DE19720675A1 - Fördervorrichtung zum Zuführen von flachen Gütern zu einer Transportverpackung und Betriebsverfahren - Google Patents
Fördervorrichtung zum Zuführen von flachen Gütern zu einer Transportverpackung und BetriebsverfahrenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Fördervorrichtung zum Zuführen
von flachen Gütern zu einer Transportverpackung sowie ein
besonders vorteilhaftes Betriebsverfahren.
Eine Befülleinrichtung mit einer derartigen Fördervorrich
tung ist beispielsweise bekannt aus der DE 38 01 279 C1.
Vorgeklebte, flachliegende Faltschachteln werden in großen
Mengen in den verschiedensten Zweigen der Industrie, insbe
sondere in der Pharmaindustrie, aber auch in der Kosmetikin
dustrie, der Lebensmittelindustrie und anderen Bereichen
verwendet. Derartige vorgeklebte mit Biegelinien, Rillungen
und dergleichen vorgefertigte Faltschachteln dürfen bei ih
rem Transport keinen zu großen Druckkräften ausgesetzt wer
den, weil sie sich sonst sehr schwer, jedenfalls nicht mehr
automatisch und einfach zum Befüllen in ihre Endform auf
richten lassen, da ihre Elastizität verloren geht. Zum Ver
sand derartiger vorgeklebter, flachliegender Faltschachteln
wird daher in der Regel ein manuelles Einfüllen in Trans
portverpackungen, die meist aus Umkartons bestehen, bevor
zugt. Bei diesem manuellen Einfüllen werden von einem Trans
portband die in Schuppenform aneinanderliegenden Schachteln
von einer Bedienungsperson manuell mit beiden Händen in ei
ner ungefähr passenden Menge herausgegriffen und dabei eine
stangenförmige Aneinanderreihung der Faltschachteln gebil
det, mit welcher sie in den Umkarton eingefüllt werden.
Nachteilig bei diesem manuellen Verfahren ist jedoch einer
seits die mangelnde Genauigkeit hinsichtlich der Anzahl der
in den Umkarton eingefüllten Faltschachteln, andererseits ist:
auch keine exakte Stichprobenentnahme nach einem Stichproben
plan, also nach einer vorgegebenen, statistisch sich ändern
den Anzahl von verpackten Faltschachteln möglich. Besten
falls kann willkürlich irgendeine verpackte Faltschachtel
aus der Umverpackung gezogen und der Stichprobenuntersuchung
zugeführt werden. Diese kann dann entweder zurückgeführt
oder durch eine andere, gleichartige Faltschachtel ersetzt
werden, damit die Anzahl der im Umkarton befindlichen Falt
schachteln wieder ungefähr stimmt.
Darüberhinaus ist bei dem manuellen Verfahren aber auch die
monotone und im Endeffekt inhumane Belastung der Bedienungs
person durch den ständig gleichbleibenden geschilderten Ar
beitsgang des Herausgreifens einer Stange von Faltschachteln
und manuellen Einlegens in den Umkarton verbesserungsbedürf
tig.
Eine gewisse Abhilfe schafft daher eine halbautomatische,
sequentielle Einzelbefüllung des Umkartons mit vorgeklebten
Faltschachteln, wobei zwar eine automatisierte Zählung mög
lich ist, wie beispielsweise in der DE 30 18 894 A1 be
schrieben ist, jedoch eine Stichprobenentnahme immer noch
von Hand erfolgen muß. Bei dem bekannten, sequentiellen
halbautomatischen Einfüllen der Faltschachteln in den Umkar
ton ohne vorherige Stangenbildung ist zudem keine hohe
Stückzahlpräzision und keine gut reproduzierbare, vorgebbare
Anzahl an verpackten Faltschachteln erzielbar.
Weiterhin ist bei dem aus der DE-30 18 894 A1 bekannten
halbautomatischen Befüllverfahren von Nachteil, daß eine
Formatumstellung der zu verpackenden Faltschachteln sehr
aufwendig ist und im Bereich zwischen 1 und 1,5 Stunden
liegt, so daß nur große Chargen wirtschaftlich sinnvoll auf
diese Weise verarbeitbar sind. Das gleiche gilt auch für ei
ne Vorrichtung zum Einbringen von Faltschachtelzuschnitten
oder dergleichen Versandkartons gemäß der DT 22 61 416 B2.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es demgegenüber, eine
Fördervorrichtung der eingangs beschriebenen Art vorzustel
len, die ein vollautomatisches Befüllen der Transportverpac
kung mit flachen Gütern in einem taktzeitsparenden Tandem
verfahren ermöglicht, und mit der eine schnelle und tech
nisch einfache Formatumstellung mit minimalen Rüstzeitenver
lusten ermöglicht wird.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch eine Fördervorrich
tung der eingangs geschilderten Art erreicht, die ein För
derbandsystem mit einem im wesentlichen horizontalen Stau
band zum Transport der flachen Güter in einem Schuppenstrom
z. B. aus einer Klebemaschine und zur zeitlichen Pufferung
der flachen Güter, mit einem an das Stauband anschließenden,
nach oben fördernden und um eine horizontale Schwenkachse
etwa auf der Höhe des Staubandes verschwenkbaren Schleusen
band und mit mindestens zwei parallelen, im wesentlichen ho
rizontalen Weichenbändern, die horizontal quer zu ihrer För
derrichtung verschiebbar sind und in einer Verschiebestel
lung an das Schleusenband anschließen, umfaßt.
Damit läßt sich ein taktzeitsparendes Tandemverfahren durch
führen und eine exakte Zählung der verpackten Güter sowie
eine vollautomatisierte Stichprobenentnahme ist mit einfa
chen Mitteln möglich.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform umfassen das Stauband
und die Weichenbänder jeweils ein Zwillingsband mit zwei
quer zur Förderrichtung voneinander beabstandeten, paral
lelen Förderspuren, was eine hohe Sicherheit gegen ein Her
ausrutschen der beförderten flachen Güter während der Förde
rung auf dem Bandsystem bietet, eine Verzahnung zum Schleu
senband ermöglicht und bei Formatwechsel der beförderten Gü
ter Anpassungen überflüssig macht.
Bei einer Weiterbildung dieser Ausführungsform ist im Be
reich zwischen den Förderspuren am weichenbandseitigen Ende
des Schleusenbandes sowie an den schleusenbandseitigen Enden
der Weichenbänder eine Vorrichtung zum Ankoppeln des Schleu
senbandes an das jeweilige Weichenband bzw. umgekehrt vorge
sehen. Damit läßt sich nach einem Wechsel des Weichenbandes
eine sichere Ankopplung an das Schleusenband erreichen.
Bei einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der oben be
schriebenen Ausführungsform der erfindungsgemäßen Befüllein
richtung ist im Anschluß an die schleusenbandabgewandten En
den der Weichenbänder jeweils eine stationäre Vertikalstati
on zur Aufnahme der über das jeweilige Weichenband geförder
ten flachen Güter vorgesehen ist. Diese sammelt die vom Wei
chenband geförderten Güter am Bandende jeweils auf und spei
chert sie in geeigneter Weise.
Vorzugsweise enthält die Vertikalstation ein an- und abkop
pelbares Greifersystem, in dem die aufgenommenen flachen Gü
ter magaziniert und weitertransportiert werden können.
Dabei kann vorteilhafterweise während der mechanischen An
koppelung an die Greiferstation auch eine Energiekopplung
vorgesehen sein, so daß das Greifersystem ohne bewegliche
Energiezuführungen von der Positionierstation auskommt.
Im Bereich des Schleusenbandes ist besonders bevorzugt eine
Zähleinrichtung zur Abzählung der über das Schleusenband ge
förderten flachen Güter vorgesehen, um die der jeweils zu
befüllenden Transportverpackung zuzumessende Menge exakt
einzuhalten.
Ebenfalls besonders bevorzugt ist im Bereich des Schleusen
bandes eine Vorrichtung zur gezielten Stichprobenentnahme
einzelner flacher Güter im aufgeschwenkten Zustand des
Schleusenbandes vorgesehen ist.
Eine Weiterbildung der Ausführungsform weist ein Magazin
auf, in dem die entnommenen Stichproben, vorzugsweise in
vertikaler Richtung gestapelt, abgelegt werden können und
damit für eine Dokumentation oder einen Fehlernachweis in
geeigneter Form zur Verfügung stehen.
In den Rahmen der vorliegenden Erfindung fällt auch ein Ver
fahren zum Befüllen von flachen, reihen- oder schuppenförmig
aneinander liegenden Gütern, insbesondere vorgeklebten,
flachliegenden Faltschachteln in eine Transportverpackung,
insbesondere einen Umkarton, bei dem die flachen Güter über
eine Fördervorrichtung der oben beschriebenen Art zur Trans
portverpackung zugeführt werden, bei dem die flachen Güter
in einem Schuppenstrom mit dem Stauband z. B. aus einer Kle
bemaschine kontinuierlich entnommen werden, und bei dem der
kontinuierliche Schuppenstrom entweder bei herunterge
schwenktem Schleusenband auf eines der Weichenbänder weiter
gefördert und an dessen Ende einer stationären Vertikalsta
tion zugeführt oder bei hochgeschwenktem Schleusenband am
schleusenbandseitigen Ende des Staubandes aufgestaut und da
durch eine Stange von flachen Gütern gebildet wird. Dabei
wirkt das Stauband einerseits als Entnahmevorrichtung, ande
rerseites aber auch als "zeitlicher Speicher" für die ent
nommenen Güter.
Vorzugsweise werden die über die Förderrichtung geförderten
flachen Güter mittels einer Zählvorrichtung abgezählt.
Nach einem Stichprobenplan kann automatisch jeweils aus dem
geförderten Strom von abgezählten flachen Gütern ein be
stimmtes Stück als Stichprobe aus der Fördervorrichtung ent
nommen werden.
Vorzugsweise werden die entnommenen Stichproben automatisch
magaziniert und beispielsweise über elektronische Informati
onsspeicherung dokumentiert, so daß unerlaubte Manipulatio
nen der Stichprobennahme nahezu ausgeschlossen werden kön
nen.
Eine besonders bevorzugte Variante des erfindungsgemäßen
Verfahrens zeichnet sich dadurch aus, daß bei hochgeschwenk
tem Schleusenband die parallelen Weichenbänder quer zu ihrer
Förderrichtung verschoben werden, ein anderes Weichenband an
dem entsprechenden Ende des Schleusenbandes positioniert
wird und bei heruntergeschwenktem Schleusenband den von die
sem geförderten Schuppenstrom flacher Güter aufnimmt und
weiterfördert, wodurch eine beliebig ansteuerbare Verteilung
von Untermengen des Schuppenstroms flacher Güter auf unter
schiedliche Transportwege ermöglicht wird.
Während der hochgeschwenkten Phase des Schleusenbandes kann
aber auch eine automatische Stichprobenentnahme aus dem vom
Stauband geförderten Schuppenstrom flacher Güter gleichzei
tig mit oder unabhängig von einem Wechsel des jeweils an das
Schleusenband anschließenden Weichenbandes erfolgen.
Vorzugsweise wird das Schleusenband nach Förderung einer
vorgewählten Anzahl von flachen Gütern hochgeschwenkt, damit
an einer vorbestimmten Stelle entweder eine Stichprobenent
nahme erfolgt oder um nur eine bestimmte, abgezählte Menge
an flachen Gütern auf das jeweilige Weichenband gelangen zu
lassen, woraufhin dann ein Bandwechsel oder eine Entleerung
des befüllten Weichenbandes erfolgen kann.
Vorteilhafterweise sind mehrere Greifersysteme mit Halteein
richtungen für gleiche und/oder unterschiedliche Formate der
flachen Güter vorhanden. Dann kann in einer bevorzugten Ver
fahrensvariante nach dem Befüllen eines Greifersystems die
ses Entladen und während dessen im Tandemverfahren ein lee
res Greifersystem befüllt werden, so daß keine Taktzeitver
luste auftreten.
Bei Änderung des Formats der flachen Güter kann das zu bela
dende Greifersystem entweder automatisch gegen ein solches
mit passender Halteeinrichtung ausgewechselt werden oder die
verwendete Halteeinrichtung des zu befüllenden Greifersy
stems ebenfalls automatisch durch geregelte Anpassung des
minimalen Abstands von in x-Richtung wirkenden Haltebacken
an das neue Format angepaßt werden, ohne daß zeitraubende
und mechanisch geschultes Bedienungspersonal erfordernde Um
bauten nötig sind.
Besonders vorteilhaft läßt sich das erfindungsgemäße Verfah
ren einsetzen, wenn die Transportverpackung aus einem Umkar
ton besteht, der mittels eines weiteren Greifersystems auto
matisch aufgerichtet und montiert wird. Mit diesem weiteren
Greifersystem können bei Bedarf auch eine oder mehrere Zwi
schenlagen in der Transportverpackung montiert werden, wobei
eine eigene Aufrichte- und Montageeinrichtung eingespart
wird.
Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der Be
schreibung und der Zeichnung. Ebenso können die vorstehend
genannten und die noch weiter aufgeführten Merkmale erfin
dungsgemäß jeweils einzeln für sich oder zu mehreren in be
liebigen Kombinationen Verwendung finden. Die gezeigten und
beschriebenen Ausführungsformen sind nicht als abschließende
Aufzählung zu verstehen, sondern haben vielmehr beispielhaf
ten Charakter für die Schilderung der Erfindung.
Die Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird an
hand von Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Draufsicht von oben auf eine au
tomatische Befülleinrichtung mit der erfindungsge
mäßen Fördervorrichtung;
Fig. 2a eine schematische Seitenansicht einer Ausführungs
form des erfindungsgemäßen Förderbandsystems mit
herabgeschwenktem Schleusenband;
Fig. 2b das Förderbandsystem nach Fig. 2a schematisch von
oben;
Fig. 2c das Förderbandsystem nach Fig. 2a mit hochge
schwenktem Schleusenband;
Fig. 3a eine schematische Seitenansicht einer stationären
Vertikalstation mit angekoppeltem Wechselgreifersy
stem beim Befüllen;
Fig. 3b ein Positioniersystem beim Andocken an das Wechsel
greifersystem nach Fig. 3a; und
Fig. 3c das Wechselgreifersystem nach Fig. 3b mit angedock
tem Positioniersystem beim Ausführen einer Greifbe
wegung und Abdocken von der stationären Vertikal
station mit Hilfe des Positioniersystems.
Die in Fig. 1 gezeigt Befülleinrichtung 10 dient zum Befül
len von flachen, reihen- oder schuppenförmig aneinanderlie
genden, insbesondere vorgeklebten, flachliegenden Falt
schachteln in eine Transportverpackung, insbesondere einen
Umkarton. Dazu werden die Faltschachteln im Schuppenstrom
einer Klebemaschine 1 entnommen und über ein Zwischenband 2
zu einem Stauband 3 befördert. Das Stauband 3 fördert die
vorgeklebten, flachliegenden Faltschachteln in einem Schup
penstrom zu einem Schleusenband 4, an dem eine Zähleinrich
tung 5 zur Abzählung der geförderten Faltschachteln sowie
eine in der Zeichnung nicht in Einzelheiten dargestellte
Vorrichtung 6 zur gezielten Stichprobenentnahme einzelner
Faltschachteln vorgesehen ist.
Am anderen Ende des Schleusenbandes 4 schließt sich ein Wei
chenband 7 an, welches horizontal quer zu seiner Förderrich
tung verschiebbar ist, so daß ein benachbartes, parallel
verlaufendes Weichenband 7' an die Stelle des ersten Wei
chenbandes 7 treten kann. Am Ende der Weichenbänder 7, 7'
ist jeweils eine Vertikalstation 8, 8' mit einem angedockten
Wechselgreifersystem 9, 9' positioniert. Wie unten näher be
schrieben wird, können die Wechselgreifersysteme 9, 9' nach
Befüllung mit Faltschachtel oder anderen flachen Gütern von
der jeweiligen stationären Vertikalstation 8, 8' mittels ei
nes in einer Roboterzelle 11 vorgesehenen Positioniersystems
abgedockt und zu einer Füllstation 12 verschwenkt werden, wo
sie in eine bereitstehende Transportverpackung 13 von oben
in Form einer Stange eingefüllt werden. Über ein Auslaufrol
lenband 14 werden die befüllten Transportverpackungen 13
dann einem zentralen Transportband 15 zugeführt, welches sie
zu einem in der Zeichnung nicht gezeigten Palettierer beför
dert.
Außerhalb der Roboterzelle 11 in räumlicher Nachbarschaft
zur Füllstation 12 ist eine Station 16 zur Montage der Trays
für die Transportverpackungen 13 vorgesehen. Zum Aufrichten,
Kleben und Fügen der Umkartons werden mit einem schmetter
lingsartigen weiteren Greifersystem 17, das über eine auto
matische, zentrale Formatverstellung verfügt, Stanzzuschnit
te aus einem Magazin 18 entnommen und zur Montage auf die
Station 16 verschwenkt. Die fertig montierte Transportver
packung 13 wird dann mit dem weiteren Greifersystem 17 der
Füllstation 12 zugeführt.
Auf einem Kassettenband 19 schließlich können Zwischenlagen
bereitgestellt und der Montagestation 16 zur weiteren Verar
beitung zugeführt werden, falls in den Umkarton 13 mehrere
stangenförmige Lagen von Faltschachteln eingepackt und von
einander getrennt werden sollen.
Die Befülleinrichtung 10 dient also der Automatisierung und
Humanisierung von Arbeitsvorgängen, die sich an eine Falt
schachtel-Klebemaschine 1 anschließen, und zwar dem Zählen,
der Stichprobenentnahme und dem vollautomatischen Verpacken
von Faltschachteln. Dabei wird eine Roboterzelle 11 einge
setzt, die mit zwei Hauptfunktionskreisen agiert:
Ein erstes Achssystem entnimmt dem Magazin 18 einen Stanzzu
schnitt für ein Tray. Mit Hilfe des Schmetterlingsgreifers
17 werden die Seiten- und Frontteile montiert. Das Kleben
und Aufrichten einer Verstärkungsfront geschieht dann in der
Montagestation 16. Das fertige Tray wird anschließend auf
der Befüllstation 12 abgelegt, die auch dem zweiten Funk
tionskreis zugeordnet werden kann.
Sobald sich das erste Achssystem aus dem Bereich der Befüll
station 12 entfernt hat, kann ein weiteres Achssystem mit
dem Verpacken der Faltschachteln beginnen. In einem Tandem
verfahren werden mit Hilfe der halbstationären Magazingrei
fer 9, 9' Stangen von Faltschachteln in das Tray verpackt.
Werden Zwischenlagen benötigt, so kommt der erste Funktions
kreis wieder in Eingriff. Mit dem Schmetterlingsgreifer 17
werden die entsprechenden Zwischenlagen vorbereitet und ein
gesetzt.
Im zweiten Funktionskreis wird der entleerte Magazingreifer
9 bzw. 9' zurückgelegt und durch den inzwischen befüllten
zweiten Magazingreifer 9' bzw 9 ausgetauscht, so daß durch
den Befüllvorgang des Umkartons 13 keine Taktzeitverlust
entstehen.
In den Fig. 2a bis 2c ist die Funktionsweise eines erfin
dungsgemäßen Förderbandsystems 30 dargestellt, welches ein
Stauband 33, ein Schleusenband 34 und zwei horizontal quer
zu ihrer Förderrichtung verschiebbare Weichenbänder 37, 37'
umfaßt.
Die Faltschachteln verlassen nach Fig. 1 im Schuppenstrom
die Klebemaschine 1 auf einem Zwischenband 2 mit ihrer
Klebenaht längs oder vorzugsweise quer zur Transportrich
tung. Vom Zwischenband 2 gelangen sie dann zum Stauband 3,
33, wo sie zeitlich bzw. räumlich gepuffert werden. Am Ende
des Staubandes 33 laufen die Faltschachteln gegen das
Schleusenband 34 an, wo sie angestaut und nach oben abgezo
gen werden. Das Schleusenband 34 erzeugt aus den dicht ge
stellten Faltschachteln einen exakten Schuppenstrom. Die
Faltschachteln im Schuppenstrom werden mittels der Zählein
richtung 35 automatisch einzeln abgezählt.
In Fig. 2a ist das Schleusenband 34 in heruntergeschwenktem
Zustand dargestellt, bei welchem die dicht gestellten Falt
schachteln, deren Oberkanten durch eine vertikal bewegliche
Oberplatte 32 auf gleicher Höhe gehalten werden, vom Stau
band 33 abgezogen und mit Hilfe eines oberen Abzugsbandes 31
dem Weichenband 37 zugeführt werden.
Nach einer vorgewählten Anzahl von Faltschachteln stoppt das
Schleusenband 34 und schwenkt auf, wie in Fig. 2c darge
stellt ist. Während der aufgeschwenkten Phase kann dann, wie
in Fig. 2b gezeigt, das Weichenband 37 durch eine Querbewe
gung von seiner Förderposition wegbewegt und an seine Stelle
das parallel dazu angeordnete Weichenband 37' in die Förder
position geschoben werden. Nach dem Wechsel kann das Schleu
senband 34 anschließend wieder nach unten schwenken und der
Transport von Faltschachteln kann nunmehr über das Weichen
band 37' fortgesetzt werden.
Eine Stichprobenentnahme mittels der Vorrichtung 36 läuft
nach demselben Schema ab. Von einer Steuerungseinrichtung
kommt die Meldung, daß eine Faltschachtel mit einer bestimm
ten Nummer X als Stichprobe zu entnehmen sei. Das Schleusen
band 34 stoppt dann den Faltschachtel-Schuppenstrom und
schwenkt, wie in Fig. 2c gezeigt, auf, so daß die entspre
chende Faltschachtel mit der Nummer X freigegeben wird. Die
se wird dann von einem Oberband der Vorrichtung 36 zur
Stichprobenentnahme, das sich in der aufgeschwenkten Positi
on des Schleusenbandes 34 unmittelbar oben an dieses an
schließt, abgezogen und in einem in der Zeichnung nicht dar
gestellten Magazin abgelegt, wo die Stichprobe weiter bear
beitet bzw. untersucht werden kann. Auch eine Dokumentation,
insbesondere mittels elektronischer Datenerfassung ist dabei
denkbar.
Die Zähleinrichtung 35 kann beispielsweise eine Laser-Exem
plarzähler sein, wie er speziell für die Zählung von Zeitun
gen, Zeitschriften oder Einzelblättern, die in einem Schup
penstrom daherkommen, entwickelt wurde. Ein solcher Zähler
zeichnet sich durch einen großen Meßbereich von ca. 70 mm,
die Detektierung feinster Kanten im Bereich 0,1 mm und eine
hohe Verarbeitungsgeschwindigkeit aus. Eine analoge Elektro
nik ist auf die hohe Verarbeitungsgeschwindigkeit getrimmt.
Bei einem Prototyp des erfindungsgemäßen Förderbandsystems
konnten über 360000 Exemplare pro Stunde gezählt werden, was
einer Zählrate von 100 Faltschachteln pro Sekunde ent
spricht. Ein eingebauter Mikroprozessor überwacht den Zähl
vorgang und kann unerwünschte Doppel- oder Mehrfachimpulse,
wie sie beispielsweise bei einem Vorfalz auftreten, unter
drücken.
Das Stauband 35 beim Förderbandsystem 30 besteht aus einem
Zwillingsband, ebenso die beiden Weichenbänder 37 und 37',
die auf einem Grundgestell mit Linearführung und Antrieb zum
Spurwechsel aufgebaut sind. Das Schleusenband 34 umfaßt ei
nen Zahnriemen mit Mittentrieb, der um ca. 20° in die Höhe
verschwenkbar ist. Auch das Abzugsband 31 sowie die Oberbän
der zur Stichprobenentnahme in der Vorrichtung 36 umfassen
jeweils Zwillingsbänder mit zwei parallelen Förderspuren.
In den Fig. 3a bis 3c ist im Detail der weitere Weg des
Schuppenstroms von Faltschachteln über das Weichenband 47
gezeigt. In Fig. 3a wird eine stationäre Vertikalstation vom
Weichenband 47 mit Faltschachteln von unten her befüllt.
Während des Befüllvorgangs senkt sich die Vertikalstation 48
automatisch, beispielsweise gewichtgesteuert oder aufgrund
eines Zählimpulses aus der Zählereinrichtung 35 in Pfeil
richtung nach unten ab.
Sobald die Vertikalstation 48 gefüllt ist, hält das Weichen
band 47 an und ein Arm eines Positioniersystems 41 schwenkt
heran und dockt an das Greifersystem 49 in der Vertikalsta
tion 48 an, wie in Fig. 3b angedeutet.
Fig. 3c schließlich zeigt eine Greifbewegung des Greifersy
stems 49 durch Bewegung seiner beiden Greiferbacken in
Pfeilrichtung nach oben bzw. nach unten, um die aufgestapel
ten Faltschachteln in einer Stangenform längs der Stangen
achse mit definierter Kraft festzuhalten. Sodann zieht das
Positioniersystem 41 das Greifersystem 49 zusammen mit der
Faltschachtelstange aus der stationären Vertikalstation 48
heraus und befördert es zu der Befüllstation 12.
Claims (18)
1. Fördervorrichtung zum Zuführen von flachen Gütern zu
einer Transportverpackung (13), dadurch gekennzeichnet,
daß die Fördervorrichtung ein Förderbandsystem (30) mit
einem im wesentlichen horizontalen Stauband (3; 33) zum
Transport der flachen Güter in einem Schuppenstrom z. B.
aus einer Klebemaschine (1) und zur zeitlichen Puffe
rung der flachen Güter, mit einem an das Stauband (3;
33) anschließenden, nach oben fördernden und um eine
horizontale Schwenkachse etwa auf der Höhe des Stauban
des (3; 33) verschwenkbaren Schleusenband (4; 34) und
mit mindestens zwei parallelen, im wesentlichen hori
zontalen Weichenbändern (7, 7'; 37, 37'; 47), die hori
zontal quer zu ihrer Förderrichtung verschiebbar sind
und in einer Verschiebestellung an das Schleusenband
(4; 34) anschließen, umfaßt.
2. Fördervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Stauband (3; 33) und die Weichenbän
der (7, 7'; 37, 37'; 47) jeweils ein Zwillingsband mit
zwei quer zur Förderrichtung voneinander beabstandeten,
parallelen Förderspuren umfassen.
3. Fördervorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß im Bereich zwischen den Förderspuren am
weichenbandseitigen Ende des Schleusenbandes (4,; 34)
sowie an den schleusenbandseitigen Enden der Weichen
bänder (7, 7'; 37, 37'; 47) eine Vorrichtung zum Ankop
peln des Schleusenbandes (4; 34) an das jeweilige Wei
chenband (7; 37; 47) vorgesehen ist.
4. Fördervorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß im Anschluß an die
schleusenbandabgewandten Enden der Weichenbänder (7,
7'; 37, 37'; 47) jeweils eine stationäre Vertikalstati
on (8, 8'; 48) zur Aufnahme der über das jeweilige Wei
chenband (7, 7'; 37, 37'; 47) geförderten flachen Güter
vorgesehen ist.
5. Fördervorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Vertikalstation (8, 8'; 48) ein
an- und abkoppelbares Greifersystem (9, 9'; 49) enthält, in
dem die aufgenommenen flachen Güter magaziniert und
weitertransportiert werden können.
6. Fördervorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß während der mechanischen Ankopplung des
Greifersystems (9, 9'; 49) an die Vertikalstation (8,
8'; 48) auch eine Energiekopplung vorgesehen ist.
7. Fördervorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich des Schleu
senbandes (4; 34) eine Zähleinrichtung (5; 35) zur Ab
zählung der über das Schleusenband (4; 34) geförderten
flachen Güter vorgesehen ist.
8. Fördervorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich des Schleu
senbandes (4; 34) eine Vorrichtung (6; 36) zur geziel
ten Stichprobenentnahme einzelner flacher Güter im auf
geschwenkten Zustand des Schleusenbandes (4; 34) vorge
sehen ist.
9. Fördervorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß ein Magazin vorgesehen ist, in dem die
entnommenen Stichproben vorzugsweise in vertikaler
Richtung gestapelt abgelegt werden können.
10. Verfahren zum Befüllen von flachen, reihen- oder schup
penförmig aneinander liegenden Gütern, insbesondere
vorgeklebten, flachliegenden Faltschachteln in eine
Transportverpackung (13), insbesondere einen Umkarton,
bei dem die flachen Güter über eine Fördervorrichtung
nach einem der vorhergehenden Ansprüche zur Transport
verpackung (13) zugeführt werden, dadurch gekennzeich
net, daß die flachen Güter in einem Schuppenstrom mit
dem Stauband (3; 33) z. B. aus einer Klebemaschine (1)
kontinuierlich entnommen werden, und daß der kontinu
ierliche Schuppenstrom entweder bei heruntergeschwenk
tem Schleusenband (4; 34) auf eines der Weichenbänder
(7, 7'; 37, 37'; 47) weitergefördert und an dessen Ende
einer stationären Vertikalstation (8, 8'; 48) zugeführt
oder bei hochgeschwenktem Schleusenband (4; 34) am
schleusenbandseitigen Ende des Staubandes (3; 33) auf
gestaut und dadurch eine Stange von flachen Gütern ge
bildet wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß
bei hochgeschwenktem Schleusenband (4; 34) die paral
lelen Weichenbänder (7, 7'; 37, 37') quer zu ihrer För
derrichtung verschoben werden, ein anderes Weichenband
(7'; 37') an dem entsprechenden Ende des Schleusenban
des (4; 34) positioniert wird und bei herunterge
schwenktem Schleusenband (4; 34) den von diesem geför
derten Schuppenstrom flacher Güter aufnimmt und weiter
fördert.
12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekenn
zeichnet, daß die über die Fördervorrichtung geförder
ten flachen Güter mittels einer Zählvorrichtung (5; 35)
abgezählt werden.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß
nach einem Stichprobenplan automatisch jeweils aus dem
geförderten Strom von abgezählten flachen Gütern ein
bestimmtes als Stichprobe aus der Fördervorrichtung
entnommen wird.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß
die automatische Stichprobenentnahme aus dem vom Stau
band (3; 33) geförderten Schuppenstrom flacher Güter
bei hochgeschwenktem Schleusenband (4; 34) erfolgt.
15. Verfahren nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekenn
zeichnet, daß die entnommenen Stichproben automatisch
magaziniert und, vorzugsweise über elektronische Infor
mationsspeicherung, dokumentiert werden.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 15, dadurch
gekennzeichnet, daß das Schleusenband (4; 34) nach För
derung einer vorgewählten Anzahl von flachen Gütern
hochgeschwenkt wird.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 16, dadurch
gekennzeichnet, daß mehrere Greifersysteme (9, 9'; 49)
mit Halteeinrichtungen für gleiche und/oder unter
schiedliche Formate der flachen Güter vorhanden sind,
und daß nach dem Befüllen eines Greifersystems (9) die
ses entladen und währenddessen im Tandemverfahren ein
leeres Greifersystem (9') befüllt wird.
18. Verfahren nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß
bei Änderung des Formats der flachen Güter das zu bela
dende Greifersystem (9; 49) automatisch gegen eines mit
passender Halteeinrichtung ausgewechselt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997120675 DE19720675C2 (de) | 1997-05-16 | 1997-05-16 | Vorrichtung und Verfahren zum Zuführen von flachen Gütern zu einer Transportverpackung |
Applications Claiming Priority (1)
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DE1997120675 DE19720675C2 (de) | 1997-05-16 | 1997-05-16 | Vorrichtung und Verfahren zum Zuführen von flachen Gütern zu einer Transportverpackung |
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Publication Number | Publication Date |
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DE19720675A1 true DE19720675A1 (de) | 1998-11-19 |
DE19720675C2 DE19720675C2 (de) | 1999-05-20 |
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ID=7829730
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Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19720675C2 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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- 1997-05-16 DE DE1997120675 patent/DE19720675C2/de not_active Expired - Fee Related
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Also Published As
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DE19720675C2 (de) | 1999-05-20 |
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