Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Betätigung von
verschwenkbaren Stellgliedern, insbesondere zum Verschwen
ken von Regulierklappen zur Steuerung von Luft strömen in
einer Klimaanlage von Kraftfahrzeugen, mit den im Oberbe
griff von Anspruch 1 erläuterten Merkmalen.
Eine Betätigungsvorrichtung dieser Bauart ist, was druck
schriftlich allerdings nicht belegbar ist, als Teil einer
Kraftfahrzeug-Klimaanlage zur Betätigung von Luftregulier
klappen bekannt.
Die Drehhebelmechanismen zur Klappenverstellung werden
hierbei über zwei gemeinsam verdrehbare Kurvenscheiben
betätigt. Hierzu dient ein Betätigungsglied in Form einer
Stellwelle, auf der beide Kurvenscheiben drehfest sitzen.
Diese Stellwelle kann manuell oder über geeignete Stellvor
richtungen, wie elektrische Stellmotoren oder druckmedium-be
tätigte Stellantriebe, parameterabhängig verdrehbar sein.
Bei Vorhandensein von wenigstens drei anzusteuernden Regu
lierklappen ist hierbei die eine Kurvenscheibe zur entspre
chenden Betätigung von zwei Regulierklappen mit nur einer
Kurvenbahn ausgestattet, welch letztere mit je einem Folge
glied der entsprechenden Hebelmechanismen in Eingriff ist.
Aus der koaxialen Zuordnung der Kurvenscheiben auf der
Stellwelle resultieren Nachteile. Je nach Verlauf der
Kurvenbahnen kann die Stellwelle im Bereich der die Kurven
scheiben enthaltenden Ebenen auf Torsion derart beansprucht
werden, daß sich daraus unerwünscht große Abweichungen in
der Stellung der Regulierklappen zueinander ergeben können
(Hysterese).
Je nach Bauart des die Betätigungsvorrichtung aufnehmenden
Teils des Verteilergehäuses entsprechender Klimaanlagen
kann es außerdem notwendig sein, die Kurvenscheiben in
verschiedenen Gehäuseräumen unterzubringen bzw. an einander
gegenüberliegenden Seiten einer Gehäusewand anzuordnen.
Dies zwingt dazu, die Stellwelle durch Gehäuseräume bzw.
Wände des Verteilergehäuses hindurchzuführen.
Je nach Gehäuseaufbau ergibt sich dadurch ein hoher Monta
geaufwand für den Einbau der Betätigungsvorrichtung bei
entsprechend großer Bautiefe. Die Luftumströmung der
Stellwelle kann dabei zu unerwünschten Luftgeräuschen
führen.
Insbesondere bei geteiltem Gehäuse, dessen üblicherweise
aus Kunststoff bestehenden Gehäusehälften in der Regel
mittels Clipsverbindungen zueinander festzulegen sind, ist
dabei nicht auszuschließen, daß durch geringfügige Verla
gerungen der Gehäusehälften zueinander durch die in diesen
vorgesehenen Wellenlagern die Stellwelle bzw. die Betäti
gungsvorrichtung dadurch schwergängig werden kann.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Betätigungs
vorrichtung in einer dem Oberbegriff des Anspruches 1
entsprechenden Ausbildung so zu verbessern, daß sie sowohl
bau- und montagetechnisch als auch funktionsmäßig voll
befriedigt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnen
den Merkmale des Anspruches 1 gelöst.
Die Erfindung ermöglicht somit eine voneinander unabhängige
Lagerung der Kurvenscheiben in einer gemeinsamen Ebene, so
daß sie sich z. B. an der gleichen Seite eines entsprechen
den Trägers, beispielsweise einer Wand eines Verteilerge
häuses einer Klimaanlage, speziell lagern und entsprechend
leicht anbauen lassen, ohne dazu mit einem Lagerteil einan
der gegenüberliegende Gehäusewände durchdringen zu müssen.
Es sind somit auch in besonders vorteilhafter Weise Voraus
setzungen für eine prozeßsichere bzw. maschinelle Montage
der Betätigungsvorrichtung geschaffen.
Durch die gegenseitige, formschlüssige Drehverbindung der
Kurvenscheiben über Verzahnungen läßt sich ein Höchstmaß
an Präzision ihrer Drehbewegungen sicherstellen, so daß
sich ein Optimum an Stellgenauigkeit anzusteuernder Regu
lierklappen bzw. eine erheblich verbesserte Hysterese er
zielen lassen. Schließlich zeichnet sich die erfindungsge
mäße Konstruktion durch eine besonders geringe Bautiefe
aus.
Dabei ist aus DE 195 31 248 A1 bereits eine Klappenkinema
tik für Luftregulierklappen bekannt, bei der die Klap
peneinstellung über miteinander kämmende Zahnräder bewerk
stelligt ist. Auf der Welle einer anzusteuernden Regulier
klappe sitzt drehfest eine Betätigungsscheibe, die im
Winkelabstand von 90° mit randoffenen Eingriffsschlitzen
ausgestattet ist.
Jedem Eingriffsschlitz ist ein Schaltnocken zugeordnet, der
in Abhängigkeit von der jeweiligen Schaltstellung der
Betätigungsscheibe mit dem Eingriffsschlitz zur Durchfüh
rung einer 90°-Scheibendrehung in Eingriff kommt.
Die Schaltnocken sind dabei an jeweils einem der beiden
Zahnräder angeordnet, so daß diese zusammen mit der Betä
tigungsscheibe einen Schrittschaltmechanismus bilden.
Diese Konstruktion arbeitet nicht mit Steuerkurven, gestat
tet demzufolge keine stufenlose Klappeneinstellung und
benötigt bereits für eine Regulierklappe ein Zahnradpaar
sowie für jede weitere anzusteuernde Regulierklappe jeweils
ein Zahnrad und eine Betätigungsscheibe mehr.
Neben erheblichem technischen Aufwand erfordert diese
Klappenkinematik im Falle einer Vielzahl von mit Regulier
klappen auszustattenden Luftführungskanälen zumindest im
Bereich der Betätigungsvorrichtung einen parallelen Kanal
verlauf, was wiederum auf Kosten der Gestaltungsfreiheit
bei der Konzeption des Anlagengehäuses geht.
Mit Bezug auf die Erfindung sind bei einer zu bevorzugenden
Ausführungsform die Verzahnungen an den Kurvenscheiben
gemäß Anspruch 2 vorgesehen, was besondere herstellungs
technische Vorteile bietet, da in diesem Falle z. B. auf
eine besondere Ausgestaltung der Kurvenscheiben mit an
diesen stirnseitig zusätzlich vorzusehenden Zahnkränzen
verzichtet werden kann.
Sind mittels der Betätigungsvorrichtung beispielsweise drei
oder vier Regulierklappen in einer gewünschten Einsatzfolge
anzusteuern, ist eine Antriebsverbindung der beiden Kurven
scheiben ausreichend, deren Zahnkränze gemäß Anspruch 3
miteinander permanent kämmen. Im Falle von vier anzusteu
ernden Regulierklappen können dann beide Kurvenscheiben
jeweils mit zwei Steuerkurven ausgestattet sein.
Eine Alternative für den gegenseitigen Antrieb der Kurven
scheiben ist Gegenstand des Anspruches 4. Eine solche
Antriebsverbindung der beiden Kurvenscheiben kann u. U.
durch die spezielle Geometrie des Gehäuses einer Klimaan
lage oder durch die besondere räumliche Zuordnung von mit
Regulierklappen zu bestückenden Luftkanälen notwendig
werden.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist
gemäß Anspruch 5 möglich, indem sich die Betätigungsvor
richtung beispielsweise vor deren Einbau in eine Klimaan
lage zu einer Baueinheit komplettieren und diese als Ganzes
montieren läßt. Dabei bietet es sich an, gemäß Anspruch 6
kurvenbetätigte Teile der Drehhebelmechanismen gleichfalls
in die Baueinheit zu integrieren.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
stark schematisiert dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 einen Querschnitt durch eine Kraft
fahrzeug-Klimaanlage, deren Gehäuse
beispielsweise mit drei mit Regulier
klappen ausgerüsteten Luftaustritts
düsen ausgestattet ist, zur Veran
schaulichung der Einbaulage der er
findungsgemäßen Betätigungsvorrich
tung;
Fig. 2 eine Vorderansicht der als Baugruppe
in das Gehäuse der Klimaanlage ein
baubaren Betätigungsvorrichtung, in
größerem Maßstab als in Fig. 1;
Fig. 3 ein Diagramm zur Veranschaulichung
der Regulierklappenbewegungen über
einen Drehwinkel von 360° der die
Kurvenscheiben verdrehenden Stell
welle der Betätigungsvorrichtung.
Die in Fig. 1 im Querschnitt dargestellte Klimaanlage wird
beispielsweise in Personenkraftfahrzeugen zwischen Fahrer- und
Beifahrersitz unterhalb des Armaturenbrettes installiert
und weist ein als Ganzes mit 10 bezeichnetes Gehäuse auf.
Dasselbe ist beispielsweise mit drei Luftaustrittskanälen
12, 14, 16 ausgestattet, die jeweils mit einer Regulier
klappe 18 bzw. 20 bzw. 22 ausgerüstet sind.
Der Luftaustrittskanal 12 bildet z. B. eine Defrosterdüse,
der Luftaustrittskanal 14 eine Belüftungsdüse für Kalt- oder
Warmluft und der Luftaustrittskanal 16 eine seitlich in den
Fußraum der Fahrgastzelle einmündende Belüftungsdüse für
Kalt- oder Warmluft. 17 bezeichnet einen Verdampfer und 19
eine Heizvorrichtung der Klimaanlage.
Sämtliche Regulierklappen 12, 14, 16 sind jeweils um eine
gehäusefeste Schwenkachse 24 bzw. 26 bzw. 28 mittels einer
als Ganzes mit 30 bezeichneten Betätigungsvorrichtung
gleichzeitig in gewünschte, aufeinander abgestimmte Regu
lierpositionen verschwenkbar.
Beim vorliegenden Ausführungsbeispiel sollen durch sie
beispielsweise die Belüftungsdüsen 14 und 16 zum gleichen
Zeitpunkt maximal schließbar sein, während zugleich die
Defrosterdüse 12 ihren maximalen Durchlaßquerschnitt haben
soll. Eine solche, aufeinander abgestimmte Regulierklappen
steuerung erfolgt über durch die Betägigungsvorrichtung 30
aktivierbare und als Ganzes mit 32 bzw. 34 bzw. 36 bezeich
nete Drehhebelmechanismen.
Jeder dieser Drehhebelmechanismen 32, 34, 36 wird, wie
insbesondere Fig. 2 deutlich zeigt, durch eine Steuerkurve
38 bzw. 40 bzw. 42 gesteuert, die über eine Stellwelle 44
als gemeinsames Betätigungsglied um jeweils eine Achse 46
bzw. 48 verlagerbar sind. Die Verstellung dieser Stellwelle
44 kann manuell oder selbsttätig parametergesteuert erfol
gen.
Die Steuerkurven 38, 40, 42 sind Bestandteil von zwei
Kurvenscheiben 50 und 52, die parallelachsig auf der glei
chen Flachseite einer Montageplatte 54 gemeinsam verdrehbar
gelagert sind.
Aufgrund der gehäuseseitigen Zuordnung der Luftaustrittska
näle 12, 14 am Gehäuse 10 konnten dabei die deren Regulier
klappen 18, 20 steuernden Steuerkurven 38, 40 gemeinsam in
die Kurvenscheibe 50 als jeweils geschlossene Kurvenbahn
exzentrisch eingeformt werden, so daß für alle Regulier
klappen 18, 20, 22 mit nur zwei Kurvenscheiben 50, 52
auszukommen war.
Die Antriebsverbindung der Kurvenscheiben 50, 52 ist mittels
vorzugsweise an deren Außenumfang angeformten Zahnkränzen
56 und 58 bewerkstelligt, die miteinander kämmen.
In Fällen anderer Gehäusegeometrien kann u. U. ein Achsab
stand der Kurvenscheiben 50, 52 notwendig sein, der über den
Scheibendurchmesser nicht mehr kompensierbar ist. In diesem
Falle läßt sich dann zwischen beide Kurvenscheiben 50, 52
wenigstens ein Zahnrad zwischenschalten, wobei aufgrund der
sich dadurch ändernden Drehrichtung der Steuerscheibe 52
eine andere Auslegung der Steuerkurve 42 notwendig ist.
Jeder Drehhebelmechanismus 32, 34, 36 bildet einen doppel
armigen, plattenseitig angelenkten Hebel, dessen einer
Hebelarm 32' bzw. 34' bzw. 36' mit der zugeordneten Steuer
kurve 38 bzw. 40 bzw. 42 in Eingriff ist.
Der zur Steuerung der Regulierklappe 18 vorgesehene Doppel
hebel 32 wirkt mit seinem anderen Hebelarm 32'', an den ein
Zahnsegment 33 angeformt ist, unmittelbar mit einem auf der
Klappenschwenkachse 24 drehfest sitzenden Gegenzahnsegment
35 zusammen. Die beiden anderen Doppelhebel 34 und 36 wirken
mit deren Hebelarm 34'' bzw. 36'' über jeweils eine an diesem
angelenkte Verbindungslasche 60 bzw. 62 mit der zugeordneten
Regulierklappe 20 bzw. 22 zusammen.
Sämtliche Komponenten der Betätigungsvorrichtung 30 lassen
sich auf die Montageplatte 54 vormontieren. Die dadurch
zustandekommende Baueinheit läßt sich danach als Ganzes
gegebenenfalls maschinell in das Gehäuse 10 einbauen, wonach
lediglich noch die an den Regulierklappen 22 angelenkten
Verbindungslaschen 60 und 62 an die Hebelarme 34'' bzw. 36''
anzulenken sind.
Der Achsabstand der beiden Kurvenscheiben 50, 52 kann mit
hoher Genauigkeit eingehalten werden. Das Spiel zwischen den
Zahnflanken ihrer beiden Zahnkränze 56 und 58 läßt sich
dadurch auf einem Kleinstwert halten. Dies gewährleistet ein
hohes Maß an Stellgenauigkeit von aufeinander abzustimmenden
Klappenschwenkbewegungen.
Die Ausbildung der Steuerkurven 38, 40, 42 als geschlossene
Kurvenbahnen erlaubt eine 360°-Drehung der Stellwelle 44.
Die spezielle Zuordnung von wenigstens zwei Kurvenbahnen 38,
40 an wenigstens einer der Kurvenscheiben 50 bzw. 52 ermög
licht dabei über die volle Umdrehung (360°) dieser Kurven
scheiben kundenspezifisch den gewünschten Zeitpunkt und den
Drehwinkel von gegenseitigen Bewegungen der Regulierklappen
18, 20 festzulegen, wie dies aus dem Klappenbewegungsdia
gramm der Fig. 3 ersichtlich ist.
Es ist klar, daß sich die erfindungsgemäße Betätigungsvor
richtung nicht nur auf Klima- bzw. Heizungs- und Belüftungs
anlagen für Kraftfahrzeuge beschränkt. Ihre Verwendung ist
vielmehr auch in anderen Systemen mit einer Vielzahl von
Stellgliedern denkbar.