DE19723596C1 - Lichtdurchlässiger Deckel für ein Fahrzeugdach - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf einen lichtdurchlässigen Deckel für ein Fahrzeugdach, dessen Lichtdurchlässigkeit durch Anlegen einer Spannung steuerbar ist.

Ein solches Fahrzeugdach ist beispielsweise aus DE 36 14 547 C2 bekannt. Bei dieser bekannten Vorrichtung sind die Oberfläche eines transparenten Glasdeckels, eine untere Elektrode, eine anorganische reduzierend farbbildende Schicht, eine Elektrolytschicht mit einem Distanzstück und einer darin eingeschlossenen Elektro­ lytlösung, eine organische oxidierend farbbildende Schicht, eine obere Elektrode und ein transparentes Deckglas auflaminiert bzw. aufgebracht. Diese Verbundscheibe bildet den Deckel eines Sonnendaches, wobei durch wahlweise Veränderung der Spannung an den Elektroden der Lichteinfall in den Fahrzeuginnenraum gesteuert werden kann. Fahrzeugdächer sind aus aerodynamischen Gründen allgemein nach außen gewölbt ausgebildet. Folglich muß auch der lichtdurchlässige Bereich gewölbt ausgebildet sein. Nachteilig bei dem bekannten Fahrzeugdach ist, daß der Verbund­ deckel mit dem elektrochromen Bereich gewölbt hergestellt werden muß, was einer­ seits eine hohen Aufwand erfordert und anderseits zu großer Störanfälligkeit bei der weiteren Verarbeitung führt. Durch Glasbrüche entsteht einer hoher Ausschuß, was die Kosten so stark ansteigen läßt, daß bisher eine Serienherstellung verhindert wurde.

Ähnliche Fahrzeugdächer sind aus DE 36 43 690 C2, DE 196 30 813 A1 und EP 0 436 283 A2 bekannt.

Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die oben genannten Nachteile zu über­ winden und einen Fahrzeugdach-Deckel mit einem durch Anlegen einer Spannung steuerbar lichtdurchlässigen Bereich zu schaffen, welcher einfach und kostengünstig herzustellen ist.

Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen aus dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 dadurch gelöst, daß der lichtdurchlässige Bereich eine äußere gewölbte Scheibe und eine unterhalb der äußeren Scheibe angeordnete planare innere Scheibe aufweist, die mit einem elektrochromen Element versehen ist. Weitere bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.

Die erfindungsgemäße Lösung hat den Vorteil, daß kein Beschichten von gewölbten Scheiben erforderlich ist, die Toleranzen der Funktionsflächen zueinander planar handhabbar sind, der Ausschuß verringert werden kann und Laborerfahrungen an planaren Mustern leichter auf die Praxis mit entsprechend großen Flächen übertrag­ bar sind.

In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die äußere Scheibe aus Einscheiben- oder Verbund-Sicherheitsglas und die innere Scheibe aus Verbundglas gefertigt ist.

Ferner ist bevorzugt vorgesehen, daß der Befestigungsrahmen so ausgebildet ist, das die innere Scheibe lösbar mit der äußeren Scheibe verbunden ist. Dies erlaubt eine einfache Reinigung der Scheiben.

Dabei umfaßt der Befestigungsrahmen bevorzugt ein fest mit der äußeren Scheibe verbundenes Rahmenteil und einen fest mit der inneren Scheibe verbundenen Hal­ terahmen, wobei das Rahmenteil und der Halterahmen lösbar, vorzugsweise mittels einer Schraubverbindung, miteinander verbunden sind.

Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind nachstehend anhand der Zeichnungen näher erläutert; es zeigt:

Fig. 1 die schematische Aufsicht auf ein Fahrzeugdach,

Fig. 2 den Schnitt entlang der Linie I-I von Fig. 1,

Fig. 3 den Schnitt entlang der Linie II-II von Fig. 1 sowie

Fig. 4 und 5 Schnitte ähnlich den Fig. 2 und 3 für eine abgewandelte Ausführungsform.

Gemäß Fig. 1 ist einer festen Dachhaut 10 eine Öffnung 12 ausgebildet, die von einem Deckel 14 verschlossen oder ganz oder zum Teil freigelegt werden kann. Der Deckel 14 kann beispielsweise als Schiebedeckel, als Hebedeckel oder Schiebehebe­ deckel ausgebildet sein. Entsprechend den Fig. 2 und 3, in denen nur der Deckel 14 dargestellt ist, umfaßt der Deckel 14 eine nach außen gewölbte äußere Scheibe 16, die vorzugsweise als Einscheiben-Sicherheitsglasscheibe oder als Verbundsicher­ heitsglasscheibe ausgebildet ist, einen Befestigungsrahmen 18 sowie eine planare innere Scheibe 20, die als Verbundglasscheibe mit einem elektrochromen Element 22 ausgebildet ist. Der Befestigungsrahmen 18 und die innere Scheibe 20 sind unterhalb der äußeren Scheibe 16 angeordnet. Der Befestigungsrahmen 18 dient dazu, die innere Scheibe 20 in definiertem Abstand von der äußeren Scheibe 16 zu halten. Die planare Ausbildung der inneren Scheibe 20 vereinfacht deren Herstellung erheblich, wodurch Kosten eingespart werden, der Ausschuß verringert wird und an planaren Mustern gewonnene Laborerfahrungen leichter auf den Serieneinsatz großer Flächen übertragen werden können.

Der Befestigungsrahmen 18 weist ein sich nach innen erstreckendes Rahmenteil 24 auf, das zweckmäßig von einem Deckelinnenblech gebildet wird, das zur Befesti­ gung des Deckels 14 an dem Fahrzeug ohnehin üblicherweise vorgesehen ist. Das Rahmenteil 24 ist in einem mit Polyurethan umschäumten Bereich 26 am Rand der äußeren Scheibe 16 von unten an die äußere Scheibe 16 angeschäumt ist. Zu dem Befestigungsrahmen 18 gehört ferner ein mittels Schrauben 28 an das Rahmenteil 24 angeschraubter Halterahmen 30, der vorzugsweise aus Kunststoff gefertigt ist. Die innere Scheibe 20 ist in eine im Querschnitt U-förmige Aufnahme 32 das Halterah­ mens 30 eingepaßt, zum Beispiel eingeklebt. Die lösbare Schraubverbindung zwi­ schen der äußeren Scheibe 16 und der inneren Scheibe 20 erlaubt ein Reinigen des Zwischenraumes zwischen den beiden Scheiben 16 bzw. 20.

Die Lichtdurchlässigkeit der äußeren Scheibe 16 ist höher als bei herkömmlichen Glasdächern gewählt und beträgt vorzugsweise etwa 35%. Durch Anlegen einer Spannung an an dem elektrochromen Element 22 vorgesehenen Elektroden (nicht gezeigt) kann die Lichtdurchlässigkeit des elektrochromen Elements und damit des Deckels 14 verändert werden. Zu diesem Zweck ist im Fahrzeuginnenraum ein Bedienelement (nicht gezeigt) vorgesehen, mittels welchem der Fahrer den Lichtein­ fall durch den Deckel 14 in den Fahrzeuginnenraum nach Wunsch steuern kann. Vorzugsweise ist die innere Scheibe 20 so gestaltet, daß die Lichtdurchlässigkeit des gesamten Deckels 14 bis unter 5% gesteuert werden kann.

Die innere Scheibe 20 mit dem elektrochromen Element 22 kann in an sich bekannter Weise ausgebildet sein, wie dies beispielsweise aus DE 36 14 547 C2, DE 196 30 813 A1, EP 0 363 045 oder DE 36 43 690 C2 bekannt ist.

Die planare innere Scheibe 20 mit dem planen elektrochromen Element 22 kann in dem Durchsichtsbereich des Deckels 14 auch unlösbar angebracht sein. Eine solche Ausführungsform ist in den Fig. 4 und 5 veranschaulicht. Dabei sind das Rahmen­ teil 24 (vorzugsweise das Deckelinnenblech) und der Halterahmen 30 fest miteinan­ der verbunden. In diesem Fall ist der Randbereich hermetisch abgedichtet, um das Eindringen von Schmutzpartikeln in den Zwischenraum zwischen den beiden Schei­ ben 16 und 20 zu verhindern. Dafür können Systeme vorgesehen sein, wie sie bei der Isolierglasherstellung im Fahrzeugbereich Stand der Technik sind. So zeigen die Fig. 4 und 5 eine Randdichtung 34 vorzugsweise aus Kunststoff mit Molekularsieb zur Bildung eines Isolierglasverbundes. An der Unterseite der inneren Scheibe 20 ist ferner eine Splitterschutzfolie 36 angedeutet. Es versteht sich, daß eine solche Split­ terschutzfolie zweckmäßig auch bei der Ausführungsform gemäß den Fig. 2 und 3 vorgesehen sein kann.

Claims (14)

1. Lichtdurchlässiger Deckel (14) für ein Fahrzeugdach, dessen Licht­ durchlässigkeit durch Anlegen einer Spannung steuerbar ist, dadurch gekenn­ zeichnet, daß der lichtdurchlässige Deckel (14) eine äußere gewölbte Scheibe (16) sowie eine unterhalb der äußeren Scheibe angeordnete planare innere Scheibe (20) aufweist, die mit einem elektrochromen Element (22) versehen ist.

2. Deckel gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die äußere Scheibe (16) eine höhere Lichtdurchlässigkeit als üblicherweise verwendete Serienglasscheiben hat.

3. Deckel gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die äußere Scheibe (16) aus Einscheiben- oder Verbund-Sicherheitsglas gefertigt ist.

4. Deckel gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Lichtdurchlässigkeit der äußeren Scheibe (16) etwa 35% beträgt.

5. Deckel gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die innere Scheibe (20) aus Verbundglas gefertigt ist.

6. Deckel gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die innere Scheibe (20) so ausgebildet ist, daß die Lichtdurchlässigkeit des gesamten lichtdurchlässigen Deckels (14) bis unter 5% einstellbar ist.

7. Deckel gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die innere Scheibe (20) von einem Befestigungsrahmen (18) gehalten ist.

8. Deckel gemäß Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Befestigungsrahmen (18) so ausgebildet ist, das die innere Scheibe (20) lösbar mit der äußeren Scheibe (16) verbunden ist.

9. Deckel gemäß Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Befesti­ gungsrahmen (18) einen fest mit der äußeren Scheibe (16) verbundenen Rah­ menteil (24) und einen fest mit der inneren Scheibe verbundenen Halterahmen (30) umfaßt, wobei das Rahmenteil und der Halterahmen lösbar miteinander verbunden sind.

10. Deckel gemäß Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Rahmenteil (24) und der Halterahmen (30) miteinander verschraubt sind.

11. Deckel gemäß Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Rahmenteil (24) mittels Polyurethan-Umschäumung an die äußere Scheibe (16) angeschäumt ist.

12. Deckel gemäß einem der Ansprüche 9 bis 11 dadurch gekennzeichnet, daß die innere Scheibe (20) in eine im Querschnitt U-förmige Aufnahme (32) das Halterahmens (30) eingepaßt ist.

13. Deckel gemäß einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Halterahmen (30) aus Kunststoff gefertigt ist.

14. Deckel gemäß Anspruch 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß das Rahmenteil (24) als Blechteil ausgebildet ist.