DE4330003C1 - Verfahren zur Herstellung von Roheisen in einem koksbeheizten Schachtofen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Roheisen in einem koksbeheizten SchachtofenInfo
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- C21B11/02—Making pig-iron other than in blast furnaces in low shaft furnaces or shaft furnaces
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- F27B1/00—Shaft or like vertical or substantially vertical furnaces
- F27B1/10—Details, accessories, or equipment peculiar to furnaces of these types
- F27B1/22—Arrangements of heat-exchange apparatus
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- Y02P10/10—Reduction of greenhouse gas [GHG] emissions
- Y02P10/122—Reduction of greenhouse gas [GHG] emissions by capturing or storing CO2
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Roheisen aus insbesondere mit
organischen Fremdstoffen behafteten oder mit organischen Fremdstoffen vermischten
Eisenträgern in einem Schachtofen, der mit Windformen sowie mit einer im Oberteil des
Schachtofens angeordneten Gasabführung ausgestattet ist, wobei ein Schachtofenabgas den
Windformen mittels einer Gasleitung zugeführt wird.
Bekannt ist, im Hoch- und Kupolofen unter Einsatz von Heißwind und Koks flüssiges Roh-
bzw. Gußeisen zu erzeugen. Es besteht grundsätzlich die Aufgabe, den auf die erzeugte
Eisenmenge bezogenen Koksverbrauch zu minimieren, dabei jedoch die erforderliche
Temperatur und chemische Zusammensetzung des Eisens zu gewährleisten. Die größte
Anwendungsbreite fanden, als dafür geeignete technische Maßnahmen, die Erhöhung der
Windtemperatur, Sauerstoffanreicherung des Windes und der Einsatz von in die Windformen
eingebrachten Zusatzbrennstoffen.
Weiterhin ist das Rückführen von Gichtgas zu den Windformen eines Hochofens nach
DE-OS 17 83 065 bekannt, wobei ein aus dem Gichtgas gewonnenes Kreislaufgas gemeinsam
mit Sauerstoff zugeführt wird. Der hier angestrebte Effekt, den Anteil der indirekten Reduktion
zu erhöhen, wird durch eine CO2-Wäsche des Kreislaufgases erreicht. Eine Rückführung eines
in seiner Zusammensetzung unveränderten Gichtgases, die in der DE-OS 17 83 065 nicht
ausgeschlossen ist, erscheint am Hochofen zunächst als wenig zweckmäßig.
Sind jedoch in den festen Materialien, die einem Hoch- oder Kupolofen von oben zugeführt
werden, organische Stoffe, wie z. B. im Schrott enthaltene Kunststoffteile, Beschichtungen oder
zu entsorgende Reststoffe enthalten, so werden aus diesen, in dem Maße wie sie sich im
Ofenschacht nach unten bewegen und dabei erwärmt und zum Teil gecrackt werden, flüchtige
Bestandteile teilweise oder ganz endotherm ausgetrieben und schließlich in das Abgas
überführt. In diesem Falle ist es allgemein zweckmäßig, wenn dieses Gas den Windformen
zugeführt wird, da praktisch ein Zusatzbrennstoff enthalten ist, der ansonsten dem
Schachtofenprozeß verloren ginge und durch dessen Nutzung der genannte endotherme Effekt
zumindest kompensiert wird. Eine derartige technische Lösung bereitet jedoch bei ihrer
Durchführung Probleme, da die im wärmeren Bereich des Schachtofens in die Gasphase
übergegangenen organischen Stoffe auf ihrem Weg nach oben naturgemäß abgekühlt werden
und teilweise kondensieren. Da dieser Prozeß an den kühleren Wänden besonders in
Erscheinung tritt, führt dies zwangsläufig zu Ablagerungen organischer Stoffe, insbesondere
langkettiger Kohlenwasserstoffe, an den Wänden der Gasabführungsleitungen und letztlich zu
Einschränkungen der Funktionssicherheit.
Deshalb ist Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zur Herstellung von Roheisen in einem
Schachtofen zu zeigen, das es ermöglicht, Schachtofenabgas auch dann den Windformen des
koksbeheizten Schachtofens zuzuführen, wenn unter den zugeführten festen Materialien
organische Stoffe vertreten sind.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß das Schachtofenabgas von der
Gasabführung in nach unten in Flußrichtung geneigten oder in senkrechten, weitestgehend
wärmeisolierten Gasleitungen den Windformen zugeführt wird und daß das Schachtofenabgas
dabei erwärmt oder zumindest nicht gekühlt wird.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren wird erreicht, daß organische Bestandteile, die beim
Absinken im Schacht des Schachtofens verdampft werden und mit nach oben strömenden
Gasen in kältere Bereiche des Schachtofens gelangen, dort kondensieren, schließlich in die
Gasabführung eindringen und sich in der Gasabführung nach unten bewegen, sofort bei ihrem
Eindringen in diese Gasabführungen zumindest nicht gekühlt, dann erwärmt und schließlich
wieder verdampft werden. Dadurch wird verhindert, daß es in einem Teil der Gasabführung
oder der Gasleitung zu Ablagerungen organischer Bestandteile kommt. Dadurch, daß das
Schachtofenabgas von der Gasabführung zu den Windformen in nach unten in Flußrichtung
geneigten oder senkrechten weitgehend wärmeisolierten Gasleitungen geführt wird, ist zu
erreichen, daß eventuell entstandene Niederschläge organischer Bestandteile, die noch zu
verdampfen sind, sich nicht stauen können und durch die Schwerkraft und die Erwärmung in
der Gasleitung nach unten in Richtung der Windformen bewegen.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, daß das
Schachtofenabgas in einem in die Gasleitung integrierten Rekuperator erwärmt wird, wobei der
Rekuperator möglichst nahe an der Gasabführung angeordnet wird. Durch diese Lösung wird
erreicht, daß mittels des eine kompakte Anlage darstellenden Rekuperators auch größere
Wärmeleistungen an das Schachtofenabgas übertragen werden, die letztlich dem
Energiehaushalt des Schachtofens zu gute kommen.
Weiterhin ist es vorteilhaft, daß der Rekuperator mit verbranntem gereinigtem
Schachtofenabgas beheizt wird. Durch diese Lösung wird der Effekt erreicht, daß im Prozeß
selbst hergestellte Energieträger genutzt werden, um Energie dem Prozeß selbst wieder
zuzuführen.
Wird das überschüssige Schachtofenabgas einer Gasreinigung und einer weiteren
Gasverwertung zugeführt, nachdem es in dem Rekuperator erhitzt wurde, ergibt sich der
Vorteil, daß das Schachtofengas mit Sicherheit keine flüssigen Bestandteile mehr enthält. In
diesem Falle wäre z. B. eine Verbrennung des überschüssigen ungereinigten
Schachtofenabgases vorteilhaft, der eine Verwertung in einem speziellen bekannten
Abhitzekessel für ungereinigte verbrannte Schachtofenabgase folgt.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird anhand des folgenden Ausführungsbeispiels erläutert.
Fig. 1 zeigt das Schema eines koksbeheizten Kupolofens, der im Oberteil mit der
Gasabführung 1, einer Gaszuführung 2 zu einem Rekuperator 3, im Unterteil mit
Windformen 4, die durch eine Gasleitung 5 mit dem Rekuperator 3 verbunden sind und einer
Abführung 6 für überschüssiges Kupolofengas zu einer einem Abhitzekessel 7 für ungereinigte
verbrannte Gase vorgeschalteten Brennkammer 8 ausgerüstet ist. In der Gasleitung 5 und der
Abführung 6 sind Regelklappen 9 bzw. 10 angeordnet. Das Schachtofengas, hier als
Kupolofengas, das aus der Gasleitung 5 den Windformen 4 zugeführt wird, wird durch die
Injektorwirkung des Windes in die Windformen 4 gesaugt. Das Kupolofenabgas wird in der
Gasabführung 1 in einer schräg nach unten geführten Gaszuführung 2 dem Rekuperator 3
zugeführt. Im Rekuperator 3 wird das Kupolofenabgas durch ein Heizgas, das den
Rekuperator 3 durchströmt, erwärmt. Das in dem Rekuperator 3 erwärmte Kupolofengas wird
den Windformen 4 und der Abführung 6 zugeführt. In den Windformen 4 wird das
Kupolofengas durch die kinetische Energie des in die Windformen 4 eingebrachten
Kupolofenwindes, der aus der Zuführung 2 den Windformen 4 zugeführt wird, angesaugt.
Mittels der Regelklappen 9 und 10 werden die Mengenanteile an Kupolofengas, die den
Windformen 4 bzw. der Brennkammer 6 zugeführt werden sowie die gesamte die
Gaszuführung 2 durchströmende Menge an Kupolofengas eingestellt. Das überschüssige
Kupolofengas wird in der Brennkammer 8 verbrannt. Die dabei frei werdende Wärme wird
danach im Abhitzekessel 7 zur Dampferzeugung und zur Erwärmung des Kupolofenwindes
genutzt.
Bezugszeichenliste
1 Gasabführung
2 Gaszuführung
3 Rekuperator
4 Windformen
5 Gasleitung
6 Abführung
7 Abhitzekessel
8 Brennkammer
9, 10 Regelklappen
2 Gaszuführung
3 Rekuperator
4 Windformen
5 Gasleitung
6 Abführung
7 Abhitzekessel
8 Brennkammer
9, 10 Regelklappen
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung von Roheisen aus insbesondere mit organischen Fremdstoffen
behafteten oder mit organischen Fremdstoffen vermischten Eisenträgern in einem
Schachtofen, der mit Windformen sowie mit einer im Oberteil des Schachtofens
angeordneten Gasabführung ausgestattet ist, wobei ein Schachtofenabgas den Windformen
mittels einer Gasleitung zugeführt wird,
gekennzeichnet dadurch,
daß das Schachtofenabgas von der Gasabführung in nach unten in Flußrichtung geneigten
oder in senkrechten, weitestgehend wärmeisolierten Gasleitungen den Windformen
zugeführt wird und daß das Schachtofenabgas dabei erwärmt oder zumindest nicht gekühlt
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
gekennzeichnet dadurch,
daß das Schachtofenabgas in einem in die Gasleitung integrierten Rekuperator erwärmt
wird, wobei der Rekuperator möglichst nahe an der Gasabführung angeordnet wird.
3. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 2,
gekennzeichnet dadurch,
daß der Rekuperator mit verbranntem gereinigtem Schachtofenabgas beheizt wird.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3,
gekennzeichnet dadurch,
daß überschüssiges Schachtofenabgas einer Gasreinigung und weiteren Gasverwertung
zugeführt wird, nachdem es in dem Rekuperator erhitzt wurde.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4330003A DE4330003C1 (de) | 1993-09-04 | 1993-09-04 | Verfahren zur Herstellung von Roheisen in einem koksbeheizten Schachtofen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4330003A DE4330003C1 (de) | 1993-09-04 | 1993-09-04 | Verfahren zur Herstellung von Roheisen in einem koksbeheizten Schachtofen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4330003C1 true DE4330003C1 (de) | 1994-08-18 |
Family
ID=6496903
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4330003A Expired - Fee Related DE4330003C1 (de) | 1993-09-04 | 1993-09-04 | Verfahren zur Herstellung von Roheisen in einem koksbeheizten Schachtofen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4330003C1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19963642C2 (de) * | 1999-12-29 | 2002-11-07 | Mallon Joachim | Verfahren zur Kreislaufgas- und/oder Pyrolysegas-Erwärmung |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1783065A1 (de) * | 1964-12-17 | 1971-03-18 | Fink Ferdinand Dipl Ing Dr | Verfahren zum Betrieb von Hochoefen |
-
1993
- 1993-09-04 DE DE4330003A patent/DE4330003C1/de not_active Expired - Fee Related
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1783065A1 (de) * | 1964-12-17 | 1971-03-18 | Fink Ferdinand Dipl Ing Dr | Verfahren zum Betrieb von Hochoefen |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19963642C2 (de) * | 1999-12-29 | 2002-11-07 | Mallon Joachim | Verfahren zur Kreislaufgas- und/oder Pyrolysegas-Erwärmung |
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D1 | Grant (no unexamined application published) patent law 81 | ||
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