DE19726968A1 - Snowboard od. dgl. sowie Verfahren zu seiner Herstellung - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Snowboard od. dgl. mit nach Art eines Laminates ausgebildeter bzw. aufgebauter Schichtstruk­ tur, wobei ein brettähnlicher Kern auf seiner Ober- und/oder Unterseite mit einer Fiberglas- oder Faserschicht armiert und auf der Oberseite des Snowboards od. dgl. eine Dekor­ schicht sowie auf der Unterseite des Snowboards od. dgl. eine - vorzugsweise mit Stahlkanten versehene - Lauffläche ange­ ordnet ist.

Außerdem betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstel­ lung eines solchen Snowboards od. dgl.

Es ist grundsätzlich bekannt, Laminierverfahren zur Herstel­ lung von Snowboards einzusetzen. Dabei werden die Lagen des Laminates typischerweise durch Epoxy-Harze miteinander ver­ bunden, welche in "nassem" Zustand auf zumindest einer der miteinander zu verbindenden Lagen aufgetragen werden müssen, wobei es regelmäßig notwendig ist, Faserlagen mit dem Epoxy- Harzmaterial zu tränken. Insgesamt ist der Herstellungsauf­ wand vergleichsweise groß.

Aufgabe der Erfindung ist es nun, die Herstellung von Snow­ boards od. dgl. zu vereinfachen.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Lagen des Laminates miteinander mittels eines unter Erhit­ zung bzw. Erhitzung und Druckbeaufschlagung schmelzbaren Kunststoffes verbunden sind.

Die Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, für die Verbindung der Lagen miteinander unter Hitzeeinwirkung auf­ schmelzbare Kunststoffolien einzusetzen, so daß die Her­ stellung eines Snowboards im wesentlichen nur daraus be­ steht, die Lagen eines Laminates sowie die zur Verbindung dieser Lagen miteinander dienenden Kunststoffolien aufein­ ander zu legen und den Stapel zur Verbindung seiner Lagen, ggf. unter gleichzeitiger Druckbeaufschlagung, zu erhitzen.

Dabei ist vorteilhaft, daß für die Herstellung der Snowbo­ ards od. dgl. rein physikalische Verfahren ausreichen und hinsichtlich der Materialeigenschaften des Kunststoffes der Kunststoffolien eine große Vielfalt besteht. Insbesondere kann ohne weiteres gewährleistet sein, daß der Kunststoff auch nach Erhitzung ähnlich transparent wie ein Klarlack bleibt und eine hohe Elastizität aufweist.

Des weiteren ist vorteilhaft, daß Faserschichten beim Auf­ schmelzen der Kunststoffolien praktisch zwangsläufig mit dem Kunststoff imprägniert werden, d. h. die Fasern werden bei der Herstellung des Snowboards od. dgl. in den Kunststoff eingebettet, ohne daß dazu besondere Maßnahmen notwendig wä­ ren.

Ggf. kann - insb. bei dickeren Faserschichten - vorgesehen sein, die Faserschichten zuvor mit einer Kunststoffdispersi­ on zu imprägnieren und/oder die Faserschicht nicht nur aus Armierungsfasern - insb. Fiberglas- und/oder Karbonfasern - sondern auch aus Fasern, die aus dem aufschmelzbaren Kunst­ stoffmaterial wie die Folien bestehen, aufzubauen.

Des weiteren ist vorteilhaft, daß mit den Kunststoffolien auch lackähnliche Oberflächen, insb. auf der Oberseite des Snowboards od. dgl., hergestellt werden können, indem auf die entsprechende Seite des Snowboards od. dgl. eine Kunststoffo­ lie aufgelegt und nachfolgend aufgeschmolzen wird.

Die Kunststoffolien können wie eine Verpackungsfolie als Rollen bzw. Wickel gelagert bzw. bereit gehalten werden und bei der Herstellung der Snowboards od. dgl. von der Rolle bzw. vom Wickel abgerollt werden.

Im übrigen wird hinsichtlich bevorzugter Merkmale der Erfin­ dung auf die Ansprüche sowie die nachfolgende Erläuterung der Zeichnung verwiesen, anhand der ein bevorzugter Aufbau sowie ein bevorzugtes Herstellungsverfahren eines Snowboards erläutert werden.

Dabei zeigt die einzige Figur ein nach Art einer Explosions­ darstellung auseinandergerissenes Schnittbild für den Aufbau eines erfindungsgemäßen Snowboards, wobei die Schnittebene etwa senkrecht zur Längsachse des Snowboards verläuft.

Das erfindungsgemäße Snowboard besitzt in grundsätzlich her­ kömmlicher Weise einen brettähnlichen Kern 1 , der auf seiner Oberseite mit einer oberen Fiberglasschicht 2 und auf seiner Unterseite mit einer unteren Fiberglasschicht 3 armiert ist. Die Oberseite des Snowboards wird von einer flexiblen Deck­ schicht 4 gebildet, während eine Lauffläche 5 mit seitlichen Stahlkanten 6 als Unterseite des Snowboards vorgesehen ist.

Die Besonderheit der Erfindung liegt nun darin, daß die vor­ genannten Teile, welche nach Art eines Laminates übereinan­ derliegend angeordnet sind, miteinander durch zwischenge­ schaltete Kunststoffolien 7 bis 10 verbunden sind, welche unter Hitze- und ggf. auch Druckeinwirkung bei aufeinander­ geschichteten Lagen des Laminates aufgeschmolzen werden, um die aufeinanderliegenden Lagen des Laminates miteinander zu verbinden.

Dabei ist vorteilhaft, daß die Kunststoffolien 7 bis 10 wie eine Verpackungsfolie von einer Rolle bzw. von einem Wickel abgezogen werden können und für das Kunststoffmaterial Pro­ dukte mit guter Transparenz und Elastizität zur Verfügung stehen. Grundsätzlich können die Kunststoffolien 7 bis 10 aus ähnlichem Material wie für Verpackungszwecke eingesetzte Folien, insb. Schrumpffolien, bestehen, auf dem Markt z. B. unter der Bezeichnung Surlyn erhältlich, wobei ein solcher Schmelzindex für die Folien bevorzugt ist, daß die an die Folien angrenzenden Lagen des Laminates beim Aufschmelzen der Folien mit Kunststoff getränkt und miteinander verbunden werden.

Insbesondere ist vorteilhaft, daß die Fiberglasschichten 2 und 3 beim Aufschmelzen der benachbarten Kunststoffolien 7 bis 10 mit dem Kunststoffmaterial imprägniert werden.

Ggf. kann auf die Oberseite der Deckschicht 4 eine weitere, nicht dargestellte Kunststoffolie aufgelegt und aufge­ schmolzen werden, um eine lackähnliche transparente obere Schutzschicht zu bilden.

Abweichend von der zeichnerischen Darstellung kann für das Snowboard auch eine andere Aufeinanderfolge der Lagen des Laminates vorgesehen sein. Insbesondere können anstelle der Fiberglasschichten 2 und 3 auch Schichten aus Karbonfasern eingesetzt werden.

Im übrigen kann anstelle eines einzigen Kernes 1 ein Doppel­ kern mit zwei Teilkernen vorgesehen sein, die unter Freilas­ sung eines sich in Längsrichtung des Snowboards erstrecken­ den mittleren Spaltes nebeneinander angeordnet sind.

Der Kern bzw. der Doppelkern können aus einer Holzstruktur aufgebaut sein.

Claims (8)

1. Snowboard od. dgl. mit nach Art eines Laminates ausgebil­ deter bzw. aufgebauter Struktur, wobei zumindest ein brett­ ähnlicher Kern auf seiner Ober- und/oder Unterseite mit ei­ ner Fiberglas- oder Faserschicht armiert und auf der Ober­ seite des Snowboards od. dgl. eine Deck- bzw. Dekorschicht sowie auf der Unterseite des Snowboards od. dgl. eine - vor­ zugsweise mit Stahlkanten versehene - Lauffläche angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagen des Laminates miteinander mittels eines unter Erhitzung oder unter Erhitzung und Druckbeaufschlagung auf­ geschmolzenen Kunststoffes (7 bis 10) verbunden sind.

2. Verfahren zur Herstellung eines Snowboards od. dgl. nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen benachbarte Lagen (1 bis 6) des Laminates je­ weils eine Folie (7 bis 10) aus unter Erhitzung aufschmelz­ barem Kunststoff eingelegt und durch Erhitzung oder durch Erhitzung und Druckbeaufschlagung zur Verbindung der Lagen des Laminates miteinander aufgeschmolzen wird.

3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß trockene Fiberglas- bzw. Faserschichten (2,3) zwischen Kunststoffolien (7 bis 10) gelegt und beim Erhitzen der Schichtstruktur mit Kunststoff imprägniert werden.

4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß Fiberglas- bzw. Faserschichten (2,3) mit einer Kunst­ stoffdispersion imprägniert werden.

5. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Fiberglas- oder Faserschicht (2,3) auch Fasern aus dem aufschmelzbaren Kunststoffmaterial enthält.

6. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß über der Deck- bzw. Dekorschicht (4) eine äußere Kunst­ stoffolie gelegt und unter Bildung einer lackartigen Außen­ schicht aufgeschmolzen wird.

7. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß Kunststoffolien aus Verpackungskunststoff, z. B. solchem für Schrumpffolien, bzw. aus Surlyn verwendet werden.

8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß Kunststoffolien (7 bis 10) mit einem solchen Schmelzin­ dex verwendet werden, daß die jeweils einer der Folien (7 bis 10) benachbarten Schichten (1 bis 6) des Laminates beim Aufschmelzen der Folien getränkt und miteinander verbunden werden.