin-enthaltenden
Substraten, z. B. Fingernägeln.
In einen Glaskolben, der mit Rückflußkühler, Ankerrührer, 2
Tropftrichtern und thermostatisiertem Ölbad ausgestattet war,
wurde die Vorlage in einer Stickstoffatmosphäre unter Rühren
auf eine Temperatur von 105°C aufgeheizt. Nach Erreichen der
Temperatur wurde Zulauf 2 gestartet und innerhalb von 5 Stun
den zudosiert. 15 min nach Start von Zulauf 2 wurde Zulauf 1
gestartet und innerhalb von 3,5 Stunden zudosiert. Dann wurde
die Polymerlösung auf 90°C abgekühlt und mit Zulauf 3 inner
halb von 15 min neutralisiert. Anschließend wurde noch 15 min
weitergerührt. Dann wurde die Polymerlösung durch Einrühren
von Zulauf 4 innerhalb von 1 Stunde dispergiert. Die Zusam
mensetzungen und Kenndaten sind in Tabelle 1 angegeben.
Fahrweise:
Die Vorlage wurde auf 85°C unter Rühren in einer Stickstoff
atmosphäre aufgeheizt. Dabei wurde Zulauf 1 zudosiert. Dann
wurden 17 g von Zulauf 3 zugegeben. Anschließend wurde Zu
lauf 2 in 2 Stunden und der Rest von Zulauf 3 in 2,5 Stunden
zudosiert. Anschließend wurde noch 1 Stunde lang bei 85°C
weitergerührt und dann auf Raumtemperatur abgekühlt.
LD-Wert: Trübung der Dispersion oder Lösung mit 0,01 Gew.-%
Polymergehalt im Verhältnis zu Wasser, bestimmt durch
Messung des Photostroms. Der Wert gibt die Lichtdurch
lässigkeit in % an (je größer der LD-Wert, desto kleiner
die Polymerteilchen).
Drei ca. 2 × 2 cm große Filmstücke (Schichtdicke 0,5-1 mm) wer
den gewogen (Gewicht Wa) und dann in Wasser bei Raumtemperatur
gelagert. Die Filmstücke werden nach 24 Stunden naß zurückgewogen
(W24). Die Wasseraufnahme in % berechnet sich aus
100 × (W24-Wa)/Wa. Aus den drei Werten wird der Mittelwert be
rechnet.
Claims (3)
1. Verwendung eines Emulsionspolymerisats in wäßrigen, kosmeti
schen Zusammensetzungen, dadurch gekennzeichnet, daß das
Emulsionspolymerisat erhältlich ist durch Emulsionspolymeri
sation eines Monomerengemischs A, enthaltend 50 bis
100 Gew.-%, bezogen auf das Monomerengemisch, C1-C18-Alkyl-
(meth)acrylate, Vinylester, Vinylaromaten oder deren
Mischungen, in Gegenwart eines Polymerisats B, welches aufge
baut ist aus
- b1) 5 bis 50 Gew.-% Monomeren mit mindestens einer inonischen oder in eine ionische Gruppe überführbaren Gruppe
- b2) 0 bis 95 Gew.-% C1-C18-Alkyl(meth)acrylate, Vinylester, Vinylaromaten oder deren Mischungen und
- b3) 0 bis 50 Gew.-% weiteren Monomeren und
die Glasübergangstempertatur des aus Monomerengemisch A auf gebauten Polymeren kleiner oder gleich der Glasübergangs temperatur des Polymerisats B ist.
2. Wäßrige, kosmetische Zusammensetzung, enthaltend ein in An
spruch 1 definiertes Emulsionspolymerisat.
3. Wäßrige Nagellackzusammensetzung, enthaltend ein in Anspruch 1
definiertes Emulsionspolymerisat.
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