DE19720620A1 - Verfahren und Einrichtung zur Nutzung des Energieinhalts des aus einer Wärmebehandlung abfließenden Behandlungsgases - Google Patents
Verfahren und Einrichtung zur Nutzung des Energieinhalts des aus einer Wärmebehandlung abfließenden BehandlungsgasesInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Nutzung des Energieinhalts des bei einer Wär
mebehandlung aus der zugehörigen Ofenanlage abfließenden Behandlungsgases (des
Ofenabgases).
Auf dem Gebiet der Wärmebehandlung metallischer Werkstoffe sind Behandlungs
gase, deren Hauptbestandteile Wasserstoff, Kohlenmonoxid und Stickstoff sind, sehr
häufig. In einer Variante werden die CO- und H2-haltigen Schutz- oder Reaktionsgase
aus Luft und einem Kohlenwasserstoffgas (KW-Gas), vorzugsweise Erdgas oder
Propan, gebildet. Eine typische Bildungsreaktion, die eine unvollständige Verbrennung
des KW-Gases darstellt, lautet wie folgt:
(O2 + 4 N2) + 2 CH4 → 2 CO + 4 H2 + 4 N2
= Luft.
Diese Reaktion wird üblicherweise mit einem neben dem oder den Wärmebehand
lungsöfen angeordneten, im Kernstück aus einem Katalysator bestehenden Gasge
nerator bewerkstelligt.
Außerdem ist es auch bekannt, CO- und H2-haltige Schutz- oder Reaktionsgase für
Wärmebehandlungen aus Alkoholen oder aus Kohlendioxid und wiederum einem
Kohlenwasserstoffgas (KW-Gas) zu bilden. Die typischen Bildungsreaktionen für diese
Schutzgasbereitstellungen sind
2 CH3OH → 2 CO + 4 H2
und
2 CO2 + 2 CH4 → 4 CO + 4 H2.
Die auf die beschriebenen Weisen herstellbaren Behandlungsgase haben gemeinsam,
daß sie - auch nach dem sie einen Wärmebehandlungsofen durchlaufen haben - zu
einem hohen Anteil aus Kohlenmonoxid und Wasserstoff bestehen, sie bestehen also
zu einem hohen Anteil aus energiereichen, reaktionsfreudigen Bestandteilen, die so
nicht an die Umgebung abgegeben werden können. Üblicherweise werden die, diese
Stoffe enthaltenden Abgase daher - nach Verlassen der Wärmebehandlung - abge
fackelt und somit in einen ungefährlichen Zustand übergeführt. Der Energieinhalt geht
jedoch bei dieser Arbeitsweise verloren. Ein anderer, bekannter Vorschlag zur Nutzung
besagter Ofenabgase besteht darin, diese zu sammeln, abzukühlen und verdichtet
zwischenzuspeichern und das Speichergas für unterschiedliche Zwecke weiterzu
verwenden. Als mögliche Verwendungszwecke werden die Anwendung als Brenngas
für Flammenvorhänge und dergleichen, als Ausgangsstoff für neues Schutzgas und als
Verdüsungsgas für alkoholische Atmosphärenbildner und Kohlenstoffträger gesehen
(DE-PS 35 34 104).
Die Aufgabenstellung der vorliegenden Erfindung bestand daher darin, die beschrie
bene Situation beim Betrieb von Wärmebehandlungsanlagen zu verbessern und vor
allem hinsichtlich der Energiebilanz Vorteile zu erzielen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß zumindest ein großer Teil
des aus einer Ofenanlage austretenden Behandlungsgases aufgefangen und dessen
Energieinhalt unmittelbar mittels Verbrennung zum Heizen der Ofenanlage selbst
benutzt wird.
Diesem Vorschlag liegt zum einen die Erkenntnis zugrunde, daß das angesprochene
Ofenabgas ein durchaus hochwertiges Brenngas darstellt, und zum anderen der
Umstand, daß es mit verschiedenen Methoden gelingt, das heiße Ofenabgas direkt in
üblichen oder speziellen Heizeinrichtungen im selben Ofen nutzbar zu machen.
Eine vorteilhafte Verfahrensvariante besteht darin, daß Ofenabgas zumindest an einer
wesentlichen Ausflußstelle aus dem Ofen abgezapft wird und mit einem Gebläse -
gegebenenfalls unter Zumischung eines weiteren Brennstoffs - einem oder mehreren,
üblichen Heiz-Strahlrohren des Ofens zugeführt wird.
Eine andere Verfahrensvariante besteht darin, daß das Ofenabgas aufgefangen und
ohne Gebläseeinsatz einem oder mehreren Verbrennungsrohren zugeführt wird, wobei
die sogenannten Verbrennungsrohre im wesentlichen rohrartig aufgebaut sind und
diesen Rohren das sauerstoffhaltige Gas für die Verbrennung so zugeführt wird, daß
es das Ofenabgas ansaugt (Saugwirkung ausübt).
Eine weitere Verfahrensmöglichkeit besteht darin, daß in der oder den sich an die
Behandlungskammer anschließenden Vorkammern des Ofens durch Spülen mit
Inertgas ein Überdruck aufgebaut wird, dadurch das in der Behandlungskammer
entstehende Ofenabgas in dieser gehalten wird und von dort aus speziell über ein oder
mehrere Verbrennungsrohre abfließt, wobei den Verbrennungsrohren das sauer
stoffhaltige Gas für die Verbrennung wiederum so zugeführt wird, daß es das Ofen
abgas ansaugt.
Ein Wärmebehandlungsofen gemäß der Erfindung mit Heizeinrichtung(en) und mit ei
ner Schutzgasversorgung ist dadurch gekennzeichnet,
daß zumindest ein wesentlicher Abgasausgang des Ofens mit dem Brenngaseingang
der Heizeinrichtung bzw. den Heizeinrichtungen verbunden ist.
Eine Heizeinrichtung gemäß der Erfindung ist im wesentlichen dadurch gekennzeich
net, daß sie durch ein im Querschnitt sich erweiterndes Rohr gebildet ist, welches die
Brenngaszufuhr auf der Seite des engen Querschnitts besitzt und welches auf seiner
Zentralachse eine auf den engeren Querschnitt gerichtete Gaszuleitungslanze mit
Strömungsumkehr an seiner Spitze aufweist.
Die Bilder 2 bis 4 zeigen spezielle Ausgestaltungsvarianten der Erfindung, während
Bild 1 den Stand der Technik zeigt.
Es zeigt:
Bild 2 Abgasnutzung in üblichen Heiz-Strahlrohren;
Bild 3 Abgasnutzung im speziellen Verbrennungsrohr;
Bild 4 Abgasnutzung im Verbrennungsrohr und mit Überdruckeinstellung in der
Vorkammer.
Anhand der Figuren wird die Erfindung im folgenden beispielhaft näher beschrieben.
Die Fig. 1 bis 4 zeigen einen Kammerofen mit Behandlungskammer B und
Vorkammer V, die durch einen Schieber T abtrennbar sind (gleiche Teile in den
Fig. 1 bis 4 werden mit den gleichen Symbolen bezeichnet). In der Behand
lungskammer B ist im Deckenbereich ein Ventilator V und, benachbart dazu,
ein Gaseinlaß E plaziert. Wiederum in Durchbrüchen D an der Decke der Behand
lungskammer B sind auch Heizeinrichtungen S zur Beheizung der Behandlungs
kammer B montiert. Häufig - wie in Fig. 2 gezeigt - handelt es sich bei den Heiz
einrichtungen in Wärmebehandlungsöfen um sogenannte Strahlrohre, also, verein
facht beschrieben, um längliche, rohrartige, kopfseitig verschlossene Gebilde, in
denen ein Brenner installiert ist. Üblicherweise werden diese Heizstrahlrohre S mit
Erdgas und Luft betrieben, d. h. in ihnen wird Erdgas mit Luft verbrannt und somit die
Umgebung und speziell die Behandlungskammer von Wärmebehandlungsein
richtungen beheizt. In der Behandlungskammer B des in den Figuren gezeigten
Kammerofens ist ferner auch ein Chargenkorb C gezeigt, in dem sich die zu
behandelten Werkstücke befinden. Unterhalb der Vorkammer V des gezeigten
Ofens, die mit einer Beschickungstür BT abschließbar ist, ist außerdem ein Ab
schreckbad AB. Im Deckenbereich der Vorkammer V ist schließlich ein weiterer
Gaseinlaß E2 sowie ein Gasauslaß GA vorhanden. Häufig ist der Gasauslaß GA bei
Wärmebehandlungsöfen der gezeigten oder auch anderer Art mit einer Abfackelung
AF kombiniert, mit der aus der Ofenanlage austretendes Behandlungsgas verbrannt
wird. Insbesondere letzteres stellt die bislang übliche Verfahrensweise dar, mit der
das über dem Gaseinlaß E üblicherweise permanent zugeführte Behandlungsgas,
das nach einer gewissen Aufenthaltsdauer in der Behandlungskammer B in die
Vorkammer V übertritt, entsorgt wird (siehe Fig. 1).
Die vorliegende Erfindung geht hier jedoch einen anderen Weg, der mit den
Maßnahmen und Einrichtungen, wie sie in den Fig. 2 bis 4 gezeigt sind,
ermöglicht wird.
In Fig. 2 ist z. B. mit dem Gasauslaß GA an der Vorkammer eine Rohrleitung 1
verbunden, die andererseits an die Heizstrahlrohre S angeschlossen ist. In der
Rohrleitung 1 sind außerdem ein Gebläse 2 sowie diverse Gasschalt- und Regel
elemente 3, 4 und 5 angeordnet. In die zwei, in der Fig. 2 gezeigten Strahlrohre S
münden außerdem Luftzuführungsleitungen 7 und 8, die zur Versorgung der Ver
brennung in den Strahlrohren dienen.
Erfindungsgemäß erfolgt nunmehr folgender Ablauf:
Über die Gaseinleitung E wird der Ofen O mit beispielsweise 11 bis 12 cbm/h Behandlungsgas versorgt. Als Behandlungsgas kommt z. B. ein mit einem Gas generartor erzeugtes, aus 20% Kohlenmonoxid, 40% Wasserstoff und 40% Stickstoff bestehendes, sogenanntes Endogas oder ein aus 60% Methanol und 40% Stickstoff erzeugtes Gas zum Einsatz. Auf dieser Basis können dann etwa 10 cbm/h Abgas am Gasauslaß GA abgezogen werden. Dieses nach wie vor im wesentlichen aus CO, H2 und N2 bestehende Gas besitzt einen Heizwert von 6.244 kJ/cbm - zum Vergleich: Erdgas besitzt 36.000 kJ/cbm - kann also 1,73 cbm Erdgas pro Stunde ersetzen. Das abgesaugte Behandlungsgas wird im folgenden unter Druckerhöhung durch das Gebläse 2 den Strahlrohren S zugeführt und in diesen mit Luft verbrannt. In dieser Weise ist insbesondere ein Ofenbetrieb möglich, bei dem in der Behandlungskammer lediglich mit relativ niedrigen Temperaturen gearbeitet wird, wie dies etwa bei einigen Glüh- und Anlaßprozessen der Fall ist (Temperaturen von 400 bis 600° in der Behandlungskammer sind hier ange sprochen). Zur Bewerkstelligung höherer Temperaturen kann dem so verwandten Behandlungsgas ein weiterer Brennstoff, beispielsweise Erdgas, zugemischt werden. Dies ist über die, in der Figur gestrichelt eingezeichneten Zuleitungen 9 und 10 möglich. Auf diese Weise ist dann weitgehend jede gewünschte Heizleistung für die gezeigte Ofenanlage herstellbar, wobei sich im Brenngasgemisch dann unter Umständen lediglich noch 10% des aufgefangenen Behandlungsgases befinden können.
Über die Gaseinleitung E wird der Ofen O mit beispielsweise 11 bis 12 cbm/h Behandlungsgas versorgt. Als Behandlungsgas kommt z. B. ein mit einem Gas generartor erzeugtes, aus 20% Kohlenmonoxid, 40% Wasserstoff und 40% Stickstoff bestehendes, sogenanntes Endogas oder ein aus 60% Methanol und 40% Stickstoff erzeugtes Gas zum Einsatz. Auf dieser Basis können dann etwa 10 cbm/h Abgas am Gasauslaß GA abgezogen werden. Dieses nach wie vor im wesentlichen aus CO, H2 und N2 bestehende Gas besitzt einen Heizwert von 6.244 kJ/cbm - zum Vergleich: Erdgas besitzt 36.000 kJ/cbm - kann also 1,73 cbm Erdgas pro Stunde ersetzen. Das abgesaugte Behandlungsgas wird im folgenden unter Druckerhöhung durch das Gebläse 2 den Strahlrohren S zugeführt und in diesen mit Luft verbrannt. In dieser Weise ist insbesondere ein Ofenbetrieb möglich, bei dem in der Behandlungskammer lediglich mit relativ niedrigen Temperaturen gearbeitet wird, wie dies etwa bei einigen Glüh- und Anlaßprozessen der Fall ist (Temperaturen von 400 bis 600° in der Behandlungskammer sind hier ange sprochen). Zur Bewerkstelligung höherer Temperaturen kann dem so verwandten Behandlungsgas ein weiterer Brennstoff, beispielsweise Erdgas, zugemischt werden. Dies ist über die, in der Figur gestrichelt eingezeichneten Zuleitungen 9 und 10 möglich. Auf diese Weise ist dann weitgehend jede gewünschte Heizleistung für die gezeigte Ofenanlage herstellbar, wobei sich im Brenngasgemisch dann unter Umständen lediglich noch 10% des aufgefangenen Behandlungsgases befinden können.
In einer anderen Variante der Erfindung - siehe Fig. 3 - ist anstelle von Strahlrohren
ein neuartiges Verbrennungsrohr 30 vorgesehen. Das Verbrennungsrohr 30 ist
dadurch gekennzeichnet, daß es ein in seinem Querschnitt sich erweiterndes Rohr
31 aufweist, welches die Behandlungs- bzw. Brenngaszufuhr auf der Seite des
engen Querschnitts besitzt und welches auf seiner Zentralachse eine auf den
engeren Querschnitt zulaufende Luftzuführungslanze 32 mit Strömungsumkehr 33
an ihrer Spitze aufweist.
Diese Verbrennungseinrichtung 30 ist über eine Rohrleitung 1 mit dem Gasauslaß GA
an der Vorkammer verbunden, wobei in dieser Verbindungsleitung 1 im Gegensatz zur
oben beschriebenen Variante kein Gebläse angeordnet ist, da der Transport des
Behandlungsgases durch die Art der Gas Injektion im Verbrennungsrohr selbst -
injiziertes Gas erzeugt eine Saugwirkung - erreicht wird. Im übrigen sind die
Verhältnisse und Abläufe mit denen im obigen Beispiel vergleichbar, denn es erfolgt
die Entnahme des Behandlungsgases wiederum an der Vorkammerdecke und dessen
Verbrennung wird wiederum in der Behandlungskammer mit einer, mit einem
Strahlrohr vergleichbaren Effizienz durchgeführt. Auch in der Ausgestaltungsvariante
gemäß Fig. 3 ist die Zumischung weiteren Heizgases möglich, und diese kann bei
spielsweise durch Anordnung eines Gasinjektors GI - siehe Fig. 3 - in der Verbin
dungsleitung 1 realisiert werden, wodurch zusätzlich eine Steigerung der Ansaug
leistung erreicht werden kann.
Eine weitere Ausgestaltung wiederum mit einem Verbrennungsrohr 30 ist in Fig. 4
ersichtlich. In diesem Falle ist das Verbrennungsrohr 30 wieder - wie in Fig. 3 -
vergleichbar einem Strahlrohr installiert, es ist jedoch an der Seite der Brenngaszufuhr,
also auf der Seite des engeren Querschnitts, offen, d. h. ohne den Anschluß eines
Versorgungsrohrs, gestaltet. Vielmehr wird in der gezeigten Variante Behandlungsgas
aus dem Bodenbereich der Behandlungskammer B direkt durch das offene Ende des
Verbrennungsrohres angesaugt und unmittelbar nach dem Zutritt der Verbrennungsluft
aus der Lanze 32 verbrannt und somit die gewünschte Heizwirkung erzielt. Durch
diese Verfahrensvariante werden jedoch die Strömungsverhältnisse im gezeigten
Kammerofen O verändert, insbesondere quasi umgekehrt. Das über den Gaseinlaß E
zugeführte Behandlungsgas tritt nicht mehr in die Vorkammer V über, sondern wird
bereits in der Behandlungskammer wieder abgesaugt. Durch diese Absaugung
entstehen Verhältnisse, bei denen Gas nicht mehr in die Vorkammer austritt, sondern
bei dem Gas aus der Vorkammer in die Behandlungskammer einfließt. Damit einher
geht die Gefahr, daß Sauerstoff aus der Umgebung in den Ofen und schließlich in die
Behandlungskammer eindringt. Diese Gefahr wird dadurch beseitigt, daß über den in
der Decke der Vorkammer angeordneten Gaseinlaß E2 Stickstoff in geeigneter Menge
zugeführt wird (bei den beschriebenen Verhältnissen ca. 3 cbm/h). Diese
Erfindungsvariante zeichnet sich durch den besonders niedrigen Aufwand in der
Realisierung aus, wobei fehlende Heizleistung gegebenenfalls durch ein
konventionelles Strahlrohr ergänzt werden kann. Als Behandlungsgas wird hier, auch
wegen der durch den N2-Zufluß erfolgenden Verdünnung, stickstoffarmes Be
handlungsgas aus ca. 90% Methanol-Spaltgas vorgesehen (Hµ = 11435 kJ/cbm.)
Abschließend ist festzuhalten, daß die Erfindung nicht auf die oben beschriebenen
Varianten beschränkt ist. Sie kann auch in anderen Ofenanlagen analog ausgeführt
werden und sie kann auch mit anderen Behandlungsgasen als Endogas und
Methanol-Spaltgas unter Umständen noch gewinnbringender zur Anwendung
kommen. Beispielsweise weist das für Aufkohlung besonders vorteilhafte, 50%
Wasserstoff und 50% Kohlenmonoxid enthaltende Kohlungsgas einen Heizwert von
12.686 kJ/cbm auf und ist somit für die hier beschriebene Vorgehensweise, also für
die Anwendung des abfließenden Behandlungsgases als Brenngas, besonders
vorteilhaft.
Claims (9)
1. Verfahren zur Nutzung des Energieinhalts des bei einer Wärmebehandlung aus der
zugehörigen Ofenanlage abfließenden Behandlungsgases (Ofenabgas)
dadurch gekennzeichnet, daß zumindest ein Teil des austretenden Behandlungs
gases aufgefangen und dessen Energieinhalt unmittelbar mittels Verbrennung zum
Heizen der Ofenanlage selbst benutzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Ofenabgas einer
oder mehreren Heizeinrichtungen im Wärmebehandlungsofen zugeführt wird und
dort - gegebenenfalls unter Zumischung eines weiteren Heizstoffs - als Brennstoff
angewandt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Ofenabgas mit
einem Gebläse auf geeigneten Druck gebracht und einem oder mehreren, in der
Wärmebehandlung üblichen Heiz-Strahlrohren des selben oder eines benachbarten
Ofens zugeführt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Ofenabgas
aufgefangen und ohne Gebläseeinsatz einem oder mehreren Verbrennungsrohren
zugeleitet wird, wobei den Verbrennungsrohren das sauerstoffhaltige Gas -
vorzugsweise Luft - für die Verbrennung so zugeführt wird, daß es das Ofenabgas
ansaugt (Saugwirkung ausübt).
5. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß in der oder den der
Behandlungskammer nebengeordneten Vorkammern durch Spülen mit Inertgas ein
Überdruck aufgebaut wird, dadurch das in der Behandlungskammer entstehende
Ofenabgas in dieser gehalten wird und von dort über ein oder mehrere
Verbrennungsrohre abfließt, wobei den Verbrennungsrohren das sauerstoffhaltige
Gas für die Verbrennung so zugeführt wird, daß es das Ofenabgas ansaugt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß dem
Ofenabgas vor seiner Verbrennung ein weiteres brennbares Gas zugemischt wird.
7. Wärmebehandlungsanlage mit einer Behandlungskammer (B) mit Heizeinrich
tung(en) und mit einer Behandlungsgasversorgung, dadurch gekennzeichnet,
daß zumindest ein wesentlicher Abgasausgang (GA) der Anlage mit dem Brenn
gaseingang der Heizeinrichtung(en) (S bzw. 30) verbunden ist.
8. Heizeinrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß sie durch ein im Querschnitt sich
erweiterndes Rohr (31) gebildet ist, welches die Brenngaszufuhr auf der Seite des
engen Querschnitts besitzt und welches auf seiner Zentralachse eine auf den enge
ren Querschnitt gerichtete Gaszuleitungslanze (32) mit Strömungsumkehr (33) an
seiner Spitze aufweist.
9. Wärmebehandlungsanlage mit einer Behandlungskammer (B) mit Heizeinrich
tung(en) und mit einer Behandlungsgasversorgung, dadurch gekennzeichnet,
daß die Heizeinrichtung gebildet ist durch ein im Querschnitt sich erweiterndes Rohr
(31), welches die Brenngaszufuhr auf der Seite des engen Querschnitts besitzt und
welches auf seiner Zentralachse eine auf den engeren Querschnitt gerichtete Gas
zuleitungslanze (32) mit Strömungsumkehr (33) an seiner Spitze aufweist, wobei die
Brenngaszufuhr der Heizeinrichtung zur Behandlungskammer hin offen ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19720620A DE19720620A1 (de) | 1997-02-25 | 1997-05-16 | Verfahren und Einrichtung zur Nutzung des Energieinhalts des aus einer Wärmebehandlung abfließenden Behandlungsgases |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19707472 | 1997-02-25 | ||
DE19720620A DE19720620A1 (de) | 1997-02-25 | 1997-05-16 | Verfahren und Einrichtung zur Nutzung des Energieinhalts des aus einer Wärmebehandlung abfließenden Behandlungsgases |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19720620A1 true DE19720620A1 (de) | 1998-08-27 |
Family
ID=7821395
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19720620A Withdrawn DE19720620A1 (de) | 1997-02-25 | 1997-05-16 | Verfahren und Einrichtung zur Nutzung des Energieinhalts des aus einer Wärmebehandlung abfließenden Behandlungsgases |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19720620A1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
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-
1997
- 1997-05-16 DE DE19720620A patent/DE19720620A1/de not_active Withdrawn
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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Owner name: LINDE GAS AG, 82049 HOELLRIEGELSKREUTH, DE |
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8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: LINDE AG, 65189 WIESBADEN, DE |
|
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |