DE2519484A1

DE2519484A1 - Trittfeste dachdichtungsbahn mit unbrennbarer isolierschicht sowie verfahren und vorrichtung zur herstellung derselben

Info

Publication number: DE2519484A1
Application number: DE19752519484
Authority: DE
Inventors: Karl-Helmut Ihlefeld
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1975-05-02
Filing date: 1975-05-02
Publication date: 1976-11-18

Description

Trittfeste Dachdichtungsbahn mit unbrennbarer Isolierschicht sowie Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung derselben.
Isolierschichten auf Dächern aus Mineralfasern in Form von Platten oder rollbaren Matten oder Filzen sind bekannt. Sie haben jedoch den Nachteil, daß herstellungsbedingt die Fasern solcher Platten parallel zur Oberfläche verlaufen. Dadurch fehlt ihnen der erhöhte Widerstand gegen Druckbelastung, weil die Fasern quer zu ihrer Laufrichtung sehr leicht nachgeben. Dadurch laSt sich eine solche Isolierschicht sehr leicht zusammendrücken. Die Folge ist, daß die Dachhaut beim Begehen eines Daches sehr leicht durchgetreten werden kann. Man hat diesem Übelstand dadurch abzuhelfen versucht, indem die Faserplatte oder Matte mit einem hohen Gehalt an Bindemittel versehen wurde, sodaß sie eine sehr steife Struktur erhält. Dann aber läßt sich eine solche Platte nicht mehr rollen.
Weiterhin ist die Verklebung solcher Isolierschichten mit der Dachdichtungsbahn aus Bitumenpappe oder Bitumenvlies sehr problematisch, weil der aufgebrachte Bitumenkleber in die Struktur der Matte einsinkt, so daß erhebliche MengenKlebmittel benötigt werden, um eine Bindung zwischen Faser und Dachdichtungsbahn zustande zu bringen. Es ist darum auch vorgeschlagen worden, solche Platten mit einer Bitumenschicht zu versehen, die das Einsinken der Kleberschicht in die Platte verhindert.
Zur Erhöhung der Druckfestigkeit der Isolierschicht aus Mineralfaser ist in der deutschen Patenschrift Nr. 1 047 702 vorgeschlagen worden, Mineralwolle-Platten in Streifen zu schneiden und diese Streifen um 90° zu drehen, sodaß die Fasern senkrecht zur Oberfläche verlaufen.
Diese Streifen werden dann auf einer Papierschicht o.ä. durch Kleben, Nähen oder andere mechanische Befestigung zusammengehalten.
In der deutschen OS Nr. 1 459 973 werden Isolierplatten mit senkrecht zur Oberfläche angeordneten Fasern beschrieben, wobei diese Platten mit einer steifen Dcckschicht versehen sind, die druckverteilende Wirkunrj hat. Diese Platten lassen sich zwar auch als Dachisolierplatten verwenden, jedoch ist die Deckschicht nicht gleichzeitig die Dachdichtung.
Wegen der geforderten Steifigkeit der Deckschichten lassen sich die Platten nicht rollen.
Solcher Art hergestelllte Isolierplatten weisen eine beachtliche Druckfestigkeit auf, sodaß Beschädigungen der Dachhaut durch normale Belastungen nicht mehr auftreten. Weiterhin hat die Papierbahn oder die Deckschicht, die die einzelnen Streifen zusammenhält, die Wirkung einer Dichtfläche, die das Eindringen von Bindemittel in die Faserschicht beim Aufkleben der Dachhaut verhindert.
Gewisse Schwierigkeiten sind nun aufgetreten , wenn diese Papierbahn mit Hilfe heißer bituminöser Bindemittel mit den Faserstreifen verbunden werden soll. Daher enthält die deutsche OS Nr. 2 223 101 eine Verbesserung des erstgenannten Verfahrens durch die Verwendung von Bindemittel mit niedrigem Schmelzpunkt.
Das deutsche Gebrauchsmuster Nr. 7 319 376.7 beschreibt ein solches Verfahren mit einer verbindenden Schicht aus Glasfasergewebe und einem anorganischen Kleber als Bindemittel.
Ebenfalls die US-Patentschrift Nr. 3 012 923 beschreibt eine Isoliermatte aus Streifen mit senkrechter Faseranordnung mit aufgeklebter biegsamer Deckschicht.
Allen vorstehend aufgeführten Kombinationen fehlt jedoch das Merkmal, daß die verwendete Deckschicht gleichzeitig als Dachdichtungsbahn oder Dachhaut verwendet werden kann.
Dagegen sind rollbare Dichtungsbahnen mit aufgeklebten Isolierschichten aus Streifen von Polystyrol-Schaum bekannt. Diese Isolierschichten haben jedoch den Nachteil, daß sie sehr leicht brennen, bzw. bereits bei relativ niedrigen Temperaturen schmelzen oder verdampfen. Sie genügen daher in vielen Fällen nicht den Ansprüchen des Feuerschutzes. Daher kommt der unbrennbaren Mineralfaser als Isolierschicht auf dem Dach eine besondere Bedeutung zu.
Die Erfindung hat sich nun die Aufgabe gestellt, die Dachhaut unmittolbar mit der Isolierschicht aus mit senkrecht zur Oberfläche orientierten Mineralfasern zu verbinden, ohne daß eine Zwischenschicht zur Verbindung der Faserstreifen und ohne daß ein Klebstoff oder ein Bindemittel zur Verbindung der Dachhaut mit der Isolierschicht erforderlich ist.
Dieser deutliche Vorsprung vor dem Stand der Technik wird durch einen einfachen Kunstgriff erreicht. Als Dachhaut werden Bahnen oder Folien mit thermoplastischen Eigenschaften verwendet. Als solche sind zum Beispiel Bitumenschweißbahnen für die Dacheindeckung bekannt. Ferner gibt es eine Reihe von Folien aus Reaktionsharzen, die ein gleichartiges Verhalten beim Erhitzen zeigen. Ebenso kann eine thermisch nicht aufweichbare Folie oder Bahn mit einer thermoplastischen Schicht versehen werden, um den gleichen Zweck zu erreichen.
Eine solche Bahn wird kontinuierlich unter einer geeigneten zum Stand der Technik gehörenden Erhitzungvorrichtung hindurchgezogen, wobei die Erhitzung bis zu einem schmElzflüssigen Zustand der zu verklebenden Oberfläche der Dachhaut ausgedehnt wird. Auf diese heiße klebende Oberfläche werden die Faserstreifen gedrückt und solange in dieser Position gehalten, bis die weiche Oberfläche erstarrt ist, sodaß die Dichtungsbahn mit der Isolierschicht innig verschweißt ist.
Da der Herstellungsprozess kontinuierlich erfolgt, werden die in die durch Hitze angeschmolzene Klebfläche der Dachhaut eingedrückten Faser-Lamellen-Streifen mit Hilfe einer kontinuierlich laufenden Doppelband-Anlage in Position gehalten. Dabei kann dieses Doppelband als Gleitband ausgeführt werden, wobei der Teil des Bandes, an dem die Dachhaut anliegt, durch eine geeignete zum Stand der Technik gehörende Vorrichtung gekühlt werden kann. Auf diese Weise wird die Erhärtung beschleunigt, sodaB die Bandanlage kürzer gestaltet werden kann.
Für die praktische Verwendung wird zweckmäBiger Weise die Dachbahn etwas breiter als die Isolierschicht gehalten, sodaß ein Streifen Dachbahn an einer Seite übersteht. Legt man die Isolierschichten eng aneinander, so überdeckt der Überstand eine mögliche Fuge und kann leicht mit der Nachbarbahn verschweißt oder verklebt werden. Auf diese Weise entsteht eine durchgehende dichte Dachhaut, die sofort begehbar ist und von der Körperlast eines gehenden Menschen nicht durchgetreten werden kann.
Die beigefügten Zeichnungen erläutern den erfindungsgemäßen Gegenstand sowie die Einrichtung und das Verfahren zu seiner Herstellung.
Fig. I zeigt die Ansicht einer erfindungsgemäß hergestellten rollbaren Dachdichtungsbahn mit einer Isolierschicht aus Mineralfaserstreifen, bei denen die Fasern senkrecht zur Oberfläche orientiert sind. Dabei bedeutet (1) die Dachdichtungsbahn aus thermoplastischem Material; (2) bedeutet die Faser-Lamellen-Streifen - die Schraffierung zeigt deutlich die Faserrichtung. Im rechten Teil der Zeichnung ist die Rollbarkeit der Dichtungsbahn mit den Isolier-Streifen deutlich erkennbar.
Fig. II zeigt ein Stück einer solchen ausgerollten Dachbahn mit einem seitlichen Überstand (3), der über die Isolierschicht (2) hinausragt.
Fig. III zeigt im Zusammenhang verlegte erfindungsgemäße Dachbahnen mit Isolierschicht (die Dachkonstruktion ist nicht gezeigt). Bei dichtem Verlegen der Isolierstreifen (2) ergibt der Überstand (3) die Fugenabdeckung und den Verbund der Bahnen untereinander. Je nach Art des Materials der Dachhaut kann die Verbindung durch Schweißen oder Kleben erfolgen.
Fig. IV zeigt das Verfahren und die Vorrichtung zur Herstellung der erfindungsgemäßen Dachbahnen mit Isolierschicht.
Die thermoplastische Dachhaut (1) wird als Rolle handelsüblich angeliefert. Sie wird auf dem Transportband (4) unter einer Erhitzungsvorrichtung (5) hindurchgezogen. Die Erhitzungsvorrichtung (5) besteht vorzugsweise aus einer mit beliebiger Energie beheizten Infrarot--Strahl-Einrichtung oder auch aus einer Reihe von Brennern. Solche Vorrichtungen gehören zum Stand der Technik. Unmittelbar hinter der Erhitzungsvorrichtung (5) werden von oben kontinuierlich Mineralfaserstreifen (2) über die Zuführung (6) auf die einseitig aufgeschmolzene Dachbahn (1) aufgelegt. Dabei steht die Faserrichtung der Faserstreifen senkrecht zur Oberfläche.der Dachdichtungsbahn (1).
Nachdem die Faserstreifen (2) auf der Dichtungsbahn (1) aufliegen, werden sie von oben durch ein weiteres Transportband (7) auf die Dichtbahn gedruckt und bekommen dadurch innige Verbindung mit der seschmolzenen Schicht. Im Bereich des Transportbandes (7) wird das Transportband (4) durch einen Gleittisch unterstützt. Dieser Gleittisch (8) ist als Hohlkasten ausgebildet, durch den ein Kühlmittel geleitet wird.
Das Kühlmittel tritt bei dem Anschlußstutzen (9) ein, durchströmt den Tischkasten (8) entgegen der Förderrichtung des Transportbandes (4) und verläßt den Kühlkasten (8) durch den Stutzen (10). Beim Passieren der Kühlstrecke (8) kühlt die Dachdichtungsbahn (1) soweit ab, daß die Faserstreifen (2) fest haften. Die Dachdichtungsbahn mit den Faserstreifen wird zu Rollen (11) in Versandgröße aufgewickelt.

Claims

Patentansprüche

0 Verfahren zur Herstellung einer rollbaren Dachdichtungsbahn (1) verbunden mit einer Isolierschicht (2) aus Mineralfaser-Streifen, bei denen die Faserrichtung senkrecht zur Dichtungsbahn (1) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtungsbahn (1) aus einem thermoplastischen Material besteht oder auf der der Isolierschicht (2) zugekehrten Seite mit einem solchen Material beschichtet ist, wobei die Verbindung zwischen der Isolierschicht (2) und der Dachdichtungsbahn (1) dadurch hergestellt wird, daß die Dachdichtungsbahn (1) unter einer Erhitzungsvorrichtung (s) hindurchgezogen wird, die die Oberfläche der Dichtungsbahn (1) in einen niedrig viskosen Zustand aufschmilzt, worauf die Isolierschicht (2) in die viskose Schicht eingedrückt und bis zur Abkühlung und Erhärtung dieser viskosen Schicht in dieser Position festgehalten wird, ohne daß ein zusätzlicher Klebstoff verwendet wurde.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß das Andrücken der Isolierschicht (2) auf die mit Hilfe der Erhitzungsvorrichtung (5) erhitzte Oberfläche der Dichtungsbahn (1) mit Hilfe einer Doppelband-anlage (4 + 7) erfolgt, wobei im Bereich der Andruckzone der Bandteil (4), auf dem die Dichtungsbahn (1) aufliegt, auf einem von Kühlmittel durchströmten tischförmigen Hohlkasten (8) geführt wird.
3. Rollbare Dachdichtungsbahn hergestellt nach Anspruch 1 + 2 dadurch gekennzeichnet, daR die Isolierschicht (2) schmaler als die Dachdichtungsbahn (1) gehalten wird, sodaß die Dachdichtungsbahn (1) einen einseitig eingestellten Überstand (3) aufweist, der zur Verbindung mit der benachbarten Dichtungsbahn (Fig. II + III) verwendet werden kann.

L e e r s e i t e