DE19717456A1 - Bandabblasvorrichtung - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Abblasen eines aus einem Walzgerüst
auslaufenden Bandes mit einer separaten Bandkantenabblasung.
Bei der Produktion von Walzerzeugnissen, insbesondere Walzbändern, ist es
erforderlich, das mit Kühlmittelflüssigkeit benetzte, aus einem Walzgerüst auslaufende
Band mittels Druckluft zu trocknen. Im Stand der Technik ist es bekannt, zu diesem
Zweck eine Bandabblasung einzusetzen, welche - abhängig von minimaler und
maximaler Bandbreite - aus einer Düsen aufweisenden Mittenzone und mehreren
einzelnen zuschaltbaren Randzonen besteht. Diese Randzonen-Bandabblasung reicht
aber meist nicht aus, um die sich im Bereich der Bandkante durch den Walzspalt
schleppende Kühlmittelflüssigkeit abzublasen. Aus diesem Grunde wird oftmals eine
separate Bandkantenabblasung installiert, bei der die Abblasdüse manuell oder
mechanisch verfahrbar in den Bereich der Bandkante gebracht wird, was einen
entsprechend hohen Aufwand voraussetzt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einer gattungsgemäßen Bandabblas
vorrichtung die Bandkantenabblasung zu verbessern.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Bandkantenabblasung
und die Bandabblasvorrichtung steuerungstechnisch miteinander verbunden sind.
Hierbei liegt der Erfindung der Gedanke zugrunde, die ohnehin benötigte Ventil
steuerung der Mitten- und Randzonen einer vorhandenen Bandabblasvorrichtung zu
nutzen und automatisch die eingespeiste Druckluft auch auf den Bandkantenbereich
zu blasen, und zwar ohne einen zusätzlichen manuellen Eingriff oder einen Antrieb
zur Einstellung auf die zu fahrende Bandbreite vornehmen bzw. -sehen zu müssen, so
daß die Bandkantenabblasung automatisch mit der Bandabblasung einsetzt.
Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht dazu vor, daß die Bandkantenabblasung
Düsenbalken mit mehreren Düsen aufweist, deren Düsenbalkeneingänge jeweils mit
dem Ventilausgang der Ventile der vorhandenen Bandabblasvorrichtung verbunden
sind. Die Düsenbalken sind im Bereich der Randzonen der Bandabblasvorrichtung
angeordnet. Die Abblasdüsen der Bandabblasvorrichtung werden dabei so
angesteuert, daß stets nur die Düse, die neben der letzten Randzonendüse liegt, d. h.
sich außerhalb des vorhandenen Abblasbereiches befindet, beaufschlagt wird und
damit gezielt die Bandkante abbläst und trocknet.
Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß die Düsenbalken in Reihe
hintereinanderliegende Kolben aufweisen, denen ein gemeinsames
Beaufschlagungsmittel zugeordnet ist. Dieses kann eine zentral angeordnete Feder
sein, die sich gegen einen Deckel des Düsenbalkens abstützt und die Kolben in der
Ausgangs- bzw. Außerbetriebslage in ihrer geschlossenen, den Luftaustritt
sperrenden Position hält. Die in dem Düsenbalken angeordneten, horizontal
gegeneinander verschiebbaren Kolben verschließen somit im vorgespannten Zustand
bzw. durch die Beaufschlagung die Düsenausgänge; die Anzahl der Düsen der
Bandkantenabblasung richtet sich hierbei nach der Zahl der Randzonen bzw. der den
Randzonen zugeordneten Düsen. Bei aktiver Bandkantenabblasung wird stets nur der
Düsenanschluß, der neben der letzten aktivierten Randzonendüse liegt, mit Druckluft
beaufschlagt. Wenn beispielsweise ein Band mit minimaler Bandbreite gewalzt wird,
öffnet die dem Walzband am nächsten liegende, erste Düse des Düsenbalkens.
Hierzu verschiebt die anstehende Druckluft nicht nur den ersten Kolben, sondern
auch alle anderen Kolben gegen die Kraft des Beaufschlagungsmittels. Dadurch wird
über die Kolbenringfläche der Durchgang zur ersten Düse frei und die Druckluft dieser
Düse wird gegen die Bandkante geblasen, während alle anderen Düsen weiterhin
gesperrt sind.
Eine bevorzugte Ausführung der Erfindung sieht vor, daß die Kolben einen gleichen
Durchmesser aufweisen und mit Zapfen von unterschiedlichem Durchmesser
ausgebildet sind, und zwar dergestalt, daß die Durchmesser von dem einen äußeren
Kolben zum anderen äußeren Kolben ansteigen. Die einzelnen Zapfen definieren
somit bestimmt gestufte, unterschiedlich große Kolbenringflächen. Der von der
Randzone der normalen Bandabblasvorrichtung entfernteste Kolben des Düsenbal
kens besitzt den geringsten Zapfendurchmesser, während der der Randzone am
nächsten liegende Kolben des Düsenbalkens den größten Durchmesser aufweist.
Dadurch läßt sich erreichen, daß selbst bei auf gegebenenfalls allen
Düsenbalkenanschlüssen anstehender Druckluft, dennoch nur eine bestimmte Düse
freigegeben wird und auf die Bandkante bläst; hingegen bleiben die anderen, nicht
benötigten Düsenausgänge verschlossen. Dies wird dadurch erreicht, daß die Summe
der Ringflächen der Kolben, ausgehend von dem Kolben mit dem größten
Zapfendurchmesser, die Kolbenfläche des Kolbens mit dem geringsten
Zapfendurchmesser nicht überschreitet. Damit wird sichergestellt, daß dann, wenn
beispielsweise der Kolben mit dem geringsten Zapfendurchmesser zuerst mit
Druckluft beaufschlagt wird, nur die ihm zugehörige Düse abbläst und die übrigen
Düsen, obwohl an ihren zugehörigen Balkeneingängen Druckluft anliegt, verschlossen
bleiben.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen und
der nachfolgenden Beschreibung, in der ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes
der Erfindung näher erläutert ist. Es zeigen:
Fig. 1 ein Schaltbild einer Bandabblasvorrichtung, die mit einer Bandkantenab
blasung verbunden ist; und
Fig. 2a, 2b, 2c einen Längsschnitt durch einen Düsenbalken, in verschiedenen Betriebs
stellungen dargestellt.
Die Fig. 1 zeigt ein Schaltbild einer Bandabblasvorrichtung 1, welche einem hier nicht
dargestellten Walzgerüst nachgeschaltet ist, mit der das aus dem Gerüst auslaufende
Band getrocknet wird. Die Bandabblasvorrichtung 1 besteht aus einer Mittenzone 2
sowie zwei Randzonen 3, 4. Die Zonen 2, 3, 4 weisen zur Bandabblasung jeweils
mehrere Düsen 5 auf. Eine Druckluftquelle 6 versorgt über Ventile 7 bis 13 die
Bandabblasvorrichtung 1. Über das Ventil 7 werden einheitlich die Düsen 5 der
Mittenzone 2 und über die Ventile 8 bis 13 selektiv die Düsen 5 der Randzonen 3, 4
mit Druckluft beaufschlagt. Jeder Ausgang (hervorgehoben durch einen schwarzen
Punkt) der Ventile 7 bis 13 ist zusätzlich mit Düseneingängen von zwei - nur
schematisch als Black-Box dargestellen - Düsenbalken 14, 15 einer
Bandkantenabblasung 16 verbunden, von denen jeweils einer an jeder
Bandkantenseite angeordnet ist.
Nachfolgend wird anhand der Fig. 2a, 2b und 2c die Betriebsweise eines der
Düsenbalken 14, 15 näher erläutert.
In Fig. 2a wird der gemäß Fig. 1 nur als Black-Box dargestellte Düsenbalken 14 als
Einzelheit im Längsschnitt konkreter gezeigt. Der Düsenbalken 14 ist oben mit sieben
Düsen 17 bis 23 bestückt, denen Düsenbalkeneingänge 24 bis 30 gegenüberliegen.
In dem Düsenbalken 14 sind in Reihe hintereinanderliegende Kolben 31 bis 37
angeordnet, welche im Ausführungsbeispiel durch eine Druckfeder 38 gegen einen
Deckel 39 vorgespannt sind und in der gezeigten Außerbetriebsstellung die Düsen 17
bis 23 verschließen. Alle Kolben 31 bis 37 haben einen gleichen Kolbendurchmesser,
während ihre Zapfen 40 bis 46 - ausgehend von dem äußeren, in der Figur linken
Kolben 37 - steigende Durchmesser aufweisen.
Die Fig. 2b zeigt den Düsenbalken 14 bei aktiver Bandabblasvorrichtung 1 für ein mit
der kleinsten Bandbreite zu walzendes Metallband. Es strömt Druckluft, angesteuert
über das Ventil 7 (vgl. Fig. 1), durch den Düsenbalkeneingang 24 und drückt den
äußeren rechten Kolben 31 über seine Ringfläche 47 und gleichzeitig alle anderen
Kolben 32 bis 37 gegen die sich an dem Deckel 39 abstützende Druckfeder 38; für
diese Stellbewegung steht in einer die Kolben 32 bis 37 aufnehmenden Mittenbohrung
des Düsenbalkengehäuses ein freier Hubraum 48 zur Verfügung. Der Durchgang zur
Düse 17 wird freigegeben, und damit kann die Druckluft gegen die Bandkante
geblasen werden.
Die Fig. 2c zeigt den Düsenbalken 14 in einer Betriebsstellung, bei der nur die Düse
21 auf die Bandkante bläst, obwohl auch die Düsenbalkeneingänge 24 bis 28 der
rechts angeordneten Düsen 17 bis 20 über die Ventile 7 bis 11 mit Druckluft
beaufschlagt sind. Die Druckluft strömt durch die Balkeneingänge 24 bis 28 und
drückt den Kolben 35 über seine Ringfläche 47 sowie auch die Kolben 36, 37 der links
von der zuzuschaltenden Düse 21 liegenden Düsen 22, 23 gegen die Feder 38. Da
auf den Kolbenringflächen 47 der Kolben 31 bis 34 der rechts von der zu
entsperrenden bzw. zuzuschaltenden Düse 21 liegenden Düsen 17 bis 20 der gleiche
Druck ansteht, wodurch sich diese Kolben auch in Richtung Feder 38 bewegen
wollen, wird schaltungstechnisch dafür gesorgt, daß der Düsenbalkeneingang 28 der
zu aktivierenden Düse 21 zuerst mit Druckluft beaufschlagt wird. Es werden dann
aufgrund der Stufung der Durchmesser der Zapfen 40 bis 46, wodurch sich bestimmte
Verhältnisse der Kolbenringflächen einstellen, die Kolben 35 bis 37 gegen die Feder
38 und die Kolben 31 bis 34 in die entgegengesetzte Richtung gegen einen dortigen
Anschlag 49 (Bohrungsende der Balkengehäuse-Mittenbohrung) gedrückt. Die durch
den Düsenbalkeneingang 28 strömende Druckluft wirkt hierbei auch auf die volle
Kolbenfläche 50 von Kolben 34. Der freie Querschnitt aus der Summe der
Ringflächen 47 der Kolben 31 bis 34 übersteigt nicht das Flächenmaß der
Kolbenfläche 50 von Kolben 34, was sicherstellt, daß die Düsen 17 bis 20
verschlossen bleiben und nur das Ventil 21 auf freien Durchgang, d. h. offen
geschaltet ist.
Somit läßt sich erreichen, daß allein stets die Düse der Düsenbalken 14, 15 mit Druck
beaufschlagt wird, die neben der letzten mit Druckluft beaufschlagten Düse der
Randzonen 3, 4 liegt. Dadurch wird gewährleistet, daß auch die Bandkante gezielt
getrocknet wird.
Claims (4)
1. Vorrichtung zum Abblasen eines aus einem Walzgerüst auslaufenden
Bandes, mit einer separaten, Ansteuerungsventile aufweisenden
Bandkantenabblasung,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Bandkantenabblasung (16) und die Bandabblasvorrichtung (1)
steuerungstechnisch miteinander verbunden sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Bandkantenabblasung (16) Düsenbalken (14, 15) mit mehreren
Düsen (17 bis 23) aufweist, deren Düsenbalkeneingänge (24 bis 30) jeweils
mit dem Ventilausgang der Ventile (7 bis 13) der vorhandenen
Bandabblasvorrichtung (1) verbunden sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Düsenbalken (14, 15) in Reihe hintereinanderliegende Kolben (31
bis 37) aufweisen, denen ein gemeinsames Beaufschlagungsmittel (38)
zugeordnet ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kolben (31 bis 37) einen gleichen Durchmesser aufweisen und mit
Zapfen (40 bis 46) von unterschiedlichem Durchmesser ausgebildet sind,
und zwar dergestalt, daß die Durchmesser von dem einen äußeren Kolben
(37) zum anderen äußeren Kolben (31) ansteigen.
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