DE19712524A1 - Appliziervorrichtung sowie Applizierverfahren für Linerless-Etiketten - Google Patents
Appliziervorrichtung sowie Applizierverfahren für Linerless-EtikettenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Appliziervorrichtung für trägermateriallose Selbstklebe
etiketten gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie ein Verfahren zum
Aufbringen derartiger Etiketten auf ein Produkt gemäß dem Oberbegriff des
Anspruchs 14.
Für die in der Praxis bisher gewöhnlich verwendeten Selbstklebeetiketten wird
üblicherweise zunächst eine Materialbahn hergestellt, deren eine Seite eine
Klebeschicht aufweist und deren andere Seite mittels einer Druckeinrichtung
bedruckbar ist. Diese Materialbahn wird meist zu einer Rolle aufgewickelt, die die
Handhabung der Selbstklebe-Materialbahn und deren Lagerung erleichtert. Um zu
verhindern, daß die einzelnen Lagen der zu einer Rolle aufgewickelten Materialbahn
infolge der Klebeschicht aneinander haften, und um weiter zu verhindern, daß die
Selbstklebe-Materialbahn in der Druckeinheit an Förderwalzen, Druckwalzen und
dgl. anhaftet, wird die Selbstklebe-Materialbahn an der Seite der Klebeschicht mit
einer Trägermaterialbahn abgedeckt.
Diese Trägermaterialbahn macht es aber notwendig, daß nach dem Bedrucken eines
Abschnitts der Selbstklebe-Materialbahn, der später ein einzelnes Etikett bildet und
vor dem Aufbringen dieses Abschnittes auf ein Produkt die Trägermaterialbahn von
der Klebeschicht entfernt wird. Hierzu weisen die bekannten Einrichtungen zum
Aufbringen bzw. Applizieren von Selbstklebeetiketten auf Produkten eine in
Vorschubrichtung der Selbstklebe-Materialbahn nach der Druckeinheit angeordnete
Löseeinheit auf, die die Trägermaterialbahn von der Selbstklebe-Materialbahn
ablöst.
Das Vorsehen einer Trägermaterialbahn führt neben dem vorstehend geschilderten
erhöhten Handhabungsaufwand noch zu dem weiteren Nachteil, daß die aus der
Selbstklebe-Materialbahn gebildete Rolle einen verhältnismäßig großen Durchmesser
aufweist, wobei nur ein Teil dieses Durchmessers für Selbstklebeetiketten
nutzbringend einsetzbar ist. Der andere Teil wird von dem Trägermaterial
beansprucht. Schließlich erhöhen sich durch das Trägermaterial die Material kosten
insgesamt sowie auch die Herstellkosten, da bei der Herstellung einer Rolle aus
einer Selbstklebe-Materialbahn das Trägermaterial auf die Selbstklebe-Materialbahn
aufgebracht werden muß.
Aufgrund der vorstehend dargelegten Nachteile der in der Praxis bisher bekannten
Selbstklebeetiketten sind in der jüngeren Vergangenheit trägermateriallose
Selbstklebeetiketten, die auch als Linerless-Etiketten bezeichnet werden, entwickelt
worden. Die für diese Etikettenart vorgesehene Selbstklebe-Materialbahn weist
auch in dem zu einer Rolle aufgewickelten Zustand keine Trägermaterialschicht
mehr auf, die die Klebeschicht der Selbstklebe-Materialbahn abdeckt. Die
Verwendung eines derartige Materials macht es aber notwendig, daß die
bedruckbare Seite der Materialbahn eine solche Eigenschaft aufweist, daß die
einzelnen Schichten der zu einer Rolle aufgewickelten Materialbahn nicht
aneinander haften. Darüber hinaus ist es notwendig, in der Druckeinheit die mit der
Klebeseite in Berührung kommenden Bauteile mit einer Beschichtung zu versehen,
die ein Anhaften der Klebeseite an diesen Bauteilen der Druckeinheit verhindert.
Lösungen für die vorstehend geschilderten Probleme im Zusammenhang mit
trägermateriallosen Selbstklebeetiketten sind bereits in der Praxis vorhanden.
Dagegen ist es im Augenblick schwierig, die einzelnen bedruckten, von der
Selbstklebe-Materialbahn abgetrennten Selbstklebeetiketten automatisch auf ein
Produkt aufzubringen, da beim Aufbringen sichergestellt werden muß, daß das
Selbstklebeetikett an keinem anderen Bauteil einer Vorrichtung anhaftet sondern
nur an dem Produkt. Aufgrund der Klebeseite des Etiketts, die im Gegensatz zu den
ein Trägermaterial aufweisenden Etiketten permanent zugänglich ist, ist dies bisher
nicht realisiert worden. Daher werden trägermateriallose Selbstklebeetiketten in der
Praxis bisher von Hand aufgebracht. Diese Vorgehensweise ermöglicht aber keinen
schnellen Produktionsablauf.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung sowie ein Verfahren
zum automatischen Aufbringen bzw. Applizieren von trägermateriallosen
Selbstklebeetiketten zu schaffen.
Die vorstehende Aufgabe wird hinsichtlich der Appliziervorrichtung durch die
Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen dieser Lösungen
finden sich in den Unteransprüchen 2 bis 13.
Durch die sich in Vorschubrichtung der Selbstklebe-Materialbahn nach der
Trenneinheit anschließenden Appliziereinheit besteht nunmehr die Möglichkeit, die
von der Selbstklebematerialbahn abgetrennten und ggf. bereits bedruckten
Selbstklebeetiketten an der keine Klebeschicht aufweisenden Seite zu erfassen und
solange zu halten, bis das Selbstklebeetikett auf das Produkt aufzubringen ist. Da
hierbei der Einsatz einer menschlichen Arbeitskraft nicht mehr notwendig ist, kann
das Aufbringen in einer den Produktionserfordernissen angepaßten Weise schnell
kontinuierlich oder diskontinuierlich erfolgen. Eine Störung des Produktions
prozesses infolge eines Anhaftens des abgetrennten Selbstklebeetikettes an der
Hand einer Bedienungsperson und dgl. tritt nicht auf.
Das Erfassen und Halten des abgetrennten Selbstklebeetiketts kann auf unter
schiedliche Weisen erfolgen. Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, wenn die
Appliziereinheit mittels eines Unterdrucks das Selbstklebeetikett an der keine
Klebeschicht aufweisenden Seite, d. h. der bedruckbaren Seite erfaßt und bis zum
Aufbringen auf ein Produkt hält.
Grundsätzlich besteht die Möglichkeit, das abgetrennte Selbstklebeetikett nur
punktweise mittels einer Saugkraft zu halten. Das Aufbringen des Selbstklebe
etiketts wird aber dadurch erleichtert, wenn die Appliziereinheit das Selbstklebe
etikett in einer flächigen Form hält, d. h. wenn die Appliziereinheit eine Haltefläche
zum Halten des abgetrennten Selbstklebeetiketts aufweist. Damit dabei das
Selbstklebeetikett nicht mit Falten und dgl. auf dem Produkt aufgebracht wird, hat
es sich weiterhin als zweckmäßig erwiesen, wenn die Flächenausdehnung der
Haltefläche zumindest gleich, vorzugsweise größer als die Flächenausdehnung des
Selbstklebeetiketts ist.
Um das von der Appliziereinheit erfaßte Selbstklebeetikett auf das Produkt
aufzubringen, ist es notwendig, wenn sich entweder das Produkt zu dem
Selbstklebeetikett oder die Appliziereinheit mit dem Selbstklebeetikett zu dem
Produkt bewegt. Grundsätzlich können hierbei die unterschiedlichsten Bewegungen
ausgeführt werden. So ist es beispielsweise denkbar, daß die Appliziereinheit um
eine im wesentlichen vertikal verlaufende Achse aus einer Erfassungsstellung, in
der das von der Trenneinheit abgetrennte Selbstklebeetikett von der Appliziereinheit
erfaßt wird (oder bereits vor dem Abtrennen der entsprechende Abschnitt der
Selbstklebe-Materialbahn erfaßt worden ist), in eine Applizierstellung reversibel
verschwenkbar ist, in der das Selbstklebeetikett auf das Produkt aufgebracht wird.
Um hierbei möglichst geringen Raum zu beanspruchen, hat es sich als vorteilhaft
erwiesen, wenn die Appliziereinheit zusammen mit dem erfaßten Selbstklebeetikett
in etwa senkrecht zur Flächenausdehnung der Selbstklebe-Materialbahn reversibel
verfahrbar ist. Hierdurch kann beispielsweise eine die zu beklebenden Produkte
kontinuierlich oder diskontinuierlich heranfördernde Fördereinrichtung vorgesehen
werden, oberhalb der die Appliziereinheit angeordnet ist. Sobald durch die
Trenneinheit ein ggf. bereits bedrucktes und von der Appliziereinheit erfaßtes
Selbstklebeetikett von der Selbstklebe-Materialbahn abgetrennt worden ist, befindet
sich die Appliziereinheit in Bereitschaft zum Aufbringen des Selbstklebeetiketts auf
das Produkt. Ist das Produkt dann unterhalb der Appliziereinheit angeordnet, so
kann die Appliziereinheit vertikal zur Vorschubrichtung der Selbstklebe-Materialbahn
bzw. annähernd senkrecht zur Flächenausdehnung der Selbstklebe-Materialbahn
verfahren werden. Hierbei besteht auch die Möglichkeit, daß die Verfahrbewegung
der Appliziereinheit bereits beginnt, bevor das Produkt vollständig unterhalb der
Appliziereinheit angeordnet ist. Ebenso besteht die Möglichkeit, daß die Bewe
gungsabläufe des Produktes bzw. der Appliziereinheit zeitlich hintereinander
erfolgen. Es ist hierbei noch zu bemerken, daß die Steuerung der Bewegungs
abläufe dabei sowohl durch ein Programm als auch durch entsprechende Sensoren,
wie beispielsweise Lichtschranken erfolgen kann.
Um einen möglichst störungsfreien Betrieb zu gewährleisten, hat es sich weiterhin
als vorteilhaft erwiesen, wenn die Appliziereinheit aus einer Ausgangsstellung, die
sich beispielsweise oberhalb der Selbstklebe-Materialbahn befindet und in der die
Selbstklebe-Materialbahn nicht von der Appliziereinheit erfaßbar ist, in eine
Erfassungsstellung, in der das durch die Trenneinheit von der Selbstklebe-
Materialbahn abgetrennte, einzelne Selbstklebeetikett von der Appliziereinheit
erfaßbar ist (oder bereits vor dem Abtrennen der entsprechende- Abschnitt der
Selbstklebe-Materialbahn erfaßbar ist), und von dort weiter in eine Applizierstellung
reversibel verfahrbar ist, in der das abgetrennte Selbstklebeetikett auf ein Produkt
aufbringbar ist.
Die zum Abtrennen eines einzelnen Selbstklebeetiketts von der Selbstklebe-
Materialbahn vorgesehene Trenneinheit kann zum Ausführen des Trennvorgangs
einen eigenen Antrieb besitzen. Neben der hierdurch verursachten Erhöhung der
Herstellkosten für eine derartige Appliziervorrichtung bedarf ein separater Antrieb
für die Trenneinheit eine entsprechende Steuerung, die die einzelnen Bewegungen
der Trenneinheit sowie der Appliziereinheit miteinander koordiniert. Ist demgegen
über die Trenneinheit durch die Appliziereinheit antreibbar, so wird hierdurch nicht
nur eine Antriebseinheit eingespart, sondern auch die zur Kooridination der
Bewegung zwischen diesen beiden Einheiten notwendige Steuereinrichtung. Hierbei
kann der Trennvorgang in einfacher Weise dadurch erzielt werden, daß die
Trenneinheit an der Appliziereinheit angebracht und mit dieser in etwa senkrecht
zur Selbstklebe-Materialbahn verfahrbar ist.
Die Trenneinheit selbst kann wieder die unterschiedlichsten Ausgestaltungen
aufweisen. Üblicherweise ist eine Trenneinheit durch wenigstens ein Obermesser
sowie mindestens ein Untermesser gebildet, von denen eines bewegbar ist,
wogegen das andere ortsfest angeordnet ist. Bei einer so aufgebauten Trenneinheit
hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn das Obermesser durch die Applizier
einheit steuerbar und/oder antreibbar ist. Ebenso besteht die Möglichkeit, daß das
Obermesser unmittelbar oder mittelbar an der Appliziereinheit und dort ins
besondere an dem in Vorschubrichtung der Selbstklebe-Materialbahn vorderen Ende
der Appliziereinheit angebracht ist. In diesem Fall wird nach der Vorschubbewegung
der Selbstklebe-Materialbahn, die sowohl kontinuierlich als auch diskontinuierlich
erfolgen kann, die Appliziereinheit beispielsweise abgesenkt, wobei das Obermes
ser, das in der Weise an der Appliziereinheit angebracht ist, daß es bei der
Querbewegung der Appliziereinheit in Kontakt mit der Selbstklebe-Materialbahn
gelangt nach dem die Appliziereinheit die Selbstklebe-Materialbahn erfaßt hat, in
Berührung mit der Selbstklebe-Materialbahn gelangt und in Zusammenwirkung mit
dem Untermesser die Selbstklebe-Materialbahn durchtrennt. Da die Appliziereinheit
den in Vorschubrichtung der Selbstklebe-Materialbahn hinter der Trenneinheit
befindlichen Abschnitt der Materialbahn bereits erfaßt hat, wird nach dem
Durchführen des Trennvorganges das so gewonnene, abgetrennte Selbstklebee
tikett durch die Appliziereinheit gehalten. Bei der weiteren Absenkbewegung der
Appliziereinheit wird dann das Selbstklebeetikett auf das Produkt aufgebracht.
Um das Abtrennen eines Selbstklebeetiketts von der Selbstklebe-Materialbahn zu
unterstützen, kann weiterhin vorgesehen sein, daß die Appliziereinheit zumindest
annähernd in Vorschubrichtung der Selbstklebe-Materialbahn reversibel bewegbar
ist. Hierdurch wird verhindert, daß das Selbstklebeetikett nach dem Abtrennen
nicht an der Trenneinheit und/oder der Selbstklebe-Materialbahn haften bleibt. Ist
die Appliziereinheit zu der vorstehend genannten Bewegung in der Lage, hat es sich
im Falle einer Trenneinheit aus einem Ober- und einem Untermesser als vorteilhaft
erwiesen, wenn das Obermesser zwar von der Appliziereinheit antreibbar und/oder
steuerbar ist, jedoch mit der Appliziereinheit selbst nicht in Kontakt steht.
Das Selbstklebematerial kann sowohl als flächiges Bahnmaterial als auch als ein auf
eine Rolle aufgewickeltes Material bereitgestellt werden.
Damit der Betriebsablauf durch ein Anhaften der Klebeseite der Selbstklebe-
Materialbahn nicht gestört wird, hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn die mit
der Klebeseite der Selbstklebe-Materialbahn in Berührung kommenden Bauteile
zumindest der Trenneinheit mit einer der Adhäsionskraft dieser Klebeseite
widerstehende Beschichtung versehen sind.
Die vorstehend erwähnte Aufgabe wird hinsichtlich des Verfahrens durch die
Merkmale des Anspruchs 14 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen dieses
erfindungsgemäßen Verfahrens finden sich in den Unteransprüchen 15 bis 18.
Hinsichtlich des Verfahrens finden sich die gleichen Vorteile, wie sie vorstehend im
Zusammenhang mit der Vorrichtung erläutert worden sind.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sowie ein Ausführungsbeispiel werden
nachstehend anhand der beigefügten Zeichnung erläutert.
In der einzigen Zeichnungsfigur ist schematisch eine Druckeinheit 10, eine in
Vorschubrichtung V einer nicht weiter dargestellten Selbstklebe-Materialbahn nach
der Druckeinheit 10 angeordnete Trenneinheit 20 sowie eine sich daran in
Vorschubrichtung V anschließende Appliziereinheit 30 vorgesehen. Die Druckeinheit
10 bedruckt die Selbstklebe-Materialbahn in bekannter Weise.
Die Trenneinheit 20 besteht aus einem Obermesser 22 sowie einem Untermesser
24. Das Obermesser 22 kann an der Appliziereinheit 30 in einer nachstehend noch
erläuterten Weise angebracht sein. Demgegenüber ist das Untermesser 24 ortsfest
beispielsweise am Rahmen der Druckeinheit 10 befestigt. Die Oberflächen des
Obermessers 22, aber insbesondere des Untermessers 24, die in Kontakt mit der
Klebeseite der Selbstklebe-Materialbahn gelangen, weisen eine Beschichtung auf,
die ein Anhaften der Selbstklebe-Materialbahn an der Trenneinheit 20 verhindern.
Ebenso kann das Obermesser 22 von der Appliziereinheit 30 angetrieben und/oder
gesteuert werden, wobei das Obermesser 22 nicht an der Appliziereinheit 30
angebracht sein muß. In diesem Fall wird die Bewegung des Obermessers 22 von
der Bewegung der Appliziereinheit 30 abgeleitet, jedoch steht das Obermesser 22
nicht in unmittelbarem Kontakt zur Appliziereinheit 30.
Die Appliziereinheit 30 besteht aus einem Halteelement 32, welches eine
Haltefläche 34 aufweist. Die Haltefläche 34 besitzt vorzugsweise eine solche
Flächenausdehnung, daß sie ein von der Selbstklebe-Materialbahn durch die
Trenneinheit 20 abgetrenntes Selbstklebeetikett, das ebenfalls nicht weiter
dargestellt ist, in der Weise halten kann, daß der Rand der Haltefläche 34 das
Selbstklebeetikett überragt. Zum Halten des Selbstklebeetiketts ist die Applizier
einheit 30 mit einer ebenfalls nicht weiter dargestellten Saugvorrichtung zum
Erzeugen eines Unterdruckes versehen. Hierdurch wird die Selbstklebe-Material
bahn, die sich unterhalb der Appliziereinheit 30, bezogen auf die Anordnung der
einzigen Zeichnungsfigur, angeordnet ist, an der keine Klebeschicht aufweisenden
Seite, d. h. der Seite mit einem ggf. durch die Druckeinheit 10 vorgenommenen
Aufdruck, erfaßt und an der Haltefläche 34 gehalten.
Wie aus der einzigen Zeichnungsfigur weiter hervorgeht, kann das Obermesser 22
an dem in Vorschubrichtung V vorderen Ende der Appliziereinheit 30 an dieser
angebracht sein. Dabei ragt das Obermesser 22 über die Haltefläche 34 nach unten
hervor. Hierdurch erfolgt das Abtrennen eines Selbstklebetiketts von der Selbst
klebe-Materialbahn, bevor die Appliziereinheit 30 den Förderweg der Selbstklebe-
Materialbahn überquert. In dem Fall, in dem die Appliziereinheit 30 zumindest
annähernd in Vorschubrichtung V der Selbstklebe-Materialbahn reversibel verfahrbar
ist, um den Trennvorgang für das Selbstklebeetikett von der Selbstklebe-Material
bahn zu unterstützen, kann auch vorgesehen sein, daß das Obermesser 22 zwar
von der Appliziereinheit 30 angetrieben und/oder gesteuert wird, jedoch nicht an
der Appliziereinheit 30 unmittelbar angebracht ist.
Wie durch den Doppelpfeil B in der einzigen Zeichnungsfigur dargestellt ist, ist die
Appliziereinheit 30 in einer Richtung senkrecht zur Flächenausdehnung der
Selbstklebe-Materialbahn reversibel verfahrbar. Hierbei nimmt die Appliziereinheit
30 wenigstens drei Stellungen ein. Die Appliziereinheit 30 ist aus einer Außer
betriebsstellung in eine Erfassungsstellung verfahrbar, in der die Appliziereinheit 30
die unterhalb des Halteelements 32 befindlichen Selbstklebe-Materialbahn erfaßt.
Bei der Bewegung aus der Ausgangsstellung in die Erfassungsstellung kann das
Obermesser bereits in Kontakt mit der Selbstklebe-Materialbahn gelangen. Ein
Durchtrennen muß hierbei aber noch nicht erfolgen. Ist die Durchtrennung der
Selbstklebe-Materialbahn zum Erzeugen eines einzelnen Selbstklebeetiketts bereits
in dieser Stellung erfolgt, so kann weiterhin vorgesehen sein, daß die Applizier
einheit 30 zumindest annähernd in Vorschubrichtung V der Selbstklebe-Material
bahn reversibel verfahrbar ist, um diesen Trennvorgang zu unterstützen. In diesem
Fall wird dann das Obermesser 22 nur von der Appliziereinheit 30 angetrieben bzw.
gesteuert, steht jedoch nicht in Kontakt mit der Appliziereinheit 30. Aus der
Erfassungsstellung ist das Halteelement 32 der Appliziereinheit 30 in eine
Applizierstellung verfahrbar, in der das von der Selbstklebe-Materialbahn abgetrenn
te Selbstklebeetikett auf ein unterhalb der Appliziereinheit 30, bezogen auf die
einzige Zeichnungsfigur, befindliches Produkt P aufbringbar ist. Bei der Bewegung
aus der Erfassungsstellung in die Applizierstellung kann dabei das Abtrennen des
Selbstklebeetiketts mittels der Trenneinheit 20 von der Selbstklebe-Materialbahn
erfolgen. Selbstverständlich ist aber auch denkbar, daß die Appliziereinheit 30 nach
dem Abtrennen des Selbstklebeetiketts von der Selbstklebe-Materialbahn und vor
Erreichen der Applizierstellung eine Zwischenstellung, die als Haltestellung
bezeichnet werden kann, einnimmt.
Claims (18)
1. Appliziervorrichtung für trägermateriallose Selbstklebeetiketten, mit einer
Trenneinheit (20) zum Abtrennen der einzelnen Selbstklebeetiketten von der
Selbstklebe-Materialbahn, die in Vorschubrichtung (V) einer aus einem
trägermateriallosen Selbstklebeband gebildeten Selbstklebe-Materialbahn
hinter einer ggf. vorhandenen Druckeinheit (10) zum Aufdrucken einzelner
Etikettentextabschnitte auf die Selbstklebe-Materialbahn angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet, daß sich in Vorschubrichtung (V) der Selbstklebe-
Materialbahn nach der Trenneinheit (20) eine Appliziereinheit (30) an
schließt die das Selbstklebeetikett an seiner kleberfreien Seite erfaßt und
auf ein mit einem Selbstklebeetikett zu versehendes Produkt (P) aufbringt.
2. Appliziervorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Appliziereinheit (30) mittels eines Unter
drucks das Selbstklebeetikett erfaßt und bis zum Aufbringen auf ein Produkt
(P) hält.
3. Appliziervorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Appliziereinheit (30) eine Haltefläche (34)
zum Halten des abgetrennten Selbstklebeetiketts aufweist.
4. Appliziervorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Flächenausdehnung der Haltefläche (34)
zumindest gleich, vorzugsweise größer als die Flächenausdehnung des
Selbstklebeetiketts ist.
5. Appliziervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Appliziereinheit (30) zusammen mit dem
erfaßten Selbstklebeetikett in etwa senkrecht zur Flächenausdehnung der
Selbstklebe-Materialbahn reversibel verfahrbar ist.
6. Appliziervorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Appliziereinheit (30) aus einer Ausgangs
stellung, in der die Selbstklebe-Materialbahn nicht von der Appliziereinheit
(30) erfaßbar ist, in eine Erfassungsstellung, in der die Selbstklebe-
Materialbahn erfaßbar ist, und von dort weiter in eine Applizierstellung
reversibel verfahrbar ist, in der das abgetrennte Selbstklebeetikett auf ein
Produkt (P) aufbringbar ist.
7. Appliziervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Trenneinheit (20) durch die Appliziereinheit
(30) antreibbar ist.
8. Appliziervorrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die Trenneinheit (20) an der Appliziereinheit
(30) angebracht ist und mit dieser in etwa senkrecht zur Flächenausdehnung
der Selbstklebe-Materialbahn verfahrbar ist.
9. Appliziervorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, bei der die Trenneinheit (20)
wenigstens ein Obermesser (22) sowie mindestens ein Untermesser (24)
aufweist,
dadurch gekennzeichnet, daß das Obermesser (22) durch die Appliziereinheit
(30) steuerbar und/oder antreibbar ist.
10. Appliziervorrichtung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, daß das Obermesser (22) in der Weise an der
Appliziereinheit (30) angebracht ist, daß es bei der Bewegung senkrecht zur
Flächenausdehnung der Selbstklebe-Materialbahn der Appliziereinheit (30)
in Kontakt mit der Selbstklebe-Materialbahn gelangt, nach dem die
Appliziereinheit (30) die Selbstklebe-Materialbahn erfaßt hat.
11. Appliziervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß die Appliziereinheit (30) in der Lage ist, eine
Bewegung in Vorschubrichtung (V) der Selbstklebe-Materialbahn reversibel
auszuführen.
12. Appliziervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß das das Selbstklebematerial von einer Rolle
abziehbar ist, die in einer Druckeinheit (10) oder in Vorschubrichtung (V) der
Selbstklebe-Materialbahn vor der Druckeinheit (10) anordenbar ist.
13. Appliziervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß die mit der Klebeseite der Selbstklebe-
Materialbahn in Berührung kommenden Bauteile der Trenneinheit (20) mit
einer der Adhäsionskraft dieser Klebeseite widerstehenden Beschichtung
versehen sind.
14. Verfahren zum Applizieren von bedruckten Selbstklebeetiketten auf
Produkten, bei dem einzelne Selbstklebeetiketten von einer ggf. aus einer
Druckeinheit kommenden Selbstklebe-Materialbahn mittels einer Trenn
einheit abgetrennt werden,
dadurch gekennzeichnet, daß die abgetrennten Selbstklebeetiketten mittels
einer Appliziereinheit an ihrer Nicht-Klebeseite erfaßt, gehalten und auf ein
Produkt aufgebracht werden.
15. Verfahren nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet, daß die Appliziereinheit die abgetrennten
Selbstklebeetiketten mittel Saugkraft erfaßt.
16. Verfahren nach Anspruch 14 oder 15,
dadurch gekennzeichnet, daß die Appliziereinheit aus einer Ausgangs
stellung, in der die Selstklebe-Materialbahn nicht von der Appliziereinheit
erfaßbar ist, in eine Erfassungsstellung, in der die Selbstklebe-Materialbahn
erfaßbar ist, und von dort weiter in eine Applizierstellung reversibel
verfahren wird, in der das abgetrennte Selbstklebe-Etikett auf ein Produkt
aufbringbar ist.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 14 bis 16,
dadurch gekennzeichnet, daß die Trenneinheit von der Appliziereinheit
angetrieben wird.
18. Verfahren nach einem der Ansprüche 14 bis 17,
dadurch gekennzeichnet, daß die Trenneinheit das Selbstklebeetikett nach
dem Erfassen der Selbstklebe-Materialbahn durch die Appliziereinheit von
der Selbstklebe-Materialbahn abtrennt.
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