DE19724144C1 - Reaktor zur Depolymerisation von Kunststoffen - Google Patents
Reaktor zur Depolymerisation von KunststoffenInfo
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- C10G—CRACKING HYDROCARBON OILS; PRODUCTION OF LIQUID HYDROCARBON MIXTURES, e.g. BY DESTRUCTIVE HYDROGENATION, OLIGOMERISATION, POLYMERISATION; RECOVERY OF HYDROCARBON OILS FROM OIL-SHALE, OIL-SAND, OR GASES; REFINING MIXTURES MAINLY CONSISTING OF HYDROCARBONS; REFORMING OF NAPHTHA; MINERAL WAXES
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Description
Die Erfindung betrifft einen Reaktor zur Depolymerisation von Kunststoffen, insbesondere
von werkstofflich nicht mehr verwendbaren Altkunststoffen, zur Herstellung gasförmiger,
flüssiger und fester Kohlenwasserstoffe.
Zur Depolymerisation von Kunststoffen, insbesondere werkstofflich nicht mehr verwendbarer
Altkunststoffe, sind eine Reihe von Vorrichtungen und Reaktoren bekannt geworden, mittels
derer die abzubauenden Kunststoffe bis zur Gasphase abgebaut werden können. Neben
technologischen Einrichtungen zur Pyrolyse der Kunststoffe mit dem Ziel der Herstellung von
Heiz- oder Synthesegas haben sich in letzter Zeit Technologien durchgesetzt, die einen
schonenden Abbau der Kunststoffe in wirtschaftlich wertvolle Endprodukte, wie Öle, Paraffin
und Wachse, ermöglichen. So ist neben der Anwendung von Extrudertechnologien, die
insbesondere zur Verflüssigung der Kunststoffe eingesetzt werden, eine schonende
Depolymerisation von Kunststoffen, insbesondere polyolefinischer Herkunft, in Rührkesseln
beschrieben worden. Solche Reaktoren können mit unterschiedlichen Medien beheizbar, z. B,
durch Elektroheizung, mit flüssigen Heizmedien, wie Thermoöl, ausgeführt sein. Da der
Depolymerisierungprozeß jedoch Temperaturen von etwa 400°C erfordert, müssen zur
Durchführung dieser Prozesse hohe Energiemengen eingetragen werden. Dabei kann es bei der
Anwendung dieser Technologien leicht zur Überhitzung der Kunststoffe und damit zu einer
unkontrollierten Spaltung mit unerwünschten Nebenwirkungen, wie z. B. erhöhter Verkokung,
kommen, wodurch der Einsatz dieser Technologien durch aufwendige Reinigungsprozesse
zeitlich begrenzt ist. Außerdem gestattet der Einsatz von Rührkesseln nur einen chargenweisen
Depolymerisationsprozeß.
Eine kontinuierliche Verfahrensweise zur Depolymerisation von Kunststoffen wird durch den
Einsatz von Reaktionsrohren, wie beispielsweise im EP 0474 889 A1 beschrieben, ermöglicht.
Aber auch hierbei kann es zu unkontrollierten Spaltvorgängen mit Koksabweichungen
kommen, die den Einsatz dieser Technologie zeitlich stark begrenzen.
In der DE-PS 43 44 846 ist nun ein Verfahren vorgeschlagen worden, mit dem vorgecrackte
flüssige Kunststoffe durch thermische destruktive Destillation in kontinuierlicher
Verfahrensweise schonend in vorwiegend feste und flüssige Kohlenwasserstoffe abgebaut
werden können. Dabei wird die vorgecrackte Kunststoffschmelze einer mit einer
Vakuumkolonne verbundenen Destillationseinheit zugeführt, im Sumpf der Kolonne durch
geeignete Heizeinrichtungen abgebaut und die entstandenen Spaltprodukte zur Verhinderung
eines weiteren Abbaues aus der Vakuumkolonne abgezogen. Die Anwendung dieser
Technologie ist besonders geeignet zur Herstellung von Paraffin durch thermische
Depolymerisation von Polyolefinen. Diese Technologie gestattet zwar einen schonenden
thermischen Abbau von Kunststoffen, benötigt jedoch auf Grund eines erforderlichen hohen
Flüssigkeitsstandes im Sumpf der Destillationskolonne einen hohen Energiebedarf, der sich
ungünstig auf die Wirtschaftlichkeit beim Einsatz dieser Technologie auswirkt.
In der DE-OS 43 33 779 wird eine Vorrichtung zur Behandlung von kohlenwasserstoffhaltigen
Stoffen, insbesondere von zu entsorgenden Altstoffen, zur Wiedergewinnung von Rohstoffen
aus Rückständen, wie Fehlproduktionschargen, aus Überproduktion u. dgl. in mindestens einem
Reaktor vorgeschlagen, wobei durch physikalische und/oder chemische Reaktion andersartige
Verbindungen, insbesondere solche mit kürzeren Molekülketten, hergestellt werden sollen. Der
Reaktor ist dazu vertikal oder in anderer Form ansteigend angeordnet, unten zur Umgebung
hin offen ausgeführt sowie mit Vorrichtungen für die Zu-, Abfuhr und Konditionierung der
Atmosphärengase versehen. Eine gezielte Depolymerisation von Altkunststoffen, insbesondere
in Kohlenwasserstoffe mit definiertem Kettenlängenbereich ist dieser Vorrichtung nicht
möglich.
In der DE-PS 44 18 597 wird ein Reaktor zur Behandlung von Kohlenwasserstoffverbindungen
beschrieben, mit dem auch kleinere von zu behandelnden Einsatzprodukten wirkungsvoll und
wirtschaftlich aufgearbeitet werden können. Dabei kommt eine Reaktionseinheit zum Einsatz,
die einen ersten rohrförmigen Abschnitt, dessen erstes Ende mit der Zuflußkammer in
Verbindung steht und einem zweiten rohrförmigen Abschnitt aufweist, in den im Bereich seines
ersten Endabschnittes das zweite Ende des ersten rohrförmigen Abschnittes mündet und dessen
Ende mit der Abflußkammer in Fluidverbindung steht, und bei der der erste und zweite
rohrförmige Abschnitt zumindest bereichsweise eine gemeinsame Wand aufweisen. Durch
diese Ausgestaltung der Reaktionseinheit sollen geordnete Strömungsverhältnisse für die zu
behandelnden Kohlenwasserstoff-Verbindungen geschaffen werden, da der Crack-Prozeß
durch die beiden rohrförmigen Abschnitte der Reaktionseinheit erfolgt. Bei vorgegebener
Länge der rohrförmigen Abschnitte soll durch die Einstellung der Strömungsgeschwindigkeit
die Verweildauer in der Reaktionseinheit steuerbar sein.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, die Nachteile des Standes der Technik zu
beseitigen und eine Vorrichtung zu entwickeln, mit der Kunststoffe, insbesondere werkstofflich
nicht mehr verwendbare Altkunststoffe, wirtschaftlich vorteilhaft und technisch steuerbar
gezielt, insbesondere in Kohlenwasserstoffe mit definiertem Kettlängenbereich, abgebaut
werden können.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch einen als Vakuumgefäß ausgebildeten zylindrischen
Reaktor gelöst, bei dem im oberen Teil mittig oder im unteren Teil, ein oder mehrere Düsen
zur Zuführung, von Kunststoffschmelzen und im Innenraum axial ein oder mehrere beheizbare
Prallkörper oder Prallkörpersysteme angeordnet sind. Im unteren Teil des Vakuumgefäßes ist
eine Austrittsöffnung (Schleuse, Ventil) zur Entfernung nicht abgebauter, Anteile mit
anhaftenden Fremdbestandteilen angeordnet. Im oberen Teil des Gefäßes befindet sich eine
Öffnung zur Abführung der entstandenen Spaltprodukte.
Die Außenwandung des Reaktors ist nach einem weiteren Merkmal der Erfindung beheizbar,
um Verstopfungen und ein Anbacken flüssiger Produktanteile zu verhindern. Im
Zusammenwirken mit dem/den der axial angeordneten und beheizbaren Prallkörpern oder
Prallkörpersystemen ist die Möglichkeit zur Regelung einer in engen Grenzen einstellbaren und
in diesen Grenzen gleichbleibenden Spalttemperatur zur Herstellung von Spaltprodukten mit
definiertem Kettenlängenbereich gegeben.
Nach weiteren Merkmalen der Erfindung können die Prallkörper je nach Konsistenz und
erforderlicher Verweilzeit des zu depolymerisierenden Einsatzproduktes als Zylinder, Kegel,
Kegelstumpf oder Kugel ausgestaltet sein. In besonderen Anwendungsfällen ist es nach einer
weiteren Variante der Erfindung von Vorteil, den Prallkörper als beheizbares Prallblech
auszuführen. In diesem Fall können ein oder mehrere Prallbleche mittig im Reaktor
angeordnet werden.
In einer bevorzugten Ausgestaltung ist der Boden des Reaktors nach unten und nach innen
konisch ausgelegt, wodurch das Ausschleusen von nicht umgesetzten Kunststoffanteilen
beschleunigt und ein Absetzen von Rückständen und eingeschleusten nicht umsetzbaren
Feststoffen verhindert wird.
Mit dem erfindungsgemäß vorgeschlagenen Reaktor ist es möglich, eine gezielte steuerbare
und schonende Depolymerisation von Kunststoffen durchzuführen. Vorzugsweise ist der
erfindungsgemäße Reaktor bei der schonenden Depolymerisation von Polyolefinen zur
Herstellung von vorwiegend paraffinischen Kohlenwasserstoffen.
Die Erfindung ermöglicht darüber hinaus gegenüber dem Stand der Technik eine wesentliche
Verringerung von Heizenergie durch einen äußerst geringen Füllstand im Sumpf des Reaktors.
Die Erfindung soll am folgenden Ausführungsbeispiel näher erläutert werden. Die zugehörigen
Zeichnungen zeigen
Fig. 1 Fließschema
Fig. 2 bis 5 Längsschnitte
Der erfindungsgemäße Reaktor 5 ist als zylindrischer Behälter mit nach unten und oben
gewölbten Böden stehend ausgeführt. Der Mantel des Reaktors 5 ist beheizbar. In der Mitte
der Reaktorwandung ist ein Düsensystern 4 eingebaut, dessen Düsen zentrisch auf im Reaktor
5 angeordnete beheizbare Einbauten 6 ausgerichtet sind. Am Kopf des Reaktors 5 ist ein
Stutzen 7 zur Abführung verdampfter Reaktionsprodukte, am Boden des Reaktors 5 eine
Bodenöffhung 8 zum Austrag nicht verdampfter Einsatzprodukte mit anhaftenden
Fremdbestandteilen angeordnet.
Die PE- oder PP-Schmelze gelangt gem. Fig. 1 mittels einer Rohrleitung 1 zu einer
Pumpenvorlage 2, von der sie mittels Pumpe über das Düsensystem 4 in den Reaktor 5
gefördert wird.
Die durch das Düsensystern 4 fein versprühte PE- oder PP-Schmelze prallte auf die beheizten
Einbauten 6 im Reaktor 5 und wird dort abgebaut, wobei die abgebauten Bestandteile
schlagartig verdampfen. Die Einbauten 6 bestehen hierbei aus einer schräg angestellten
beheizten Platte, deren Oberfläche platt ist. Durch das angelegte Vakuum wird das verdampfte
Produkt über den Stutzen 7 im Kopf des Crackers abgezogen und einer destillativen
Verarbeitung zugeführt.
Die nicht verdampfte PE- und PP-Schmelze wird über die Bodenöffhung mittels einer Pumpe 9
aus dem Cracker ausgetragen und in die Pumpenvorlage 2 zurückgeführt. Über eine
Standregelung kann im Sumpf des Reaktors 5 der Füllstand konstant gehalten werden.
Die Verweilzeit des verdampften Produktes wird durch die Geometrie der Einbauten 6 und
durch die Höhe des Vakuums variiert. So ist es vorteilhaft weiterer Ausführungsformen der
Einbauten 6 und gewünschter Verweilzeit die gemäß Fig. 1 vorgeschlagenen Einbauten 6 mit
einer gewellten oder profilierten Oberfläche zu versehen. Auch ist es vorteilhaft, gemäß Fig. 2
mehrere senkrecht nebeneinanderstehende beheizte Platten mit zwischen diesen angeordneten
oder gemäß Fig. 3 mehrere nebeneinandergestellte beheizte Platten, deren Anstellung von
Ebene zu Ebene wechselt, anzuwenden. Analoge Anwendungsmöglichkeiten ergeben sich bei
Einbauten 6, die aus einem runden bzw. annähernd runden beheizten Körper (Fig. 4) oder aus
einem kegeligen beheizten Körper mit einer Steilheit des Kegels von 40 bis 70 Grad (Fig. 5)
bestehen.
1
- Rohrleitung
2
- Pumpenvorlage
3
- Pumpe
4
- Düsensystem
5
- Reaktor
6
- Einbauten
7
- Stutzen
8
- Bodenöffhung
Claims (10)
1. Reaktor zur Depolymerisation von Kunststoffen, insbesondere von Altkunststoffen,
zur Herstellung gasförmiger, flüssiger und fester Kohlenwasserstoffe mit einer Aus
trittsöffhung für Sumpfprodukt am Reaktorboden und einer Austrittsöffnung für Spalt
produkt am Kopf des Reaktors, dadurch gekennzeichnet, daß innerhalb des Reaktors
(5) im oberen Teil, mittig oder im unteren Teil ein Düsensystem (4) angeordnet ist, das
auf zentrisch angeordnete Einbauten (6) ausgerichtet ist.
2. Reaktor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Einbauten (6) zylindrische
Form aufweisen.
3. Reaktor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Einbauten (6) kegelförmig
gestaltet sind.
4. Reaktor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Einbauten (6) eine
Kegelstumpfform aufweisen.
5. Reaktor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Einbauten (6) kugelförmig
sind.
6. Reaktor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Einbauten (6) Prallbleche
verwendet werden.
7. Reaktor nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Einbauten (6) eine
gewellte oder profilierte Oberfläche aufweisen.
8. Reaktor nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Einbauten (6)
beheizbar sind.
9. Reaktor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Reaktor (5) beheizbar ist.
10. Reaktor nach Anspruch 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Boden des Reaktors
(5) nach unten und nach innen konisch ausgelegt ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997124144 DE19724144C1 (de) | 1997-06-07 | 1997-06-07 | Reaktor zur Depolymerisation von Kunststoffen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1997124144 DE19724144C1 (de) | 1997-06-07 | 1997-06-07 | Reaktor zur Depolymerisation von Kunststoffen |
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Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19724144C1 true DE19724144C1 (de) | 1998-06-18 |
Family
ID=7831845
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1997124144 Expired - Fee Related DE19724144C1 (de) | 1997-06-07 | 1997-06-07 | Reaktor zur Depolymerisation von Kunststoffen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19724144C1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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US10927315B2 (en) | 2016-10-11 | 2021-02-23 | Sabic Global Technologies B.V. | Maximizing high-value chemicals from mixed plastic using different steam-cracker configurations |
DE102018112016B4 (de) | 2018-05-18 | 2022-04-28 | Edl Anlagenbau Gesellschaft Mbh | Vorrichtung und Verfahren zur thermischen Depolymerisation von polyolefinischen Kunststoffen |
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-
1997
- 1997-06-07 DE DE1997124144 patent/DE19724144C1/de not_active Expired - Fee Related
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Legal Events
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D1 | Grant (no unexamined application published) patent law 81 | ||
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