DE19727043A1

DE19727043A1 - Treppenbauelement

Info

Publication number: DE19727043A1
Application number: DE19727043A
Authority: DE
Inventors: Klaus-Dieter Zenkner
Original assignee: Zenkner Cosima
Current assignee: Zenkner Cosima
Priority date: 1997-06-25
Filing date: 1997-06-25
Publication date: 1999-02-04
Also published as: US6067758A; AR014338A1; DE19881103D2; WO1999000560A1; CA2226065A1; BR9800064A

Description

Die Erfindung betrifft ein Treppenbauelement mit einem horizontalen Tritt stufenteil und einem sich von diesem vertikal erstreckenden nasenartigen Setzstufenteil zum Renovieren einer Treppenstufe.

Der Bedarf an Treppenstufen für die Sanierung und Renovierung von Trep penstufen, aber auch für den Neubau von Treppenhäusern steigt stetig, wobei der Einsatz von Treppenstufen in Naturholz oder in Echtholzfurnieren gängig ist.

Verwendung finden auch bereits Treppenstufen auf der Grundlage von lami natbeschichteten Verbundplatten, wobei jede Treppenstufe aber immer aus mindestens drei Teilen besteht, und zwar aus dem horizontalen Trittstufenteil, dem nasenartigen Setzstufenteil und einer Metallvorrichtung, um den Trittstufenteil mit dem nasenartigen Setzstufenteil zu verbinden. Ein derartiges dreiteiliges System ist jedoch wegen der erforderlichen Winkelhalterung montageaufwendig und damit verhältnismäßig teuer. Außerdem ist die Oberfläche der Treppenstufe nicht in sich geschlossen, sondern besitzt zwischen dem horizontalen Trittstufenteil und dem vertikalen nasenartigen Setzstufenteil einen einen steten Schmutzfänger bildenden Abschnitt.

Bekannt ist auch ein Treppenbauelement zum Renovieren einer Treppenstufe, die eine Trittstufe mit eine Stirnfläche aufweisende Stoßkante sowie eine Stellstufe aufweist, gemäß der eingangs erwähnten Art (DE 44 03 200 A1), bei dem eine Trittplatte mit Trittkantenbereich sowie eine die Stellstufe abdeckende Stellplatte vorgesehen sind, die die Trittplatte abstützt. Der Trittkantenbereich ist durch ein Profilelement ausgebildet, das lösbar oder als Einheit mit der Trittplatte ausgebildet ist. So kann das Profilelement vorzugsweise ein an die Trittplatte angegossenes Profil aus Polyurethan sein. Das Profilelement kann auch aus Echtholz bestehen, das mit der Trittplatte durch Kleben verbunden ist. In jedem Fall ist aber eine tragende Abstützung des Trittkantenbereichs der Trittplatte bzw. des nasenartigen Setzstufenteiles durch die Stellplatte erforderlich, um starke Belastungen des Trittkantenbereiches aufzufangen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Treppenbauelement der ein gangs erwähnten Art zur Verfügung zu stellen, das extrem und dauerhaft be lastbar, einfach montierbar, optisch ansprechend und verhältnismäßig preis wert ist.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Trittstufenteil und der nasenartige Setzstufenteil ein einziges kompaktes, von einem Laminat ummanteltes bzw. beschichtetes Element bilden, wobei das Kompaktelement vorzugsweise aus zwei Holzwerkstoffen besteht.

Vorzugsweise sind das Trittstufenteil und das nasenartige Setzstufenteil ver leimt und bestehen aus einer Spanplatte E1 V100 oder einer mitteldichten Faserplatte (MDF-Platte) E1 V20 bzw. aus einer hochdichten Faserplatte (HDF-Platte) mit den gleichen Merkmalen. Das horizontale Trittstufenteil und das vertikale, nasenartige Setzstufenteil können auch aus verleimten Grobspanplatten (OSB-Platten) gebildet sein.

Die Teile des kompakten Treppenbauelementes werden mittels einer her kömmlichen Postforminganlage fest verleimt und insbesondere unter Berücksichtigung der DIN-Norm EN 438 Teil 2 vom Februar 1992 hergestellt.

Bevorzugt bestehen die beiden verleimten Teile des Kompaktelementes aus folgenden Materialien:
Spanplatte E1 V20 oder E1 V100
und/oder MDF-Platte E1 analog V20 oder V100
und/oder HDF-Platte E1 analog V20 oder V100
und/oder OSB-Platte E1
und/oder Kunststoff-Kompaktplatte
und/oder HPL-Kompaktplatte
und/oder andere Trägermaterialien

Vorzugsweise ist die komplette Oberseite, die Vorderseite und die Unterseite am nasenartigen Abschnitt des kompakten Elements mit einem Hochdrucklaminat (HPL-Laminat), einem Endlos-Laminat (CPL-Laminat) oder einem Polyesterlaminat unlösbar beschichtet bzw. ummantelt. Die jeweilige Beschichtung wird ebenfalls auf einer Postforminganlage durchgeführt.

Anstelle eines HPL-, CPL- oder Polyesterlaminats kann die Ummantelung bzw. Beschichtung auch aus Epoxyd- oder Melaminharzen, Polyurethan und dgl. gebildet sein. Vorzugsweise ist die Laminatbeschichtung oberseitig mit einer hochabriebfesten, schlagkratzfesten, feuerhemmenden sowie rutschsta bilen Schicht versehen. Zur Erhöhung der Oberflächenstabilität kann in das Laminat bzw. in die Beschichtung zusätzlich eine Glasfaserschicht eingear beitet sein. Auch die Verwendung von Glasfaserschnitzeln in der Harzaufbe reitung für die Imprägnierung der Laminatpapiere, die in einem weiteren Ar beitsgang zu dem Laminat verpreßt werden, ist möglich.

Vorzugsweise liegt der Abriebwert der Oberseite des Trittstufenteils und der Vorderseite des nasenartigen Setzstufenteils des Kompaktelementes zwischen 12000 und 24000 Umdrehungen IP (Anfangspunkt) nach DIN-EN 432/2.

Vorzugsweise liegen die erfindungsgemäßen Treppenbauelemente in konfektionierten Längen oder als Strangware in Längen zwischen 2000 mm und 5300 mm und in Breiten zwischen 300 mm und 800 mm vor. Hierbei sind Ausführungen in den Dekoren Eiche, Buche, Ahorn, Kirsche, Granit und Marmor problemlos möglich.

Für die Herstellung der Laminatummantelung bzw. -beschichtung des Trep penbauelementes gelten folgende Gesichtspunkte:

Ein HPL-Laminat wird unter Druck von mindestens 70 bar und einer Temperatur von ca. 150°C und ein CPL-Laminat unter Druck von maximal 30 bar bei einer Temperatur von ca. 150°C verpreßt. HPL-Laminate werden als Einzelplatten und CPL-Laminate im Endlosproduktionsverfahren hergestellt. HPL-Laminate haben eine Dicke von 0,4 mm bis über 50 mm.

CPL-Laminate können in Dicken von 0,2 mm bis maximal 1,2 mm hergestellt werden.

Der Unterschied der oben genannten Spanplatten V20 zur V100 (jeweils DIN-Norm für die Wasseraufhahnie bei Spanplatten) besteht in der Menge der Wasseraufnahme beim Wassertest über 24 Stunden. Die Spanplatte mit der Qualität V100 darf maximal 12% Dickenquellung nach 25 Stunden Wasserlagerung aufweisen. E1 steht für eine Emissionsklasse für die Menge des freien Formaldehyd bei Spanplatten, während F0 für eine formaldehydfreie Spanplatte steht. E1 entspricht der in der westlichen Welt nur noch zugelassenen Qualität.

Das erfindungsgemäße Treppenbauelement ist durch seine Gestaltung als einstückiges Kompaktelement schnell und einfach auf alten Holz- und Steintreppen zu deren Renovierung und Sanierung montierbar. Außerdem sorgt die Laminatummantelung bzw. -beschichtung für eine extreme Belastbarkeit und zugleich für ein optisch ansprechendes Äußeres des Treppenbauelementes. Seine Beschichtungsflächen sind feuchtigkeitsbeständig, beständig gegen gebräuchliche Haushaltschemikalien, stoß- und kratzfest, pflegeleicht und lichtecht.

Eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Treppenbauelementes wird nun anhand der Zeichnungen erläutert. In diesen sind:

Fig. 1 eine schematische Seitenansicht des Treppenbauelementes und

Fig. 2 eine schematische Seitenansicht des Treppenbauelementes in Zu ordnung zu einer alten Treppenstufe.

Wie die Ausführungsform nach Fig. 1 verdeutlicht, sind das horizontale Trittstufenteil 2 und das sich von diesem senkrecht nach unten erstreckenden Setzstufenteil 3 des Kompaktelementes 1 zu einer Einheit verleimt, die von einem speziellen Lamina 4 ummantelt bzw. beschichtet ist. Die Laminatbeschichtung 4 kann eine Stärke zwischen 0,4 mm bis 0,8 mm aufweisen und die bei Laminatfußböden übliche Qualität aufweisen.

Zwecks Renovierung einer alten Treppenstufe 5 wird, wie aus Fig. 2 hervor geht, das Kompaktelement 1 mit der Unterfläche 6 des Trittstufenteils 2 auf der Trittfläche 7 der zu renovierenden Treppenstufe 5 einfach so montiert, daß der nasenartige Setzstufenteil 3 des Kompaktelementes 1 in einem solchen Abstand von der Stirnfläche 8 der Stoßkante 9 der alten Treppenstufe 5 angeordnet ist, daß eine die Stellstufe 10 letzterer abdeckende Stellplatte 11 einerseits an der Rückseite 12 des nasenartigen Setzstufenteils 3 des Kompaktelementes 1 und andererseits an der Stirnfläche 8 der Stoßkante 9 der alten Treppenstufe 5 anliegt und mittels einer Klebemasse 13 an dem Kompaktelement 1 sowie der Stoßkante 9 und der Stellstufe 10 der alten Treppenstufe 5 befestigbar ist.

Bezugszeichenliste

1

Kompaktelement

2

Trittstufenteil des Elementes

3

nasenartiges Setzstufenteil des Elements

4

Laminat (Ummantelung bzw. Beschichtung)

5

zu renovierende (alte) Treppenstufe

6

Unterfläche des Trittstufenteils

7

Trittfläche der Treppenstufe

8

Stirnfläche der Stoßkante

9

Stoßkante

10

Stellstufe der Treppenstufe

11

Stellplatte

12

Rückseite des nasenartigen Setzstufenteils

13

Klebemasse
HPL Hochdrucklaminat
CPL Endloslaminat
MDF mitteldichte Faserplatte
HDF hochdichte Faserplatte
OSB Grobspanplatte
E1 Formaldehyd - Emissionsklasse nach EN 120 (Emissionswert = 0,1 ppm)
V20 Spanplattennormtyp nach DIN 68763, (Bindemittel Aminoharze) Quellwert nach 24 Std. max 16%V100 Spanplattennormtyp nach DIN 68763, (Bindemittel Phenolharze) Quellwert nach 24 Std. max 12%

Claims

1. Treppenbauelement mit einem horizontalen Trittstufenteil und einem sich von diesem vertikal erstreckenden nasenartigen Setzstufenteil zum Reno vieren einer Treppenstufe, dadurch gekennzeichnet, daß der Trittstufenteil (2) und der nasenartige Setzstufenteil (3) ein einzi ges, von einem Laminat (4) ummanteltes bzw. beschichtetes Element (1) bilden.

2. Treppenbauelement nach Anspruch l, dadurch gekennzeichnet, daß das Kompaktelement (1) aus zwei Holzwerkstoffen besteht.

3. Treppenbauelement nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Trittstufenteil (2) und der nasenartige Setzstufenteil (3) des Korn paktelementes (1) aus einer der folgenden Materialkombinationen bestehen:
Spanplatte E1 V20 oder E1 V100
und/oder MDF-Platte E1 analog V20 oder V100
und/oder HDF-Platte E1 analog V20 oder V100
und/oder OSB-Platte E1
und/oder Kunststoff-Kompaktplatte
und/oder HPL-Kompaktplatte
und/oder andere Trägermaterialen

4. Treppenbauelement nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Laminatummantelung bzw. -beschichtung (4) des Kompaktelements (1) durch ein Hochdrucklaminat (HPL-Laminat), ein Endlos-Laminat (CPL-Laminat) oder ein Polyesterlaminat gebildet ist, wobei die Laminatbeschichtung unlösbar auf einer herkömmlichen Postforminganlage erfolgt ist.

5. Treppenbauelement nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Laminatummantelung bzw. -beschichtung (4) aus Epoxyd- oder Melaminharzen gebildet ist.

6. Treppenbauelement nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Laminatummantelung bzw. -beschichtung oberseitig mit einer hochabriebfesten, schlagkratzfesten, feuerhemmenden sowie rutschstabilen Schicht versehen ist.

7. Treppenbauelement nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß in die Laminatummantelung bzw. -beschichtung (4) eine Glasfaserschicht eingearbeitet ist.

8. Treppenbauelement nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Glasfaserschicht aus Glasfaserschnitzeln gebildet ist.

9. Treppenbauelement nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Abriebwert der Oberseite des Trittstufenteils (2) und des nasenartigen Setzstufenteils (3) des Kompaktelementes (1) zwischen 12000 und 24000 Umdrehungen IP (Anfangspunkt) nach DIN-EN 432/2 liegt.

10. Treppenbauelement nach Anspruch 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß es in konfektionierten Längen oder als Strangware in Längen zwischen 2000 mm und 5300 mm und in Breiten zwischen 300 mm und 800 mm vorliegt.