DE19711717A1 - Vorrichtung und Verfahren zum Auflösen von unedlen Metallen - Google Patents
Vorrichtung und Verfahren zum Auflösen von unedlen MetallenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein
Verfahren zum Auflösen von unedlen Metallen.
In der galvanischen Industrie ist es oft notwendig, unedle
Metalle für eine spätere Beschichtung, beispielsweise eine
Verzinkung, in Lösung zu bringen.
Nach dem Stand der Technik wird dies beispielsweise
erreicht, indem das unedle Metall in Stahlkörbe gefüllt
wird, die dann in eine wäßrige Lösung eingetaucht werden,
in welcher sich das unedle Metall außenstromlos unter
Wasserstoffentwicklung auflöst.
Die Auflösung des unedlen Metalls unter diesen Bedingungen
ist jedoch für die meisten Anwendungen bei weitem zu
langsam und vor allem für viele industrielle Prozesse in
hohem Maße störend. So macht die langsame Auflösung
beispielsweise größere Anlagen nötig, da größere Mengen des
unedlen Metalles eingesetzt werden müssen, wenn eine hohe
Konzentration der Metallionen erreicht werden soll, welche
bei schnellerer Auflösung mit einer viel geringeren Menge
erreicht werden könnte.
Zur Beschleunigung der Auflösung von Zink wird in
JP Patents Abstracts of Japan 6-10200 A. C-1191, Bd. 18,
Nr. 215 (1994), ein Verfahren beschrieben, worin das Zink
mit den Metallen Ti und/oder Nb in Kontakt gebracht wird.
Dabei läßt sich eine 1,5-1,7fach höhere Löserate als im
Kontakt mit Eisen erreichen.
In JP Patents Abstracts of Japan 6-116800 A. C-1231, Bd.
18, Nr. 401 (1994), wird ein Verfahren zum Einbringen von
Zinkionen in ein Galvanisierbad beschrieben, in dem Zink
zur Erhöhung der Lösegeschwindigkeit in einer
Reaktionskammer mit Pt, Au, Ag oder Pd in Kontakt gebracht
wird.
Die DE-A-38 20 748 beschreibt ein Verfahren und eine
Vorrichtung zur Regenerierung von Zinksulfatlösungen. Dabei
wird die zu regenerierende Zinksulfatlösung zur
Anreicherung von Zinkionen durch eine in Kontakt mit Platin
befindliche Schüttung kleinstückigen metallischen Zinks ge
leitet.
Die Löseraten für Zink, die sich mit den beschriebenen
Verfahren erzielen lassen, sind aber entweder immer noch
sehr niedrig, oder aber die Verfahren sind wegen der hohen
Kosten für die verwendeten Materialien in großtechnischem
Maßstab nicht wirtschaftlich.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht daher darin,
eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Verfügung zu
stellen, mit welchen eine rasche und kostengünstige
Auflösung von unedlen Metallen, insbesondere von Zink,
ermöglicht wird.
Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 und ein Verfahren mit den Merkmalen von
Anspruch 5 gelöst.
Überraschend wurde gefunden, daß sich unedle Metalle rasch
und kostengünstig auflösen lassen, wenn man das
aufzulösende Metall mit Cobalt, Nickel, sowie Legierungen
und/oder Verbindungen dieser Metalle in elektrisch
leitenden Kontakt bringt. Als Legierungen können sowohl
Legierungen von Cobalt und Nickel miteinander als auch
Legierungen mit anderen Metallen eingesetzt werden.
Geeignete Cobalt- und Nickelverbindungen sind insbesondere
Oxide und Mischoxide dieser Metalle, es lassen sich aber
auch Chelate wie Cobalt- oder Nickelphthalocyanin
einsetzen.
Als aufzulösende unedle Metalle kommen vorzugsweise Zink,
Cadmium, Zinn und Blei in Betracht.
Als Form der Vorrichtung ist eine korbförmige Gestalt
besonders bevorzugt. Diese hat den Vorteil, daß das unedle
Metall einfach in den Korb eingefüllt werden kann.
Weiterhin kann der Korb entweder aus dem Material selbst
hergestellt werden oder aber aus einem beliebigen Material
gebildet sein, welches dann mit dem Material beschichtet
wird. Die letztgenannte Möglichkeit wird insbesondere
bevorzugt, wenn die benötigten Materialmengen und somit
auch die Kosten für den Korb noch weiter vermindert werden
sollen. Gleichzeitig wird durch einen Korb eine große
Oberfläche erzeugt, was für die Geschwindigkeit der
Auflösung ebenfalls von erheblicher Bedeutung ist. Durch
Aufrauhung, z. B. durch Sandstrahlen, wird die aktive
Oberfläche weiter vergrößert.
Für die Verwendung in konventionellen Anlagen ist ein
vorteilhafter Korb ein vernickelter Stahlkorb, besonders
bevorzugt ein matt vernickelter, sandgestrahlter Stahlkorb,
da er kostengünstig herzustellen ist und im Vergleich zu
herkömmlichen Stahlkörben eine deutlich beschleunigte
Auflösung von unedlen Metallen ermöglicht.
In einer bevorzugten Ausführungsform wird Zink als das
unedle Metall in einen vernickelten Korb gefüllt, welcher
dann in einen Elektrolyten, beispielsweise einen
alkalischen Elektrolyten, getaucht wird.
Um gute Lösegeschwindigkeiten zu erzielen ist es
zweckmäßig, eine gute Umflutung im Bad zu gewährleisten.
Ferner sollten Badverunreinigungen vermieden werden, um
eine Passivierung des Korbmaterials zu vermeiden.
Für die Verwendung in Lösereaktoren mit besonders hoher
Raum-/zeitausbeute ist für die genannten Materialien eine
andere Form (z. B. Fließ- oder Festbett aus kleinen
Kügelchen (beschichtet oder massiv)) vorteilhafter und
daher besonders bevorzugt.
Die Vorrichtung und das Verfahren der vorliegenden
Erfindung haben den Vorteil, daß die Auflösung des unedlen
Metalles stark beschleunigt wird. Außerdem hat die
erfindungsgemäße Vorrichtung den Vorteil, daß entsprechende
Lösungsanlagen signifikant kleiner und kostengünstiger
gestaltet werden können.
Weitere Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung
ergeben sich aus der Beschreibung von Ausführungsbeispielen
sowie anhand der Zeichnungen.
Es zeigt:
Fig. 1 eine schematische Zeichnung eines Vorlösebehälters
für eine Verzinkungsanlage;
und
Fig. 2 eine schematische Zeichnung der Volumenströme
zwischen Zinkbad und einem Vorlösebehälter gemäß
Fig. 1. Die Konzentrationsänderungen durch die
Volumenströme sowie durch die galvanische
Zinkabscheidung im Bad und die außenstromlose
Zinkauflösung im Lösebehälter a bzw. l lassen sich
mit dem gezeigten Differentialgleichungssystem
beschreiben, das sich mit herkömmlichen Personal
Computern schnell und ohne großen Aufwand numerisch
lösen läßt und somit zur automatischen Steuerung
der Zinkkonzentration herangezogen werden kann.
Ein 1000 ml Becherglas wird zu 2/3 mit alkalischem
Zinkelektrolyt (20 g/l Zn und 170 g/l NaOH) gefüllt. Es
wird eine grobkristalline Reinstzinkplatte (Anodenzink,
Reinheit 99,995%) mit den Ausmaßen (8 cm × 5 cm × 0,8 cm)
senkrecht 5 cm tief eingehängt. Parallel dazu, im Abstand
von 1 cm, wird eine Stahlplatte (ST37) mit den Ausmaßen
(8 cm × 5 cm × 0,2 cm) ebenfalls 5 cm tief eingehängt. Mit
einem Magnetrührer wird der Elektrolyt mit 500 U/min
gerührt. Die beiden Platten werden mittels Krokodilklemmen
oberhalb des Elektrolytpegels über Kupferleitungen
elektrisch kontaktiert. Die beiden Kupferleitungen enden
jeweils im Strommeßeingang eines digitalen Multimeters. Es
wird ein Strom von 4 mA gemessen.
Die Versuchsdurchführung erfolgte wie in Beispiel 1, mit
der Ausnahme, daß anstelle der Stahlplatte eine gleiche,
jedoch mit einer katalytischen Nickelschicht versehene
Stahlplatte wie beschrieben eingehängt und elektrisch über
das Multimeter mit der Zinkanode kontaktiert wurde. Es wird
ein Strom von 375 mA gemessen.
Die gemessenen Ströme sind entsprechend dem Faraday′schen
Gesetz direkt proportional zum Stoffumsatz, nämlich
Zinkauflösung und Wasserstoffentwicklung. Demnach ist die
Auflösung von Zink in elektrischen Kontakt mit dem
katalytischen Nickel ca. 100mal schneller als in
elektrischem Kontakt mit Eisen.
In diesem Beispiel wird anhand der Fig. 1 und 2 ein
Lösekorb für eine Vorlösebehälter in einer
Verzinkungsanlage beschrieben.
In einer Verzinkungsanlage werden in einem Vorlösebehälter
mehrere Lösekörbe 1 verwendet, um das für die Verzinkung
notwendige Zink schneller in Lösung zu bringen. Dabei sind
die Lösekörbe 1 Stahlkörbe, welche vernickelt sind.
Das Zink kann beispielsweise in Form von Zinkkugeln in die
Körbe 1 gefüllt werden.
In das Zinklöseabteil wird ein Elektrolyt 2 über einen
Zulauf 7 eingespeist und, abhängig vom gewählten
Korbmaterial, mehr oder weniger intensiv umgewälzt. Die
Anströmung 6 erfolgt hierbei von unten, damit eine
möglichst schnelle und gleichmäßige Verteilung ge
währleistet ist. Die Beförderung des Elektrolyten 2 erfolgt
über Pumpen 4, welche an verschiedenen Stellen in der
Verzinkungsanlage angeordnet sein können.
Da bei der Zinkauflösung an den Korboberflächen reichlich
Wasserstoff entsteht, ist ebenfalls eine gute Absaugung 3
notwendig.
Über einen höhenverstellbaren Überlauf 9 fließt der
angereicherte Elektrolyt 2 in einen Filter 5, der ihn von
gröberen Partikeln (beispielsweise Anodengrieß) befreit.
Wahlweise kann der angereicherte Elektrolyt 2 auch über
eine Filterpumpe weitergeleitet werden.
Indem man die Höhe des Überlaufes 9 und damit das Volumen,
d. h. letztlich die aktive Oberfläche verändert, kann ohne
Hebeaufwand eine Grobsteuerung der Metallauflösung
erfolgen.
Der mit Zink angereicherte Elektrolyt 2 wird über einen
Rücklauf 8 in ein Galvanisierungs- bzw. Zinkbad geleitet.
Es gibt bei gegebenem Korbmaterial und Dimensionen des
Vorlösebehälters unterschiedliche Möglichkeiten, die
Geschwindigkeit der Metallauflösung und damit den
Metallgehalt zu steuern. Beispielsweise läßt sich die
Auflösegeschwindigkeit über die Badumwälzung 6 steuern.
Ferner läßt sich über den höhenverstellbaren Überlauf 9 die
eingetauchte Metallfläche und damit die
Auflösegeschwindigkeit steuern. Gegebenenfalls kann auch
die Befüllung der Körbe 1 mit Zink zur Steuerung des
Metallgehaltes herangezogen werden.
Claims (8)
1. Vorrichtung zum Auflösen von unedlen Metallen,
insbesondere Zink,
dadurch gekennzeichnet, daß
sie die auf zulösenden Metalle mit wenigstens einem
Material in elektrisch leitenden Kontakt bringt, das
ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus
Cobalt und Nickel; sowie Legierungen und Verbindungen
davon.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, worin die Cobalt- und
Nickelverbindungen Oxide und/oder Mischoxide sind.
3. Vorrichtung gemäß einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Vorrichtung ein Korb ist,
welcher das unedle Metall aufnimmt und aus dem Material,
mit welchem das unedle Metall in Kontakt gebracht wird,
gebildet oder mit diesem beschichtet ist.
4. Vorrichtung gemäß Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der Korb ein mit Nickel beschichteter Stahlkorb ist
und das unedle Metall Zink ist.
5. Verfahren zum Auflösen von unedlen Metallen,
insbesondere Zink,
dadurch gekennzeichnet, daß
die aufzulösenden Metalle mit wenigstens einem Material
in elektrisch leitenden Kontakt gebracht werden, das
ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus
Cobalt und Nickel; sowie Legierungen und Verbindungen
davon.
6. Verfahren gemäß Anspruch 5, worin die Cobalt- und
Nickelverbindungen Oxide und/oder Mischoxide sind.
7. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 5 und 6, dadurch
gekennzeichnet, daß sich das unedle Metall in einem Korb
befindet, der aus dem Material, mit welchem das unedle
Metall in Kontakt gebracht wird, gebildet oder mit
diesem beschichtet ist.
8. Verfahren gemäß Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
der Korb ein mit Nickel beschichteter Stahlkorb ist und
das unedle Metall Zink ist.
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